Stuck in your mind von HikariChisame ================================================================================ Kapitel 30 ---------- Diese Tragödie hatte eine Wendung genommen, mit der ich so nie gerechnet hatte. "Okay. Wie willst du nun vorgehen?" "Wir haben ein großes Problem. Nicht nur, dass von Konoha aus nach uns gefahndet wird. Akatsuki wird jetzt alles daran setzen, uns zu eliminieren. Wir haben sie an diesem Punkt nicht nur hintergangen, wir besitzen ebenso empfindliches Wissen. Ein Zusammentreffen wäre nicht einfach zu handhaben." Na großartig, nun war ich auch noch Nukenin bei den Nukenin. "In fünf Tagen hättest du mit Sasuke in Konoha sein sollen. Ich habe Pain damals ein Vorhaben eingeredet, das er jetzt natürlich nicht mehr ausführen kann. Ein Konflikt mit Akatsuki wäre im Moment alles andere als zufällig, sie werden es für's Erste auf uns abgesehen haben. Ich habe den starken Verdacht, dass die Person, die wir die ganze Zeit suchen, mich bei Pain verraten hat." "Das heißt, du glaubst nicht, dass Pain selbst die Fäden zieht?" "Nein", meinte er mit leichtem Kopfschütteln, "Pain hat andere Absichten und Ziele im Kopf." "Wie ist der Drahtzieher hinter deine Fassade gekommen?" "Ich weiß es nicht. Um meine Tarnung habe ich mich stets sorgfältig bemüht. Selbst wenn ich rund um die Uhr beobachtet worden wäre, würde ich schätzen, die Person, die wir suchen, besitzt ziemlich gute analytische Fähigkeiten. Oder er weiß von Vorneherein mehr, als ich erwartet habe." Wir hatten es hier wirklich mit keinem einfachen Gegner zutun. "Möglichkeit eins: Pain wird versuchen, den Plan, mit dem ich dir Zeit verschaffen wollte, mit Gewalt durchzusetzen. Dafür schafft er dich, Sasuke und vermutlich auch mich irgendwie nach Konoha. Möglichkeit zwei: Er lässt davon ab und nimmt sich weiterhin die Zeit, Bijuus zu fangen und uns beide erjagen zu lassen, bevor er etwas unternimmt. Möglichkeit drei: Er startet recht zeitnah einen Hassfeldzug gegen Konoha und lässt uns im Nachhinein umbringen." "Ich kann nicht behaupten, dass ich eine der drei Optionen favorisiere.", murrte ich müde, "Nummer zwei brächte uns höchstens Zeit." Itachi nickte mit geschlossenen Augen. Ich sah zu Kushina, ihre Stirn lag in Falten. Scheinbar konnte sie uns dabei nicht wirklich helfen. "Richtig. Es wäre der beste Fall, der hier noch eintreten könnte. Allerdings ist Pain zwar bedacht, doch ich weiß nicht, wie emotional er sich in einer Situation wie dieser verhält. Auf Konoha ist er nicht gut zu sprechen und ein Verrat in den eigenen Reihen durch zwei Personen, die auch noch aus Konoha stammen, ist vielleicht ein etwas starker Reiz." Ich machte ein zustimmendes "Mhm.". Einen Moment kehrte angespannte Stille ein, die Zeit drängte so langsam, womit ich etwas Druck machte. "Ich muss in den nächsten fünf Minuten los. Wie gehen wir vor? Wie bleiben wir in Kontakt? Ich muss zu Sasuke zurück, ich kann jetzt nicht einfach abhauen. Nicht nach dem, was passiert ist." Sein prüfender Blick auf mir machte mir seine Gedanken diesmal nicht ersichtlich. "Ich weiß nicht, was Sasukes momentaner Antrieb ist. Daher werde ich mich nicht einfach so nähern. Kannst du dich nachts für eine kurze Zeit unbemerkt von ihnen entfernen?" Ich runzelte die Stirn und meinte: "Ungern. Wenn sie das zufällig bemerken oder ich jemanden wecke, ist alles, was ich letztens erreicht habe, wieder zerstört." Angenehmerweise nahm Itachi auf meine persönlichen Angelegenheiten ohne Widerrede Rücksicht. "Dann werde ich mich von mir aus nähern und uns mithilfe von Genjutsu absichern.", folgerte er und schärfte anschließend den Fokus auf mich, "Aber ich werde das nur nachts wagen. Außerdem besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass Sasuke das durchschaut." Er stellte mir Bedingungen und belegte mich mit einem warnenden Blick. Doch das war in Ordnung, immerhin verlangte ich von ihm, sich in Gefahr zu begeben. "Ich lege dir daher dringend ans Herz, Sasuke einzuweihen", fügte er mit Nachdruck hinzu. "So gern ich das auch würde, Itachi, aber meinst du nicht, dass das dann dasselbe Resultat ergeben würde, wie wenn wir erwischt werden?" Er sah mir direkt und eindringlich in die Augen. Ich weiß nicht, was er zu lesen versuchte, aber anscheinend fand er das, wonach er suchte. Sein Ausdruck wurde warm. "Es liegt natürlich an dir, was du daraus machst. Ich denke jedoch, dass du das zufriedenstellend hinkriegen kannst." Überrascht betrachtete ich ihn und fühlte meine Wangen warm werden. Bevor ich noch ein weiteres Wort darüber verlieren konnte, legte Itachi fest: "Bevor wir in irgendeiner Weise in Aktion treten, muss ich noch einige Informationen besorgen. Wir müssen wissen, was Pain nun letztendlich tut, und ich bin der Meinung, ich agiere hier alleine effektiver. Daher kannst du deine Konzentration für's Erste Sasuke widmen. Allerdings drängt die Zeit, darum werde ich mich beeilen. Du wirst innerhalb der nächsten drei Tage Anweisungen erhalten, entweder von mir persönlich oder als verschlüsselte Nachricht. Bist du damit einverstanden?" Ich nahm mir rasch Bedenkzeit und bestätigte ihm meine Zustimmung mit einem unbeiirten Nicken. Er machte einige Schritte auf mich zu. "Unser Ziel ist die Eliminierung der mysteriösen Person und damit das Durchkreuzen seines Vorhabens." Er hob einen Arm und hielt mir seinen kleinen Finger vor. Ich war erstaunt, wie liebenswürdig Itachi sein konnte, in meiner Brust kam ein angenehmes, warmes Gefühl auf. Ich kreuzte seinen kleinen Finger mit meinem und konnte nicht anders, als ihn entschlossen anzulächeln. In mir war neues Feuer entfacht. "Also dann, ab mit dir." Ich wandt mich zur Treppe und machte an deren Fuß nochmals kurz halt, um ihnen einen Blick zum Abschied zu schenken. "Bis demnächst.", sagte Itachi. "Ja, bis demnächst." Meine Augen wanderten zu Kushina, ich warf ihr ein wohliges Lächeln zu. Ich blickte wieder zu Itachi. "Danke." Es war nicht das erste Mal, dass ich mich mit einem Dank bei ihm verabschiedete. So drehte ich mich um und ließ sie hinter mich. Ich sprang von Baum zu Baum zurück zu dem Punkt, an dem wir uns getrennt hatten. Zwischendurch machte ich einen kleinen Bogen, um letztendlich nicht aus genau derselben Richtung wieder aufzutauchen, in die ich aufgebrochen war. Ich hielt es für nicht ganz so auffällig. Ich hatte vergessen, Kushina zu fragen, was sie dort machte. Doch die Zeit hatte das auch nicht mehr zugelassen. Vielleicht war es ja für sie möglich, wieder zu Naruto zurückzukehren, sobald unsere Zielperson zur Strecke gebracht war? Als ich an ihre Geschichte dachte, fragte ich mich, warum sich Kushina wohl verstecken musste. Ich sah keinen Zusammenhang, durch den sie gezwungen war, sich versteckt zu halten. Da war noch etwas, von dem sie und Itachi nicht erzählt hatten. Während ich so daran grübelte, fasste ich die kleine Metallkugel in meinem Nacken, hielt die Luft an und riss sie heraus. Gleich hatte ich unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Flüchtig rief ich mir die letzten Momente des Treffens mit Itachi und Kushina noch einmal in Erinnerung. Ich legte unwillkürlich an Tempo zu, mein Feuer brannte wieder. Die Kugel schnippste ich in die Büsche unter mir. Als ich etwas zu übereilt ankam und daher mit einigen Schritten den Schwung ablegen musste, waren Juugo und Suigetsu bereits hier. Suigetsu begrüßte mich mit einem Handwink, während sich Juugo nach einem lesenden Blick von mir abwand. Ich nickte beiden zu. Ich versuchte, meine schwere Atmung nach diesem Lauf zu beruhigen und sah mich nach Sasuke und Karin um. Bevor wir alle aufgebrochen waren, war die Anweisung gewesen, alle zu informieren, sollte etwas vorfallen. Da Itachi in persona vor mir gestanden hatte, dürfte dies nicht der Fall gewesen sein. Und da Juugo und Suigetsu zurück waren und warteten, dürfte das auch zutreffen. Einige weitere Minuten vergingen, sodass wir schon überlegten, nach den beiden Fehlenden zu suchen, doch kaum sammelten wir uns, um uns zu besprechen, kamen sie herbeigeeilt. Hinter mir kamen Sasuke und Karin auf den Boden auf, ich drehte mich zu ihnen um. "Irgendetwas anderes Ungewöhnliches?", fragte Sasuke im Laufen, was wir drei nur kopfschüttelnd verneinten. Ich hatte zwar überlegt, ob es clever wäre, ihnen eine Spur weg von Konoha vorzumachen, jedoch entschied ich, dass es eher suspekt wäre, wenn ich auch noch etwas finden würde, nachdem ich mich schon alleine zum Absuchen des Gebiets gemeldet hatte. Die falsche Fährte, die es ja auch wäre, könnte mich hier meinen Kopf kosten, sollte das rauskommen. Nach einigen Sekunden des Nachdenkens meinte Sasuke schließlich: "Nun gut. Dann lasst uns weiter." Wir machten uns also wieder auf den Weg. Wohin wusste ich leider nicht, da ich in den letzten Tagen und Wochen nicht wirklich bei der Sache gewesen war. Aber nichts hielt mich jetzt mehr davon ab, aktiv zu sein. Ich hatte eine Aufgabe. Nach unserem Ziel fragen wollte ich nicht direkt, denn das käme äußerst ungut. Ich reiste immerhin schon wieder einige Zeit mit der Gruppe. Ich würde die Ohren offen halten und mir meine Informationen aus ihren Gesprächen herausfiltern. Ich musste auf jeden Fall darauf achten, mich nicht allzu sehr anders als vorher zu verhalten. Es verging ein Tag, in dem ich mir leider nicht viel über Sasukes momentanes Vorhaben zusammenreimen konnte. Was ich erfahren konnte, war, dass er immer noch auf der Suche nach Itachi war. Was sich verändert hatte, war, dass Sasuke aus irgendeinem Grund nicht mehr ganz so versessen auf ihn war. Es ging nun nicht mehr allein um Itachi. Im Moment hielten wir auf Kumogakure zu. Wir befanden uns immer noch in Konoha, waren allerdings nicht weit entfernt von der nordöstlichen Landesgrenze. Eigentlich war es mir recht, so weit wie möglich von Konoha wegzukommen. Doch Itachi schien viel im südwestlichen Teil Konohas zu agieren, darum machte ich mir Sorgen, ich würde außer Reichweite kommen. Ich erwartete dringend Itachis Kontaktaufnahme, gleichzeitig hatte ich bereits einen Tag lang vor mir hergeschoben, Sasuke in meine Sache einzuweihen. Diese Angelegenheit war mir so unsagbar unangenehm und ließ mich vor Unsicherheit immer wieder zögern, Gelegenheiten, mit Sasuke darüber zu reden, zu nutzen. Ich wollte mein Problem natürlich lösen, aber ich versuchte mir einzureden, ich könne das auch, ohne die Gruppe da wieder mit reinzuziehen. Es reichte schon, wenn sie davon wussten, damit sie Teil dieses Desasters waren. Außerdem würde es wahrscheinlich das Vertrauen, das ich gerade erst mühsam erarbeitet hatte, wieder zerstören. Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus, während ich mich vor der Überzeugung, dass es gar keine gute Idee wäre Sasuke einzuweihen, graute. Ich wollte es ihm eigentlich wirklich nicht erzählen. Vielleicht wäre es einfach das Beste, mich von ihnen zu verabschieden, damit sie nirgendwo mehr reingezogen würden. Ich wäre zwar so gerne weiter mit Sasuke gereist, doch ich hielt es im Moment tatsächlich für alle am Besten, wenn ich mich so bald wie möglich ausklinkte. Ich war soweit, dass ich mich mit dem, was ich bei ihm erreicht hatte, zufriedengeben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)