Geliebter der Nacht von Eshek (Spuren der Vergangenheit HPxTR) ================================================================================ Kapitel 34: Neues Leben ----------------------- Kapitel 34 - Neues Leben Harry konnte nicht sehen, wo lang sie liefen. Fenrir hatte einen starken Arm um ihn gelegt und im Begleitschutz der verwandelten Werwölfe bahnten sie sich nun ihren Weg nach draußen. Im Atrium angekommen mussten sie anhalten. Harry krümmte sich erneut unter Schmerzen und spürte dann, wie etwas seine Hose durchtränkte. Fenrir roch sofort den moschusartigen Geruch des Fruchtwassers und wusste, dass sie sich beeilen mussten. „Fenrir…meine Fruchtblase ist…“ keuchte Harry. „Ich weiß. Komm.“ sagte der Alpha nur und zog Harry weiter auf einen der Kamine zu. Die Werwölfe besetzten einen Kamin und hielten die Menschen auf Abstand, damit Harry und Fenrir verschwinden konnten. Hustend und nach vorne gebeugt stolperte Harry schließlich mit Fenrir aus dem Kamin im Manor. „Thomas!“ brüllte der Werwolf und kurze Zeit später öffnete sich eine Türe und Remus eilte auf sie zu. Der Gefährte des Alphas lief direkt zu Harry und zog ihn zu sich. „Thomas ist im Ministerium, genau wie Sarah.“ sagte Remus und nahm Fenrir Harry ab. „Verflucht.“ knurrte Fenrir. „Wir haben keinen Heiler hier.“ Der Kamin flammte hinter ihnen auf und spuckte eine schwarz gewandete Gestalt aus. „Doch. Habt ihr.“ Severus klopfte sich die Asche von den Schultern. „Tom schickt mich. Thomas heilt die Verwundeten.“ erklärte er sein Auftauchen. Remus war bereits dabei, mit Harry die Treppe hinaufzusteigen, um ihn hinlegen zu können. Fenrir trat auf sie zu und hob Harry kurzerhand auf die Arme. Er trug seine Last die Treppe hoch und den Flur entlang, bis zu Harrys und Toms Räumen. Remus öffnete die Türe für ihn und sie traten ein. Fenrir stellte Harry sanft auf die Füße und hielt ihn fest, als er sich erneut verkrampfte und vor Schmerzen aufschrie. „Legt ihn aufs Bett.“ schnarrte der Tränkemeister und rief nach einer Hauselfe. „Wir brauchen Handtücher und heißes Wasser. Und zwar schnell.“ sagte er dem kleinen Wesen, das sich verbeugte und verschwand. Fenrir und Remus hatten Harry mittlerweile von seiner Kleidung befreit und ihn in ein weites T-Shirt von Tom gesteckt. Fenrir hoffte, das der Geruch des Vampirs die Veela beruhigen würde und Remus wusste, dass zu enge Kleidung sehr unangenehm war. Harry hatte bereits aus Instikt die Beine angewinkelt und klammerte sich in die Laken. Keuchend sank er nach der nächsten Wehe in sich zusammen. Severus legte seinen Umhang ab und kniete sich zu Harry aufs Bett. Er hatte Handschuhe angezogen und griff nun mit einer Hand zwischen Harrys Beine. Das Glied hatte sich bereits zurückgebildet und er ertastete die magische Öffnung, über die männliche magische Wesen ihre Kinder bekamen. Er tastete und sah Harry dann ein. „Das tut jetzt etwas weh, aber ich muss dich innerlich untersuchen.“ erklärte er und Harry nickte nur. Severus ließ seine Finger in die Öffnung gleiten und tastete. Harry stöhnte leise und kniff die Augen zusammen. „Noch nicht ganz geweitet.“ diagnostizierte Severus und zog seine Hand zurück. Remus hielt Harrys Hand und tupfte ihm den Schweiß von der Stirn. „Harry, willst du versuchen, aufzustehen?“ fragte er ganz ruhig und zur Verblüffung der beiden dominanten im Raum nickte er. Remus half ihm beim Aufstehen und legte sich dann Harrys Arm über die Schulter. Sie gingen im Raum auf und ab, machten immer wieder Pausen, wenn eine neue Wehe kam und gingen dann weiter. Tom schrie auf. Etwas hatte ihn in die Seite getroffen. Er legte seine Hand auf die Stelle und als er sie vor sein Gesicht hob sah er dunkelrotes Blut. Brüllend stürzte er sich auf den Angreifer und tötete ihn innerhalb kürzester Zeit. Er war innerlich zerrissen. Einerseits wollte er zu seinem Gefährten. Er wusste, dass Harry Wehen hatte. Drei Wochen zu früh. Andererseits war das hier der entscheidende Kampf. Die übrgen Anhänger von Dumbledore hatten sich gesammelt formartiert. Wenn er eine Chance hatte, alles zu beenden war es hier. Er wollte frieden. Für seinen Gefährten und für sein Kind. Ein sicherer Ort, damit es sorgenfrei aufwachsen konnte. Er musste hier bleiben, musste kämpfen. Alles in ihm drängte ihn, zu Harry zu eilen, aber er blieb. Sein Zauberstab wirbelte durch die Luft, während er die Feinde einen nach dem Anderen niederstreckte. Er fauchte, als er erneut getroffen wurde. Die erste Wunde war bereits dabei, zu heilen. Er glitt in die Verwandlung und stob durch die Reihen der Feinde. Fauchend und brüllend zerriss er Hälse und schleuderte Körper durch die Luft. Dann stellte sich ihm jemand in den Weg. Eine Frau mit roten Haaren richtete den Zauberstab auf ihn. Molly Weaseley sah Voldemort aus wahnsinnig funkelnden Augen an. „Ich werde dich töten, Bestie. Ich befreie Albus Dumbledore und dann töten wir deine Hure und sein Kind.“ lachte sie schrill, während sie Flüche auf ihn abfeuerte. Tom wich ihnen aus und feuerte seinerseits Flüche auf sie ab. Sie entkam seinen Zaubern, aber nur knapp. Der Vampir glitt in die Umwandlung und riss das, mit spitzen Zähnen gespickte, Maul zu einem grauenerregenden Gebrüll auf. Die ledrigen Flügel wehrten herumirrende Flüche ab und langsam näherte sich die Bestie mit den rot glühenden Augen der rothaarigen Hexe. „RON! JETZT!“ brüllte die Frau und ein ebenfalls rothaariger junger Mann hechtete vor, zielte mit seinem Stab auf den Vampir und brüllte: „LUMOS SOL!“ Harry schrie, als die Wehen unbarmherzig seinen ganzen Körper durchschüttelten. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und Tränen brannten in seinen Augen. Er lag wieder auf dem Bett und Remus wischte seine Stirn immer wieder mit kühlen Tüchern ab. Die Schmerzen schienen ihn von innen heraus zu zerreißen und er hatte das dringende Bedürfnis zu pressen. „Ich muss…pressen…“ stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und sah zu Severus, der wieder zu ihm aufs Bett kam. Der Halbvampir zog einen Handschuh über und schob seine Finger in den Geburtskanal. Er tastete um zu sehen, wie weit Harry war und zog seine Finger dann zurück. Blut klebte an dem Handschuh, den Severus nun auszog und wegwarf. „Du kannst noch nicht pressen.“ sagte er ruhig und legte eine Hand auf Harrys Knie, als der ihn kraftlos ansah. „Bitte…“ wimmerte der jüngste im Raum qualvoll. „Es geht nicht. Du würdest dem Kind schaden.“ sagte nun Fenrir, der sich zu ihm setzte und seine Hand ergriff. Harry klammerte sich an den Werwolf, als die nächste Wehe einsetzte. Er fixierte sich auf Remus, der ihm Atemtechniken vormachte und er machte sie einfach nach, ohne nachzudenken. Danach sank Harry wieder in die Kissen zurück. Alles in ihm schrie danach, zu pressen, aber er hatte große Angst um sein Kind. Es war ohnehin drei Wochen zu früh. Er wandte den Kopf ab, als Remus ihm ein Glas an die Lippen hielt und schloss die Augen. Ein eiskaltes Lachen ließ den Anwesenden die Haare zu Berge stehen. Der verwandelte Vampir stand im gleißenden Sonnenlicht, das aus dem Zauberstab von Ron Weaseley hervorgetreten war. Sie hatten ihn verbrennen wollen, aber ihnen war ein Fehler unterlaufen. Der Vampir breitete die Arme aus und verhöhnte so die Mutter und den Sohn. „Ihr wollt mich verbrennen?“ fauchte der Vampir und als nun auch die Frau den gleichen Zauber sprach lachte er erneut. „Eine gute Idee, wäre ich nicht mit Gabriel gebunden.“ zischte der Alptraum unzähliger Kinder und kam langsam näher. „Eine…eine Bindung schützt einen…einen verwandelten Vampir nicht…das ist…unmöglich!“ kreischte die Frau und wich einige Schritte zurück. Tom bleckte die Zähne zu einem Grinsen, das eher einer Fratze glich. „Gabriel ist eine reine Veela. Ein reines Lichtwesen.“ die Stimme des Vampirs war eiskalt und er fixierte abwechselnd Ron und Molly. Schneller, als das menschliche Auge es erfassen könnte war er bei Ron und packte ihn an der Kehle. „RON!“ schrie die Frau. Der Vampir sah sie an. „Seine Magie schützt mich vor dem Licht.“ grollte er und seine langen Finger drückten langsam zu. Ron röchelte und versuchte, die Finger des Vampirs von seiner Kehle zu lösen. Er strampelte, als das Wesen ihn langsam hochhob. „Dieser Fehler wird euch nun leider…das Leben kosten.“ bei den letzten drei Worten machte seine Hand einen Ruck. Es knackte und als er die Hand öffnete sank Ron leblos und mit gebrochenem Genick zu Boden. Die Frau schrie, als sie das sah und sie stolperte rückwärts, als der Vampir nun auf sie zuging. Sie drehte sich um und wollte fliehen, aber als sie sich umgewand hatte stand sie Tom direkt gegenüber. Lange klauenbesetzte Finger fuhren ihren Hals entlang und gruben sich dann in ihre Schulter. Sie schrie auf, als die Finger sich in ihre Schulter bohrten und heißes Blut aus den Wunden hervorquoll. Der Vampir zog sie nah zu sich und hüllte sie beide mit seinen Flügeln ein. Leise grollend und tief lachend führte er sein Maul an ihr Ohr. „Ich verrate dir ein Geheimnis, bevor du stirbst. Nein, sogar zwei. Deine Söhne: Fred und George…sie haben den Orden für mich ausspioniert.“ Er weidete sich an ihrem entsetzten Blick und fuhr dann fort, während seine Hände sie nun langsam fester packten. Eine Hand bog ihren Kopf langsam nach hinten. Er kam ihr ganz nah und sein rasselnder heißer Atem strich über ihr Ohr. „Harry Potter lebt. Er ist Gabriel.“ flüsterte er. „NEEEEEI…..“ schrie sie, aber ihr Schrei erstarb, als Tom seine Zähne an ihren Hals legte und ihr die Kehle rausriss. Seine Flügel öffneten sich und Molly sackte tot aus seinen Armen. Er stieg achtlos über sie hinweg. Blutbefleckt schritt er über das Schlachtfeld. Alle Kämpfe waren unterbrochen. Die weiße Seite starrte ihn mit panischen Augen an. Er wandte sich ihnen zu. „Wer aufgibt geht nach Askaban. Wer weiterkämpft stirbt.“ brüllte er und bald war das Klappern von Zauberstäben zu hören, die auf den Marmornen Fußboden fielen. Die Todesser und Werwölfe jubelten und lautes Gebrüll des Triumpfes drang aus ihren Kehlen. Sie alle bemerkten nicht, wie sich mehrere Gestalten mit gezogenen Zauberstäben von hinten heranschlichen. Angeführt von Ginny Weaseley näherten sie sich getarnt von Zaubern den Anhängern der dunklen Seite. Als die ersten Flüche durch die Luft schossen entbrannte der Kampf von Neuem. Harry klammerte sich an die Laken. Severus tastete erneut und er hoffte, dass er nun endlich vollständig geweitet war. Der Halbvampir nickte und Harry schluchzte trocken auf. „Mit der nächsten Wehe musst du pressen, Harry.“ gab er die ersehnte Anweisung. Harry nickte. Remus und Fenrir saßen rechts und links neben ihm und als die Wehe kam packten sie seine Beine und bogen sie nach oben. Harry stöhnte mit zusammengebissenen Zähnen, als er das erste Mal presste. Er hatte die Augen fest zusammengepresst und als die Wehe abklang keuchte er. Es war furchtbar anstrengend und die letzten drei Stunden hatten ihm schwer zugesetzt. Er sank in die Kissen und schnappte nach Luft. Fenrir kontrollierte seinen Puls und Remus trocknete seine Stirn. Die Haare klebten feucht an seinem Kopf. Die nächste Wehe ließ nicht lange auf sich warten und jetzt schrie Harry, während er presste und alles gab, um sein Kind auf die Welt zu bringen. Als sich auch nach weiteren drei Stunden nichts tat außer, dass Harry immer schwächer wurde sah Fenrir den Tränkemeister besorgt an. „Er hat seit fast sieben Stunden diese heftigen Wehen. Das Schlafen hat ihn zwar erholt, aber lange steht er das nicht mehr durch.“ flüsterte er mit besorgter Stimme. Remus redete in der Zwischenzeit mit Harry und versuchte, ihn aufzubauen. Harry konnte nicht einmal mehr schreien und als wieder eine Wehe kam presste er kraftlos und stöhnte leise, ehe er wieder zusammensackte. „Remus…“ hauchte er und sah den Werwolf ängstlich an. „Ich will…Tom…wo ist…er? Er hat gesagt….er hat gesagt, er kommt, wo ist….Tom?“ krächzte er mit zitternder Stimme. „Tom kommt sicher bald. Hab keine Angst. Denk nur an dich und das Kind.“ sagte Remus und streichelte über Harrys Hand. Als Harry die Augen für einen Moment schloss sah er zu seinem Gefährten und formte mit den Lippen die Worte „Wo ist Tom?“ Fenrir nickte nur verstehend und eilte aus dem Raum. Der Werwolf sprintete durch das Manor und nahm gleich mehrere Stufen nach unten. Er sprang in den Kamin, warf das Flohpulver hinein und rief „Zaubereiministerium“. Als er ankam ließ er sich erst einmal zu Boden fallen. Ein Fluch krachte hinter ihm in die Wand und hinterließ ein tiefes rauchendes Loch. Er zog seinen eigenen Zauberstab und rannte durch die Menge, während er Flüche auf die weiße Seite abfeuerte. Er entdeckte Tom mitten im Gewimmel und eilte auf ihn zu. „Tom!“ rief er und der Vampir drehte sich zu ihm um. Mehr und mehr Weißmagier sammelten sich im Ministerium. Weder Tom, noch seine Leute hatten eine Ahnung, woher sie alle kamen. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, dass die Anhänger von Dumbledore noch so zahlreich waren. Der Vampir dachte nicht mehr nach, sondern konzentrierte sich ganz aufs Kämpfen. Wie eine Walze fegte er durch die Feinde und streckte sie nacheinander nieder. Mehrere Schnitte zogen sich über seinen Körper und heißes dunkelrotes Blut quoll aus ihnen hervor. Nach mehreren Stunden des Kämpfens war er müde geworden und seine Abwehrzauber wurden langsam schwächer. Der einzige Lichtblick war es, dass auch die Zahl der Feinde langsam kleiner wurde. Jemand rief seinen Namen und er wirbelte herum. Seine Instinkte befahlen ihm, den Werwolf auf der Stelle zu töten, aber sein Hirn erinnerte ihn daran, dass dieser Werwolf sein Verbündeter, sein Freund war. Langsam kehrte sein Bewusstsein zurück und er ging auf den Mann zu. Fenrir hob den Zauberstab und errichtete einen Schutzschild um sie. „Fenrir! Was machst du hier?“ rief Tom verwirrt über den Lärm der Schlacht hinweg. „Ich komme, um dich zu holen!“ rief der Alpha zurück. „Du solltest doch bei Harry sein! Ist das Kind schon da?“ fragte Tom und sah Fenrir gespannt an. Der Werwolf schüttelte den Kopf. „Nein! Er wird immer schwächer. Er hat keine Kraft mehr. Tom! Er fragt nach dir.“ rief er und sah Tom drängend an. Tom sah den Werwolf entsetzt an. Etwas stimmte nicht. Harry ging es schlecht. Die Schlacht war noch in vollem Gang. Er musste zu Harry. Er musste kämpfen. Er brüllte verzweifelt auf. Wie, um ihm zu antworten krachten die Türen entlang des Saales auf und blau gewandete Zauberer und Hexen strömten hinein. Sie schlugen sich auf die Seite der Todesser und so waren sie nun dermaßen in der Überzahl, dass die weiße Seite keine Chance mehr hatte. Susan Bones kam auf sie zu. Sie hatte offensichtlich Angst vor dem verwandelten Vampir, versuchte aber, es zu verbergen. „Tut mir leid, dass wir so spät kommen. Es dauert, bis alle versammelt und einsatzbereit sind.“ sagte sie. Das Elite-Kommando der magischen Strafverfolgung war sehr effektiv. Die Hexen und Zauberer hatten einen unbrechbaren Schwur auf die Neutralität geschworen und dienten einzig und allein dem Gesetz. Sie waren unbeeinflussbar und sehr genau. Deshalb dauerte es, bis sie sich einmischen konnten. Sie benötigten viele Informationen, um sagen zu können, ob sie überhaupt auf einer Seite stehen konnten. Tom sah sie dankbar an und wandelte sich langsam zurück. „Miss Bones. Ich muss fort. Ich danke Ihnen für ihr Eingreifen. Ich werde Sie aufsuchen.“ sagte er und blickte in ihr verwirrtes Gesicht. „Aber…das ist doch DIE Schlacht. Das, wofür sie Jahrelang gekämpft haben.“ sagte sie. Sie verstand nicht, was den Vampir dazu bringen konnte, jetzt zu gehen. „Auf mich wartet etwas wichtigeres.“ sagte Tom noch und eilte dann durch die Menge zu den Kaminen. Susan Bones sah Fenrir fragend an, aber der Werwolf eilte dem Vampir bereits nach. Als er wieder im Manor ankam sah er nur noch die Spitze von Toms Umhang, der hinter der Ecke verschwand. Er hörte die gequälten Schreie seines Gefährten schon von Weitem und bemühte sich, noch schneller zu ihm zu kommen. Er riss die Türe auf und taumelte erst einmal. Seine Nasenflügel bebten bei all den Gerüchen, die auf ihn einströmten. Schweiß, Blut, Tränen und Moschus paarten sich mit Angst und Schmerzen und es dauerte einige Sekunden, bis Tom all diese Eindrücke eingeordnet hatte. Dann hielt ihn nichts mehr. Er stürzte auf Harry zu und streichelte über seine Wange. Er streifte den Umhang ab und Remus säuberte ihn vom Blut und Schmutz des Schlachtfeldes. „Harry. Ich bin hier.“ sagte er und nahm Harrys schmale Hand. Er legte eine Hand auf die Stirn seines Liebsten und spürte den kalten Schweißfilm. „To…m…“ hauchte Harry und seine Lider flatterten. „Ja, ich bin hier. Mach die augen auf. Ich bin hier. ich habe es dir doch versprochen.“ redete Tom nun auf ihn ein. Er richtete Harry vorsichtig auf und warf die Kissen vom Bett, ehe er sich hinter ihn setzte und Harry nun zwischen seinen Beinen an seiner Brust lehnte. Er streichelte durch das schweißnasse Haar und ergriff Harrys Hand. „Ich will…mit dir alleine…“ flüsterte Harry und Tom sah die Anderen an. „Harry, du brauchst doch einen Heiler.“ sagte Severus nun, aber Harry schüttelte den Kopf. „Geht…bitte…geht raus…“ sagte er und seine Stimme wurde etwas fester. Tom nickte ihnen zu und die drei verließen unwillig den Raum. Harry schloss die Augen und rutschte etwas hoch, um bequemer an Tom zu lehnen. „Harry, bist du dir sicher? Sie können dir helfen.“ fragte Tom nun und streichelte über Harrys Bauch. Der Jüngere nickte und wurde langsam ganz ruhig. „Zieh…zieh mir das aus, bitte…“ bat er leise und zupfte an dem feuchten Shirt. Tom richtete ihn etwas auf und zog dann dass Kleidungsstück über seinen Kopf und warf es achtlos fort. Harry seufzte, als er sich nicht mehr so eingeengt fühlte. Er drehte den Kopf etwas und Tom kam der Stummen Bitte nach und küsste ihn. Seine großen Hände legten sich an den geschwollenen Bauch und streichelten immer wieder in sanften Kreisen darüber. Harry löste den Kuss, als er eine neue Wehe herannahen spürte. Er atmete ruhig weiter, wärend sein Körper sich verkrampfte. Er stöhnte. Das Stöhnen wurde stetig lauter und er klammerte sich an Toms Knie, die der angezogen hatte. Als die Wehe abebbte lehnte er sich wieder gegen Tom und schloss die Augen. Die Anwesenheit seines Gefährten hatte ihm neue Kraft gegeben und ihm Ruhe geschenkt. Er wollte mit Tom alleine sein, wollte ihr Kind nur mit Tom auf die Welt bringen. Draußen auf dem Flur liefen Fenrir und Severus Furchen in den Teppich. Sie sahen auf, als sie Schritte hörten und Sarah, Thomas und Blaise sich näherten. Blaise sah sie irritiert an. Er lief auf Severus zu und ließ sich küssen. „Warum seid ihr nicht bei Harry?“ fragte er besorgt. Er hatte seinen Adoptivbruder eben noch schreien gehört. „Er hat uns raus geschmissen.“ sagte Fenrir und war verwundert, als weder Sarah, noch Thomas besonders besorgt aussahen. Er sah sie fragend an. „Mich wundert, dass er euch überhaupt in seiner Nähe geduldet hat.“ sagte Thomas nun schulterzuckend und erntete verwirrte Blicke. Sarah beschwor mehrere Stühle herauf und sie setzten sich. „Veela ziehen sich für die Geburt zurück. Bei der Entbindung von Blaise war damals auch nur Thomas da.“ sagte sie ruhig. „Ja, aber Thomas ist Heiler.“ warf Severus ein, worauf Thomas nur den Kopf schüttelte. „Sie hat das ganz alleine gemacht. Ich war nur zum anlehnen und stützen da.“ Harry winkelte die Beine etwas weiter an. Er hob die Arme über den Kopf und hielt sich an Toms Nacken fest. Er stöhnte laut und öffnete dann den Mund zu einem Schrei. Sein Körper bebte und war bis in den letzten Winkel angespannt. Tom hielt ihn und streichelte seinen Bauch. Harry presste kräftig und ließ Tom dann mit einer Hand los, um sie zwischen seine Beine zu führen. Er ertastete den Geburtskanal, während er presste und als er seine Finger ein Stück hinein schob ertastete er etwas rundes und festes. Er presste weiter und was er ertastete kam seinen Fingern entgegen. Er war bis zum Zerreißen gespannt und der Schmerz war furchtbar, aber er konnte etwas fühlen. Tom konnte nichts tun, außer da zu sein und ihm seine Kraft zu geben. Er beobachtete, wie Harrys Hand hinter dem Bauch verschwand und als nächstes Spürte er, wie mit dem Ende der Wehe die Anspannung in dem müden Körper nachließ. Harry zog die Hand zurück, die feucht glänzte und an der Blut klebte. Tom drehte Harrys Kopf, um ihn erneut kurz zu küssen und hielt ihn. Er wünschte sich, dass Heiler da wären. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, aber Harry schien zu wissen, was er tat. „Tom…ich habe den Kopf…gespürt…“ flüsterte Harry nun heiser vom Schreien. Tom strich ihm das nasse Haar aus der Stirn und lächelte. Harry spannte sich erneut an und krallte sich an Tom. Dann spürte er, wie sich etwas tat. Er griff erneut zwischen seine Beine und Tränen rannen ihm über die Wangen. „Tom…der Kopf ist…draußen…“ hauchte er kraftlos und lehnte sich zurück, um Kraft zu sammeln, für die letzte Hürde. Er mobilisierte all seine Kräfte für dieses letzte Pressen und diesmal klammerte er sich nicht an Tom. Er beugte sich vor, griff zwischen seine Beine und als er sich zurücklehnte hob er ein zerknittertes von Blut und Flüssigkeit verschmiertes nacktes Bündel auf seine Brust und als es anfing sich zu regen und zu brüllen hatte er Zeit für Tränen. Tom sah für einen Moment nur Harrys Rücken und als sein Gefährte sich zurücklehnte zog er etwas zwischen seinen Beinen hervor und legte es auf seine Brust. Sprachlos sah er das zerknitterte rosa Ding an, das durch einen bläulichen Schlauch, der irgendwo zwischen Harrys Beinen Endete, noch mit diesem verbunden war. Das kleine Ding fing an zu schreien und als Tom verwirrt eine Hand an seine Wange legte merkte er, dass er weinte. Die Türe ging auf und Severus trat ein. Der Halbvampir hatte das Krähen des Babys gehört und Sarah hatte ihn reingeschickt, um die Nabelschnur abzubinden und dann gleich wieder zu verschwinden. Er erledigte das ganze, trennte die Schnur durch und war gleich wieder verschwunden. Harry und Tom schienen ihn kaum bemerkt zu haben. Harry war ganz gefangen von dem Anblick. Da lag sein Kind an seine Brust geschmiegt und protestierte lautstark. Die Geburt war nicht nur für ihn, sondern auch für das kleine Bündel anstrengend gewesen. Liebevoll legte er seine Hand auf den Rücken des Kindes und lächelte seelig, während er entspannt die Augen schloss. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Tom hielt ihn in den Armen und streichelte abwechselnd Harrys Haar und das Köpfchen des kleinen Vampirs, der sich langsam beruhigte und schmatzte. Er war so glücklich, wie er es nur sein konnte. Alles war perfekt. Der Krieg war vorüber, sein Kind war geboren und er war dabei gewesen. Er war so stolz auf seinen Gefährten, den er nun sanft küsste. Er spürte, wie Harry sich etwas verkrampfte. „Tom…nimm den Kleinen und dann…hol Severus…etwas stimmt nicht…“ flüsterte Harry und stöhnte, als sein Unterleib sich erneut zusammenkrampfte. Tom erhob sich, nahm das Kind von Harrys Brust und eilte zur Tür. Als er sie aufriss hörte er Harry hinter sich schreien. „Severus!“ rief er und Angesprochener sprintete mit Fenrir und Thomas im Schlepptau an ihm vorbei. Thomas zischte, als er das Blut roch, das aus Harry strömte und wusste, was passiert war. Fenrir versorgte Harry mit Blut und Severus flößte ihm Tränke ein, während Thomas sich zwischen Harrys Beine kniete. Die Nachgeburt steckte fest. Harry schlug blind um sich, als Thomas seinen Leib abtastete, was ihm unglaubliche Schmerzen bereitete. Der geschwächte Körper bebte und zitterte unter den Nachwehen und versuchte, die Nachgeburt loszuwerden. Severus reichte Thomas eine Phiole und der kippte den Inhalt über Harrys Bauch, um ihn zu betäuben. Er wartete einen Augenblick, dann drückte er mit den Händen fest in den noch gewölbten aber nun weichen Bauch. Harry schrie und dann wurde er ganz still. Er sackte in sich zusammen und rührte sich nicht mehr. „Harry!“ rief Tom panisch, aber Fenrir hielt ihn zurück. „Er ist nur ohnmächtig.“ sagte der Werwolf und sah zu, wie die Nachgeburt schließlich Harrys Körper verließ. Die Veela hatte unglaublich viel Blut verloren. Thomas kontrollierte die Rückbildung des Geburtskanals und als Harry sich wieder in seinen Ursprünglichen Zustand verwandelte zog er die Decke über ihn. Sie schlossen Harry an Blutkonserven an und setzten sich dann in die Sessel am Kamin. Niemand wollte zu weit entfernt sein. Tom stand verlassen neben dem Bett und sah in Harrys bleiches Gesicht. Eine schlanke Hand legte sich auf seinen Unterarm und als er aufsah erkannte er Remus. Der Werwolf sah ihn besorgt und einfühlsam an. „Tom. Wir müssen das Baby baden und anziehen. Dann müssen wir Harry waschen.“ sagte er nur ganz ruhig und Tom ließ zu, dass er ihm das Baby aus den Armen nahm. Remus verschwand mit dem Kind im Badezimmer, wusch es, wickelte es und zog ihm einen Strampler und eine Mütze an. Ruhig und langsam kam er zurück und legte das Kind auf das Fußende des Bettes. Er zog seinen Zauberstab und wechselte die blutbefleckten Laken. „Komm…“ sagte Remus und als er bemerkte, dass Tom zu schockiert war schob er ihn zu den anderen Männern rüber und rief nach Sarah. Die beiden wuschen Harry und zogen ihn an. Sie wuschen sein Haar und Sarah trocknete es mit einem Zauber, ehe Remus es zu einem langen Zopf flocht, den er Harry über die Schulter legte. Sarah sah ihren Sohn besorgt und traurig an und streichelte immer wieder dessen Wange. Remus öffnete die Vorhänge des Bettes, welche sie zugezogen hatten und nahm dann das winzige Kind, das wieder zu schreien begonnen hatte. Er trug es zu den Männern rüber, die schweigend am Kamin saßen und legte es dann einfach in Toms Arme. Der Vampir zuckte zusammen, als das Kind plötzlich in seinem Arm landete. Er sah es verwundert an und blickte dann zu Remus auf. „Dein Sohn hat hunger.“ sagte Remus ruhig und reichte Tom ein Fläschchen. Der Vampir sah Remus nur an. „Mein Sohn…“ wiederholte er und sah dann wieder auf das Kind in seinen Armen. Es war wunderschön. Obwohl die Augen von Babys meistens blau waren leuchteten sie bei dem Kind in einem satten Blutrot. Abwesend griff er nach dem Fläschchen und steckte dem Kleinen dann den Nuckel in den kleinen Mund. Remus griff nach seinem Handgelenk und veränderte den Winkel des Fläschchens etwas. „So. Sonst schluckt er zu viel Luft.“ lächelte der Werwolf und sah dann, wie die kleinen Fäustchen sich langsam entspannten und das hungrige Blutrot der Augen wich einem atemberaubendem Grün. „Er hat Harrys Augen.“ lächelte der Werwolf und sah hinüber zu dem großen Bett, in dem Harry so klein wirkte. Sie kontrollierten den Herzschlag und die Atmung nun mit Überwachungszaubern und Fenrir schnupperte immer mal wieder wie ein Bluthund, um zu bemerken, falls Harry erneut Blutungen bekam. Sie saßen die halbe Nacht zusammen, bis sich endlich etwas tat. Die schmale Gestalt in dem großen Himmelbett begann sich zu regen und mit einem mal flogen die giftgrünen Augen auf und suchten beinahe panisch das Bett ab. Sarah bemerkte als erstes, wie Harrys Haar weiß wurde und er anfing, sich in Rage zu versetzen. „Tom! Bring das Kind zu Harry!“ rief sie und Tom sprang auf. Er ging auf das Bett zu und sah Harry an, dessen Mund nun mit nadelspitzen Zähnen gespickt war und dessen Finger sich streckten, um langsam zu Klauen zu werden. Er hob das Baby von seiner Brust und reichte es Harry. Die Veela streckte die Arme aus und nahm ihr Kind in Empfang. So schnell, wie die Rage eingesetzt hatte, war sie auch wieder verschwunden. Harry hielt das Baby in den Armen und konnte die Augen gar nicht davon lassen. Immer wieder strich er mit einem Finger über die weichen Wangen und die kleine Nase. „Hallo.“ schnurrte er sanft und hauchte einen sanften kuss auf die Stirn des schlafenden Kindes. Der kleine Junge griff nach seinem Haar und hielt es dann in seinem kleinen Fäustchen fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)