Primary Predestination 2 von jacquelin (Die Wege des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 36 - Alte Bekannte --------------------------- Hi! Ich möchte mich bei Kisu_girl, Spidey und HexenLady bedanken, die mir einen Kommentar (bis jetzt -> 10:50) hinterlassen haben. Vielen Dank! ~.^ Viel Spaß mit dem folgenden Kapitel! ^^ Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 36 - Alte Bekannte Sie kehrte zu ihrer Wiese zurück. Alles war wieder wie vorher. Nichts deutete auf eine Veränderung. Auch die unruhigen Stimmen verschwanden. Sie sah zum Himmel auf. Ein leichter Wind spielte mit ihren goldenen Haaren. Sie fühlte wieder die Freiheit in sich. Doch diesmal war dieses Gefühl noch stärker. Sie wollte zu der strahlenden Sonne über sich auffliegen und die weißen Wolken berühren. Dieser Wunsch verleite ihr Flügel, denn im selben Augenblick breitete sie unbewusst ihre weißen Schwingen, die sie wie einen echten Engel aussehen ließen. Mit ein paar Flügelschlägen erhob sie sich. Das Grüne unter ihr wurde mit jeder Sekunde weiter und unerreichlicher. Doch sie wollte trotzdem weiter. Der klare Himmel verschwand, genau so wie die Wolken und alles um sie. Sie erschrak. Sie wollte diese Qualen von vorher nicht wiedererleben. Doch anstatt einen dichten Nebel um sich zu finden, tauchten vor ihren Augen Sterne auf. Das ganze Weltall erstreckte sich vor ihr und legte sich zu ihren Füßen. Sie war verwirrt. Alles war so ruhig und friedlich - genau so wie sie es sich immer wünschte. >Die Zeit ist gekommen...< hörte sie weit von sich entfernt. Sie kannte diese Stimme und konnte sich endlich erinnern, wem sie gehörte: "Siwinja." Sie sagte diesen Namen so liebevoll, dass all die Sterne um sie im gleißenden Licht erstrahlen. Sie fühlte Frieden tief in ihrem Herzen. Den Frieden, den sie so lange suchte und nach dem sie sich sehnte. Sie war glücklich. Doch auch diesmal wurde ihr nicht erlaubt dieses erhebenes Gefühl zu erleben. Jemand störte sie in dieser perfekten Welt. Die Sterne verschwanden und sie fand sich in einer undurchdringlichen Dunkelheit wieder. Sie war verwirrt. "Siwinja!" rief sie nach ihrer Schwester, dessen Anwesenheit sie vorher erspürte. Doch es blieb still. Ein Aufschrei drang zu ihr durch. Ihre schneeweißen Flügel lösten sich auf und sie begann zu fallen - tief in die unendliche Dunkelheit. "Neeeiinnn!!" schrie sie verzweifelt. Doch sie fiel immer tiefer und tiefer... "Nein," schrie Bunny auf und erhob sich. Fremde Blicke ruhten an ihr. Sie spürte die Spannung um sich, die teilweise von Angst verursacht wurde. Sie blinzelte paar Mal. Durch das starkes Licht, das sie blendete, konnte sie drei unklare Gestalten vor sich erkennen. Alle drei beobachteten sie mit gemischten Gefühlen. "Scheint völlig in Ordnung zu sein," sagte ein alter Mann neben ihrem Bett und erhob sich, "ich komme in vier Stunden wieder, um das Verband zu wechseln." Bunny, die schon besser die Umgebung um sich wahr nahm, beobachtete alles mit Vorsicht in ihren klaren Augen. Sie kannte keinen von ihnen. Ein alter Mann, der wahrscheinlich ein Arzt war, ein junger Mann hinten, der sie misstrauisch ansah, und eine junge Frau mit hell braunen Haaren. Sie stockte. Sie kannte sie von irgendwoher. Die Kommissarin erspürte ihren neugierigen Blick an sich und lächelte sie freundlich an. Und in diesem Augenblick erkannte Bunny sie. "Saori?" flüsterte sie fast. Die Angesprochene zuckte zusammen. "Also habe ich Recht. Es ist Saori. Die ehmalige Mitstudentin von Mamoru," dachte sich Bunny und lächelte sie ebenso freundlich an. "Chefin, ich weiß nicht, ob..." ertönte die verängstigte Stimme des jungen Mannes hinter Saori. Diese sah ihn aber streng an: "Kenshi, ich regle das schon. Geh jetzt!" "Aber..." sagte er zögernd. Es gefiel ihm überhaupt nicht, sie hier allein zu lassen. Schon allein der Gedanke, dass Bunny für sie gefährlich sein konnte, beunruhigte ihn sichtbar. "Geh!!" schrie sie diesmal. Kenshi verstumte sofort. Das letzte Mal durchbohrte er Bunny mit einem misstrauischen Blick und verschwand. Bunny beobachtete diese Szene verwirrt. Dann erfühlte sie ein Gefühl der Erkenntnis. Sie musste dabei leicht lächeln. Ähnlich sah Mamoru sie immer an, wenn sie in einen gefährlichen Kampf zeihen musste. "Er liebt dich, Saori," sagte sie dann flüsternd. Saori weitete ihre Augen und errötete leicht: "So ein Schwachsinn. Kenshi ist nur ein Kollege. Nichts weiter. Manchmal nervt er, aber ansonsten ist er ganz nett. Aber Liebe? Nein, die empfindet er für mich sicherlich nicht." Bunny schloß ihre Augen. Auch sie konnte Mamoru vor vielen Jahren nicht leiden. Er nannte sie immer Mondgesicht und machte sich über ihre Schulnoten lächerlich. Und jetzt? Jetzt ist sie in ihn so verliebt, dass sie für ihn alles tun würde. Auch ihr eigenes Leben würde sie für ihn opfern. Sie seufzte. Ihr Herz tat weh. Sie wurde gezwungen ihre einzige wahre Liebe aufzugeben und konnte sich damit immer noch nicht abfinden. Bunny nutzte die Stille, die jetzt aufgetreten ist, und sah sich besser um. Sie war in keiner finsteren Gasse mehr. Auch in keinem Krankenhauszimmer. Viel mehr war es eine geräumige Halle mit großen Fenstern, durch die jetzt Sonnenstrahlen durch drangen. In jeder Ecke fand sie eine Kamera, die auf sie gerichtet war. Sie fühlte sich dabei unwohl. Auf jeden Schritt verfolgt zu werden, das gefiel ihr gar nicht. Doch viel mehr stutzte sie beim Anblick der Gitter. Sie runzelte die Stirn und sah Saori fragend an. Diese senkte ihren Blick: "Tut mir leid, aber der Bürgermeister bestand darauf. Er meint, dass du mörlicherweise für die Bürger Tokios gefährlich bist. Aber ich weiß, was du für uns alle getan hast." Bunny sah sie verdutzt an: "Was meinst du?" "Du warst eine unerschrockene Kriegerin und hast die Träume von uns allen bewahrt. Ich verdanke dir mein Leben, Sailor Moon." Bunny zuckte beim Aussprechen dieses Namens zusammen. "W-Woher w-weißst d-du, d-dass...?" stotterte sie überrascht. "Kennt jetzt etwa jeder meine Geheimnise?" fragte sie sich in Gedanken und am liebsten würde sie schnell in Ohnmacht fallen, um keine Fragen beantworten zu müssen. Doch Saori war nicht aufdringlich. Sie schien ihre Geheimnise zu respektieren: "Damals habe ich bemerkt, dass Mamoru dich tief in sein Herz geschlossen hat und für dich alles tun würde, damit dir nichts passiert. Und als mich dann Tigerauge und seine Gehilfin angegriffen haben, war er bereit Sailor Moon zu retten. Seine tiefe Liebe zu dir hat ihm die nötige Kraft verleiht. Damals habe ich begriffen, was die wahre Liebe bedeutet." Tränen erglänzten in ihren Augen. Sie lächelte Bunny freundlich und dankbar an: "Ihr gehört zusammen." Bunny erspürte einen tiefen Stich in ihrem Herzen, wenn sie sich an ihren Geliebten erinnerte. Das was sich vor wenigen Stunden ereignete, verletzte ihn sicherlich sehr tief. Am liebsten würde sie die Zeit zurückdrehen. Sie schluckte. Wahrscheinlich verlor sie ihre einzige wahre Liebe. Sie begann zu weinen. Ihre Tränen verunsicherten Saori: "Habe ich etwas Falsches gesagt?" Bunny schüttelte nur den Kopf. Ihr Blick war mit Trauer erfühlt. Ein bekanntes Gefühl stieg in ihr auf. Siwnja war bei ihr und tröstete sie. Doch Saori bemerkte nichts davon. Nur dass sich Bunny etwas beruhigte. "Und was habt ihr mit mir vor?" fragte Bunny plötzlich und stand auf. Ihr trauriger Gesicht wurde zu einer gelassenen Maske. Mit der rechten Hand berührte sie eine stählende Gitter. Sie war kalt - genau so wie die ganze Umgebung um sie. Und als sie immer noch keine Antwort von Saori bekam, drehte sie sich zu dieser um. Sie saß immer noch auf dem Bett und starrte ihre Hände an. "Es tut mir leid, Bunny. Wirklich - ich wollte es nicht." Bunny kniete zu ihr nieder und sah ihr in die Augen: "Was wollen sie mit mir machen? Bitte sag es mir, Saori." "Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die Wissenschaftler interessieren sich für deine unbekannte DNS. Sie wollen dich für ihre Forschungen und Experimente nutzen." Bunny runzelte die Stirn. Der Gedanke, dass sie wie ein Versuchskannienchen endet, gefiel ihr ganz und gar nicht. "Dann sind hier noch die Ärzte, die mehr über dein Auferstehen wissen wollen." Bunny sah sich schon auf dem Sezierungstisch. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. "Dann wurde ein Ultimatum von unseren Feinden gestellt." Bunny sah erschrocken auf. "Wir sollen dich aushändigen, oder werden endgültigt ausgelöscht. Ich weiß nicht, was sie an dich sehen, Bunny, aber anscheinend bis du ihnen sehr wichtig, da sie versprochen haben diesen Planeten und dieses Sonnensystem sofort zu verlassen, wenn du ihnen übergeben wirst." Bunny schluckte. Das waren also Aussichten. "Den letzten Wort wird aber Bügermeister haben. Er wird über dein Schicksal entscheiden. Leider neigt er zu der Möglichkeit zu, dich unseren Feinden auszuhändigen." Bunnys Augen weiteten sich. Bei dem Gedanken, dass Gianfar sie zwischen die Finger krigt, wurde ihr sofort schlecht. Früher erschien er ihr ganz schön gefährlich und unheimlich - er hatte sie auch auf dem Gewissen. Aber dann als er ihr seine Gefühle auf dem Dach offenbarte, erkannte sie, dass er eigentlich nur eine verlorene Seele ist, die nach Rettung ruft. Sie wollte ihn trösten und ihm Hoffnung geben, deswegen streichelte sie ihn auch, aber bei dieser Berührung wurde in ihr etwas wach. Wahrscheinlich eine ihrer verborgenen Kräfte, weil sie seine Vergangenheit sah. All seine Opfer, deren Hilferufe sie immer noch hörte. Dabei wurde ihr eins klar - er glaubte an solche Gefühle nicht. Er kannte sie nicht und wird sie auch nie kennenlernen, wenn sie in seiner Gefangenschaft endet. "Saori, der Bürgermeister ist hier," tauchte plötzlich Kenshi auf, "er will mit dir sprechen und dir seine Entscheidung mitteilen. " Saori sah Bunny mitfühlend an: "Ich werde mein Möglichstes tun, aber ich kann dir nichts versprechen. Ich versuche dein Schicksal zu ändern." Dann ging sie mit Kenshi weg und ließ Bunny allein. Alein in diesem Käfig, das ihr "Zuhause" war. "Mein Schicksal?" flüsterte Bunny verträumt, "das steht doch bereits fest, Saori. Schon viele Jahrtausende." Doch diese war schon zu weit weg, um ihre Worte hören zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)