Mauerblume von SkyFisher (oder: Wie es kommt, dass Außenseiter die Schule erobern) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Es bahnte sich der nächste Tag an und das war der Freitag. In der Schule hatte niemand noch Lust irgendetwas hier zu machen, denn es war ja bald Wochenende. Aus den Gesprächen konnte man entnehmen, dass die Meisten schon was geplant hatten. Entweder gingen sie in die Disko, in die Bar, besuchten irgendwelche Leute oder feierten daheim. Dementsprechend war die Vorfreude groß und die Motivation im Keller. Für Riri aber war es ein Wochenende so wie jedes Andere. Oft blieb sie zuhause und lernte, malte oder machte sonst was, außer wenn ihre Eltern schon etwas geplant hatten und sie mitkommen musste. Doch heute ging sie nicht nur einfach zum Unterricht und ließ die Schulzeit an sich vorbeiziehen, nein, denn nun hatte sie ein kleines Ziel vor Augen: Sie wollte ihr Bild holen und dafür musste sie einen Kunstlehrer fragen, ob sie in den Raum durfte. Denn Freitags war es schon häufig vorgekommen, dass manche den Raum aus Versehen vergessen haben abzuschließen und sie erleichtert waren, dass alle teuren Kunstgegenstände übers Wochenende noch beisammen geblieben waren. Gestern hatte sie es nicht mehr geschafft. Sie hatte lange Schule gehabt und musste schnell nach Hause, um noch rechtzeitig zum Schwimmen zu kommen. Es war eins ihrer Hobbies, das sie allerdings nicht in einem Verein ausübte so wie Andere. Die Pause begann, ganze Schülerhorden trampelten in Richtung Kantine. Riri ging immer erst nach dem riesigen Ansturm los, um an ihren Lieblingsplatz zu kommen. Vorher aber holte sie noch ihren Zeichenblock aus dem Schließfach und achtete besonders darauf, dass der Vorfall vor ein paar Tagen sich keineswegs wiederholte. Ihren Block trug sie in ihren Händen, nah an ihrem Körper. Sie musste ihn ganz fest halten, weil es einige lose Blätter beinhaltete und es mehr als fatal wäre, wenn diese verloren gehen würden. Geschickt und mit nahezu anmutiger Eleganz tanzte sie schon fast durch die Gänge an den Schülergruppen vorbei, wobei niemand ihr auch nur ein Blick zuwarf. So fühlte sie sich wohl. Zumindest wegen dem Gefühl, es gewohnt zu sein und somit doch keine Veränderung stattgefunden hatte. Tief, tief in ihrem Inneren verankert, hatte sie die Betrübtheit, die durch die Einsamkeit hervorging, eingesperrt. Sie hatte dies getan, um überleben zu können. Sich nicht selbst fertig machen zu können und vielleicht sogar deswegen einen Gedanken an Selbstmord zu verschwenden. Denn genau das wollte sie nicht, sie wollte weiterleben mit der kleinen Hoffnung in ihrem Herzen, dass es noch besser werden könnte. Vermutlich aber erst, wenn sie an einen Ort kam, wo sie wirklich niemand kannte. Obwohl, eigentlich kannten die Leute hier Riri ja gar nicht, höchstens ihren Namen. Ihre alten Freunde hatten sie doch bestimmt schon vergessen, andernfalls würden sie sie ja wenigstens ansehen, wenn sie vorbeilief. Weiter wollte sie ihren Gedanken nicht ausführen und trat endlich der frischen Luft entgegen. Jedoch war sie überrascht. Die Masse an Leuten bei den Beliebteren schien heftig angewachsen zu sein, da man sich nur noch an ihnen vorbeiquetschen konnte bei der schmalen Passage, die sie ja immer als ihren Aufenthaltsort auserkoren. Innerlich seufzte sie und versuchte am Rand, dicht an der Wand entlang die Meute zu umgehen, was mehr oder weniger geklappt hatte und setzte ihren Weg fort, fernab jeglicher Blicke, so wie sie es gewöhnt war. In dem quengelnden Schülerhaufen waren wie immer die 'Akatsuki' der Mittelpunkt des Ganzen. Nur dieses Mal waren ein paar andere beliebte Kids zu ihnen gestoßen, was den gewaltigen Tumult um sie noch verschlimmert hatte. Nun fühlten sie sich auch langsam etwas belagert und eingeengt. Immer mehr Schüler schienen auf die banale Idee zu kommen, zu ihnen stoßen zu können und der Auflauf wuchs und wuchs, was das erdrückende Gefühl im Inneren verstärkte. Lange Zeit ging es so weiter und die Nerven waren so langsam, aber sicher am Ende. Schlussendlich reichte es ihnen und wollten schon etwas Gewalt anwenden, um die Schüler weg zu kriegen, doch diesmal kam ihnen ein Lehrer zu Hilfe. Ruck zuck verscheuchte dieser die Schülermenge mit seinen ernst zu nehmenden Drohungen und seiner sonstigen Autorität und nach kürzester Zeit standen nur noch die Akatsuki mit ihren Freunden da. Leise, erleichterte Seufzer entwichen ihren Kehlen und bedankten sich unauffällig bei dem Lehrer, der jetzt dort die Aufsicht führte und somit die Schüler schön von ihrem dämlichen Vorhaben abhielt. Nun hatte sich ein ungefährer Kreis mit einigem Abstand zu ihnen gebildet. Die Meute an sich war in kleinen Grüppchen mit ebenfalls etwas Abstand zueinander aufgeteilt und beäugten einerseits den Lehrer missmutig, andererseits himmelten sie die Beliebteren nun aus der Ferne an. Im abgelegenen Naturstück, dass an die Schule angrenzte, saß Riri wie sonst auf der alten Steinbank und zeichnete. Diesmal versuchte sie sich an einem Menschen, ihrem Cousin Daichi. Er war zwei Jahre älter als sie und zählte zu den wenigen Menschen, zu denen sie sprach. Er sah ziemlich gut aus, was ihn natürlich viele Fans einbrachte, nur blieb er immer noch der Alte. Das bewunderte Riri zutiefst. Menschen ließen sich sehr leicht vom plötzlichen Ruhm mitreißen und veränderten sich. Meist hielten sie sich für etwas Besseres und wollten nichts mehr mit ihren alten Freunden zu tun haben. Bei Daichi war es jedoch anders. Er hing stets mit seinen Freunden ab, auch wenn sie nicht so begehrt wurden wie er. Er war sehr zuvorkommend und half jedem, der Hilfe nötig hatte. Während die Leute hier einen nur auslachen würden. So langsam vollendete sie ihre Zeichnung und sie war ihr recht gut gelungen, wie sie fand. Nach einem kurzen Blick auf die Armbanduhr, packte sie zusammen und verschwand in Richtung der lauten, grässlichen Umgebung der Schule. Kurze Zeit später stand sie wieder vor dem Nebeneingang des Schulgebäudes, wo eine seltsam kreisförmige Ansammlung von Schülern standen. Im Kern des Ganzen befand sich eine Gruppe Jugendlicher, die wohl älter waren als Riri. Und ausgerechnet da machte sie den blonden und den rothaarigen Jungen von gestern aus, die zwischenzeitlich mit ihren Blicken über den Hof zu schweifen schienen. Prompt stellte sie sich unbemerkt hinter eine Mädchengruppe, die nur Augen für die Jungs hatten. Sie wollte einfach nicht, dass die sie wieder in der Öffentlichkeit oder überhaupt anredeten, also verdrückte sie sich schnell ins Gebäude und hoffte, sie hatten sie nicht gesehen. „Nach wem haltet ihr denn Ausschau?“ Auf Kakuzus Frage hin, richteten sich die Blicke von Sasori und Deidara auf ihn. „So ein braunhaariges Mädchen hatte ihr Bild im Kunstraum vergessen und wir haben es in Sicherheit gebracht.“- „Äh, und wieso?“, kam sogleich die Folgefrage von dem weißhaarigen Hidan. „Eine fünfte Klasse hatte danach Unterricht.“ Das reichte vollkommen als Antwort aus, auch wenn es Einige in der Gruppe immer noch skeptisch gucken ließ. Die fünften Klassen waren mit Abstand die Chaotischsten von allen Jahrgangsstufen. Innerhalb der Stufen gab es natürlich auch solche Klassen, die sehr gerne diesen Titel verteidigten, aber insgesamt waren die Fünftklässler die Schlimmsten. Unkontrollierter Zerstörungswahn gekoppelt mit vulgärer Sprachkompetenz, die sie eindeutig von den Älteren abgeschaut hatten, so ließen sie sich grob zusammenfassen. „Und was kümmerte es euch, ob es in Mitleidenschaft gezogen wurde oder nicht?“, stellte nun der Älteste der Gruppe, Madara die Frage. „Es ist ein schönes Bild und-“- „Und damit könnten wir sie endlich dazu bringen, mit uns zu reden.“, führte Deidara entschlossen den Satz seines Freundes weiter, was ihm nur fragende Blicke entgegen kommen ließ. „Sie scheint wohl sehr verschüchtert zu sein.“- „Ja. Sie ist vor uns beiden immer geflüchtet, wenn wir sie mal ansprechen wollten.“- „Aber meinst du nicht, dass sie vielleicht unsere Sprache nicht kann, weil sie von woanders herkommt?“ Kisames Frage wurde einfach mit „Keine Ahnung.“ und „Wir wissen ja rein gar nichts über sie.“ beantwortet. Nach kurzem Nachdenken kam sogleich die nächste Frage von Pain: „Und wo habt ihr das Bild hingebracht?“- „In Sasoris Spind war noch etwas Platz.“, erwiderte Deidara grinsend. „Sie ist also Braunhaarig.“- „Ja und hat grüne Augen.“- „Okay, aber es gibt hier einige Mädchen, auf denen diese Beschreibung zutrifft. Wie kleidet sie sich denn?“ Tobi sah sich, während er die Antwort bekam, genau um. Unauffällige Kleidung trug sie also. Na, das machte es auch nicht leichter. Einige Fragen und Antworten über ihr Verhalten und ihren Stundenplan, den sie ja nur von Donnerstag zu wissen glaubten, ließ auch die anderen Jungs so langsam neugieriger werden. Was hieß schon neugierig? Sie würden auf jeden Fall etwas mehr darauf achten, um ihr auch mal begegnen zu können. Es hörte sich ziemlich mysteriös an und genau das war ihre Motivation; das Geheimnis enthüllen, welches um das Mädchen herum existierte. Der Schultag neigte sich dem Ende entgegen. Mit etwas Mut hatte Riri einen der Kunstlehrer angesprochen, den sie eben nicht als Lehrer hatte und nach dem Schlüssel gebeten. Den hatte sie erhalten und ging zielstrebig auf den Kunstraum zu, in dem sie ihre Leinwand gelassen hatte. Dabei hoffte sie wie den ganzen Tag über schon, dass sie nicht erneut auf diese zwei Jungen traf. Warum sie sie verfolgten, wusste sie nicht. Sie wollte doch nur in Ruhe gelassen werden...oder? Da keimte auch schon wieder die ewig scheinende Diskussion in ihr auf. In ihrem tiefsten Innern wusste sie genau, dass sie es doch immer wollte. Leute, die sich für sie interessierten, auf sie zugingen und sie ansprachen. Jedoch war da die Angst. Die Angst sich nicht nur zu blamieren, sondern auch die Anderen und die würden dann nie mehr mit ihr sprechen wollen, schlimmstenfalls sogar Gerüchte über sie in die Welt setzen, sodass sie zwar etwas weniger ignoriert würde, aber dafür beleidigt und absichtlich gemieden würde. So etwas wollte sie einfach nicht riskieren. So lange hatte sie mit keinem, ihr fremden Menschen gesprochen und wusste deswegen auch nicht, wie man sich dabei am besten verhalten sollte. Für Andere war es ein Klacks, quasi angeborenes Talent, was sie sichtlich beneidete. Aber für sie war es die Hölle. Einmal falsch geantwortet oder falsch reagiert und schon wurde über einen nur noch schlimme Dinge gesagt. Dann wollte sie doch lieber von niemanden zur Kenntnis genommen werden, als in die andere Hölle kommen zu müssen. Nur leider, befürchtete sie, wird sie diese bald kennen lernen, wenn sie die Jungs noch einmal treffen sollte. Mit einem leisen Seufzen schloss sie die Tür auf und trat hinein. Schnell wurde ihr bewusst, dass ihr Bild weg war. Hatte es ein Lehrer weggestellt, weil es so penetrant die Staffelei in Beschlag genommen hatte oder war es etwa dieser Rothaarige, der sie gestern erschreckt hatte? Inständig betete sie schon dafür, dass der Junge es nicht war. Vor allem, weil der aufdringlich neugierige Typ wohl sein Freund war und dieser ihm wohl von der Begegnung mit ihr erzählt hatte. Wie sie ihn, laut den Rufen der Klassenkameraden des Blonden, unbeabsichtigt abserviert hatte. Aufgrund dessen konnte sie sich ziemlich gut vorstellen, dass er sauer war und mit seinem Kumpel ihr Bild hatte verschwinden lassen, wenn nicht noch Schlimmeres. Ein kurzer Blick in den Mülleimer verriet, dass die Putzkraft ihn leider schon geleert hatte und ihr, eventuell beschädigtes Gemälde in den Müll geworfen wurde. Traurig starrte sie den Metalleimer noch an, ehe sie hinausging, die Tür abschloss und zurück zum Kunstlehrer schritt, dem sie seinen Schlüssel wortlos wieder in die Hand drückte. Eigentlich könnte sie es ja nochmal malen, wenn sie es nicht mehr finden würde und sich ihr Verdacht vielleicht auch bestätigen würde, aber es würde ihr nicht mehr so gelingen, dabei war es doch so schön gewesen. Hoffentlich war ihre Vermutung falsch. Auch wenn sie ihn unfreundlicher Weise einfach hat stehen lassen und das schon zwei Mal, wollte sie ihn nicht wütend machen und hatte die kleine Hoffnung, dass einfach ein Lehrer es woanders hingestellt hatte. Trotzdem könnte sie ihm das zutrauen, denn aus Wut wurde bekanntlich schnell Rache und weil sein Freund sie ja beim Malen gesehen hatte, wusste er, dass es ihr Bild sein musste und hatte es als eine Art fiesen Streich, der ins furchtbare Mobbing übergehen könnte, ausgeführt. Damit war ihr Eintrittsticket in die andere Hölle schon einmal vorhanden. Betrübt ging sie zu ihrem Spind und räumte wie jeden Tag etwas um. Sasori und sein Freund Deidara hatten gerade die Leinwand aus seinem Schließfach geholt und schlenderten den Gang entlang, während sie sich unterhielten und dabei die anhimmelnden Blicke der Mädchen um sich herum gar nicht wahrnahmen. Unabsichtlich. „Meinst du, wir finden sie noch? Schließlich könnte es jetzt ihre letzte Stunde sein.“, fragte Deidara so, als ob es ums Wetter ginge. „Kann schon sein. Aber dann müsste ich ja dieses Bild mit nach Hause schleppen.“, antwortete er monoton. Derweil bogen sie um die Ecke und prompt blieb der Blonde stehen, was Sasori einen fragenden Blick entlockte. „Da vorne. Das ist sie.“, flüsterte er schon beinahe und deutete auf das braunhaarige Mädchen, was gerade am Schließfach stehend ihre Tasche umpackte. Gut fünfzehn Meter standen sie voneinander entfernt, Riri aber bemerkte sie nicht. In Gedanken hing sie immer noch ihrem Bild und damit den wahrscheinlichen Plan der Jungs her, was sie sichtlich traurig stimmte. „Sie wirkt ziemlich traurig.“- „Vielleicht ja wegen dem Bild.“ Schulterzuckend setzte Deidara an, sich auf sie zu zubewegen, aber wurde je von Sasori gestoppt. „Wenn du jetzt auf sie zugehen würdest, würde sie doch nur wieder abhauen. Du hast doch selbst erlebt, wie schüchtern sie ist.“ Sein Kamerad verstand und beobachtete sie, „Wir sollten sie dann ansprechen, wenn nicht so viele Leute da sind. Wir sollten ihr dann auch besser folgen. Anscheinend hat sie jetzt Schulschluss.“ Mit einem Nicken wurde sein Vorschlag angenommen und mit ihrem Verlassen des Gebäudes, setzten auch die Beiden ihr hinterher in möglichst sicherem Abstand. Ihr Weg führte sie zu den Fahrradständern. Aber anstatt, dass sie mitten in den mehr oder weniger ordentlichen Fahrraddurcheinander hineinging, bewegte sie sich auf ein weit außerhalb stehendes Gestell zu. Skeptische Blicke folgten ihr unmittelbar, während die Jungs langsam einige Vermutungen bildeten. Gerade befestigte sie ihre Tasche und wollte zum Aufsteigen ansetzen, als sie das Schürfen von Schritten vernahm und sich umdrehte. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen und ging einen Schritt zurück, wobei sie an ihr Fahrrad stieß. Rasch wandte sie ihren Blick ab und versuchte ihre unkontrollierte Atmung zu drosseln. Überrascht und zugleich skeptisch musterten sie das Mädchen und analysierten ansatzweise ihre Reaktion grade. Sie schien tatsächlich Angst zu haben. Nur wovor? Gewillt das herauszufinden, trat Deidara einen Schritt näher, was sie registrierte und weiter nach hinten auswich. Doch da hatte sie wohl ihren störrischen Drahtesel außer Acht gelassen, was zur Folge hatte, dass sie mitsamt des Fahrrades nach hinten umfiel. Aufgeschreckt hasteten die Jungs zu ihr und erkundigten sich über ihren Zustand. Einen Augenblick lang war sie überwältigt von dem Schock und sah erst spät, dass die Beiden sich schon über sie gebeugt hatten und sie anstarrten. Sofort fing ihr Gesicht an zu glühen und genauso schnell senkte sie ihren Kopf, um nicht mehr in ihre vermutlich belustigten Gesichter schauen zu müssen. Kurz sahen sich Deidara und Sasori an, bis sie sich leicht zunickten und ihr jeweils eine Hand entgegen hielten, auf die sie nur verwundert, aber immer noch rot im Gesicht starrte. Daraufhin griffen sie ihre Hände und zogen sie einfach nach oben auf ihre Füße, wobei sie sie aufmunternd anlächelten. Jeder, selbst der menschenfremdste Typ der Welt hätte erkennen können, wie unsagbar unwohl sie sich bei dem Ganzen fühlte. Rasch stellte Sasori zusätzlich noch ihr Fahrrad wieder hin und packte die Tasche auf den Gepäckträger. Indes grinste Deidara sie weiterhin warm an, was sie sichtlich verunsicherte. Ihre Menschenkenntnis war in solchen Momenten einfach nicht zu gebrauchen. Riri konnte seinen Blick und sein Lächeln einfach nicht deuten, was dazu führte, dass sie statt der freundlich gemeinten Mimik ein Belustigtes, Schadenfrohes zu sehen meinte, was er nur ziemlich gut überspielen konnte. Deswegen drehte sie wieder ihren Kopf weg und sah angestrengt zu Boden. Er konnte einfach nur die Braue darüber heben und fragende Blicke mit seinem Kollegen wechseln. Dieser sah ihn genauso ratlos an, wie er es selbst war. Auf jeden Fall wusste Sasori eine Sache und die war, dass sie wohl kaum mit ihnen sprechen wollte. Vor dem Stolpern vielleicht, aber jetzt bestimmt nicht mehr. Man konnte es ihr nicht verübeln, besonders da sie nicht wie ein Mensch schien, der nach solchen Peinlichkeiten über sich selbst lachen könnte. Aus diesem Grund hielt er einfach das Bild in ihr Sichtfeld, was sie natürlich sofort den Blick heben ließ und es vorsichtig, sogar zitternd in die Hände nahm. „Wir haben darauf aufgepasst, damit die Fünftklässler es nicht in die Finger bekommen.“ Ihre Laune erhellte sich enorm, doch nach außen hin sah man nur ein kleines, sanftes Lächeln, was augenscheinlich dem Bild zugerichtet, aber für die beiden Jungen bestimmt war. Eine winzige Böe fegte durch ihr Haar, was das verträumte, leise „Danke..“ mit sich davon trug. „Kein Problem.“, sagte er noch sanft und deutete seinem Freund, dass sie am Besten gehen sollten. Mit ein wenig Widerwillen ließen sie das Mädchen alleine, was nach wie vor in ihrer Position verharrte und sich nach und nach erst wieder in Bewegung setzte. Sie verstaute das Gemälde und fuhr schlussendlich los. Man konnte schon spüren, dass sie ihren Tag damit irgendwie gerettet hatten, was ihnen ein gutes Gefühl zukommen ließ, als sie ihr beim Wegfahren hinterher sahen. „Du kannst sie wann anders nach ihrem Namen fragen. Vorerst wird sie wohl kein Wort rausrücken.“ Als Zeichen der Zustimmung nickte Deidara und sah nochmal zu ihr in die Ferne, „Warum sie wohl so schüchtern ist?“ Diese Frage war schon seit einiger Zeit in den Köpfen der Beiden. Irgendwann wandten sie sich ab und gingen nach ihrer ausgefallenen Stunde in den weiteren Unterricht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)