Zwei Sturköpfe finden zusammen von Onlyknow3 (E-Mails die zu Herzen gehen) ================================================================================ Kapitel 1: Fehlermeldung ------------------------ Nach der Schule sitze ich an meinem Laptop, habe mich bereits eingeloggt und warte auf Ice-Dragon. Gestern hatte er mir noch etwas Wichtiges erzählen wollen, doch genau in diesem Augenblick ist mein Laptop abgesackt und hat sich einfach ausgeschaltet.   Das war nicht das erste Mal, in letzter Zeit passiert das häufiger und langsam nervt es. Zumal ich auch nicht mehr alle meine Dateien aufrufen kann, denn dann fängt das Bild sofort an zu kriseln. Im Augenblick funktioniert zwar wieder alles, fragt sich natürlich nur wie lange.   Während ich darauf warte, dass mein neuer Freund online kommt, sehe ich mich in meiner Wohnung um. Ich sollte vielleicht mal wieder aufräumen. Überall liegt schmutzige Wäsche, Bücher fliegen herum und auch ein paar Teller, die in die Küche oder sogar schon in den Müll gehören.   Unwillkürlich muss ich wieder an den heutigen Schultag denken und somit an die unerfreuliche Sozialkundestunde und Seto Kaiba. Der Ar... hat es heute wieder einmal geschafft, mich auf die Palme zu bringen und dieses Mal hat nur noch ein ganz klein wenig gefehlt und meine Faust wäre in seinem Gesicht, direkt auf seiner Nase, gelandet.   Der Grund ist simpel. Unser Lehrer hatte Gruppenarbeit angekündigt, da aber keiner aus der Klasse freiwillig mit dem Eisklotz zusammenarbeiten wollte – wie immer -, wurde ich dem reichen Pinkel zugeteilt. Was ja eigentlich gar nicht so schlimm gewesen wäre, wenn der Eisklotz nur nicht so arrogant und von oben herab wäre.   Das Thema war ein schlechter Scherz: „Wie ich mir eine Freundschaft aufbaue und was ich dafür tun muss, um diese zu behalten“.   Perfekt für Mr. "Ich-habe-keine-Freunde-nötig"   Doch Seto Kaiba, Eisklotz, Mr, Unnahbar, Multimillionär, war natürlich nicht bereit, etwas dazu beizutragen, um das Thema zusammen abschließen zu können. Das heißt, er saß da und sah mir zu, wie ich mich abmühte, und meckerte dann auch noch über meine Art zu arbeiten, was dazu führte, dass er meinen Block an den Kopf bekam.   Aber zurück zu Ice-Dragon. Heute lässt er auf sich warten. Ob er noch kommt weiß ich nicht, nur dass mein Display wieder anfängt zu kriseln. Es ist als ob sich ein Wurm durch den Desktop wühlen würde.   Die Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz. Ein Virus! Schnell schließe ich alle offenen Dateien und schalte den Virenscanner ein. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Der Scanner beginnt das System zu checken, was sicher eine Weile dauern wird. Nach zwanzig Minuten hat er drei Viren gefunden, die ich beheben soll. Was ich auch mache. Dann ein Neustart und der Laptop scheint wieder zu laufen. Nun ja, ohne Viren geht es uns Menschen ja auch besser.   Jetzt ist auch Ice-Dragon endlich online.   Red Eye: „Wo warst du? Ich dachte, du kommst gar nicht mehr on.“   Ice-Dragon: „Ich musste noch etwas für die Schule erledigen. Ehrlich gesagt weiß ich bald nicht mehr, wie ich mit diesem Kerl umgehen soll. So wie er sich heute aufgeführt hat, könnte man meinen, er wäre ein Mädchen und hätte zurzeit seine Periode.“   Red Eye: „So schlimm?“   Ice-Dragon: „Schlimmer als sonst! Ich würde dir gerne genaueres berichten, doch ich muss leider gleich wieder weg. Arbeiten. Ich wollte dir lediglich kurz Bescheid geben.“   Red Eye: „Kann man nichts machen, viel Spaß dann bei der Arbeit!“   Ice-Dragon: „Ich werde definitiv mehr Spaß bei der Arbeit haben, als mit diesem Verrückten in der Schule.“   Ich will gerade noch etwas erwidern, als sich mein Laptop erneut einfach abmeldet und ausschaltet. Ich versuche ihn wieder zu starten, doch vergebens. Er lässt sich nicht mehr hochfahren. Was jetzt? Wenn das Ding kaputt ist, habe ich ein Problem! Ich kann mir keinen Neuen kaufen, dazu fehlt mir die Kohle.   Ich denke einen Moment nach, dann kommt mir eine Idee. Ich rufe Duke an, der mir den Laptop verkauft hat, und dieser sagt, ich solle mit dem Gerät zu ihm kommen. Also packe ich den Laptop in den dafür vorgesehenen Transportkarton, um sicher zu gehen, dass nicht noch etwas kaputt geht. Dann mache ich mich auch schon auf den Weg zu Duke, wo ich nach einer guten Stunde ankomme.   „Ok, erzähl mir was passiert ist, Joey.“   „Seit ein paar Tagen spinnt der Laptop. Er geht immer wieder einfach aus und vorhin war so eine Art Wurm da, der sich durch die verschiedenen Dateien gefressen hat, die auf dem Desktop zu sehen sind. Ich habe schon einen Virenscan gemacht und auch drei Viren gefunden und entsorgt. Danach lief er erst wieder ganz normal, doch als ich mitten im Chat war, ging er dann wieder ganz aus und lässt nicht mehr einschalten.“   „Hast du in letzter Zeit etwas heruntergeladen oder neue Software installiert?“   Ich denke nach, schüttele den Kopf und klatsche mir dann mit der Hand an die Stirn.   „Was?“, will Duke wissen.   „Ich weiß nicht ob es damit zusammenhängt ...“   „Sag schon!“   „Tristan war vor ein paar Tagen an meinem Rechner. Er wollte sich Karten für ein Konzert seiner Band bestellen.“   Duke legt die Stirn in Falten, sieht mich dann skeptisch an und schüttelt den Kopf.   „Joey, du weißt, dass ich Tristan wirklich gern habe, aber am Computer ist er eine totale Null. Lass ihn bitte nie mehr auch nur in die Nähe des Laptops!“   Damit schnappt sich Duke den Laptop und öffnet ihn und entnimmt die Speicherplatte, um sie zu testen.   „Joey, so wie es aussieht hat dir entweder einer der Viren den Speicher zerstört oder es sitzt noch etwas drin was sich so nicht finden lässt. Tut mir leid für dich, aber den muss ich ans Werk schicken, schon alleine wegen der Garantie, die noch drauf ist.“   Ich nicke. Ich habe zwar nicht mit so was gerechnet, wenn es aber nicht anders geht, muss es halt sein. Ich seufze tief auf, das wird sicher teuer werden und wenn ich etwas zurzeit nicht habe, dann Geld. Das heißt, da sind wieder einige Überstunden und ein Zusatzjob nötig, um das auf zu bringen.   „Joey, ich mach dir einen Vorschlag, ich schicke das Gerät ein, wenn ich weiß was es kostet, schieße ich es dir vor und du kannst es in aller Ruhe wieder hier abarbeiten, wie damals als du ihn dir gekauft hast. Hilfe im Laden kann ich immer brauchen, wenn die Ware kommt.“   Ich sehe Duke nur an. Was würde ich nur ohne ihn machen? Er ist der Einzige, der meine Misere kennt und der mir geholfen hat, von meinem alkoholkranken Vater weg zu kommen, ohne das ich gleich ins Heim musste. Das hat Duke damals alles mit mir zusammen geregelt. So auch das ich die Wohnung bekomme, in der ich lebe.   „Danke Duke, ich wüsste nicht ob ich mir eine Reparatur sonst leisten könnte, danke das du mir wieder hilfst.“   Ja, ohne ihn wäre ich wirklich aufgeschmissen und wohl auch gar nicht mehr hier. Mein Vater wollte mich doch tatsächlich vor einiger Zeit in ein Bordell verkaufen, um seine Schulden bei einem der Zuhälter dort zu bezahlen. Ich weiß, das klingt wie ein schlechter Scherz, aber es war wirklich sein ernst. Doch Duke war da und hat es verhindert.   Wenn ich daran zurückdenke ...   Mein Freund scheint zu bemerken, dass es ich gerade etwas mitgenommen bin. Duke nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. „Ach Joey ...“   Nach ein paar Minuten habe ich mich wieder gefangen und löse mich von Duke.   „Weißt du wo in meiner Nähe ein Internet Café ist?“   „Lass mich nachdenken, ja, neben dem Einkaufszentrum in deiner Straße. Dort wo die alte Bäckerei war, da ist jetzt ein Internet Café.“   „Danke, Duke, für alles.“   Der Mann winkt ab und wendet sich dem Laptop zu, den er wieder ordentlich verpackt hat und fügt noch einen Brief mit einigen Informationen für das Werk, an das er den Laptop schicken will, hinzu.   Ich verabschiede mich von Duke und mache mich auf den Weg zu dem Internet Café. Es dauert nicht lange, bis ich es finde, nur ist es voll, kein Platz mehr frei.   „Mist“, grummle ich vor mich hin, als ich eine bekannte Stimme höre. Als ich genauer hinsehe ist es Tea und Ryou, die vor einem der PCs sitzen, und gehe zu ihnen hin.   Ich höre gerade noch wie Ryou meint: „So klappt es nicht, wir brauchen jemand der uns hilft, Tea!“   „Kann ich euch helfen?“, frage ich deshalb.   „Joey, ich dachte, du hast heute keine Zeit, musst du nicht arbeiten?“   „Nein erst morgen wieder! Also, kann ich euch helfen?“   „Ja, kannst du, wenn du dich mit diesem Teil hier auskennst.“   „Ok, dann lasst mich mal hin, ich schaue was ich tun kann.“ Der PC hängt fest, weil zu viele Seiten offen sind, diese sich aber nicht mehr schließen lassen. So drückte ich drei Tasten und meldete den PC erst mal ab, um mich neu anzumelden.   Die Beiden beobachten mich dabei sehr genau. Ich fühle mich wie auf dem Präsentierteller, doch Tea und Ryou sind meine Freunde, da helfe ich eben, wenn ich kann - auch bei so was.   „So und was wolltet ihr jetzt wissen?Ich meine, ihr habt doch was gesucht?“   „Na ja, Tristan hat doch die Konzertkarten für diese Band bestellt und so wie es aussieht wurde er über den Tisch gezogen, denn bezahlt hat er sie schon, nur kommen die Karten nicht und das Konzert ist schon am Samstag.“   Tea gibt mir die Daten und ich schaue nach. Nach ein paar Minuten haben sie die Infos, die sie wollen. Das hieß im Klartext: Das Konzert, so wie die ganze geplante Tournee, waren gecancelt worden, weil der Sänger wegen seiner Magersucht im Krankenhaus war. So wurde allen die Karten bestellt und bezahlt hatten geraten, sich zu melden, damit sie es zurückerhielten. Das alles schreibe ich den Beiden auf und auch wohin sich Tristan wenden musste, um sein Geld wieder zu bekommen. Tea fällt mir um den Hals, was ich eigentlich nicht so mag. Besonders nicht, wenn es Mädchen machen. Aber was tut man nicht alles für seine Freunde? Ein Seufzen verlässt meine Lippen.Kurz darauf verlassen Tea und Ryou das Café.   Ich setze mich an den PC, an dem die Beiden zuvor waren, und logge mich mit meinem Account ein, doch die Enttäuschung ist groß, denn Ice-Dragon ist nicht mehr online, aber er hatte ja auch gesagt, dass er arbeiten müsse.   Ich hinterlasse ihm dennoch eine Nachricht.   Red Eye: „Sorry mein Lappi ist kaputt, musste ihn zu Reparatur bringen. Bin jetzt aber in einem Internet Café, um dir zu schreiben, Ice – Dragon. Bis zum nächsten Mal.   Gerade will ich wieder off gehen, als sich das Antwortfenster von Ice-Dragon öffnet.   Ice-Dragon: „Das ist ärgerlich. Was denkst du woran es liegt?“   Red Eye: „Ein Virus, vielleicht sogar was Schlimmeres, keine Ahnung.“   Ice-Dragon: „Dann hoffen wir mal, dass es kein Trojaner ist, die zerstören die Speicherplatte und somit sämtliche Dateien.“   Red Eye: „Sieht aber leider ganz danach aus und das nur, weil ein Freund von mir sich über meinen Rechner Konzertkarten bestellt hat. Sorry, bin ganz schön durch den Wind gerade.“   Ice-Dragon: „Verständlich und überaus ärgerlich. Deshalb lasse ich auch nie jemand anderen an meinen Laptop. Dein Freund sollte für die Reparaturkosten aufkommen, sofern sich noch etwas reparieren lässt.“   Red Eye: „Ja, mal sehen...“   Ice-Dragon: „Was hast du heute ansonsten so gemacht? Wie war die Schule?“   Red Eye: „Hör mir damit auf, sonst kommt mir die Galle erst recht hoch. Wenn ich nur an diesen arroganten Fatzke denke, könnte ich... Er hat doch echt ne ganze Stunde geschmissen, nur weil er keinen Bock auf das Thema hatte. Sorry, wenn ich daran denke, geht echt der Gaul mit mir durch und ich würde ihn am liebsten am Hals packen und ordentlich schütteln.“   Ice-Dragon: „Was hat er denn genau gemacht?“   Red Eye: „Das ist es ja, eben nichts. Wir hatten Sozialkunde und so ein dämliches Thema über Freundschaften und wie man diese aufbaut und behält, aber Mr. Besserwisser hatte es ja nicht nötig sich an der Gruppenarbeit zu beteiligen.“   Ice-Dragon: „So ein Thema hatten wir auch im Unterricht und mein Plagegeist hat es doch tatsächlich gewagt mich tätlich anzugehen, nur weil ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Vorgehensweise kontraproduktiv ist.“   Ich bin leider nicht wirklich bei der Sache, in meinem Kopf spukt noch immer der kaputte Laptop und irgendwie bin ich auch sauer auf Tristan.   Red Eye: „Also war dein Tag heute auch nicht so besonders? Na ja, sind halt beides Idioten, da kann man nichts machen.“   Ice-Dragon: „Scheint so. Nur erweist sich mein Plagegeist inzwischen als anhänglich, d. h. er nervt langsam wirklich. Vor allem mit seinem dämlichen Grinsen. Dabei wüsste ich nicht, was er zu grinsen hätte. Aber er tut als wäre alles Bestens. Ich muss jetzt leider los. Morgen wieder um die gleiche Zeit?“   Red Eye: „Ja bis morgen, nur dann nicht so lange, muss auch arbeiten später.“   Ice-Dragon: „Ja, bis morgen.“   Bevor ich noch etwas erwidern kann, ist Ice-Dragon off gegangen, aber wenigstens konnte ich heute mit ihm schreiben. Inzwischen habe ich mich wirklich sehr an unseren Austausch gewöhnt. Doch langsam frage ich mich, wer der Typ eigentlich ist, mit dem ich da schreibe. Scheinbar hat er die gleichen Fächer wie ich. Wer weiß, vielleicht bin ich ihm sogar schon begegnet, ohne es zu wissen? Ich erhebe mich von dem Stuhl nachdem ich den PC heruntergefahren habe und verlasse das Café. Mein Blick auf die Uhr, sagt mir das ich einkaufen gehen sollte, sonst werde ich heute Abend hungern müssen.   Also führt mich mein direkter Weg zum nächsten Supermarkt,und hole mir Gemüse, Reis, Butter, Brot und etwas Wurst für die Schule.   Auf dem Weg zu meiner Wohnung, bemerke ich im Schein der Straßenlaterne plötzlich eine Gestalt, die mir bekannt vorkommt. Ich stutze einen Moment, doch setze ich meinen Weg fort, ohne weiter darüber nachzudenken. Ein großer Fehler, wie ich im nächsten Augenblick auch schon feststellen muss. Die Gestalt ist niemand anderes als mein betrunkener Vater, der mich im nächsten Moment auch schon am Hals gepackt hat und gegen die nächste Hauswand drück, so dass ich gerade noch auf den Zehenspitzen stehen kann.   „Hab´ich dich endlich gefunden! Na, dann kannst du mir jetzt ja etwas Geld geben und wenn du keins hast, dann wirst du welches besorgen, Junge!“   Seine widerliche Fahne im Gesicht, kann ich nicht mal den Kopf weg drehen. Leute gehen vorbei, doch keiner hilft. Die Tüte mit meinem Einkauf liegt auf dem Boden neben mir, die Flaschen sind durch den Sturz kaputt gegangen und laufen aus, das Brot ist durchnässt und sicherlich ungenießbar. Die Wurst, die Butter und das Gemüse sind von meinem Vater schon zertreten worden.   Ich bin machtlos, kann mich nicht wehren. Wenn nicht ein Wunder geschieht sterbe ich hier und jetzt. Ich schließe meine Augen, bekomme keine Luft und merke wie mir schwindelig wird, wie mir die Sinne schwinden und wie meine Hose nun auch nass wird. Ich bin einer Ohnmacht nahe, als plötzlich die Hand an meinem Hals verschwindet und ich zu Boden gehe, dann ist alles schwarz.   Ein Piepen an meinem linken Ohr reist mich aus meinen Träumen. Ich öffne die Augen und muss erst mal blinzeln. Es ist so hell hier, zu hell auf einmal. Ich schließe die Augen wieder und schüttele den Kopf, um diesen wieder klar zu bekommen. Was ist passiert, wo bin ich hier überhaupt? Langsam öffne ich die Augen wieder, nun kann ich erkennen das ich in einem Bett liege das nach Desinfektionsmittel riecht, ich sehe mich um, ja klar das Zimmer kenne ich, es ist ein Krankenzimmer.   "Krankenzimmer?! Wieso, bin ich im Krankenhaus?“, frage ich laut.   „Du warst bewusstlos, Köter“, antwortet mir eine kühle, vertraute Stimme.   „Kaiba? Wie, ich meine warum bist du hier?“   „Ich mag zwar manchmal etwas kratzig sein, doch einen Schulkameraden im Dreck liegen zulassen, soweit gehe ich dann doch nicht. Gewöhne dich aber erst gar nicht daran.“   Ich schlucke. „Danke, Kaiba“, flüstere ich leise, um nicht zu verraten, wie sehr mich die Worte des Brünetten verletzen. Dann schließe ich die Augen, ich bin einfach nur müde. Ich höre wie die Tür aufgeht, jemand geht hinaus und dann wird die Tür wieder geschlossen.   Dann herrscht nur noch Stille. Gespannte Stille, wie die Ruhe vor dem Sturm.   Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffne, liege ich in einem anderen Zimmer, das viel größer ist als das Krankenzimmer und nicht nach Desinfektionsmittel riecht. Ich richte mich auf und sehe mir das Zimmer an. Mir gegenüber steht ein Schrank aus dunklem Holz, daneben ist eine Tür, vermutlich das Bad. Links daneben steht eine Kommode, auf der etwas liegt das zugedeckt zu sein scheint.   Auch sie ist aus dem dunklen Holz. Rechts von meinem Bett befindet sich ein Sofa, davor ein Tisch an dem noch zwei Sessel stehen. Auf dem Sofa sitzt Seto Kaiba,und hinter dem Sofa gibt es eine Fensterfront. Es macht Klick, Moment Kaiba, was macht der denn hier?   „Endlich ausgeschlafen, Köter?“   „Wo bin ich?“   „Bei mir Zuhause.“   „Wieso bin ich hier?“   „Das Krankenhaus hat Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei gestellt. Diese ist mit deiner Akte nur allzu vertraut. Dein Vater hat dir das angetan, nicht wahr? Wieder einmal. Dein Zustand ist stabil, daher konnte das Krankenhaus dich nicht länger dortbehalten, aber die Polizei geht davon aus, dass dein Vater einen erneuten Anschlag auf dich verüben könnte und wollte dich in ein Heim bringen. Da habe ich interveniert und dich mitgenommen.“   „Danke, Kaiba, ehrlich. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber du brauchst dich nicht weiter um mich zu kümmern, ich bin immer allein klar gekommen und das mit dem Alten werde ich auch noch geregelt kriegen. Ich gehe, also gib mir bitte meine Kleider und ich bin weg!“   „Ich halte das zwar für keine gute Idee, aber wie du willst. Ich kann dich ja nicht festhalten.“   Kaiba wirft mir Hose und T-Shirt zu. Ich ziehe mich an, gehe zur Tür und will hinaustreten als sich mir Roland in den Weg stellt. Ein Nicken von Kaiba und er geht zur Seite. Kurz darauf verlasse ich das Kaiba-Anwesen mehr oder weniger fluchtartig. Ich will einfach nur weg.   Aber wo soll ich hin? Nach Hause kann ich jetzt nicht mehr? Und zu essen habe ich auch nichts. Duke fällt mir ein, doch ich habe kein Geld, um zu ihm zu fahren. Ich überlege kurz, dann ziehe ich mein Handy aus der Tasche und rufe Duke an. Nach dem zweiten Klingeln wird abgenommen und eine verschlafene Stimme meldet sich.   „Wer will was von mir?“   Ich schlucke, ehe ich mich melde. „Duke, ich bin es, kannst du mich abholen bitte, ich kann nicht zurück in meine Wohnung, mein Vater... Du musst mir helfen!“   Nun war es vorbei, ich konnte meine Angst nicht länger unterdrücken. Sie steckt zu tief und das Gefühl, das mein Vater hier irgendwo lauert, ist übermächtig.   „Joey, wo bist du gerade?“   „Im Villenviertel in der Nähe der Kaiba Villa!“   „Okay, bleib dort, da bist du sicher, ich beeile mich.“   Es dauert nicht lange und ich sehe auch Dukes Auto. Deshalb gehe ich auf die andere Straßenseite wo er direkt vor mir hält. Ich steige ein, atme erst einmal tief ein und aus und nachdem ich mich angeschnallt habe, fährt Duke auch schon los. Erst zu meiner Wohnung und dann zu ihm. Ohne große Umschweife oder Fragen hat er mir angeboten, in seinem Gästezimmer zu schlafen.   Duke fragt nicht, er handelt. So ist Duke.   Als ich am nächsten Morgen aufstehe, um in die Schule zu gehen, ist Duke auch schon weg. Wie immer um diese Zeit ist er schon in seinem Laden zwei Straßen weiter. Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Bus, der direkt vor dem Haus hält, zur Schule. So kann ich sicher unterwegs sein und niemand weiß wirklich woher ich gekommen bin.   Der Unterricht zieht sich wie Kaugummi, die Stunden sind mehr als langweilig. Was nicht nur an dem Lehrer liegt, sondern auch am Thema und ich bin erleichtert, als die letzte Stunde endlich um ist. Ich packe meine Sachen zusammen und verlasse das Gebäude und den Hof und steige auch schon in den Bus, der wartend da steht.   Bei Duke um die Ecke ist ein Internet Café, wohin ich mich jetzt auch begebe. Ich brauche einfach Ablenkung von dem Tag heute und vor allem von dem was gestern passiert war. Ich schaue auf die Uhr. Ja, Ice-Dragon müsste schon on sein. Nachdem ich mich eingeloggt habe, sehe ich auch schon zwei Nachrichten. Eine ist von ihm, diese öffne ich sofort.   Ice–Dragon: „Ich muss dir leider mitteilen, dass mir ein wichtiger Termin dazwischen gekommen ist und ich leider nicht auf dich warten kann. Ich bin gezwungen an einem langweiligen Arbeitsessen teilzunehmen.“   Ich antworte kurz.   Red Eye: „Kann man nichts machen, Arbeit geht vor. Mach dir keinen Kopf, muss auch noch arbeiten heute.“   Damit logge ich mich wieder aus und verlasse den Laden.   Bei Duke im Geschäft angekommen, gehe ich nach hinten, wo ich in Ruhe meine Hausaufgaben machen kann, als plötzlich mein Handy klingelt.   „Ja, was gibt’s?“   „Ich kriege dich, egal wo du dich versteckst, Söhnchen, verlass dich darauf, ich finde dich.“   Ich legte auf ohne Antwort zu gegeben. Warum droht der mir, wenn er mich haben will soll er mich holen kommen!   Duke erscheint in der Tür, sieht mich an und weiß sofort, dass etwas nicht stimmt, sagt jedoch nichts.   „Ich zieh mich um und geh arbeiten Duke, es wird Zeit das ich mich auf den Weg mache. Bis später dann.“   Duke nickt nur. Odin, der hinter ihm steht, bekommt ein Kopfnicken, dass ihm andeuten soll mir zu folgen.   Die Schicht zieht sich und es ist weit nach Mitternacht als ich das Café nach Schichtende verlasse. Es ist dunkel, trotzdem sehe ich an der Hauswand gegenüber dem Café einen Schatten, der sich schnell in die Dunkelheit zurückzieht. Dennoch mache ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung und lasse mich erleichtert in mein Bett fallen.   Auch die nächsten Tage in der Schule ziehen sich, mit einer Ausnahme. Die Fetzereien mit Kaiba steigern sich. Er ist irgendwie unbefriedigt, scheint unausgeglichen zu sein, als würde ihm etwas fehlen. Mir verschafft es zu guter Laune, ihn so zu sehen und auf die Palme zu bringen.   Die Nachmittage verbringe ich im Internet Cafe und chatte mit Ice-Dragon.   Seit einer Woche bin ich nun schon wieder in meiner Wohnung, schließe gut ab, wenn ich rausgehe oder drin bin. Ich traue dem Alten leider alles zu. Immerhin hat er schon einmal versucht, mich zu verkaufen. Doch bisher ist nichts mehr gewesen, auch kein Anruf mehr. Was soll´s?   Nach der Schule sitze ich im Blacklist am PC und chatte mit Ice-Dragon.   Er berichtet von Problemen bei seiner Arbeit, was ihn sehr aufzuregen scheint und ich habe irgendwie das Gefühl beobachtet zu werden. Ich sehe mich um, aber nichts verdächtiges ist zu sehen. Die anderen Leute im Raum blicken starr auf ihre Bildschirme. Trotzdem werde ich das Gefühl, dass jemand mich im Auge hat, nicht los.   Ice-Dragon: „Bist du noch da, Red?“   Red Eye: „Sorry, ja bin ich, fühle mich allerdings etwas beobachtet gerade.“   Ice-Dragon: „Denkst du, es gibt jemanden, der dich beobachten würde? Ein Stalker vielleicht? Mit solchen Subjekten ist nicht zu spaßen. Vielleicht solltest du das Café wechseln.“   Red Eye: „Na ja, es gäbe da vielleicht jemanden. Habe ich mir auch schon überlegt in ein anderes Café zu gehen, danke für den Rat.“   Ice-Dragon: „Keine Ursache, dann gibt es wenigstens eine Person, die meine Ratschläge befolgt!“   Red Eye: „Lass mich raten, hat dich dein Anhängsel wieder genervt?“   Ice-Dragon: „Jetzt fängst du auch noch damit an, ihn als Anhängsel zu bezeichnen.“   Red Eye: „Was hat er denn gemacht, das du dich so ärgerst, wenn ich das fragen darf?“   Ice – Dragon: „Ich erspare dir besser die unangenehmen Details, Red. Glaub mir, du willst sie nicht wissen. Nur so viel, seither habe ich Kopfschmerzen und musste zu stärkeren Tabletten greifen. Mein Stresslevel ist katastrophal laut meinem Arzt.“   Red Eye: „Das glaube ich dir auf´s Wort, du klingst auch ganz schön fertig. Du solltest dich ausruhen oder mal in Urlaub fahren.“   Ice-Dragon: „Würde ich gerne, ob du es glaubst oder nicht, aber das kann ich mir zurzeit nicht erlauben. Ich muss mich um einige wichtige Projekte kümmern. Und krankfeiern ist in meinen Augen ein no go, es sei denn man ist wirklich krank. Aber Stress ist dafür kein Grund. Da fällt mir ein, ich muss leider auch wieder los. Die Arbeit ruft. Bis morgen, Red. Ich hoffe, dein Tag war besser. Und passe wegen dem vermeintlichen Stalker auf.“   Red Eye: „Keine Sorge, ich kann auf mich aufpassen. Tschüss, bis morgen und reg dich nicht zu sehr auf.“ Damit schließe ich mein Chatfenster und logge mich aus. Dann sehe ich auf die Uhr. Noch zwei Stunden bis zum Schichtbeginn. Ich seufze einmal und erhebe mich. Langsam verlasse ich den Laden und will mich gerade auf den Heimweg begeben, als ich erneut das Gefühl habe, beobachtet zu werden. Als ich mich jedoch umwende, sehe ich niemanden. Vor meinem Haus steht allerdings ein Auto, das ich irgendwoher kenne. Als ich näher darauf zugehe, sehe ich Roland, Kaibas Assistenten. Was macht ein Auto der Kaiba Corporation hier in der Straße und dann noch direkt vor meiner Wohnung? Doch ehe ich Roland danach fragen kann, werde ich unsanft zur Seite geschubst und sehe im nächsten Augenblick nur noch wie Kaiba in dem Wagen verschwindet, der sofort losfährt. Kapitel 2: Kaiba´sche Führsorge ------------------------------- Kaiba´sche Fürsorge Nachdenklich betrachte ich den Köter, der immer noch bewusstlos da liegt. Der diensthabende Arzt hat mich kurz über seinen Zustand unterrichtet. Allem Anschein nach hat Wheeler lediglich einen Schock, was bei den näheren Umständen keine Überraschung darstellt. Ansonsten hat er keine weiteren Verletzungen und sein Zustand ist stabil. Sobald er aufwacht, darf er das Krankenhaus wieder verlassen.   Ich vernehme Schritte auf dem Flur, die sich der Tür zu Wheelers Krankenzimmer nähern und blicke durch das Fenster. Zwei Polizisten sind auf dem Weg hierher. Vermutlich hat das Krankenhaus sie informiert und nun wollen sie Wheeler zu den Geschehnissen befragen. Ich überlege kurz, dann verlasse ich leise das Zimmer und fange die Polizisten gerade noch rechtzeitig ab, bevor sie die Tür erreichen. Der Jüngere von Beiden scheint mich zuerkennen und wirkt sichtlich überrascht. Der andere sieht mich lediglich fragend an, als ich ihnen den Weg verstelle.   „Sie wollen zu Joey Wheeler.“ Es ist keine Frage meinerseits, sondern eine Feststellung.   Der ältere Polizist will gerade zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, als sein Kollege ihn am Arm packt. „Das ist Seto Kaiba, Frank.“ Der Mann mustert mich kurz abschätzend und ich quittiere seinen Blick kühl mit hochgezogener Braue. Befriedigt bemerke ich, dass er schluckt und gewillt ist, seinem Kollegen das Wort zu überlassen. Dieser nickt mir leicht zu.   „Ja, Herr Kaiba, das wollen wir. Die Krankenhausleitung hat uns angerufen. Scheinbar liegt hier eine versuchte Körperverletzung vor. Daher wollen wir mit dem Opfer sprechen, damit wir den Täter ausfindig machen können“, erklärt er mir, was ich längst weiß. Ich mache eine wegwerfende Geste.   „Das können sie sich sparen“, entgegne ich und beide sehen mich überrascht an. „Ich kann ihnen sagen, wer der Täter ist.“   Beide Herren wirken sichtlich irritiert, der Ältere dazu noch etwas ungehalten. Ich vermute, es behagt ihm nicht, dass ein junger Mann wie ich, mehr Autorität genießt, als er mit seiner albernen Marke. Sein Kollege ist eher diplomatischer Natur.   „Sie wissen, wer es war?“, fragt er erstaunt. Ich nicke. „Sein Vater. Ihren Akten werden sie entnehmen, dass dies nicht der erste Zwischenfall dieser Art ist“, teile ich dem Jüngeren mit und es fällt mir schwer, meinen Abscheu zu verbergen. Nicht ihm gegenüber, sondern Wheelers Erzeuger. Vater kann man solch ein Subjekt schließlich nicht nennen.   „Und woher wissen sie das?“, will nun der Ältere wissen und beäugt mich skeptisch. Ich quittiere seinen Blick mit gleichmütiger Gelassenheit. „Ich war Zeuge des Vorfalls“, erkläre ich ungerührt und seine Augen weiten sich. „Das heißt... sie haben es gesehen? Und warum haben sie dann nicht...“   Ich lasse ihn nicht ausreden. Sein Tonfall gefällt mir nicht im Mindesten. „Weil ich es für angebrachter hielt, erst einmal einzugreifen und dem Opfer zu helfen“, entgegne ich scharf und stelle vergnügt fest, dass er leicht zusammenzuckt. „Die Versorgung von Wheeler hatte Vorrang, daher werden sie sicher verstehen, dass ich nicht auch noch in der Lage war, seinen Vater festzunehmen.“   Der jüngere Polizist nickt zustimmend. „Natürlich. Das Opfer ging in diesem Augenblick vor“, meint er und lächelt mich an. Ich vermute, dass dies eine wohlwollende Geste sein soll. Ich nicke leicht. Schließlich kann der Junge nichts dafür, dass sein Partner solch ein unhöfliches und offensichtlich inkompetentes Geschöpf ist. „Sie sehen, sie können Wheeler erst einmal ausschlafen lassen. Er wird ihnen ohnehin keine weiteren Informationen liefern können“, erkläre ich entschieden und weiß im gleichen Augenblick, dass zumindest der Ältere protestieren wird. Was er natürlich umgehend tut. „Das mag ihre Auffassung sein, wir sind allerdings hier, um unsere Arbeit zu machen und das heißt, dass wir mit dem Opfer reden müssen. Zudem stellt sich die Frage der Unterbringung.“   Ich verziehe spöttisch den Mund.   Es ist offensichtlich, dass seinem Partner der Verlauf der Unterhaltung keineswegs behagt. Ich kann es ihm nicht verdenken. Für den Bruchteil einer Sekunde bedauere ich den Jüngeren sogar, dass er sich mit solch einem Kollegen herumschlagen muss. Es ist offensichtlich, dass ihn Wheelers Schicksal nicht im Mindesten berührt. Er ist hier, weil seine Dienststelle es befohlen hat, aber er würde mit Sicherheit lieber hinter seinem Schreibtisch sitzen und sich an seinem Hintern kratzen. Oder irgendeine Sportübertragung in der Zentrale ansehen.   Unwillkürlich muss ich an den Beamten denken, der nach dem Unfall meiner Eltern in unser Haus gekommen ist. Dieser war ein ähnlicher Typ. Ein Mann, jenseits der Vierzig, leicht übergewichtig und abgestumpft, doch keineswegs weil er zu viel gesehen hatte, sondern weil er sich nicht für die Menschen, die hinter seinen Aktennummern steckten, interessierte.   „Ihre Arbeit besteht darin, den Täter zu fassen. Sie wissen nun, wer dieser ist. Folglich können sie ihrer Arbeit nachgehen. Was Wheeler anbelangt, so brauchen sie sich keine Gedanken um seine Unterbringung zu machen. Darum werde ich mich kümmern“, teile ich ihm verächtlich mit und sehe belustigt zu, wie seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen werden. Ich bin sicher, dass er gerade seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen muss, um mich nicht anzuschreien.   Für einen kurzen Augenblick wünsche ich mir fast, er würde es tun.   „Ähm... ok, das ist sehr nett von ihnen“, ergreift sein Kollege nervös das Wort. „Andernfalls wären wir gezwungen gewesen, den Jungen in ein Heim zu bringen. Immerhin sieht es so aus als wäre sein Vater ein Wiederholungstäter, deshalb kann er unmöglich zurück in seine Wohnung.“   Ich nicke zustimmend. Wenigstens einer der Beiden scheint seinen Verstand zu benutzen. Erfreulich.   „Ok, dann wäre das ja geklärt. Falls wir noch Fragen an den Jungen haben, setzen wir uns mit ihnen in Verbindung, Herr Kaiba“, meint er weiter und ich reiche ihm meine Karte. „Sicher. Tun sie das“, entgegne ich und will eigentlich auf dem Absatz kehrt machen, als ich es mir anders überlege. Ich blicke dem Jüngeren direkt in die Augen. Er schluckt etwas verlegen. Dann sage ich: „Ich wünsche ihnen noch eine gute Nacht.“ Und beobachte, wie sein Mund aufklappt, sichtlich erstaunt, und er dann eifrig nickt. „Danke, ich ihnen auch, Herr Kaiba.“   Ohne einen weiteren Blick an seinen Kollegen zu verschwenden, drehe ich mich um und lasse die Polizisten stehen.   Ich begebe mich erneut in Wheelers Zimmer. Er schläft noch immer. Einen Moment stehe ich einfach nur vor dem Bett und sehe ihn an.   Dieser verfluchte Köter. Warum bringt er sich auch immer wieder in solche Situationen? Es war doch schließlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sein Erzeuger ihn fand. Ich seufze leise. Dabei hätte der Kläffer nur seinen Mund auf machen müssen. Das kann er doch für gewöhnlich gut und macht es auch ansonsten allzu gerne. Aber über seinen Erzeuger zieht er es vor zu schweigen.   Ich kenne seine Akte genau. Es war nicht weiter schwer für mich, das Computersystem der Polizei zu hacken und sie mir herunterzuladen. Ein beeindruckendes Register. Fünf Mal war er bereits in der Notaufnahme. Jedes Mal wurde die Polizei verständigt, da alles auf Körperverletzung hindeutete, aber Wheeler verweigerte entweder die Aussage oder behauptete, er könne sich nicht erinnern. Nur einmal hatte es eine Zeugin gegeben, eine alte Dame, die beobachtet hatte, wie sein Vater ihn schlug und dies auch den Beamten mitteilte. Aber da der Köter erneut nicht sein Maul aufmachte, wurde nichts weiter unternommen.   Zwar hat irgendein Beamter in seinem Bericht vermerkt, dass man das Jugendamt auf diesen Fall hinweisen sollte, doch passiert ist natürlich nichts. Der Bericht wurde zu den Akten gelegt und diese verstaut. Der gewöhnliche, inkompetente, bürokratische Gang.   Erst als Duke Devlin sich der Sache annahm, setzte sich das Jugendamt in Bewegung. Scheinbar hatte der Würfelfreak als Einziger von dem Kindergarten begriffen, wie ernst Wheelers Lage tatsächlich war. Unwillkürlich schüttele ich den Kopf, wenn ich an diese "Gutelaunetruppe denke". Da predigten sie den lieben langen Tag von Freundschaft und Zusammenhalt und wenn es darauf ankam, ließen sie ihren Freund im Regen stehen. Erbärmlich.   Dabei konnte keinem von ihnen entgangen sein, wie es dem Kläffer ging. Es war offensichtlich. Sogar ich hatte es bemerkt und mich interessierte es nicht einmal.   Die blauen Flecke, die er beim Sportunterricht zu verbergen versuchte, waren nur ein Indiz dafür gewesen. Man musste weiß Gott kein Genie sein, um eins und eins zusammenzählen zu können. Für einen kurzen Moment verspüre ich einen Anflug von Wut. Wut auf Wheelers vermeintliche Freunde und auf ihn selbst, dass er es so lange ertragen hat, ohne sich zur Wehr zu setzen. Letzteres passt einfach nicht zu dem Bild, dass ich von ihm habe. Er mag eine unflätige Nervensäge sein, mit Sicherheit ist er ein drittklassiger Duellant und ebenso ein aufbrausender Chaot, aber er ist auch ein Kämpfer und das nicht nur, weil er mir das unzählige Male an den Kopf geworfen hat.   Aber warum mache ich mir eigentlich all diese Gedanken um ihn?   Mein Teil ist getan, ich habe genau genommen sogar mehr getan, als ich hätte tun müssen. Ein Teil von mir ist sich immer noch nicht sicher, warum ich der Polizei gesagt habe, dass ich mich um seine Unterbringung kümmern würde. Es ist schließlich nicht meine Angelegenheit. Im Grunde sollte es mir egal sein, wo der Köter untergebracht wird.   Doch der Gedanke, dass man ihn in ein Heim bringen würde …   Für einen Moment war meine eigene Erinnerung an das Waisenhaus, in das man Mokuba und mich brachte, wieder aufgeflackert. Ich sah das Gesicht meines kleinen Bruders vor mir, wie er ängstlich zu mir aufblickte und sich dabei an mich klammerte.   Kurz überlege ich, ob ich Devlin anrufen soll. Vermutlich würde dieser Wheeler für ein paar Tage aufnehmen. Gerade als ich mich zu einem Entschluss durchringen will, öffnet der Köter langsam die Augen. Ich rühre mich nicht. Er blinzelt, sichtlich geblendet von dem Neonlicht, das den Raum taghell erleuchtet.   Ich beobachte wie der Blonde leicht den Kopf schüttelt und dann langsam die Augen öffnet.   „Krankenzimmer?! Wieso bin ich im Krankenhaus?“, fragt er sichtlich irritiert und wie ich vermute mehr sich selbst. Ich antworte dennoch.   „Du warst bewusstlos, Köter“, erkläre ich knapp und sein Blick richtet sich schlagartig auf mich. Seine Augen weiten sich irritiert und für einen Moment bedauere ich fast, meinen harschen Tonfall. Schließlich ist er verletzt und steht unter Schock.   „Kaiba? Wie, ich meine, warum bist du hier?“, will er erstaunt wissen und ich entgegne leicht süffisant: „Ich mag zwar manchmal etwas kratzig sein, doch einen Schulkameraden im Dreck liegen zulassen, soweit gehe ich dann doch nicht. Gewöhne dich aber erst gar nicht daran.“   Er schluckt und ich bereue meine Worte. Es ist offensichtlich, dass er nicht dazu aufgelegt ist, unser gewöhnliches Geplänkel aufzunehmen. „Danke, Kaiba“, flüstert er dann und ich habe den Eindruck, dass es ihm schwer fällt, diese Worte zu sagen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Mir würde es sicher ebenso schwer fallen, mich bei ihm zu bedanken. Er schließt wieder die Augen und ich betrachte ihn noch einen kurzen Moment.   Entweder er ist noch immer müde oder er will mir auf diesem Wege signalisieren, dass ich gehen soll.   Ohne ein weiteres Wort verlasse ich das Zimmer und überlege erneut, ob ich den Würfelfreak anrufen soll. Doch stattdessen wende ich mich an eine der Schwestern und verlange nach dem Arzt. Ich muss nicht lange warten, natürlich nicht. Immerhin habe ich erst vor ein paar Monaten eine großzügige Summe für die Vergrößerung des Kinderflügels gespendet. Man wollte dieses sogar nach mir benennen, aber ich habe dankend abgelehnt. Meine PR-Abteilung war alles andere als begeistert. Schließlich hätte es mir eine unglaubliche Publicity eingebracht. Doch wenn ich spende, dann für ein Projekt, hinter dem ich stehe oder das mich interessiert, zu unterstützen. Nicht, um meinen Namen in riesigen Buchstaben irgendwo zu lesen.   Dafür habe ich schließlich schon die Kaiba Corporation.   In knappen Worten erläutere ich dem Arzt mein Anliegen. Er mustert mich einen Augenblick abschätzend und ich bin sicher, dass er sich fragt, warum ich das tue, warum ich wünsche, dass ein einfacher junger Mann in meine Villa verlegt wird, doch er stellt keine Fragen.   „Der junge Mann ist nicht ernsthaft verletzt, aber er dürfte nach wie vor unter Schock stehen. Das müssen sie bedenken. Vielleicht sollten sie mit der Verlegung warten, bis er wieder zu sich gekommen ist. Augenblicklich schläft er, wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gegeben“, meint der Arzt und ich überlege kurz.   Wie ich Wheeler kenne, würde er einen Mordsaufstand machen, wenn ich ihm mitteile, dass ich ihn bei mir zuhause unterbringen will. Dieser planlose Köter würde es fertig bringen und Hals über Kopf aus dem Krankenhaus stürmen, vermutlich direkt wieder in die Arme seines Erzeugers. Erneut kommt mir der Gedanke, dass ich Devlin einschalten könnte. Es würde die Angelegenheit sicher vereinfachen. Zudem bin ich dem Kläffer nichts schuldig. Dennoch entscheide ich mich erneut dagegen.   „Bereiten sie ihn für den Transport vor. Ich denke, es ist besser, wenn er dabei nicht wach ist. Die Polizei weiß bereits Bescheid“, entgegne ich und der Mann nickt zögernd. Doch er erteilt umgehend einer Schwester den Auftrag, Wheeler für eine Verlegung vorzubereiten. Ich rufe Roland an und sage ihm, dass er mich abholen soll. Dann warte ich auf die Sanitäter, die den Köter überführen werden. Ich gebe ihnen meine Adresse und verlasse einen Augenblick später auch schon das Krankenhaus. Mein Assistent wartet bereits.   In der Villa angekommen, teile ich meinem Hausmädchen mit, sie möge eines der Gästezimmer vorbereiten. Der Krankentransport lässt nicht lange auf sich warten. Wheeler ist noch immer am Schlafen. Das vereinfacht die Dinge ungemein.   Dafür taucht Mokuba aus dem Nichts auf. „Was ist denn los, Seto?“, will er wissen und erkennt erst dann Joey auf der Liege. Entsetzt reißt er die Augen auf. „Es ist alles unter Kontrolle, Mokuba. Wheeler wurde angegriffen, aber er ist nicht ernstlich verletzt. Augenblicklich steht er unter dem Einfluss eines Beruhigungsmittels“, erkläre ich ihm knapp und der Kleine atmet erleichtert auf, dann sieht er mich allerdings skeptisch an.   „Hast DU ihn angegriffen?“, fragt er dann doch tatsächlich ernsthaft. Ich ziehe unwillkürlich eine Braue nach oben. „Wie kommst du darauf?“, entgegne ich und muss gestehen, dass ich doch etwas geschockt über diesen Vorwurf bin. Mein Bruder zuckt mit den Schultern. „Na ja, warum sonst solltest du ihn hier herbringen lassen?“, meint er scharfsinnig. „Bitte, Seto, sag mir, dass du ihn nicht ...“ Ich verdrehe leicht die Augen. „Natürlich nicht! Was denkst du denn von mir, kleiner Bruder? Sicher, Wheeler ist eine Plage, aber zu solchen Mitteln würde ich bestimmt nicht greifen. Das müsstest du eigentlich wissen!“   Mokuba seufzt erleichtert. „Entschuldige, Seto. Es war nur... Aber warum ist er dann hier? Und wer hat ihn angegriffen?“ Der Kleine beäugt mich noch immer etwas argwöhnisch, aber ich kann ihm nicht böse sein. Niemand kann Mokuba böse sein. „Sein Vater“, entgegne ich und muss mich beherrschen, meine Wut nicht mit mir durchgehen zu lassen. Mokuba schluckt schockiert. „Ich bin zufällig Zeuge des Angriffes geworden und habe Wheeler ins Krankenhaus bringen lassen.“ Der Kleine nickt. „Ein Glück, dass du da warst, Seto. Du hast ihm vielleicht das Leben gerettet!“ Jetzt strahlen mich die großen dunklen Augen an und ich muss unwillkürlich lächeln. „Nun, vielleicht könnte man es so ausdrücken“, stimme ich zu.   „Und warum ist er jetzt hier?“ Mokuba hat seine eigentliche Frage nicht vergessen. Natürlich nicht. Ich seufze. Ich hasse es, wenn ich meine Beweggründe erläutern muss. Sogar meinem Bruder gegenüber. Und ich bin es auch nicht gewohnt, hinterfragt zu werden. Außer von Mokuba. Der Kleine sieht mich weiterhin fragend an und ich weiß, dass er keine Ruhe geben wird, solange ich ihm nicht antworte.   „Ich habe ihn ins Krankenhaus begleitet. Schließlich musste ich noch eine Aussage machen“, teile ich ihm dann, nicht ganz wahrheitsgemäß mit. „Das Krankenhaus konnte ihn nicht mehr länger da behalten, da sein Zustand stabil ist, doch die Polizei wollte nicht, dass er zu sich nach Hause geht. Die Gefahr, dass sein Vater, dort auf ihn wartet ist zu groß. Also wollten sie ihn in ein Heim bringen lassen und ...“ Ich spreche nicht weiter, sondern mache eine vage Geste mit der Hand, in der Hoffnung, dass mein Bruder auch so versteht. Was Mokuba natürlich tut. Er lächelt. „Und da hast du ihn lieber mit zu uns genommen!“, beendet er meinen Satz. Ich nicke. „Ach Seto, du bist der beste große Bruder, den es gibt. Joey hätte es in einem Heim sicher nicht gefallen.“ Wieder nicke ich und Mokubas Fragerei scheint damit befriedigt.   „Darf ich später nach ihm sehen?“, will er dann jedoch wissen. Ich nicke. „Natürlich, aber lass ihn erst einmal ausschlafen“, entgegne ich und streiche ihm kurz sanft durchs Haar. „Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?“ Er nickt. „Sehr gut. Ich sehe sie mir später an, Mokuba. Jetzt werde ich erst einmal nach Wheeler sehen.“   Damit wende ich mich ab und begebe mich nach oben. Roland steht vor dem Gästezimmer und erwartet mich bereits. „Er schläft noch immer“, teilt er mir mit und ich nicke. Dann gehe ich an ihm vorbei in das Zimmer.   Erneut betrachte ich für einen Augenblick meinen schlafenden, selbsternannten Erzfeind und muss unwillkürlich schmunzeln und in meinem Kopf vernehme ich deutlich seine Stimme: „Dich mach' ich so fertig, Kaiba, das du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist!“   Nur Wheeler ist fähig, mir solch alberne Sprüche, ins Gesicht zu schleudern. Dabei scheint es ihm vollkommen gleichgültig, was seine Worte über ihn sagen. Auch verfügt er über ein unglaubliches Repertoire an vulgären Ausdrücken, kein Wunder, wenn man bedenkt, wo er herkommt.   Ich mustere das friedlich schlafende Gesicht und stelle fest, dass es mir nicht behagt, den Köter so ruhig zu sehen. Ich verbinde eine Menge mit Wheeler, aber keineswegs Ruhe und Stille. Beides passt nicht zu ihm.   Unschlüssig was ich tun soll, lasse ich mich auf dem Sofa nieder und denke nach.   Über Wheeler.   Bislang habe ich mir nie wirklich große Gedanken um ihn gemacht. Wozu auch? Er interessiert mich nicht. Seine Existenz spielt für mich eigentlich keine Rolle und abgesehen davon, dass wir in die gleiche Klasse gehen und er an den gleichen Turnieren teilgenommen hat, verbindet uns nichts. Dennoch ist ausgerechnet er der Mensch, mit dem ich neben Mokuba und Roland tatsächlich am Meisten rede. Was natürlich daran liegt, dass er mich immer wieder provozieren muss.   Aber schließlich hat er es zu seinem Ziel gemacht, mich irgendwann bei DuelMonsters zu schlagen. Was natürlich nie geschehen wird. Dennoch ist seine Ausdauer bewundernswert. Gleichgültig wie oft er mir unterliegt, er steht immer wieder auf und versucht es erneut.   Wenn er sich in der Schule ebenso anstrengen würde, wären seine Noten um einiges besser.   Unwillkürlich wandern meine Gedanken zum heutigen Schultag zurück. Gruppenarbeit. Schon als ich dieses Wort hörte, wusste ich, dass der Tag gelaufen ist und dann wurde mir auch noch Wheeler zugeteilt. „Vielleicht hilft diese Gruppenarbeit ihnen dabei, ihre Differenzen beizulegen“, höre ich den Lehrer wieder sagen und verdrehe die Augen. Ich bedauere, dass ich ihn nicht darauf hingewiesen habe, dass man bei zwei Personen nicht mehr von einer Gruppe reden konnte. Schon länger hege ich den Verdacht, dass dieser Mann versucht, die Stimmung zwischen Wheeler und mir zu verbessern.   Heute zumindest hat er mit seiner absurden Aufgabe lediglich das Gegenteil erreicht.   Und wer dachte sich nur solche Themen aus? „Wie ich mir eine Freundschaft aufbaue und was ich dafür tun muss, um diese zu behalten“ Wir befinden uns schließlich nicht mehr in den 60ern. Einfach nur absurd und dermaßen belanglos. Aber Sozialkunde ist ohnehin ein triviales Fach. Nur wenige Aspekte daran sind im realen Leben tatsächlich von Belang, wie zum Beispiel die wichtigsten Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung der staatlichen Ordnung und die Mitgestaltung der internationalen Politik.   Ich führe eine internationale Firma, was interessiert es mich, wie ich mir eine Freundschaft aufbaue.   Natürlich war der Kindergarten von dem Thema begeistert. Nichts anderes war zu erwarten und auch Wheeler schien motiviert zu sein. Zumindest hat er sich sofort an die Arbeit gemacht. Einen Plan hatte er selbstverständlich nicht. Stattdessen jedoch das Bedürfnis, mich mit dem Thema weiter zu behelligen.   Natürlich habe ich ihm auf unmissverständliche Art mitgeteilt, dass ich weder denn Wunsch nach einer Zusammenarbeit hege, noch gewillt bin, mich mit solch einem Unsinn auseinanderzusetzen. Seine Erwiderung viel gewohnt vulgär aus. „Du könntest das aber echt gebrauchen, Eisklotz, auf dem Gebiet bist du nämlich voll die Pappnase!“   Mein Blick wandert wieder zu dem großen Bett, in dem Wheeler noch immer friedlich schläft und ich komme nicht umhin festzustellen, dass dies vermutlich der einzige Moment ist, den wir beide so lange ruhig zusammen in einem Raum verbracht haben.   Ich zucke kaum merklich zusammen, als er sich zu regen beginnt und dann langsam die Augen öffnet. Dieses Mal muss er nicht blinzeln, aber ich habe auch vorsorglich das Licht gedämmt. Ich beobachte ihn dabei, wie er sich langsam aufrichtet und abermals seine Umgebung betrachtet. Dieses Mal ist er jedoch sichtlich erstaunter. Sein Blick streift über die teuren Möbel und seine Stirn legt sich in Falten.   „Endlich ausgeschlafen, Köter?“, frage ich als sein Blick meinen trifft.   Jetzt blinzelt er, als wäre ich eine Halluzination. Ich unterdrücke den Anflug eines Lächelns. „Wo bin ich?“, will er wissen und mir entgeht nicht der skeptische Unterton.   „Bei mir Zuhause.“   „Wieso bin ich hier?“   Seine Haltung ist angespannt und er behält mich argwöhnisch im Auge.   Inzwischen habe ich mir meine Antwort zurechtgelegt. Nachdem ich Mokuba erfolgreich unterrichtet habe, fällt es mir bei Wheeler nicht weiter schwer. Nüchtern und sachlich erläutere ich ihm daher, den Grund für seine Anwesenheit: „Das Krankenhaus hat Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei gestellt. Diese ist mit deiner Akte nur allzu vertraut. Dein Vater hat dir das angetan, nicht wahr? Wieder einmal. Dein Zustand ist stabil, daher konnte das Krankenhaus dich nicht länger dortbehalten, aber die Polizei geht davon aus, dass dein Vater einen erneuten Anschlag auf dich verüben könnte und wollte dich in ein Heim bringen. Da habe ich interveniert und dich mitgenommen.“   Ich kann geradezu sehen, wie es in seinem Kopf beginnt zu rattern. Die Nerven laufen sicher heiß dabei. Er braucht einen kurzen Augenblick, bis er meine Worte verarbeitet hat, dann nickt er leicht und schwingt auch schon die Füße aus dem Bett. Dabei stellt er fest, dass er keine Hosen an hat. Zarte Röte erscheint auf seinen Wangen, was ich beiläufig registriere.   „Danke, Kaiba, ehrlich. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber du brauchst dich nicht weiter um mich zu kümmern, ich bin immer allein klar gekommen und das mit dem Alten werde ich auch noch geregelt kriegen. Ich gehe, also gib mir bitte meine Kleider und ich bin weg!“   Was auch immer in ihm vorgehen mag, seine Miene drückt Entschlossenheit aus.   „Ich halte das zwar für keine gute Idee, aber wie du willst. Ich kann dich ja nicht festhalten“, entgegne ich und gehe zu der Kommode. Roland hat bereits Kleidung zurecht gelegt. Ich zögere einen kurzen Augenblick, doch ich kenne Wheeler, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, weicht er nicht davon ab. Logischen Argumenten gegenüber ist er ohnehin resistent. Ich greife mir die Kleidung und werfe sie ihm zu. Er nickt kaum merklich und macht sich daran, sich anzuziehen. Dann ist er auch schon auf dem Weg zur Tür und reißt diese auf. Roland stellt sich ihm in den Weg, doch ich deute meinem Assistenten an, Wheeler gehen zu lassen. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkt Roland erstaunt. Ich stöhne leise auf, während ich den Köter die Treppe runter hasten höre.   Ich weiß, ich sollte ihn aufhalten. Es ist Nacht und er ist noch geschwächt und vermutlich auch durcheinander, wobei letzteres ein chronischer Dauerzustand sein dürfte. Einen Moment spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, ihn aufzuhalten und gegen seinen Willen festzusetzen, doch ich entscheide mich dagegen.   Es ist eindeutig, dass er meine Hilfe nicht wünscht. Sein Stolz verbietet es und zumindest das kann ich verstehen.   „Folgen sie ihm, Roland. Unauffällig. Und berichten sie mir wohin er geht“, weise ich meinen Assistenten dann an und verlasse das Gästezimmer. Roland hat sich bereits in Bewegung gesetzt. Ich spüre wie meine Schläfen zu pochen beginnen und begebe mich langsam nach unten. Kapitel 3: Joeys wut ausbruch ----------------------------- Joeys Wutausbruch und seine Folgen Als ich am nächsten Morgen vor der Schule ankomme, steigt gerade Kaiba aus seinem Wagen, der am Abend zu vor noch in meiner Straße stand. Was Kaiba da wollte, weiß ich nicht, vielleicht hatte er ein Kundengespräch für irgendeinen Anlass der Kaiba Corboration, aber das ist jetzt uninteressant.   Zurück zu Mr. Eisblock, der mir einen vernichtenden Blick zuwirft, da fällt mir ein, dass er mich gestern fast über den Haufen gerannt hat, weshalb ich ihm erst mal den Weg verstelle.   „Sag mal, was sollte das eigentlich gestern Abend, hast du keine Augen im Kopf oder wieso rennst du durch meine Straße und mich damit um?! Geht´s noch, nicht mal entschuldigt hast du dich, ich bin aber nicht aus Luft so wie ich das sehe!“   Eine Antwort erhalte ich nicht, wie üblich, aber ich bin hier auch noch nicht fertig, auch wenn er sich nun auf den Schulhof begibt. Ich bin immer noch sauer und meine Wut wird noch größer, als ich einen anderen Brünetten sehe. Schnurstracks steuere ich auf diesen zu.   Der Grund ist, dass mir Duke gesagt hat, dass mein Laptop nur noch Schrottwert hat, da beide Speicherplatten durch einen Trojaner zerstört wurden und sich eine Reparatur nicht mehr lohnen würde. Er hat mir aber einen Neuen besorgt und den möchte ich von Tristan bezahlt haben. Schließlich hat er ihn auch kaputt gemacht. Ich koche vor Wut, weil ich mir einen neuen Laptop absolut nicht leisten kann.   Also mache ich ich mich auf den Weg zu meinem bisher besten Freund, um meiner Wut Raum zu geben. In meinem Rücken spüre ich die Blicke, die mir Kaiba nach sendet, und gehe einfach weiter auf die Gruppe um Duke zu. Die Worte, die mir hinterher gerufen werden, ignoriere ich einfach mal, tue als hätte ich sie nicht gehört.   „Köter, hast du keine Manieren, man sagt wenigstens „Guten Morgen“, wenn man an jemand bekanntem vorbei geht!“   Duke ist da, Bakura steht dabei, Tea, Yugi, Atemu und Ryou.   Alle auf einem Haufen und ich picke mir Tristan heraus, der wie aus dem Nichts auf einmal meine geballte Faust im Gesicht hat. Ich höre sogar Knochen knirschen, so fest war der Schlag und Tristan setzt sich auf den Hosenboden. Sein Nase blutet und er sieht mich verwirrt und genau so verständnislos an wie die anderen drum herum. Tea, die mir gerade eine Predigt halten will, verstummt als sie meinen Blick sieht und weicht vor mir zurück, auch Ryou und Yugi. Atemu, Duke und Bakura sind zu geschockt, um mich aufzuhalten und ich packe Tristan am Kragen der Schuluniform und ziehe ihn zu mir hoch. Gerade will ich ihm noch mal eine langen, da wird meine Faust festgehalten und die Stimme, die ich über all erkennen würde, flüstert mir zu: „Wenn du nicht aufhörst, muss ich dich wohl einsperren oder zum Direktor bringen!“   „Was willst du von mir Kaiba, lass mich los, ich habe noch eine Hühnchen mit Tristan zu rupfen und daran wirst auch du mich nicht hindern“, brülle ich los und zerre an meiner Hand, um aus dem Klammergriff von Kaiba zu entkommen. Mein Blick fällt auf Duke, der nur mit dem Kopf schüttelt.   Einen mörderischer Blick auf die anderen werfend, kann mich Duke wohl als Einziger verstehen, denn er nickt mir zu nur kurz. Ich schlucke und versuche nicht noch mehr auszurasten. Ich wende mich Tristan zu, den ich immer noch am Kragen habe.   „Und nun zu dir!“ bringe ich mit mühsamer Ruhe heraus.   „Ich erwarte von dir das du mir meinen Laptop ersetzt, ich will und ich sage es dir nur einmal, Taylor, ich will von dir bis morgen 400 Euro für den Schaden an meinen Laptop, den du verursacht hast, ist das klar.“   Da Kaiba immer noch meine andere Hand festhält, kann ich nicht mehr zuschlagen. Wo zu auch? Danach bekommt er einen Stoß und er setzt sich wieder auf den Hintern.   Ein Blick in die Runde, ich kann sehen das weder Yugi noch Ryou, Bakura, Tea und genauso wenig Atemu mich verstehen können. Denn sie wissen ja nicht wie schwer es für mich war, an den Laptop zu kommen, als wir diesen im Jahr zuvor für den Unterricht benötigten und ohne Duke hätte ich keinen bekommen. Ich dreh mich um, sehe die Blicke der Umstehenden und auch noch wie unser Klassenlehrer auf uns zu kommt. Er sieht die blutende Nase von Tristan, er sieht auch, dass Kaiba mich am Arm gepackt hält, doch dieser lässt mich jetzt los und will sich dem Lehrer entgegen stellen, doch dieser winkt schon von Weitem ab.   Ja, Herr Arishya lässt sich auch von einem Kaiba nicht einschüchtern.   „Was war hier los?“ ,donnert er auch schon los. Ich ahne was gleich passiert, er wird mich zum Direktor schleifen, wie immer, und da ich schon auf der roten Liste der gefährdeten Schüler stehe, sehe ich es als besser an, mich von den Socken zu machen.   So mit schnappe ich mir meine Schultasche sah zu Duke und verließ den Schulhof. Betrat die Straße und ging zurück in meine Wohnung ignorierte die Rufe meiner Freunde, genauso wie den Blick von Kaiba.   Zur selben Zeit an einer anderen Stelle   In einer Gasse im Dunklen versteckt steht eine mehr als ungepflegte Gestalt und beobachtet wie sein Sohn die Schule verlässt und wie diesem eine dunkelhäutige Gestalt in sicherem Abstand folgt. Die Gestalt in der Gasse zieht sich zurück in die Dunkelheit, sie will nicht gesehen werden.   Die Person in der Gasse sieht ziemlich herunter gekommen aus, seine Hose hat nicht nur Risse an den verschiedenen Stellen, nein, sie ist verdreckt und Blut bespritzt - sein eigenes, von der Flucht vor den Handlangern des Bordellbesitzers, der ihm im Nacken sitzt und auf die Erfüllung des Vertrages pocht. Er will, dass er ihm Joey ausliefert, er hat noch eine Woche um das zu tun, dann nimmt dieser schmierige Herzog das selbst in die Hand.   Die Gedanken des Mannes kreisen nur darum wie er an seinen Sohn herankommt und da kommt ihm die Idee. Hatte dieser Freund von ihm nicht neulich die Daten von Joey von dessen Computer oder wie das Ding heißt, in der Hand?   In Gedanken versunken macht die Person sich auf den Weg, doch im fahlen Licht, das durch den Wolken verdeckten Himmel scheint, erkennt man fettiges blondes Haar, das zerzaust vom Kopf steht, dass einstmals grüne Hemd ist mit schwarzen Flecken aus Blut und Dreck verklebt, die Hose, einstmals braun gewesen, sah man nur noch Flecken verschiedenster Art.   Nun erkannte man auch die Gesichtszüge der Person, die hier ging und man hätte meinen können, dass Joey da durch die Gegend schlendert. Doch das war nicht Joey, sondern die ältere Ausgabe, es war kein geringerer als Wheeler Senior, der da herum lief. Ein Geräusch aus der nächsten Seitenstraße lies ihn sich hinter der Mauer niederkauern, er sah vorsichtig um die Ecke, doch da war nichts.   Joseph Wheeler, der sich weiter durch die Gassen schlich auf unsichtbaren, unheimlichen Wegen, um sich seinen Sohn zu schnappen.   Vor dessen Haus wo dieser wohnt steht ein schwarzes Auto, Kaiba Corp. steht darauf, im Inneren sitzt ein Mann mit Sonnenbrille, der wie ein Bodyguard aussieht. Der alte Wheeler sieht sich um und sieht wie Joey in einem Laden verschwindet, so folgt er seinem Sohn bis zu dem Internet Café in dem Joey verschwunden ist. Unbeachtet von den Passanten wie er glaubt, steht er vor dem Fenster und sieht hinein, Joey sieht sich im Innern um, doch fällt er nicht auf von außen.   Nun weiß Wheeler wie er an seine Sohn ran kommt, durch den Virus konnte sein Freund den Account von Joey knacken und somit hat er nun seine Zugangsdaten, so setzt er sich an einen anderen Tisch, als dieser frei wird und schickt ihm eine Mail.   Mit folgendem Inhalt:   „Hallo Süßer, ich habe dich schon eine Weile beobachtet und dein Vater hat recht, Kleiner, du passt in meine Sammlung junger, hübscher Männer in meinem Etablissement. Ich werde dich die nächsten Tage Zuhause besuchen, du hast doch Zeit für mich? Dann kannst du zeigen ob du wirklich 5000 Euro Wert bist. Bis dann, mein süßer blonder Joey Wheeler.   Dein Besitzer“   Dies war erst der Anfang von der Jagd nach seinem Sohn. Doch dieser schien die Mail gar nicht zu lesen, sondern stand nach kurzer Zeit wieder auf und verließ den Laden, um im Supermarkt noch einkaufen zu gehen, Wheeler folgte ihm, bis dieser fast bei seiner Wohnung angekommen war und sein Sohn kam immer näher auf ihn zu, ohne es zu merken. Einige schnelle Blicke, keiner in der Nähe gerade, so schnappte er sich den jüngeren Blondschopf packt ihn am Hals und drückte ihn gegen die Wand. „Habe ich dir erlaubt einfach so zu verschwinden? Ich werde dich jetzt zu deinem neuen Besitzer bringen, damit ich den Deal endlich abschließen kann. Der wird dir Manieren bei bringen, einfach so abhauen ist da nicht, da bist du dann eingeschlossen in einem Zimmer. Wie findest du das, dann hast du dein eigenes Zimmer, dass du wolltest.“   Das hörte Joey schon nicht mehr, der Schock seinem Vater in die Hände gefallen zu sein und die Hand an seinem Hals, nahmen ihm alle Kraft. Weiter kam der Mann nicht, wieder wurde er gestört, dieses Mal von dem Kerl, den er vorhin noch in dem Auto gesehen hatte. Joey sackte leblos in sich zusammen, als sich die Hand von seinem Hals löste. Er bekam gar nicht mit wer ihm da zu Hilfe geeilt kam, wer das Ganze gesehen hatte.   „Was lass mich los, geh weg das ist mein Sohn!“   Mit einem Handkantenschlag wurde er für kurze Zeit etwas benebelt, doch als er Martinshorn hört machte sich der alte Wheeler aus dem Staub.   Wheeler verschwand murrend von der Bildfläche, er musste einen anderen Weg finden, um Joey zu schnappen. Na ja das nächste mal würde es klappen. Er hörte noch wie der Krankentransport kam und wieder abfuhr, auch das dort vor Ort keiner mehr war, also hatten sie den Jungen mitgenommen.   Dann würde er eine andere Gelegenheit abwarten, um sich Joey zu packen und dem Herzog zu übergeben, doch war er sich aber nicht mehr sicher ob er das noch wollte nach dem was er seid heute wusste. Ja Wheeler hatte den Herzog belauscht und da durch erfahren, dass er so bald man Joey haben würde, sterben musste.   Wheeler stand am Eck: „Ich wusste das ich einen Fehler gemacht hatte, als ich Joey verspielte beim Pokern, zu Beginn habe ich noch gewonnen, dann wurde das Geld immer weniger und weniger, ich musste Schuldscheine unterschreiben, das ist schon Wochen her und als ich das Geld aber nicht bezahlen konnte, wollte der Herzog einen Bürgen für die Übernahme der Schulden. Dann hatte der Herzog heraus gefunden, dass ich einen Sohn habe, der fast so aussieht wie ich, nur eben jung und knackig und dazu noch unschuldig. Er bot mir an, dass wenn ich unterschreiben würde und er meinen Sohn bekommt, würde man mir nicht nur meine Schulden erlassen, ich würde zusätzlich noch 5000 bar auf die Kralle bekommen und dürfe zudem bis zu einem gewissen Limit in seinem Kasino spielen. So hat er es mir zu gesichert, doch sieht die Sache inzwischen anders aus.“   Doch die Tage vergingen, er sah Joey nicht mehr. So verzögerte sich das alles immer weiter nach hinten. Der Herzog hatte nun seine Einfänger los geschickt, die Joey nun im Auge behielten genau so wie den alten Wheeler, also war mit zur Polizei gehen nichts drin.   Es war eine Woche her, seit er Joey das letzte Mal allein gesehen hatte, nun saß dieser wieder in dem Café von neulich und las meine Mail so wie es aussah, denn er war blass geworden. Das war der Zeitpunkt zum eingreifen, so fertig wie der gerade wirkte, doch schneller als ihm lieb war, tauchten zwei seiner Freunde auf. Den einen kannte Wheeler schon den Schwarzhaarigen mit den Würfeln auf Hemd und Hose. Der andere schien kein Freund zu sein, denn diesen sah er wütend an.   Nach dem die drei den Laden verlassen hatten, verlor sich die Spur von Joey. Er war unauffindbar für Wheeler Senior und ebenso auch für den Herzog.   ****   Zu Hause angekommen, warf ich meine Tasche erst mal in die Ecke. Ich fragt mich was ich machen sollte, dann sehe ich mich um und beginne die Wohnung aufzuräumen. Wäsche waschen, Staubsaugen, und Staub wischen - von oben nach unten. Dann mache ich mich an die Mülltrennung, bringe die Flaschen zum Container.   Wieder in der Wohnung hänge ich die nasse Wäsche auf und lege die Trockene zusammen.   Mein Blick zur Uhr verrät mir, dass ich noch Zeit habe und so marschiere ich zum Internet Café, setze mich an den PC und beginne im Web zu surfen. Da noch Schule ist, kann ich mich nicht mit Ice – Dragon unterhalten der ja sicherlich im Unterricht ist, trotzdem logge ich mich ein um meine Mails zu checken und da ist auch noch die Eine, die ich nicht geöffnet habe und die ich besser nicht geöffnet hätte.   „Hallo Süßer, ich habe dich schon eine Weile beobachtet und dein Vater hat recht, Kleiner, du passt in meine Sammlung junger, hübscher Männer in meinem Etablissement. Ich werde dich die nächsten Tage Zuhause besuchen, du hast doch Zeit für mich? Dann kannst du zeigen ob du wirklich 5000 Euro Wert bist. Bis dann, mein süßer blonder Joey Wheeler.   Dein Besitzer“   Ich nehme die Drohung ernst, darum drucke ich sie aus und rufe gleich danach Duke an, der aufträgt in dem Café zu bleiben und verspricht, dass er so schnell kommt, wie er nur kann.   Also bleibe ich sitzen und es dauert kaum eine halbe Stunde, bis Duke auftaucht. Zu meiner Überraschung ist er nicht allein. Kaiba ist bei ihm und ich habe keine Ahnung was ausgerechnet der hier will.   „Was...“ Ich deute auf Kaiba. „Will der hier, den kann ich gerade echt gar nicht brauchen!“   „Beruhige dich, Joey, aber wenn uns jemand helfen kann, dann er.“   Joey mustert den Brünetten von der Seite, dann nickt er diesem zu.   „Joey es geht hier dabei herauszufinden wie dein Vater an deine E-Mailadresse gelangen konnte und ich kenne keinen außer Kaiba, der uns dabei helfen könnte.“   Wieder stand der alter Wheeler vor dem Laden, und beobachtete das alles mit Wut im Bauch, hatte sich der Herzog doch unmissverständlich ihm gegen über geäußert. Nun kommt er wieder nicht an seinen Sohn heran.   Immer noch etwas skeptisch lasse ich Kaiba widerwillig an den PC. Kaiba nimmt Platz, die Finger rasen über die Tastatur und nach einer kurzen Einschätzung ist schon einmal sicher, dass der PC an sich in Ordnung ist und auf dem neusten Sicherheitsstand.   „Devlin, Wheelers Laptop, was war der Grund für den Defekt?“   „Das Werk nannte drei Trojaner als Grund, die an einer Datei anhingen von einer Mail von einer nicht gesicherten Webseite, das heißt das entweder Joey eine Spamnachricht geöffnet hat oder was viel wahrscheinlicher ist, dass Tristan sie mit der Kartenbestellung heruntergeladen hat.“   Kaiba hört ihm schweigend zu, dann nickt er als habe er verstanden. Er lehnt sich auf dem Stuhl zurück und reibt sich über die Nasenwurzel, wie immer wenn er Kopfschmerzen hat und für einen Moment tut er mir leid.   Ein Seufzen verlässt meine Lippen, ich weiß nicht mehr weiter, bin am Ende meiner Kraft angekommen, was soll ich nur machen.   „Was ist mit der Mail, die du bekommen hast, Wheeler?“, will Kaiba wissen und ich zeige Beiden den Ausdruck, den ich gemacht habe. Kaiba sieht sich die Nachricht genauer an, dann wendet er sich wieder dem PC zu und ich sehe, wie seine Augen sich weiten.   Duke scheint es ebenfalls zu bemerken und beide sehen wir Kaiba fragend an.   „Diese Mail wurde hier geschrieben, in diesem Café, sogar an dem Rechner hier“, erklärt der Firmenchef.   „Wie meinst du das?“, will nun auch Joey wissen. „Ganz einfach, Wheeler, wer auch immer diese Mail geschrieben hat, saß in diesem Moment auf diesem Platz in diesem Raum!“   „Weißt du noch, was du an jenem Tag gemacht hast?“, fragt Duke.   Ich sehe mir das Datum der Mail an. Sie ist schon etwas älter. „Ich glaube, das war der Tag, an dem du wegen deines Laptops bei mir warst“, meint der Schwarzhaarigen. Ich denke nach. Was habe ich an dem Tag sonst noch getan? Dann durchzuckt es mich wie ein Blitz und ich schüttele den Kopf, um die Bilder zu verdrängen, die vor meinem inneren Auge aufsteigen. „An dem Tag wurde ich von meinem Vater angegriffen. Zuvor war ich hier. Ich habe Ryou und Tea getroffen. Als die beiden weg waren bin ich dann ins Netz und habe mich noch mit meinem Chatfreund unterhalten, aber nicht lange, weil dieser arbeiten musste.“   „Chatfreund“, höre ich Kaiba sagen und entgegne: „Na und? Ich habe wenigstens Freunde, die mir helfen. wenn ich sie brauche, du machst ja lieber alles alleine!“   Zu meiner Überraschung sieht Kaiba mich einfach nur an.   „Joeys Nerven liegen blank, Kaiba, er meint es sicher nicht so. Denk daran, wie er vorhin auf Tristan losgegangen ist. Er steht sicher noch immer unter Schock“, meint Duke an den Firmenchef gewandt.   Ich habe den Eindruck, dass Kaiba kaum merklich nickt. „Wir sollten erst einmal von hier verschwinden. Roland sagte, dass man Wheeler beobachten würde, vermutlich sogar jetzt und hier.“   Ich nicke, als würde ich verstehen was das bedeutet und Kaiba deutet uns an ihm zu folgen. Ich blicke kurz zu Duke, der mir zu nickt und im nächsten Augenblick folgen wir Kaiba auch schon zu seiner Limousine.   „Am Besten kommst du erst einmal wieder bei mir unter“, meint Duke und wendet sich an Kaiba. „Können wir vielleicht Joeys Sachen mit deiner Limo zu mir bringen? Sorry, aber mir fällt gerade nichts besseres ein.“   Fast rechne ich damit, dass der Eisklotz widerspricht, doch stattdessen erteilt er Roland den Auftrag zu mir zu fahren. Während ich schnell meine Sachen zusammenpacke und Duke mir dabei hilft, wartet Kaiba am Wagen.   Alles wird im Kofferraum verstaut, danach geht die Fahrt zu Duke   Als ich bei Duke die Tür des Gästezimmers hinter mir schließe, ist es vorbei, ich kann mich nicht mehr halten. Ich zittere vor Angst. Ich weiß, dass mein Vater mich verkauft hat und dass ich nun nicht mehr sicher bin. Vor allem, wenn ich mich alleine auf der Straße bewege.   Was soll ich tun? Was werden die als Nächstes unternehmen? Ob ich zur Polizei gehen soll? Aber wie sollen die, diese Typen fangen, wenn ich nicht einmal weiß wer sie sind?   Das sind die Gedanken, die ich mir mache und ich weiß, dass ich keine Chance habe, wenn ich nichts unternehme. So ziehe ich mich um und gehe nach unten. Duke ist in seinem Laden und Kaiba zurück in seinem Büro.   Duke eine Nachricht da lassend, damit er sich keine Sorgen macht, verlasse ich das Haus und habe gleich wieder das Gefühl, verfolgt zu werden. Doch ich gehe schnell weiter, ohne mich umzusehen und atme erleichtert auf als ich den Polizeiposten am Ende der Straße erreiche. Ich muss nicht lange warten.   Der diensthabende Beamte hört sich meine Geschichte an und ich kann ihm nur zu deutlich ansehen, dass er mir nicht glaubt. Vermutlich hält er mich für einen Wichtigtuer oder einfach nur für verrückt. Er wimmelt mich jedenfalls mit den Worten ab, dass er für solche Kindereien keine Zeit habe und ich nach Hause gehen und erwachsen werden solle. Dann widmet er sich wieder seinen Akten.   Frustriert verlasse ich das Gebäude.   Was jetzt?   Ich gehe zurück zu Dukes Haus, entscheide mich dann aber anders und betrete seinen Laden. Er steht an der Kasse und redet mit einem seiner Stammkunden. Als dieser mich sieht, wird sein Blick anzüglich und beginnt über meinen Körper zu wandern. Dann blickt er wieder zu Duke. „Ist der auch zu kaufen?“   Ich stutze bei den Worten und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.   „Wer?“, fragt Duke irritiert. Der Mann zeigt auf mich. Duke lächelt freundlich und schüttelt den Kopf. „Nein, der ist Unverkäuflich, Herr Herzog!“   „Schade, so was fehlt noch in meiner Sammlung junger hübscher Männer!“ Damit verabschiedet der Mann sich auch schon von Duke. Als er an mir vorbei geht, höre ich ihn flüstern: „Fühle dich nicht zu sicher, Joey, ich weiß wo du arbeitest und wo deine Schule ist.“   Ich stehe stocksteif da, unfähig mich zu rühren. In meinem Kopf rattert es und ich habe das Gefühl, dass alle Zahnräder dabei sind durchzudrehen. Dieser Mann … er ist einer von ihnen. Ich schlucke hart, als ich Dukes fragenden Blick bemerke.   „Alles ok“, teile ich ihm mit und mache mich im nächsten Moment auf den Weg zu meinem Zimmer.   Sie haben mich gefunden, durchzuckt es mich wie ein Stromschlag. Sie wissen, dass ich bei Duke bin und wo ich arbeite und... Somit ist auch Duke in Gefahr, wird mir plötzlich klar. Mein Vater hat recht, ich bin nur eine Belastung, ich mache jedem um mich herum nur Ärger.   Auf meinem Zimmer greife ich zu dem neuen Laptop und logge mich ein. Drei neue Nachrichten, zwei davon von Ice-Dragon. Ich bin erleichtert, als ich feststelle, dass er one ist.   Ice-Dragon: „Wie geht es dir, Red? Du machst dich zurzeit rar.“   Red Eye: „Sorry, Dragon, ich habe momentan leider keine Zeit und weiß auch nicht wann ich mich wieder melden kann. Ich muss leider eine Weile verschwinden. Ich melde mich, sobald ich kann.“   Es ist nur fair, dass ich ihm das mitteile.   Ice-Dragon: „Was ist passiert? Brauchst du Hilfe?“   Red Eye: „Ich glaube kaum, dass du mir helfen kannst. Ich bin da echt in was ganz Mieses geraten und jetzt sind irgendwelche Typen hinter mir her. Vorhin stand sogar einer von ihnen bei meinem Freund im Laden. Ich muss schleunigst weg.“   Ice-Dragon: „Red, beruhige dich und dann sag mir was los ist. Mach nichts unüberlegtes. Wenn du einfach davon stürmst, rennst du diesen Kerlen vielleicht direkt in die Arme. Vielleicht wollen sie genau das erreichen!“   Red Eye: „Und was soll ich deiner Meinung nach machen, hast du eine Lösung?“   Ice-Dragon: „Bleib ruhig und vor allem in der Nähe deines Freundes. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann, ich kenne ein paar Leute bei der Polizei.“   Red Eye: „Vergiss es, Dragon, das bringt nichts. War schon bei den Bullen.“   Plötzlich höre ich wie jemand meinen Namen ruft. Die Stimme ist mir unbekannt. Dann vernehme ich Schritte.   Red Eye: „Sorry, ich muss weg. Melde mich wenn ich kann. Bye.“ Kapitel 4: In Aufruhr --------------------- In Aufruhr Teilnahmslos folge ich dem Unterricht. Der Stoff interessiert mich nicht wirklich, zumal ich die Gleichungen, die unser Lehrer akribisch auf die Tafel schreibt, bereits ohne seine Ausführungen lösen kann. Genervt beginne ich meine Nasenwurzel zu massieren, als der Mann anfängt seine Schritte der Klasse zu erläutern. Ich bezweifle, dass jemand aus seinem Gerede schlau werden wird. Natürlich kennt ihr den Lösungsweg, wäre ja noch schöner, wenn dem nicht der Fall wäre, doch er geht die Aufgabe unglaublich kompliziert an, nur seine Erläuterungen übertreffen seinen Rechenweg noch an Komplexität.   Mein Blick wandert automatisch zur Uhr. Noch fast eine Stunde. Erneut bedauere ich, dass ich mir in der Pause keinen Kaffee besorgt habe. Wie viel produktiver könnte ich meine Zeit doch nutzen, wenn ich jetzt in der Firma wäre?   Unwillkürlich wandert mein Blick zu Wheelers leerem Stuhl und erneut spielt sich die Szene in meinem Kopf ab, die sich vor Schulbeginn auf dem Hof ereignet hatte.   Ich hatte gleich bemerkt, dass mit Wheeler etwas nicht stimmte, diesen Umstand jedoch den jüngsten Ereignissen zugeschoben. Es war nicht weiter überraschend gewesen, dass er mich harsch anfuhr, dergleichen bin ich schließlich zur Genüge von ihm gewohnt. Umso erstaunlicher ist dann jedoch sein Angriff auf Taylor gewesen, der ganz offensichtlich im ersten Augenblick nicht einmal wusste, was mit ihm geschah.   Noch immer weiß ich nicht, warum ich eingegriffen habe und das behagt mir keineswegs.   Doch als der Kindergarten keinerlei Anstalten machte, Wheeler von einem weiteren Angriff auf Taylor abzuhalten, habe ich agiert ohne nachzudenken. Taylors Wohlergehen lag mir jedoch sicherlich nicht im Sinn.   Ein kleiner Seufzer verlässt meinen Mund und ich bemühe mich, meine Gedanken weg von Wheeler und zurück zu dieser albernen Gleichung zu bewegen, was mir nicht wirklich gelingt. Noch immer sehe ich den Köter vor mir, der einen undefinierbaren Blick auf seine Freunde und mich wirft, um dann auf dem Absatz kehrt zu machen und davon zu stürmen.   Im Grunde wohl eine logische Reaktion auf seine vorangegangene Tat, denn offensichtlich schien er nicht in der Verfassung zu sein, seinen Freunden oder gar dem herbeieilenden Herrn Arishya Rede und Antwort zu stehen. Letzterer hätte ihn ohnehin nur zum Direktor gebracht.   Und diese Hilflosigkeit in seinen Augen …   Gleichgültig wie ich es auch drehe und wende, es behagt mir nicht, dass der Köter alleine durch die Straßen irrt. Nicht, nach den jüngsten Ereignissen und einem unberechenbaren Wheeler Senior.   Als die Stunde endlich zu Ende ist, atme ich erleichtert auf und packe rasch meine Sachen zusammen. Spätestens wenn ich in der Firma bin, werde ich aufhören können, mir Gedanken um Wheeler zu machen. Sollen seine Freunde das doch übernehmen.   Fast erleichtert höre ich Devlin sagen: „Lasst mich erst einmal alleine nach ihm sehen, ok?“ Und Gardner entgegnet: „Ok, aber halt uns auf dem Laufenden, ich mache mir wirklich Sorgen um Joey.“ Bevor der Würfelfreak etwas erwidern kann, ergreift Taylor das Wort, doch ich höre mir nicht mehr an, was er zu sagen hat, sondern verlasse mit schnellen Schritten das Gebäude. Ja, soll Devlin sich um das Hündchen kümmern. Ich habe wichtigeres zu tun.   Roland wartet bereits. Ich werfe ihm einen kurzen, fragenden Blick zu. „Er ist jetzt in seiner Wohnung“ , teilt er mir mit und ich nicke knapp, ehe ich einsteige. „Konnten sie sonst noch etwas sehen?“, will ich wissen, als mein Assistent bereits losgefahren ist. „Er wurde verfolgt“, berichtet er ungerührt. „Zwei unabhängige Gestalten. Eine davon war sein Vater, die andere ist mir unbekannt.“ Ich nicke nachdenklich und starre aus dem Fenster.   Devlin wird vermutlich so schlau sein, es gleich bei Wheeler zuhause zu versuchen. Der Schwarzhaarige gestehe ich soviel Kompetenz zu. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl und muss mich zwingen, es zu ignorieren.   „Was steht heute an?“, frage ich Roland, als er neben mir zu meinem Büro schreitet. Er zieht einen kleinen Notizblock aus seiner Jacketttasche und meint: „Die Verträge aus Europa sind eingetroffen. Ich habe sie bereits geprüft. Es scheint soweit alles in Ordnung zu sein, keine unerwarteten Änderungen. Sie liegen auf ihrem Tisch.“   Ich lasse mich hinter meinem Schreibtisch nieder und Roland fährt fort: „Des weiteren erwartet Herr Dupres ihren Rückruf.“ Ich verdrehe ungehalten die Augen, sage jedoch nichts. „Die vorläufige Monatsbilanz liegt ebenfalls vor und der Architekt erwartet ihre Entscheidung bezüglich seiner Entwürfe.“   Ich bin erleichtert, als er seinen Notizblock wieder in seiner Jacke verschwinden lässt. „Kaffee“, sage ich und Roland nickt nur. Dann beuge ich mich über die Unterlagen vor mir. Abgesehen von dem Telefonat mir diesem aalglatten Franzosen dürfte nichts viel Zeit in Anspruch nehmen. Roland stellt eine Tasse neben mir ab und ich deute ihm an, dass er sich zurückziehen kann. Lautlos verlässt er das Büro und ich widme mich den Verträgen.   Gerade als ich mit ihnen fertig bin, klingelt mein Telefon. Widerwillig nehme ich den Anruf entgegen und meine Sekretärin teilt mir mit, dass ein Mr Devlin zu mir möchte. „Schicken sie ihn rein“, entgegne ich und lege den Hörer zurück auf die Gabel.   Devlin betritt auch schon umgehend mein Büro und gleich im ersten Augenblick kann ich seinem Gesicht entnehmen, dass etwas nicht stimmt. Er sieht mehr als nur besorgt aus. Er wirkt beunruhigt und sofort verspüre ich wieder dieses ungute Gefühl.   „Ich brauche deine Hilfe, Kaiba“, kommt der Schwarzhaarige direkt zum Punkt und ich ziehe eine Braue nach oben, sage jedoch nichts, aber er redet auch bereits weiter: „Genau genommen braucht Joey deine Hilfe.“ Er macht eine kurze Pause und ich bin sicher, dass er mit einer abfälligen Geste rechnet, doch ich frage nur: „Was ist mit Wheeler?“   Für den Bruchteil einer Sekunde überrascht mich mein eigener Tonfall. Die Worte, die aus meinem Mund kommen, klingen bei Weitem nicht so gleichgültig, wie es sein sollte, doch Devlin scheint zu aufgeregt, um sich darüber Gedanken zu machen. „Die Sache ist ernst, Kaiba, irgendwelche obskuren Typen sind hinter ihm her. Typen, die vor nichts zurückschrecken. Ich weiß selbst nicht genau, was los ist, aber er hat mich eben angerufen und mir erzählt, dass er eine massive Drohmail bekommen hat. Jemand hat seinen Account gehakt“, berichtet er schnell und sieht mich erwartungsvoll an.   „Und was willst du von mir?“, frage ich so ungerührt wie möglich, obgleich ich mir denken kann, weshalb er hier ist.   Devlin seufzt. „Weil ich niemanden kenne, der uns sonst helfen könnte. Wenn jemand in der Lage ist, herauszufinden, von wem diese Mail stammt und wie man an seinen Account gekommen ist, dann du, Kaiba.“ Ich nicke leicht und ein Teil von mir ist versucht zu sagen, dass hier wohl nicht Mutos Herz der Karten weiterhilft.   „Wo ist er?“, will ich wissen und erhebe mich. „In einem Internet Café. Ich habe ihm gesagt, er soll sich nicht von der Stelle rühren“, erwidert der Schwarzhaarige. Ich nehme meinen Mantel und streife ihn mir über. „Roland wird uns fahren“, teile ich dem Würfelfreak mit, der für einen kurzen Augenblick erstaunt zu sein scheint. „Was?“, zische ich ihn an, doch er schüttelt nur abwehrend den Kopf. Ich schreit an ihm vorbei, aus dem Büro und teile meiner Sekretärin mit, dass ich bis auf weiteres nicht zu sprechen bin und Roland den Wagen vorfahren solle.   Dann gehe ich zum Fahrstuhl und Devlin folgt mir. Schweigend fahren wir nach unten und ebenso schweigend steigen wir in die bereitstehende Limousine.   Eine Drohmail also. Zweifellos stammt sie nicht von seinem Vater. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Erzeuger zu solchen Mitteln greifen würde. Andererseits hat der Mann sich als unberechenbar erwiesen.   „Da drüben ist es“, meint Devlin und deutet auf einen kleinen Laden. Ich sage Roland, dass er auf uns warten soll, dann folge ich ihm in das Internet Café und bin tatsächlich erleichtert, als ich den Köter wohlauf sehe.   „Was...“, er deutet auf mich. „Will der hier, den kann ich gerade echt gar nicht brauchen!“   Ich überlasse es Devlin zu antworten. „Beruhige dich, Joey, aber wenn uns jemand helfen kann, dann er.“   Einen kurzen Augenblick sehen Wheeler und ich uns an, dann nickt er mir widerstrebend zu.   „Joey, es geht hier dabei herauszufinden wie dein Vater an deine E-Mailadresse gelangen konnte und ich kenne keinen außer Kaiba, der uns dabei helfen könnte“, erläutert Devlin meine Anwesenheit weiter und sieht den Blonden dabei eindringlich an. Ohne etwas zu sagen, schiebe ich mich an dem Schwarzhaarigen vorbei und nehme an dem Computer Platz, an dem Wheeler zuvor wohl aktiv war.   Routiniert checke ich die Systemdaten und überprüfe einige Programme, dann teile ich den Beiden mit, dass der PC auf dem neusten Stand ist und über ein Standartsicherheitssystem verfügt. Ich bezweifle, dass man auf diesem Wege, an Wheelers Daten gekommen ist. Dafür müsste man sich schon in den Hauptrechner des Ladens hacken. Devlin nickt, doch der Köter sieht mich verständnislos an.   Unwillkürlich erinnere ich mich an das, was Wheeler zu Taylor gesagt hatte. Von einem kaputten Laptop war die Rede.   Ich wende mich an Devlin. „Devlin, Wheelers Laptop, was war der Grund für den Defekt?“, frage ich und der Schwarzhaarige antwortet auch prompt: „„Das Werk nannte drei Trojaner als Grund, die an einer Datei anhingen von einer Mail von einer nicht gesicherten Webseite, das heißt das entweder Joey eine Spamnachricht geöffnet hat oder was viel wahrscheinlicher ist, dass Tristan sie mit der Kartenbestellung heruntergeladen hat.“   Ich lehne mich für einen kurzen Augenblick zurück und massiere meine Nasenwurzel.   Darum ist Wheeler also auf Taylor losgegangen. Doch wer auch immer diesen Anhang mitgeschickt hat, konnte nicht wissen, dass nicht der Köter am Rechner war. Wheeler seufzt leise und ich werfe ihm einen kurzen Blick zu. Er sieht fertig aus, macht sogar den Eindruck, als würde er jeden Augenblick zusammenklappen.   „Was ist mit der Mail, die du bekommen hast, Wheeler?“   Wortlos reicht er mir ein Blatt Papier und ich überfliege genau die Devlin die Nachricht. Schon bei der Kopfzeile stutze ich und auch Devlin scheint dieses Detail nicht zu entgehen. Ich widme wich wieder dem Rechner, nur um sicherzugehen, dass ich mich nicht irre und tatsächlich...   „Diese Mail wurde hier geschrieben, in diesem Café, sogar an dem Rechner hier“, teile ich den Beiden mit.   „Wie meinst du das?“, fragt Wheeler und mir entgeht nicht der Anflug von Angst, der in seiner Stimme mitschwingt. „Ganz einfach, Wheeler, wer auch immer diese Mail geschrieben hat, saß in diesem Moment auf diesem Platz in diesem Raum!“, erkläre ich ihm die Sachlage und er starrt mich entgeistert an.   „Weißt du noch, was du an jenem Tag gemacht hast?“ Devlin ist nicht minder beunruhigt. Sein Blick spricht Bände. Wheeler zuckt leicht mit den Schultern, sieht sich dann jedoch die Mail näher an. „Ich glaube, das war der Tag, an dem du wegen deines Laptops bei mir warst“, meint Devlin und der Blonde schluckt. „An dem Tag wurde ich von meinem Vater angegriffen. Zuvor war ich hier. Ich habe Ryou und Tea getroffen. Als die beiden weg waren bin ich dann ins Netz und habe mich noch mit meinem Chatfreund unterhalten, aber nicht lange, weil dieser arbeiten musste“, erzählt das Hündchen nachdenklich und bei seinen Worten muss ich stutzen. Mein Blick wandert wieder kurz zu dem PC und für einen Moment zieht sich alles in mir zusammen.   „Chatfreund?“, wiederhole ich und Wheeler herrscht mich an: „Na und? Ich habe wenigstens Freunde, die mir helfen. wenn ich sie brauche, du machst ja lieber alles alleine!“   Für diesen kurzen Augenblick ist er wieder ganz der Alte. Aufbrausend wie eh und je. Er reckt sogar kurz die Faust in die Höhe und sieht mich herausfordernd an. Ich bin nicht in der Lage etwas zu erwidern, dafür ist die Entdeckung, die ich gerade gemacht habe, ein zu großer Schock.   Kann es wirklich sein?   Es kann. Es muss. Bei genauerer Prüfung der Sachlage gibt es keine andere Möglichkeit. Die Beweise sind erdrückend.   Unwillkürlich erinnere ich mich wieder daran, was RedEye mir geschrieben hat. Er hat erzählt, dass sein Laptop wegen Viren bzw. Trojanern kaputt gegangen sei und er mir deshalb aus Internet Café schreiben würde.   Und die IP-Adresse war exakt die Gleiche.   Ich schlucke hart und die Erkenntnis trifft mich wie ein Eimer eiskaltes Wasser. Der Chatfreund, von dem er redet, bin ich und somit ist RedEye niemand anderes als Joseph J. Wheeler. Wie ist es möglich, dass ich nicht schon früher darauf gekommen bin? Mit einem Schlag fallen mir wieder die kleinen Einzelheiten ein, die mich bei unseren Unterhaltungen überrascht haben.   Die Geschichte von der Gruppenarbeit … dem arroganten Fatzke … mir   Meine Gedanken überschlagen sich.   „Joeys Nerven liegen blank, Kaiba, er meint es sicher nicht so. Denk daran, wie er vorhin auf Tristan losgegangen ist. Er steht sicher noch immer unter Schock“, höre ich Devlin sagen und nicke kaum merklich, ohne den Blick von Wheeler zu wenden, der mich noch immer mit wütend funkelnden Augen ansieht. Mein Plagegeist, mein Anhängsel „Wir sollten erst einmal von hier verschwinden. Roland sagte, dass man Wheeler beobachten würde, vermutlich sogar jetzt und hier“, beschließe ich und der Köter nickt leicht, dann wandert sein Blick zu Devlin.   Ich warte die Antwort des Schwarzhaarigen nicht ab, sondern verlasse den Laden und steuere auf die Limousine zu. Vage nehme ich wahr, dass die Beiden mir folgen. Ich brauche ein paar Sekunden, um meine Gedanken zu ordnen.   Vielleicht sollte ich Wheeler sagen, dass …   Ich verwerfe den Gedanken schnell wieder. Das Ganze ist viel zu absurd und das Hündchen, wie Devlin richtig bemerkt hat, auch vollkommen neben sich.   „Am Besten kommst du erst einmal wieder bei mir unter“, höre ich Devlin zu Wheeler sagen, dann wendet er sich an mich. „Können wir vielleicht Joeys Sachen mit deiner Limo zu mir bringen? Sorry, aber mir fällt gerade nichts besseres ein.“   Ich überlege kurz und erneut begegnet mein Blick dem des Blonden. Ich kann ihm deutlich ansehen, welche Reaktion er von mir erwartet. Die braunen Augen sprechen Bände. Ohne ein weiteres Wort an ihn und den Schwarzhaarigen zu verschwenden, weise ich Roland an, uns zu Wheelers Wohnung zu fahren. Dann steige ich in den Wagen und die Beiden tun es mir gleich. Schweigend fahren wir und ich warte, während die Beiden Wheelers Sachen zusammenpacken und im Wagen verstauen. Viel ist es nicht.   Wheeler … RedEye …   Ich bin unschlüssig, wie ich in dieser Angelegenheit verfahren soll, wie ich überhaupt mit ihr umgehen soll.   „Wir können los“, teilt Devlin mir mit und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich nicke und die nächste Station ist sein Haus. Erneut warte ich, während die Beiden dieses Mal entladen. Als sie fertig sind, verschwindet Wheeler wortlos im Haus, während Devlin zu mit tritt.   Der Schwarzhaarige betrachtet mich einen kurzen Augenblick abschätzend, dann fragt er: „Woher wusste Roland, dass Joey verfolgt wird?“ Mir entgeht nicht, dass seine grünen Augen mich genau beobachten. Ich vermute, der Köter hat ihm nicht erzählt, dass ich es war, der ihn ins Krankenhaus bringen ließ und insgeheim frage ich mich, warum er es seinem Freund nicht erzählt hat. Ich mache eine wegwerfende Geste und entgegne gleichmütig: „Weil er ein Auge auf den Köter hatte.“   In Devlins Augen blitzt es kurz, vermutlich wegen der Bezeichnung „Köter“ und ich rechne fast damit, dass er mich diesbezüglich zurechtzuweisen versucht. Doch stattdessen werden seine Augen zu zwei Schlitzen, die mich skeptisch ansehen. Ich halte seinem Blick gelassen stand. „Und wieso hatte er ein Auge auf ihn?“   „Weil ich ihm den Auftrag dazu gegeben habe“, erwidere ich und verschränke die Arme vor der Brust. Meine Haltung und auch mein Blick dürften deutlich genug machen, dass ich nicht wünsche, über dieses Thema zu brechen. Devlin zögert, dann reicht er mir die Hand.   „Danke für deine Hilfe, Kaiba“, ist alles was er sagt und sein Blick ist aufrichtig. Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, mich einfach umzudrehen und in den Wagen zu steigen. Doch etwas an dem Blick des Schwarzhaarigen, bringt mich dazu, seine Hand zu nehmen und unverbindlich zu drücken. „Ich hoffe, du behältst das Hündchen im Auge, Devlin! Pass auf, dass er nichts dummes tut“, sage ich und lasse ihm keine Zeit etwas zu erwidern. Ich steige in den Wagen und bin erleichtert, als Roland losfährt.   Zurück in der Firma, widme ich mich erst einmal der Bilanz und suche studiere die Baupläne für den neuen Park. Fast schaffe ich es darüber Wheeler und diese merkwürdige Geschichte, in die er geraten ist zu vergessen. Der Rest des Nachmittags verläuft ohne weitere Zwischenfälle und ich verlasse die Kaiba Corporation früher als ursprünglich geplant. Das Gespräch mit dem Architekten kann bis morgen warten. Augenblicklich habe ich nicht die Nerven für den jungen Mann, der stets dazu neigt, mich mit seinen „genialen“ Ideen zu überhäufen.   Ich fahre nach Hause. Mokuba ist noch bei seinem Training. Ich dusche kurz, ziehe mich um und dann fällt mein Blick auf die Uhr. Normalerweise chatte ich um diese Zeit kurz mit Red. Ich spüre wie mein Magen sich zusammenzieht. Dann greife ich wie automatisch zu meinem Laptop und logge mich ein.   RedEye ist online.   Wie ferngesteuert beginne ich zu schreiben.   Ice-Dragon: „Wie geht es dir, Red? Du machst dich zurzeit rar.“   Es dauert einen Moment, bis er antwortet.   Red Eye: „Sorry, Dragon, ich habe momentan leider keine Zeit und weiß auch nicht wann ich mich wieder melden kann. Ich muss leider eine Weile verschwinden. Ich melde mich, sobald ich kann.“   Die Antwort irritiert mich. Immerhin habe ich ihn gerade zu Devlin gebracht, er müsste sich sozusagen in Sicherheit befinden. Und was meint der Köter mit verschwinden? Meine Finger rasen über die Tastatur.   Ice-Dragon: „Was ist passiert? Brauchst du Hilfe?“   Erneut dauert es kurz, bis seine Antwort erscheint.   Red Eye: „Ich glaube kaum, dass du mir helfen kannst. Ich bin da echt in was ganz Mieses geraten und jetzt sind irgendwelche Typen hinter mir her. Vorhin stand sogar einer von ihnen bei meinem Freund im Laden. Ich muss schleunigst weg.“   Ich starre entsetzt auf den Bildschirm. Einer von diesen Kerlen war in Devlins Laden? Verflucht, wo ist dieser Würfelfreak?   Ice-Dragon: „Red, beruhige dich und dann sag mir was los ist. Mach nichts unüberlegtes. Wenn du einfach davon stürmst, rennst du diesen Kerlen vielleicht direkt in die Arme. Vielleicht wollen sie genau das erreichen!“   Red Eye: „Und was soll ich deiner Meinung nach machen, hast du eine Lösung?“   Ice-Dragon: „Bleib ruhig und vor allem in der Nähe deines Freundes. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann, ich kenne ein paar Leute bei der Polizei.“   Red Eye: „Vergiss es, Dragon, das bringt nichts. War schon bei den Bullen.“   Fantastisch. Wie ich Wheeler kenne, hat er ihnen einfach nur die Mail gezeigt und die ganze Geschichte auf haarsträubende Weise, wild gestikulierend erzählt. Vermutlich haben ihn die Beamten nicht ernst genommen. Ich überlege noch, was ich erwidern soll, schließlich muss ich aufpassen, dass ich mich nicht verrate, doch dann erscheint schon eine neue Nachricht von ihm.   Red Eye: „Sorry, ich muss weg. Melde mich wenn ich kann. Bye.“   Ich komme nicht mehr dazu etwas, zu erwidern, denn er geht sofort offline und für ein paar Sekunden starre ich den Bildschirm an. Dann greife ich zum Telefon und lasse mich mit der Polizei verbinden. In knappen Zügen schildere ich dem Beamten mein Anliegen und sagen ihnen, dass sie zu Devlins Laden fahren sollen. Allem Anschein nach habe ich es mit einem kompetenten Polizisten zu tun, denn er stellt keine unsinnigen Fragen, sondern verspricht sofort zu reagieren.   Dieser verfluchte Köter!   Mit noch nassen Haaren verlasse ich die Villa und fahre selbst zu Devlins Laden, wobei ich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen außer Acht lasse. Ich treffe zeitgleich mit der Polizei ein. Kapitel 5: Joey haut ab! ------------------------ Joey haut ab! Als ich die Schritte höre die immer näher kommen, sehe ich mich um. Wie ein Blitz durchfährt mich die Erkenntnis das ich das Zimmer nicht mehr verlassen kann, darum dreh ich den Schlüssel im Schloss um etwas mehr Zeit zu haben. Mein Blick geht zu Fenster, ich bin im ersten Stock, ich muss es versuchen, denn gegenüber ist ein Balkon der offen zu sein scheint, und auf den ich Springen könnte von der weite her müsste ich es schaffen. Also rauf auf das Fensterbrett, nach dem ich dieses geöffnet habe.Ein kurzer Blick nach rechts und links, und ich brauche nicht springen da ist eine Metallleiter an der Wand befestigt für was, weiß ich nicht, aber für mich bedeutet es Rettung ich schwinge mich rüber zieh das Fenster von außen zu damit es nicht gleich auffällt. Als ich fast den Boden erreicht habe höre ich oben die Tür krachen ein Sprung und ich bin unter dem Balkon des Nebenhauses nicht mehr zu sehen, aber wo soll ich jetzt hin wenn ich mich hier weg Bewege, werde ich gesehen. Ich schau mich um und schleiche mich an der Hauswand entlang in Richtung Straße, da ist eine kleine Gasse, ein Satz und ich bin entwischt, doch mit auf atmen ist nicht ich höre Rufe, laute Stimmen die sich Streiten, ich Versteck mich zwischen zwei Müllcontainern, gerade noch rechtzeitig. Zwei Personen rennen durch die Gasse, im vorbei jagen sehe ich noch einen blonden Haarschopf, von etwas weiter weg höre ich Martinshorn, es kommt aus der Richtung aus der auch ich komme. Langsam schaue ich hinter dem Container hervor, sehe die beiden Gestalten um die nächste Ecke biegen, darum gehe ich genau so vorsichtig zurück zum Ausgangspunkt meine Flucht.Vor dem Laden den ich nur von der Seite sehen kann stehen jede Menge Polizeibeamte und zu meiner Verblüffung, Kaiba. Was macht Kaiba denn hier? Ach egal, ich sehe Duke und laufe auf diesen zu. Erleichtert das alles vorbei ist, liege ich an diesen gelehnt an dessen starker Brust, einen Arm um meine Schultern. Von der Seite her sehe ich Kaiba wie er mit einem der Polizisten spricht, was kann ich nicht hören ich sehe nur an der Gestik das er was zu erklären scheint und dann auf mich deutet. Heute sieht er ganz anders aus als ich ihn kenne, meist trägt Kaiba nur Schuluniform, oder Anzüge die Maßgeschneidert sind und seine Figur betonen. Doch heute hat er nur eine schwarze, etwas verwaschen wirkende Jeans an, dazu einen dunkel bis fast schon ins schwarz gehende blauen Pullover. Darüber hat er nicht den weißen Mantel an wie sonst, nein er trägt eine halb offene Strickjacke, es kommt mir vor als wäre das die Kleidung die er nur zu Hause an hat wenn ihn keiner sieht, und doch passt sie genau so gut zu diesem Eisblock wie alles was er an hat. Seine Haare sehen aus als wäre er gerade aus dem Bett gefallen, diese Erkenntnis lässt mich grinsen, sieht Seto doch einfach niedlich aus, huscht es durch meine Gedanken. Plötzlich werde ich hektisch, und löse mich von Duke und will in das Haus laufen werde aber von Kaiba daran gehindert. „Lass mich los Kaiba, ich muss meine Laptop holen ich brauche den, denn ich muss jemandem Bescheid sagen das es mir gut geht.“ Duke hält mich nun auch fest, sieht mich an. „Die Spurensicherung ist in deinem Zimmer Joey, du kannst da jetzt nicht rein du musst warten bis die fertig sind.“ „Aber du kannst dich ins Wohnzimmer setzen Joey, da steht mein Laptop damit darfst du ausnahmsweise schreiben, ist das Ok für dich?“ Ich nicke nur traue meiner Stimme gerade nicht. Duke begleitet mich lässt mich nicht mehr aus den Augen, bleibt die ganze Zeit neben mir sitzen. Als er sieht das ich fertig bin, sieht er mich fragen an. „Joey, wie bist du ihm entkommen? Ich weiß das du oben in deinem Zimmer gewesen sein musst!“ „Fenster, und Metallleiter an der Wand.“ Ist die schlichte Antwort. Dann sehe ich Duke mit großen Augen an. „Duke, mein Vater und noch jemand anderes, kamen an mir vorbei als ich in der Seitenstraße hinter zwei Mülltonnen saß. Sie haben mich nicht bemerkt, aber ich habe sie gesehen.“ „Das musst du bei deiner Befragung der Polizei sagen.“ Kommt es von der Tür. „Mit den Bullen rede ich nicht mehr, als ich ihnen das erzählt habe haben sie mich weggeschickt wie ein kleines Unmündiges Kind, nein danke das könnt ihr vergessen!“ Fauche ich Kaiba an. Ich bin immer noch durch einander, da brauche ich nicht auch noch seine Kommentare. „Das tut mir sehr leid junger Mann, das ist sehr bedauerlich und nicht die Regel.“ „Was hilft mir das wenn ich das nächste mal wieder weggeschickt werde mit den Worten ich solle erwachsen werden und nicht stören man habe besseres zu tun!“ , schreie ich den Beamten an, so das sich Kaiba die Ohren zu hält, und Duke mich in seine Arme zieht. Ich bin sauer auf die Polizei, durch deren nicht handeln ich beinahe verschleppt worden wäre. „Herr Devlin, ich brauche die Aussage des jungen Mannes, es wurden verschiedene Fingerabdrücke gefunden. Außerdem lag auf dem Bett dieser Brief an Joey Wheeler!“ Joey will danach greifen, doch der Brief wird ihm verwehrt. „Ihre Aussage gegen den Brief!“ „Dann behalten sie ihn ich brauche ihn sicher nicht, ist eh nur wieder von meinem Vater.“ Joey dreht dem Beamten den Rücken zu und sieht zur Uhr, dann schüttelt er den Kopf und brummt vor sich hin das sich so anhört wie wenn er sagen würde: “Mist, wieso Antwortet er nicht, sonst ist er doch auch noch da um diese Zeit?!“ Auch nach weiteren Minuten ist noch keine Antwort erfolgt, enttäuscht loggt Joey sich aus, und schließt den Laptop nach dem Herunter fahren. Enttäuscht lasse ich mich in das Sofa zurück fallen, es wurmt mich das Dragon nicht One ist aber er muss vielleicht Arbeiten geht es mir durch die Gedanken, ich sollte froh sein das es ihm wenigstens gut geht. Mir geht es Besch...., aber ich hoffe das es sich irgendwie doch mal ändert. So mit mir Beschäftigt, höre ich nicht wie Duke mit mir redet. Erst als er mich anrempelt, reagiere ich wieder und er hält mir den Brief unter die Nase, den der Beamte gefunden hatte auf meinem Bett. Ich schaute erst mal kritisch, drehe den Brief ein mal um schüttelt ihn und steckt ihn dann ein. Duke hatte es genau so beobachtet wie Seto, dieser rieb sich über den Nasenrücken zu den Augen, irgend etwas sagte mir das beide wissen wollten was in dem Brief stand, den die Polizei gefunden hatte. Ich dachte darüber nach ihn zu öffnen, doch plötzlich klingelte es an der Haustür, ich zuckte dermaßen zusammen das es mich fast vom Sofa gehauen hätte wäre Duke nicht gewesen. „Das dürfte Roland sein, ich habe ihn angerufen das er uns hier abholt!“ „Wieso hier abholt?!“ Peilte ich wieder mal gar nichts. Kaiba atmete tief durch und sah Duke an das er es mir erklären soll. Duke seufzt, er weiß das ich nicht bei Kaiba unterkommen will. „Joey“, noch mal ein seufzen, ehe er weiter spricht. „Joey, die Polizei ist der Ansicht, und da stimme ich denen zu, das du hier nicht mehr Sicher bist. Das dürfte selbst dir, nach dem heutigen Tag klar sein!“ „Oder siehst du das anders?!“ Es brachte nichts Duke hatte recht, und ich keine andere Chance wenn ich nicht geschnappt werden wollte von diesem Herzog, mich schüttelte es wenn ich nur daran dachte was der mit mir vor hatte. Mir wurde für den Augenblick richtig übel das ich würgen musste. Duke hielt mir Wasser hin, wo er das so schnell her hatte, keine Ahnung. Nach dem ich einige Schlucke genommen hatte ging es mir wieder besser, und ich konnte durch atmen. „OK“, also was habt ihr noch besprochen was ich wissen muss?!“ „Nein, Joey das ist alles was Duke und ich besprochen haben, das du und Duke Vor rüber gehend, bei mir wohnen werdet.“ „Was ist mit Internet?“ „Ist dir frei zugänglich Joey.“ Jetzt stutzte ich erst mal, kein Wheeler oder Köter, oder wie er mich sonst immer betitelt, nein ein einfaches Joey. /Ich runzelte die Stirn hatte ich etwas verpasst in den letzten 20 Minuten, war die Welt am Untergehen, oder träumte ich das ganze nur?“/ Damit ich wieder klarer wurde musste ich meinen Kopf schütteln, dabei knackte es bedenklich laut von meinem Halswirbel und danach wurde mir Schwindelig, mir drehte sich alles so das ich nach Duke versuchte zu greifen und daneben fasste. Etwas fiel um, und jemand schrie auf, doch ich konnte nichts mehr sehen mir schwanden die Sinne ganz. Als ich zu mir komme liege ich in einem mir zu gut bekanntem Zimmer in der Kaiba Villa, neben meinem Bett ein besorgt aussehender Arzt, der mich freundlich anlächelt. „Schön das sie wieder wach sind, Herr Wheeler!“ „Nennen sie mich Joey, aber nicht mehr Wheeler!“ „Wie sie wollen Joey.“ „Was ist es dieses mal?“ „Gift“, jemand hat versucht sie zu vergiften. „Wie das? Ich meine wann und wo?“ „Joey bei mir im Haus in der Wasserflasche.“ „Die dachten wohl ich bringe dich ins Krankenhaus.“ „Als du zusammen gebrochen bist hat Kaiba uns in die Limousine gepackt und direkt seinen Hausarzt angerufen der sich auch sofort deiner Annahm.“ „Wo ist Kaiba jetzt, ich denke mal ich habe ihm mein Leben zu verdanken heute und das in Doppelter hin Sicht.“ „Kaiba ist in die Firma gefahren wegen dem Anschlag auf dich mit dem Gift hat er die Wasserflasche geschnappt aus der ich dir eingeschenkt habe, und da war Arsen drin nicht genug, um dich zu töten, aber es reichte aus um dich außer Gefecht zu setzen. Auch in den anderen Flaschen war es enthalten. Um sicher zu gehen das du es auch wirklich trinkst.“ „Aber dann hätte es auch die treffen können Duke! Was mach ich denn jetzt? Das kann doch nicht so weiter gehen, wieso liefert ihr mich nicht einfach aus dann habt ihr keinen ärger mehr ?“ Ehe Duke oder ich etwas machen konnten, hatte ich eine Hand im Gesicht und ein schallende Ohrfeige dazu. Diese kam weder von Seto noch von Duke, denn der, der zugeschlagen hatte war mein kleiner schwarzhaariger Freund Mokuba. Der mich mit Blitzenden Augen ansah. „Sag, So, Etwas, Nie, Wieder, hast, du, Verstanden!“ Die Worte kamen gepresst über die Lippen des jüngeren Kaibas weil er die Wut versuchte zu Unterdrücken. Man hörte es nur wenn man Mokuba kannte so wie ich, darum nickte ich nur. Mit der rechten Hand strich ich mir über die Wange, sie brannte etwas, doch ich war Mokuba auch nicht böse deshalb. Denn noch wusste Mokuba sicher nicht was ich alles mit machen musste in den letzten Wochen oder heute. Ich zog den Jungen in meine Arme hielt mich an ihm fest und damit auch ihn. So saß ich eine weile da, bis es leise an der Tür klopfte. „Herein“, rief Mokuba, da ich mich nicht traute mich zu rühren. Ich war wie gelähmt seit dem wissen das mein Vater oder einer dieser Handlanger von Herzog mich vergiften wollten. Die Tür ging auf und herein kam einer der Polizisten von heute Mittag, ich drehte mich um sah ihn nicht an kein Wort würde ich reden nicht eine Silbe würde ich von mir geben, ich hatte genug von alle dem. Ein knistern in meiner Hosentasche, ach ja der Brief ich hatte ihn ja noch immer nicht gelesen. Ich zog den Brief hervor wieder sah ich den Umschlag von allen Seiten an, irgendetwas hielt mich davon ab diesen zu öffnen, Angst, ein Unbestimmtes Gefühl, eine Vorahnung, ich wusste es nicht, doch ich ahnte wenn ich ihn öffne, wird er mein ganzes bisheriges Leben noch mehr aus den Angeln heben als es das bis dahin war. Den Brief auf den Nachtisch legend sah ich zu Mokuba und Duke der auch ins Zimmer getreten ist, das hatte ich gar nicht mit bekommen, ich bin wohl zu oft, zu weit weg in meinen Gedanken. Um mich ab zu lenken schnappte ich den Laptop und loggte mich auf meiner Seite ein drei Mails hatte ich bekommen zwei von Ice – Dragon, diese öffnete ich auch sofort. Ice – Dragon:“Red ich bin froh das du dich gemeldet hast, was ist passiert du hattest solche angst, kann ich dir irgendwie helfen?“ Ice – Dragon:“Weißt du was da vor dem Laden los war, ich wollte reingehen etwas kaufen aber da war alles abgesperrt, es hieß es wäre ein Überfall gewesen und es wäre einer verletzt worden. Man was für ein Tag.“ Red Eye:“ Danke aber mir geht es gut, ich habe zum Glück sehr gute Freunde die mir helfen. Red Eye:“Es war kein Überfall, eher ein Einbruch ohne Erfolg, die Einbrecher wurden gestört vom Besitzer des Ladens.“ Red Eye:“Hoffe ich habe dich nicht zu sehr Erschreckt, wenn doch tut es mir leid.“ Ice – Dragon:“Dann bin ich beruhigt wenn es dir gut geht.“ Ice – Dragon:“Bist du zu Hause.“ Red Eye:“Nein ich bin bei einem Schulfreund unter gekommen.“ Ice – Dragon:“Sorry aber ich muss die Pause ist zu ende muss wieder an die Arbeit, ich melde mich wieder morgen. Tschüss.“ Wie jedes mal, ehe Joey noch mal Antworten konnte war Dragon weg oder besser gesagt Off gegangen. Leicht enttäuscht war ich trotzdem doch Arbeit ging vor. Ich dachte wieder an den Brief, er lies mich nicht LOS, ich nahm ihn wieder zur Hand, und schüttelte ihn etwas, es rutschte was darin umher, noch mal lies ich den Gegenstand in die andere Hand gleiten und wieder zurück. „Willst du den Brief nicht endlich öffnen Joey?“, fragte Mokuba. Ein lächeln legte sich auf meine Lippen, und ich drückte den kleineren an mich. „Doch Mokuba, das werde ich jetzt machen. Du hast recht dann habe ich ruhe.“ Inhalt des Briefes an Joey Joey, dich lieber zu nennen steht mir nicht zu, ich war nie der Vater für dich den du gebraucht hättest. Und ob ich dich noch meinen Sohn nennen darf weiß ich nach den letzten Ereignissen auch nicht. Doch du sollst eines wissen, das ich alles was ich dir angetan habe bitter Bereue. Bevor ich dir den Rest erzähle Joey nimm diesen Schlüssel an dich, er gehört zu einem Schließfach am Flughafen, denn es könnte sein das ich nicht mehr am Leben bin wenn du das hier liest. Denn der Mann an den ich dich in meiner Dunklen Zeit verkauft habe, dieser Herzog ist ein Mörder er wird mich töten Joey, egal ob er dich bekommt oder nicht. Joey es tut mir alles so leid, alles was du durch mich und wegen mir erleiden musstest. Bitte bleibe bei diesem Kaiba der kann dich beschützen der hat die Macht dazu, er kann dir bei dem Helfen was du jetzt noch erfahren wirst. In dem Schließfach befinden sich die Beweise dafür das Herzog nicht nur in einem International Operierendem Drogenring mit mischt, nein er hält in einer Art Villa etliche Jugendliche als Sklaven gefangen, und da wollte er dich auch hin bringen. Joey bitte auch wenn du nie Grund hattest mir zu vertrauen, aber dieses mal solltest du mir vertrauen und nicht mehr alleine nach draußen gehen, ich habe es dir nie gesagt, oder gezeigt Joey und jetzt ist es vielleicht zu spät, aber ICH LIEBE DICH,mein SOHN. Alles Gute für Dich Joey! Dein Vater. Ich lies die Hand die den Brief gehalten hatte sinken, mir liefen die Tränen die Wangen herunter und ich konnte es nicht verhindern. Ende Kapitel 6: Neue Erkentnisse --------------------------- „Devlin!“ zwinge ich mich in einem distanzierten, aber schneidenden Tonfall, als ich aus meinem Auto steige und den Würfelfreak erblicke. „Wo ist Wheeler?“ Devlin und ein Beamter blicken gleichzeitig zu mir. Ein Schulterzucken seitens des Schwarzhaarigen lassen meine Augenbrauen sich verselbstständigen. „Devlin... ich schwöre dir, wenn irgendwas mit Wheeler passiert ist, obwohl er in deiner Obhut ist...“ lasse ich meine Drohung offen im Raum stehen. Der Würfelfreak schluckt schwer. „Joey war in seinem Zimmer. Sie haben die Zimmertür eingetreten, aber Joey nicht mehr vor gefunden. Ich weiß nicht, wo er ist!“ So eben will ich Devlin einen entsprechenden Kommentar an den Kopf werfen, als der Beamte, der zu mir geblickt hatte, mir zu winkt. Stirnrunzelnd lasse ich von dem Würfelfreak ab – dabei noch ein „Ab sofort wird der Köter und du... bei mir wohnen! Ihr seid hier nicht mehr sicher!“ zu dem Schwarzhaarigen gezischt - und begebe mich fast schon gelangweilt zu dem Polizisten. Ich zücke noch schnell mein Handy und rufe Roland an. Er soll uns hier abholen kommen. Ach ja, und er soll einen Fahrer mitbringen, der mein Auto zu mir nach Hause fährt! Als ich vor dem Beamten stehe, mustern mich seine Augen erwartungsvoll. Auch mir ist so, als ob ich ihn kenne und... „Mark? Du?“ frage ich halb spöttisch und halb amüsiert. „Es ist mir eine Ehre, dass du mich noch kennst, Seto. – Du hast uns hier her bestellt?“ fragt er mich sanft und ruhig. Er wirkt sehr kompetent auf mich. Ich setze gerade an zu antworten, als plötzlich Wheeler wieder auftaucht und mehr taumelnd als laufend sich in die Arme Devlins rettet. „Ja, Mark. Ich habe euch hier hergerufen.“ antworte ich ihm leise, dabei immer wieder einen prüfenden Blick auf den Köter werfend. „Der Blonde da,“ dabei zeige ich auf den kleinen Kläffer, „ist Joey Jay Wheeler. Er wird von seinem Vater schwer misshandelt und so wie es scheint, wurde er auch in irgendwelche dunkle Geschäfte mit verwickelt. Fakt ist, dass sowohl sein Vater, als auch unbekannte Häscher hinter Joey her sind. Joey muss wohl schon auf dem Revier vorgesprochen haben, allerdings wurde er abgewiesen... mit dem Ergebnis, was du nun hier siehst.“ Mark schluckt leicht. Er scheint peinlich berührt darüber, dass man Wheeler nicht ernst genommen hat. Während ich mit Mark, einen alten Bekannten, rede, bemerke ich, dass ich angestarrt werde. Leicht runzel ich meine Stirn und werfe einen flüchtigen Seitenblick in die Richtung und erkenne Wheeler, wie dieser mich mit großen... ja, fast schon bewundernden Augen mustert. Sein Blick macht mir deutlich, wie ich mich so eben in der Öffentlichkeit präsentiere! Super, wenn jetzt noch irgendwo ein Paparazzo ein Foto von mir macht... Ich darf gar nicht daran denken, was die Presse sich dann wieder aus den Fingern zieht! Da ich der Meinung bin, dass ich Mark alles gesagt habe (vorerst), was ich zu sagen habe, wende ich mich nun zu Wheeler und Devlin und nähere mich den Beiden. Ich halte so eben bei den Beiden an, als Joey plötzlich, wohl erleuchtet durch irgend eine Erkenntnis, seine Augen weit aufreißt und sich auf den Weg in die Wohnung machen will. Da packe ich ihn an die Schulter, um ihn festzuhalten. Wheeler wehrt sich gegen meinen Griff fast schon panisch. „Lass mich los, Kaiba, ich muss meinen Laptop holen. Ich brauche den, denn ich muss jemandem Bescheid sagen, dass es mir gut geht.“ wirft er mir an den Kopf. Innerlich zucke ich über diese Worte zusammen. Hatte der Köter doch tatsächlich nichts Wichtigeres im Kopf, als mir Bescheid zu geben, dass es ihm gut geht! Verblüfft lockere ich ein wenig meinen Griff, doch zum Glück greift nun auch Devlin nach Wheeler und hält ihn gepackt. „Die Spurensicherung ist in deinem Zimmer, Joey, du kannst da jetzt nicht rein. Du musst warten bis die fertig sind!“ Joey? Habe ich gerade wirklich Joey gesagt? Doch komme ich nicht zum Nachdenken, denn Devlin bietet dem Köter eine Alternative an. „Aber du kannst dich ins Wohnzimmer setzen, Joey, da steht mein Laptop. Damit darfst du ausnahmsweise schreiben, ist das Ok für dich?“ Wheeler nickt leise und ziemlich müde. Der Kerl wirkt gebrochen. Ein Häufchen Elend, was sich von dem Würfelfreak in die Wohnung mehr führen lässt. Nachdenklich blicke ich den Beiden nach. So wie Wheeler gerade drauf ist, passt es nicht zu ihm. Er wirkt gerade mehr wie ein geprügelter Welpe, als ein bissiger Köter... Kopfschüttelnd über mich und meine Gedanken, folge ich in die Wohnung und lehne mich an die Wohnzimmertür. „Duke, mein Vater und noch jemand anderes, kamen an mir vorbei, als ich in der Seitenstraße hinter zwei Mülltonnen saß. Sie haben mich nicht bemerkt, aber ich habe sie gesehen.“ erzählt Joey gerade. Ich horche leicht auf. „Das musst du bei deiner Befragung der Polizei sagen.“ werfe ich trocken in den Raum. Erschreckt dreht sich Wheeler zu mir um. Als er mich erkennt, verengen sich seine Augen und er faucht mich an. „Mit den Bullen rede ich nicht mehr! Als ich ihnen das erzählt habe, haben sie mich weggeschickt wie ein kleines Unmündiges Kind! Nein, danke! Das könnt ihr vergessen!“ Ich blick ihn an. Nein, ich starre ihn durch meine gefährlich verengten Augen kalt an. NIEMAND hat mich so anzufahren! Noch nicht einmal Wheeler. Schon gar nicht Wheeler! Ja, er ist durcheinander. Ja, er steht noch unter Schock. Ja, er ist nur noch ein Nervenbündel, ABER... in diesem Moment richtet ein Beamter, der den Ausbruch mitbekommen hat, beschwichtigend seine Worte an den Köter. Doch dieser braust sofort wieder auf und schreit so laut seinen Unmut raus, dass ich mir unwillkürlich die Ohren zu halte. Der Beamte scheint den Kläffer leicht beruhigt zu haben, denn seine Stimme hat wieder den normalen Lautstärkepegel erreicht und ich nehme meine Hände von den Ohren. Ich beachte das nun folgende Scharmützel nicht und beobachte stattdessen Wheeler. Plötzlich erwähnt der Beamte einen Brief und will ihn nur aushändigen, wenn der Köter eine Aussage macht. Amüsant ist das Gesicht des Beamten anzusehen, als sich der Köter nicht darauf einlässt und stattdessen den Bildschirm des Laptops mit seinen Blick ungeduldig durchbohrt. Mir wird siedend heiß bewusst, wie sie der Blonde an mir – Ice-Dragon – hängt. Endlich versucht Devlin sein Glück und hält diesen ominösen Brief vor Wheelers Nase. Gespannt warte ich darauf, dass der Blonde diesen öffnet und liest und... Fassungslos starre ich zu dem verfluchten Köter! Er steckt doch tatsächlich den Brief ungeöffnet einfach weg! Meine Gesichtszüge drohen zu entgleisen... In diesem Moment klingelt es an der Tür und Wheeler stirbt fast an einem Herzinfarkt vor Schreck. „Das dürfte Roland sein. Ich habe ihn angerufen, damit er uns hier abholt!“ kläre ich den verängstigten Köter auf. Dieser starrt mich entsetzt und total verwirrt an. „Wieso hier abholt?!“ japst der Blonde fast schon panisch. Genervt seufze ich auf. Der Kerl raubt einen wirklich noch den letzten Nerv! Wie kann diese unterbelichtete Töle mit dem Grips von der Größe einer Erbse nur so gut in Duel Monsters sein?! Ich atme mehrmals tief ein und aus – und gib Devlin einen Wink, dass er dem Köter zu erklären hat, dass die Beiden nun bei mir wohnen würden – ohne Widerworte! Und der Würfelfreak versucht ganz vorsichtig und schonend zu erklären... entnervt verdrehe ich meine Augen. Den Köter jetzt mit Samthandschuhen anzufassen, ist ja wohl Grund Falsch! Der ist doch gar nicht in der Lage klar zu denken – wenn er das je überhaupt schon mal gemacht hat... Er wird ganz sicher sich verweigern, auf stur stellen! Nach dem Devlin mit seinen Ausführungen zu Ende ist, schweigt der Blonde. Lange. Ich verenge leicht meine Augen und lege mir die Worte zu Recht, die ich gleich dem Köter um die Ohren hauen werde. Doch nach dem Devlin ihm was zu Trinken gegeben hat, antwortet der Kleine. Und er wirkt gebrochen. Verletzt. Wie ein Häufchen Elend. „OK, also was habt ihr noch besprochen, was ich wissen muss?!“ Ich schlucke leicht. Wheeler hat innerlich aufgegeben... „Nein, Joey. Das ist alles, was Duke und ich besprochen haben: Du und Duke werdet vorübergehend bei mir wohnen.“ meine ich daher sanft und versuche so viel Verständnis wie möglich in meine Stimme zu legen. „Was ist mit Internet?“ will er gleich wissen. Innerlich muss ich grinsen. Ice-Dragon scheint ihm ja wirklich viel zu bedeuten... „Ist dir frei zugänglich, Joey.“ antworte ich daher auch ruhig. Da blitzt es in seinen Augen auf und Wheeler stutzt. Er hat es gemerkt, dass ich ihn so vertraut angesprochen habe. Belustigt sehe ich, wie er seinen Kopf schüttelt, um wieder klar zu werden. Doch im gleichen Moment wird mir schlecht, als der Köter plötzlich seine Augen verdreht und bewusstlos nach vorn überkippt. Schneller noch als Devlin springe ich vor und fang den Blonden auf. Der Puls ist schwach, die Atmung flach und seine Haut sieht irgendwie komisch aus – nicht normal! Sofort nehme Joey auf den Arm, fauche Devlin an, er soll mir sofort folgen und verlasse die Wohnung. Roland steht an der Haustür und ohne ein Wort zu sagen, nimmt er mir den Blonden ab. Ich zücke sofort mein Handy und rufe Anthony an. Anthony ist ein sehr guter Freund von mir – und Arzt! „Was gibt‘s?“ begrüßt mich der Kerl leicht belustigt. „Anthony, mein Köter ist gerade zusammengebrochen, nach dem er was getrunken hat. Er war schon die ganze Zeit wie neben der Spur, müde – fast wie gebrochen. Konnte nicht mal dem einfachsten Worten folgen. Und nun hat sein Kreislauf schlapp gemacht, seine Atmung ist flach und der Puls schwach. Keine ersichtlichen Kennzeichen einer Vergiftung. Nur seine Haut sieht nicht normal aus und...“ knall ich meinem Kumpel die Fakten um die Ohren. Da mein kleiner Mokuba sehr oft in Schwierigkeiten gerät, habe ich gelernt, einem Arzt so viel und genau wie möglich alles zu erklären, was mir aufgefallen ist. Je genauer die Beschreibung, desto zu treffender die Diagnose und nun unterbricht mich plötzlich Anthony, obwohl ich noch nicht fertig mit meiner Ausführung bin?! „Seto, Stopp! Bring ihn zum Erbrechen und sage mir, was das Erbrochene für ein Aussehen hat!“ gibt er mir die Anweisung und duldet keinen Widerspruch. Meine Gedanken rasen. Ich soll Wheeler zum Erbrechen bringen? Sollte es doch eine Vergiftung sein? „Roland!“ fauche ich bestimmt. „Halte den Kerl aufrecht!“ und schon bin ich bei Wheeler und provoziere ein Erbrechen. „Blut...“ murmel ich geschockt. „Seto... Es könnte eine Arsenvergiftung sein. Lass das Getränk, was er getrunken hat, untersuchen. Ich schicke dir meinen Kollegen, Herr Howl. Er kennt sich mit Giften aus.“ Ich stutze. „Howl? – Der hat mir doch bei Mokuba so viele gute Dienste erwiesen...“ – „Genau.“ – „Ich danke dir!“ murmel ich erleichtert. Denn Howl ist ein wirklich guter Arzt! Dann lege ich auf, packe Wheeler und lege ihn in die Limousine. Zügig fährt Roland uns zu meinem Anwesen. Ich sitze nun schon seit geraumer Zeit im Büro auf der Couch. Der Laptop steht aufgeklappt vor mir auf dem kleinen Tisch. Das Chat-Fenster ist geöffnet. Ich hatte Red – Joey – angeschrieben, nach dem ich seine Nachricht gelesen hatte. Ice – Dragon: “Red, ich bin froh, dass du dich gemeldet hast! Was ist passiert? Du hattest solche Angst, kann ich dir irgendwie helfen?“ Während ich mir noch einmal durchlese, was ich geschrieben habe, kommt mir ein Gedanke. Ich könnte ja versuchen, über den Chat auf den Blonden Einfluss zu nehmen, damit er im Real-Life einsichtiger ist... Nur, wie anfangen, ohne dass er merkt, wer Ice wirklich ist? Also schreibe ich etwas, um ihn zum Reden zu bewegen. Ice – Dragon: “Weißt du, was da vor dem Laden los war? Ich wollte reingehen und etwas kaufen, aber da war alles abgesperrt! Es hieß, es wäre ein Überfall gewesen und es wäre einer verletzt worden. Man was für ein Tag.“ Nun warte ich darauf, dass er online kommt. Und während ich warte, wandert mein Blick immer wieder zu dem Befund der Untersuchung vom Wasser. Es war tatsächlich Arsen – wie Anthony es vermutet hatte. Es musste jetzt geprüft werden, ob Wheeler schon über einen längeren Zeitraum das Arsen zu sich genommen hatte oder nur einmalig. Allerdings, wenn man Wheeler durch Arsen hätte tödlich vergiften wollen, dann hätte man doch Arsentrioxid genommen, oder? Mir schwirrt der Kopf. Ich lehne mich an die Rückenlehne der Couch, verschränke meine Arme vor die Brust und starre wartend auf dem Laptop. Verwirrt blinzel ich, als plötzlich das Anzeigefeld aufblinkt, dass Red – Joey – online gekommen ist. Erwartungsvoll lehne ich mich vor und lege meine Unterarme auf meine Oberschenkel ab. Und da kommt auch schon die Antwort: Red Eye: “Danke, aber mir geht es gut. Ich habe zum Glück sehr gute Freunde, die mir helfen.“ Red Eye: “Es war kein Überfall, eher ein Einbruch ohne Erfolg. Die Einbrecher wurden gestört vom Besitzer des Ladens.“ Red Eye: “Hoffe, ich habe dich nicht zu sehr Erschreckt, wenn doch, tut es mir leid.“ Ich lese mir die Antworten ruhig durch. Sehr gute Freunde? Wen er wohl alles dazu zählt? Seine letzten Worte lassen mich schmunzeln. Wheeler, wenn du wüsstest wie SEHR du mich erschreckt hast! Ich schlucke meinen bissigen Kommentar runter und mahne mich, nicht aus der Rolle zu fallen. Er würde es sicherlich merken, wenn ich mich ihm gegenüber im Chat anders verhalten würde. Also antwortete ich ihm: Ice – Dragon: “Da bin ich beruhigt, wenn es dir gut geht.“ Ice – Dragon: “Bist du zu Hause?“ Red Eye: “Nein, ich bin bei einem Schulfreund unter gekommen.“ Wieder stutze ich und zögere leicht mit meiner Antwort. Schulfreund? Er betrachtet mich also als ein Freund und nicht als Erzrivale... Interessant. Ich überlege, ob ich nachharken soll, als die Tür zu meinem Büro aufgerissen wird und Roland ohne zu Klopfen eintritt. „Verzeiht, Herr Kaiba. – Aber ein Mark, hat mir dies für Sie gegeben. Es ist dringend, dass Sie sich das anschauen – meinte Mark!“ Mark? Das kann nur bedeuten, dass es die ersten Ergebnisse der Spurensicherung sind. „Leg es auf den Tisch!“ nicke ich und Roland verlässt mein Büro wieder. Dann blicke ich zum geöffneten Chatfenster. Also muss Rotauge warten... Ice – Dragon: “Sorry, aber ich muss. Die Pause ist zu Ende. Muss wieder an die Arbeit, ich melde mich wieder morgen. Tschüss.“ Ich gehe offline, erhebe mich und setze mich an meinen Bürotisch, nehme die Unterlagen und fange an sie durchzuarbeiten. Wie lange ich schon arbeite, weiß ich nicht. Sehr oft bin ich auch im Internet und recherchiere nach, was diverse Fachbegriffe bedeuten. Meine Augen fangen bereits an zu brennen, als meine Sekretärin mich anruft. „Bitte verzeihen Sie die Störung, Herr Kaiba. Aber ein Herr Herzog lädt Sie für den morgigen Tag um 18:00 Uhr zum Essen ein. Nehmen Sie an?“ Ich überlege. Herzog? Wo hatte ich den Namen schon mal ge...- Mein Blick fällt auf die Akte. Siegesgewiss fletsche ich meine Zähne. Na, wenn das kein Zufall ist! Da kann ich ja den möglichen Drahtzieher der Giftattacke auf Wheeler persönlich auf den Zahn fühlen... „Ich nehme die Einladung an.“ antworte ich trocken. Nachdem ich noch einiges für meine Firma erledigt habe, erheb ich mich wieder und geh zu meinem Laptop. Ich öffne den Chat. Rotauge ist off. Ich spüre den Schalk und kann mir es schlussendlich nicht verkneifen: Ice-Dragon: „Schulfreund? Der muss aber ziemlich nett sein, wenn er dich so ohne weiteres bei sich aufnimmt.“ Kapitel 7: Was jetzt? --------------------- Hier eine kurze Mitteilung: Zu diesem Kapitel hatte ich den CO-Autoren Sas-_-, der mir viel geholfen hat bei der richtigen Umsetzung dessen was ich geschrieben habe. Da ich selber an dem Kapitel mehr mals was geänder habe und nicht weiter kam bot er mir seine Hilfe an. Danke dir dafür Sas-_-. Viel vergnügen beim lesen. Was jetzt? Ich bin nun bei Kaiba! Ein Seufzen stiehlt sich aus meinem Mund, und mit ihm eine Frage: „Wie soll es weiter gehen?“ Noch immer steckt der Brief ungeöffnet in meiner Jacke, die am Fußende des Bettes liegt. Nachdem Duke mir den Brief noch in seiner Wohnung gegeben hatte, dachten sie wohl, ich würde diesen sofort öffnen. Sogar die Polizei war um mich herum geschlichen, um in Erfahrung zu bringen, was darin steht. Doch nach meinem Zusammenbruch sind wir wohl direkt zu Kaiba gefahren, wo ich dann wieder zu Bewusstsein kam. Das Bett in dem ich liege ist umringt von Duke, Mokuba, einem Arzt und Seto. Alle mit sehr besorgten Gesichtern, wie ich zu meiner Verwunderung feststellen darf. Von dem Arzt erfahre ich, dass man mir Blut abgenommen hat, um eine Diagnose erstellen zu können, warum ich diesen Zusammenbruch hatte und das die Ergebnisse aber noch nicht da wären. Ich soll erst mal das Bett hüten, um mich zu erholen. Ich nicke dem Arzt zu, der daraufhin alle aus dem Zimmer schickt, Duke verabschiedet sich schon mal, er muss zurück in den Laden – nach dem rechten sehen und abschließen, wenn die Spurensicherung mit ihrer Arbeit fertig ist. Auch Seto sagt, dass er noch zu arbeiten hat und geht in sein Büro hier im Haus. Ich ziehe die Jacke zu mir, hole den Brief heraus – er ist noch immer geschlossen, als es an der Zimmertür klopft. „Ja bitte?“ Mokuba steckt den Kopf ins Zimmer. Er bringt mir eine Mahlzeit, eine Flasche Wasser und ein Glas, alles auf einem Tabletten. „Die sollst du nehmen, damit sich dein Magen erholt, sagt der Arzt“, meint Mokuba und deutet auf eine Pille. Ich nicke ihm nur zu und schon ist er wieder verschwunden. Endlich kann ich den Brief lesen der – oh, wen wundert’s – von meinem Vater ist. Aber wie kam der in Dukes Zimmer? War mein Vater dabei, als man mich verfolgt hat und was wollte er von mir? Wollte er mich am Ende noch warnen? Ich weiß es nicht, und eigentlich interessiert es mich auch nicht, was er will. Doch im Moment sind wohl alle Infos wichtig, weshalb ich den Brief endlich öffne. In dem Umschlag befindet sich ein Schlüssel, der zu einem Schließfach am Bahnhof gehört. Was soll ich mit einem Schließfach?! Nachdem ich den Inhalt zweimal durchgelesen habe, weiß ich, was mein Vater will. Er hat dort Beweise über die Machenschaften des Grafen deponiert. Ob ich mal mit Kaiba darüber reden sollte? Das hat Zeit, denke ich, möchte nur noch meine Mails checken. In meinem Postfach sind zwei Mails von Dragon, die ich sofort lese. Ice – Dragon : „Red Eye, geht es dir gut? Bist du okay?“ Ice – Dragon: „Red Eye, sag doch was, melde dich bitte! Du wirktest vorhin so verschreckt!“ Ich muss trotz der Situation lächeln. Das schafft nur Dragon. Wenn ich doch nur wüsste, wer er wirklich ist! Vielleicht sollte ich ihn mal fragen, ob wir uns nicht in der Schule treffen könnten. Red Eye: „Ja es geht mir gut. Es ist nichts passiert. Danke fürs Zuhören. Bin jetzt bei einem Schulfreund untergekommen. Wie lange ich da bleiben muss, weiß ich nicht.“ Ice – Dragon: „Dann bin ich ja beruhigt. Willst du mir nicht sagen, was los war bei dir? Warum warst du so schnell off?“ Red Eye: „Ich kann nicht darüber reden, ich will dich da nicht mit reinziehen. Sorry, aber es wäre besser, du meldest dich vorerst nicht mehr. Mein Account wurde gehackt und ich will dir keinen Ärger machen.“ Ice – Dragon: „Wie das denn?! Das ist doch normalerweise nicht so einfach!“ Red Eye: „Durch die Trojaner. Einer hat meine Festplatte gefressen, anders geht das ja wohl nicht. Kenne mich damit nicht aus. Ich kann’s dir nicht erklären. Ice – Dragon: „Woher weißt du’s dann?“ Red Eye: „Einer meiner Klassenkameraden kennt sich damit aus, der hat mir das erklärt. Ich werd den Account hier löschen.“ Ice – Dragon: „Willst du den Kontakt etwa zu mir abbrechen?!“ Red Eye: „Wenn du dadurch in Sicherheit bist … Ich will niemanden in Gefahr bringen. Am wenigsten dich, du bist – außer Duke – der einzige Freund, den ich habe. Du bist einer der wenigen, der mir zuhört und mir helfen will. Ich danke dir, aber es geht nicht anders. Warte einen Moment, da ist grad ne Mail rein!“ Als ich die Mail geöffnet hatte zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Das durfte doch nicht wahr sein! Ein Grund mehr, hier zu verschwinden und nicht noch mehr Ärger meinen Freunden zu bereiten. Der Inhalt der Mail lautet wie folgt: Hallo Joseph Ich weiß, dass du im Moment nichts von mir jetzt hören willst, aber es geht um deinen Kumpel – den Würfelfreak. Habe eben mitbekommen, wie die Einfänger vom Herzog den Kerl in den Club gebracht haben. Keine Ahnung, was sie mit ihm vorhaben, aber was Gutes wird es wohl nicht sein. Pass auf dich auf, es tut mir leid, dass diese Sache passiert ist. Ich würde es rückgängig machen, wenn ich könnte. Dein Vater Ich schob die Mail in den Ordner und schloss die Website. Red Eye: „Sorry, dass du warten musstest, aber ich geh jetzt off. Bin müde und lege mich hin. Bye, man sieht sich. Ice – Dragon: „Kein Problem, kann man nichts machen. Dann ruhe dich aus, bis bald.“ Ich lösche schweren Herzens den Account, es ist das Beste so. Ich will niemand mehr zur Last fallen. Was soll ich jetzt machen? Wie soll ich Duke helfen?! Die ganze Zeit war er für mich da! Ich lösch das Licht, damit alle annehmen, ich schlafe, lag aber wach im Bett – in Setos Villa. Ich lausche in die Nacht hinein. Den Weg zur Tür würde ich wohl nicht finden, aber wozu gibt es Fenster? Ich steige aus dem Bett, trete ans Fenster und öffne es, sehe mich erneut wachsam um. Vielleicht gibt es hier auch so was wie eine Feuerleiter am Haus, an der ich hinunter klettern könnte. Vor dem Fenster befindet sich ein breites Sims, gegenüber meinem Zimmer steht ein Baum. Der war hoch genug, sodass man auf die Mauer, die das Gelände umgibt, locker besteigen kann, ohne dass ein Alarm ausgelöst wird. Vor Tagesanbruch würde keiner bemerken, dass ich mich aus dem Staub gemacht hatte. Ich steige auf das Sims und ziehe das Fenster hinter mir wieder zu. Ich brauche nur zwei Schritte nach rechts zu gehen, dann ein geschickter Sprung und ich habe den Ast, der mir am nächsten ist, erreicht. Ich steige etwas höher, so kann ich auf die andere Seite der Mauer sehen. Die Straße liegt leer vor mir, nicht mal ein Auto ist in der Nähe zu sehen. Was jetzt, soll ich wirklich gehen? Die Antwort lautet ja. Ich muss! Es gibt kein zurück! Langsam gehe ich auf das Ende des Astes zu und steige auf die Mauer. Von dort aus kann ich nach unten sehen – es sind ungefähr drei Meter in die Tiefe. Das würde weh tun … Aber nein, ich habe Glück! Zu meiner linken befindet sich eine Grasfläche, dahin springe ich und rollte mich ab. Ich rapple mich sofort wieder auf und drücke mich erst mal an die Mauer, falls doch eine Kamera die Straße filmt. Ich schleiche mich an der Mauer entlang, bis ich auf ein weiteres Gelände stoße. Ab hier nehme ich die Beine in die Hand und renne, was das Zeug hält. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, als ich endlich meine Wohnung erreiche. Von dort aus mache ich mich sofort wieder auf den Weg zu Duke. Bei Duke angekommen, muss ich erst mal verschnaufen und nachdenken, wie es weitergehen soll. Wie soll ich nur herausfinden, wo Duke steckt?! Wie kann ich ihm helfen? Ich werde durch ein durchdringendes Klingeln aus meinen Gedanken gerissen. Hat man mich verfolgt? Möglich, Setos Worten zufolge, werde ich beobachtet von irgendwelchen Leuten, die zu diesem Herzog gehören. Was kann jetzt noch alles passieren, was steht uns allen bevor …? Keine Ahnung …. Wieder läutet es an der Tür, ich schleiche mich an sie heran und sehe durch den Spion nach draußen. Draußen drückt sich der Typ rum, der gestern in Dukes Laden war. Sollte ich ihm wirklich öffnen? Und was dann? Würde er mich dann vergewaltigen? Denn was anderes hatte er ja nicht angedeutet. Noch immer die Tür im Blick, denke ich hektisch nach, was ich jetzt tun soll, als es auf einmal laut wird. Das Martinshorn eines Krankenwagens dröhnt mir in den Ohren, kurz darauf war der Mann verschwunden. Was war das denn jetzt?! Ich habe doch gar nichts gemacht! Plötzlich klopft es an der Tür. Ich erschrecke mich so sehr, dass ich kurz aufschreie. „Dachte ich mir doch, dass du hier bist, Wheeler! Mach die verdammte Tür auf, ich bin’s – Kaiba!“ Diese Stimme würde ich überall wiedererkennen. Schnell öffne ich die Tür. Mit einem eisigen Blick betrachtet mich Kaiba, als er an mir vorbeigeht. „Wheeler, was muss noch passieren, damit du begreifst, dass du dich nicht nachts draußen herumzutreiben hast und schon gar nicht allein!“ Ich kann Kaiba nicht in die Augen sehen, als ich ihm leise antworte: „Was soll ich denn machen, außer mich ausliefern?! Sie haben Duke geschnappt! Verdammt, Kaiba! Sag mir, was ich machen soll! Sag mir, wie ich Duke da nur rausholen soll!“, brüllte ich aus vollem Halse. Meine Kräfte gehen zu Neige, ich zittere und bin völlig fertig, aus Sorge um meinen Freund Duke, der immer wie ein Bruder für mich war. Ich kann die Tränen gerade noch so zurückhalten, diese Schwäche kennt nur Duke von mir und so soll es auch bleiben. Vor Kaiba würde ich mir diese Blöße nicht geben! „Woher weißt du, dass sie Duke geschnappt haben?“ „Siehst du ihn vielleicht hier irgendwo im Haus?!“ „Vielleicht ist er einkaufen?“ „Nein du Geldsack! Er ist nicht einkaufen, ich habe klare Anweisungen erhalten, was ich zu tun habe und wenn ich mich nicht daran halte, ist er so gut wie tot, kapiert?! Geht das endlich in den deinen engstirnigen Schädel, du Eisklotz?!“ Ich halte ihm einen Zettel unter die Nase, den ich hier gefunden habe. Sie sind noch mal hier gewesen, sie haben sich Duke geschnappt, um ihn als Druckmittel nutzen zu können. Kaiba nimmt mir das Blatt ab und liest es durch. „Komm mit, wir gehen zur Polizei!“ „Aber da steht, dass ich keine einschalten soll, Kaiba! Was, wenn das schiefgeht?! Duke ist wie ein Bruder für mich, ich will nicht, dass ihm was passiert!“ Das war’s, ich kann mich nicht weiter zusammenreißen, ich zittere wie verrückt und kann ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Es geht nicht mehr; all meine Tränen gewinnen die Oberhand und brechen aus mir heraus. So stehe ich da, kurz davor in mich zusammenzusacken, da spüre ich zwei Arme, die mich fest umschließen und mir den Halt geben, den ich so dringend brauche. Im ersten Moment merke ich gar nicht, dass es Kaiba ist, der mich in den Armen genommen hat, weil es mir egal ist. Ich fühle mich in Sicherheit und geborgen. So klammere ich mich an ihn, greife mit den Händen seinen Mantel und erst da registriere ich, wer mich da eigentlich im Arm hält. Sofort versuche ich mich von Kaiba zu lösen, doch seine Umarmung wird fester – er drückt mich an sich, an seinen warmen Körper. Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken, ein Kribbeln jagt durch meine Körper, als brenne ich innerlich. Über diese plötzlichen Gefühle erschrocken, reiße ich mich von Kaiba los und weiche vor ihm zurück. Verwirrt sieht er mich, dann verzieht er seinen Mund und ich rechne schon mit einer herabwürdigenden Bemerkung, aber im nächsten Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich tatsächlich ein Lächeln auf seinen Lippen gesehen habe, oder vor lauter Erschöpfung mir schon Sachen einbilde. Ich schüttle den Kopf, das kann nicht sein. Tief durchatmen, erst dann bin ich in der Lage, diese verwirrenden Gedanken beiseite zu schieben. „Was hast du vor Kaiba? Was willst du machen, ich meine, wie willst du Duke helfen?! Die wollen doch mich! Was können wir tun?! Was kann ich tun, um ihn da rauszuholen?! Ich will einfach nur, dass das aufhört!“ Erneut laufen mir Tränen über meine hitzigen Wangen. „Hündchen, wenn du hier herumjaulst, hilfst du damit niemandem – weder dir noch Duke!“ Das saß. Sein Hunde-Vergleich bringt mich sofort auf 180, wütend funkle ich ihn an, doch er schmunzelt nur. Kaiba amüsiert sich auf meine Kosten, so wie er es immer macht. „So, da du jetzt anscheinend wieder etwas klarer im Kopf bist, kann ich ja versuchen dir zu erklären, was Fakt ist. So wie ich die Nachricht verstanden habe, will dieser Herzog, dass du zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort bist, den er dir über deinen Chataccount noch mitteilen wird.“ „Den Account gibt es aber nicht mehr!“, brülle ich Kaiba an. „Was?! Warum zum Geier hast du Idiot den Account gelöscht?!“ „Ganz einfach, ich will Dragon nicht in Gefahr bringen, darum habe ich ihn gelöscht! Ich mag Dragon, mehr als ich sollte! Er ist mir wichtig, ich musste den Account löschen!“ Seto zuckt bei meinen Worten leicht zusammen. „Das verstehe ich, aber wir brauchen den Account, Joey.“ Schnaubend nicke ich, leider hat er recht und ich bin mal wieder der größte Idiot auf Erden . Kaiba holt seinen Laptop heraus, den er sogar hier dabei hat. Wie hat Kaiba es überhaupt geschafft, mich so schnell zu finden? Hat er mich bewachen lassen? Oder hat er mit meiner Flucht gerechnet? Ich schüttle diese Gedanken ab, ich brauche einen klaren Kopf. Keine zehn Minuten später hat Kaiba meinen alten Account wieder hergestellt und dreht mir den Laptop so hin, dass ich auf den Bildschirm blicken kann. Stumm fordert er mich auf, mich einzuloggen. In meinem Postfach ist … nichts. Keine Mail. Noch nicht. Dragon aber hat versucht, mich noch mal zu erreichen. Während Kaiba am Fenster steht und seine Nasenwurzel massiert, öffne ich die Nachricht von Dragon. Ice-Dragon: „Es ist nicht immer leicht, Freunde zu beschützen. Such dir Hilfe. Es gibt immer Menschen, die dir helfen wollen. Ich weiß, du bist nicht allein. Viel Glück, was auch immer dir bevorstehen mag.“ Wieder spüre ich, wie die Tränen in meinen Augen brennen, doch dieses Mal kann ich sie wegblinzeln. Ich hole tief Luft, einmal, zweimal … Nach dem dritten Mal kann ich den Kopf heben und sehe direkt in Kaibas blaue Augen. Hat er etwa die Nachricht gelesen? Gerade will ich ihn fragen, als ein leises Geräusch uns mitteilt, dass eine Nachricht in mein Postfach eingegangen ist. Ich wende mich von Kaiba ab und öffne sie sofort. ???: „Red Eye, oder doch lieber Joey Wheeler?“ Ich werfe hektisch einen Blick über meine Schulter, aber Kaiba scheint dem keine Beachtung schenken zu wollen. ???: „Ja, wie soll ich sagen … Du bist eine Schönheit, mit einer noch jungfräulichen Ausstrahlung, die nur so vor Hormonen sprüht, weil er reif ist, genommen zu werden. Nun, ich mach dir die Entscheidung leichter. Du kommst zur Villa Black Vampirus, und ich gebe deinem Vater, als auch deinem Freund die Möglichkeit sich von dir zu verabschieden. Ich kann keine Zeugen gebrauchen. Mach dich besser auf den Weg … Du hast eine Stunde Zeit. Kommst du nicht, schicke ich dir einen von beiden wieder. In welcher Form, kannst du dir bestimmt vorstellen. Welcher wäre dir lieber? Dein Vater? Obwohl, den wirst du wohl kaum vermissen … Bis dann, Joey Wheeler. Vorerst. Ich bin gespannt, ob du im Bett später auch noch so viel Temperament zeigst. Gefällt mir, dass du so ein Energiebündel bist. Freue mich schon darauf, dich zu bändigen. Bis nachher, und komm frisch geduscht, ich mag es nicht, wenn meine Ware nach anderen Händen riecht! Dein Besitzer“ Ich muss es dreimal durchlesen, ehe ich begreife, dass er weiß, dass Seto mich in den Arm genommen hat. Er beobachtet mich. Ich stehe auf, ziehe mein T-Shirt aus, verlasse das Zimmer und laufe ins Bad. Ich drehe die Dusche auf und lasse heißes Wasser laufen, damit man durch den Wasserdampf möglichst wenig sieht. Kaiba folgt mir verwirrt, er kann oder will nicht begreifen, was ich vorhabe. „In einer Stunde soll ich in der Villa Black Vampirus sein, Kaiba. Er wird sie töten. Mein Dad … Na ja, aber Duke?!“ „Beruhige dich, Joey! Lass da mal einen Profi ran, ich mach das schon. Ich hab eine Idee.“ „Was hast du vor?“ „Dich abliefern, aber anders, als sich dieser Herzog das vorstellt. Vertrau mir, ich weiß schon, was ich tue!“ Ich sehe Kaiba direkt ins Gesicht und denke verwirrt darüber nach. Wenn ich ihm nicht trauen kann, wem dann? Zumal mich Kaiba noch nie belogen oder verraten hat. Außer Duke, ist Kaiba einer der Wenigen, der sich mit mir abgibt. Ich habe keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen und was kann denn schon noch groß schief gehen? Außer, dass wir alle draufgehen … „Ok, was hast du vor, Kaiba?“ „Hm … Damit du es nicht vergeigst, wäre es besser, du wüsstest nicht, was ich vorhabe. Wir brauchen ne natürliche Reaktion, und da will ich mich nicht auf deine schlechte Schauspielkunst verlassen müssen.“ Ich stelle die Dusche wieder ab, nehme ein Handtuch und trockene mir gedankenverloren die Hände. Mein Blick fällt auf den Laptop. Keine neue Nachricht bis jetzt. Ich schließe das Fenster und logge mich wieder aus. Gemeinsam verlassen Kaiba und ich das Haus von Devlin. Kapitel 8: Joey ist weg ----------------------- Joey ist weg Rückblick Joey und Seto treffen sich im Chat, da wissen beide noch nicht wer der andere ist. Seto findet es heraus, da Joey in Schwierigkeiten steckt. Jemand hat seinen Account Gehäckt. Duke und Seto helfen ihm so gut es geht. Doch die Lage spitzt sich zu, als die Häscher die Joeys Vater jagen nun auch diesen selbst jagen, sie wissen wo er wohnt. Doch auch bei Duke ist er nicht lange Sicher, so bietet Seto an beide bei sich wohnen zu lassen. Doch Joey fühlt sich nicht ganz so wohl, außerdem bahnen sich da Gefühle für den Eisklotz an, die hat er aber auch für seinen Chatfreund Dragon. Ohne zu wissen, das es ein und die selbe Person ist. Ausschnitt vom letzten Kapitel am ende „So, da du jetzt anscheinend wieder etwas klarer im Kopf bist, kann ich ja versuchen dir zu erklären, was Fakt ist. So wie ich die Nachricht verstanden habe, will dieser Herzog, dass du zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort bist, den er dir über deinen Chataccount noch mitteilen wird.“ „Den Account gibt es aber nicht mehr!“, brülle ich Kaiba an. „Was?! Warum zum Geier hast du Idiot den Account gelöscht?!“ „Ganz einfach, ich will Dragon nicht in Gefahr bringen, darum habe ich ihn gelöscht! Ich mag Dragon, mehr als ich sollte! Er ist mir wichtig, ich musste den Account löschen!“ Seto zuckt bei meinen Worten leicht zusammen. „Das verstehe ich, aber wir brauchen den Account, Joey.“ Schnaubend nicke ich, leider hat er recht und ich bin mal wieder der größte Idiot auf Erden. Kaiba holt seinen Laptop heraus, den er sogar hier dabei hat. Wie hat Kaiba es überhaupt geschafft, mich so schnell zu finden? Hat er mich bewachen lassen? Oder hat er mit meiner Flucht gerechnet? Ich schüttle diese Gedanken ab, ich brauche einen klaren Kopf. Keine zehn Minuten später hat Kaiba meinen alten Account wieder hergestellt und dreht mir den Laptop so hin, dass ich auf den Bildschirm blicken kann. Stumm fordert er mich auf, mich einzuloggen. In meinem Postfach ist … nichts. Keine Mail. Noch nicht. Dragon aber hat versucht, mich noch mal zu erreichen. Während Kaiba am Fenster steht und seine Nasenwurzel massiert, öffne ich die Nachricht von Dragon. Ice-Dragon: „Es ist nicht immer leicht, Freunde zu beschützen. Such dir Hilfe. Es gibt immer Menschen, die dir helfen wollen. Ich weiß, du bist nicht allein. Viel Glück, was auch immer dir bevorstehen mag.“ Wieder spüre ich, wie die Tränen in meinen Augen brennen, doch dieses Mal kann ich sie weg blinzeln. Ich hole tief Luft, einmal, zweimal … Nach dem dritten Mal kann ich den Kopf heben und sehe direkt in Kaibas blaue Augen. Hat er etwa die Nachricht gelesen? Gerade will ich ihn fragen, als ein leises Geräusch uns mitteilt, dass eine Nachricht in mein Postfach eingegangen ist. Ich wende mich von Kaiba ab und öffne sie sofort. ???: „Red Eye, oder doch lieber Joey Wheeler?“ Ich werfe hektisch einen Blick über meine Schulter, aber Kaiba scheint dem keine Beachtung schenken zu wollen. ???: „Ja, wie soll ich sagen … Du bist eine Schönheit, mit einer noch jungfräulichen Ausstrahlung, die nur so vor Hormonen sprüht, weil er reif ist, genommen zu werden. Nun, ich mach dir die Entscheidung leichter. Du kommst zur Villa Black Vampirus, und ich gebe deinem Vater, als auch deinem Freund die Möglichkeit sich von dir zu verabschieden. Ich kann keine Zeugen gebrauchen. Mach dich besser auf den Weg … Du hast eine Stunde Zeit. Kommst du nicht, schicke ich dir einen von beiden wieder. In welcher Form, kannst du dir bestimmt vorstellen. Welcher wäre dir lieber? Dein Vater? Obwohl, den wirst du wohl kaum vermissen … Bis dann, Joey Wheeler. Vorerst. Ich bin gespannt, ob du im Bett später auch noch so viel Temperament zeigst. Gefällt mir, dass du so ein Energiebündel bist. Freue mich schon darauf, dich zu bändigen. Bis nachher, und komm frisch geduscht, ich mag es nicht, wenn meine Ware nach anderen Händen riecht! Dein Besitzer“ Ich muss es dreimal durchlesen, ehe ich begreife, dass er weiß, dass Seto mich in den Arm genommen hat. Er beobachtet mich. Ich stehe auf, ziehe mein T-Shirt aus, verlasse das Zimmer und laufe ins Bad. Ich drehe die Dusche auf und lasse heißes Wasser laufen, damit man durch den Wasserdampf möglichst wenig sieht. Kaiba folgt mir verwirrt, er kann oder will nicht begreifen, was ich vorhabe. „In einer Stunde soll ich in der Villa Black Vampirus sein, Kaiba. Er wird sie töten. Mein Dad … Na ja, aber Duke?!“ „Beruhige dich, Joey! Lass da mal einen Profi ran, ich mach das schon. Ich hab eine Idee.“ „Was hast du vor?“ „Dich abliefern, aber anders, als sich dieser Herzog das vorstellt. Vertrau mir, ich weiß schon, was ich tue!“ Ich sehe Kaiba direkt ins Gesicht und denke verwirrt darüber nach. Wenn ich ihm nicht trauen kann, wem dann? Zumal mich Kaiba noch nie belogen oder verraten hat. Außer Duke, ist Kaiba einer der Wenigen, der sich mit mir abgibt. Ich habe keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen und was kann denn schon noch groß schief gehen? Außer, dass wir alle draufgehen … „Ok, was hast du vor, Kaiba?“ „Hm … Damit du es nicht vergeigst, wäre es besser, du wüsstest nicht, was ich vorhabe. Wir brauchen deine natürliche Reaktion, und da will ich mich nicht auf deine schlechte Schauspielkunst verlassen müssen.“ Ich stelle die Dusche wieder ab, nehme ein Handtuch und trockene mir gedankenverloren die Hände. Mein Blick fällt auf den Laptop. Keine neue Nachricht bis jetzt. Ich schließe das Fenster und logge mich wieder aus. Gemeinsam verlassen Kaiba und ich das Haus von Devlin. Was danach geschah: Als wir in seiner Limousine sitzen, greift Kaiba zu Handy. Er Informiert die Polizei, die den Fall bearbeitet. Wie abgesprochen, fährt mich Kaiba, zu der Villa. Noch im Wagen der etwas weiter weg von der Villa hält, werden wir von dem Kommissar angehalten. Wir sollen warten, bis alle auf ihrem Posten sind, bevor wir weiter fahren. Es dauert keine zehn Minuten, dann fahren wir vor. Zusammen steigen wir aus, werden anscheinend schon erwartet. Ein Junge, nicht viel älter als er selbst öffnet ihnen die Tür. Nach dem wir Eingetreten sind fällt der Junge auf die Knie, und bleibt so harrend auf den nächsten Befehl. Auch Kaiba sieht dem Gebaren mit skeptischem Blick zu. Gerade will dieser sich an den Jungen wenden als von links eine Stimme ertönt. „Da ist ja mein Neuzugang! Lass dich anschauen. Zieh dich aus, lass mich sehen was sich darunter verbirgt! Los, mach schon! Oder soll ich nach helfen? Du willst doch deinen Freund retten?“ „Ich will Duke erst sehen!“ „Du hast hier gar nichts zu wollen, aber deine Aufmüpfigkeit werde ich dir schon noch austreiben. Runter mit den Klamotten, sonst helfe ich nach.“ Mein Blick geht zu Kaiba, der immer noch in Stoischer ruhe neben mir steht. Doch das schien dem Herzog nicht gefallen zu haben, den es setzte eine Ohrfeige das er auf dem Boden landete. Irgendwo wurden ein Tür aufgerissen, plötzlich standen Duke und sein Vater vor ihm. Während Seto die Eingangstür öffnete, zog Duke mich auf die Beine und rannte mit mir und meinem Vater los. Alles was Joey noch mitbekam, waren Schüsse, Schreie, und einen dumpfen Schlag an der linken Schulter. Dann das er Stolperte, und hinfiel. Danach war alles Dunkel, er sank in tiefe Bewusstlosigkeit. Er spürte nichts mehr, auch keine Schmerzen. Tage später im Krankenhaus. Um mich herum herrscht Dunkelheit, nicht endlose, nein das ist es nicht was ich Wahrnehmen kann. Es ist als ob ich in einem Raum wäre in dem man Fenster verhangen hat. Ich kann fühlen das etwas kaltes an meinen Händen Befestigt wurde, Metall. Denn es klirrt wenn ich sie zu bewegen versuche. Wo ich bin weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht wie ich hier herkomme. Das letzte an das ich mich Erinnern kann ist das mich Kaiba zu Herzog gebracht hat. Das ich Duke gesehen habe, und meinen Vater. Aber dann ist da dieser Schleier der den Rest vernebelt. Schritte sind zu hören, Stimmen, Hände die mich berühren. Ein Piepen, und Schnauben. Dann wieder ruhe und Dunkelheit. Ein Lichtstrahl ich versuche was zu erkennen, nun kann ich sehen das ich in der Mitte eines Raumes stehe, und an zwei Holzbalken an Ketten hängen. Es sind zwei Männer die den Raum betreten haben, in einer Ecke wird Licht an gemacht, das den Raum nur leicht erhellt. Die eine Person kann ich sehen, es ist mein Vater der grinsend an mich heran tritt. „Na, mein Sohn, so fühlt es sich dann wohl an wenn man von den Freunden verraten wird. Aber keine Sorge hier wird dir keiner mehr von denen zu nahe kommen dafür wird Herzog schon sorgen.“ „Was soll das alles mach mich los ich will nicht hier sein!“, es klatscht und ich spüre Schmerz der durch den ganzen Körper schießt was mich aufstöhnen lässt. Was war das? Warum habe ich Schmerzen in der Brust? Ich versteh das nicht, ich sehe an mir herunter. Auf der linken Seite ist Blut, sieht aus wie ein Schnitt. Nun steht auch der Andere vor mir, ein Messer in der Hand, das Gesicht ist mir bekannt. War der nicht erst neulich noch bei Duke im Laden, und hat dieser ihn nicht mit Herzog angesprochen? Dieser erhebt jetzt auch seine Stimme, und meint nur:“Du hast nur zu reden wenn ich es dir erlaube, hast du mich verstanden!“ Dann packt er mich an den Haaren. „Sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede. Dein Vater hat recht du hast viel Temperament, aber deine Aufsässigkeit mein blonder Engel werde ich dir austreiben. Aber dein schönes Gesicht werde ich verschonen, nur dein Hintern passt, genau zu der Methode der Erziehung die mir vorschwebt. Das Bild verschwindet, wieder durchzuckt mich eine Schmerz und ich versuche zu schreien. Hören kann ich mich nicht irgendwas steckt in meinem Mund ein Knebel, nein es fühlt sich eher nach Gummi an. Nun höre ich auch das Piepen wieder und das Schnauben. Es wird hell vor meinen Augen doch sind diese noch zu. Ich öffne sie leicht drehe den Kopf zu der Stimme, die ich an meiner rechten Seite Wahrnehmen kann. Ich muss blinzeln, es ist zu hell, darum schließe ich die Augen noch mal. Als ich sie öffne, erkenne ich Duke neben mir, ein lächeln huscht über meine Lippen. Doch da ist immer noch der Schmerz in der Brust auf der linken Seite. „Joey was machst du nur immer für Sachen.“, höre ich Duke sagen und den Kopf schütteln. „Was, ist, passiert?“, kommt es stockend, da ich immer noch den Schlauch im Mund habe. Duke winkt ab, dann drückt er einen Knopf. Kurz darauf öffnen sich die Tür, und eine Gestalt im Weißen Kittel tritt herein. Ein Arzt wie ich richtig vermute, meine Werte abliest und den Schlauch entfernt aus meinem Mund. „Junger Mann sie hatten Glück, wäre die Kugel nur zwei Zentimeter weiter nach rechts und wir hätten sie nicht mehr retten können. Sie sollten sich auch in Zukunft nicht da aufhalten wo Geschossen wird.“ „Geschossen, wer hat denn Geschossen, und auf wen?“ Duke sieht mich an, wieder nur ein Kopf schütteln. „Jetzt rede Duke, und winke nicht wieder ab, ich will es wissen jetzt!“ Doch der Arzt verhindert eine Antwort, er gibt mir eine Spritze, ich merke wie ich müde werde. Meine Hand greift nach Duke der meine fasst und leicht drückt, um mir zu zeigen das er da ist und ich schlafe ein. Als ich wieder aufwache höre ich zwei Stimmen, die eine gehört Duke und die andere Kaiba. Sie reden über mich und den Vorfall, Duke erzählt Kaiba was da passiert ist. „Seto, Joey war vorhin wach, es geht ihm so weit gut. Der Arzt hat ihm gesagt das er nur mit viel Glück Überlebt hat weil die Kugel nicht das Herz getroffen hat, sondern nur den Rippenbogen darüber der nun angebrochen ist.“ „Joey weiß nicht das er die Kugel abbekommen hat, die eigentlich dir oder seinem Vater galt, denn ich habe gesehen wie er euch beide zur Seite stieß, ehe er selbst zusammen brach.“ Das war es also was ich nicht mehr wusste, das sind die Schmerzen in meiner Brust, aber warum habe ich dann Herzog gesehen und den blutenden Schnitt, hat er etwa geschossen? Dann war das der Grund warum ich ihn gesehen habe. Ein Schmerz durch zieht mich wieder und so merken die beiden das ich aufwache, und schweigen nun über den Vorfall, was mich schon nervt. Als ich nun die Augen öffne, sieht mir Seto lächelnd ins Gesicht. „Grins nicht so, sag mir lieber ob ihr diesen Ar..., von Herzog gefasst habt? Hat es sich wenigstens gelohnt das ich mich habe anschießen lassen?“ Seto nickt mir zu. „Ja es hat sich gelohnt, Joey wir konnten alle Jungen aus seiner Villa befreien, und er sitzt im Gefängnis, genau so wie dein Vater.“ „Soll er doch, er hat es auch nicht anders verdient, wollte nur nicht das er so einfach abgeknallt wird.“ Duke kommt zu mir und ich lehne mich an ihn, brauch das jetzt denn mir brennen die tränen in den Augen. „Joey du hast ein zu gutes Herz, Pass gut darauf auf, nicht das es dir noch jemand klaut.“ „Ach, Duke, das habe ich schon verloren, nur weiß der den es betrifft noch nicht, und wird es wohl auch nicht Erfahren. Sorry ich rede Unsinn, ich bin müde, Duke ich will schlafen.“ Der nickt. „Mach das Erhole dich gut.“ Ich schließe die Augen, will mich einfach nur ausruhen, doch etwas beschäftigt mich noch und so wälze ich mich von einer Seite zur anderen. Was meiner Rippe nicht gerade gut tut. Außerdem steigt die Hitze in mir an, ich brenne innerlich, habe das Gefühl mein Blut kocht. Dann spüre ich etwas kaltes auf meiner Stirn, und an den Beinen, nur weite entfernt bekomme ich die Stimmen mit die um mich herum sind. Ich bekomme keine Luft irgendetwas drückt sie mir ab, so das ich in Panik gerate und mit den Händen um mich wirble, sehen kann ich nichts. Mein Kopf wird nach hinten gezogen und jemand schiebt mir was in den Mund, dann wird etwas hinein geblasen und ich merke wie sich meine Lunge wieder entspannt. Danach wird es still und wieder dunkel, ich höre nichts mehr, und spüre auch nichts mehr. Es ist als wäre ich nicht mehr da. Etwas wird auf meinen Kopf gelegt, dann über Nase und Mund gestülpt, meine Zunge ist taub. Es piekst, danach kann ich den Arm nicht mehr heben. Was passiert da, ich will das nicht, wieder spüre ich Hände auf meinem Körper. Herzog er ist da ich muss mich wehren, er darf mich nicht Anfassen, ich will das nicht. Mit aller letzter Kraft schaff ich es mich zu befreien. Irgendwo Scheppert es laut, was war das, etwas hindert mich meine Hände zu heben sie sind gefesselt. NEIN, NEIN das darf er nicht ich will das nicht. Wieder piekst es und merke wie ich mein Bewusstsein verliere. „Joey`s Fieberfantasie“ /Die Dunkelheit um gibt mich wieder, ich bin wieder in einem Raum, und auch nicht allein, denn ich höre keuchen, ein quietschendes Bett, ein zischen und dann ein Schrei, jemand wird geschlagen. Langsam dämmert mir das ich das bin, mir tut alles weh. Als ich mich um sehe, sehe ich das ich wieder an diesen Balken befestigt bin, nur dieses mal vorgebeugt auf eine Art Liege, Arme und Beine sind gestreckt, die Hände sind mit Schnallen und Ketten daran gefesselt, auch an den Beinen sind dies Schnallen. Wieder zischt etwas und es landet auf meinem Rücken. Jemand fasst nach meinem Kinn, ich kann nicht erkennen wer es ist, doch die Stimme schon die mir ins Ohr flüstert:“Ich werde dir zeigen wer hier das sagen hat mein kleine Joey und du ganz sicher nicht! Ich dulde es nicht das man meine Jungs gegen mich hetzt. Ich denke diese Lektion hast du jetzt begriffen, wenn nicht dann kann ich auch anders.“ / Wieder spüre ich das mein Blut kocht, etwas kaltes wird über mein Gesicht gezogen, mich schüttelt es, ich merke das mein ganzer Körper zu zittern beginnt. Was ist los, warum zittere ich wo mir doch so heiß ist das ich mich aufdecken will und meine Beine mir dann die Decke vom Körper schiebt. Endlich Abkühlung, eine leichte Brise weht herein, das Fenster scheint offen, das tut so gut, doch da ist jemand der mich wieder zudeckt, das will ich aber nicht. Warum hält er das Deckbett fest, mir ist so heiß, ich brauche was kaltes. Ich versuche was zu sagen, doch mein Mund versagt mir den dienst, dann etwas kaltes an den Lippen, es ist flüssig ich öffne den Mund und verschlucke mich erst mal, die Augen sind zu schwer um sie zu öffnen, die wollen nicht. Nun trinke ich einen Schluck, und dann den nächsten was meine Kehle mir dankt, es kratzt nicht mehr. Aber das hat mich doch wieder erschöpft. So lass ich den Kopf ins Kissen zurück sinken nach dem der Arm der mich gestützt hat weg ist. Ein Seufzen verlässt meine Lippen, dann liege ich still, bin eingeschlafen, wie lange weiß ich nicht. Wieder sind Hände auf meinem Körper, doch sie sind nicht bedrohlich, sie sind sanft, etwas ziept, dann merke ich wie etwas aufgetragen wird und danach ein Tuch oder so was auf gelegt und ich leicht angehoben werde damit man ein Band drum wickeln kann. Ich versuche die Augen zu öffnen aber es will noch nicht. Also bleibe ich einfach liegen und ruhe mich aus. Später höre ich was knurren bei genauerem hin hören ist es mein Magen der mich dieses mal geweckt hat. Darum versuche ich nun doch die Augen auf zu machen, und was ich sehe Irritiert mich. Dachte ich die ganze Zeit ich wäre im Krankenhaus, so liege ich in einem mir nur all zu bekannten Bett. Und das nirgendwo anders als in der Kaiba Villa!? Keine Fesseln, kein Maske im Gesicht, auch an den Armen ist nichts. Habe ich das alles nur geträumt, oder geht es mir so gut das ich das nicht mehr brauche? Ich richte mich im Bett auf, was gar nicht so einfach ist da meine linke Schulter immer noch weh tut, das muss von der Kugel sein die ich abbekommen habe. Auf meinem Nachtisch steht ein Tablett, darauf ein Teller, doch holen kann ich ihn nicht mit nur einer Hand. So versuche ich einfach das was auf dem Teller ist so mit der rechten Hand zu nehmen, damit mein Magen aufhört zu knurren. Zwei mal schaff ich es auch die Brötchenhälfte herunter zu holen. Beim dritten mal geht dir Tür auf weshalb ich erschrecke und somit das Tablett mit Brötchen, Tee, Orangensaft, ein gekochtes Ei und Marmelade runter zu schmeiße. Direkt vor Kaibas Füße, was für eine Leistung toll, das habe ich wieder super gemacht, doch zu meiner völligen Verwirrung grinst er mich Kopf schüttelnd an, ich verstehe nur Bahnhof. Okay, ich bin ja schon froh das keine Abfällige Bemerkung von ihm kommt. Trotzdem, ist es etwas befremdlich so ohne jede Reaktion von Kaiba der sonst kein gutes Haar an mir lässt. Dieser hat den Rest meines Frühstücks zusammen gesammelt und auf das Tablett gelegt, nun sieht er mich an, als ob er was sagen will sich aber nicht traut. „Ist was?“, frage ich ihn deshalb. Er nickt, und sieht auf das Tablett dann zu mir. „Soll ich dir noch was bringen, das kannst du ja nicht mehr essen.“ Ich starre ihn an wie eine Kuh wenn es donnert, oh man kneift mich mal jemand das ist nicht Kaiba, das kann nicht sein haben die den bei Herzog ausgetauscht, oder was geht hier vor. Doch bevor er noch denkt ich bin Stumm geworden, sag ich ihm, dann aber doch, das ich gerne noch ein Brötchen haben würde. War das zu freundlich, oder warum sieht er mich so an, Kaiba ist komisch heute, ich versteh das echt nicht. Dann erhebt sich der Braunhaarige und verlässt das Zimmer. Kurz danach kommt Duke mit dem Brötchen, und einer Tasse frischen Tees. „Duke, was mach ich hier bei Kaiba, können wir nicht zu dir in die Wohnung gehen? Duke wie lange bin ich schon hier, und warum redest du nicht mit mir, sag es doch das ich dir zur Last falle. Ich habe es satt das ihr mich behandelt als wäre ich ein Kleinkind.!“ „Joey du täuschst dich wenn du denkst du wärst mir eine Last. Es ist nur wir können noch nicht zurück in die Wohnung, die Spurensicherung hat sie abgesperrt, und Seto hat uns(mir), angeboten hier zu bleiben da du noch nicht gesund bist und auch noch liegen musst damit die Wunde nicht aufgeht.“ So ist das also, Kaiba hat uns Eingeladen hier zu bleiben bis ich wieder auf dem Damm bin. „Kannst du mir den Laptop geben Duke? Ich muss mich ablenken, und das geht damit am besten. Aufstehen darf ich ja nicht, oder?“ „Nein, Joey aufstehen darfst du nicht. Aber den Arm solltest du auch nicht so viel Bewegen, also mach es langsam. Okay, hier hast du ihn.“ Ich sehe Duke an das er noch was auf dem Herzen hat, doch sich nicht zu fragen traut. Was es wohl ist das er sich so schwer tut, ich schaue ihn direkt an. Und dann fällt es mir wieder ein, der Brief er will wissen was drin steht, doch ich will mir das erst noch mal selber durch lesen und nachdenken darüber was ich machen soll, denn wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es irgendwo ein Schließfach in dem sich Informationen befinden über Herzog und seine Machenschaften. Ein räuspern neben mir reißt mich aus den Gedanken heraus. „Duke das mit dem Brief, den muss ich noch mal lesen, denn irgendwie bin ich noch nicht sicher was ich damit machen soll.“ „Joey wenn du Hilfe oder einen Rat brauchst, denk daran du kannst immer zu mir kommen, aber auch Kaiba würde dir helfen. Nur das du das weißt.“ Ich nicke nur, denn reden kann ich nicht, habe den Mund voll, mit dem Rest des Brötchens, das er mir gebracht hat. Duke lächelt erleichtert, so hat er nicht fragen müssen und hat trotzdem erfahren was er wissen wollte. Duke sieht mir zu wie ich den Laptop hochfahre, dann schüttelt er den Kopf. „Dieser Dragon hat es dir angetan, verabrede dich doch mal mit ihm vielleicht wird mehr daraus.“ Jetzt bin ich es der den Kopf schüttelt, und Duke versteht was ich meine. Denn was soll ich mit einem Partner dem ich nichts als Schulden und Chronischen Geldmangel bieten kann. Das ist auch so was wo rüber ich nach denke. Bin echt schon nahe dran den Kontakt zu löschen und damit auch gleich den Account. Aber das sage ich Duke besser nicht. Das habe ich schon mal gemacht. Tori war damals sehr mitgenommen. Ja Tori, ist mein Ex, mit dem ich nur zusammen war. Mir ging es auch nicht besser, darum war ich dann über Tristan dann zu dieser Seite gekommen, er war außer Duke derjenige, der weiß das ich Schwul bin. Und bei Dragon bin ich mir da nicht sicher, ich vermute das Dragon Hetero ist. Nein er ist nicht da, na ja, dann eben nicht, gerade melde ich mich wieder ab, als das Fenster von Dragon aufgeht doch irgendwie habe ich jetzt doch keine Lust mit ihm zu schreiben. Nach einem kurzen Blick ins Zimmer ist Duke verschwunden, so nehme ich mir den Brief und lese ihn noch mal. Ja ich sollte mir mal ansehen, was in dem Schließfach drin ist, was das für Informationen sind. Auch den Schlüssel halte ich in der Hand. Was würde passieren wenn ich einfach aufstehe und zum Bahnhof fahre, hm, geht nicht ich habe kein Geld hier. Das letzte habe ich für das Internet Café ausgegeben. Ob ich doch Duke einweihe? Oder soll ich Kaiba fragen? Ich weiß es nicht, echt ich glaube ich schlafe etwas, das ist wohl besser dann kann ich später darüber nachdenken. So liegt der Laptop auf meinen Beinen und lass mich in die Kissen sinken und schließe die Augen. Höre nur noch wie die Tür aufgeht, dann bin ich auch schon eingeschlafen. Wer ins Zimmer gekommen ist weiß ich nicht aber das ist auch egal. Als ich später wach werde bin ich allein, vielleicht habe ich mir auch nur eingebildet das jemand ins Zimmer kam. Ich setze mich auf was jetzt leichter geht als beim ersten mal, auf dem Deckbett liegt noch der Brief, ich nehme ihn noch mal zur Hand und lese ihn wieder. Und dann weiß ich was ich zu tun habe, aber um Duke oder Kaiba nicht noch mehr da mit rein zu ziehen, werde ich das alleine machen. Auf einem Stuhl liegen meine Kleider, Hose, Shirt und ein Pullover. Darunter stehen meine Schuhe, sehr gut, dann muss ich nicht lange suchen danach. Als ich die Beine auf den Boden stelle und langsam aufstehe wird mir schwindelig, doch nur kurz darum halte ich mich am Bettende fest. Dann mach ich kleine Schritte zu dem Stuhl lege die Sachen auf den Tisch daneben und setz mich, dann ziehe ich erst die Hose an was sehr langsam geht mit nur einem Arm, mit dem T – Shirt geht es besser zu erst der kaputte Arm dann der andere. Mit den Schuhen habe ich Glück da diese diese Kräppverschluss haben und ich nur rein schlüpfen muss, fertig. Einen Moment warte ich noch, bevor ich mich wieder hin stelle, denn was ich gar nicht brauchen kann das ich zusammen klappe. Schritt für Schritt mach ich auf die Tür zu, öffne diese einen Spalt und schaue hinaus. Es ist still zu still, ich mach sie so weit auf das ich hinaus kann, ich höre immer noch nichts. Scheint keiner hier oben zu sein, am Treppengeländer bleib ich stehen dann langsam Stufe für Stufe hinunter. Auch da ist keiner, nicht mal Roland ist zu sehen, Mokuba ist auch nicht da den würde ich hören, am Eingang angekommen bleibe ich kurz stehen und hole tief Atem. Ist ganz schön anstrengend mit dem verletzten Arm, doch öffne ich die Tür und trete nach draußen. Die frische Luft tut gut, so das ich den Schwindelanfall unter Kontrolle bekomme. An der Hauswand entlang zum Tor, das zu meinem Glück auch noch offen steht, doch als ich durch bin schließt es sich auch sofort. Keiner hat es bemerkt das ich raus bin, und jetzt wo hin ach ja zum Bahnhof, aber erst brauchen ich Geld, also muss ich das erste Stück bis zur Bank laufen. Langsam und immer so das ich mich Notfalls anlehnen kann, damit ich nicht umkippe. So komme ich auch gut voran, Tristan hat meine Weg zwar gekreuzt, aber er hat mich nicht gesehen, was ich auch nicht brauchen könnte jetzt, da er immer noch das Veilchen von mir hat. Das Augen sieht schlimm aus, ich wusste gar nicht das ich so viel Kraft in meiner Faust habe, sollte ich das nächste mal dran denken wenn wieder was ist. So wie der aussieht tut es mir leid was ich gemacht habe, aber an dem Tag war ich einfach nur wütend auf ihn. Jetzt tut es mir leid. Armer Tristan, sollte mich vielleicht bei ihm Entschuldigen dafür. Mach ich wenn ich wieder in die Schule komme. Die Pause hat mir gut getan, da vorn ist auch die Bank, im Schalterraum sind nur wenige Leute, so das ich schnell dran komm. Doch als ich gerade gehen will, stürmen Bewaffnete Männer mit Masken die Halle und rennen mich um. Ich rolle mich auf die Seite, sie haben mich nicht gesehen, oder nicht wahr genommen. Über mein Handy rufe ich die Polizei und sag denen was los ist ohne das ich einen Namen nenne. Die Tür nach draußen ist unbewacht, ich schaue mich um, keine sieht her darum riskiere ich es. Steh auf und mach zwei Schritte auf die Tür zu, als ich von hinten geschnappt, und zu den anderen geschleift werde in die Halle. Was jetzt, ich will hier raus, ich muss was erledigen, da Martinshorn ist zu hören. Auch die Männer hören das, einer kommt auf mich zu mit der Waffe in der Hand zeigt er mitkommen, als ich nicht reagiere packt er mich und zieht mich an den Eingang der Bank. Die Waffe am Kopf reißt er die Tür auf, so spricht er mit dem Polizisten. „Wir haben 10 Geiseln, wenn ihr deren Leben retten wollt dann besorgt uns einen Fluchtwagen, dazu habt ihr eine Stunde Zeit. Und da Er euch angerufen hat ist er der erste der eine Kugel in den Kopf bekommt von mir wenn das Ultimatum abgelaufen ist. Zur Warnung, zeige ich euch das ich keinen Spaß verstehe. Dann hielt er mir die Waffe ans Bein und drückte ab, danach zog er mich zurück in die Bank und verschloss die Tür, nun war ein Entkommen von mir unmöglich. Aber wenn ich das richtig gesehen habe war auch die Presse da. Mist wenn Duke und Kaiba das wieder mitkriegen gibt es Riesen ärger, damit war aber ende im Gelände. Mir wurde Schwarz vor Augen ehe ich Bewusstlos zusammen sackte. Was jetzt? War der letzte Gedanke. Ich spürt wie jemand an meinem Bein hantierte, doch was er machte sah ich nicht. Ein Schmerz durch meinen Körper fuhr und ich aufschrie deshalb. Dann spürte ich nichts mehr. Wie lange ich Bewusstlos war kann ich nicht mal sagen, ich hörte lautes Gebrüll von Menschen. Jemand der an mir rüttelte, doch die Lider waren zu schwer um sie zu öffnen. Ich wurde hoch genommen, ein angenehme wärme ging von dem Körper aus an den ich gedrückt wurde, auch kam mir der Duft des Rasierwassers bekannt vor, nur konnte ich es nicht zu ordnen. Dann wurde ich auf etwas abgelegt, und es rumpelte und ruckelte, dann lag ich still, bis sich dieses etwas in Bewegung setzte. Jemand griff nach meine Hand, dann piekste es wieder, und ich spürte wie ich müde wurde, ich muss wohl eingeschlafen sein, als ich zu mir komme und die Augen öffne muss ich sie gleich wieder schließen da es mich blendet. Kurz danach versuche ich es noch mal, und nun sehe ich das ich im Krankenhaus bin, ich seufze leise vor mich hin. „Welcher Teufel hat dich geritten einfach so ab zu hauen Wheeler? Was fällt dir ein einfach so zu verschwinden? Und dich gleich in die nächsten Schwierigkeiten zu bringen? Kannst du mir das mal erklären?!“ Viel zu geschockt von der Ansprache sag ich nichts und sehe Kaiba nur an, seit wann ist der so um mich besorgt? Das will mir gerade gar nicht in den Kopf. Um weiteren Tiraden von Kaiba zu entgehen schließe ich erschöpft die Augen und bin dann auch schon eingeschlafen. Es Interessiert mich nicht was der Eisklotz mir zu sagen hat, ich will nur meine Ruhe, er soll gehen und gut ist. Ich weiß das sich dass undankbar anhört, doch ich kann jetzt nicht noch mehr von ihm gebrauchen im Moment. Mich überfordert das alles, denn da sind Gefühle für Kaiba, die nie erwidert werden, und dann die Gefühle für Dragon wo ich auch noch nicht weiß was ich davon halten soll. Es tut weh zu wissen das man nicht wieder Geliebt wird. Es ist frustrierend, das es schon an Folter grenzt ihn zu sehen. Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt die Schule zu schmeißen und einfach Domino zu verlassen. Ich kann diese Kühltruhe von einem Menschen nicht mehr ertragen. Das er mich nicht mag, das er mich sogar hasst hat er eben wieder gezeigt. Nein der würde sich nie sorgen machen, dem wäre es egal ob ich da bin oder nicht. Und was mach ich mit Dragon? Nun da werde ich wohl auch den Kontakt abbrechen. Das wird mir im Augenblick alles zu viel. Ja so mach ich das, so bald ich wieder an den Laptop komme. Werde ich mich auf der Single Seite für Homosexuelle abmelden. Denn auch wenn Dragon da angemeldet ist, ist er sicher nicht Schwul so wie ich. Später als ich die Augen wieder aufschlug saß Duke an meinem Bett und lächelt mich leicht an. „Dich darf man wohl wirklich nicht allein lassen was?“ Ich zuck nur die rechte Schulter, die linke schmerzt ebenso mein Bein. „Du willst wohl nicht erzählen wo du hin wolltest, das du Geld abgehoben hast? Und das nach dem ich dir noch gesagt hatte du solltest nicht aufstehen. Joey bitte tu doch was ich dir sage. Dass du nicht auf Kaiba hören willst versteh ich zwar? Aber er meint es auch nicht böse. Du hättest ihn mal sehen sollen als das Bild der Kamera auf dich fiel und der Kerl dich angeschossen hat. Ich glaube da ist mehr dahinter als er zeigt.“ Ich schüttle den Kopf. „Vergiss es Duke, Kaiba hasst mich, das hat er eben wieder gezeigt. Ich denk der wäre froh wenn ich aus seinem Leben verschwinden würde. Duke sah mich etwas verwirrt an, ich war mir aber im klaren darüber das ich Kaiba nicht mehr sehen wollte. Und auch was Dragon betraf, würde ich nun endgültig einen Schlussstrich ziehen auch wenn es weh tat. Ja so würde ich es machen. „Duke ich möchte nach Hause in meine Wohnung. Da mein Vater im Gefängnis sitzt, und dieser Herzog auch wird mir wohl von daher nichts mehr passieren.“ Duke nickte nur, ich sah ihm an das ihm das gar nicht recht war. Doch wusste er auch das ich es auch ohne seine Zustimmung machen würde. Darum stand Duke dann auf und besprach mit dem Arzt alles nötige. Zwei Tage später war ich wieder in meiner Wohnung, von der ich wusste das Kaiba sie kannte. Na ja eine Woche sollte ich mein Bein nicht zu sehr belasten, Duke hatte unbemerkt von Kaibe meine Sachen geholt. So konnte ich auch meinen Laptop anwerfen denn mehr war nicht drin, essen bestellte ich am Telefon, Fernsehen, schlafen und der Laptop. In der Zeit wo ich zuhause sitzen musste, habe ich mich nach einer neuen Wohnung im Internet umgesehen. Und auch eine gefunden. Günstiger als meine jetzige, größer, und etwas außerhalb von Domino. So das ich auch die Schule wechseln konnte, wenn ich wollte. Das würde ich mir noch überlegen. Nach zwei Wochen krank war ich mit dem Bus unterwegs zu der neuen Wohnung. Sah das man sie nur Einrichten musste, was ich dank meines Vaters ohne große Probleme machen konnte. Denn in dem Schließfach waren nicht nur die Besagten Informationen, sondern auch ein Umschlag mit einigen Tausend Yen die mein Vater dort hinterlegt hatte. So versuchte er mir zu helfen und einen Neustart zu ermöglichen. Die Beweise, liegen immer noch da, ich bin noch nicht dazu gekommen sie zur Polizei zu bringen. Ich werde es anders machen, und warten bis zur Verhandlung, wo ich sie dann dem Richter geben werde. Das hat noch Zeit. Mein Umzug hat Vorrang vor allem anderen. Auch Duke weiß noch nichts von meinem Umzug. Er hat genug für mich getan, das muss ich ihm irgendwann wieder gut machen. Nach dem alles unter gebracht ist, werde ich mich auch meinem Account widmen den ich noch löschen muss. Denn ich kann diesen Kontakt nicht aufrecht halten, das wäre ihm Gegenüber nicht fair. Darum muss ich es beenden bevor es zu spät ist das weiß ich jetzt. Und darum werde ich es auch machen mit einer letzten Mail an Dragon. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als das Handy klingelt. Auf dem Display ist eine Fremde Nummer, darum drück ich sie weg und schalte das Handy aus. Ja eine neue Nummer für das Handy brauche ich auch noch, das darf ich nicht vergessen. Fertig die Wohnung ist vollständig eingeräumt. Ob ich die Schule auch wechsle weiß ich immer noch nicht? Jetzt fahre ich mit dem Taxi zu meinem alten Vermieter, Rest Miete bezahlen und Schlüssel abgeben. Danach zurück, weg aus diesem Viertel endlich frei sein ohne die angst im Nacken das mich jemand verfolgt. Bei mir um die Ecke ist ein Handyladen wo ich mir ein neue Simkarte kaufen mit einem Guthaben. Als ich sie Aktiviere weiß ich jetzt habe ich meine ruhe bis ich wieder in die Schule gehe, was ich erst nächste Woche muss. Ein Lebensmittelladen ist auch direkt in der Straße, am anderen Ende der Straße ist sogar ein Schwimmbad. Auch ein Park ist nicht weit weg von meiner Wohnung. Ja hier fühle ich mich zu Hause. Meinen Laptop schalte ich gerade wieder ein, und logge mich auf den Account meiner Seite ein. Drei Nachrichten von Dragon. Ice – Dragon:“Red Eye, geht es dir gut, ich höre gar nichts mehr von dir?“ Ice – Dragon:“Bist du sauer, habe ich was falsches gesagt?“ Ice – Dragon:“Melde dich doch, wir haben uns doch gut verstanden Red Eye!“ Red Eye:“Dragon es tut mir leid das ich mich so lange nicht gemeldet habe. Das hatte Private gründe und nichts mit dir zu tun. Ich möchte mich auch hiermit von dir verabschieden. Es wäre nicht fair weiter mit dir in Kontakt zu bleiben, wo ich doch Gefühle für jemand anderen habe. Ich möchte dich nicht verletzten, darum werde ich meinen Account hier und heute Abmelden. Mach´s gut Dragon wünsche dir alles gute, und ich hoffe du findest den, der zu dir gehört. Lebe wohl Dragon. Red Eye. Nach dem ich die Nachricht noch mal überflogen habe sende ich sie ab. Danach gehe ich auf Account löschen vorher lösche ich alle Daten die es hier von mir gibt. Dann bedarf es nur noch eines Mausklicks und der Account besteht nicht mehr. Ende! Kapitel 9: Mail an Joey ----------------------- „Neuer Anfang!“???? Jetzt wohne ich schon 6 Monate in der neuen Wohnung. Die Schule habe ich nicht gewechselt gehe nur allen aus dem Weg. Ich will meine ruhe haben, habe einen guten Job durch den ich mehr als gut verdiene. Kann die Miete bezahlen und spare neben bei noch etwas dabei. Vor ein paar Tagen kam das schreiben vom Gericht wann die Verhandlung ist. Inzwischen habe ich die Beweise der Staatsanwaltschaft zu kommen lassen. Damit man mir nicht noch Behinderung der Ermittlungen vorwerfen kann. Duke weiß als einziger wo ich jetzt wohne, er hat mich auch schon besucht. Das war ich ihm schuldig nach allem was er für mich getan hat. Nach der Verhandlung sind es noch 6 Wochen bis zur Abiprüfung, ich habe mich so weit in den Noten gebessert, das ich es schaffen kann. Meine Lehrerin hat mir außerdem Nachhilfe gegeben in Mathe, und Geschichte. Seto ist noch grantiger als sonst, wohl deshalb weil ich auf seine Stichelei nicht mehr eingehe. Sondern ihn einfach ignoriere. Bin zur Zeit neben meiner Arbeit kaum noch im Chat, habe einfach keine Lust dazu. In dem Restaurant in dem ich arbeite verkehren viel Geschäftsleute, bin nur froh das mir Seto bis her noch nicht über den weg gelaufen ist. Doch mein Chef Mario, meinte das bei der Kaiba Corb nächste Woche ein großes Event wäre wo wir alle gebraucht werden als Kellner und das ich dann den Ausschank machen soll, weil ich noch nicht so viel Erfahrung mit großen und vollen Tabletts habe, bin zwar froh drum doch kann ich so nicht verschwinden wenn Seto auftaucht. Na ja egal, in der Schule schaff ich es auch ihn zu ignorieren, warum denn dann nicht auch auf Arbeit. Damit habe ich das abgehakt. Meinen Laptop einschaltend sehe ich auf meiner Privaten Mail-Adresse, zwei Nachrichten von einem anderen Surfer eingehen. Als ich die Nachrichten öffne, trifft mich fast der Schlag, es ist Dragon der mir hier schreibt aber wie kommt er an meine Adresse? Die erste ist von Dragon! „Hallo Red, ich finde es schade das du einfach so aus meinem Leben verschwunden bist, dabei geht es mir wie dir! Ich hab das nie gesagt aber ich habe mich in dich verliebt, bitte antworte mir ich schaff das nicht ohne dich. Ich möchte dich endlich sehen, in den Arm nehmen, dich Berühren. Ich weiß doch auch das es dumm ist mich so an dich zu hängen nach dem du deine Account gelöscht hast. Aber ich brauche dich.“ Dein Dragon Ich lese sie ein zweites mal und lösche sie dann einfach. Nein ich darf nicht mit Dragon in Kontakt bleiben, das geht nicht das wäre nicht richtig, ich liebe ihn nicht. Ich öffne die zweite, damit ist meine ruhe zum Teufel, wie kommt der an meinen Mail-Adresse? Die zweite ist von Seto! Wheeler ich weiß das du nichts mehr mit mir zu tun haben willst! Aber wie ich erfahren habe ist die Verhandlung gegen Herzog in ein paar Tagen, und wollte nun wissen ob du auch da sein wirst? Denn auf der Zeugenliste stehst du. Melde dich mal Flohschleuder, sonst finde ich einen Weg dich zu finden. Kaiba Was bildete der sich ein wer er ist, soll er doch versuchen mich zu finden. Auch diese Mail wird Unbeantwortet gelöscht, denn wie er so richtig erkannt hat, ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Somit landet auch diese Mail im Mülleimer des Laptops. Im Browser sehe ich dann auch gleich wie die Kaiba Corb und das Event im Internet beschrieben werden und um was es dabei geht. Na toll, das kann ja was werden, wenn der mich den ganzen Abend auf dem Kicker hat. Bin danach sicher so kaputt das ich Urlaub brauche. Den werde ich mir so oder so nehmen da ich Zeit zum lernen brauche, wegen der Abiprüfung die ansteht. Na ja egal Job ist Job und Kaiba ist Kaiba. Und wenn er was zu meckern hat soll er das mit meinem Chef abklären, ich habe da jeden falls keine rede bedarf mit ihm. Gerade will ich meine Mail Adresse verlassen als eine neue Mail von Kaiba kommt. Was will der noch, er hat mich doch genug geärgert. „Joey ich habe gehört das du bei diesem Catering Service arbeitest, ich bin froh dich wieder zu sehen auch wenn du es nicht glauben magst. Ich weiß ich bin mit daran schuld das du dich verkrümelt hast. Du wirst von mir keine dieser Floskeln zu hören bekommen ich denke darauf wartest du auch nicht, ich möchte mit dir reden wenn es geht noch vor dem Event. Bitte sag mir wann du mal Zeit hast bei mir in der Kaiba Corb vorbei zu schauen.“ Seto Kaiba Ich lese die Mail zwei mal, und noch ein drittes mal. Ich überlege ob ich sie nicht wie die andere einfach in den Müll werfe, doch hat er sich bei dieser Mail anders Ausgedrückt als sonst. Setzt gerade an zu schreiben als sich noch ein Fenster öffnet und sich ein weißer Drache mit blauen Augen zeigt, was soll das denn jetzt, wer ist das? Doch gleich ignoriere ich diesen und schreibe an Seto. „Hallo Seto, ich habe lange überlegt was du von mir wollen könntest? Da ich davon ausgehe das es nichts mit meinem Job zu tun hat und du mich gebeten hast vorbei zu kommen, kann ich dir nur den Donnerstag Vormittag anbieten als Termin. Da ich an diesem Tag frei habe. Sag mir bitte Bescheid ob du da Zeit hast oder selber zu viele Termine, möchte dich ja nicht von irgend was wichtigem abhalten. Joey Wheeler Als ich die an Seto abgesendet habe, sehe ich mir den Drachen genauer an. „Ice – Dragon!“ Wie kommst du an meine Mail - Adresse, wo hast du diese her? Was willst du noch, ich habe meine Account nicht um sonst gelöscht. Lass dass ich kann nicht mehr mit dir schreiben das wäre nicht richtig und nicht Fair. Weder dir gegenüber noch jemand anderem gegenüber, also lass es und vergiss mich. Joey Wheeler Auch diese Nachricht versende ich und schließe dann meinen Mail Account von Yahoo. Sollte vielleicht meine Internet Adresse wechseln, ich denke das wird wohl das beste sein wen ich hier alles lösche und eine neue Internetadresse benutze. Ich mach es anders, ich öffne eine neue und da kommen nur Privatadressen rein, und diese hier behalte ich damit ich meine ruhe habe. Nun sitze ich hier über meinem Buch das ich mir geholt habe wo Ratschläge für Kellner drin sind im Umgang mit unliebsamen Gästen oder Gastgebern. Ich komme nicht weit, es klingelt an der Tür, aufmachen ist nicht bevor ich nicht weiß wer davor steht und heute erwarte ich niemanden, auch Duke nicht der hätte mich angerufen. Ich gehe zur Tür, zum Glück ist der Boden mit Teppich belegt so hört niemand das ich an die Tür komme, ich schaue durch den Spion, der ein Weitwinkelglas hat und so kann sich keiner neben der Tür verstecken, vor der Tür steht aber nur ein Riesiger weißer Drache mit einer Karte im Maul. Wird der Kerl jetzt zum Stalker? Warum kann der mich nicht einfach in ruhe lassen? Ich will mich abwenden, da wird an die Tür geklopft, ich sehe raus und da steht Seto. Was will der mit dem Drachen bei mir? Darum öffne ich die Tür nun doch und schaue mir einen etwas verlegen wirkenden Kaiba an der sich ertappt fühlt, ich frage mich nur wobei. „Darf ich wissen, was es mit dem Drachen da auf sich hat? Der wurde mir vor ein paar Minuten noch im Internet auf meiner Mail gezeigt, also ich höre?“, frage ich so ruhig wie möglich. Ein räuspern lässt mich Seto ansehen, täusche ich mich, oder ist das wirklich eine leichte röte im Gesicht? „Komm rein, ich rede nicht gern im Treppenhaus.“ Und mache Platz damit er eintreten kann was er mit einem Beipflichtenden nicken bestätigt. Seto geht an mir vorbei, und schließe die Tür, nach dem ich den Drachen in den Flur gezogen habe. „Also ich höre? Was gibt es das du nicht warten kannst bis ich in deinem Büro bin? Kann ich dir was zu trinken anbieten, Kaffee, Tee, oder Wasser?“ Seto schüttelt den Kopf, ich folge ihm nun ins Wohnzimmer. „Setz dich Seto, und sag mir was los ist, ich werde das Gefühl nicht los das es was mit diesem Drachen zu tun hat? Liege ich richtig mit meiner Vermutung, oder ist was mit der Firma brauchst du meine Hilfe bei irgend was? Jetzt rede doch endlich, du machst mich Wahnsinnig mit deiner Schweigen!“ Seto schüttelt den Kopf, und ich sehe ein lachen in seinem Gesicht, das sieht so niedlich aus, doch bevor ich weiter solchen Mist denke knalle ich mir eine damit ich wieder klar denken kann, zwar tut mir meine Stirn jetzt weh aber was soll´s. Seto lacht immer noch langsam werde ich sauer, Seto lacht mich aus, ich will gerade was sagen da hält er mir einen seiner Schlanken und Feingliedrigen Finger auf die Lippen was ein kribbeln auslöst und mich hart Schlucken lässt. So drehe ich den Kopf zur Seite atme einige male ein und aus, um mich zu beruhigen. Noch immer kommt von Seto kein Wort, doch auch er hat sich gefasst. Eben als sich Seto nun anschickt zu reden, klingelt es wieder an der Tür, er sieht mich an. „Erwartest du noch jemanden?“ Ich verneine mit dem Kopf und erhebe mich von meinem Sessel, als es wieder klingelt. Genervt gehe ich zur Tür, davor stehen mehrere Männer mit Tabletts in den Händen, ich öffne und schon wollen diese Eintreten was ich verhindere. „Was wollen sie hier, ich habe nichts zu essen bestellt das muss ein Irrtum seine meine Herren!“, sag ich energisch. Als Seto hinter mir erscheint und meint:“Entschuldige das habe ich geordert, ich erkläre es dir wenn die Herrschaften gegangen sind und wir dann endlich ruhe haben zum reden. Lässt du sie rein Joey, ich bezahle der weil die Rechnung.“ Was sollte ich machen, ich trat zur Seite und lies die Herren passieren und zeigte ihnen dann wo sie servieren können. Ich lies sie alles hinstellen bedienen konnten wir uns ja selber. Musste nur noch Teller und Besteck dazu legen auf den Tisch. Das essen wurde auf Wärmeplatten angerichtet, die man mit einem Stecker warm halten konnte, so schloss ich diese an den Strom an. Bin gerade fertig damit als auch Seto in der Küche in der Tür steht, und mich mustert. „Ich dachte wir machen es uns im Wohnzimmer gemütlich, das passt....“ Mit einer Handbewegung schneide ich ihm das Wort ab. „Setzt dich oder bleib stehen Seto mir gleich, ich möchte jetzt endlich wissen was das ganze soll. Angefangen mit dem das du hier bist, was der Drache in meiner Wohnung soll? Und das da, warum hast du was zu essen bestellt wenn du Hunger hast, hätte ich auch was kochen können wäre dich billiger gekommen!“ Seto hatte sich gesetzt und rollte nun seiner seit´s genervt mit den Augen, das tat er immer wenn er aus mir nicht schlau wurde. Wenn ich wieder mal etwas gemacht, oder gesagt habe was er nicht berechnet hatte. Wie hat er mich mal genannt, eine „Unberechenbare Konstante“, was er damit meinte war mir so Schleierhaft wie es mir am Ar.... vorbei geht. Seto schien nach Worten zu suchen, darum lies ich ihn in ruhe und hob erst mal die Deckel der Platten und legte Seto was davon auf den Teller, danach setzte auch ich mich hin und beobachtete wie Seto anfing zu essen. Als er bemerkte das ich nicht mit tat legte er die Gabel hin und sah mich an. „Also gut, ich merke schon, du bist so Stur wie ich es schon oft erlebt habe wenn du was nicht willst. Joey der Drache, was sagt er dir wenn du ihn dir genau ansiehst?“ Ich stand auf um in den Flur zu gehen und den Drachen noch mal in Augenschein zu nehmen. Ich hob ihn an und Schüttelte das Plüschtier ja ein weißer Drache eine reisen Vieh aus Plüsch, auf den ich mich drauf legen könnte zum Fernsehen. Dann fiel mir die Karte wieder ein, die im Maul steckte ich nahm sie an mich las was darauf stand. „Hallo Joey(Red – Eyes), ich weiß nicht wie ich es sagen soll, du fehlst mir und da du mich als Ice- Dragon im Chat nicht mehr haben willst vielleicht willst du mich dann als realen Menschen kennen lernen. Was ich dir damit sagen will erkläre ich dir beim essen das ich Bestellt habe. Es ist schwer meine Gefühle auszudrücken, doch für dich tu ich das damit ich meinen Red – Eyes wieder bekomme. Wenn du dich Umdrehst weißt du wer dein Ice – Dragon ist, und wer dich vermisst sehr sogar Joey!“ Ich dreht mich um wie geheißen und vor mir stand Seto mit einem roten Schimmer im Gesicht, der seine Verlegenheit ausdrückte. Ich musste mir ein schmunzeln Unterdrücken, es sah einfach süß aus. Doch die Karte in der Hand erinnerte mich an das was Augenblicklich wichtiger war, ich wusste nun das er Ice – Dragon ist. Warum sagt er mir das mochte er mich wirklich, bedeutete ich ihm mehr als er zu geben kann? Das waren Frage , auf die ich eine Antwort haben wollte, und brauchte. „Seto, ich ...“ Wieder lag ein Finger auf meinen Lippen, dann zog er mich mit in die Küche wo wir uns setzten und erst mal aßen. Danach merkte ich wie Seto nach Worten suchte, und sich offensichtlich sehr schwer tut mit dem was er mir sagen will. Was es auch sein mag ich gebe ihm die Zeit ich dränge ihn nicht. Seto war noch nie der große Redner, ich kenne ihn nur als einen Stillen konzentrierten Menschen der immer weiß was Sache ist. Ich sah den Tisch an, und fing an diesen ab zu räumen, kochte Kaffee und stellte Seto eine Tasse voll hin, die danken annahm. Noch immer schweigend sah ich mir den Drachen noch mal an, zog die Karte aus der Tasche wo ich sie hin gesteckt habe und las diese noch eine mal, und noch mal, bis es mir wie ein Stromschlag durch die Glieder fuhr, und ich nur leise flüsternd als ob es was verbotenes wäre sagte:“Du liebst mich auch, du möchtest mir das sagen doch es fällt dir schwer es auszudrücken?“ Ich sah zu Seto hin der meinen Blick erwiderte mit eben auch so einem lächeln. „Ok, Seto und wie soll es jetzt weiter gehen, was erwartest du von mir, was möchtest du eine Beziehung, eine reine Freundschaft, oder eine einmalige Bettgeschichte?“ Ich hörte ein schnauben, wieder hatte er meine Unberechenbarkeit zu hören bekommen, ich musste nun doch grinsen und das sah er auch, was Seto wieder die Augen rollen lies und den Kopf schütteln. „Joey ich wäre nicht hier wenn ich nur eine Bettgeschichte wollte, dafür gibt es andere die nicht mehr wert sind. Doch dich möchte ich für mehr, viel mehr, es hat mich drei Monate nerven gekostet, dich zu finden Joey drei Monate in denen ich Duke in den Ohren lag er möge mir helfen dich zu finden. Doch er hat mir nicht geholfen. Duke meinte zu mir wenn du mir wirklich was bedeutest, muss ich dich selber finden und mit dir reden es gäbe einen guten Grund warum du nicht mehr als Red – Eyes im Chat bist den er mir aber nicht sagen darf er habe es dir versprochen.“ Seto atmete tief durch, so viel Emotionen hat Seto noch nie gezeigt es war das erste mal. Seto war sonst verschlossen was seine Gefühle angeht. „Joey ich möchte das du wieder in Domino lebst, ich möchte dich sehen können, selbst Mokuba fragt mich wann du ihn wieder besuchen kommst. Und ich will meine Hündchen in der nähe haben, sonst kann ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren.“ Zum ende hin war Seto immer leiser geworden, diese Geständnis, muss ihn alles an kraft gekostet haben was er hat. Seto tut mir gerade wirklich leid, ich gehe um den Tisch und lege ihm die Arme um die Schultern. Seto hebt den Kopf sieht mich an und ich kann nicht anders als ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen. Und sehe ich es, er wird doch tatsächlich rot im Gesicht vor Verlegenheit. Ich löse mich und dreh mich um, da steht der Drache auch er scheint nun zu lachen, plötzlich bewegt dieser den Kopf dreht ihn nach recht mehr mal, dann fällt er ab und heraus kommt „Mokuba“, ich schaue ihn mir noch mal an er ist gewachsen im letzten halben Jahr er hat fast Schulterhöhe mit Seto. „Hallo Joey, sorry das mit dem Drachen war meine Idee, Seto war so fertig als du plötzlich verschwunden bist und nicht mal Duke zu wissen schien wo du bist. Dann hat Seto mir von dem Chatroom erzählt, und was er heraus gefunden hat. Das du aber seit Wochen nicht mehr im Chat wärst, das du deinen Account gelöscht hast, und du ihn sogar in der Schule ignorierst. Das du ihn mit seinen Sticheleien einfach stehen lässt ohne zu antworten oder überhaupt zu reagieren.“ Ich schaue wieder zu Seto, der vor sich hin brummt, was sich anhört als würde er sagen Mokuba es reicht. Mokuba lacht nur sagt aber nichts mehr weiter. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, Seto neben mir auf der Couch. Mokuba im Sessel nach dem auch der Rest des Drachens abgestreift ist. Der Tag verlief ruhig, und entspannt. Bis ich zur Arbeit musste blieben Seto und Mokuba. Was jetzt weiter passieren würde, war noch offen. Waren Seto und ich nun ein Paar, würden wir es werden? Wollte Seto wirklich eine feste Beziehung mit mir? All das musste noch geklärt werden. Spät in der Nacht, hatte ich Feierabend. Als ich das Lokal verließ, stand da Seto mit dem Auto. „Steig ein ich fahr dich, der letzte Bus ist schon zehn Minuten weg.“ Ich nickte nur, froh heute mal nicht noch eine halbe Stunde zu Fuß gehen zu müssen. „Was machst du so spät noch hier? Außer das du auf mich wartest?“ „Nun du sagst es, ich habe auf dich gewartet. Ich wollte dich was fragen, deshalb.“ „Ok! Und was wolltest du fragen?“ „Na ja, du Arbeitest doch täglich bis zu dieser Uhrzeit?“ Nur ein nicken. „Könntest du dir vorstellen, von einem meiner Fahrer abgeholt zu werden, der dich nach Hause fährt. Damit du nicht mehr laufen musst. Es wäre auch zu deiner eigenen Sicherheit!?“ „Wenn du mir sagst was jetzt ist, was das zwischen oder mit uns? Was sind wir jetzt? Freunde, ein Paar, oder doch nur was für Bett? Ich brauch Klarheit Seto.“ „Joey, was hast du heute morgen nicht verstanden? Reicht es dir, wenn ich sage, - das ich dich liebe, das ich dich bei mir haben möchte, und das für immer -, ist das erst mal genug?“ „Ja das genügt mir erst mal, alles andere klären wir wenn wir ausgeschlafen haben?!“ Seto nickte nur, mir fiel gerade auf das wir auf dem weg zur Villa waren. Ein Blick nach links verriet mir allerdings das Seto nicht mit sich handeln lassen würde, wo wir hinfuhren. Als Seto den Motor abstellte, standen wir noch einige Minuten unten an der Treppe nach dem aussteigen. Joey war müde, der Abend war stressig, hatten einige Gäste ihr essen reklamiert, wofür Joey aber nichts konnte. Sein Kollege hatte da gepatzt. Schon das zweite mal in der Woche, weshalb er eine Abmahnung erhalten hatte von ihrem Chef. Joey war beruhigt durch Setos Antwort, weshalb er sich jetzt vom Auto löste um die Treppe hoch zu gehen. Doch wurde er Arm zurück gehalten, darum drehte er sich zu Seto um. Der zog ihn ganz eng an sich heran. „Lauf nicht weg vor mir Joey. Ich Liebe Dich, und das so sehr das es mich fast zerreißt. Wenn du nicht bei mir bist, das tut weh, ich möchte dich immer so nah bei mir haben. Abends mit dir einschlafen, neben dir aufwachen.“ Joey küsste ihn für diese Worte, zeigte er doch gerade wie viele Gefühle da in ihm steckten, für den Blonden in seinen Armen. Joey löste den Kuss, es war das erste mal, seit Jahren, das mit Tori war schon zu beginn der High Scool gewesen. Danach hatte er nicht mehr die Zeit gehabt, für eine Beziehung. Wie es da bei Seto aussah wusste er nicht. „Lass uns rein gehen Seto. Bin müde, morgen ist Schule, der letzte Tag vor den Prüfungen. Außerdem können wir morgen reden, ich muss nicht Arbeiten.“ Seto nickte nur, er war mit allem Einverstanden so lange Joey bei ihm blieb. Zusammen betraten sie das Haus, da kam ihnen schon Roland entgegen. „Herr Kaiba, wir waren schon in sorge. Doch jetzt weiß ich wo Sie waren.“ „Joey schön sie wieder zu sehen. Schön das Herr Kaiba sie gefunden hat.“ Joey musste sich das lachen verkneifen. Das war nicht wahr, das konnte nicht sein? Hatten sich alle sorgen um ihn gemacht? Er schielte zu Seto rüber, und dessen Blick bestätigte seine Vermutungen. „Herr Kaiba , ich lasse sofort eines der Gästezimmer richten.“ Roland wollte gerade Dienstbeflissen davon eilen als ihn Seto jedoch aufhielt. „Das ist nicht nötig. Bei mir im Schlafzimmer steht eine Couch.“ Oder? Sah Seto mich fragend an. So nickte ich nur mit dem Kopf. Also würden wir in seinem Zimmer schlafen. Er auf der Couch, Seto im Bett. Das dann doch alles anders kam, wusste er nicht. Denn Seto ließ ihn gar nicht erst in die nähe der Couch kommen, sondern hielt ihn wieder in seinen Armen, und küsste den Blonden das diesem hören und sehen verging. Nein er wollte sein Hündchen nicht mehr los lassen. Auch seine Hände konnte Seto nicht still halten, er wollte mehr, und doch zügelte er sein Verlangen nach dem anderen. Joey war noch nicht so weit, auch wenn ihre Gefühle gleich waren, hatte ihm Joey noch nicht geantwortet. Er wollte ihn auch nicht drängen, er wollte Joey Zeit geben, sie sollten es langsam angehen. Er selbst hatte viel riskiert, und es war ihm egal wie seine Firma in Zukunft laufen würde, wenn nur Joey bei ihm blieb. Sein Red – Eye, war wieder bei ihm. Und dieses mal ohne Geheimnis, Joey wusste das Seto sein Ice – Dragon war. Jetzt konnte Joey also mit beiden zusammen sein. „Mein kleiner Red – Eye.“, seufzte Seto, so sehnsuchtsvoll. Das Joey ihn etwas enger an sich drückte. „Mein großer starker Ice – Dragon.“ Antwortet ihm dieser. Beide lächelten in diesem Moment, kam Mokuba zur Tür herein. Ohne Worte lagen sich die drei nun in den Armen, als wären sie eine Familie. Joey liefen die Tränen, er war Glücklich, er hatte alles erreicht was er sich vorgenommen hatte. „Hausaufgaben gemacht?“ Mokuba nickte nur. Sagte uns gute Nacht und verschwand in sein Zimmer. „Kann ich deine dusche benutzen?“ „Ja kannst du, Handtücher liegen im Regal, was zu anziehen bring ich dir.“ Wieder nur ein nicken, doch Joey hatte schon gesagt das er müde war. So lies er ihn duschen und danach ging Seto selbst ins Bad. Als er wieder ins Zimmer kam lag Joey nun doch auf der Couch. „Joey, komm ins Bett, das ist groß genug für uns beide.“ Etwas Unsicher, sah er sich das Bett an, doch dann siegte eben doch die Müdigkeit. Zum Diskutieren war es zu spät, und ihm war klar das Seto ihn nicht schlafen hätte lassen auf der Couch. So wuselte er ums Bett herum und schlüpfte unter die Decke. Nach dem Joey es sich gemütlich gemacht hatte wurde er in zwei starke Arme, dich an den Körper des größeren gezogen. So drehte Joey sich diesem zu. Wieder wurden Küsse getauscht, und dieses mal mit mehr Leidenschaft. Auch die Hände gingen auf Wanderschaft, beide konnten nicht von einander lassen. Sie waren heiß aufeinander, weshalb erst die beiden T-Shirts auf dem Boden landeten und danach auch die Hosen. Es war alles neu für sie zusammen. Beide erkundeten den Körper des anderen, beiden machte es Lust auf noch mehr. Doch nach dem sie sich beide Gegenseitig Befriedigt hatten, ließen sie die Nacht ausklingen in einer engen Umarmung. Joey lag auf der Brust von Seto auf der linken Seite. Weil seine Linke Schulter immer noch etwas schmerzte, nicht mehr so stark wie direkt nach der Verletzung, aber er spürte es doch noch. So schliefen sie ein, und als Joey kurz vor dem einschlafen war, flüsterte er noch ein. „Ich Liebe dich Seto.“ „Ich dich auch Joey, ich dich auch.“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)