Primary Predestination 2 von jacquelin (Die Wege des Schicksals) ================================================================================ Prolog: Kapitel 14 - Eine Warnung ---------------------------------- Hallo! Vielen, vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben und einen Kommentar geschrieben haben. Danke euch nochmals! ;o) So endlich ist hier die Fortsetzung der 1. Staffel. Ich hoffe, dass es diesmal nicht zu lange gedauert hat, aber die Technik ist jetzt wohl gegen mich... Bevor ich euch jedoch weiter lesen lasse, will ich noch eine besondere Person hier nennen - Sandra. Auch bei ihr muss ich mich bedanken, denn sie hat mich zu dieser Fortsetzung inspiriert und Mut gegeben. Deshalb habe ich sie für Mitautorin dieser 2. Staffel ernannt. ;o) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin Anmerkung des Autors: Um die folgenden Ereignisse zu verstehen, ist es nötig die 1. Staffel gelesen zu haben (Primary Predestination - Das Schicksal eines Mädchens). Ich werde an sie anknüpfen und die früher entstandenen Fragen beantworten (früher oder später). :o) Kapitel 14 - Eine Warnung Er stand nur da. Das ganze Geschehen ging an ihm vorbei. Er nahm keine fragende Blicke wahr. All die Menschen um ihm gingen einfach weiter. Plötzlich sah er sie. In der Menschenmenge eine zarte Frauengestalt mit goldenen Haaren. "Bunny!" rief er und lief zu ihr. Die Verfolgung verlor jedoch bald den Sinn, denn all die Menschen versperrten ihm jeglichen Blick. "Nein! Bunny!" schrie er. Plötzlich veränderte sich seine Umgebung. Alles um ihm war weiß und hell. "Wo bin ich?" fragte er überrascht. Eine weiße Feder kam aus dem Nichts. Dann noch eine. Plötzlich flogen überall Federn. Er streckte seine Hand aus und fing eine. Langsam öffnete er seine Handfläche und sah sie genauer an. Er erschrak. Ein Bluttropfen nahm ihr ihre reine Weiße. "Was soll das?!" Eine bettende Gestalt in Weiß tauchte vor seinen Augen auf. Er sah in ihre Richtung. Seine Augen weiteten sich, als er sie erkannte. "Bunny!" flüsterte er überrascht. Immer noch bettende Bunny brietete ihre schneeweißen Flügel aus, die mit Bluttropfen verschmiert waren. Dann öffnete sie ihre tiefblauen Augen und sah ihren Geliebten an. "Mamoru," sagte sie liebevoll und gleichzeitig traurig. "Bunny..." flüsterte er. Bunny schloß ihre Augen wieder und begann zu weinen. Er wolle nach ihr greifen, doch sie begann zu verschwimmen. "Nein! Bleib bei mir!" rief er vergeblich. Plötzlich verschwand alles und er blieb allein. "Neeeiiiinnn!" schrie er verzweifelt. Mit einem herzzerreißenden Schrei wachte Mamoru schließlich auf. Er war schweißgebadet und sein Herz raste wie wild. Langsam stand er auf und ging zu dem offenen Fenster. Es musste so gegen 1 Uhr nachts sein, denn die Stadt lebte immer noch. Mamoru lehnte sich an dem Fensterrahmen an und beobachtete das Nachthimmel. Der Mond schien mit seiner vollen Pracht und erhellte die Nacht. Die weinende Bunny aus seinem Traum kam ihm wieder in Sinn. Mit der Faust schlug er merhmals in den Fensterrahmen: "Wieso?! Wieso läßt du mich nicht in Ruhe," flüsterte er weinend, "es ist doch drei Monate her, dass du einfach weggegangen bist. Ohne ein Wort. Ohne eine Antwort. Du hast mich einfach allein gelassen! Wieso musst du mich jetzt weiter quälen!?" Drei Monate... Es kam ihm wie gestern. Ihr lebloser Körper, Hunderte Fragen und eine tiefe Trauer, die die letzten Erinnerungen einfach vergessen ließ. Dann ihre Beerdigung... Was danach passierte, weiß er nicht mehr. Alle sahen ihn nur mitleidig an, aber keiner konnte ihm wirklich helfen. Nur Mutoki verstand seinen tiefen Schmerz. Er wusste, was es bedeutet so eine Frau zu verlieren. "Du fehlst mir so sehr, Bunny," flüsterte er wieder beruhigt. Dabei spielte er mit dem Ring, den er ihr vor 2 Jahren auf dem Flughafen gab. Er sollte sie an seine Liebe erinnern. Ein herzförmiger Stein glänzte im Mondlicht und rief alte Erinnerungen in ihm auf. Ihr fröhliches Gesicht und unbändige Art jeden zu lieben - damit öffnete sie jedes Herz. Auch das seine. Nach dem Tod seiner Eltern hatte er das Gefühl von Einsamkeit und Leere. Auch seine Freundinnen wie zum Beispiel Rei, gaben ihm nicht diese Geborgenheit wieder. Erst Bunny war fähig diese Mauer der Gelassenheit zu stürmen. Aber nicht mit Gewalt oder Kraft, sondern mit ihrer Liebe. Sie gab ihm die Kraft jedes Hindernis zu überwinden und jeden neuen Tag zu genießen. ... Doch jetzt wo sie ihn allein ließ, war alles anders. Er fühlte sich betrogen. Das Schicksal war zu grausam. Eine einzige Träne lief seine Wange runter - die Erste seit ihrer Beerdigung. "Ich liebe dich, Bunny. Und ich werde dich immer lieben," flüsterte er liebevoll als wäre seine geliebte Bunny bei ihm. Das letzte Mal sah er den strahlenden Mond an, bevor er wieder schlafen ging. Den Ring immer noch haltend in der Hand schlief er schließlich ein. Nach einer Weile erschien aus dem Nichts eine kleine schneeweiße Feder, die sich sanft auf seinen Kopf legte. "Ich liebe dich auch, Mamoru," ertönte eine sanfte weibliche Stimme. *** In derselben Nacht, um dieselbe Zeit ging eine junge schöne Frau mitte 25 mit ihrem Freund aus einem Club. "Meinst du, dass es wahr ist, dass vor drei Monaten ein Angriff stattgefunden hat, wie es Tagashi gesagt hat?" fragte diese. Ihr Begleiter sah sie belustigt an: "Eh, Tagashi hatte immer eine große Klappe. Er will nur Aufmerksamkeit auf sich lenken, nichts weiter." "Ich weiß nicht. Die Behörden haben nicht bestetigt, dass es da ein Gasunfall gab. Und Tagashi hatte doch die Photos, oder?" "Die könnten auch gefälscht sein," sagte ihr Freund trocken und beugte in eine dunkele Gasse ab. "Meinst du es ist klug gerade heute eine Abkürzung zu nehmen. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache." "Michiko, sei doch nicht albern. Ich bin doch bei dir," lächelte er ihr zu. "Na gut, aber du darfst mir nicht wieder weglaufen. Klar!" "Ja, ja. Ich pass schon auf dich auf." Nach einer Weile der Stille ertönte wieder die Stimme der jungen Dame: "Yuki?" "Ja?" "Glaubst du, dass es Sailorkrieger wirklich gibt?" Ihr Freund hielt an und sah sie genauer an: "Michiko, bist wirklich in Ordnung?" "Was meinst du damit?" verstand sie ihn nicht. "Ich meine, auf derartiges Schwachsinn glauben doch nur Kinder." "Willst du mich etwa beleidigen?!" erhöhte Michiko ihre Stimme. "Nein!" versuchte Yuki sich aus dieser Situation auszureden, "ich meinte nur, dass Tagashis Photos doch kein Beweis für ihre Existenz sind. Und wer könnte auch in solch albernen Kleidern herumhupfen." "Und dieses Mädchen, das dabei ums Leben kam? Sie war doch auch auf den Photos, oder?" "Ja, aber wie ich schon sagte, sie konnten auch gefälscht sein. Das Porträt des Mädchen war überall in den Zeitungen. Tagashi hat genug Kontakte um es sich zu beschaffen." "Na gut, aber Zweifel habe ich immer noch." "Glaub was du willst. Ich persönlich glaube an keine Sailorkrieger, Zauberkräfte und derartige Feinde, die die Erde besetzen wollen," sagte Yuki mit leicht belustigen Stimme. "Das ist gut..." ertönte eine tiefe Stimme aus der Dunkelheit der Gasse. "Yuki, was war das?" "Ich hab' keine Ahnung," sagte er diesmal verängstigt. "Lass uns lieber verschwinden." "Eine gute Idee." Die Zwei versuchten sich erstmals langsam dann schnell aus dem Staub zu machen. Nach einigen Metern wurde ihr Fluchtweg jedoch von einem dunkelen Schatten versperrt. "Yuki, ich habe Angst." "Ich auch, Michiko." "Das ist gut, dass du an solche Dinge nicht glaubst. So wird es für uns leichter diesen Planeten zu besetzen," sagte eine tiefe männliche Stimme und ein hochgewachsener Mann mit roten Haaren erschien vor ihnen. "Wer sind sie und was wollen sie von uns?!" "Wer ich bin?" lächelte er hämisch und sah in Yukis verängstigten Augen, "dein Alptraum, Kleiner." Dann griffen die Schatten sie an. Gianfar drehte sich um: "Nimmt sie mit. Für Untersuchungen." Die Schatten verschwammen mit der umliegenden Dunkelheit und Gianfar blieb allein. Er sah den leuchtenden Mond an und sein hämisches Lächeln kehrte zurück: "Ja, Sailorkrieger, ich bin zurück. Aber damals war es nur der Anfang unseres Kampfes." Kapitel 15 - Wenn die Dunkelheit kommt... ------------------------------------------ Hi! Vielen Dank für euere schnellen Kommentare - natürlich bleibe ich da nicht taub und erhöre euere Bitten nach einer Fortsetzung. Dazu möchte ich noch sagen, dass ich Bunny nicht so einfach ruhen lasse - aber sie kommt etwas später zurück. Vertraut mir... ;o) Dieser Teil ist zweimal so lang wie gewöhnlich (ein kleiner Bonus), damit ihr auch was längeres bekommt. Ich und Sandra wünschen euch viel Spaß beim Lesen! Kapitel 15 - Wenn die Dunkelheit kommt... Miriam saß vor dem Hikawa Tempel und genoß die schöne Aussicht auf die Stadt. Es war ein sonniger Tag und Miriam hatte vor, zum Bunnys Grab zu gehen. Seit dem Tod ihrer Schwester vor einem Jahr hatte sie immer noch Schuldgefühle. "Worüber denkst du nach?" eine schwarze Katze mit einem goldenen Halbmond auf der Stirn tauchte neben ihr auf. "Ach, Luna. - Es ist meine Schuld, das die Stadt und die Menschen so leiden müssen," flüsterte die Angesprochene traurig. "Du meinst sicher die Entführungen." "Ja. Schon Hunderte von Menschen sind spurlos verschwunden. Kinder, Erwachsene und alte Leute. Niemand weiß was. Und wir sind machtlos dagegen." "Bist du dir auch ganz sicher?" Miriam sah die Katze genauer an, dann widmete sie sich der Stadt wieder. "Bunny würde es sicher wissen." Lunas Blick wurde plötzlich traurig: "Ja, Bunny..." "Es ist meine Schuld, dass sie sich opfern musste. Wenn ich sie damals nicht von den Sailorkriegern verjagt hätte, würde sie wahrscheinlich noch leben und die Stadt besser beschützen als ich." "Sag so'was nicht, Miriam," sagte Luna noch traurig, "Bunny wusste was sie tat. Sie hatte sich schon mehrmals in den Kampf gestürtzt und ihr Leben geopfert. Ihr Tod war nicht sinnlos. Es war ihr Schicksal und sie hat es akzeptiert. Wenn du schuldig wärst, dann wäre ich es auch. Ich sollte damals hier sein, anstatt mit Artemis herumzureisen. Aber was einmal geschah, kann man nicht ändern." "Ja, vielleicht hast du Recht, Luna. Bunny würde es sicher auch nicht wollen, dass ich mich schludig fühle." Luna nickte und sah ihre neue Prinzessin an. Sie erinnerte sie an Bunny, aber sie war in vielen Hinsichten so anders. Vielleicht war sie auch so sorglos, aber der erste Kampf und der Tod ihrer Schwester veränderte sie. Die Stille wurde plötzlich durch ein Gepiepe unterbrochen. Miriam öffnete den Kommunikator, den sie in der Handtasche trug. "Ja?" Auf dem Bildschirm erschien schweratmende Sailor Venus: "Komm schnell zu Tokio Tower. Der Feind -" Die Verbindung wurde plötzlich unterbrochen. "Minako! Hallo Minako?! Luna, ich muss zu Tokio Tower," sagte Miriam entschlossen. Luna nickte: "Sei vorsichtig!" Auf den Platz angekommen fand sie jedoch niemanden. Es war ruhig. Vielleicht zu ruhig für den Nachmittag. "Hallo, ist hier jemand?" "Moon?" eine weibliche Gestalt tauchte hinter der Ecke. "Merkur! Was ist hier los? Ich habe eine Nachricht von Venus gekriegt, das hier gekämpft wird." "Ich auch und die anderen ebenfalls. Nur das einige von mir waren und ich habe keine verschickt." "Ich auch nicht," sagte Venus, die hinter Merkur zum Vorschein kam. Die anderen waren hier auch. "Hier ist was faul," bemerkte Uranus, die sich verdächtig umschaute. "Also ich kann keine verdächtige Energie wahrnehmen," sagte Neptun den Spiegel noch haltend. "Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir sehr vorsichtig sein sollen." Die anderen nickten. Es war immer noch still und keinen zu sehen. Bis der Wind den herumliegenden Staub auf wirbelte und die Gegend in einen Schleier hüllte. Nach einer Weile konnte man Schritte hören, die sich näherten. Die Sailorkrieger sahen in ihre Richtung. In der Staubwolke konnte man eine männliche Gestalt erkennen, die mit selbstsicheren Schritten zu ihnen kam. Die Mädchen nahmen Kampfpositionen an. Schon nach einigen Metern konnten sie mehr unterscheiden und aus dem Unbekannten wurde Gianfar. Der zeigte ein gelassenes Gesicht und blieb etwa zehn Meter vor ihnen stehen. Er sah sie verächtlich an, doch plötzlich begann er zu lachen. "Was ist hier so komisch?" fragte Uranus gereizt. "Na, ihr!" sagte Gianfar belustigt, "ihr seid wirklich so dumm! - Es war nicht schwer euere Frequenz in den letzten Monaten ausfindig zu machen und dann eine kleine Nachricht zu senden." "Also war es doch eine Falle!" "Ja und ihr seid in sie genau hineingelaufen!" lachte er hämisch. Dann hob er den rechten Arm und in der Staubwolke konnte man 18 Umrisse von menschenähnlichen Wesen erkennen. "Wie ich schon vor einem Jahr gesagt habe, ich werde euch nicht wieder unterschätzen. - Greift sie an!" Der Kampf begann und mit ihm der Augenblick an dem sie entweder siegen oder fallen werden. Auch wenn sie in dem letzten Jahr viel trainierten und ihre Angriffstechniken möglichst verbesserten, hatten sie gegen diese Schatten keine Chance. All ihre Attacken gingen einfach durch ihnen hindurch. Einge wurden sogar absorbiert. "Neptun! Benutze dein Spiegel!" rief Uranus ihrer Freundin zu. Diese nickte und rief die Zauberkräfte ihres Talismans herbei: "Neptun, Herrscher aller Meere. Gib mir die Kraft das Gute vom Bösen zu unterscheiden!" Ein starkes Licht hüllte die umligende Gegend so, dass man nichts erkennen konnte. "Was soll das?!" rief geblendeter Gianfar und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Nach einer Weile erlöschte das Licht. Die Mädchen sahen sich um. Gianfar stand einige Meter weg und schutzte sich mit seiner Energie. Allerdings erwartete sie eine große Überraschung, denn die Schatten waren nicht weg. Sie wirkten vielleicht etwas verwirrt, aber ansonsten passierte ihnen nichts. "Was?! Das ist unmöglich!" rief überraschte Neptun, "sie sollten vernichtet oder wenigstens gelähmt sein." "Da hast du was vergessen, kleine Kriegerin," meldete sich Gianfar wieder zum Wort, "zwar kann dein Talisman das Böse vom Guten unterscheiden und vernichten, aber was wenn die Angreifer gar nicht zum Bösen gehören!" "Was!?" riefen die Mädchen überrascht aus. Gianfar begann wieder zu lachen und trat zu einem der Schatten heran: "Zum Beispiel der hier. Er war mein erster Fang. Ich glaube er hieß Yuki oder so ähnlich. War nicht gerade freundlich, aber seine Energie erwies sich als sehr nutzlich." "Also Ihr entführt die Menschen dieser Stadt!" schrie aufgeregte Moon. "Ja und irgendwie macht es riesen Spaß zu zu sehen, wie euere Regierung gegen uns machtlos ist. Obwohl euere Rasse einige ungeahnte Potenziale hat, seid ihr den anderen Volkern der Galaxie gegenüber unterentwickelt. Trotzdem gibt es hier eine Gefahr, die unsere Pläne duchrkreuzen könnte. Zum Beispiel die kleine Göre, die mich damals angeriffen hat." "Bunny...sie hieß Bunny, du Mörder!" schrie hasserfühlte Moon Sie wollte auf ihn zulaufen, wurde jedoch von Mars zurückgehalten. "So wirst du sie nicht rächen." "Immer noch so temperamentvoll..." lächelte Gianfar, "tja, und wegen dieser Bunny hat unser Herrscher entschieden, dass dieser Planet langsam besetzen sein sollte. Diesen Status haben in der gesamten Galaxie nur 4 Planeten bekommen. Und ich kann nur zufügen, dass sie schon bezwungen wurden." Ein hämisches Lächeln erschien wieder auf seinem Gesicht: "Ihr habt keine Chance unserer Armee zu trotzen. Euere Technologie ist primitiv, euere Rasse zerschritten und keiner auf diesem Planeten glaubt an euch - sie denken wirklich, dass ihr irgendeine Märchenfiguren seid. Ist das nicht lächerlich?" "Der Einzige, der hier lächerlich ist, bist du, Gianfar," sagte Venus hart ihre Meinung, "und so nebenbei - hat dir schon jemand gesagt, dass du mit deiner Haarfarbe wie Rotkäppchen aussiehst?" Die Mädchen verstanden die Anspielung von Venus und mussten lachen. Gianfar wurde sauer. "Ich soll also lächerlich sein, ja? Jetzt habt ihr euere letzte Chance auf freiwillige und gewaltlose Kapitulation verspielt. Schatten, greift sie euch!!" schrie er zornig.Die anderen sahen Venus streng an. "Nana, ich konnte dem Prahlhans nicht mehr zuhören," bemerkte diese und konnte gerade einem Schatten ausweichen. "Venus hat Recht. Sein Gerede, dass wir unterentwickelt sind, hat mich auch ganz schön genervt," stimmte Jupiter zu. Da war der Kampf schon voll im Gange. Die Sailorkrieger waren gezwungen auf ihre magische Attacken zu verzichten und zum Nahmkampf zu übergehen. Am Anfang hatten sie keine größere Probleme sich zu wehren. Für jede von ihnen gab es nur 2 Schatten, die nicht gerade kampflustig waren. Gianfar, der das Gefecht aus der Ferne beobachtete, bemerkte jedoch schnell, dass sie in besserer Form waren als vor einem Jahr: "Ihr seid besser, als ich erwartet habe. Mal sehen, was ihr so durchhaltet, wenn ihr es mit dreimal so vielen Gegnern zu tun bekommt." Dann knackte er mit den Fingern. Aus dem Nichts tauchten plötzlich weitere Schatten auf, die sich auf die Mädchen stürzten. Sie hatten keine Chance dieser klaren Überzahl zu trotzen. "Oh, Bunny, wenn du mir nur helfen könntest," flüsterte erschöpfte Moon, als sie im nächsten Moment von einem der Schatten zum Boden gerissen wurde. "Schwesterherz, ich bin immer bei dir," hörte Moon plötzlich in ihren Gedanken. "Was soll ich tun?" "Es gibt eine Möglichkeit die Seelen der Menschen zu befreien - der Silberkristall. Er wird sie reinigen, denn er hat die Macht dazu." "Aber wie soll ich ihn denn herbeirufen? Ich habe es noch nie getan." "Glaub an dich und die, die du beschützen willst. Bitte ihn um Hilfe und er wird erhören." "Danke, Schwester," bedankte sie sich und konzentrierte ihre innere Kraft. Der Kampfplatz war nicht wiederzuerkennen. Überall Staubwolken oder Gewirr von Körpern. Gianfar beobachtete vergnügt das Geschehen, das ihm die Sympathie seines Herrschers bringen wird. Nach dem Versagen vor einem Jahr wurde er in die östliche Galaxie versetzt und die Besetzung dieses Sonnensystems vorübergehend eingestellt. Aber vor 9 Monaten, als sie schon fast 95% der Milchstraße beherrschten, wurde ihm plötzlich befohlen die Invasion fortzuführen. Keiner wusste warum - die einzige Antwort: unser Herrscher will es so! Und er musste gehorchen. Jedoch wurde die Taktik geändert. Keine Massaker, nur die Bevölkerung zu untersuchen und mögliche Abweichungen festzustellen. Es hat sicher etwas mit der Göre - dieser Bunny zu tun. Aber die war doch kein größeres Problem für ihn... Plötzlich wurde Gianfar mitten seiner Überlegungen gestört. Ein starkes Licht durchlief die Reihen seiner "Soldaten", die danach verschwammen. "Was zum.." Mitten des Kampfplatzes bemerkte er Sailor Moon, die sich in Mondprinzessin verwandelte. Auf ihrer Brust strahlte der Silberkristall, der die gefangenen Seelen befreite. "Na warte, du kleine Göre!" zischte Gianfar und seine Aura begann rötlich zu glühen. Im Bruchstück einer Sekunde erschien er vor ihr. Serenity überrascht durch sein plötzliches Auftauchen konnte nur zusehen, wie er mit seiner Hand den Silberkristall ergriff. "Nein!!!" schrieen die Sailorkrieger und liefen zu ihrer Prinzessin. Da ließ Gianfar den Kristall schon los und entfernte sich mit einem bösartigen Lachen. Der Silberkristall schwebte noch eine Weile in der Luft. Plötzlich veränderte sich seine silberne Farbe in Schwarze. Sein Glanz erlosch und mit ihm auch sein Licht. Serenity wurde bleich und fiel in Ohnmacht. Mars konnte sie noch rechtzeitig fangen. Die anderen umringten sie und erwarteten Merkurs Diagnose. Jede von ihnen erinnerte sich auf das Ereignis vor einem Jahr, als da unten Bunny lag. Keine wollte, dass es sich wiederholt. "Sie ist in Ordnung. Vielleicht etwas ohnmächtig, aber OK," sagte Merkur erleichtert. "Ich habe ihr auch nichts getan," ertönte Gianfars zufriedene Stimme, "sie hat nur etwas von der dunkelen Macht gekostet. Nichts weiter. So habe ich eueren Trumpf aus dem Weg geschaffen. Der Silberkristall wird euch nicht mehr helfen. Dafür habe ich gesorgt." Die Mädchen sahen den schwarzen Kristall an, der auf dem Boden lag. Er war erloschen. "Ich denke, dass wir es endlich beenden sollten. Meint ihr nicht auch?" grinste Gianfar und bereitete seine Attacke vor. "Wir haben versagt," flüsterte Saturn und ergiff ihre Sense der Stille, "wir konnten unser Versprechen Bunny gegenüber nicht einlösen. Es gibt keine Hoffnung mehr." Sie war vorbereitet genauso wie Gianfar anzugreifen und diesen Planeten mit dem Böse zu zerstören. Als sie jedoch ihren Planeten herbeirufen wollte um den letzten Stoß zu geben, bemerkte sie Gianfars erschrockenen Blick. Der hielt seine Attacke auf und ließ seine Aura verschwinden. "Ja, mein Herr, wie Sie wünschen," sagte er nur. Die Sailorkrieger sahen ihn verständnislos an. Er rief seine Schatten zurück und mit einem grinsenden Geschicht verschwand auch er. Zurück blieben nur verwirrte Mädchen. "Saturn, ich glaube, dass du ihm ein Schrecken eingejagt hast," ertönte Venus überraschte Stimme. "Das glaub ich kaum," widersprach ihr Saturn, die nachdenklich vor sich sah, "er wusste gar nicht, was ich vor hatte. Aber seine Augen. Er hatte Angst. - Aber nicht vor mir." "Wovor denn?" "Das wüsste ich auch gern." "Darüber können wir uns den Kopf später zerbrechen," unterbrach Pluto ihre Überlegungen, "lass uns lieber von hier verschwinden." Kapitel 16 - Traurige Erkenntnis --------------------------------- Hallo! Vielen Dank für euere aufmunternden Kommentare! Ich werde mich auch in der Zukunft weiterhin bemühen... ;o) Und endlich kommt Bunny wieder ins Spiel (sie ist auch die Hauptfigur dieser FF). Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin Kapitel 16 - Traurige Erkenntnis "Wo bist du, Schwester?" flüsterte eine junge Frau mit kastanienbraunen Haaren, als sie durch die unendliche Dunkelheit schwebte. Überall nur Finsternis. Manchmal konnte sie paar schwache Lichtpunkte erblicken, aber sie ging an ihnen nur vorbei. Nach einer Weile versperrte ihr plötzlich ein rötlicher Lichtpunkt den Weg. Die Frau sah ihn verwirrt an und wollte ihn einfach umgehen. Doch der ließ sie nicht vorbei. Dazu verdunkelte sich seine Farbe. "Was willst du von mir? Ich will niemandem wehtun. Ich suche nur jemandem." Der Lichtpunkt verstand ihre Worte wohl nicht, denn er begann unangenehm zu knistern. "Beruhig dich," wich sie zurück, "hast du sie vielleicht mal gesehen?" Dabei erhobte sie ihre rechte Hand und in ihrer Handfläche erschien ein Abbild eines Mädchens. "Ich habe eine Botschaft für sie." Ihr "Angreifer" beruhigte sich etwas, zeigte jedoch keine Anstalten ihr zu helfen. "Bitte, die Nachricht ist von großer Wichtigkeit." Als Zeichen seines Zustimmens veränderte der Lichtpunkt seine Farbe von rot zu orange und flog hinaus. Der Unbekannten blieb nichts anderes, als ihn zu folgen. Nach einer langen Weile hielt es die Frau nicht mehr aus: "Bist du dir auch wirklich sicher, dass wir hier richtig sind?" Der Lichtpunkt blieb prompt stehen. Verferbte sich wieder rot und begann wiedermal zu knistern. "Ja, ja. Ich glaube dir!" versuchte sie ihn wieder zu beruhigen. Ihr Begleiter hörte zwar auf sie zu bedrohen, seine ärgerliche rote Farbe nahm er aber nicht zurück. Erst nach Überredung war er einverstanden weiterzumachen. Und diesmal gab er wirklich Gas. Die Unbekannte hatte schon Probleme ihn diesmal zu folgen. Nach einer noch längeren Weile, als sie ihren Begleiter schon aufgeben wollte, sah sie es. Alles sah so phantastisch aus, dass sie es nicht mal beschreiben konnte. Tausende kleine Lichtpunkte schwebten durcheinander und im Mittelpunkt eine starke Lichtquelle, die die umliegende Gegend beleuchtete. Alles erinnerte an eine Galaxie mit einem strahlenden Kern. So vollkommen. Die Unbekannte wollte schon zu diesem Schauspiel schweben, wurde jedoch von ihrem Begleiter gestoppt. "Was ist?" verstand sie nicht. Doch auch das änderte sich schnell. Denn alle umliegende Lichtpunkte begannen zu strahlen. Der Mittlere auch. Das Licht wurde jedoch nicht unangenehm. Im Gegenteil. Es fühlte sich sehr wohl an. Die Unbekannte nahm die innere Ruhe wahr, die sie umgab, und schloß ihre Augen. Doch ihre Erinnerungen - die Botschaft, die sie brachte, ließen sie nicht zu Ruhe kommen. Sie wachte wieder auf und rief in Richtung der Lichtpunkte: "Bitte, ich suche jemanden." Doch nichts geschah. Die junge Frau wurde traurig und mit zitternder Stimme fügte sie hinzu: "Ich bin doch eine von euch. Ich bitte euch - helft mir." Im selben Augenblick begann ihr Körper zu strahlen. Auf ihrer Brust konzentrierte sich ihre gesamte Energie, die sie noch besaß. Dann breitete sie ihre schneeweißen Flügel aus, die sie wie einen Engel aussehen ließen. Bevor ihre Verwandlung abgeschloßen war, geschah etwas auch bei den Lichtern. Der "Kern" begann starker zu strahlen als zuvor. In seiner Mitte konnte man eine weibliche Gestalt erkennen. Diese trug weißes Gewand und ihren zerbrechlichen Körper schützte sie mit ihren schneeweißen Flügeln, die sie auch im selben Moment ausbreitete. Ihre goldenen Haare, die zu zwei Knoten gebunden waren, unterstrichen dieses Schauspiel der Lichter. Dann öffnete sie ihre tiefblauen Augen und blickte die Unbekannte an, die auch ihre Verwandlung ab schloß. Beide sahen sich eine Weile nur an. Dann verließ die junge Frau die schützende Gegend der Lichter und schwebte langsam zu der anderen. "Du?" sagte sie plötzlich, als sie von ihr etwa 3 Meter war. Die andere lächelte schwach, aber glücklich: "Ja, Bunny. Ich bin es. Ich habe dich lange gesucht. Vielleicht zu lange." Eine einzelne Träne rannte ihre Wange runter. Bunny wurde unruhig: "Was ist passiert? Ist den anderen was zugestoßen?" "Nein, sie sind in Ordnung. Aber es ist nur Frage der Zeit wie lange noch." "Ich verstehe nicht." "Bald wirst du. Gib mir deine Hand," sagte die Unbekannte und bot Bunny ihre Hand an. Diese sah erst in ihre Augen und als sie ihre Gute erkannte, legte sie ihre Hand in ihre. Plötzlich wurden sie aus ihrer Realität gerissen und fanden sich in einer dunkelen Welt wieder. Es war finster und düster. Nur einige Lichtstrahlen erhellten das traurige Scenario dieser Welt. Beide Frauen standen auf einem Hochhaus. Um sie herum streckten sich verlassene Gebäude, die schon eine Weile unbenutz waren. In der Ferne konnte man Tokio Tower erkennen. Bunny erschrak und drehte sich zu ihrer Begleiterin: "Warum zeigst du mir die Zukunft?" Diese sah sie traurig an: "Das ist nicht die Zukunft - das ist die Gegenwart." "Was?! Das ist doch unmöglich!" Bunnys Körper begann zu zittern, "Miriam - meine Schwester hat doch den Silberkristall benutzt. Das kann doch..." "Es tut mir leid, Bunny. Ich habe viel zu lange gebraucht um dich zu finden. Ein Jahr ist es her, dass die Mondprinzessin den Silberkristall aktivierte um die gefangenen Seelen dieser Stadt zu befreien. Doch das Böse war zu mächtig und die junge Prinzessin unerfahren. Sie haben sie ausgenutzt um den Kristall aus dem Weg zu schaffen. Seit dem Tag herrscht im Sonnensystem die Dunkelheit." "Und die Menschen, meine Familie und Freunde? Ist ihnen was passiert?" "Sie leben. Allerdings kann man es nicht Leben nennen, denn sie können sich nur 6 Stunden am Tag frei bewegen. Dann kommen die Schatten..." "Schatten? Ich verstehe nicht." "Die gefangenen Seelen der Entführten. Sie dienen dem Böse als Soldaten und Gehilfen." "Das ist ja schrecklich," flüsterte Bunny entsetzt. Plötzlich wurde ihr Gespräch von einem Hilferuf unterbrochen. Bunny sah sich überrascht um, bis sie eine Frau in nahliegendem Park erblickte. Mit ein paar Flugschlägen erhob sie sich und flog zu ihr. Schon aus der Ferne konnte sie erkennen, das sie von 5 menschenähnlichen Wesen umzingelt war. Diese begannen sie einzeln anzugreifen und hatten wohl noch Spaß dabei. "Hört sofort auf!" schrie Bunny, als sie zu ihnen näher kam. "Bunny, warte!" rief ihre Begleiterin, die hinterher flog. Doch Bunny nahm sie nicht wahr und stürmte gegen die Angreifer an. Allerdings war sie ganz schön überracht, als sie sie durch flog und auf dem Boden hart landete. "Was zum..." - Trotzdem gab sie nicht auf und lief auf sie erneut. Auch diesmal vergeblich. "Lass das, Bunny. Es hat keinen Sinn," sagte die Unbekannte, die auch schon gelandet war, "in dieser Welt bist du nur eine astrale Projektion. Du kannst nicht eingreifen - nur beobachten." Bunny sah sie verstört an: "Ist dies das Ende?" Kapitel 17 - Fragen -------------------- Hallo! Da die Erscheinung des letzten Kapitels etwas später als gewöhnt war, gebe ich euch gleich die Fortsetzung. Viel Spaß beim Lesen! ;o) Euere Jacquelin und Sandra P.S. Vielen Dank für euere Kommentare!! Kapitel 17 - Fragen Die beiden Frauen mit schneeweißen Flügeln standen eine Weile im Mondlicht, das die finstere Nacht etwas erhellte. Sie waren wie Engel, auf die in dieser Welt und in dieser Zeit niemand mehr glaubte. "Können wir wirklich nichts für sie tun?" "Es tut mir leid. Sie ist einer der vielen Opfer dieses sinnlosen Krieges." Bunny schaute ihre Begleiterin traurig an. Sie weinte. Ja, Bunny sah im Mondlicht ihre Tränen. Also hatte sie auch Gefühle wie jeder anderer. "Könntest du vielleicht..." Doch ihre Begleiterin schüttelte nur den Kopf: "Es ist nicht mehr in meiner Macht soetwas zu tun. Ich bin tot genauso wie du. Auch ich habe mich geopfert..." Bunny sah traurig den Mond an: "Also gibt es keine Hoffnung für diese Welt..." "Nicht unbedingt." "Was meinst du damit? Gibt es etwas, das dies stoppen kann?" "Komm," antwortete sie nur und breitete ihre Flügel aus. Dann flog sie Richtung Tokio Tower. Bunny tat es ihr nach und folgte sie. Als sie sich dem Turm näherten, bemerkte Bunny einige kleinere Explosionen auf dem Platz davor. "Was ist das?" "Wirst du gleich sehen," antwortete die Unbekannte knapp und landete sanft auf einer der umliegenden Dächer. Erst jetzt konnte Bunny erkennen, dass es sich da um Menschen handelte, die gegen die Geschöpfe der Dunkelheit kämpften. "Mars, Fire Storm!" schrie einer der Personen. Bei dem entstehenden Feuer wurde die Gegend so beleuchtet, dass Bunny alle ihre Freundinnen erkennen konnte. "Aber das sind doch..." "Ja, sie sind es wirklich. Seit einem Jahr kämpfen sie so - und das nur, weil sie dir das Versprechen gaben, diesen Planeten zu beschützen." "Mondstein, flieg und sieg!" rief eine junge Frau im blauen Matrosenanzug. "Das ist doch Miriam. Aber wieso hat sie sich in diese Form verwandelt?" "Hast du es etwa vergessen? Der Silberkristall ist vernichtet und damit auch die Verwandlungsformen, die du in den letzten Jahren benutzt hast. So musste sie zu der ursprünglichen Form greifen." "Aber die Attacken dieser Form sind viel zu schwach!" "Keine Angst. Sie hat schon mehr Erfahrung als vor einem Jahr. Glaub mir." Bunny nickte, als sie ihre Schwester tapfer kämpfen sah. "Wolltest du mir das hier zeigen?" drehte sich Bunny zu ihrer Begleiterin, die den Kampf beobachtete. Diese schaute plötzlich zum Mond auf. Nach einer Weile sagte sie plötzlich mit einer geheimnisvollen Stimme: "Bunny, kommt es dir nicht komisch vor, dass du den Kampf vor 2 Jahren vorhergesehen hast, da du keinerlei Fähigkeiten dazu hast?" "Was meinst du damit? Du hast sie mir doch geschickt, oder?" "Nein, ich war nur Beobachter. Seit dem Kampf gegen Galaxia war ich in deiner Nähe und hat dich beobachtet. Bis zu dem Tag, als du die Vision hattest. Erst dann konnte ich eingreifen. Davor warst du nicht fähig mich zu sehen oder zu fühlen. Aber dann..." Bunny blickte sie überrascht an: "Dann warst du das - damals am Morgen... Die unerklärlichen Gefühle..." Ihre Begleiterin nickte, starte jedoch immer noch den Mond an: "Und dann, als die wahre Mondprinzessin auftauchte, war es nur Frage der Zeit, bis du deine Aufgabe erkennst." "Ja, ich musste mich opfern um dies zu ermöglichen. All das Leid und Vernichtung. War es wirklich meine Aufgabe?" sagte Bunny weinend und sah dabei ihre Hände an, "war es wirklich unausweichlich?" Erst jetzt sah die Unbekannte Bunny an. Bunny weinte, als sie an das Leid all der Menschen denken musste. Plötzlich fühlte sie eine zarte Berührung auf ihren Haaren. Sie sah auf und blicke in verständnisvolle Augen ihrer Begleiterin. "Es war Teil deiner ursprünglichen Bestimmung. Es lag in deinen Händen... Du hast dich entschieden und diesen Menschen wenigstens einen Funke der Hoffnung gegeben. - Aber auch jetzt ist nichts entschieden. Nach deinem Tod hast du gewusst, dass dies passiern kann. Du hast versucht sie in Träumen zu warnen und ihnen neue Hoffnung zu geben. Dein Wesen hat sie so fasziniert, dass sie auch nach deinem Tod weiter für ihre Freiheit kämpfen." "Was willst du damit sagen?" "Erinnerst du dich wirklich an gar nichts aus deiner Vergangenheit? Noch vor dem Mondkönigreich?" Bunny sah sie verwirrt an. "Es wird mit der Zeit kommen..." bemerkte die Fremde und blickte den Mond wieder an, "das was ich damit sagen will ist, dass du die Möglichkeit hast, dieses ewige Leid zu beenden. Nicht mit Kraft oder Magie - dafür ist es sowieso zu spät. Nein, mit deiner Wesensart jeden zu faszinieren. Erinnere dich an Galaxia..." "Ja, aber die hatte Gutes in sich." "Wer sagt, dass unser Gegner keines hat. Auch in uns ist Böses eingepflanzt. Das ist das Gleichgewicht des Universums - zwischen Böse und Gut. Du musst es nur entdecken." "Aber wie?" "Das ist deine Aufgabe," antwortete ihre Begleiterin und flog zu dem Schauspiel vor dem Turm. Bunny schaute eine Weile hinterher, bis sie sie folgte. Bunny landete direkt vor Sailor Venus, die gerade ihre Attacke startete. Einen Moment sah sie ihre damalige Freundin an. Sie feuerte noch ein paar strahlende Kugel ab, bevor sie von einem der Schatten zum Boden gerissen wurde. "Kann ich es wirklich aufhalten?" lautete ihre erste Frage nach langem Schweigen. "Wenn du genügend Glaube in dir trägst, dann ja. Allerdings bist du nicht verpflichtet jemandem zu helfen. Du hast freien Willen wie jeder andere auch. Also kannst du wählen: entweder kehrst du ins Reich der Toten und wirst auf deine Wiedergeburt warten, oder du entscheidest dich für deine ursprüngliche Bestimmung und nimmst damit verbundene Gefahren auf." "Du weißt doch, dass ich längst gewählt habe." Ihre Begleiterin lächelte sie an und nickte: "So sei es!" Nach Aussprechen dieser Worte begann sie hell zu strahlen. Bunny beobachtete sie einen Augenblick, bis sie ihre angenehme und warme Energie spürte. Dann erstrahlte auch ihr Körper im gleißenden Licht. Die Unbekannte konzentrierte ihre eigene Energie und gab sie an Bunny weiter. Auf Bunnys Stirn erstrahlte eine goldene Mondsichel und ihre Gestalt wurde in ein gleißendes Licht getaucht. Ihre Existenz wurde neu formiert um ihr die Auferstehung zu ermöglichen. Der Energietausch war so gewaltig, das ihn sogar Sailor Mars und Sailor Saturn spüren konnten. Beide jungen Frauen hielten ihre Attacken auf und sahen sich um. "Mars, spürst du es?" Die Angesprochene nickte. "Was ist das?" "Keine Ahnung!" "Was ist, ihr beiden?" drehte sich Uranus zu ihnen, "wollt ihr hier übernachten?!" "Uranus, etwas geschieht hier," sagte Mars geheimnisvoll. "Das weiß ich auch. Hier wird gerade gekämpft! Also tut etwas!" fauchte Uranus, die nach 2 Stunden des Kämpfens gereizt war. "Anschreien musst du uns nicht," zischte Mars und bereitete ihre nächste Attacke vor. Als Bunnys Gestalt im gleißenden Licht fast verschwand, wurde die Übertragung unterbrochen. Die Unbekannte behielt nur die nötige Energie um ins Reich der Toten zurückzukehren. "Jetzt hängt alles von dir ab," sagte sie halblaut und schaute Bunny liebevoll an, "viel Glück, Schwester, du wirst es brauchen..." Danach kehrte sie zurück. Bevor sie jedoch endgültig verschwand, fiel Bunny ihr Medaillon auf, das auf ihrem Kleid befestigt war. Drei goldene Halbmonde und ein Kristall in der Mitte - das hat sie doch schon irgendwo gesehen. Nur wo? Sie konnte sich nicht erinnern... Anmerkung des Autors: Diese Anmerkung bezieht sich eigentlich nur auf die letzten Sätze - also auf das Medaillon der Unbekannten. Wer die 1. Staffel gut gelesen hat, weiß was ich meine. Wer nicht, dann ist es nicht so schlimm, ich werde es später nochmals erwähnen. ;o) Kapitel 18 - Erster Tag ------------------------ Hallo! Vielen Dank an alle, die einen Kommentar geschrieben haben!! :o) * Bunny ist also wieder da und muss die "neue" Welt erstmals kennenlernen (zwei Jahre sind immer hin zwei Jahre). Mit ihrer Rückkehr beginnen aber die Probleme erst... Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 18 - Erster Tag Langsam öffnete sie ihre Augen, die noch etwas brannten. Obwohl es nicht besonders hell war, musste sie paar Mal blinzeln. Ihr Kopf drohte zu zerspringen, deshalb stand sie sehr langsam auf. Sie lag auf einem bestaubten Boden, der an einen Bürgersteig erinnerte. Die Kopfschmerzen wurden unerträglich. Um sich etwas zu entspannen sah sie zum Himmel auf. Die Sonne schien sehr schwach und sie hatte schon Probleme sie ausfindig zu machen. Dunkele Wolken nahmen nach einer Weile ihre letzten Lichtstrahlen und ließen sie völlig verschwinden. Sie wurde gern noch eine Weile so bleiben, doch sie musste feststellen, wo sie sich befand. Sehr vorsichtig stand sie auf - dabei stützte sie sich auf der nahen Wand. Erst als sie aufrecht stand, schaute sie sich langsam um. Ihr Schrecken war perfekt, als sie feststellen musste, das sie gestern gar und gar nicht träumte. Vor ihr erstreckte sich ihr Geburtsort - Tokio. In der Ferne - vielleicht etwas eingerostet, aber ansonsten in Ordnung - Tokio Tower. Sie erinnerte sich, dass sie ihn schon gestern aus dieser Sicht sah. Langsam tauchten ihre Erinnerungen an das gestrige Geschehnis wieder auf. Ja, sie war schon hier. Sie befand sich auf dem Dach eines Hochhauses mitten Tokio - dort wo sie mit der Fremden aus dem Reich der Toten erschien. Vorsichtig ging sie zu dem Dachrand. Dann schaute sie nach unten - zu dem Bürgersteig. Bis auf einige Fußgänger war es leer. Die Stadt sah wie ausgestorben aus. Plötzlich erinnerte sie sich auch auf die Schatten, die sie gestern erstmals begegnete. Sie waren der Fluch dieser Stadt. Über die Feuertreppe gelang sie ins Erdgeschoss und dann auf die Straße. Alle damalige Geschäfte waren leer und verlassen. In einem Schaufenster erblickte sie ihr Spiegelbild. Sie hielt inne und sah es genauer an. Sie war in Weiß gekleidet - weiße Hose, weißes Top und dazu eine passende Jacke, die zu ihren Fußknöcheln reichte. Ihre Frisur war immer noch die gleiche - die war auch ihr Zeichen. Doch ihre Gestalt und die Gesichtszüge waren anders. Ja, sie war älter. Plötzlich fiel es ihr auf: "Wenn schon 2 Jahre seit meinem Tod vergangen sind, dann werde oder sogar bin ich 21!" Ihre Freude wurde jedoch von unerfühlten Hoffnungen getrübt. Sie hatte vor langer Zeit gehofft, dass dieses Alter ihre Wünsche auf Frieden und Familie erfüllen wird. "Wie naiv," flüsterte sie traurig und eine einzige Träne rannte ihre Wange runter. Doch sie musste weiter. Sie kehrte nur zurück um ihre Aufgabe zu erfüllen. Also konnte sie sich solche Gefühle nicht erlauben. Nicht in dieser Zeit. Nach einer halben Stunde erreichte sie etwas, das an einen Markt erinnerte. Hier kauften die Stadtbewohner ihre Lebensmittel und andere notwendige Sachen. Das konnte man an den Mengen von Leuten erkennen, die nirgendwo anders zu sehen waren. Bunny entschied sich Erfahrungen zu sammeln. Gleich der erste Verkaufstand erwies sich als sehr verlockend - bei ihr war es auch nicht ungewöhnliches, denn es handelte sich um Süßigkeiten. Da der Verkäufer jedoch nichts umsonst geben wollte und sie kein Geld bei sich trug, musste sie leider passen und weiter ziehen. Bald bemerkte sie, dass alle Stände wenigstens einen Kunden hatten außer einen. Er gehörte einer älteren Frau mitten 65, die vor sich traurig hin starrte. Bunny kam näher. Ihr fielen die wunderschönen Blumen sofort auf. Fast alle Sorten waren hier zu sehen - von Nelken bis zu Astern. Ihr selbst gefielen jedoch am meisten die roten Rosen, die sie an Mamoru erinnerten. "Sind Sie in Ordnung?" fragte Bunny und sah der sitzenden Frau in die Augen. Die war etwas überrascht., doch Bunnys freundlicher Lächeln überwand ihre Furcht. "Ja. Ich bin wohl in Gedanken versunken. - Wollen Sie nicht Blumen kaufen? Sie sind aus meinem Garten." "Sie sehen wirklich wunderschön aus, doch ich befürchte, dass ich sie Ihnen nicht bezahlen kann," lächelte Bunny etwas verlegen. "Das ist Schade..." flüsterte die Dame traurig und ihre Augen nahmen wieder den verlorenen Blick von vorher auf. Sie tat Bunny leid. "Sie hat wohl jemanden aus ihrer Familie verloren," flog es Bunny durch den Kopf. Doch sie wollte nicht so leicht aufgeben. Zart nahm sie eine rote Kamelie in die Hand. Sie war wirklich zauberhaft. Ihre Blüte war wie ein Symbol des Lebens. Plötzlich verstand Bunny die Botschaft der Fremden - nichts war verloren. Kein Leben, kein Licht und keine Hoffnung. Dies war der Beweis, dass es die Liebe in jeden Menschen noch gibt. Sie müssen nur hoffen. - Jeder, der an diesem Stand vorbei ging, bemerkte die junge Frau in Weiß. Sie strahlte eine angenehme und beruhigende Aura aus. Keiner konnte sich diese gütige Ausstrahlung erklären. Nach einer Weile versammelten sich so um sie viele Menschen und jeder wollte eine Blume kaufen. Bunny war ganz schön überrascht. Aber es freute sie, dass sie in ihnen so die Hoffnung wecken konnte. Und nach einer halben Stunde waren fast alle Blumen verkauft. "Vielen Dank für Ihren Einkauf und kommen Sie wieder," verabschiedete sich Bunny von dem letzten Kunden. Danach übergab sie der Eigentümerin des Standes das gesamte Geld. Die alte Dame sah sie verwundert an: "Wie...wie hast..." Bunny lächelte sie an: "War nicht schwer. Die Menschen hier haben es satt jeden Tag nur Schmerz und Leid zu sehen. Und in ihren Blumen ist so viel Liebe und Wärme." Die Frau blickte sie verwirt an. Dann bemerkte Bunny so nebenbei und schaute ihr tief in die Augen: "Sie müssen nur glauben und hoffen. Und Ihr Herz wird Ihnen den Weg zeigen." Danach zauberte Bunny ein liebevolles Lächeln. Die Angesprochene nickte und ihre Gesichtszüge bekamen sofort einen friedlichen Ausdruck. "Wollen Sie nicht etwas von dem Geld? Sie haben es sich doch verdient?" sprach die ältere Dame Bunny an, als diese wieder gehen wollte. "Nein, danke. Aber ich würde mich freuen, wenn Sie mir eine der roten Rosen schenken würden." Die Eigentümerin sah sie überrascht an. Doch dann wählte sie die Schönste aus. Bunny nahm sie dankbar an und verabschiedete sich. Danach wollte sie den Markt weiter erkunden. Hinter einem Stand mit Gebäck bekam sie aber ein ungutes Gefühl. Jemand verfolgte sie. Und schon seit einer Weile. "Bunny, du spinnst schon," dachte sie sich und ignorierte ihre innere Stimme. Zur Sicherheit schaute sie sich trotzdem um. Nichts. Überall nur fremde Gesichter. "Das ist merkwürdig," flüsterte sie, als sie wieder mal nichts feststellen konnte. "Was denn?" ertönte eine tiefe männliche Stimme. Bunny erschrak. Ein hochgewachsener Mann mit schwarzen Haaren tauchte vor ihr auf und verperrte ihr den Weg. Bunny sah ihn verwirrt an. "Also was soll so merkwürdig sein?" "Was wollen Sie von mir?" sagte Bunny schroff. "Na, na, nicht so kalt, Kleines. Ich habe nur ein paar Fragen an dich," sagte ihr "Gegner" gelassen. "Ich bin nicht Ihre Kleine! Klar!!" "So temperamentvoll... das gefällt mir." Bunny sah ihn zornig an und plante schon ihre Flucht, bis der Fremde seine erste Frage stellte. "Bist du nicht zufällig Bunny Tsukino - die vor zwei Jahren umgekommen ist?" Bunny verlor dabei den Boden unter Füßen. "Woher weiß er davon? Ich kenne ihn doch gar nicht!" flog es ihr durch den Kopf. Ihr Schweigen und überraschtes Gesicht bestätigten seine Vermutungen: "Also doch!" Bunny kehrte schnell in die Realität zurück: "Nein, ich heiße Yuna Hirohiko. Sie haben mich mit jemandem verwechselt." "Lass es, Kleine. Lügen kannst du nicht. Wie ich schon vorher sagte, ich habe ein paar Fragen an dich und ich hoffe für dich, dass du sie mir beantwortest." "Oder was? Wollen sie mich töten?" sagte sie spottisch und ihr Blick bekam ein gefährliches Schimmer. Der Fremde trat etwas zurück: "Was bist du eigentlich?" Dabei bemerkte sie, dass er noch größere Angst hatte als sie. "Das ist meine Chance," dachte sie und mit einer schnellen Bewegung in seine Richtung erschrak sie ihn so sehr, dass er stolperte und auf den Boden hart aufschlug. Bunny nutzte seine Indisposition und lief weg. "Das war knapp. Ich muss vorsichtiger sein. Wer weiß, wer mich wieder erkennen kann." "Hey, Tagashi. Was machst du da?" Der Mann,der gerade Bunny "bedrohte", stand langsam auf. "Ich bin gestolpert, nichts weiter. " Eine junge Frau Mitte 25 sah ihn belustigt an: "Du siehst aus, als hättest du gerade 'nen Geist gesehen." "Vielleicht ja, Akiko." Die Angesprochene verstand nichts. Nach einer Weile des Schweigens unterbrach Akiko die Stille: "Ich hoffe, Tagashi, dass meine Kamera bei deinem Sturz nicht zu Schaden gekommen ist." "Keine Bange! Auf die hab'ich gut aufgepasst. Die Photos sind schließlich der Beweis!" "Was meinst du damit?" Die Antwort bekam sie nicht, denn Tagashi zerrte sie schon weg. Kapitel 19 - Zwei Seiten einer Münze ------------------------------------- Hallo! Zum Beginn möchte ich mich bei allen bedanken, die einen Kommentar geschrieben haben. Ihr gebt mir Mut weiterzuschreiben. Danke! ;o) * Man kann ein Ereignis aus zwei verschiedenen Sichten betrachten, so wie es diesmal der Fall ist... Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandy Kapitel 19 - Zwei Seiten einer Münze Unbemerkt ging sie durch die Eingangshalle bis zum hinteren Teil vom Jokuba Krankenhaus. Es war heute fast leer. Ab und zu konnte man eine Krankenschwester begegnen, aber ansonsten war es still und ruhig. Sie schlich sich durch die Gänge bis zu einer bestimmten Tür, die sie schon von früher kannte. Ein Namenschild, der alles verriet - MuDr. Mamoru Chiba. Hier besuchte sie ihn fast jeden Tag, wenn er Dienst hatte. Sie beobachtete ihn bei seiner Arbeit so gern, dass sie sogar daran dachte, selbst Ärztin zu werden oder wenigstens Krankenschwester. Voraussetzungen hatte sie ja - sie mochte jeden und kümmerte sich gern um andere. Doch ihr Doppelleben bereitete ihr Schwierigkeiten und jetzt, da sie offiziell für tot erklärt wurde, war es noch schlimmer. Plötzlich hörte sie was. Schritte. Jemand näherte sich zu ihr. Sie musste verschwinden oder sich irgendwo verstecken, denn hier war sie zu bekannt. Wer würde sie auch nicht bemerken - eine totgeglaubte Freundin kehrt zurück Sie sah schon die Schlagzeilen >Eine Zombie unter uns!<. Das musste sie unbedingt verhindern. Aber wo sollte sie sich verstecken? - Vorsichtig öffnete sie die Tür zu Mamorus Arbeitszimmer. Sie wollte ihren Geliebten auch nicht gleich erschrecken, wenn er zufällig anwesend sein sollte. Doch das Zimmer war leer. Schnell schloß sie hinter sich ab und wartete bis, die Luft rein war. Bevor sie aber das Krankenhaus wieder verließ, wollte sie Mamoru eine Erinnerung hinterlassen. Ihre Rose war jetzt ihr einziger Besitz und auch Symbol ihrer Liebe. Sie sollte ihn erinnern... Langsam kam sie zu seinem Tisch. Ein paar Unterlagen und weitere Dokumente lagen dort. Ansonsten herrschte hier Ordnung. Ihr fiel ihre gemeinsame Photografie auf. Sie wurde einen Monat vor ihrem Tod aufgenommen. Sie hatten damals ihren Jahrestag gefeiert. Sie waren so glücklich... Zart strich sie den Rahmen, der mit kleinen Herzchen geschmückt war. "Nie wieder wird es so sein wie damals," flüsterte sie traurig. Sie nahm die rote Rose und legte sie sanft auf den Schreibtisch zu dem Photo. Eine Weile sah sie es an. Dann zauberte sie aus dem Nichts eine kleine schneeweiße Feder und legte sie dazu. "So wird er mich erkennen." Danach ging sie mit leisen Schritten zu der Tür. Langsam öffnete sie sie und checkte den Gang. Es war ruhig. Leise schlich sie sich zu dem Aufzug, der sich um die Ecke befand. Stimmen hielten ihre weitere Bewegung jedoch auf. Eine kannte sie zu gut. "Mamoru," flüsterte Bunny und beugte sich etwas um die Ecke. Und tatsächlich stand da Mamoru in seinem weißen Kittel, wie sie ihn schon von früher kannte. Sein Blick war ernst und irgendwie wirkte er traurig. Er unterhielt sich mit einer jungen Krankenschwester, die ihm irgendwelche Unterlagen überreichte. "Sie mussten sie mir nicht gleich bringen, aber trotzdem danke, Yukiko." "Ich habe es gern gemacht, Mamoru," sagte sie liebevoll und schaute ihn sehr kokett an. Bunny bemerkte ihre provokative Blicke und würde am liebsten auf sie zu laufen und ihr eine Ohrfeige geben. Plötzlich legte Yukiko ihre rechte Hand auf sein linkes Schulter: "Kommst du heute Abend zu mir? Ich werde für dich dein Lieblingsessen kochen." Mamoru sah sie an und lächelte sie an: "Heute nicht, Yukiko. Ich habe noch etwas vor." "Das ist Schade. Und ich habe mich so gefreut." Bunny sah diese Szene völlig überrascht zu. "Mamoru hat eine andere!" lief es ihr durch den Kopf. Ihr Herz raste. Doch plötzlich schmiegte sich diese Yukiko auch noch in Mamorus Arme. Und er ließ es auch noch zu! "Mamoru, ich liebe dich so sehr." Mamoru sah tief in ihre Augen - sagte aber nichts. Yukiko nutzte es und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Für Bunny war es zu viel. Ihre Liebe wurde verraten. Ihre Welt brach vor ihren Augen zusammen. Sie fühlte ein schmerzhaftes Stich ins Herz. "Das kann doch nicht... Mamoru... - Ich muss weg!! Weg von hier!!" schrie sie in Gedanken. Tränen liefen ihre Wangen runter. Der innere Schmerz tat viel zu viel weh. Sie rannte so schnell sie nur konnte zum Notausgang. Weg von den Verliebten. Weg von ihrer eigenen Vergangenheit, die kurz davor zusammen brach. Einfach nur weg. Sie wollte nur noch allein sein... Mamoru sah Yukiko an. Sie sagte die süßen Worte der Liebe, aber er war sich nicht sicher. Konnte er sie lieben, wie er Bunny liebte? Nein. Plötzlich küsste sie ihn leidenschaftlich auf den Mund. Erst war er zu überrascht um sich zu wehren, aber dann stoßte er sie von sich weg. "Was soll das, Yukiko?!" "Was ist? Du liebst mich doch auch, oder?" "Bist du verrückt?! Wir kennen uns erst zwei Wochen und du sprichst schon von Liebe." Yukiko sah ihn ernsthaft an: "Du denkst immer noch an diese Bunny. Hab' ich Recht?" "Das geht dich nicht an!" "Na gut, ich kann warten. Eines Tages wirst du erkennen, dass du allein bist. Aber ich werde immer für dich da sein - glaub mir," sagte sie liebevoll. Mit einem letzten Blick verschwand sie dann im Schwesternzimmer. Mamoru seufzte: "Oh Mann, wie konnte ich mich dazu überreden lassen, sie zum Abendessen einzuladen. Jetzt werde ich sie niemals los." "Endlich Ruhe," flüsterte er, als er in sein Arbeitszimmer an kam. Während er die Akten durchlas, setzte er sich zum Tisch. - "Hm, das ist interessant..." Immer noch lesend tastete er nach einem Kuli um sich etwas zu notieren. Als er jedoch etwas Feines berührte und sich dann in den Finger stach, sah er schließlich auf. Seine Augen weiteten sich, als er die rote Rose erkannte. Leicht nahm er sie in die Hand. Sie war so zart und gleichzeitig so schön. Sein Blick wanderte zum Photo. Als er auch die schneeweiße Feder, die darunter lag, bemerkte, erschrak er. "Wer?! - Bunny?" sofort stand er auf und lief zur Tür. Als er sie dann aufriß, stand da nur die Putzfrau, die ihn erschrocken ansah. "Haben Sie ein Mädchen mit zwei Haarknoten gesehen?" packte er gleich aus. Die ältere Frau konnte nur erschrocken den Kopf schütteln, ohne ein einziges Wort zu sagen. Mamoru bedankte sich enttäuscht und kehrte wieder in sein Zimmer zurück. "Mamoru, du spinnst doch!" Langsam setzte er sich wieder in sein Stuhl. "Jemand hat ein Streich mit dir gespielt und du läßt dich auch noch darauf ein." Gereizt begann er wieder die Akten zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren. Schließlich legte er die Unterlagen ab. Sein Blick und seine Gedanken widmeten sich wieder seinem "Geschenk". Nach einer längeren Weile des Grübelns berührte er die Schneeweiße Feder. "Dass die Rose Symbol unserer Liebe war, das wusste jeder. Aber die Feder... - Das kann nicht sein. Sie ist doch tot - sieh es endlich ein, Mamoru!" rügte er sich und stand wieder auf. Nach ein paar Runden um seinen Tisch hielt er inne: "Die Mädchen vielleicht? Sie mussten auch dieses Traum damals nach ihrem Tod haben. Aber solche Streiche sind ihnen nicht ähnlich." Plötzlich wurde er aus seiner Gedanken gerissen. Eine Krankenschwester stürzte in sein Arbeitszimmer und schrie: "Doktor, ein Notfall! Schnell!" Mamoru ließ alles liegen und lief hinterher. "Es muss wohl noch etwas warten," dachte er sich, als er sich dem Op näherte. Kapitel 20 - Verzweiflung -------------------------- Hallo! Vielen Dank für euere Kommentare! Es freut mich, dass der letzte Teil euch trotzdem gefallen hat (ich weiß ich habe Bunny etwas gequält, aber alles hat seinen Grund - sowie der Blumenstand und Tagashi -> lasst euch überraschen). :o) * So jetzt widme ich mich wieder Bunny - sie ist jetzt verletzt, aber Ruhe findet sie so leicht nicht - die Welt hat sich zu sehr für sie verändert... Und jetzt viel Spaß beim Lesen! ;o) Euere Jacquelin und Sandy Kapitel 20 - Verzweiflung Bunny irrte durch die verlassenen Straßen Tokios ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Ihr verweintes Gesicht spiegelte alle ihre innere Schmerzen wieder. Mit langsamen Schritten näherte sie sich - ohne es zu merken - dem Platz vor Tokio Tower. Der Platz, der in ihrem Schicksal solche Wendungen hervorbrachte, dass sie nun alles verlor, woran sie in den letzten 5 Jahren ihres Lebens glaubte - Liebe, Freundschaft und Hoffnung. Jetzt blieb nur Schmerz und Zorn, den sie nie zuvor spürte. Mitten des Platzes hielt sie inne. Ihre verweinten Augen glänzten auf, als sie die Umgebung erkannte. "Das ist doch..." flüsterte sie und erinnerte sich an ihre Freunde, die hier vorrige Nacht kämpften. Ihr Hoffnungsschimmer erlöschte wieder, als ihr der Bild von Mamoru und diesem Flitchen in den Sinn kam. Das Herz wollte dem Verstand einfach nicht gehorchen. Ihr Körper begann zu zittern und neue Tränen kamen zum Vorschein. Ihre Knien wurden weich. Sie wollte einfach weiter gehen, aber sie hatte keine Kraft mehr. Bei dem nächsten Schritt verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf den kalten Bürgersteig. Langsam versuchte sie aufzustehen, aber sie fühlte sich so schwach, dass sie lieber sitzen blieb. Tränen nahmen ihr jegliche Sicht. "Warum!?" schrie sie verzweifelt. Der innere Schmerz ließ sie jedoch unvorsichtig werden. Ihre Gegend war plötzlich menschenleer und es verdunkelte sich - die 6 Stunden der Freiheit waren um. Jezt kam die Zeit der dunkelen Wesen... Plötzlich wurde Bunnys sitzende Gestalt von einem Schatten bedeckt. Immer noch weinend sah sie auf - direkt in das Gesicht, dass sie so hasste. Sie erkannte ihn sofort. Er veränderte sich seit dem Tag, als sie ihn zuletzt sah, kein bisschen. Mit einem grinsendem Gesicht beobachtete er jede ihre Bewegung: "Na? Hast du dich verirrt, Kleine?" Bunny bekam neues Mut und Kraft. Entschloßen stand sie vor ihm auf und blickte direkt in seine orangen Augen. Ohne ein einziges Wort zu sagen, nahm sie automatisch eine Kampfposition an. Ihre Gesichtszüge wurden ernst. "Du willst wohl mit mir kämpfen, was?" sagte er spöttisch und trat paar Schritte von ihr weg, "kannst du haben. Komm doch!" Bunny geführt von ihrem Zorn griff an. Obwohl sie sehr lange nicht trenierte, erinnerte sie sich auf alle Attacken, die sie von den anderen erlernte. Ihr Gegner war sichtlich überrascht und so konnte sie ihn ohne größere Probleme treffen. "Wie gefällt dir das? - Gianfar," sagte Bunny verächtlich. Der Angesprochene weitete seine Augen und sah sie verdutzt an: "Woher....woher kennst du meinen Namen?" Jetzt war Bunny diejenige, die grinste. Anstatt zu antworten griff sie aber erneut an. Gianfar war aber diesmal vorbereitet und konnte sich decken. "Macht nichts - ich bekomme es aus dir sowieso!" Mit diesen Worten wendete er die Situation zu seinen Gunsten. Bunny rechnete mit seiner Schnelligkeit nicht und wurde getroffen so, dass sie auf den Boden hart aufschlug. "Aua," stönte sie kurz und versuchte wieder aufzustehen. In der Zwischenzeit versammelten sich um den Kampfplatz verschiedene Schatten, so dass Bunny keinen Fluchtweg finden konnte. "Gib auf, gegen mich hast du keine Chance und entkommen kannst du uns nicht," sagte Gianfar belustigt. Immer noch ihren Gegner beobachtend stand Bunny langsam auf: "Vergiss nicht, Gianfar, nicht alles muss so gehen, wie du es dir vorstellst. Erinnere dich an das Geschehnis vor 2 Jahren. Da hast du doch versagt. Oder irre ich mich?" Ginfars Augen bekamen einen gefährlichen Glanz. "Wer bist du eigentlich?! Und woher weißt du, was damals passierte?! Rede!" schrie er. "Erinnere dich doch! Es ist doch nicht lange her, als du ein Mädchen umgebracht hast." "Ich habe viele in den Jenseits befördert..." Bunny sah ihn entsetzt an: "Du bist ein Monster, Gianfar!" "Ich weiß," sagte er stolz. Bunny wurde bei seinen Worten schlecht. "Also erfahre ich endlich wer du bist, oder muss ich es erst mit Gewalt versuchen?" "Na gut. Das Mädchen hieß Bunny Tsukino und du hast es hier auf diesem Ort genau vor 2 Jahren umgebracht. Bunny war diejenige, die sich gegen dich stellte. Die, dich daran hinderte, die Sailorkrieger dieses Systems zu vernichten und ein Blutbad einzurichten." "Wer zum Teufel bist du, dass du es so genau weißt?! Rede endlich!!" "Ginafar - ich bin dieses Mädchen. Ich bin Bunny Tsukino!" Gianfar fehlten plötzlich jegliche Worte. Bunny nutzte es und sah sich etwas um. Der Kreis der Schatten schien aber undurchdringlich zu sein und weiteren Fluchtweg sah sie nicht. "Das ist interessant," ertönte wieder Gianfars tiefe Stimme, "das ändert aber viel." Sie blickte ihn vorsichtig an. Von solchem Menschen konnte sie alles erwarten. "Was willst du damit sagen?" Gianfar bemerkte ihre Neugier und setzte ein gelassenes Gesicht, als ob es ihm nichts angeht: "Nur, dass niemand auf dieser Welt von deiner Heldentat erfuhr. Deine Eltern und Freunde haben dich längst vergessen und sind froh dich endlich los zu sein. Hab' ich Recht?" "Nein!! Das ist eine Lüge! Sie würden so etwas nie tun! Hörst du - nie!!" schrie sie, doch die Zweifel in ihrem Herz begannen zu wachsen. "Und warum bist du dann hier so einsam und dazu noch so unglücklich?! Meinst du, dass wir nicht von deiner Familie und Freunden Bescheid wissen?!" "Das ist nicht wahr!! Das kann nicht sein!" verteidigte sie sich gegen diese Anschuldigungen. Gianfars Augen glänzten zufrieden. Er wird bald sein Ziel erreichen - nur noch ein bisschen: "Und dein Freund?" Bunny bekam einen Stich. Ihr Feind bemerkte es: "Er hat sich eine neue Freundin gefunden und ist sehr zufrieden, oder? Du bist allein! Gib es endlich zu!" "Neeeiiinn!!!" schrie sie verzweifelt und hielt sich ihre Ohren zu, "du lügst!" Doch ihre Tränen verraten sie. "Das kann nicht sein! Sie sagte doch, dass sie an mich glauben," flüsterte Bunny verzweifelt - in den Sinn kam ihr die Fremde, die sie hierher brachte. Bunny sah Gianfar benommen an. Beim Hinblick bemerkte sie sein Medaillon - drei goldene Halbmonde und ein Kristall in der Mitte. Ihre Augen weiteten sich. Damals hatte er es auch, aber sie sah es auch irgendwo anders. Wo nur? - Plötzlich erinnerte sie sich. Die Fremde, die trug doch dasselbe. "Was soll das? Gehört sie etwa zu ihnen?" flog es ihr durch den Kopf. "Woher hast du das Medaillon, Gianfar?" fragte sie unsicher. Gianfar bemerkte die Wende in ihrer Stimme. Er nahm das Medaillon in seine Hand - der mittlere Kristall erstrahlte für einen Augenblick. Seine Augen bekamen einen teuflischen Glanz: " Es ist das Symbol unseres Herrschers. Er benutzt es schon Jahrhunderte." "Was!? Das ist unmöglich!" rief sie ohne es zu wollen. "Oh, doch. Ich als sein Verträter darf dieses Medaillon tragen." "Also doch! Sie ist eine von ihnen! Du wurdest nur benutzt! Du bist soo blöd!!!" rügte sie sich im Gedanken. Ihre Verzweiflung wuchs mit jeder Träne, die auf den Boden fiel. Gianfar beobachtete sie still und erwartete ihre weitere Reaktion. "Bald wird sie alle, die sie früher liebte hassen, und dann wird sie zu uns gehören. Ich bin so gut!" dachte er zufrieden. Bunnys Verzweiflung verstärkt durch ihre Zweifel und Verrat erreichte ihren Höhepunkt. All das Leid, das sie in sich verbergte wurde zu unbändigem Zorn, der ungeahnte Kräfte in ihr weckte. "Neeeeiiiinnnn!!!!" schrie sie verzweifelt. Mit diesem letzten Aufschrei erstrahlte der Halbmond auf ihrer Stirn. Ihre Gestalt wurde in eine sanfte silberne Aura getaucht. Ihre Augen bekammen einen merkwürdigen Glanz, als wäre ihr Geist sehr weit weg - außerhalb dieser Welt. Gianfar wich lieber zurück und bereitete seinen Schutzschild vor. Bunnys Gestalt strahlte immer noch. Plötzlich hob sie beide Arme über ihren Kopf und schloß ihre Augen. "Was soll das?! Was hast du vor?!" schrie Gianfar erschrocken und setzte seine gesamte Energie in den Schutzschild. Ohne eine Antwort ihrem Feind zu geben, sammelte sie weiterhin ihre Energie. "Schatten! Auf sie! Los!!" Die leblosen Wesen der Nacht grifen die leuchtende Gestalt der jungen Frau an. Doch ihre silberne Aura diente auch als eine Art Schutzschild und ließ die Angreifer nicht weiter kommen. Im nächsten Augenblick erschien eine silberne Lichtkugel in ihren Handflächen, die ständig wuchs. Als sie die Größe eines Fußballs erreichte, öffnete Bunny plötzlich ihre Augen. Entschloßenheit stand in ihnen deutlich geschrieben. Gianfar erschrak: "Das ist der gleiche Blick wie vor 2 Jahren!" Da ließ Bunny die Lichtkugel schon los. Diese schwebte erstmals einige Meter über sie. Erst dann kam eine riesige Explosion, die eine starke Energiewelle erschuf. Sie verbreitete sich so schnell, dass es unmöglich war ihr zu entkommen. Ungewöhnlich war nur, dass sie keines der Gebäude beschädigte oder nur ein Fenster zerbrechen ließ. Gianfar wollte schon seinen Schutzschild verschwinden lassen, als er die Schreie der Schatten wahrnahm. Er sah sich erschrocken um. Seine Gehilfen lösten sich einer nach dem anderen auf. Keiner konnte sich gegen diese "Attacke" wehren. Auch Gianfar bekam sie bald zu spüren. Er musste viel Energie für den Schutzschild opfern um heil davon zu kommen. Als die Energiewelle schließlich vorbei war, sank er erschöpft auf die Knie. "Das war knapp..." seufzte er. Im selben Moment erlosch die schützende Aura um Bunny. Diese konnte sich fast nicht mehr auf Beinen halten - ihre Energiereserven waren erschöpft. Dann kam das, was kommen musste. Langsam verlor sie das Bewustsein und fiel auf den Boden. Ihr letzter Blick galt Gianfar, der sich ihr langsam näherte. Dann wurde sie ohnmächtig. Kapitel 21 - Danach... ----------------------- Hallo! Vielen Dank an alle Kommentar-Schreiber! Ich grüße auch die, die jetzt zum Urlaub weggefahren sind und genießen die Ferien. ;o) * Also die Fortsetzung ist wieder da! Bunny ist ohnmächtig und Gianfar ausgeliefert. Kann sie sich noch retten? Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 21 - Danach... Gianfar, der als Einziger Bunnys Attacke überlebte, sah sich erschrocke um. All seine Gehilfen waren besiegt - nur ein Haufen Asche blieb von jedem von ihnen übrig. Vorsichtig blickte er zu Bunny, von der er noch eine so mächtige Attacke erwartete. Doch diese schien nichts derartiges vor zu haben. Dazu sah sie ganz schön erschöpft aus. Und als sie dann auch noch zum Boden fiel, war es ihm klar - er war der einzige Sieger. Triumphierend kam er zu ihr näher. Erstmals sah er sie genauer an. Sie war älter als er sie in Erinnerungen hatte. Aber ihre Dickköpfigkeit war immer die gleiche. Sie musste doch wissen, dass sie gegen ihn keine Chance hatte, aber trotzdem tat sie es. Irgendwie begann sie ihn zu interesieren. Sie war anders als die übrigen Menschen auf diesem Planeten. Und er musste es schließlich wissen, denn er untersuchte ihre Eigenschaften und Fähigkeiten schon fast 2 Jahre. Und dazu noch diese ungewöhnliche Kraft. Die spürte er vor 2 Jahren nicht. Da war er sich sicher. Er kniete vor ihr nieder und sah sich ihr Gesicht an. Er war zart, obwohl die Anzeichen von Tränen noch sichtbar waren. Auf ihrer Stirn verglühte langsam der goldene Halbmond. "Mondprinzessin?" flüsterte er überrascht, "das ist doch unmöglich! Es gab niemals 2 Mondprinzessinen gleichzeitig!" Leichter Wind wirbelte den umliegenden Staub auf. "Wer bist du wirklich?" flüsterte er fast liebevoll und wollte ihre verblasste Wange streicheln. Doch plötzlich verspürte er Berührung eines Schwertes auf seinem Hals. Dieser war genau auf seine Halsader gerichtet. Wer auch immer es wagte ihn zu bedrohen, er wusste, was er tat. "Lass deine dreckigen Finger von ihr!" ertönte eine feste weibliche Stimme hinter ihm. Gianfar musste sich nicht umdrehen um herauszufinden, wer sich ihm stellte: "Du bist's. Ich habe dich hier nicht erwartet..." "Denkst du etwa, dass ich dich einfach so herumlaufen lasse, nachdem du meine Familie kaltblütig umgebracht hast!" "Das sind zu starke Worte. Meinst du nicht?" "Du redest zu viel, Gianfar. Und ich habe keine Zeit. Übrigens - Schöne Träume!" Dann wurde er mit dem stumpfen Ende des Schwertes in den Nacken geschlagen und verlor sein Bewustsein. Erst dann kam die dunkele Gestalt zu Bunny, die davon nichts mitbekam. Vorsichtig wurde sie von ihrer Retterin in den Arm genommen. "Endlich bist du wieder da..." Dann verließen sie den Platz vor Tokio Tower. Zurück blieb nur "schlafender" Gianfar. *** In anderem Teil Tokios um die selbe Zeit brachten die Sailorkriegerinnen eine weitere Schlacht gegen die Wesen der Dunkelheit hinter sich. "Sag nicht, Venus, dass du ihn einfach sitzen gelassen hast?!" fragte Jupiter überrascht und erledigte so nebenbei einen weiteren Schatten mit ihrer neuen Attacke - Thunder Dragon. "Wieso denn nicht? Mitsuki ist viel atraktiver als er. Und dazu habe ich ihm mit einer Brunete im Cafe sitzen gesehen," antwortete die Angesprochene. "Das ist doch kein Grund ihm 2 Stunden warten lassen und dann einfach abservieren." "Warum denn nicht?..." "Hey, ihr da!" ertönte die strenge Stimme von Sailor Mars, "hier ist kein Diskussionsklub. Klar!" "Aber, Mars, heute ist es viel zu langweilig," verteidigte sich Venus, "es gibt zu wenig zu tun und die Schatten, die hier sind, kämpfen wie Anfänger." "Das gibt dir aber nicht das Recht schlapp zu machen! Wir haben Pflichten dieser Welt gegenüber. Ist dir das überhaupt klar?" "Ja, ja, ich weiß - die Welt vor dem Bösen zu schützen, aber hatten wir das nicht schon?" Mars sah ihre Freundin entsetzt an: "Bist du wirklich Sailor Venus? Wurdest du nicht von den Außerirdischen entführt?" "Sehr witzig..." "Venus, hat aber Recht ," mischte sich auch Saturn ein, "heute ist es viel zu still." "Vielleicht sind ihnen die Schatten einfach ausgegangen." "Jetzt ist keine Zeit für Scherze, Venus," rügte sie Moon und sah sich vorsichtig um, "vielleicht planen sie wieder was. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie das mit der Erde beenden würden." "Das glaub' ich nicht. Ich fühle so große Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum nicht. Aber etwas ist im Laufe. Etwas, was schon vor Jahrtausenden seinen Lauf nahm." "Du sprichst immer so geheimnisvoll, Pluto, dass ich kein einziges Wort verstehe," sagte Venus sarkastisch. "Das liegt wohl daran, dass du nichts im Kopf hast," sagte Uranus lächelnd. "Willst du mich etwa beleidigen?!" "Nein, das würde ich nie wagen," sagte Uranus mehr belustigt als ernst. Venus sah sie beleidigt an. Weitere Diskussionen wurden jedoch vorübergehend verschoben, denn eine kleinere Gruppe von Schatten lief auf sie zu. Die jungen Frauen stürzten sich wieder in den Kampf, wie sie es schon den ganzen Jahr taten. Sailor Mars feuerte gerade ihre neue Attacke - Fire Storm auf ihren Gegner, als sie eine schnell sich näherte Energiewelle wahrnahm. Diese ging jedoch weiter, ohne ihnen irgendwie zu schaden. Eine ganz andere Wirkung hatte sie jedoch auf die Schatten, die sich sofort schreiend auflösten. Mars sah es überrascht an, vergass jedoch ihre Attacke, die sie bereits abschoss. Fire Storm verfehlte seinen Ziel (war doch klar, da sich da auch kein mehr befand) und flog direkt auf Venus, die es im letzten Moment bemerkte. "Aaaaahhhh!" begann sie zu schreien, als ihre Haare anfingen etwas zu brennen. "Aqua Melody!" So rettete Merkur die schöne Mähne von Venus. Ohne sich aber bei ihrer Freundin zu bedanken, störmte Venus sofort auf Mars zu: "Mars! Sieh, was du mit meinen wunderschönen Haaren gemacht hast!!" Die Angesprochene wich schludbewust etwas zurück: "Ich kann nicht dafür. Wirklich!" "Das kannst du jemandem anderem erzählen!"schrie aufgebrachte Venus. Während sich die Zwei stritten, sahen sich die anderen fragend an. Bis die große Frage von Jupiter ausgesprochen wurde: "Was war das?" "Keine Ahnung," antwortete Saturn knapp. "Ich analysiere..." ertönte Merkurs ruhige Stimme. Nach einer Weile hatte sie schließlich die Ergebnisse: "Eine Energiewelle. Wenn ich mich nicht irre, besteht sie aus Unmenge von Energie und wird in wenigen Minuten die ganze Erde umfassen." "Wo ist ihr Ursprung?" fragte Pluto neugierig. "Kann ich nicht sagen. Es gibt zu viele Verzerrungen." Uranus sah sie misstrauisch an: "Und wieso hat sie nur die Schatten vernichtet und uns nicht?" "Sie bestand meistens aus positiver Enerige, deren sie nicht standhalten konnten." "Was meinst du mit meistens?" "Mein Computer kann die restlichen 25 % nicht analysieren. Dafür brauche ich unseren Hauptcomputer." "Gut, kehren wir zurück zum Stüztpunkt. Hier gibt es sowieso nicht mehr zu tun," entschied Moon. Die anderen nickten und sahen zu Venus und Mars, die sich immer noch stritten. "Du hast es absichtlich getan. Gib es endlich zu!" schrie Venus Mars an. Die anderen seufzten: "Die ändern sich nie..." *** Im gleichen Moment irgendwo in einem dunkelen Raum: Auch hier war die Energiewelle spürbar, obwohl sie schwächer war als vor Tokio Tower. Hier richtete sie nur eine kleine Erschütterung der Wände, die aus dunkeler Energie bestanden. Nichts weiter. Trotzdem ließ dieses Ereignis die Bewohnerin dieses Ortes aus dem Schatten kommen. Klang der Ketten begleitete jeden ihren Schritt. Dann ertönte ihre sanfte, aber gleichzeitig traurige Stimme: "Schwester, bist du es wirklich?" Anmerkung des Autors: 1) (kleiner Quiz) Sicher haben viele von euch die geheimnisvolle Retterin von Bunny erkannt. Ihr könnt mir euere Antworten zu den Kommentaren schreiben. Ich würde mich über sie riesig freuen. ;o) 2) Ich weiß jetzt gibt es zu viele Schwestern in meiner Geschichte. Ich versuche bei dem nächsten Kapitel auch gleich die Charakterbeschreibung zu veröffentlichen. :o) Kapitel 22 - Erinnerungen -------------------------- Hallo! Ich bin wieder da und mit mir das 22. Kapitel meiner Geschichte! Vielleicht werden sich einige von euch fragen, warum es diesmal so lange gedauert hat. Die Antwort ist simpel: Dieser Teil verrät etwas mehr von der Haupthandlung - also beantwortet die wichtigsten Fragen: Warum gibt es zwei Mondprinzessinen, wenn nur ein Kind pro Generation geboren kann? Wer ist Bunny wirklich? und so weiter... (So etwas muss man doch bis zum lezten Moment geheim halten, oder?) ;o) Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 22 - Erinnerungen >>Ein wunderschöner Palast aus dem weissensten Mramor umgeben von verschiedensten Pflanzen, die es in dieser Welt nur gab, erstreckte sich aus dem Nichts dieses kleinen Planeten, den man viel mehr als Trabant betrachten konnte. Was sich auch bald bestätigte, denn hinter dem prachtvollen Gebäude tauchte ein wunderschöner blauer Planet auf. All das ergab ein unvergessliches Szenario, dass jedem den Atem nahm. Auch diesmal war alles perfekt. Bis auf eine Kleinigkeit... Jeder hätte wohl in dieser idealen Welt nur glückliche und zufriedene Menschen erwartet. Trotzdem konnte man Schluzen hören. Das Weinen kam aus einem offenem Fenster, der sich im ersten Stock des Plastes befand. Hinter den seidenen Vorhängen saß eine junge Frau auf einem leeren Bett. Ihre königliche Krone verriet ihren hohen Posten und ihre wunderschönen langen weißen Haaren in Kombination mit dem weißen Kleid, das sie trug, ließen sie einfach zauberhaft aussehen. Doch ihr verweintes und unglückliches Gesicht nahm ihr jede Schönheit. In ihren Augen konnte man tiefen Schmerz sehen, der ihre Seele leiden ließ. Immer noch weinend bemerkte sie die weibliche Gestalt nicht, die hinter den Vorhängen stand und sie beobachtete. Plötzlich ertönte die sanfte Stimme der Unbekannten: "Warum weinst du, Königin des weißen Mondes?" Die Angesprochene erschrak. "Du?" brachte Königin Serenity nur vor und trocknete schnell ihre Tränen. Doch ihren Trauer konnte sie nicht verbergen. "Was lässt deine Seele so leiden, dass du die ganze Welt um dich vergisst?" Die junge Königin sah sie an und begann zu erzählen: "Wächterin, du weißt, dass jede Königin eine Tochter zur Welt bringen muss, um die Thronfolgerin zu sichern." "Ja, das ist mir bekannt." "Als ich noch Prinzessin war, habe ich mich in einen Mann verliebt. Meine Mutter war zuerst dagegen, da mein Außerwählter nicht einen entsprechenden Posten hatte. Aber mit der Zeit verstand sie meine Liebe und wir heirateten. Danach übernahm ich die Rolle meiner Mutter. Nach einem Jahr gebar ich schließlich eine Tochter, wie es seit dem Beginn unserer Reihe war. Ich war so glücklich..." Die junge Königin hielt inne. Weitere Tränen spiegelten ihren inneren Schmerz wieder. "...Leider dauerte mein Glück nur einen Moment. Am Rande des Sonnensystems wurden Feinde gesichtet. Mein Ehemann übernahm die Verteidugung. Der Kampf erwies sich jedoch als eine vorbereitete Falle. Und mein geliebter Mann fiel beim Versuch die anderen zu schützen. Er war ein Held..." -"Königin, du wurdest in eine unruhige Zeit geboren. Alle deine Vorgängerinnen genoßen den Frieden dieser Galaxie. Die Zeiten sind aber vorbei..." Serenity sah sie traurig an: "Alles muss eines Tages enden." "Ja, das ist wohl war... Aber du weinst nicht um deinen Mann, nicht wahr?" "Ja. Ich habe ihn vor 8 Jahren verloren, als unser Kind erst drei Jahre alt war. Meine kleine Tochter - Prinzessin Serenity. Sie war so unschuldig und so fröhlich. Sie war meine Sonne, die mein Leben nach dem Tod meines Mannes durchschien. Ich habe sie so geliebt, wie ich niemandem vorher geliebt habe. Ich bereitete sie schon seit ihrem 5 Lebensjahr auf ihre künftige Rolle. Ich lernte sie all mein Wissen, das ich von meiner Mutter bekam. Ich wollte für sie das Beste. Doch das Schicksal ist zu grausam..." Weitere Tränen nahmen ihr den Mut weiter zu sprechen. "Auch ich habe eine sehr nahe Person verloren...Es war meine Schlud, dass sie sterben musste." Die Königin sah sie überrascht an. "Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann, Königin des weißen Mondes. Meine Kräfte sind geschwächt." Die junge Monarchin stand auf: "Meine Serenity war erst 11 Jahre alt..." "Es tut mir leid. Ich kann die Toten nicht zum Leben erwecken..." Der letzte Hoffnungsschimmer erlosch: "Dann wird die Reihe der Mondköniginnen aussterben, da ich kein weiteres Kind gebären kann." "Das darf nicht passieren!" widersprach die Wächterin und hob den rechten Arm in den Luft. Zwischen den Frauen erschien ein Lichtpunkt, der sich nach einer Weile in einen silbernen Kristall verwandelte. "Das ist doch der legendäre Silberkristall unserer Familie!" rief Serenity überrascht, "der sollte im nordlichen Turm bewahrt werden. Wie hast du...?" "Das ist nicht wichtig. Ich will dir nur eine Möglichkeit geben, den Triumph der Dunkelheit zu verhindern." "Ich verstehe nicht." "Denkst du nicht das es höchst ungewöhnlich ist, das gerade deine Reihe langsam, aber sicher ausstirbt? Die Dunkelheit und ihre Gehilfen wollen das Gleichgewicht der Galaxie stören und die Herrschaft an sich reißen. Und gerade die Reihe der Mondköniginnen steht ihnen im Weg." "Aber wir haben nichts, wovor sie Angst hätten." "Oh, doch. Es gibt da was. - Der Silbekristall gehört dank seines Ursprungs zu den mächtigsten Waffen der Galaxie. Er darf niemals in falsche Hände fallen. Dafür hat deine Reihe schon gesorgt. Jetzt ist aber die Zeit gekommen seine Macht zu nutzen, um der totalen Vernichtung zu entkommen." "Was hast du vor?!" rief Serenity überrascht. "Ich werde all die gefallenen Seelen in den nächsten Leben begleiten und ihnen eine Wiedergeburt ermöglichen. Auch deine Tochter wird eine weitere Chance bekommen. - Ich befürchte nur, dass das Böse nicht so leicht aufgibt. Deshalb werde ich dir eine weitere Tochter schenken." "Aber das Einsetzen des Silbekristalls ist doch lebensgefährlich!" "Ich weiß... - Hab keine Angst, Königin. Ich werde immer in deiner Nähe sein - auch nach meinem Tod. Glaub mir..." Dann hob die Wächterin ihre Hände. Der Silbekristall gehorchte seiner neuen Herrin und flog zu ihr. "Leb wohl, Königin des weißen Mondes," sagte sie freundlich und konzentrierte ihre restlichen Kräfte auf den funkelnden Kristall vor sich. Dieser nahm die Energie an und begann stark zu strahlen. "Silberkristall, erkennst du mich?" fragte sie in ihren Gedanken. Als klare Antwort diente ihr noch angenehmere Ausstrahlung des Kristalls. "Ich bitte dich um Hilfe. Gib diesen Menschen Hoffnung und lass ihre Leben nicht im Abgrund der Vergangenheit verschwinden. Wiedergeburt soll ihnen ermöglicht werden!" Ein starkes und sehr angenehmes Licht erfühlte erst das Zimmer und dann tauchte auch den ganzen Mond ein. "Ich danke dir. - Bevor ich jedoch für immer meinen Posten verliere, bitte ich dich noch um einen letzten Gefallen. Wähle eine reine und unschuldige Seele, die fähig wäre das Böse in der Zukunft zu besiegen und der Galaxie den Frieden wieder zu geben. Sie soll die neue Mondprinzessin sein. - Und nun lebe wohl..." Ihren Körper umgab eine sanfte silberne Aura, die sich mit dem Licht des Kristalls verschmelzte. Bevor ihre Existenz aus der Realität völlig verschwand, hörte sie in ihren Gedanken ein schwaches Echo. Der Silbekristall sprach zu ihr: "Ich wähle dich!."<< Bunny wachte plötzlich auf. Sie konnte sich nicht so richtig erinnern, was passiert war und wo sie sich jetzt befand. Das interessierte sie im Moment aber wenig. Ein komisches Gefühl im Bauch und Schweißtropfen auf der Stirn verrieten ihr, dass sie auch diesmals schlecht träumte. Leider konnte sie sich an fast nichts mehr erinnern. Aber nur fast, weil sie viele Bilder, die ihr in den Sinn kamen, nicht einordnen konnte. Nur einen einfachen Satz hörte sie in ihren Gedanken immer und immer wieder: >Ich wähle dich!< Sie seufzte und hielt sich den Kopf. Langsam bekam sie Kopfschmerzen. "Was ist nur passiert?" flüsterte sie erschöpft. "Du hast versucht Gianfar und seine Gehilfen zu vernichten," bekam sie plötzlich eine unerwartete Antwort. Bunny sah erschrocken auf. Sie lag in einem einfachen Bett. Das Zimmer war dunkel und so konnte sie nicht ihre Gastgeberin so richtig erkennen. Die saß ihr gegenüber und beobachtete sie. "Gianfar..." dachte Bunny laut. Ja, sie konnte sich wieder an den Kampf mit ihm erinnern und einbisschen auch daran, was danach geschah. Sie hatte dabei ein ungutes Gefühl. Ihr Zorn erweckte in ihr etwas, was vielleicht verbergen sein sollte. "Du hast es fast geschafft," sagte die Unbekannte, "du hast mit deiner ungewöhnlichen Attacke alle seine Gehilfen besiegt. Leider hat es bei ihm nicht geklappt." Bunny weitete ihre Augen, als sie sich an das Ende des Kampfes erinnerte. Gianfar kam zu ihr. Diesmal wurde sie besiegt. "Du hast mich gerettet..." flüsterte sie nur. "Ja. Ich darf nicht zu lassen, dass sie dich in ihre Hände bekommen. Dann wäre alles aus." "Ich verstehe nicht..." "In dir sind ungeahnte Kräfte verborgen. Ich weiß nicht wie du zu ihnen gekommen bist. Aber eins ist sicher: Sie sind zu gefährlich für diese Welt." "Was willst du damit sagen?" "Kurz bevor du diese "Attacke" losgeschickt hast, habe ich deine Gefühle gespürt. Du hattest vor alles zu vernichten. Oder irre ich mich?" Bunny senkte schuldbewusst den Kopf: "Ja, du hast Recht. In einem kleinen Moment habe ich alle gehasst. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, aber der Hass in mir war zu groß. Und ich wollte endlich frei sein... Aber dann im Bruchteil einer Sekunde habe ich mich an alle, die mich früher liebten, erinnert. Auch wenn sie mich vergessen haben, sie gaben mir Geborgenheit und Liebe. Ich konnte sie nicht einfach so töten. Das war ich ihnen schuldig." "Das freut mich zu hören, Bunny Tsukino - oder sollte ich lieber Sailor Moon sagen," sagte die Fremde mit einer geheimnisvollen Stimme. Bunny erschrak: "Woher...?" "Erinnerst du dich denn wirklich nicht?" Langsam trat die Unbekannte aus dem Schatten. Bunnys Augen weiteten sich, als sie ihre Retterin erkannte: "Sailor Galaxia..." Ihre ehmalige Gegnerin lächelte sie freundlich an: "Schön dich wieder zu sehen, Mondprinzessin." Anmerkung des Autors: :o) Endlich ist klar, wer Bunny vor Gianfar gerettet hat. Zwar hat es keiner der Kommentarschreiber erraten, aber das macht nichts (es war ja auch nicht gerade leicht). Trotzdem möchte ich sie hier nennen und mich bei ihnen bedanken: aqualight, sekhmet und mitsuki11. Danke euch!! Ihr wart der Wahrheit sehr nah. ;o) Kapitel 23 - Was passiert, wenn... ----------------------------------- Hallo!! Vielen, vielen Dank für euere netten Kommentare!!! Ihr habt mir damit so große Freude bereitet, dass ihr gleich den weiteren Teil zu lesen bekommt. ;o) * Diesmal geht es um Mamoru und Mädchen (Bunny muss sich erstmals erholen). Wie ich schon vorher eingedeutet habe, wird es Bunny nicht so leicht haben, wie sie früher glaubte. Hier erfahrt ihr warum. Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Da Bunnys Vergangenheit etwas verwirrend ist (das gebe ich zu), schreibe ich hier die bisherige Zusammenfassung: Bunny war in ihrem früheren Leben eine Wächterin (wovon bleibt noch geheim). Sie hatte noch höheren Rang als die Mondkönigin selbst - weil sie ohne größere Probleme den Silberkristall beherrschen konnte, was nur der Mondfamilie vorbehalten wurde; dazu wusste sie jede Menge von den Kräften dieses Kristalls. Da der Mondfamilie Aussterbung drohte (dank dem Bösen), nutzte Bunny den Kristall, um eine neue Mondprinzessin zu erschaffen (2. Tochter von Königin Serenity). Der Kristall wählte ihre reine Seele aus. Kapitel 23 - Was passiert, wenn... Mamoru stand langsam auf. Er ist vor etwa einer Stunde aufgewacht und konnte nicht wieder einschlafen. Seit dem gestrigen Ereigniss, als er das ungewöhnliche Geschenk fand, hatte er ein ungutes Gefühl. Was eigentlich in diesen schwierigen Zeiten kein Wunder war. Er ging in die Küche um sich sein Frühstück zu machen, wie er es so lange schon tat. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu der Rose und Feder. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Das Telefon klingelte. "Hoffentlich ist das nicht das Krankenhaus. Ich habe schon so viele Überstunden gemacht, dass ich den ganzen Jahr Frei haben müsste..." sagte er gereizt, als er zum Telefon ging. "Mamoru Chiba." "Hallo Mamoru! Hier ist Rei!" Mamoru war so geschockt, dass er die ganze Umgebung vergass. Warum rief sie denn an? Er unterbrach mit ihnen jeglichen Kontakt nach Bunnys Tod. Sie waren doch Schuld, dass sich seine größte Liebe opfern musste! "Hallo? Mamoru, bist du noch da?" "Ja, klar. Was brauchst du?" sagte er und wunderte sich über den kalten Ton seiner Stimme. "Wir müssen mit dir sprechen. Es ist sehr wichtig. Kannst du heute zum Hikawa Tempel kommen?" "Weshalb denn?" fragte er gelassen. "Bitte komm. Wir werden auf dich warten. Bis bald!" Dann legte sie den Hörer einfach auf. Sie gab ihm keine Chance diese Einladung abzulehnen. Er seufzte. "Das muss immer mir passieren... Ich muss endlich lernen nein zu sagen!" *** Als die Sonne nach den langen Stunden der Dunkelheit endlich erschien, war er schon auf dem Weg zum Hikawa Tempel. Nach fast 2 Jahren, in dennen er versuchte zu vergessen, war er wieder da. Der Hikawa Tempel erstreckte sich vor seinen Augen und ließ keinen zweifeln, dass er immer noch eine starke geistliche Enerige in sich verbergte. Langsam und gelassen ging er zum hinteren Teil des Tempels, wo er schon erwartet wurde. Ruhig öffnete er die Zimmertür und trat ein. Die Augen der Anwesenden sahen ihn sofort an. "Danke, dass du gekommen bist, Mamoru," sprach Rei ihn sofort an, "setzt dich bitte. Wir wollen mit dir etwas sehr Wichtiges besprechen." Mamoru sah sie misstrauisch an. Beobachtend setzten er sich zum Tisch. Die Mädchen waren älter als er sie in den Erinnerungen hatte. In ihren Augen konnte er Spuren von Angst und gleichzeitig Trauer lesen. "Was ist so wichtig, dass ihr mich hierher berufen habt?" "Das hier!" antwortete Rei knapp und reichte ihm die gestrigen Zeitungen über. Mamoru verstand nichts - bis er die Schlagzeilen las: >Tot oder lebendig? Weitere Gefahr für die Stadt!< Seine Augen nahmen einen harten Ausdruck: "Was soll das?" fragte er gereizt und blickte zu den anderen auf, "wollt ihr mich etwa in euere Sachen verwickeln?" Rei sah ihn verständnisvoll an: "Lies lieber weiter!" Mamoru verstand nicht, was sie damit bezwecken, aber er tat es. Tot oder lebendig? Weitere Gefahr für die Stadt! Die schwergeprüfte Stadt erlebte heute am frühen Mittag ein höchst unwahrscheinlichesEreignis. Nach all den Entführungen können wir wieder eine neue Gefahr für die Bürger Tokios zuzählen. Wie sich sicher noch viele von uns erinneren, passierte vor 2 Jahren ein tragischer Unfall vor Tokio Tower. Dieser forderte ein Opfer - eine junge Studentin NamensBunny Tsukino. Bis heute blieb jedoch ihrer Tod unklar, denn die zuständigen Behörden wollten sich zu diesem Vorfall nicht äußern. Aus vertraulicher Quelle haben wir jedoch herausgefunden, dass sie sich in den Kampf zwischen den Sailorkriegern und unserem heutigen Feind eingemischt hat, wobei sie ihrLeben opfern musste... Mamoru sah erstaunt und gleichzeitig zornig die anderen an: "Wer hat es ihnen gesagt?!" "Wir wissen es nicht," antwortete Haruka ungewöhnlich still, "aber derjenige musste wirklich sehr gut mit der ganzen Sache vertraut sein, wenn er sogar Photos hatte." Mamorus Augen weiteten sich, als er die Photos unter dem Artikel bemerkte. Auf einem erkannte er die Sailorkrieger und Gianfar. Doch der Zweite rief in ihm alte Wunden auf. Man konnte Bunny in einer starken Umklammerung von Gianfar sehen. Sie konnte sich nicht befreien und ihr Gesicht verriet Schmerzen. Mamoru begann, ohne es zu wissen, zu weinen. "Warum war ich nicht da!" "Mamoru, diese Sache vor 2 Jahren ist immer noch zu lebendig, aber deshalb haben wir dich nicht hierher gerufen. Lies bitte weiter," forderte ihn Rei auf. Mamoru verstand nicht. Trotzdem blätterte er zu der nächsten Seite. Gleich die Photos versetzen ihm einen Schock. Das Erste zeigte Bunny in der Schuluniform, die sie als Studentin des letzten Jahrgangs trug. Es wurde vor 2 oder 3 Jahren gemacht. Doch der Zweite schien völlig neu zu sein. Denn sie hatte weiße Sachen an, die er nie zuvor bei ihr sah. In den Händen hielt sie eine rote Kamelie. Ihr Blick war liebevoll und ihre Gesichstzüge zart. Mamoru könnte schwören, dass sie schon erwachen aussah, was natürlich völliger Unsinn war, denn seine Geliebte war schon 2 Jahre tot. Neugierig las er den Text darunter. Zum Vergleich bieten wir ihnen das Photo, das vor 2 Jahren als Erinnerungsphoto in den Zeitungen erschien, und das, das unser Reporter auf dem Markt Shinguchi gemacht hat. Mamoru verstand nichts. Der Markt Shinguchi entstand vor etwa einem Jahr, also war es unmöglich, dass es Bunny auf dem Photo war. Schnell kerhte er zu dem Artikel um mehr Infos zu bekommen. ...Jetzt nach 2 Jahren passierte das Unmögliche. Die totgeglaubte Bunny Tsukino wurde am frühen Mittag auf dem Markt Shinguchi gesehen. Unser Reporter verfolgte sie bis zu einem Blumenstand, wo sie die ältere Eigentümerin ansprach. Ohne Rücksicht verkaufte sie fast alle Blumen der alten Dame und behielt das erhaltene Geld für sich. Damit nicht genug klaute sie auch noch eine wertvolle rote Rose. Danach verlasste sie schnell die Gegend. Um Unrecht zu vermeiden, sprach sie unser Reporter an, was sich ihm als verhängnisvoll erwieß. Denn die junge Straftäterin griff ihn an und verletzte ihn schwer. "Ich wollte ihr nur eine Frage stellen und bitten das Geld der alten Frau zurückzugeben, aber sie griff mich einfach an und ich konnte mich nich wehren." Nach diesem Ereigniss verlasste sie den Markt und wurde bisher von niemandem wiedergesichtet. Deshalb bitten wir die Mitbürger von Tokio um Hilfe bei der Suche nach ihr. Alle sollten davon ausgehen, dass die Gesuchte sehr gefährlich ist und möglicherweise zu unseren Feiden gehört. Mamorus Blick verfinsterte sich gefährlich. Und als er mit der Faust gegen den Tisch schlug, haben die Mädchen verstanden, welchen Teil des Artikels er gerade las. "Das ist doch völliger Unsinn, was da geschrieben wird! Bunny wurde niemanden bestohlen und dazu noch verletzen! Ich muss sofort mit diesem Reporter sprechen! Weiß eine von euch, wer das ist?" sagte er zornig und drehte sich zu den Mädchen. Minako nickte: "Ja. Ich habe harausgefunden, das er Shinji Tagashi heißt und du kannst ihn heute um13 Uhr im Café Harmony ausfindig machen. Da geht er regelmäßig hin." Mamoru bedankte sich und wollte schon aufstehen, damit er diesen Mistkerl schnell begegnen kann. Bis ihn Setzuna aufhielt: "Das ist aber nicht alles, Mamoru." Der Angesprochene sah sie verwundert an. Er verstand nicht. "Gestern bei einem Kampf haben wir eine ungewöhnlich starke Energiewelle wahrgenommen. Sie hatte alle unsere Gegner vernichtet ohne uns irgendwie zu schaden." Mamoru verstand immer noch nicht, was sie damit sagen wollte, deshalb fuhr Setzuna fort: "Die Grundenergie enthielt etwa 75% von positiven Energie, deshalb war sie fähig die Schatten zu besiegen. Wie Ami später endeckte, gehört diese spezifische Energiesignatur Bunny, als sie sich noch in Sailor Moon verwandeln konnte." "Das ist doch eine sehr gute Nachricht! Das bedeutet, dass sie wirklich zurück ist!" freute sich Mamoru und in seine Stimme kehrte ein glücklicher Ton. Im Innren war er so glücklich, dass Bunny wieder bei ihm. Die Rose und die Feder waren doch der Beweis, oder? "Leider ist das nicht alles..." Setzuna sah ihn sehr ernst an, "die übrigen 25% konnte Ami leider nicht identifizieren. Trotzdem haben wir sie mit verschiedenen Energiesignaturen vergleicht. Und das Ergebnis ist erschreckend. - Die gleiche mit wenigen Unterschieden hat unser heutiger Feind - Gianfar und sein Herrscher!" Mamorus Augen weiteten sich. Viele vergangene Bilder liefen ihm vor Augen, aber Bunny als die Böse konnte er sich nicht vorstellen. "Wir verstehen deine Reaktion, Mamoru, aber wir müssen mit allem rechnen - auch damit, dass Bunny zu unserem Feind gehört." "Das hindert mich aber nicht mit diesem Redaktor zu sprechen, oder?" sagte er vielmehr spöttisch als ernst. "Ja, das ist war," nickte Setzuna, "tu, was du nicht lassen kannst." Mamoru stand auf. Einzeln sah er die Mädchen an. Glaubten sie wirklich, dass Bunny jetzt zu dem Feind gehört? In ihren Augen sah er nur Angst und Trauer. Sie hatten Angst gegen ihre treuste Freundin jemals kämpfen zu müssen. "Wir sehen uns dann," sagte er knapp und verließ das Zimmer. Die Mädchen sahen ihn lange hinterher. "Glaubt ihr, dass es wirklich wahr ist, dass Bunny jetzt gegen uns ist?" fragte vorsichtig Hotaru. "Wir wissen es nicht," ertönte Harukas besorgte Stimme, "aber wir sollten es in Betracht nehmen, dass wir vielleicht gegen sie eines Tages eintretten müssen." Kapitel 24 - Enthüllungen ------------------------- Hallo! Vielen, vielen Dank für euere sooo netten Kommentare!!! :o) Ihr habt mich damit so glücklich gemacht, dass ich schnell weiterschreiben musste. Leider hatte ich dann keine Zeit es zu veröffentlichen - erst jetzt (und die Technik wehrt sich natürlich ^^;). Ich hoffe ihr seid mir deswegen nicht böse. * Bevor Galaxia etwas über sich verrät, kommen erstmals die Bösen zum Wort. ;o) Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 24 - Enthüllungen "Ich sollte es wissen!" rügte er sich. Sein schwarzer Gewand flatterte bei jeder seiner Bewegung. Die Beule an seinem Hinterkopf nahm er nicht mehr wahr. Das, was ihm am meisten beunruhigte, war diese Entdeckung. "Ich sollte es wissen!" schrie er fast. Schnell drehte er sich zu dem Computer: "Zeig mir die Ergebnise!" Vor seinen Augen entstand ein Hologram von Bunny. Diese trug dieselben Sachen wie vor wenigen Stunden. "Und jetzt Sailor Moon!" der Computer gehorchte seiner zornigen Stimme und ließ die Gestalt von Sailor Moon erscheinen. Diese hatte jedoch weiße Haare. "Nicht diese!" schrie Gianfar, "die, die Chaos vor 5 Jahren besiegte!" Die weißhaarige Sailor Moon verschwand. Nach einer Weile, die für Gianfar wie eine Ewigkeit vorkam, erschien sie schließlich in ihrer vollen Pracht. Die Kriegerin, die das perfekte Geschöpf der Dunkelheit besiegte. Sailor Moon - die jedoch in dieser Welt und dieser Zeit nicht mehr existierte. "Und jetzt vergleichen!" lautete sein nächster Befehl. Die beiden Holograme begannen zu verschmelzen. In einem Augenblick, sah das ganze wie ein Unsinn, doch er war sich sicher. Und dann kam es. Die beiden Gestalten verschmelzten zu einer einzigen Person. "Die Werte stimmen überein," meldete der Computer, "Energiesignaturen 75% und Körperbau 95%. Zu 85% handelt es sich hier um dieselbe Person." Gianfar schloß seine rechte Hand zu einer Faust. "Ich hatte also Recht. - Was in diesem Sonnensystem auch passierte, es hat sich gegen die Sailorkrieger gewendet..." Ein teuflisches Lächeln erschien auf seinem - vor wenigen Minuten unruhigen - Gesicht. "Zwar weiß ich nicht, warum sie nicht mehr als Sailor Moon kämpft und an ihrer Stelle eine Unerfahrene ist, aber die wahre Sailor Moon alias Bunny Tsukino wird bald an unserer Seite stehen. Dafür sorg' ich!" Seine Beule meldete sich wieder zum Wort und ein schwacher Schmerz durchlief seinen Körper. "Auch du, Sailor Galaxia, kannst du meine Pläne nicht mehr durchkreuzen..." flüsterte er gefährlich still und seine Augen bekamen einen teuflischen Glanz. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Jemand drang in sein Gedächtnis. Er ahnte, wer es war, und er musste gehorchen. "Ja, mein Herrscher. Was brauchen Sie?" sagte er telepatisch und ungewöhnlich gehorsam. "Komm zu mir, Gianfar," lautete die knappe Antwort, die jedoch mit tiefen und festen Stimme gesagt wurde. "Wie Sie wünschen." Gianfar trat in eine große Halle. Die einzigen Lichter, die hier brannten, waren große Kerzen, die auf massiven Sockeln standen. Das wäre nichts ungewöhnliches, wenn die Flammen nicht mit einem schwarzen Licht brännten. Für ihn war es undenkebar, dass da ein Licht entstehen konnte, aber es war so. Und die Halle war so erhellt, dass er fast alle Einzelheiten sehen konnte. Mit festen Schritten kam er zu seinem Herrscher und kniete vor ihm nieder. "Meister," sagte er mit einer gehorsamen Stimme und senkte seinen Kopf. "Steh auf, Gianfar," bemerkte die gehüllte Gestalt auf dem Thron. Der Angesprochene gehorchte. Vorsichtig sah Gianfar seinen Herren an. Er war wie immer in einen schwarzen Umhang gekleidet. Sein Gesicht konnte er auch diesmal nicht erkennen. Seit er denken konnte, verbergte er immer seine Augen mit einer Kapuze. Das Gesicht konnte er nur manchmal erkennen. Und das was er sah, genügte ihm dazu, dass er seinen Herrscher für einen Menschen halten konnte. Mehr brauchte er nicht zu wissen. "Wie war der Fang heute?" fragte Gianfars Meister plötzlich. "Wir haben Verluste erlitten," antwortete er nach der Wahrheit. Lügen hatte keinen Sinn, denn Er würde es bemerken. "Und wie viele?" "Zwei Drittel." Die dunkele Gestalt des Herren bleib ruhig, was Gianfar mehr Sorgen machte, als wenn er ihn dafür anschreien würde. Als er noch jung war, war er Zeuge einer Situation, die dieser sehr ähnlich war. Ein General versagte damals bei einer Invasion und der dunkele Herrscher löschte ihn aus, ohne sich größere Vorwürfe zu machen. Eigentlich erwartete Gianfar das selbe Schicksal vor 2 Jahren, als er vor dem Tokio Tower versagte. Aber nichts geschah. Er wurde einfach versetzt. Jetzt war er sich aber vollbewusst, dass er nicht so leicht davon kommen wird. "Weißt du, Gianfar, warum ich dich vor einem Jahr gehindert habe, die Sailorkrieger dieses Systems zu vernichten?" Der Angesprochene war verwirrt. Was soll diese Frage? Warum interessiert ihn nicht, wie es zu den großen Verlusten kommen konnte oder wer sie angriff. Warum? Er kannte die Antwort nicht. Nach einer stillen Weile begann sein Meister leicht zu lachen: "Du bist verwirrt... Das ist gut. Das verriet mir, dass du mir treu geblieben bist und über meine Pläne nicht gewusst hast." Gianfar verstand immer noch nichts. "Als ein Teil von mir diesen Planeten vor 5 Jahren besuchte, habe ich die verborgenen Kräfte schon gespürt. Trotzdem ließ ich mich auf einen Kampf nieder. Vielleicht habe ich damals still gehofft, dass ich mich nur irre. Denn es gibt zu viele Planeten in dieser Galaxie und dieser kleiner Planet war so schwach und hilflos.Wer würde sich auch denken, dass gerade hier die Quelle der Kraft ruht," sagte der dunkeler Herrscher ruhig und nachdenklich, was bei Gianfar noch größere Unruhe hervorrief. "Was meinen Sie mit dieser Quelle der Macht?" fragte Gianfar plötzlich - ohne über den Sinn dieser Frage nachzudenken. Sein Meister hob leicht seinen Kopf, so dass man sein Kinn und Mund sehen konnte. Gianfar senkte schnell seinen Blick. Es gehörte sich nicht ihm Fragen zu stellen. "Das ist nicht wichtig. - Such diese junge Frau, die dich heute Nacht herausgefordert hat. Sie wird unsere Reihen erweitern und uns helfen endlich die volle Kontrolle über die Milchstraße zu haben. Sei aber vorsichtig, das nächste Mal lasse ich dich nicht so leicht davon kommen. Und nun geh und bring sie mir!" Gianfar verbeugte sich und verließ die Halle mit noch mehr Fragen als vorher: "War etwa Chaos ein Teil von ihm?" Als der rothaarige Krieger die Halle verließ, begann die dunkele Gestalt des Herrschers zu lachen: "Ja, vertrau nur. Bald wirst du verstehen, was die Quelle der Macht wirklich ist." Die darauf gekommene Stille wurde plötzlich vom Klang der Ketten gestört. Er sah auf. Aus dem Schatten der Wände löste sich eine schlanke weibliche Gestalt, die sich ihm näherte. Auf den Füßen trug sie goldene Ketten. "Was willst du?" fragte er schroff. "Du weißt ganz genau, was ich will, Scar." Unruhig stand er auf und kam zu dem Platz, wo vorher Gianfar kniete. "Ja, das weiß ich. Genauso wie du weißt , dass ich erst aufhören kann, wenn ich sie alle in den Händen habe," sagte er ruhig und beobachtete das goldene Medaillon in seiner rechten Hand, das auch Gianfar trug. "Du hast mir damals was versprochen, weißt du noch?" "Das ist aber lange her, Soranja. Und eigentlich hatte ich nie vor es zu halten," lächelte er vergnügt. "Vor vielen Jahren hast du die Lücke in unseren Reihen genutzt, um die vollkommene Macht zu besitzen. Du hast sogar ein Komplott vorbereitet, um die Mondfamilie aus dem Weg zu schaffen. Und trotzdem hast du versagt. Auch jetzt wirst du versagen, obwohl du so lange auf diese Möglichkeit wartest." "Das sind große Worte, Soranja. Kannst du dir überhaupt sicher sein, dass sie wirklich in Erfühlung gehen werden?" Die junge Frau schwieg. "Auch vor 21 Jahren, hast du versucht das Schlimmste zu verhindern. Aber es ist dir nicht gelungen die Quelle zu schützen. Und jetzt? Wie willst du sie jetzt beschützen? Indem du mir drohen wirst? Sei nicht lächerlich. In deiner Position kannst du nicht handeln!" "Das sicher nicht - zwar bin ich jetzt machtlos, aber ich kann immer noch die Dinge beeinflussen, ob es dir gefällt oder nicht, Scar." Der dunkele Herrscher drehte sich schnell um: "Willst du mir drohen?" "Dann würde ich doch lächerlich sein, oder?" sagte sie mit einem spottischen Klag ihrer Stimme, "du bist so nah und trotzdem siehst du es nicht. Und das wird dein Verhägnis sein, Scar." "Nein, du irrst dich, Soranja. Ich habe sogar diesen mickrigen Planeten verschont um an die Quelle haranzukommen. Meinst du wirklich, dass ich so leicht aufgebe? Dann kennst du mich nicht so gut, wie du denkst." "Das wird sich noch zeigen, Scar... Das wird sich noch zeigen," flüsterte sie ruhig und verschmelzte wieder mit der Dunkelheit. Anmerkung des Autors: (ich weiß ich nerve schon damit) :o) 1) Wenn ihr etwas wegen der "Quelle der Macht" verwirrt seid, dann ist das nicht so schlimm. Es ist so gedacht - später wird alles klar. ;o) 2) Die Anspielung >Auch vor 21 Jahren, hast du versucht das Schlimmste zu verhindern.< ist hier nicht unbegründet. Wenn ihr euch erinnert, was damals passierte (sieht 1. Staffel Kapitel 3), wird danach einiges klar. Kapitel 25 - Das Leiden einer Seele ------------------------------------ Hi! Danke an alle, die nicht vergessen haben, einen netten Kommentar zu dem letzten Kapitel zu schreiben. Danke euch! ^^ Da bald meine Ferien enden *heul*, versuche ich jetzt öfters neue Folgen hochzuladen, um näher zum eigentlichen Ende zu kommen (wieviele Teile es geben wird, weiß ich selbst noch nicht - also lasst euch überraschen *g*). * Im heutigen Teil werden Fragen über Galaxias Anwesenheit aufgeklärt. Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 25 - Das Leiden einer Seele "Endlich was zum Knabbern!" sagte Bunny fröhlich und nahm den Reis mit Curry-Soße dankbar an.Sie hatte so großen Hunger, dass sie alle ihre Essgewohnheiten sofort vergaß und das Essen schnell in sich "rein warf". Galaxia sah sie verwundert an: "Bunny, wann hast du denn das letzte Mal was gegessen?" Bunny sah sie belustig an. Ihre Augen glänzten für einen Augenblick fröhlich auf. "Vor 2 Jahren? Ja, das wird es wohl sein," sagte sie dann unschludig und lächelte ihre alte Gegnerin an. Galaxia, die über ihren Tod Bescheid wusste, sah sie trotzdem überrascht an und begann zu husten, als ihr ein Fleischklops in dem Hals stecken blieb. "Und was machst du hier auf der Erde, Galaxia?" fragte Bunny plötzlich - den Reis immer noch essend. "Nenne mich bitte Himiko. Hier auf der Erde heiße ich Omikami Himiko." "Gut, wie du willst, Himiko. Heißt das nicht so etwas wie Tochter der Sonne?" Himiko alias Sailor Galaxia nickte. Bunny beobachtete sie, während sie aß, sie veränderte sich. Sie war trauriger und nachdenklicher, als sie sie in den Erinnrungen hatte. "Und? Was bringt dich hierher zu uns?" "Meine Pflichten." "Das habe ich von dir erwartet, aber deine Augen sagen mir was anderes." Himiko senkte schludbewust ihren Kopf: "Du kannst immer noch Leiden einer Seele spüren, nicht wahr?" "Ja, manchmal schon, aber bei dir ist es offensichtlich." In Himikos Augen erglänzten Tränen. Bunny bemerte dies und hörte auf zu essen. Vorsichtig legte sie den Teller mit dem Reis weg. "Du kannst mir vertrauen, Himiko. Schon vor 5 Jahren hast du mir deinen Geist geöffnet und ich habe dich nicht enttäuscht," flüsterte sie liebevoll und legte ihre Hand auf die von Himiko. Diese erschrack etwas, als sie die zarte Berührung erspürte. Langsam sah sie auf. Ihr Blick begegnete den von Bunny. Er war so warm und voller Verständnis. "Dazu kannst du den Vertrauen von jedem gewinnen," bemerte Himiko schon fröhlicher, "wie kann ich da schon widerstehen." Bunny zauberte ein liebevolles Lächeln, das jeden möglichen Zweifel sofort verfliegen ließ. "Bunny, du weißt wie ich mich damals vor 5 Jahren gefühlt habe." Bunny nickte leicht. "Ich trug eine große Schuld und versuchte alles Mögliche zu tun, damit man nicht an mich herabsieht, als wäre ich die Böse. Doch es waren schwere Zeiten. Die Leute hatten Angst vor mir und ich konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Mit meinen Kräften versuchte ich wenigstens die materiallen Schäden zu beseitigen, aber das Vertrauen konnte ich nicht zurückgewinnen. Sie sahen in mir den Grund für all das Leid, das sie erleben mussten. Und irgendwie gab ich ihnen auch Recht." "Sag so etwas nicht. Das Chaos war der Grund für dein Handeln. Du warst machtlos und es hat dich einfach ausgenutzt," sagte Bunny mit einer strengen Stimme. "Ja, aber ich habe es zugelassen," sagte Himiko traurig und betrachtete ihre Hände, als würde sie da noch Blutspuren finden. "Du hattest keine Wahl!" Himiko blickte sie vorsichtig an: "Du weisst es, ich auch, aber sie wussten es nicht und ich konnte sie nicht überzeugen." "Ich verstehe," flüsterte Bunny verständlich und beobachtete ihre neue Freundin weiter. "So ging es 2 Jahre. Ich war schon verzweifelt, bis ich ihn kennengelernt habe." Himikos Augen glänzten auf. "Er war so liebevoll zu mir. Ich dachte mir, dass er vielleicht nicht wusste, wer ich war. Aber ich habe mich geirrt. Er wusste es ganz genau. Und trotzdem verstand er mich..." Bunny hörte ihr zu und erinnerte sich auf die gemeinsamen Zeiten mit Mamoru. "...Ich war in ihn so verleibt. Wir planten sogar eine gemeinsame Zukunft. Wir wollten blad heiraten und endlich glücklich miteinander werden." "Das freut mich." Himiko sah sie dankbar an, doch im nächten Augenblick veränderte sich ihr Blick. Er wurde wieder traurig und gleichzeitig verzweifelt. "In dieser glücklichen Zeit habe ich aber meine Pflichten der Galaxie gegenüber vernachlässigt und wurde dafür hart bestraft." Sie begann zu weinen. Bunny verstand nicht, was sie damit meinte. Warum sollte sie bestraft werden? Sie hatte doch schon viel zu viel gelitten. "Als ich eines Tages zu unserem gemeinsamen Haus zurückgekehrt bin, fand ich überall Spuren vom Kampf. Mein Verlobter war nirgendwo zu finden. Ich war so verzweifelt und durchsuchte das ganze Haus. Erst danach fand ich eine Nachricht, die an Sailor Galaxia adressiert war." "Was?!" schrie Bunny erschrocken auf. "Ja, ich habe genauso reagiert," flüstete Himiko ungewöhnlich still, "da habe ich noch nicht gewusst, was mich erwartet. Keiner außer meinem Geliebten wusste, wer ich wirklich bin. Und seit meiner Ankunft hatte ich mich nicht wieder verwandelt. Und als ich die Nachricht dann lass, verlor ich die Beherrschung. Es stand da, dass ich - Sailor Galaxia als die rechtmäßige Vertreterin aller Sailorkrieger der Milchstraße mich zum Planeten Kinmoku begeben muss, wenn ich ihren Gefangenen wiedersehen will." "Kinmoku! Das ist doch der Heimatplanet von Starlights und Kakyuu!" "Ja und ich habe gehofft, dass es ein neutraller Boden zu Verhandlungen sein wird. Wie habe ich mich geirrt... Als ich da endlich ankam, war ich entsetzt über den Zustand des Planeten. Die Hauptstadt war völlig verwüstet, so wie die anderen Städte auch. Nirgendwo konnte ich einen Lebenden finden. Überall war nur Rauch und Gestang vom Blut. Danach verstand ich - die Heimat der Starlights und Kakyuu wurde ohne Vorwarnung angegriffen und besetzt. Alle waren entweder tot, oder versklavt und weggebracht. Ich war allein und dazu auf einem feindlichen Boden. Zuspät erkannte ich meinen Fehler. Für Rückweg war es jedoch zu spät," erzählte Himiko ruhig und grausame Erinenrungen kamen ihr in den Sinn. Bunny war vielleicht noch entsetzter. Ihre Freunde, die ihr bei ihrem letzten Kampf so viel geholfen haben, sollten tot sein? "Wieso? Wieso ist die Welt so grausam," flüsterte sie so, damit es Himiko nicht hören kann. Doch diese bemerkte es und sah sie traurig an: "Es tut mir leid, Bunny." Die Angesprochene nickte kurz. Ihre Tränen nahmen ihr Mut zu sprechen. Alles schien so grausam zu sein. "Das ist aber nicht alles," begann Himiko wieder und Bunny widmete ihr einen ihrer traurigen Blicke, "als ich dann zu dem vereinbarten Ort kam, wurde ich schon erwartet. Sofort erkannte ich meinen Verlobten, der gefesselt auf dem Boden kniete. Hinter ihm stand Gianfar und lächelte selbstsicher. Dafür wollte ich ihn schon töten, aber ich besinnte mich schnell. Neben den beiden wartete eine dunkele Gestalt, die in einen schwarzen Umhang eingehüllt war. Ich kannte ihn nicht, aber seine Ausstrahlung erinnerte mich stark an Chaos - auch so geheimnisvoll und bösartig." "Bist du dir sicher?" ertönte Bunnys erschrockene Stimme. "Ja, ich war doch fast ein Teil von ihm." Bunnys Augen weiteten sich. Wenn ihr Gegner wirklich Chaos ist und diesmal in einer reinen Form, dann haben sie ein großes Problem. "Ich wollte mit ihm verhandeln und weingstens ein paar Informationen herauszufinden, doch seine einzige Antwort an meine Fragen war: >Gib mir das Medaillon der letzten Wächterin!< Ich wusste nicht was er damit meinte und weiß es bis heute nicht. Trotzdem versuchte ich etwas anderes für das Leben meines Geliebten anzubieten. Ich war fähig sogar die ganze Milchstraße für ihn auszutauschen. Doch der dunkele Herrscher wollte mich nicht erhören. >Die Galaxie bekomme ich sowieso - auch ohne deine Hilfe,< sagte er nur und verschwand ohne weitere Angebote zu machen. In diesem Augenblick verstand ich - alles war aus. Gianfar verwandelte meinen Verlobten in ein Schattenwesen, wobei er ihm seinen Geist stahl. Jetzt gehört meine größte Liebe zu seinen Gehilfen und steht somit gegen mich. Ich schwor ihm Rache und griff ihn an - wurde von ihm aber mit Leichtigkeit besiegt. Ich war machtlos gegen ihm, aber er lachte mich nur aus und verschwad wie sein Herr." "Das ist ja schrecklich!" Himiko sprach aber weiter und Tränen nahmen ihr weitere Sicht: "Danach versuchte ich Hilfe bei anderen Sailorkriegerinnen der Galaxie zu suchen, aber sie waren entweder tot, oder versklavt. Jeder ihrer Planet wurde angeriffen und besetzt. Ich war so verzweifelt und suchte einen Rat bei dir, Bunny, denn du hast mir vor 5 Jahren die Hoffnung wiedergegeben. Als ich jedoch vor fast 7 Monaten hier ankam, wurde mir gesagt, dass du bei einem Unfall ums Leben kamst. Ich konnte es nicht glauben und suchte die Sailorkrieger aus. Sie erzählten mir, dass du dich gegen Gianfar gestellt hast und starbst. Danach zeigten sie mir deinen Grab. Bei diesem Blick verlor ich die letzte Hoffnugn in mir. Ich war so nah Selbstmord zu begehen, um dieser grausamen Welt zu entkommen." Bunny erschrak. "Keine Angst - ich hatte keinen Mut es zu machen und vielleicht habe ich still gehofft, dass du zurückkommst, um dem Licht sein richtiges Weg zu zeigen. Deshalb habe ich gewartet und gehofft, dass mein Wünsch in Erfühlung gehen wird." Bunny war nicht fähig ein einziges Wort zu sagen. Alle sahen in ihr die große Heldin, die jeden Feind leicht besiegen kann. Aber sie hatte Zweifeln diesem Gegner gewachsen zu sein. "Ich wollte es dir nicht sagen, aber als eine Sailorkriegerin und Prinzessin solltest du wissen, wozu unser Feind fähig ist." Bunny sah auf: "Ich bin keine Kriegerin mehr und Prinzessin bin ich auch nicht." "Ich habe gestern Abend aber was anderes gesehen." "Ich weiß nicht, was mit mir los war, aber das war ich nicht. Ich fühlte mich so anders. Mein Zorn hatte etwas in mir erweckt und beinah alles zerstört. Ich will es nie wieder erspüren." "Das wäre aber nicht klug von dir," widersprach ihr Himiko. Bunny verstand nicht, was sie damit meinte. Diese Kraft war so groß und gleichzeitig so zerstörerisch. Sie war zu gefährlich für diese Welt. "Jede Kraft auch die unbändigste lässt sich beherrschen. Man muss sie nur lernen zu kontrollieren und ich werde dir dabei helfen. Aber nur wenn du damit einverstanden bist. Okay?" "Wenn du meinst, dass sie gegen Gianfar und seinem Meister was ausrichten kann, dann ja." "Gut. Wir fangen gleich an," bemerkte Himiko und stand auch auf. "Gleich? Aber ich esse doch noch!" wehrte sich Bunny. Himiko ließ sich aber nicht erweichen und zerrte die immer noch hunrige Bunny weg. Kapitel 26 - Die Suche nach der Wahrheit ----------------------------------------- Hallo! Da bin ich wieder - genau wie ich es versprochen habe. ^^ Danke für die zahlreichen Kommis von euch! Ich kann euch ruhig mitteilen, dass die Story weiterhin sehr spannend bleibt (ich habe so viele Ideen und dazu noch so viel Zeit *g*). * Wie der Titel schon verrät widmen wir uns diesmal Mamoru und seiner Suche nach der Wahrheit (zum Schluß wird es etwas romantisch - aber auf Bunny muss er noch etwas warten *heul*). Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 26 - Die Suche nach der Wahrheit Seine Armbanduhr zeigte genau 12:53, als er Café Harmony endlich erreichte. "Also hier soll er sein," dachte er rachsüchtig und betrachtete die Umgebung des Cafés, "zwar bin ich hier früh, aber so kann ich mich wenigstens umsehen." Mit gelassenem Gesicht trat er hinein und suchte sich ein gemütliches Plätzchen aus. So konnte er alle Anwesenden beobachten und wurde den anderen nicht verdächtig sein. Als er sich endlich setzte, bemerkte er bei dem Tisch nebenan ein Pärchen, das sich still und verliebt in die Augen schaute. Mamoru musste leicht lächeln. Die Liebe war so bescheiden und gleichzeitig so perfekt. Bunnys Bild kam ihm wieder in den Sinn. Seit gestrigem Nachmittag, als er ihre Geschenke fand, flogen seine Gedanken immer wieder zu ihr. Er versuchte sich an ihre Augen, ihren Duft und ihr Lächeln erinnern. Alles schien so vergangen zu sein, aber auch nicht, denn sie war wieder da. Seine Gebete wurden erhört und sie kehrte zurück. Jetzt musste er sie nur noch finden und in seine Arme schleißen. Dann wird er sie niemals los lassen... Im selben Augenblick betrat das Café ein hochgewachsener Mann mit schwarzen Haaren und sah sich suchend um. Er trug eine dunkelblaue Hose und ein weißes Hemd - beides nach der letzten Mode. "Tagashi! Endlich bist du da!" rief ein anderer Mann, der mit 2 weiteren bei einem Tisch am Fenster saß, "wir dachten uns schon, dass du lieber mit deiner neuen Freundin zusammen bist, als mit deinen alten Kumpeln feiern zu gehen." Der Angesprochene zeigte ein spöttisches Gesicht und begann zu grinsen: "Meiner Alten bin ich im Kaufhaus entwischt - die beginnt langsam zu nerven. Ich muss mir wohl eine Neue suchen..." Danach konnte Mamoru nichts weiteres hören, denn Shinji Tagashi setzte sich zu seinen Freunden und setzte den Dialog fort. Er musste wohl sehr witzig sein, denn die Gruppe lachte immer wieder über seine Geschichten. Mamoru verstand sehr gut, über wen sie sich lustig machten, und seufzte: "Arme Frau - so einen Freund zu haben ist wirklich bedauernswert." Während er die Gruppe der jungen Männern beobachtete und seinen "Feind" abschätzte, bereitete er einen Plan vor, mit dem er die nötigen Informationen über Bunny aus ihm herausquetschen wollte. "Es wird nicht schwierig," dachte er sich, ließ aber seinen Gegner nicht aus den Augen, "seine Gestikulation und Gesichtszüge sind eines Feiglings. Doch eine andere Taktik am Anfang könnte nicht schaden..." Und als sich Tagashis Freunde verabschiedeten und seinen Kumpel allein am Tisch ließen, nutzte er die entstandene Situation und trat zu ihm: "Hallo!" Der Angsprochene sah überrascht auf. "Hallo," sagte er fast flüsternd und blickte Mamoru misstrauisch an. "Ich heiße Mamoru und bin ein großer Fan von Ihnen," lügte er mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht, denn er wusste nicht einmal, was dieser Kerl eigentlich wirklich tat. Trotdem half es, denn Tagashi setzte sofort ein stolzes Geischt und bat ihm sich zu setzen. Mamoru wartete keinen Augenblick und nahm den Platz an. >Erstmals herausfinden, ob er in die Lüge verwickelt ist,< dachte er sich und fragte auch sofort: "Ich habe gehört, dass Sie sich auf dem Artikel vom gestern beteiligt haben. Ist das wahr?" "Nicht wirklich - ich war der eigentliche Autor der Geschichte!" sagte er stolz. Mamoru bekam einen Stich: >Der ist noch stolz darauf!< Er musste sich ganz schön beherrschen, um ihn nicht gleich hier im Café erwürgen zu müssen. Es hat ihm viel Mühe gekostet, aber er schaffte es und sagte freundlich: "Also Sie sind der Reporter, dem es zugestoßen ist!" "Ja, das bin ich! Und es war ganz schön gefährlich. Die Kleine war wie verrückt und griff mich ohne Rücksicht an." Mamorus Blick verfinsterte sich. >Kleine? Verrückt? Will er sie etwa beleidigen?!< "Ich musste mich ganz schön verteidigen, wenn ich davon heil entkommen wollte," erzählte Tagashi weiter, ohne den Gesichtsausdruck seines Zuhörers zu bemerken, "ihre Augen wurde rot und ihre Zähne..." Mamoru nahm sich wieder zusammen: "Wollen Sie damit sagen, dass sie sich in ein blutdürstiges Monster verwandelte?" Tagashi nickte schnell. >Der hat zu lebhafte Fantasie! Wer würde so ein Blödsinn glauben?!< Jetzt tat ihm dieser Mann sogar leid, obwohl er ihn vor wenigen Augenblicken für seine Lügen erwürgen wollte. "Und danach? Sie haben doch überlebt, also war es nicht so schrecklich, oder?" "Im Gegenteil! Ich habe mich gewehrt, aber gegen sie hatte ich keine Chance. Sie war zu stark. Also versuchte ich sie irgendwie zu schwächen. Was mir dann auch gelang. Und als sie meine Überlegenheit erkannte, flüchtete sie vor mir." >Oh, Mann! Der ist so bescheuert, wie kein anderer! Bunny hat gegen Monster gekämpft, vor denen er sich sicherlich irgendwo verkriechen würde.< "Und wohin ist sie denn verschwunden?" "Ich weiß nicht. Vielleicht zum Tokio Tower, aber das interessiert mich nicht," sagte Tagashi gelassen. "Haben Sie denn keine Angst, dass sie zurückkommt, um den Kampf weiter zu führen?" >Etwas erschrecken schadet nicht< grinste Mamoru in Gedanken. Tagashi wollte gerade sein Glas austrinken, als ihm Mamorus Worte erreichten. Er hielt inne und sah ihn überrascht an: "Darüber habe ich gar nicht nachgedacht! Aber... aber das kann nicht passeiren, oder?" Mamoru war zu frieden. Er irrte sich nicht - dieser Mann war eindeutig ein Feingling und Lügner dazu. "Wer weiß. Aber ich habe gehört, das das Böse nur ungern verliert und zurückkommt, um die Schlacht zu gewinnen." "Ich muss hier weg und zwar schnell!" reif Tagashi plötzlich und stand hektisch auf. "Aber wo wollen Sie sich denn verstecken? Sie kann Sie doch überall finden. Dazu kann das Böse sehr, sehr lange auf seine weitere Chance warten," bemerkte Mamoru so nebenbei und trank sein Glas ruhig aus. Tagashis Augen weiteten sich in einen panischen Blick: "Wollen Sie damit sagen, dass ich schon jetzt ein toter Mann bin?" "Nicht unbedingt. Wenn Sie sich sehr, sehr weit von dieser Stadt entfernen, vielleicht wird sie Sie nicht finden. Aber ich glaube, dass Sie dort sehr, sehr lange bleiben müssen." "Und wohin soll ich gehen?" fragte er hoffnungvoll und blickte Mamoru bittend an. "Der Nordpol wäre nicht schlecht..." "D-Der N-Nordpol!" stotterte er überrrascht. "Da würde sie Sie sicher niemals suchen." Tagashi nickte eifrig. Dann verabschiedete er sich schnell und verließ das Café in großer Eile. Mamoru sah noch eine Weile hinterher. "Hier verfolgt jemanden ein schlechtes Gewissen... Na, wenigstens sind wir ihm endlich los. Der wird niemandem mehr schaden," flüsterte er zufrieden. Als er sich an Tagashis erschockenes Gesicht erinnerte, musste er lächeln: >Und ich musste ihn nicht einmal schlagen um ihn zu verängstigen. Ja, ja, so was nennt man psychologische Führung eines Krieges.< Sein leichtes Lächeln verschwand plötzlich: >Aber die Lügen, die er verbreitet hat... Die werde ich nicht so leicht los. Zu viele Menschen glauben daran...Und die gefährliche Zeit hilft mir auch nicht viel. Ich muss mir was einfallen lassen.< Danach stand er auf und bezahlte die Rechnung. >Aber jetzt muss ich noch was anderes erledigen...< Anm.: Vielleicht seid ihr enttäuscht, dass Mamoru diesen Eingebidleten nicht so richtig verdreschte (entschuldigt die Ausdrucksweise ^^;), aber ich selbst mag Gewalt nicht - also ging ich lieber auf eine andere Art von Rache über, die meiner Meinung nach besser ist. Ich kann ihn mir schon vorstellen, wie er auf dem Nordpol friert und wartet und wartet... (*g* ich bin böse) ^^ *** Überall waren zu viele Leute, damit er was genaueres erkennen konnte. Der Markt Shinguchi war heute voll. Und deshalb überrraschte es ihn gar nicht, als er bei dem nun bekannten Blumenstand eine Aufruhr von Menschen erkannte. Sein Blick verfinsterte sich. Ein älterer Mann mitte 35 schrie auf die junge Verkäuferin: "Sagen Sie, wo sie ist und wir werden dann weiter ziehen!" "Aber ich weiß doch gar nicht, was Sie meinen," verteidigte sie sich. Sie war etwa 16 Jahre alt und hatte blonde Haare, die in braune Töne übergingen. Diese waren in einen langen Zopf zusammengebunden. Und als die Menge noch unruhiger wurde, entschied sich Mamoru einzugreifen. "Laßt sie doch in Ruhe!" schrie er und kam zu dem verängstigten Mädchen, "seht ihr nicht, dass sie nichts weiß! Zieht doch weiter und läß sie in Ruhe!!" Dieses junge Mädchen weckte seinen Beschützerinstinkt - sie erinnerte ihn an Bunny, deshalb stellte er sich schützend vor sie. Der "Anführer", der vorkurzem sprach, wollte was einwenden - doch Mamorus finsterer Blick ließ keine Einwende zu. "Gut!" entschied der ältere Mann dann, "zeihen wir weiter! Jemand musste sie doch gesehen haben." Mamoru wartete noch eine Weile, bis die aufgebrachte Menge verschwand, danach drehte er sich zu der jungen Verkäuferin, die ihn dankbar ansah. "Viel Dank! Sie haben mir vielleicht das Leben gerettet. Ich weiß nicht, was sie sonst mit mir anrichten würden, wenn Sie nicht aufgetaucht wären." "Das war doch selbstverständlich," sagte er knapp und sah sich suchend um. Sie bemerkte es: "Suchen Sie jemanden?" "Eigentlich ja," antwortete er verlegen, "ich suche die alte Dame - die Eigentümerin dieses Blumenstadnes." "Das ist meine Großmutter." Mamoru sah sie überrascht an. "Ich heiße Inagawa Kakuji, aber Sie können mich Kakuji nennen," lächelte sie ihn liebevoll an, "und meine Großmutter Sakaida Kakiemon ist die, die Sie suchen. Aber sie ist heute zu Hause geblieben. Ihr war nicht gut. Und ich bin darüber froh, wenn man bedenkt, dass sie den Aufruhr miterlebt hätte." "Ja, das hätte schlimme Folgen für sie. Könnte ich sie vielleicht besuchen?" Kakuji erglänzten Augen: "Ja, sie wird sich über jeden Besuch sicher freuen." Nach einer halben Stunde stand er mit Kakuji vor einem kleinen Häuschen, das jedoch märchenhaft aussah. Um das Haus herum waren Blumenbeete, die in Sonnenstrahlen in viele Farben erglänzten. Er hatte das Gefühl in einem Traum zu sein. "Großmutter! Du hast Besuch!" rief Kakuji fröhlich, als sie die Eingangtür betrat. Mamoru folgte sie. In einem kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer fand er dann eine ältre Dame. Diese sah ihn misstrauisch an: "Wer sind Sie?!" "Aber, Großmutter! Er ist doch unser Gast, du kannst nicht gleich so schroff zu ihm sein. - Ich lasse euch jetzt allein," sagte Kakuji dann ruhiger und verließ das Wohnzimmer. Mamoru verstand Vorsicht der alten Frau - nach dem Schauspiel vor dem Stand, wusste er, womit sie rechenen mussten: "Frau Sakaida, ich komme zu Ihnen mit einer Bitte." "Welche denn?" Mamoru setzte sich der alten Dame gegenüber und sah ihr tief in die Augen: "Ich möchte, dass Sie mir etwas über das Mädchen vom gestern erzählen." "Verschwinden Sie! Ich habe Ihnen nichts zu sagen," sagte sie gleich unfreundlich. "Warten Sie bitte mit den vorzeitigen Schlußfolgerungen, Frau Sakaida. Ich gehöre nicht zu den rachsüchtigen Menschen, die heute ihre Enkelin bedroht haben, auch nicht zu den neugierigen Reportern, die Sie sicher schon belästigt haben. Ich komme hierher aus persönlichen Gründen." "Und die wären?" Mamoru spürte die Kälte in ihrer Stimme und nahm ein Photo aus seiner Brieftasche heraus: "Bunny ist - oder besser gesagt - war meine Freundin und wir wollten uns sehr bald verloben und danach heiraten." Dann reichte ihr das Photo über. Es zeigte eine glückliche Bunny, die sich an Mamoru lehnte, und dieser umarmte sie liebevoll. Frau Sakaida blickte auf. Ihr Blick war immer noch misstrauisch. "Und gestern gab sie mir ein Geschenk, das ich viel später fand - eine rote Rose." Das überzeugte sie, denn sie wusste, dass diese Bunny, die ihr Leben durcheinander brachte, wollte die Blume jemandem sehr nahen geben. "Gut, ich glaube Ihnen. Was wollen Sie also wissen?" "Erzählen Sie mir nur, welchen Eindruck Bunny auf Sie hatte." "Sie war wie ein Engel, der plötzlich aus dem Nichts tauchte." Mamoru lächelte stolz: "Ja, so ist sie - meine Bunny." "Ich wollte ihr eine meiner Blumen verkaufen, aber sie hatte kein Geld bei sich. Wissen sie, ich habe vor einer Woche meinen Ehemann verloren - es war einer der Schatten. Sie hat es wohl irgendwie erspürt und half mir. Ihre natürliche Art verzauberte jeden, der an dem Stand vorbeigehen wollte. Und sehr bald waren fast alle Blumen verkauft. Danach gab sie mir das ganze Geld - sie wollte nichts davon. Und das, was in den Zeitungen steht, ist eine große Lüge!" "Ich weiß," stimmte ihr Mamoru verträumt zu, "Bunny würde so etwas niemals tun." "Als kleine Belohnung wollte sie nur eine rote Rose. Sie wollte sie jemandem sehr nahen schenken. Danach ging sie und seit dem Augenblick sah ich sie nie wieder," schloß sie ihre Erzählung und sah Mamoru an. Dieser hatte Tränen in den Augen. "Sie ist ein wirklicher Engel - aber das wissen Sie sicher schon." Mamoru nickte: "Ich muss sie wiederfinden!" "Viel Glück dabei und lassen Sie sie nie wieder weggehen!" Mamoru lächelte Frau Sakaida an: "Das werd' ich!" Kapitel 27 - Unerwünschte Gefühle ---------------------------------- Hallo! Heutiger Dank geht an Spidey, SSJ4Pan, aqualight und mitsuki, die mir einen netten Kommentar hinterlassen haben. Danke euch! * Auf das Wiedersehen von allen müsst ihr noch etwas warten - das kommt etwas später. Bis dahin erlebt Bunny noch ein paar Abendteuer. ^^ * Der heutige Teil lüftet etwas von Bunnys Vergangenheit. Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Spezieller Dank an das Animexx-Team für die Zugriffstatistiken. *g* Kapitel 27 - Unerwünschte Gefühle "Und Schluß für heute!" verkundete Himiko zufrieden. "Oh Mann! Endlich Ende der Quälerei!" seufzte Bunny erschöpft und warf sich aufs Bett. "War das denn nötig?" flüsterte Bunny halblaut und war kurz davor einzuschlafen. "Wenn du den Training meinst, dann ja. Es war offensichtlich, dass du lange nicht mehr trainiert hast." "Ja, das ist wahr. Der lezte Kampf war ja auch vor 5 Jahren. Danach war es so ruhig, dass wir hofften endlich Freiden gefunden zu haben." "Aber der Schein trügt und jetzt weißt du es." Bunny nickte und setzte sich vorsichtig. Alle ihre Knochen taten weh. Zehn Runden um den Block und danach 2 Studen Nahkampf. Das war wohl zu viel für ihren Körper, der sich jetzt gegen weitere Bewegungen schmerzhaft wehrte. Dazu meldete sich auch ihr immer noch hunriger Magen. "Gibt es noch was zum Essen?" fragte sie, als sie ihn vergeblich versuchte zu beruhigen. Himiko lächelte sie freundlich an: "Ja, etwas ist noch im Kühlschrank. Du kannst es ruhig nehmen. Ich muss jetzt zur Arbeit und komme sehr spät zurück." "Was machst du denn?" wurde Bunny plötzlich neugierig. Als Himiko überrascht auf blickte, bemerkte sie noch schnell: "Mich würde nur interessieren, wo die mächtigste Sailorkriegerin der Galaxie arbeitet. Nichts weiter." Himiko ließ ihre Vorbereitungen und setzte sich zu ihr: "Was denkst du mach' ich?" Bunnys Blick wurde fröhlich sowie eines Kindes. "Ich weiß nicht. Deine Kräfte musst du verbergen - also bist du sicher kein Bodyguard. Und deine Hände sind immer noch zart und geschmeidig - auch keine harte Arbeit... Es gibt so viele Brufe, die du machen könntest, also gebe ich lieber auf." Himiko lächelte zufreiden. "Und was machst du wirklich?" "Das würdest du sicher nie erraten. Ich bin bei einer Modelagentur beschäftigt und arbeite als Model und Modeschöpferin." "Was?!" schrie Bunny überrrascht auf, "dann muss Minako auf dich ganz schön neidisch sein. Sie versucht es schon all die Jahre..." "Ich hatte wohl Glück im Unglück. Aber jetzt muss ich wirklich los, sonst komme ich zu spät und die werfen mich noch heraus." Danach zog sie sich eifrig an und wollte schon gehen, als Bunny sie ansprach: "Und was soll ich hier während der Zeit machen?" Himiko überlegte kurz: "Trainiere! Aber nicht dass ich das Haus danach zerstört finde. Klar!" "Ja ja, keine Angst," nickte Bunny und seufzte, wenn sie an den Training von heute dachte. Schon nach einer halben Stunde begann Bunny sich zu langweilen. "Irgendwo müssen doch Comics sein. Aber wo?" Auf Training verzichtete sie gern und durchsuchte die ganze Wohnung nach ihrer Lieblingslektüre. Doch nirgendwo konnte sie wenigstens ein Stück finden - nur ein paar Bücher, die auch noch keine Bilder hatten. "Oh Mann, das wird ein sssseeeehhhrrr langer Nachmittag," seufzte sie und sah sie gelangweilt um. Ein langes und altes Schwert fiel ihr auf. Langsam näherte sie sich zu ihm und berührte ihn leicht. Sie kannte es. Es war Galaxias Schwert und sie hielt es schon einmal in den Händen. Alles kam ihr wie gestern vor - Chaos, Starlights und das Ende der Welt... Die Erinnerungen waren so frisch. Vorsichtig nahm sie es und setzte sich mit ihm auf den Boden. Danach legte sie es vor sich und starrte es an. Ein ungewöhnliches, aber auch vertrautes Gefühl kam in ihr hervor. Unbekannte Bilder tauchten vor ihrem geistigen Augen auf. Sie begann zu zittern. >>Ein langes und uraltes Schwert mit vielen goldenen Verzierungen um die ganze Klinge in einer weiblichen Hand, die es aber verantworlich und sicher fest hielt. Rauch. Hilferufe. Blutgestang. Und Verzweiflung. Überall lagen entweder Tote oder Verletzte. Sie war in der Hölle. Oder dachte es wenigstens, denn so viel Leid sah sie während ihrer Existenz nie. "Schwester!" hörte sie jedmanden rufen und eine junge Frau mit kastanienbraunen Haaren lief zu ihr, "endlich hab' ich dich gefunden. Ich hatte schon Angst um dich." Sie sah sie verständnisvoll an: "Ich weiß, das was du siehst, gefällt dir nicht. Aber es ist die einzige Möglichkeit." "Immer gibt es eine Möglichkeit, die besser ist, als diese," sagte sie verächtlich und sah sich entsetzt um, "bitte, haltet es auf - ich kann das Leid nicht mehr sehen." "Es tut mir leid, aber es ist unser Schicksal und wir können es nicht ändern." "Dann kann ich nicht mehr," flüsterte sie erschöpft und ließ ihren Schwert auf den dreckigen Boden fallen. Ihre Schwester beobachtete sie mit gemischten Gefühlen. Unbemerkt schlich sich jedoch eine dunkele Gestalt zu ihnen und griff sie mit einem rachsüchtigen Schrei an. Ihre Schwester konnte im letzten Augenblick den für sie tödlichen Angriff stoppen und entwaffnete den Angreifer. Dann zielte sie mit ihrer Schwertklinge auf die Herzader des Mannes: "Wer bist du und wer hat dich geschickt?" Dieser zitterte nur und sah beide Krigerinnen verängstigt an. Sie konnte seine Gesichtszüge nicht genau erkennen, aber sie kannte den Mann von irgendwoher. "Siwinja, lass ihn bitte gehen. Welchen Sinn hat es, wenn noch mehr Blut vergossen wird?" bat sie ihre braunhaarige Schwester. Diese sah sie mitleidig an und nickte. "Verschwinde und lass dich hier niewieder blicken!" schrie sie den feigen Angreifer an und senkte ihr Schwert. Dieser verbeugte sich und schlich sich langsam weg. "Ich danke dir, Siwinja." "Ich kann nicht sehen, wie du leidest," sagte ihre Schwester liebevoll, "aber manchmal muss es getan werden, denn sonst würde es unser Ende bedeuten." "Ich weiß..." "Lass uns zu Soranja gehen. Die sucht uns sicher schon." "Ja, du hast Recht. Sie wird wieder außer sich, wo wir geblieben sind," lachte sie schon fröhlicher und ging mit ihrer Schwester zum Marktplatz. Was die beiden jedoch nicht bemerkten - ihrer Gegner, dem sie so freundlich das Leben schenkten, verfolge sie. Und seine Absichten waren nicht gerade rosig. Er nahm das liegende Schwert und schlich sich zu den Kriegerinnen vom Hinten, um sie ohne großere Probleme besiegen zu können. Obwohl es feige war, störte es ihn wenig, denn so überlebte er in dieser gefährlichen Welt von Tag zu Tag. Doch diesmal spürte er seine große Chance. Diese jungen Frauen waren anders. Ihrer Tod wird ihm die Freiheit geben - da war er sich sicher. Nur einen Schritt und dann wird es vorbei sein... "Stirb!!!!!" Beide Krigerinnen drehten sich sofort um. Seine Augen waren voller Hass. Und sie sollte sein erster Opfer sein. Doch etwas ganz anderes geschah. Ihre Schwester - Siwinja warf sich schutzend vor sie. "Nnnnneeeeeeeeeeiiiiiiiiiiinnnnnnnnnn!!!!!!!!!" schrie sie entsetzt auf und wollte Siwinja noch retten. Doch ihr verzweifelter Aufschrei stoppte den Angreifer nicht. Siwnijas weißer Kampfgewand verfärbte sich rot und ihr schwer verletzter Körper fiel zum Boden. "Nein!!! Siwinja!!!" schrie sie, aber vergäblich. Ihre Schwester lag leblos in ihren Armen. Ihr Blut verfärbte auch ihr weißes Gewand, aber das war ihr egal. "Siwinja, bitte sag doch was!!! Bitte!!!" Doch ihre Bitte blieb unerhört. Ihre Schwester war tot. Und ihr eigenes Schwert, das sie vorher fallen ließ, steckte in ihrem Bauch. "Es ist meine Schlud... Siwinja, hörst du! Es ist meine Schuld! Ich sollte tot sein - nicht du!!!" schrie sie verzweifelt. Tränen rannten ihre Wangen runter und nahmen ihr weitere Sicht. Doch ihre Verzweiflung gab ihr die nötige Kraft sich zu Verabschieden. Mit einem letzten Blick sah sie sie an, um sie so in den Erinnerungen zu behalten. Dabei bemerkte sie, dass ihr Medaillon weg war. "Der Mörder hat es mitgenommen!" flog es ihr durch den Kopf, "wegen einem Medaillon hat er getötet?!" Zorn stieg in ihr auf. Langsam nahm sie ihr eigenes, das an ihrem Gewand befestigt war und sah es an. Drei goldene Halbmonde und ein klarer Kristall in der Mitte. "Wegen so einem tötet man..." flüsterte sie entsetzt und verächtlich. "Nicht wenn ich es verhindern kann!!" schrie sie und stand langsam auf. Im nächsten Augenblick erschütterte den ganzen Planeten eine mächtige Explosion, die danach den ganzen Sternensystem auslöschte...<< *** "Ich bin wieder da!!" rief Himko fröhlich, "aber ich habe schlechte Nachrichten für dich." Voller Erwartungen Bunny die Neuigkeiten mitzutelen, trat sie ins Wohnzimmer, wo sie sie vermutete: "Deine Rückkehr wurde nicht nur von mir bemerkt. Die Zeitungen..." Weiter kam sie nicht, denn ihr Blick fiel auf das liegende Schwert, das in der Dunkelheit des Zimmers fast strahlte. Langsam trat sie zu ihm und sah sich um. "War der Feind etwa hier?" flog es ihr durch den Kopf. Sie wurde unruhiger. Vorsichtig hob sie ihr Schwert auf. Sie war auf das Schlimmste vorbereitet. Plötzlich hörte sie hinter sich ein stilles Schluzen. Sofort drehte sie sich um und richtete die Klinge des Schwertes gegen den möglichen Angreifer. Und als sich ihre Augen auf die Dunkelheit endlich gewöhnten, erkannte sie Bunny. Diese klammerte sich fest an ein Kissen und zitterte. Ihre Augen waren geschlossen. Aber ihre Tränen verrieten sie. "Bunny," flüsterte Himiko liebevoll und kam langsam zu ihr, "was ist passiert?" Ein lautes Schluzen war die einzige Antwort, die sie bekam. Himiko legte das Schwert weg und setzte sich zu ihr: "Bunny, war etwa der Feind hier?" Die Angsprochene hob ihr Kopf und sah sie an. Ihre Augen waren verrötet und in ihrem Blick war deutlich Verzweiflung zu erkennen: "Ich habe sie alle umgebracht!" Himiko sah sie unglaubig an: "Meinst du etwa den Feind?" "Nein!! Ich bin der Feind, Himiko. Ich bin das Böse!" schrie Bunny verzweifelt und klammerte sich noch fester an den Kissen. "Was ist nur passiert, dass ihre Hoffnung so leicht zerbrach?" fragte sich Himiko in Gedanken. Zart legte sie ihre rechte Hand auf Bunnys Kopf und begann ihre goldene Haare zu streicheln. Bunny erschrak bei dieser Berührung, aber beruhigte sich nach einer Weile etwas. "Bunny, bitte sag mir, was passiert ist?" Nach diesen liebevollen und bittenden Worten hob Bunny ihr Kopf wieder und beobachtete Himiko. Erst dann sagte sie wieder was: "Ich gehöre zu unseren Feinden, Himiko!" Und als diese nicht reagierte, wiederholte sie ihre Antwort mit noch verzweifelter Stimme: "Ich bin dein Feind, Himiko! Verstehst du?! Ich bin das Böse!" Doch auch diesmal reagierte Himiko nicht. Sie starrte die weinende Bunny nur an, unfähig ein einziges Wort zu sagen... Kapitel 28 - Eine Frage des Vertrauens --------------------------------------- Hallo! Herzlichen Dank an Mitsuki, Aqualight, Spidey und Nojiko, die mir wiedermal einen netten Kommi hinterlassen haben. Vielen Dank!! ^^ * Im heutigen Kapitel wird es zwar ziemlich ruhig, aber es ist nur die Ruhe vor dem Sturm... Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Wenn ihr fleißig Kommis schreibt, veröffentliche ich die Fortsetzung schon am Samstag (wenn mir wiedermal das Hochladen nicht durch die Rechnung geht. ~.~). Kapitel 28 - Eine Frage des Vertrauens "Was sagst du da?" brachte Himiko alias Sailor Galaxia nach einer Weile hervor, die Bunny jedoch wie eine Ewigkeit vorkam. Bunny senkte schludbewusst den Blick und schien den Teppich genau zu studieren. "Was willst du denn damit sagen, dass du zu dem Feind gehörst?!" Himikos Stimme wurde strenger. Bunny sah sie wieder an und ihr Blick verriet tiefen Schmerz: "Ich gehöre zur selben Familie wie unser Feind." "Wie kommst du denn darauf?!" Bunny ließ das Kissen los, an das sie sich vorher so fest drückte und legte es neben sich. "Die junge Frau, die mich aus dem Reich der Toten befreite, trug ein Medaillon - das selbe Zeichen wie es unser Feind benutzt. Ich war der Meinung, dass sie mich nur zurückgeholt hat, um Gianfar und seinem Herrscher zu helfen, da sie zum selben Clan gehört. Aber ich habe nie gedacht, dass ich sie so genau kennen würde..." "Was meinst du jetzt damit?!" Bunny stand langsam auf und trat in die Mitte des Zimmers. Dann hob sie ihre Hände vor sich und blickte an sie herab. "Himiko, sie ist meine Schwester und heißt Siwinja ..." Eine tiefe Stille verbreite sich in der ganzen Wohnung. "Deine Schwester? Das verstehe ich nicht. Wie kann sie deine Schwester sein, wenn nur Miriam deine Schwester aus dem Silberjahrtausend sein kann?" Bunny blickte wieder auf : "Ich meine die Zeit davor - meine frühere Existenz. Ich war jemand anders. Ich war vielleicht eine Kriegerin oder so eine Art Wächterin. Ich weiß nicht genau. Aber Eins ist klar, ich habe getötet und zerstört." Himiko verstand nun gar nichts: "Das ergibt doch keinen Sinn." Sie trat langsam zu ihr. Bunny beobachtete jeden ihren Schritt: "Meine Verganganheit holt mich auf und ich kann dagegen nichts tun." "Bist du dir wirklich sicher? Ich war auch böse und habe ohne Rücksicht auf die anderen gehandelt." "Ja, aber das warst nicht du. Chaos hat dich überwältigt und dich dazu gezwungen. Ich dagegen handelte frei nach meinem Willen. Und wer weiß, was ich noch getan habe." "Das glaube ich nicht. Bist du dir wirklich sicher, dass du sie auf den Gewissen hast?" Bunny sah sie überrrascht an: "Ich weiß nicht. Siwinja lag einfach da und ich fühlte nur Hass. Hass auf mich, dass ich es nicht verhindert habe, und dann... dann kam die große Explosion, die alles vernichtete... Es war so schrecklich. Ich kann noch jetzt die Hiflerufe hören." Himiko nahm die erschütterte Bunny in die Arme und versuchte sie zu beruhigen. "Es muss eine Erklärung dafür geben," sagte Himiko nach einer Weile, "ich bin mir sicher, dass du nicht dafür verantwortlich bist. Dein Herz und Seele sind zu rein - du würdest sicher soetwas nie tun." Bunny sah auf und lächelte sie freundlich an: "Ich danke dir für dein Vertrauen, Himiko. Ich hoffe ich werde dich nicht enttäuschen." "Das wirst du sicherlich nicht..." *** "Lecker!" freute sich Bunny über das Abendessen, das Himiko speziell für sie gekocht hatte. "Ich wusste, dass es dir schmecken wird!" "Ja, ist sehr gut!" nickte Bunny eifrig und aß, als hätte sie seit langem nichts gegessen. Himiko beobachtete sie zufrieden: >So sollte sie immer sein - glücklich und sorglos.< Als Bunny die letzte Portion hinter sich hatte, seufzte sie zufrieden. "Na, endlich satt?" "Ja. Es war wirklich sehr gut, Himiko. Und was machen wir jetzt?" "Was meinst du?" "Den Training." Himiko nickte verständlich: "Der kann noch warten. Du musst dich erstmals erholen." "Aber ich fühle mich gut." "Jetzt vielleicht ja, aber was wenn die Träume zurückkommen? Wirst du dich auch dann gut fühlen?" Bei Himikos strengen Stimme senkte Bunny schludbewust den Blick: "Aber..." "Kein aber! Du musst dich ausruhen!" "Aber die Erinnerungen kommen wieder, ob ich es will oder nicht. Ich kann mich nicht wehren." "Du weißt doch, dass es für dich gefährlich sein kann." "Ich weiß, aber ich kann dagegen nichts tun." "Nichts? Bist du dir wirklich sicher? Es muss doch was geben, das dir alle Erinnerungen zurückgibt, oder?" "Alle Erinnerungen?" sagte Bunny nachdenklich, "vielleicht der Silberkristall - er hat mir vor 7 Jahren geholfen. Aber das waren Lügen." "Ich verstehe nicht. - Wieso denn Lügen?" Bunny lächelte traurig und begann zu erzählen: "Wir haben damals gegen einen Feind gekämpft. Ich war noch eine junge und unerfahrene Kriegerin. Damals suchten wir die Reste des Mondkönigreichs - die Mondprinzessin und den Silberkristall. Eines Tages geriet ich in eine Falle. Fast alles schien verloren zu sein. Mamoru opferte sich für mich und ich konnte nichts dagegen tun. Es war so schrecklich und ich so verzweifelt. Ich weinte. Mit meiner ersten Träne rief ich die Teile des Silberkristalls herbei. Und in diesem Augenblick erwachte ich als Mondprinzessin Serenity. Doch es waren nur Lügen. Nach 5 Jahren erfuhr ich die Wahrheit - ich war keine Mondprinzessin. Nur ein Klon, der die wahre Mondprinzessin vertreten sollte. Ich war nichts." Bunnys Blick wurde traurig, währen die sich an die vergangegen Kämpfe erinnerte. "Das ist nicht wahr!" widersprach Himiko, "Silberkristall ist ein reiner Kristall des Lichts. Er kann niemanden belügen. Dazu is er einfach nicht fähig. Dir wurden nur nicht alle Einzelheiten zurückgegeben - das ist alles." Bunny sah sie überrascht an: "Bist du dir sicher?" "Na klar! Ich bin doch die Krigerin der Galaxie und muss alle Sternenkristalle kennen, oder?!" Himiko setzte ein siegreiches Lächeln an, bei dem Bunny grinsen musste. "Und was machen wir jetzt? Wie kriege ich alle meine Erinnerungen ohne den Silberkristall zurück?" fragte Bunny neugierig. "Ganz einfach - wir leihen uns den Silberkristall aus," sagte Himiko ruhig. "Den Silberkristall ausleihen?! So etwas würden die Mädchen nie tun!" "Dann machen wir es, ohne ihnen davon zu sagen." "Willst du ihn etwa klauen?!" rief Bunny erschrocken. "Nicht so genau. Wir geben ihn dann zurück - sie müssen es gar nicht erfahren, oder?" "Aber der Silberkrisall ist jetzt machtlos, wie soll ich ihn dann..." Himiko legte ihre rechte Hand auf Bunnys Schulter: "Du wirst es schaffen. Ich vertraue dir." "Danke," flüsterte Bunny. "Wofür denn?" "Für dein Vertrauen..." *** "Ich gehe dann," sagte Himiko nach einer halben Stunde. "Warte!" rief Bunny, "ich komme mit! Wer weiß, wie die Mädchen auf dich reagieren werden, wenn sie dich dabei schnappen." Doch Himiko verperrte ihr den Weg: "Du kannst nicht mitgehen, Bunny." "Und wieso nicht?" fragte Bunny beleidigt. "Ich habe völlig vergessen, es dir zu sagen. Aber über deine Rückkehr weiß jetzt jeder Bürger Tokios." Bunny sah sie erschrocken an. "W-wie?" stotterte sie. "Die Zeitungen. Jemand hat dich erkannt und dich photographiert. Jetzt jagen sie dich wegen einer Belohnung." Bunny wich einen Schritt zurück: "Belohnung?" Himiko nickte: "Es tut mir leid, Bunny. Sie haben aus dir die Böse gemacht. Ich weiß nicht, wie es die Mädchen angenommen haben, aber wir sollten nichts riskieren. Ich gehe lieber alleine." Bunny nickte kurz, sagte aber nichts. "Es tut mir leid, Bunny," sagte Himiko halblaut und verließ die Wohnung. "Mir tut es auch leid, Himiko," flüsterte Bunny traurig und ging zum Fenster über. Draußen sah sie ihre Freundin, die sich in Sailor Galaxia verwandelte - so hatte sie größere Chancen zum Überleben. Bei diesem Hinblick kehrte plötzlich das vertraute Gefühl der Unruhe. "Nicht schon wieder!" Ihr Körper begann zu zittern. Sie spürte die gewaltige Kraft in sich wieder. Diese durchdrang jeden Teil ihres Körpers. "Bitte nicht schon wieder!" bat sie mit erschrockenen Stimme. Doch im nächsten Augenblick verspürte sie eine angenehme Energie und tief in ihrem Herzen erklang eine ihr vertraute Stimme: >Hab' keine Angst. Die Zeit ist nah...< Kapitel 29 - Konfrontation I. ------------------------------ Hallo! Da ich jetzt weggehen muss (bin dann am Sonntag zurück), veröffentliche ich die Fortsetzung schon jetzt. Natürlich in der Hoffnung, dass ihr fleißig Kommentare schreibt. ^^ Für die bisherigen Kommentare bedanke ich mich bei Spidey, Nokia und Nojiko. Spezieller Dank geht dann an Aqualight, die eine Empfehlung für diese Geschichte geschrieben hat. Vielen Dank!! ^.^ * Da der letzte Kapitel viel zu kurz war, kommt jetzt etwas Längeres. ;o) Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 29 - Konfrontation I. "Oh, Bunny, es tut mir so leid, dass es so weit gekommen ist. Wenn die Menschen von deinen Heldentaten nur wüssten, dann vielleicht..." dachte Galaxia vertieft nach, wärend sie über die Dächer lief und auf andere übersprang. Die Nacht war diesmal ungewöhnlich still und ruhig, aber sie achtete nicht darauf. Jetzt musste sie eine wichtige Mission erledigen, die möglicherweise das Ende des Krieges näher kommen läßt. Sie hatte so viel Hoffnung in Bunny gelegt, denn so ein Mädchen traf sie noch nie. So viel Verständnis, Liebe und Vertrauen wie kein anderer in dieser Galaxie. Bunny war etwas besonderes - das wusste sie jetzt ganz genau. Sie sprang auf. Plötzlich bemerkte sie eine dunkele Gestalt, die neben ihr auftauchte. Ihre Aura war böse. Das erkannte sie sofort. Viel zu spät konnte sie jedoch reagieren. Ein Angriff flog auf sie zu und sie konnte sich nicht wehren. Dann ging alles viel zu schnell. Eine starke Energiewelle erfasste sie und warf sie zum Dach zurück. Sie flog durch die Luft und prallte auf dem Boden hart auf. "Aua," stöhnte sie und versuchte wieder aufzustehen. Ihr Körper tat überall weh. Die dunkele Gestalt erschien etwa 10 Meter vor ihr. Während sie versuchte aufrecht zu kommen, beobachtete sie ihren Gegenr ganz genau. Er kam auf sie zu. Ein langer Gewand flatterte in dem nächtlichen Wind. Sie kannte ihn von irgendwoher, aber sie konnte sich nicht erinnern... Doch dann erstrahlte der Mond auf dem nächtlichen Himmel und erhellte die Gegend. Galaxia wich erschrocken zurück, als sie ihren Feind erkannte. Mit sicheren Schritten kam Gianfar auf sie zu. Seine Gesichtszüge verrieten Entschloßenheit, aber seine Augen glänzten vor Freude. "Nana, ist das nicht die allmächtige Kriegerin Sailor Galaxia," sagte er spöttisch und näherte sich ihr immer mehr. "Was willst du, Gianfar?" sagte Galaxia gelangweilt, aber ihre Vorsicht ließ nicht nach. Sie wusste ganz genau, was er wollte, aber er wird es nie kriegen, dafür wird sie schon sorgen. Gianfar antwortete ihr nicht. Dann hielt er plötzlich 2 Meter von ihr inne und beobachtete sie. "Willst du jetzt etwa die Menschen bespannen, oder was?" "Sei nicht frech!" verlor Gianfar für einen kleinen Augenblick die Beherrschung, "wenn ich es möchte, dann würdest du bereits tot sein!" "Wie aufmerksam von dir," antwortete sie gelassen und sah sich vorsichtig um, damit er nichts bemerken konnte. "Aber ich brauche dich und du weiß ganz genau wozu. Nicht wahr, Galaxia?" Die Angesprochene sah ihn spöttisch an: "Erwartest du etwa von mir, dass ich den Aufenthaltsort von Bunny Tsukino verrate? Sei nicht lächerlich! Ich lasse nie zu, dass ihr ihre Kräfte mißbraucht!" "Jetzt vielleicht nicht, aber wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du um Gnade bitten. Da bin ich mir sicher!" grinste er vergnügt. "Also ein Kampf!" sagte Galaxia fest, "wie du willst... Lightsword of Galaxy!" Ein starkes gleißendes Licht bildete sich vor ihr. Ihre Aura erstrahlte um ihren Körper und ließ ein goldenes Schwert erscheinen. Galaxia ergriff ihn und begann somit den Kampf. Gianfar wartete nicht lange und ließ aus seiner eigenen negativen Energie auch ein langes Schwert bilden, das fast zweimal so lang war, wie das von Galaxia. Dann grinste er nur und griff ohne weitere Vorwahrnung an. Galaxia konnte sich jedoch gegen seine schnelle Attacken nur verteidigen. So ging es einige Minuten, bis Galaxia feststellte, dass sie gegen ihn keine Chance hatte. Er ließ sie nicht zu einer wirkungsvollen Angriff übergehen und verteidigen konnte sie sich nicht für immer. "Ich muss andere Taktik wählen," dachte sie, während sie Gianfars scharfen Klinge ausweichte, "so kann ich ihn nicht einmal verletzten!" Sie sprang gleich danach auf. Gianfar beobachtete sie mit einer gelassenen Miene. Als sie in der Luft über ihn war, versuchte sie ihm das dunkele Schwert mit ein paar unerwarteten Bewegungen aus der Hand auszuschlagen. Dies schlug jedoch fehl, da er einscheinend ihre Taktik schon durchschaute. "Galaxia, du bist so naiv! Denkst du etwa, dass ich auf so billige Tricks rein falle?" lachte er und nahm eine Angriffsposition an. Mit geschickten Schwungen seines Schwertes konnte er ihre Aufmerksamtkeit auf die Klinge lenken, so dass sie seine Nebenabsichten nicht bemerkte. Und als es dann soweit war, begann er zu grinsen. Plötzlich hobte er seine linke Hand und über der Handfläche erschien eine schwarze Kugel aus negativer Energie, die unangenehm knisterte. "Dein Ende ist da, Galaxia!" schrie er vergnügt und warf seine "Bombe" auf sie. Zum Glück konnte Galaxia diesmal rechtzeitig reagieren und ausweichen. Eine starke Explosion hinter ihr erschütterte die Grundmauer des Gebäudes und bestätigte ihre Befürchtungen, dass sie gegen Gianfar fast machtlos ist. Sie sah sich erschrocken um und versuchte die Beschädigungen festzustellen. Da die Gebäude in dieser Gegend verlassen und schon alt waren, war ein Zusammensturz ganz schön möglich. Und als sich der Rauch wieder legte, erkannte sie wirklich ein paar große Risse, die den Untergang des Hauses prophezeiten. "Ich muss schnell was tun und von hier verschwinden!" dachte sie und hob ihr Schwert wieder. Zu spät bemerkte sie aber, dass Gianfar verschwand. Sie konnte ihn nirgendwo entdecken. >Nicht schon wieder! Das ist genau wie auf Kinmoku.< Eifrig suchte sie ihren Gegner, der sich wohl in der Luft auflöste. Nichts - überall war es still und ruhig. Vielleicht zu still und ruhig, wie sie fand. "Galaxia, du bist wie ein kleines dummes Tier, das sich in einer Falle gefangen hat. So hilflos und ängstlich," erhallte Gianfars Stimme durch die nächstliche Luft - Spott lag darin. "Ich bin wenigstens nicht so feige wie du, Gianfar, und verstecke mich nicht!" schrie sie als Antwort auf seine Beleidigung. Gianfar reagierte aber nicht. >Diese Worte mussten ihn doch beleidigen. Also wo ist er nur?!< Vorsichtig beobachtete sie ihre Gegend. Plötzlich hörte sie seinen zornigen Aufschrei hinter den Rücken. Blitzschnell drehte sie sich um. Gianfar stürzte sich auf sie. Und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Schwert zu schützen. Sie versuchte die Klinge seines Schwertes auf ihrer zu stoppen und wegzuschleudern. Das Erste gelang ihr, aber für das Zweite hatte sie wenig Kraft. Denn es war reiner Muskelkampf. Bald spürte sie seine Überlegenheit. Die messerscharfe Kligne näherte sich ihrem Hals. Sie spürte schon deren kühlen Stahl auf ihrer warmen Haut, die nach einer kleinen Berührung gleich bluten begann. "Bald hast du es hinter dir, Galaxia," lachte Gianfar zufrieden und sah ihr direkt in die Augen. In seinen konnte sie nur Hass und Sehnsucht nach Rache finden. Diese Erkenntnis erschreckte sie. Er erinnerte sie an sie, als sie von Chaos vor Jahren beherrscht wurde. "So kann es doch nicht enden! Nicht so!!" schrie sie verzweifelt in Gedanken. Ein kleiner Feuer in ihrem Inneren loderte auf. Ihre Aura erstrahlte für einen kleinen Augenblick. Ihre Kraft verdoppelte sich. Ohne größere Probleme warf sie dann Gianfar von sich weg. Dieser flog durch die Luft und landete einige Metern von ihr. Aus dieser Ferne beobachtete er jede ihre Bewegung. Galaxia freute sich über diese plötzliche Stärke, die ihr so viel verleite. Sie hatte das Gefühl übermenschlich zu sein. Diese Macht konnte sie nur in Notfällen wecken, aber auch diese hatte ihre Nebeneffekten. Für sie als Trägerin schien sie mehr zerstörisch zu sein, da sie sich schnell erschöpfte und die Konzentration verlor. >Ich muss es schnell machen, sonst bin ich geliefert.< Für den letzten Schwung nahm sie ihre ganze Energie auf. Ihr Licht ging auf das goldene Schwert über, das unter dieser Kraft noch stärker erstrahlte. >Jetzt oder nie!!< "Galaxywave of light!" schrie sie mit all ihrer Kraft, das ihr noch übrig bleib. Eine starke Lichtwelle entstand. Diese verkörperte alles Positives, was Galaxia in ihrer Verzweiflung hervorbringen konnte: Hoffnung, Liebe und Vertrauen. All das bildete eine starke und undurchdringliche Energiewelle, die genau auf Gianfar steuerte. Dieser sah Galaxias Attacke ruhig gegenüber und versuchte nicht einmal einen Schutzschild zu bauen, wie er es bei Bunnys Energiewelle tat. Er schloß nur seine Augen und konzentrierte sich. Seine blutrote Aura loderte um ihn auf und hüllte ihn somit komplett ein. Eine Art von Energiekapsel bildete sich um seinen Körper und wuchs mit jeder Sekunde. Und als die Energieattacke nah genug war, öffente er plötzlich seine Augen, die mit gleichen Farbe und Entschloßenheit loderten wie seine Aura. Mit einer unbekannten und längst vergessenen Sprache rief er die alten Mächte des Universums herbei, die ihm auch die Unsichtbarkeit ermöglichten. Sein Medaillon erstrahlte unter der neuen Kraft, die durch ihn floss. Gainfar konnte zufrieden mit sich sein. Auch wenn der innere Kristall zerbrochen war konnte er wenigstens die Macht der drei Monde nutzen. Und das reichte ihm jetzt völlig. Denn wie er schon beobachten konnte, verließen Galaxia ihre Kräfte. >Erstmals aber ihre Attacke!< Im Bruchteil einer Sekunde hob er seine Hände vor sich und ließ eine feuerrote Kugel erscheinen. "Das wird dich aufhalten, Galaxia!" dachte er zufrieden und sandte sie der Energiewelle gegenüber. Gleich danach erschuff er seinen Schutzschild, um sich auf den Aufprall der Mächte zu vorbereiten. Beide Attacken flogen direkt auf sich zu. Im nächsten Moment, als sie nah genug waren, erhallte in der ganzen Gegend eine fast betäubende Explosion. Alle Fensterscheiben brachen. Weitere Risse erschienen und ließen das Gebäude gefährlich zittern. Beide Kämpfer nahmen diese Warnungen jedoch nicht wahr. Gianfar beruhigte seine inneren Kräfte. Galaxia dagegen wurde gegen eine Wand gestoßen. Ihre weiße Haut konnte viele Wunden aufweisen. Jedoch waren diese Verletzungen nicht so schlimm, wie sie auf den ersten Blick annahm. Ihr erster Gedanke gehörte Gianfar. Schnell suchte sie ihr Schwert, das bei der Explosion weggeschleudert wurde. Sie fand es etwa 3 Meter von sich. Vorsichtig stand sie auf und humpelte zu ihm. Je näher sie war, desto ruhiger fühlte sie sich. Denn das Schwert war jetzt ihre einzige Möglichkeit sich zu verteidigen. Ohne es war sie Gianfar ausgeliefert. Und das durfte nicht passieren. Sie streckte ihre rechte Hand nach dem goldenen Schwert, das jetzt im Staub lag. Sie war so nah so, dass sie sein kühles Stahl bereits spüren konnte. "Vergiss es, Galaxia!" ertönte plötzlich eine ihr zu bekannte Stimme hinter ihr. Eine glänzende Klinge berührte leicht die Haut an ihrem Hals. Das ganze erinnerte zu sehr an das Ereignis vor einigen Tagen - nur war es jetzt umgekehrt. Galaxia richtete sich langsam auf. Immer achtend auf die gefährliche Klinge an ihrer Halsader. Sie drehte sich vorsichtig um und sah ihren Bewältiger verachtend an. Dieser grinste zufrieden, denn so konnte er sich an ihr rechen. "Galaxia, jetzt bin ich mit dir fertig. Jetzt kannst du um Gnade bitten. Aber erstmals sag mir wo diese Bunny Tsukino steckt - ansonsten wird diese Nacht deine letzte sein," sagte er schon mit einer festen Stimme. Anstatt um ihr jemerliches Leben zu bitten, wie er es schon so oft erlebte, stand Galaxia immer noch stolz vor ihm. Ohne jegliche Angst oder Schwäche zu zeigen. "Eine stolze und edle Kriegerin," flog es ihm durch Kopf. Stille legte sich über nächtliche Tokio. Stille, die Tod und Zerstörung mit sich bringt. Und Gianfar erhörte sie: "Dein Schweigen wird dein Ende bedeuten!" Auch diesmal schwieg sie. "Wie du willst..." sagte er halblaut und hob das dunkele Schwert. Ein letzter Schwung, der das Leben einer mächtigen und stolzen Kriegerin beenden wird. Sie tat ihm fast leid. Aber nur fast, denn die dunklen Kräfte in ihm waren zu stark und ließen keine schwachen Gefühle zu. Dann war es soweit... Gianfars Schwert flog durch die Luft. Galaxia schloß ihre Augen. Sie wollte nicht als Feigling diese Welt verlassen. Sie wollte nur noch zuhören. Das letzte Mal... Kapitel 30 - Konfrontation II. ------------------------------- Hallo! Da ich nicht genau weiß, wann dieses Kapitel online ist, lasse ich es lieber schon jetzt speichern. Mal sehen, wie lange es diesmal dauert... ^^ Vielen Dank an Spidey, Kisu_girl, Nokia und Hexenlady, die ihre Meinung zum letzten Kapitel geschrieben haben. (An Spidey: Eigentlich hängt die Länge der Kapitel vielmehr von meinen Launen ab. Manchmal versuche ich damit die Spannung der Geschichte zu erhalten - wie z. B. in dem folgenden Kapitel) ~.^ Viel Spaß beim Lesen! (Ich möchte nichts verraten - liest es lieber selbst *g*) Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 30 - Konfrontation II. Eine glückliche Kindheit, wahre Liebe und Freunde - was konnte sie sich noch wünschen. Ihr Leben war zwar nicht perfekt, aber sie lebte es gern. Doch jetzt wird alles enden und ein neues Zeitalter des Schreckens beginnen lassen. Sie wollte sich dagegen wehren, wie sie es schon so oft tat. Aber ihr Hoffnungsschimmer erlosch. "Bunny," flüsterte sie traurig, "jetzt lieg alles an dir..." Die kühle nächtliche Luft verriet ihr ihr baldiges Ende. Gianfars Schwert kam auf sie zu. "Bald. Sehr bald..." beruhigte sie sich in Gedanken. Wie plötzlich so unerwartet hörte sie einen Klang von einem Zusammenstoß zweier Schwerter. Schnell öffnete sie ihre Augen. Überrascht stellte sie fest, dass ein ihr unbekanntes Schwert den Todesstoß verhinderte. Sie konnte es kaum glauben, aber es war so. Durch dieses Eingreifen konnte sie weiter leben. Sie wollte schon erleichtert ausatmen, als sie Gianfars erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte. Er sah zu dem Schwertbesitzer und ihrem Retter. Sie folgte seinen Blick und erschrak ebenfalls. "B-Bunny," stotterte sie, denn sie konnte sie kaum wiedererkennen. Zuerst hielt sie sie für einen Geist aus längst vergessenen Legenden, der wegen ihr wieder auferstanden ist. Je länger sie sie beobachtete, desto sicherer wurde sie. Ja, es war Bunny. Aber irgendwie auch nicht. So hatte sie sie noch nie gesehen. Sie war anders gekleidet - oder war sogar jemand anders. Ihre ganze Gestalt war in ein leichtes silbernes Licht getaucht, das sie von der umgebenden Dunkelheit trennte. Sie sah wie ein Engel des Lichts aus. Ihr Gesichtsausdruck verriet keine Emotionen. Ihre Augen waren gelassen und irgendwie auch leer. Anstatt einen Halbmond auf ihrer Stirn zu finden, sah Galaxia einen kleinen blauschimmernden Stein in Form einer Träne. Dieser schien in allen Farben des Lichts zu leuchten. Über ihn in den goldenen Haaren trug sie ein kronenähnliches Diadem, das in der Mitte drei kleine schneeweiße Perlen hatte. An ihren Haarknoten war kein Schmuck befestigt, wie es Sailor Moon immer trug. Stattdessen wurden sie von einer Kette aus kleinen Perlen umringt, die ihre Haare bis zur Taille durch flochteten. Um ihren Hlas trug sie eine dünne goldene Kette, die vorne mit einem blauen Kristall geschmückt war. Ihre Uniform erinnerte an eine von einer Sailorkriegerin, aber gleichzeitig schien sie völlig anders zu sein. Der Oberteil war in weiß mit goldenen Rändern und endete in der Höhe ihrer Schulter. Der Rest war bis zum Hals mit einem leichten und durchsichtigen Stoff bedeckt Dies erinnerte ein bisschen an einen Sailorkragen. Ihrer Rock bildete mit dem Oberteil ein einziges Teil. Ansonsten war er fast der gleiche wie bei den Sailorkrigern dieses Sonnensystems. Der einzige Unterschied war ein dreifaches Band mit goldenen Rändern, das den vorderen Teil des Rockes perfekt ergänzte. Darüber in der Höhe der Taille war ein blauer Kristall befestigt. Galaxia kam es irgendwie merkwürdig, dass fast alles an Bunnys Uniform dreimal aufgebildet war - drei Perlen, drei blaue Kristalle und drei Bänder. Wie sie so überlegte fiel ihr Bunnys Verwandlungsbrosche auf. Sie hatte das Aussehen eines rundformigen Medaillons. Das wäre sicher nichts ungewöhnliches - Bunny hatte schon viele Broschen - aber dieses war ganz speziell. Sie sah es genauer an. Es war aus Gold angefertigt worden. In der Mitte flatterte ein blauer Kristall, der den anderen sehr ähnelte. Um ihn herum waren drei Halbmonde, die nach außen geöffnet waren. Galaxia konnte ruhig annehmen, dass es eine weitere Verwandlungsbrosche ist, aber sie kannte es von irgendwoher. Und da fiel es ihr ein. Schnell sah sie zum erstarrten Gianfar. Dann auf seine Brust, wo auch er sein Medaillon immer trug. Galaxia erschrak. Es war das gleiche. Die gleiche Form. Das gleiche Muster. Nur war die Farbe des mittleren Kristalls rot anstatt blau wie bei Bunny. "Also ist das wahr," dachte sich Galaxia und sah zurück zu Bunny, die ihre Augen aus Gianfar nicht losließ, "du bist eine von ihnen, Bunny." Im selben Augenblick drehte Bunny den Kopf zu ihr und sah ihr tief in die Augen. Galaxia war verwirrt - solchen Blick fühlte sie noch nie. "Geh! Ich kümmere mich um ihn,"sagte sie zu ihr. Aber sie sprach diese Worte nicht aus. Alles geschah an einer höheren Ebene, die Galaxia nicht verstand. Sie wollte zögern und ihr bei diesem Kampf helfen, aber Bunnys Blick wurde strenger: "Du kannst mir helfen, indem du den Silberkristall holst. Um Gianfar kümmere ich mich schon. Und jetzt geh, wenn du noch die Möglichkeit dazu hast," antwortete sie ihr. Es schien so, als konnte sie ihre Gedanken lesen. Danach wandte sie ihr Blick wieder von ihr ab. Galaxia beobachtete sie noch einen kleinen Augenblick, bis sie sich doch entschied zu gehen. Mit ein paar hohen Sprungen gelang sie auf ein anderes Gebäude. Da drehte sie sich das letzte Mal um und sah zurück. Die beiden waren in gleichen Position wie vorher. "Viel Glück, Bunny!" flüsterte sie hoffend und setzte ihr Weg zum Hikawa Tempel fort. Die übriggebliebenen Kämpfer beobachteten sich noch eine ganze Weile ohne ein einziges Wort zu sagen. Sie schätzten die Kräfte des anderen. Der Erster, der die ungewöhnliche Stille unterbrach, war Gianfar: "Schönes Outfit." Aber Bunny reagierte auf seine schmeichelnde Worte nicht. Sie schwieg weiterhin und durchbohrte ihn mit ihrem gelassenen Blick. Gianfar wurde unruhiger. Sie schien völlig anders zu sein, als das letzte Mal. Da wurde sie von starken Gefühlen geleitet, aber jetzt... jetzt war ihr Gesichtsausdruck ruhig und gelassen. Diese junge Frau war ein einziges Rätsel für ihn. Ohne größere Probleme besiegt sie Chaos. Nach Jahren legt sie ihre Uniform einer Sailorkriegerin einfach ab und übergibt sie an eine Unerfahrene. Und dann, wenn alles verloren scheint, kommt sie einfach zurück und stellt alles, was er bisher erreichte, auf Kopf. "Was hat Meister mit der Quelle der Macht nur gemeint? Soll das etwa sie sein?" überlegte er und sah Bunny genau an. Seine Loyalität seinem Herrscher gegenüber ließ ihn jedoch nicht weiter grübeln, denn sie sollte ihre Reihen erweitern. Mehr musste er nicht wissen. "Komm zu uns," begann er sofort mit der Werbung, "bei uns kannst du deine Kräfte für eine gute Sachen nutzen." Doch bei den Worten für eine gute Sache zuckte sie spürbar zusammen. Ein rachsüchtiges Glanz erstrahlte kürzlich in ihren ansonsten ruhigen Augen. Mit einer unglaublichen Schnelligkeit sprang sie von ihm weg. Mit einem beachtlichen Salto flog sie durch die nächtliche Luft und landte sanft an einer alten Antenne, die in Wirklichkeit unter ihrem Gewicht zusammenstürzen sollte, was aber nicht geschah. Sie stand ruhig da und beobachtete ihren Gegner weiterhin mit einem gelassenen Blick. Sie wollte ihm im Klartext lächerlich machen, was Gianfar natürlich nicht zulassen konnte. "Man hat mir nicht gesagt, dass sie freiwillig mitgehen muss, oder?" stellte er sich eine einfache Frage, die für ihn eine klare Antwort hatte. Kampflustig hob er sein Schwert in Bunnys Richtung: "Komm und kämpfe mit mir!" Ein leichtes Lächeln erschien an ihrem Gesicht. Auch sie hob ihr uraltes Schwert, das im selben Moment strahlen begann. Beide sprangen gleichzeitig auf. In der Luft kreuzten sich ihre Schwerter für einen kleinen Augenblick. Große Energien gingen dabei frei, so das die umliegende Gegend leicht erschütterte. So ging es paar Minuten, bis es Gianfar schon nervte. "Willst du mit mir etwa nur spielen, oder was?! Kämpfe endlich!!" schrie er zornig und griff sofort wieder an. Diesmal nahme er jedoch keine Rücksicht auf sie. Mit dieser Anstellung und seinem jetztigen Zorn konnte er sie sogar tötlich verletzen, was aber nicht passieren durfte, weil sie sie lebendig brauchten. Bunny achtete aber nicht darauf und verteidigte sich und griff ohne größere Probleme an. Das machte natürlich Gianfar noch gereizter als er schon war. Jedoch schien das genau Bunnys Plan zu sein, denn sie provozierte ihn mit jeder Attacke noch mehr. Dann kam etwas Unerwartetes. Als sich ihre Schwerter wiedermal kreuzten, griff Gianfar nach ihrer Klinge, so dass Bunny nicht wieder von ihm wegspringen konnte. Sie war gezwungen nah bei ihm zu bleiben und ihm in die Augen zu schauen. Er sah sie auch genauer an. Dass seine Hand, die Bunnys Schwert hielt, bluten begann, nahm er nicht wahr. "Warum?" flüsterte er mit einer gebrochenen Stimme, "warum nur?" Bunny sah ihn verwirrt an. Die plötzliche Wärme in seiner Stimme überraschten sie. Sie schwieg jedoch weiter. "Warum musst du gegen mich kämpfen, wenn wir uns so nah sein können?" Bunny weitete noch überraschter ihre Augen, was er sofort bemerkte. "Bitte, bleib bei mir. Wir wären doch ein ideales Paar. Ich - ein mächtiger General und du - eine hervorragende Kriegerin würden doch sehr gut zusammenpassen. Was meinst du?" Auf Bunnys Lippen bildete sich ein leichter Lächeln. Ihre Augen bekamen eine warmherzige Ausstrahlung - Verständnis lag darin. Langsam hob sie ihre linke Hand zu seiner Wange. Sie streichelte sie paarmal. Gianfar schloß dabei seine Augen. Ein ihm unbekanntes und so angenehmes Gefühl durchlief jeden Teil seines Körpers. Doch plötzlich, als würde sie sich an alle seine vorherigen Taten erinnern, nahm sie ihre Hand schnell weg und wich einen Schritt zurück. Bei dieser Bewegung schnitt ihrer Schwert noch tiefer in seine Handfläche ein. Doch Gianfar fühlte in diesem Augenblick keinen Schmerz. Er öffnete enttäuscht seine Augen und sah sie an. Ihre Gesichtszüge waren wieder hart und Augen kalt. Er verstand nicht. Doch Bunny wollte ihm keine Antwort geben. Sie schloß ihre Augen und konzentrierte sich. Im selben Augenblick begann ihr Schwert zu strahlen. Gianfar schrie gequält auf und ließ es los. Dann sprang sie wieder von ihm weg, so wie sie es schon so oft tat. Doch diesmal bereite sie eine starke Attacke vor, die diesen endlosen Kampf endlich entscheiden sollte. Ihre silberene Aura leuchtete auf und hüllte ihr Schwert vollständig ein. Kleine Sternchen erschienen um ihre Gestalt und schienen sich im Innern des Schwertes zu konzentrieren. Gianfar reagierte ebenfalls. Auch er entschied sich anzugreifen und zwar das letzte Mal. Beide Mächte - schwarz und weiß, wie Dunkelhiet und Licht - sammelten sich um ihre Besitzer. Die Gegend erstrahlte und erschütterte gleichzeitig, als beide ihre Attacken freisetzten. Zwei gegenpolige Mächte lieferten sich einen gnadenlosen Kampf. Gerade als das Licht gewinnen zu scheinen mag, senkte Bunny plötzlich ihr Energieniveau und ließ ihre Kräfte verschwinden. Sie stand nur da. Ihrem Gegner ausgeliefert. Gianfars Attacke war immer noch aktiv und flog auf sie zu. Doch sie reagierte nicht. Ohne ein Schutzschild stand sie einfach da. Ihr Blick galt Gianfar, der sie erschrocken beobachtete. "Wehr dich!!" schrie er verzweifelt, "wehr dich! Verdammt!!" Doch Bunny tat, als würde sie ihn nicht hören. Und die vernichtende Attacke näherte sich ihr immer mehr... Anmekrung des Autors: OK, bevor mir jemand den Kopf abreißt - wegen der Sache mit Gianfars Liebeserklärung - sollte ich es lieber erklären: Gianfar versucht Bunny auf die andere Seite überzuziehen und dazu ist ihm jedes Mittel recht - auch die Liebe, obwohl er sie nur vorspielt. Doch Bunny scheint es irgendwie zu spüren - deshalb die Kälte ihrer Seits. Warum sie immer schweigt und sich plötzlich verwandeln kann, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Also seid geduldig... ^.^ Kapitel 31 - Zerstörung ------------------------ Hallo! Am Anfang möchte ich mich bei Spidey, Hexenlady und Nokia bedanken, die mir einen netten Kommentar hinterlassen haben. Noch ein verspäteter Dank geht dann an Cathy (Ich versuche die Rechtschreibung zu verbessern. ~.^). Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Für Rechtschreibung und Grammatik übernehme ich keine Garantie. (Nobody is perfect. ^^) Kapitel 31 - Zerstörung Stille und unendliche Ruhe beherrschten ihre Seele. Sie schloß ihre dunkel blauen Augen und hörte ihrer inneren Stimme zu: >Bald wirst du frei sein, denn die Zeit ist nah....< Diese ihr so vertraute Stimme in ihrem Herz erfühlte sie. Sie hatte das Gefühl zu schweben. Im Innern schrie sie nach Freiheit, aber ihre äußerliche Gestalt wandete sich dem Tod zu. Gelassen und völlig ergeben stand sie einfach nur da. Die tödliche Attacke, die sich ihr schnell näherte, nahm sie nicht wahr. Gianfar, der sie vorher versuchte zu überzeugen, stand nur weggetreten da. Er konnte für sie nichts mehr tun. Sein Angriff ließ sich nicht mehr stoppen. Bunny entschied sich für den Tod und er konnte es nicht verstehen. "Warum tust du das?!" flüsterte er entsetzt. Seine feuerroten Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, dass sie sich lieber entschied zu sterben, als mit ihm zu gehen. Plötzlich schrie er so verzweifelt, als würde er sich die Seele ausschreien wollen: "Verdammt!! Ich liebe dich doch!!" Sein verzweifelter Schrei erhallte die ungewöhnlich stille Gegend. Bunny, die seine Worte noch mitbekam, öffnete ihre Augen und sah ihn an. Auch diesmal bekam Gianfar keine Antwort von ihr. Doch ihr klarer Blick spiegelte ihre inneren Gefühle wider. Entschloßenheit und Sehnsucht nach Freiheit stand da deutlich geschrieben. Er wich erschrocken zurück. Im selben Augenblick erreichte seine vernichtende Energie ihr Ziel. Eine ungeheuere Explosion erschütterte die Gegend. Weitere noch größere Risse kamen zum Vorschein und ließen das alte Gebäude Stück für Stück zusammenstürzen. Gianfar beobachtete den Platz, wo vor ein paar Sekunden eine leuchtende weibliche Gestalt stand. Es war aus... Langsam und ohne jegliches Gefühl zu zeigen, begann er über den Dach zu schweben. Unter ihm ereignete sich Zerstörung eines ganzen Viertels, denn das ürsprüngliche Gebäude war nah den anderen gebaut. Alles erinnerte an ein Domino. Doch Gianfar interessierte es nicht. Er beobachtete die Trümmer und versuchte wenigstens Bunnys Leiche zu finden. Seine Anstrengungen waren jedoch erfolglos. Überall war nur Rauch, der ihm die Sicht nahm. Dazu konnte er ihre Energiesignatur nirgendwo ausfindig machen. Schon wollte er seine Kräfte ins Spiel kommen lassen, als er ein schwaches Echo ihrer Stimme in Gedanken hörte: "Du weißt nicht, was Liebe ist. Doch eines Tages wird sie deine Rettung sein..." *** Ein lebloser Körper lag mitten eines finsteren Raumes. Schwaches Licht der Straße erhellte ihn etwas. Erst nach näherem Betrachten konnte man eine junge Frau erkennen. Ihre goldenen Haaren waren gelöst und lagen auf einem dunklen Teppich um sie. Sie bewegte sich nicht. Doch ihre flache Atmung verriet, dass sie sich noch zu den Lebenden zu zählen konnte. Sie lag in einer Art Koma, denn ihre Lebensfunktionen waren erhalten. Alles war still und finster. Doch im nächsten Augenblick erstrahlte dieser Raum im gleißenden Licht. Ein strahlender Geist erschien und näherte sich Bunny, die immer noch bewusstlos war und ihre Umgebung nicht wahrnahm. Dieser Geist nahm Form einer Kriegerin in Weiß an. Sie hob ihr rechtes Arm zu Bunny. Doch auch die Fremde hatte die gleichen Gesichtszüge wie sie. Ihre Haarfarbe war gold und Augen dunkel blau. Bunny konnte ihr genaues Spiegelbild sehen, wenn sie wach wäre. - Doch sie war es selbst. Die Bunny, die Galaxia vor ihrem Tod bewahrte und gerade gegen Gianfar kämpfte. Bunny als Kriegerin und Engel des Lichts, wie Galaxia sie vorher nannte. Ein Geschöpf des Lichts, das bald erwachen sollte. Durchsichtige Fingenspitzen berührten leicht Bunnys Stirn. Das leicht silberene Licht ging auf sie über. Auch ihr lebloser Körper begann plötzlich zu strahlen. Alles strahlte noch heller als vorher und beide Frauen verschmelzten wieder zu einem einzigen Wesen. Der Geist kehrte zu seinem rechtmäßigen Körper zurück. Seine Gedanken und Gefühle wurden wieder eins. Das Licht trat zurück und das Raum wurde wieder in die Dunkelheit gehüllt. Nach einer längeren Weile, die mit Stille belegt war, rührten sich Bunnys Finger, die voher leblos auf dem Boden lagen. Ihre Wimpern bewegten sich schwach. Dann öffnete sie plötzlich ihre dunkel blauen Augen und blinzelte paar mal. Vorsichtig, als hätte sie Schmerzen, versuchte sie sich zu setzen. Schwache Kopfschmerzen beunruhigten sie etwas. Doch einige unerklärliche Bilder beherrschten ihre Gedanken, die ihr mehr Sorgen bereiteten. "Was ist passiert?" flüsterte sie und sah sich erschöpft um, "und was mach' ich hier auf dem Boden?" Als Antwort kamen ihr einige Bilderfetzen in den Sinn - ein uraltes Schwert, verzweifelter Gianfar und verletzte Galaxia. "Was habe ich getan?" sagte sie mehr neugierig als entsetzt. Und als sie ihre eigene Haare um sich liegen sah, verstand sie. Ihre innere Kraft kam wieder zum Vorschein. Sie konnte sich diesmal nicht wehren. "Da war eine so angenehme Stimme..." flüsterte sie verträumt und versuchte sich zu erinnern. Sie schloß ihre Augen wieder und konzentrierte sich. Sie fühlte etwas tief in sich. Ein schwacher Energiestrom durchfloß sie. Sie wollte nach ihm greifen und endlich wissen, was ihr vorgehalten wurde. Doch als ihre Geisteshand dies wirklich tat, erschreckte sie innerlich. Hunderte Erinnerungen erfühlten sie. Es tat so weh, dass sie hilfesuchend aufschrie: "Neeeiiinnnn!!! Hör auf!!!" Doch es war zu spät. Zu viele Bilder und Gefühlen ließen sie nicht mehr los. "Bitte!!!" flehte sie um Gnade. Im selben Moment verschwand alles und sie sank erschöpft zum Boden. Eine einzige Träne rannte ihre blasse Wange runter. {Anmerkung des Autors: (für die, die etwas Verwirrt sind ^^) Eine kleine Erklärung: Diejenige, die mit Gianfar kämpfte, war zwar Bunny aber nur als Geist - dewegen konnte sie nicht vernichtet werden und schwieg immer. Dieser Geist wurde tief in ihr erweckt um Galaxia zu retten und kehrte wieder nach dem Kampf zurück. Wenn ihr noch Fragen dazu habt, fragt einfach... ~.^} *** Vorsichtig schlich sie sich durch die dichten Sträucher, die den Hikawa Tempel umringten. Heute war es zeimlich ruhig, wie sie schon früher merkte. Aber dieses Mal darf sie nicht leichtsinnig werden. Vor einigen Minuten konnte das ihr zum Verhängnis werden, wenn da nicht Bunny aufgetaucht wäre. "Hoffendlich kommt sie heil und munter zurück," bemerkte Galaxia halblaut und sah zum Stadtzentrum rüber. Ihr Blick verriet Sorge und Mitleid. Und als plötzlich die Stadtviertel, woher sie gerade kam, durch eine starke Explosion erschütterte, war ihr jetzt alles klar. "Bunny kämpft da für mich und ich muss hier für sie kämpfen," schwor sie sich und kam langsam zu dem Tempelkomplex näher. Keiner war zu sehen. Alles wurde in eine undurchdringliche Dunkelheit getaucht. Das konnte sie für sich nutzten. Sie lächelte zufrieden: "Das wird so leicht, wie einem Kind einen Lutscher zu nehmen." Sorglos trat sie aus dem Schutz der Sträucher heraus. Nach paar Schritten musste sie jedoch feststellen, dass der Tempel gar nicht so leer war, wie es den ersten Eindruck hatte. Denn gerade als sie zu der ersten Tür gehen wollte, hörte sie fremde Stimme um die Ecke, die sich ihr schnell näherte. "Schnell weg von hier!" zischte sie und sprang in den Gebüsch zurück. Im selben Augenblick kam Reis Großvater um die Ecke und führte sein übliches Selbstgespräch: "Warum ist sie nur so böse zu mir? Ich wollte doch nur Tee bringen - nichts weiter. Ich bin doch ihr Großvater!" Völlig bedrückt trat er in ein dunkles Raum ein und schloß die Tür hinter sich. "Sieht so aus, als die Mädchen eine Besprechung haben. Da könnte ich vielleicht etwas mehr herausfinden," flüsterte sie und schlich sich zum Hinterzimmer, wo sie schon vor einigen Monaten erhört wurde. Schon aus der Ferne konnte sie brennnende Lichter erkennen, genau so wie Stimmen. Galaxia kam noch näher und lehte sich an die Wand nah der Tür, die etwas geöffnet stand. "Ich weiß, dass Lauschen nicht zu einer guten Erziehung gehört, aber das hier ist ein Notfall," dachte sie sich und versuchte damit ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. In Reis Zimmer lief gerade eine rege Diskusion. "Ich bin der Meinung, dass wir doch eingreifen sollen. Wer weiß, was da passiert," sagte Rei eifrig. Setsuna schüttelte nur den Kopf: "Das können wir nicht riskieren, gerade weil wir nicht wissen, was da vorkommt." "Setsuna hat Recht. Vielleicht ist es eine Falle!" stimmte Haruka zu und drehte sich zu Ami, die alles um sich ruhig beobachtete, "Amis Untersuchungen haben doch ergeben, dass es zu spät ist. Wir können nichts mehr für sie tun. Sieht es endlich ein - sie gehört zu unserem Feind!" Eine tiefe Stille legte sich über das Zimmer. Obwohl Galaxia jedes Wort, das gesagt wurde, verstand, ergab ihr alles kein Sinn. Bis Minakos Stimme ertönte: "Vielleicht beträgt Bunnys Energiesignatur schon 65% der Energie unserer Feinde, aber das muss doch nicht gleich bedeuten, das sie mit ihm zusammenarbeitet. Ich bin - wie Rei - der Meinung, dass wir zu dem Platz gehen sollten. Vielleicht bekommen wir da die nötigen Antworten, die wir brauchen. Dann können wir entscheiden, ob Bunny wirklich gegen uns steht, oder nicht." Die Outers sahen sie lange an, bis sie zu stimmten: "Na gut, aber nur kurz nachschauen und dann weg da. Klar?!" Die Mädchen nickten eifrig und bereiteten ihre Verwandlungsstäbe vor. Gerade als Rei ihren Verwandlungsspruch ausrufen wollte, war ein hohes Piepsen zu hören. Alle Mädchen sahen sofort zu Ami, die schnell ihren Minicomputer auspackte. Einige langen Sekunden war es still, bis Ami ihnen die Ergebnisse mitteilte: "Es ist zu spät. Der gesamte Viertel wurde gerade zerstört." "Was?!!!" schrieen die Mädchen gemeinsam aus. "Wie kann das sein?!" stürzte sich Rei an die arme Ami, die sie erschrocken an sah. "Der Computer schreibt die vernichtende Energie Gianfar zu. Von Bunnys Energie gibt es jedoch keine Spuren." Rei drehte sich schnell zu den Outers: "Seid ihr jetzt zufrieden? Bunny hat mit diesem Fiesling gekämpft und wir haben ihr nicht einmal geholfen. Und jetzt ist sie vielleicht tot! Los wir müssen sofort dahin!!" befahl sie und rann aus dem Zimmer in die Nacht. Die anderen taten es ihr nach. Nur die Outers zögerten etwas. Miriam war diesmal nicht unter ihnen. Sie blieb diese Nacht bei ihren Eltern, weil zu viele Leute ihr Haus umzingelten und sie für Bunny hielten. Das wurde Galaxia schnell klar, als fast das gesamte Sailorteam an ihr vorbei lief. Gott-sei-dank wurde sie von keiner bemerkt. Sie atmete erleichtert aus: "Das war knapp." Ihr Blick flog zum Stadtzentrum, wo sie Bunny vermutete. Ein dichter Rauch stieg aus den Trümmern, das einmal hohe Gebäude waren. "Bunny!" wollte sie erschrocken ausschrein, konnte sich aber noch rechtzeitig aufhalten. "Bunny ist sicher diesem Inferno entkommen," versuchte sie sich zu beruhigen, "sie überlebt doch alles." Sie wandete ihr Blick ab. "Bitte, Bunny, sei noch am Leben. Ich wüde mir dein Tod nie verzeihen," bat sie und hob ihre Hände zu einem Gebet. Im selben Augenblick kam eine Monsichel auf dem Himmel zum Vorschein und tauchte den Tempel und seine Umgebung in ein angenehmes Licht ein. Galaxia sah überrascht auf. "Danke," flüsterte sie dankbar. Eine glückliche Träne erglänzte an ihrer Wange und bestätigte ihre ehrlichen Worte. Kapitel 32 - Neuer Verdacht ---------------------------- Hallo! Für nette Kommentare möchte ich mich heute bei Spidey, Mitsuki (danke auch für die anderen Kommis ~.^), SSJ4Pan, Nojiko und HexenLady bedanken. {Ich gebe zu, dass einige Kapiteln kurz sind, aber ich lade sie wiederum oft hoch - also nehme ich an es ist nicht so schlimm. ^^} Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Entschuldigt mögliche Fehler in Grammatik und Rechtschreibung. ^^; Kapitel 32 - Neuer Verdacht Dunkelheit und Stille sind ihre einzigen Gefährten. Ein kleiner und finsterer Raum ist ihr Zuhause. Sie seufzte: "Wann wird das hier endlich enden?" Mit gelassenen Bewegungen kam sie zu einer Wand, wo sie vor langer Zeit ein kleines Zeichen auskrazte. Jetzt sah sie es an und berührte es leicht mit ihren Finger. Eine einzige Träne rannte ihre Wange runter: "Ich war so naiv. Warum habe ich dir nur geglaubt, Scar. Jetzt wäre alles anders." Sie senkte ihr Kopf. Eine schwarze Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht und kitzelte leicht ihre Nase. Sie musste lächeln, als sie sich an die glücklichen Zeiten mit ihren Schwestern erinnerte. Serinja war immer so fröhlich und unbeschwert. Sie und Siwinja liebten sie über alles. Sie würden nie zu lassen, dass ihr etwas passieren würde. Und trotzdem konnten sie nicht verhindern, dass sie litt. All die Kämpfe und Tod vernichteten ihre unschuldige und reine Seele. Sie lehnte sich an die Wand und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Warum musste es passieren?" fragte sie verzweifelt, "war denn unsere Aufgabe nicht schwierig genug?!" Sie fühlte ihre kühlen Tränen an der warmen Haut. Sie weinte. "Wie lange habe ich nicht mehr geweint?" fragte sie sich und ihre silbrigen Augen bekamen einen verträumten Ausdruck. "Zu lange, Soranja," bekam sie plötzlich eine unerwartete Antwort. Sie schreckte hoch und sah sich eifrig um: "Wer ist da?! Zeig' dich doch!!" In der Dunkelheit der vier Wände bildete sich eine strahlende weibliche Gestalt in Weiß. "Siwinja!" rief Soranja überrascht aus. Die Angesprochene nickte freundlich. Wie Soranja bald feststellte, war ihre Schwester durchsichtig und schwebte einige Zentimeter über den Boden. "Schön das du mich auch besuchen kommst," sagte sie dann beleidigt, aber ihre glücklichen Augen verrieten, dass sie es nur spielte. Siwinja grinste sie an: "Du weißt doch, dass ich viel zu tun habe." "Was zum Beispiel? Im Reich der Toten wird es wohl nicht so viel geben, oder irre mich?" "Da hast du Recht, aber ich meinte auch nicht die Toten." Soranja sah mit einer ernsten Miene zu ihr rüber: "Dann hast du sie also gefunden, nicht wahr?" "Ja. Sie hat gerade zum ersten Mal ihre innere Kraft berührt." "Was?! So schnell?" Siwinja nickte zufrieden: "Sie ist doch unsere Schwester. Und sie bleibt ihrem Ruf treu." "Das ist auch wahr. Sie war immer die Unglaublichste von uns." Siwinja lächelte ihre Schwester an und wollte sich wieder verabschieden, als Soranjas Stimme sie aufhielt: "Wird sie es schaffen?" Siwinja antwortete nicht gleich, sondern sah erstmals die schwarzen Wände an, die hier ihre Schwester festhielten. Dann nach einer Weile sagte sie halblaut: "Ich weiß nicht. Vielleicht ist jetzt schon zu spät." Ihre Blicke begegneten sich. Beide kannten die Wahrheit ihres Daseins - sie verbergte einen Fluch, der alle entweder retten, oder vernichten konnte. Sie hatten die Macht alles zu entscheiden. "Leb wohl, geliebte Schwester," flüsterte Siwinja und verschwand wieder. "Leb wohl..." sagte Soranja verträumt und drehte sich zu ihrem Zeichen auf der Wand, "bald, Serinja, sehr bald wirst du wieder eine von uns sein." *** Vorsichtig trat sie in den Gebetsraum. Sie musste auf alles gefasst sein. Die Sailors würden nie einen so mächtigen Kristall ohne Schutz lassen. Doch der Raum war finster und einscheinend auch leer. In der Vorderseite brannte das heilige Feuer, das immer Rei zu ihren Meditationen benutzte. Es war das einzige Licht, das den finstern Raum etwas erhellte. Und da sah sie ihn. Vor dem Feuer, auf einem kleinen samt Kissen lag er. Der Silberkristall. Quelle der Macht dieses Sonnensystems. Doch wie sie schon von Bunny hörte, wurde er verflucht. Seine Farbe erinnerte in keiner Hinsicht auf seine silberne Oberfläche, die jetzt vielmehr in einem schwarzen Ton leuchtete. Sie kam zu ihm näher. Und trotzdem sah er bezaubernd aus. Sie streckte ihre reche Hand nach ihm. Kurz bevor sie ihn berührte, erhallte den Gebetsraum eine strenge männliche Stimme: "Lass das!!" Bei diesem Befehl zuckte sie zusammen. Langsam drehte sie sich um. Neben der Tür saß ein Mann und schien sie genau zu beobachten. "Ich wurde ertappt," flog es ihr durch den Kopf. Sie wollte sich gerade aus dieser peinlichen Situation ausreden, als er fort fuhr: "Oh Rei! Ich liebe dich doch so sehr!" Galaxia wurde aufmerksamer. Mit leisen Schritten kam sie zu Yuuichirou und sah ihn genau ins Gesicht. Bei der schwachen Beleuchtung konnte sie erkennen, dass er geschloßene Augen hatte und ruhig atmete. "Der schläft doch!" wollte sie beleidigt ausschreien, doch hielt sich noch zurück. Yuuichirou umarmte ein altes Besen und wollte es im nächsten Augenblick küssen. "Soll er etwa die Wache sein?" fragte sich Galaxia und musste innerlich lächeln. "Oh Rei, heirate mich bitte!" sprach Yuuichirou weiter. Galaxia beobachtete ihn noch eine Weile, bis sie ruhig fest stellte, dass er tief und fest schlief und sie so nicht stören konnte. Dann kehrte sie zum Kristall zurück. "Bald hab' ich dich," flüsterte sie zufrieden und berührte ihn leicht. Im Bruch einer Sekunde wurde es im Gebetsraum jedoch so laut, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Überrascht sah sie sich um. Erst jetzt bemerkte sie einen Talisman, der hinter dem Kristall befestigt war. Er gehörte zu Reis speziall Waffen, die sie auch ohne ihre Verwandlung in Sailor Mars verwenden konnte. Wahrscheinlich verbesserte Rei ihre Technik. Doch Galaxia verstand sofort, in was sie geriet. Indem sie den Kristall nur berührte, setzte sie den Alarm in Gang, der einscheinend den Wächter aufwecken sollte. Schnell drehte sie sich zu Yuuichirou. Im selben Moment konnte sie seinem Besen ausweichen, der auf ihren Kopf gezielt war. Dann konnte sie seinen weiteren Besenattacken nur ausweichen. So ging es eine Weile, bis in der Tür ein kleiner Mann mit einer Laterne erschien. Galaxia erkannte sofort Reis Großvater, der sie jedoch entsetzt beobachtete. "Yuuichirou!!" schrie er plötzlich. Der junge Mann drehte sich zu ihm: "Was ist?!" Als Antwort zeigte Herr Hino auf Galaxia: "E-Ein G-Geist!!!" Yuuichirou verstand nicht und sah sich Galaxia genauer an. Ein erschrockener Aufschrei war seine einzige Reaktion. Erst jetzt wurde Galaxia klar, wie sie aussah. Der Kampf mit Gianfar ließ sie nicht ohne Verletzungen davon. Kleinere Wunden an ihren Armen und Beinen bluteten leicht. Doch das wäre nicht so schlimm, wäre da nicht die tiefere Wunde an ihrem Hals. Gianfars Schwert hinterließ ihr ein Andenken für den Rest ihres Lebens. Dazu sah ihre Sailoruniform ganz schön beschädigt aus. Also konnte man sie in dem schwachen Licht des Feuers ruhig für einen Geist halten. "Ich muss schnell weg! Das Sailorteam ist sicher schon unterwegs," dachte sie eifrig und nutzte ihr Aussehen für die Erschreckung des Angreifers. Was ihr auch gelang, denn Yuuichirou war immer noch so benommen, dass er sich lieber in die nächste Ecke verkroch. "Ma-Mama," stotterte er ängstlich. Opa Hino machte auch keine Probleme. Sehr gern machte er ihr den Weg frei. So konnte Galaxia ruhig und ohne weitere Hindernise Hikawa Tempel verlassen. Gerade rechtzeitig, denn im selben Augenblick kehrten die Mädchen zurück. "Was ist denn hier los?!" schrei Rei Yuuichirou an, der immer noch vor sich starrte. "G-Geist," stotterte er. Rei schüttelte mit ihm kurz, um ihm zurück zur Realität zu bringen. Wenn auch danach sie mit ihm nichts anfangen konnte, drehte sie sich zu ihrem Opa: "Großvater, was ist hier passiert?" Der alte Mann sah erstmals zum heiligen Feuer und dann auf ihre Enkelin, bis er einen anstendigen Satz aus sich brachte: "E-Ein G-Geist wollte deinen Stein klauen." Reis Augen weiteten sich und sie lief schnell zum Kristall. "Gott-sei-dank, er ist immer noch hier," atmete sie erleichtert aus, als sie ihn erblickte. "Ein schreckliches Lärm war zu hören und plötzlich stand da die Frau," ertönte Yuuichirous zitternde Stimme hinter ihren Rücken. "Eine Frau?" "Ja, sie war groß, blond und unglaublich schnell." Rei wurde neugieriger: "Beschreibe sie ganz genau, Yuuichirou!" "Auf mehr kann ich mich leider nicht erinnern." Rei wollte es schon aufgeben, als sich ihr Großvater zum Wort meldete: "Sie hatte so einen Sailorkragen. Und sah aus, als hätte sie einen ganz schön gefährlichen Kampf hiner sich." Reis Augen verdunkelten sich. Dann bedankte sie sich bei den beiden und ging in ihr Zimmer, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde. "Und was war los?" fragte Minako gleich, als sie die Tür öffnete. Doch Rei schwieg und setzte sich zu ihnen. "Sag doch was," zwang sie auch Makoto zu einer Antwort. Rei hob ihre rechte Hand und legte einen schwarzen Kristall auf den Tisch. "Er wurde fast gestohlen," sagte sie dann völlig ruhig und gelassen. "Was?!" schrieen die anderen überrascht. Rei nickte und fuhr fort: "Wie Yuuichirou und Großvater den Dieb beschrieben haben, kommt mir nur eine Person in den Sinn." Die Mädchen sahen sie erwartungsvoll an. "Bunny!" sagte Rei fest und schloß ihre Augen. Eine tiefe Stille legte sich über das Zimmer. "Wie kommst du denn darauf, Rei?" flüsterte Hotaru entsetzt. "Es war eine blonde Frau, die einen schweren Kampf hinter sich hatte. Sie trug einen Sailorkragen, also gehe ich davon aus, dass sie eine Sailokriegerin war. Und ich kenne keine weitere Sailorkrieger im Sonnensystem außer uns." "Aber sie kann sich doch ohne ihre Brosche nicht mehr verwandeln!" ließ Hotaru nicht los. "Ihre Rückkehr und ihre Kräfte sind immer noch ein Rätsel für uns. Eins ist aber klar: Sie benutzt ihre Macht. Und einscheinend will sie den Silbekristall zurück," beendete Setsuna jede weitere Diskusion, "jetzt bleibt uns nur noch eine Frage: Wie können wir den Silbekristall vor ihr schützen, denn hier kann er nicht mehr bleiben?" "Ich hätte da eine Idee," meldete sich Michiru zum Wort, "ich habe einen guten Bekannten..." Die anderen - Haruka eingeschloßen - sahen sie neugierig an. "Naja, sein Posten wurde uns ermöglichen, den Silberkristall auf einen sicheren Ort zu bringen und zu schützen." "Michiru, du überraschst mich immer aufs Neue," bemerkte Haruka und lächelte ihre Partnerin freundlich an. "Also abgemacht," schloß Setsuna ihre Beratung nach 15 Minuten ab, "gleich Morgen früh bring Michiru den Kristall weg und wir liegen einen Bann um ihn. Dann werden wir weiter sehen." Die anderen nickten und bereiteten sich zum Abschied. "Rei, ich kann es immer noch nicht glauben, dass Bunny ihn stehlen wollte," sagte Ami halblaut, damit es die anderen nicht hören konnten. Rei sah sie verständnisvoll an: "Ich weiß, was du meinst, Ami. Aber Bunny war es. Sie hat mit Gianfar gekämpft und anscheinend verloren. Sie versuchte neue Kraft aus dem Kristall zu schöpfen, wurde jedoch von Yuuichirou überrascht." "Bist du dir wirklich sicher, Rei? Es könnte doch auch Sailor Galaxia sein. Sie hat uns doch vor fast einem Jahr besucht und um Hilfe gebeten." Rei schüttelte den Kopf und nahm Amis Hand in ihre: "Es tut mir leid, Ami. Sailor Galaxia kehrte zu ihrem Planeten und weitere Sailorkrieger auf der Erde gibt es nicht. Sieh es endlich ein. Bunny ist gegen uns und wir können es nicht mehr ändern." Amis Blick wurde noch trauriger: "Vieleicht hast du Recht. Und ich suche Freundschaft dort, wo keine mehr ist." Kapitel 33 - In einer Sackgasse -------------------------------- Hallo! Vielen Dank für die aufmunternden Kommentare (HexenLady, Spidey, Nojiko und Kisu_girl). Wahrscheinlich sollte ich Monddrohungen erwarten, weil das folgende Kapitel etwas kurz ist ^^; (entschuldigt). Wiederum ist es etwas romantisch und spannend dazu. Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Entschuldigt mögliche grammatische Fehler. ^^; Kapitel 33 - In einer Sackgasse Früher würde sie es nicht zugeben, aber jetzt war alles anders. Die Dunkelheit wurde zu ihrem Verbündeten. Sie nutzte ihre Möglichkeiten, um sich vor den Menschen zu verbergen. Sie fühlte ihre Geborgenheit und Stille, nach der sie sich so sehnte. Obwohl die Straßen menschenleer waren und nirgendwo konnte sie einen möglichen Feind sehen, hielt sie sich in den dunkelen Gassen zurück. So hatte sie größere Chancen ihren Ziel wirklich zu erreichen. Sie hoffte nur, dass sich nicht viel seit ihrem letzten Besuch veränderte. Und als sie vor dem Gebäude dann wirklich stand, konnte sie es fast nicht glauben. Es war immer noch dasselbe. Sie sah zum Balkon hoch. "Dort," flüsterte sie traurig, "dort bist du, Mamoru. Und ich bin hier. Wie weit können wir uns noch sein..." Ein Lärm aus dem Erdgeschoß des Hauses erweckte sie aus ihren Erinnerungen. Durch die gläsernen Türen konnte sie eine männliche Gestalt erkennen. Diese ging zu den Briefkästen und öffente eine. Erst jetzt erkannte Bunny ihren Geliebten, der sich Post abholte. Sie wollte nach ihm rufen, ihn zu sich holen, damit sie nah bei ihm sein konnte. Doch alles schien ihr wie ein Traum, den man nicht erfühlen kann. Sie weinte um ihre verlorene Liebe. Doch ihr eigenes Herz wollte nicht so leicht aufgeben. Es wollte nicht nur zusehen. Zu lange und zu oft sehnte sie sich nach seiner Umarmung. "Mamoru," flüsterte sie leibevoll seinen Namen und hob ihre rechte Hand in seine Richtung. Als ob er ihren stillen Ruf hörte, drehte er sich nach ihr. Doch sie war zu weit weg und dazu unter dem Schutz der Dunkelheit. Er ging bis zur Tür, die über die Nacht abgeschloßen war. "Ist da jemand?" rief er über das Glas. Bunny konnte es nicht mehr aushalten und verließ die finstere Gasse. Mit langsamen Schritten kam sie auf ihn zu. Mamoru erkannte ihre schlanke Gestalt und Haare sofort. Seine Augen weiteten sich. Seine Lippen bildeten ihren Namen. Bunnys Herz rasste, als sie endlich vor ihm stand. Sie legte ihre rechte Hand auf die gläserne Oberfläche und lächelte ihren geliebten Mamoru liebevoll an. "Bunny!" rief er glücklich und legte seine Handfläche auf die ihre. Sie waren so nah und gleichzeitig so weit weg. Eine starke gläserne Tür trennte sie voneinander. "Bunny, ich habe dich..." Mit dem Zeigefinger auf ihren Lippen brachte sie ihm jedoch zu schweigen. "Bitte, Mamoru. Störe dieses Moment nicht. Ich möchte dich so in Erinnerungen behalten," flüsterte sie traurig. In ihren Augen bildeten sich Tränen. Er konnte sie so nicht sehen. Am liebsten würde er die Tür austreten, um sie endlich in seinen Armen halten zu können. Doch sie wollte es nicht. In diesem Moment schien sie so verletzlich zu sein. Ihre Gesichtszüge waren erwachsener, aber ihre dunkel blauen Augen, die er an sie so liebte, waren immer noch so warmherzig wie damals. Dann wurde ihm Eins klar. Die langen zwei Jahre, in denen er ohne sie jeden Tag atmen musste, vertieften seine Liebe zu ihr. Nie wieder wird er ohne sie leben. Sie sollte für immer bei ihm bleiben. Er "streichelte" ihre Wange, die wegen den Tränen gerötet war. "Bunny," flüsterte er liebevoll. Sie blickte ihn an. In ihren Augen konnte er so viel Liebe sehen. "Es waren wirklich nur Lügen. Du bist immer noch meine Bunny," dachte er sich, während sie ihn leicht anlächelte. Auch in seinen Augen erglänzten Tränen. Ein verträumes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er war so glücklich mit ihr. Plötzlich veränderte sich in ihren strahlenden Augen etwas. Bunnys Lippen berührten das Glas. Und er tat es ihr nach. Beide versanken in einem langen "Kuss". Dann nach einer unendlichen Weile loste sie sich und sah ihn mit einem traurigen Blick an. Ihre Lippen bildeten Worte, die er wahrscheinlich nie vergessen wird: "Leb wohl, Mamoru!" Dann lief sie einfach weg. Weg von ihm. Er schrie wie verrückt und schlug auf das Glas, das nicht nachgeben wollte. Er war so verzweifelt und gleichzeitig so unglücklich. Sein Herz brach und er konnte es nicht verhindern. Noch paar Mal schlug er auf die gläserne Tür, bis er langsam zum Boden abrutschte und da verzweifelt sitzen bleib. "Warum, Bunny? Warum?" "Bitte verzeih mir, Mamoru," flüsterte sie mit Tränen, die ihre wahren Gefühle verrieten, "doch so wird es für dich besser. Zu viele unheimliche Dinge umgeben mich, als das es ungefährlich für dich wäre." *** Sie irrte durch die nächtlichen Straßen Tokios. Nicht nur ihre Gefühle brachten sie durcheinander, auch all die Erinnerungsbilder halfen ihr in dieser Situation nicht weiter. Sie hoffte bei Mamoru Trost zu finden - auch wenn sie nur in seiner Nähe sein konnte. Doch es kam anders. Ihr Herz verriet sie und sie konnte seinem Ruf nicht widerstehen. Sie musste ihn einfach Lebewohl sagen. Denn wer weiß, wie ihre Zukunft dann aussehen wird. Sie seufzte: "Wenn ich mich wenigstens an mehr erinnern konnte. - Ich brauche doch Antworten und keine Erinnerunsfetzen!" schrie sie um sich und bemerkte eine dunkele Gestalt nicht, die hinter ihr auftauchte. Je nachdenklicher sie war, desto überraschter war sie dann, als ein scharfer Messer vor ihrem Geischt auftauchte. Auf dem nacken spürte sie das Atem des Angreifers. Sie war wohl auf alles vorbereitet - auch auf einen Nachtschatten, aber auf Gianfar nicht. Bei diesem Gedanken lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Denn die erste Erinnerung, die sie schon zusammensetzen konnte, erzählte ihr gerade von dem Kampf mit Gianfar. "Du willst Antworten. Ich dagegen dein Geld. Also her damit!" sagte eine raue Stimme hinter ihr. Bunny atmete erleichtert aus. "Nur ein nächtlicher Räuber," dachte sie beruhigt - erschreckte jedoch, als der Dieb ungeduldiger wurde und seine Messerklinge auf ihr Hlas legte: "Hast du nicht gehört?!" Bunny hob ihre Arme vor sich. "Ich habe aber kein Geld," sagte sie halblaut. Der Räuber ließ sie los. "Willst du etwa sagen, dass du - eine noble Dame in so schönen Sachen - kein Geld bei sich hat?!!" flippte er aus. Erst jetzt konnte Bunny sein Gesicht sehen. Er war mitte 45. Schwarze durchgewühlte Haare, kalte Augen und großes Kinn machten aus ihn einen beängstigenden Mann, der wohl in seinem "Beruf" viel Erfolg hatte. Doch Bunny hatte keine Angst vor ihm. Zu viel hatte sie in ihrem Leben schon erlebt, als würde sie jetzt um Hilfe schreien. "Nur Ruhe behalten," haltete sie sich an und nahm eine gelassene Stellung auf. "Ich bin nur auf Durchreise, also habe ich kein Geld dabei." "Durchreise, ja?" sagte der hochgewachsener Mann gefährlich still, "dann wird sie deine letzte sein, Kleines." Jetzt wurde Bunny aber sauer: "Kleines?!! Wer ist hier klein, du Wurm!!!" Sie hasste dieses Wort. Es erinnerte sie an den verrückten Kerl von dem Shinguchi Markt, der sie an die Presse verriet. Wahrscheinlich sah Bunny besonders gereizt und gefährlich aus, denn der Räuber wich einen Schritt zurück. "Du...!" schrie er plötzlich aus. Bunny hielt inne und sah ihn überrascht an. "Was will er wieder?! Weitere Beleidigung?!" dachte sie zornig und blickte ihn mit einem tötendem Blick an. "Du bist doch dieses Mädchen, auf das eine große Belohnung ausgeschreiben wurde, oder?!" Bunny zuckte zusammen. "Also 10 Millionen Yen - das ist doch eine schöne Summe. Und die gehört bald mir," freute er sich. In seinen Augen konnte Bunny glückliches Leuchten bemerken. "Der ist wirklich zum allem fähig," flüsterte sie entsetzt, "der wird auch meine Freiheit für sein Wohlhaben opfern." Er kam auf sie zu: "Komm zu mir. Ich werde dir nichts an tun. Glaub mir," sagte er mit einem süßen Unterton. Seine Stimme klang für sie aber viel mehr wie Gekreische. Bunny wich immer um einen Schritt vor ihm zurück. "Haben die Belohnungsausschreiber auch etwas über meine Gefährlichkeit gesagt?" fragte sie so nebenan. Der Räuber hielt in seiner Bewegung inne. Bunny grinste leicht. Sie erriet seine Schwachstelle: "Also wirst du es mit mir nicht so einfach haben, wie du glaubst." Ein spöttisches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht: "Sie haben auch nicht gesagt, dass sie dich lebend wollen." Bunny schluckte. Das war ihr Ende. Entweder wird er sie umbringen, damit er mit ihr keine weiteren Anstände hatte, oder der Öffentlichkeit als einen Sündenbock vorwerfen. Wer weiß, wie sie auf sie reagieren werden. Eine längst Tote läuft wieder unter ihnen. Es wird sicherlich keine Freudenfeste geben. Als sie auf dem Weg zu Mamorus Wohnung war, traff sie kleinere Menschenmengen, die ihren Namen ausschrieen. Jedoch wurde sie nicht als Heldin gefeiert, sondern wie das reine Böse, das an allem Schuld war. Sie verfluchten ihre Seele und Familie. Vor einem Polizeiamt verlangten sie sogar ihre Hinrichtung. Bei diesem Gedanken musste sie nochmals schlucken. Kapitel 34 - Noch mehr Probleme? --------------------------------- Hallo! Vielen Dank für die Kommentare!! -> aqualight (~.^), HexenLady (Sin), Fantaghiro, Nojiko, Mitsuki und Spidey. Der heutige Teil kommt ungewöhnlich spät, weil ich eine kleine Pause brauchte (mir beginnt ja auch bald die Schule *heul*). Aber es bleibt weiterhin spannend... Also viel Spaß beim Lesen!! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Fehler in Grammatik und Rechtschreibung? Nobody is perfect. ^^; Kapitel 34 - Noch mehr Probleme? Die Seitengasse wurde mit jeder Minute unheimlicher. Sie begann zu zittern. Nicht aus Angst, die hatte sie vor diesem Kerl nicht, vielmehr wurde ihr kalt. Sie verließ Himikos Wohnung auch in großer Eile, ohne sich etwas Warmes anzuziehen. Jetzt stand sie nur in einem weißen Hemd und blauen Rock. Dazu begann es auch noch zu regenen. Sie nahm durchgenässte Haarsträhnen aus dem Gesicht - ihren Gegner immer noch beobachtend. Sie hatte Gefühl, dass sich alles gegen sie stellte. Zuerst musste sie nach zwei Jahren ihrer Abweisenheit feststellen, dass ihre Welt, die sie einmal kannte und so sehr liebte, nicht mehr existiert. Dann als sie die Möglichkeit hatte zurückzukehren, verpetzt sie ein Verrückter an die Presse und somit an die Öffentlichkeit. Und jetzt da für ihren Kopf große Belohnung ausgeschrieben wurde, wird sie wie ein Tier gejagt. Sie seufzte. "Na, willst du aufgeben?" erklang die raue Stimme ihres Gegners, der sie vor wenigen Augenblicken um ihr Geld bestehlen wollte. "Nein!" antwortete sie genervt. Sie musste es schleunigst beenden und von hier verschwinden, denn zu lange auf einem bestimmten Ort zu bleiben, glich einem Selbstmord. Jedoch fand sie keinen Ausweg aus dieser imaginären Sackgasse. Wenn sie ihre innere Kräfte, die sie nichteinmal beherrschen konnte, erwecken würde, dann wären weitere Probleme bereits vorprogrammiert. Sie wurde zu viel Aufmerksamkeit erregen und sicherlich Gianfar zu sich locken. Und das wollte sie sicherlich nicht. Der war ihr immer noch zu unheimlich, als das sie ihn wieder sehen wollte. Eine zweite Möglichkeit wäre sich diesem möchtegern Räuber zu stellen, was wiedermal nicht gut ausgehen würde. Sie konnte sich zwar wehren, aber ihr Gegner wiegte fast dreimal so viel wie sie. "Das wäre ein sehr kurzer Kampf," dachte sie niedergeschlagen. Sie wusste keinen weiteren Ausweg. Auf Aufgeben dachte sie natürlich nicht. Ihr Stolz erlaubte es nicht. Ein Geräusch ließ sie aber zusammenzucken. Sie spürte die aufgetretene negative Energie um sich. Die Dunkelheit verbergte etwas Ungutes und Gefährliches. Sie spürte es in jedem Teil ihres Körpers. Etwas sammelte sich um sie. Und anscheinend ahnte nur sie davon. Eine dunkele Gestalt tauchte hinter dem Räuber auf. In einem kurzen Augenblick, als der Mond die Gasse erhellte, erkannte sie eine schwarze und durchsichtige Gestalt. Nun wusste sie ganz genau, was sie umstellte. Nachtschatten hatten wohl eine Langeweile ohne ihren Boss. "Na, toll - entweder wird mich dieser Verrückte kriegen oder Gianfars Gehilfen. Wirklich tolle Aussichten!!" dachte sie gereizt. Sie schloß ihre rechte Hand in eine Faust. "Ich muss handeln! Und zwar sofort!" flog es ihr durch den Kopf und ballte ihre Hände zu Fäusten, "jetzt oder nie!". Sie drehte sich blitzschnell um und und ergriff die Flucht. Was anderes fiel ihr gerade auch nicht ein. Doch wenn sie schon zwei Meter hinter sich brachte, erspürte sie eine starke Umklammerung. Eine eiserne Hand hielt ihr rechtes Arm fest und wollte sie nicht los lassen. Verzweiflung stieg in ihr auf. Sie wehrte sich mit ihren Händen, Beinen und sogar Zähnen. Sie biss in seine Hand. Er schrie auf. Die Umklammerung wurde jedoch noch fester. Tränen stiegen in ihren dunkel blauen Augen auf. Sie wollte doch nur frei sein. "Warum will er das nicht verstehen!" schrie sie im Innern. Plötzlich erspürte sie an ihrer warmen Haut kaltes Stahl. Ein stechender Schmerz durchlief ihren linken Arm. Jetzt war sie diejenige, die aufschrie. Doch sie biss ihre Zähne zusammen. Trotz des Schmerzes durfte sie nicht aufgeben. Sie musste kämpfen. Der Welt wegen. Obwohl sie jetzt von jedem gehasst wird, fühlt sie immer noch Verpflichtungen den Menschen gegenüber. Ihre Freunde, Familie und Mamoru glaubten an sie und sie durfte sie nicht enttäuschen. Sie biss nochmals. Der Räuber schrie schmerzerfühlt auf. Bunny nutzte es und tritt ihn zwischen die Beine. Erst jetzt war er vom Schmerz so gelähmt, dass er sie sofort los ließ. Sie ergriff sofort die Flucht. Ohne sich nochmals umzudrehen rannte sie weg. Weg von diesem verfluchten Ort. Einige Beschimpfungen erreichten ihr Ohr, doch sie nahm sie nicht wahr. Sie wollte nur noch weg. Erst nach hundert Metern ließ sie das mörderische Tempo nach. Mit langsamen Schritten ging sie um die Ecke, wo sie sich an die Wand lehte. "Das war knapp," flüsterte sie erschöpft. Eine Straßenlaterne über ihren Kopf schaukelte im Regen und beruhigte sie etwas. Plötzlich hörte sie hinter sich einen Hilferuf, der schnell zum schmerzerfühlten Schrei überging. Sie schloß ihre Augen. Sie wusste, was da vorging. Die Schatten suchten sich ein neues Opfer aus. "Vielleicht sind das seine ehmaligen Opfer, die er um ihr letztes Geld brachte," dachte sie sich. Nach einer Weile war es wieder so still wie vorher und sie öffnete ihre Augen. Es regnete immer noch. Ihre Kleidung war völlig durchgenässt und sie zitterte. Sie sehnte sich nach Himikos warmer Wohnung. Doch beim ersten Schritt erspürte sie wieder den stechenden Schmerz in ihrem linken Arm. Sie sah es an und erschrak. Der weiße Stoff wechselte bereits zu einer roten Farbe. Sie zerriss den Ärmel. Zuerst konnte sie wegen dem Blut nichts sehen. Erst nachdem es der kühle Regen etwas wegspülte, konnte sie eine tiefe Wunde an ihrem Unterarm erkennen. Sie tat höllisch weh. Bunny biss ihre Zähne zusammen. Diese Wunde musste sofort genäht werden - sonst riskierte sie eine Entzündung. Das wusste sie dank Mamoru, den sie so gern bei der Arbeit beobachtete. Sie wollte weiteren Schritt machen, doch da lähmte der unerträgliche Schmerz ihren Körper bereits. Sie kniete auf den nassen Boden nieder. Schmerztränen ersetzten die der Verzweiflung. Sie wusste nicht mehr ob sie wirklich weinte, oder nicht. Sie spürte nur noch Regentropfen an ihrem Gesicht, die mit dem slazigen Wasser ihrer Tränen verschmelzten. Sie hatte keine Kraft weiter zu gehen. Sie fühlte sich so müde. Ihr eigener Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Sie wusste, was das bedeutet. Sie kannte dieses Gefühl zu gut. Doch sie konnte sich dagegen nicht wehren. Ihre Sinne ließen nach und sie wurde ohnmächtig. Ihr Körper fiel auf den nassen Boden der Gasse und bleib da regungslos liegen. Der kühle Regen streichelte ihre blasse Wange, die den kalten Boden berührte. Ihre goldenen Haare lagen in den Pfützen, die sich um sie bildeten. Die Kälte der Nacht drang in ihren wehrlosen Körper ein. Doch sie konnte dagegen nichts tun. Aus dem anderen Ende der Gasse erhallten im selben Moment fremde Schritte, die sich ihr näherten. Eine hochgewachsene Gestalt in einer Polizeiuniform kam bis zu ihr. "Nicht schon wieder! Die können es wirklich nicht lassen!" erklang eine männliche Stimme mit einem traurigen Unterton. Der Fremde beugte sich zu ihr und nahm einige nasse Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. "Armes Mädchen, es ist so jung!" sagte er mitfühlend, weil er Bunny für ein weiteres Opfer der Schatten hielt. Er wollte schon seine Mütze zur letzten Ehre abnehmen, als er ihre flache Atmung bemerkte. "Oh, Gott! Lebt sie etwa?!" Schnell drehte er ihren durchgenäßten Körper zu sich und legte seine Finger zu ihrer Nase. Ein schwaches Hauch als Antwort genügte ihm völlig. "Fräulein, hallo!" Er schüttelte leicht mit ihr. Doch sie blieb bewusstlos. Erst nach einer Weile fiel ihm ihre tife Wunde auf ihrem linken Arm auf. Da wurde ihm schnell klar, dass er mit ihr keine weitere Zeit verlieren dürfte. Vorsichtig nahm er ihren wehrlosen Körper in die Arme. Er sah sie noch kurz an, bevor er mit ihr die finstere und nasse Gasse verließ. Kapitel 35 - Nur ein Traum? ---------------------------- Hallo! Ich musste für 2 Tage weg, aber jetzt bin ich wieder da und mit mir die Fortsetzung. ~.^ Der heutige Dank geht an: Spidey, Aqualight, HexenLady, Kisu_girl und Mitsuki. Vielen Dank!! * Da Bunny jetzt zu den bekanntesten Leuten gehört (ihr wisst, was ich meine *g*), muss sie auch einiges erleben... ^^ Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Entschuldigt mögliche grammatische Fehler ... ^^; Kapitel 35 - Nur ein Traum? Ein wunderschöner Traum malte sich in ihrem Unterbewusstsein aus. Sie stand an einem Hügel und trug ein langes weißes Kleid, das in dem angenehmen Wind unruhig flatterte. Vor ihr lag eine große Wiese mit vielen bunten Blumen, die den sonnigen Tag perfekt ergänzten. Hinter ihr erstreckte sich ein sehr alter Baum, der schützend über sie seine grüne Krone legte. Der leichte Wind spielte mit seinen Blättern und dieses Rauschen drang bis zu ihrem Ohr durch. Sie schloß ihre dunkel blauen Augen. Sie fühlte sich so frei. Doch ihr Glück war erst vollkommen, als sie bekannte Schritte hinter sich hörte. Sie wusste, dass er auch diesmal zu ihr kommen wird. Ein hochgewachsener junger Mann mit schwarzen Haaren und verführerischen Augen legte saft seine Arme um ihre Taille und küsste sie an die Wange. Bei dieser zarten Berührung seiner Lippen musste sie leicht lächeln. Sie brauchten keine Worte, um sich ihre Liebe zu zeigen. So waren sie einfach nur glücklich. Plötzlich störten ihren so vollkommenen Traum fremde Stimmen, die anscheinend über sie sprachen. Doch es schien alles aus großer Ferne zu kommen. Sie wollte zurück zu der Geborgenheit, die sie so lange nicht mehr erspürte, aber zwang sich dann doch das Gespräch besser zu verfolgen. Sie war zu erschöpft, als dass sie die Augen öffnen würde. Also hörte sie einfach nur zu. "Blödmann! Haben Sie sie etwa nicht sofort erkannt?!" schrie eine zornige Stimme über ihren Kopf. "Na ja, i-ich...i-ich h-habe... es war zu dunkel," brachte die andere schließlich hervor, die spürbar zitterte. An der Art, wie sie klang, erkannte sie einen Untergeordneten, der sich vor seinem Chef rechtfertigte. Sie würde gerne wissen, wo sie eigentlich gelandet war, denn sie konnte sich nicht an viel erinnern. Nur eine finstere und nasse Gasse kam ihr in Sinn. Und dort war sie lange nicht mehr. Sie fühlte ein warmes und weiches Bett unter sich. "Rufen Sie die Kommissarin hierher! Sie wird schon wissen, was zu tun ist!" "Ja, Kommandant!" Schnelle Schritte, die sich von ihr rasch entfernten, und fremdes Atmen an ihrer Wange reichten ihr völlig. Sie wollte wieder in die perfekte Welt zurück, die sich in ihren Unterbewusstsein für sie öffnete. Sie ließ die unfreundlichen Stimmen und Gefühle hinter sich und kehrte in ihr Traum zurück. *** Die Zeit verging wie im Flug. Doch Bunny merkte nichts davon. Sie wurde mit Medikamenten betäubt und in ein anderes Gebäude verlagert. Da ihr Gesicht bei der Öffentlichkeit zu bekannt war, geschah alles unter höchster Geheimhaltung. Keiner wusste von ihrem neuen "Zuhause". Nur ein paar Auserwählten wurde es gestattet sie zu sehen. Unter ihnen befand sich auch eine junge Frau mit hell braunen Haaren. Sie schien die Verantwortliche zu sein, denn jeder gehorchte ihren Befehlen sofort und ohne zu prostestieren. Sie warf gerade einen verächtlichen Blick auf ein großes Käfig mitten des Raumes, in dem Bunny auf einem Bett ruhig schlief. "Kenshi, wessen Idee war denn das?" fragte sie einen jüngeren Mann neben sich, der wahrscheinlich ihr Untergeordneter war, und zeigte dabei auf die stählerne Konstruktion. "Eh," kratzte er sich verlegen, "der Bürgermeister bestand darauf." Die Frau wurde sauer: "Sie ist doch kein Tier!!" "Ich kann nichts dafür," wehrte er sich und begann ohne es zu merken vor seiner Chefin zurückzuweichen, "der Bürgermeister behauptete, dass sie möglicherweise sehr gefährlich sei und wir so vor ihr sicher sind." "So ein Schwachsinn!" sagte sie beleidigt so, als würde sie selbst von diesem Behaupten betroffen, "dieser Sesselfurzer kann mich mal. Ich will das es verschwindet und zwar sofort!" Ihre strenge Stimme ließ keinen Widerstand zu. Trotzdem erklang Kenshis Stimme, obwohl sie sehr, sehr leise war: "Wenn Sie das tun, wird Ihnen der Bürgermeister die Zuständigkeit für dieses Projekt abnehmen." Sie sah ihn mit einem durchbohrenden Blick an, der alle ihre innere Gefühle widerspiegelte. Der junge Mann wich wieder ein paar Schritte zurück. Im selben Augenblick drehte sie sich von ihm weg: "Na gut, aber alles was hier geschehen wird, wird nach draußen gelangen erst, wenn ich es erlaubt habe. Ist das klar?!" Er nickte eifrig. So kannte er seine Chefin gar nicht. Sie war immer so hilfsbereit und gerecht, aber so erlebte er sie zum ersten Mal. Es kam ihm vor, als würde sie diese Bunny Tsukino von irgendwoher kennen und versuchen sie zu beschützen. Sie lehnte sich an den Baumstamm und schloß ihre Augen. Nur ein leises Rauschen der Blätter vernahm sie in dieser vollkommenen Stille. Sie war frei wie ein Vogel. Nur noch die Flügel breiten und zu dem klaren Himmel auffliegen. Sie sah zur der grünen Krone über sich. Ein leises Geflüster drang zu ihr durch. Doch sie verstand die bittenden Worte nicht. Es war, als wäre sie zu weit von ihnen weg. Zu weit um ihnen zuhören zu können... "Und wie ist ihr Zustand, Doktor?" fragte die Kommissarin mit spürbarer Interesse in ihrer Stimme. Der Angesprochene erhob sich von Bunnys Bett, wo er ihren Puls maß. "Dafür dass sie tot sein soll, ist sie bemerkenswert gesund," antwortete er heiter - doch im nächten Moment wurde er wieder ernst, "aber trotzdem würde ich ihr Zustand gern weiterhin beobachten. Ihre Wunde an dem Unterarm ist entzündet, also erwarte ich weitere Komplikationen. Ich habe ihr etwas zum Schlaf verabreicht. Damit sollte sie weitere zwei Stunden ungestört schlafen." "Gut. Ich lasse für sie ein Zimmer vorbereiten." "Das wird nicht nötig. Ich werde auch mit einem einfachen Bett zufrieden." Sie nickte und drehte sich zu Kenshi um, der sie außerhalb des Käfigs beobachtete. Dieser verstand sofort und ging alles vorbereiten. Plötzlich veränderte sich ihre Umgebung. Der klare Himmel über sie verschwand, genau so wie die Wiese und der schützende Baum. Sie fand sich in einem undurchdringlichen Nebel wieder. Sie trug immer noch dieses weiße Kleid wie vorhin. Doch sie schien irgendwie verloren zu sein. Sie konnte sich nicht entscheiden, wohin sie gehen sollte. Von überall hörte sie bittende Stimmen, die nach ihr riefen. Doch sie wollte jedem helfen, aber sie wusste nicht wie. Die Stimmen gingen in herzzerreissende Schreie über. Verzweiflung ergriff sie. Die Kommissarin beobachtete sie. "Sie schläft so ruhig - so als wüsste sie nicht, was um sie vorgeht," flüsterte sie traurig und sah sich um, "es sieht hier wie in einem Gefängnis aus - Gitter, Kameras und Sicherheitsleute. So etwas hast du sicherlich nicht verdient, Bunny." Sie seufzte. "Damals hast du mir das Leben gerettet und ich muss es dir so zurückzahlen." Sie stand auf. In ihren Augen erglänzten Tränen. Im selben Moment begann aber Bunnys Körper zu zittern. Sie erschrak und sprang sofort zu ihr. "Kenshi!!!" schrie sie verzweifelt, "den Doktor!! Aber schnell!!!" Der Angesprochene nickte kurz und stürmte aus dem Raum. "Oh, Bunny, tu mir soetwas bitte nicht an," bat sie und versuchte sie wieder zu beruhigen. Doch das Zittern ließ nicht nach. Es wurde sogar schlimmer. Innerlich fühlte sie sich verletzt und leer. Bittere Tränen stiegen in ihren Augen auf. Sie musste sich die Ohren zuhalten, denn jeder Schrei drang tief in ihr Herz ein und ließ sie erzittern. "Bitte!!" rief sie verzweifelt, "hört auf!! Ich kann es nicht mehr ertragen. Ich bitte euch!!" Trotz ihren verzweifelten Worten ging es weiter. Der alte Doktor lief so schnell, wie es ihm seine alten Knochen noch erlaubten. Schon aus der Ferne konnte er Bunnys verblastes Gesicht erkennen. Sie zitterte am ganzen Körper so, als wäre die Temperatur -40° C und nicht angenehme 21°. Schweißtropfen stiegen auf seiner Stirn auf, als er endlich zu ihr ankam. Die Kommissarin saß neben ihr auf dem Bett. Sie sah ihn mit einem verzweifelten und gleichzeitig bittenden Blick an. Er verstand sofort. Schnell maß er Bunnys Puls und erschrak. "Fast 200 Schläge pro Minute," flüsterte er entsetzt. Ohne weiter zu überlegen öffnete er seine Tasche und wühlte darin. Viele Augen beobachten seine eifrige Bewegungen mit Hoffnung und Interesse. Und als er dann endlich wirklich fand, was er so nötig brauchte, atmeten alle erleichtert auf. "Ich kann nicht mehr!" schrie sie tief in ihrer Seele verletzt, "wieso?! Wieso müsst ihr mich so quälen?! Was habe ich euch denn getan?!" Plötzlich verstumte alles genauso, wie es anfing. Sie entspannte sich und sah sich überrascht um. Doch es war überall still und ruhig. Sie war wieder allein... Das Zittern hörte plötzlich auf. Keiner - nicht einmal der Doktor wusste, was es war. Er sah Bunny überrascht und erschrocken an. In einer Hand hielt er eine Spritze vorbereitet, die ihr sicher helfen würde, aber dazu kam es nicht. Es hörte einfach auf und sie schlief weiterhin ruhig und sorglos da. "Was war denn das?" erklang Kenshis leise Stimme und störte somit die Stille, die vorkurzem aufgetreten war. "Ich weiß nicht," brachte der alte Doktor mit Anstrengung aus sich hervor, "so etwas ist mir bisher bei keinem Menschen passiert." "Vielleicht liegt es gerade daran," meldete sich Kenshi wieder zum Wort. Seine Chefin drehte sich zu ihm um: "Was willst du jetzt damit sagen?" Vor ihrem durchbohrenden Blick wich er etwas zurück - der gefährliche Ton in ihrer Stimme war wieder da. "Na ja," kratzte er sich, "die Ergebnise ihrer DNS-Analyse sind endlich angetroffen." "Und?" Kenshi wurde verlegen: "Denen zu Folge ist sie kein Mensch mehr." "Was quasselst du da?! Das sieht doch jeder, dass sie ein Mensch ist." "Vor zwei Jahren vielleicht..." widersprach er und reichte ihr den Bericht über. Sie stand auf und nahm es an. Eine Weile blätterte sie darin, bis sie die Schlussfolgerung der Analyse fand. "Die DNS-Probe, die bei dem Tod der Testperson entnommen wurde, entspricht einer späteren in so etwa 90%. In gewissen Hinsichten kann man sagen, dass es sich hier um dieselbe Person handelt," las sie laut vor und behielt Kenshi im Blickfeld, "verblüffend ist jedoch die Probe, die vor zwei Stunden entnommen wurde. Sie enthielt nur etwa 40% der normalen DNS und verändert sich mit der Zeit weiter. Schlussphase ist unbekannt - trotzdem können wir vorläufig sagen, dass sie eine für uns unvorstellbare Form an nimmt. Denn bereits jetzt - nach zwei Stunden - sieht sie wie eine dreifache Helix aus-" Ihre Stimme starb ab. Sie starrte auf die letzten Worte und las sie immer und immer wieder. "Das kann nicht wahr sein!"sagte sie dann halblaut und starrte weiterhin vor sich hin. "Das würde jede Menge erklären," meldete sich der alte Doktor wieder zum Wort, "ich kann keine weitere Medikamente einsetzen, ohne zu wissen welche Folgen sie auf sie haben werden. Also bleibt uns nichts anderes übrig als sie zu wecken." Kenshi sah ihn entsetzt an: "Und was wird dann, wenn die Umwandlung ihrer DNS zu Ende ist?" "Sei nicht lächerlich, Kenshi! Aus ihr wird kein Monster," wachte die Kommissarin aus ihren Gedanken auf. "Ach, nein? Und was dann?" fragte Kenshi neugierig - in seiner Stimme lag Angst. "Ich weiß es nicht..." antwortete sie nach der Wahrheit. Langsam drehte sie sich zu Bunny um und sagte leise so, dass es keiner außer sie hören konnte: "...aber hoffendlich nichts Böses." _________________ Anmerkung des Autors: Mein Biologieprofessor würde mich wahrscheinlich für die dreifache Helix der DNS umbringen, aber Genetik war immer mein Lieblingsbereich in Biologie (so viele Möglichkeiten... *g*). Okay, in Wirklichkeit gibt es nur eine doppelte Helix, also seid mir nicht böse, wenn meine Phantasie etwas durchdreht. ^^; Kapitel 36 - Alte Bekannte --------------------------- Hi! Ich möchte mich bei Kisu_girl, Spidey und HexenLady bedanken, die mir einen Kommentar (bis jetzt -> 10:50) hinterlassen haben. Vielen Dank! ~.^ Viel Spaß mit dem folgenden Kapitel! ^^ Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 36 - Alte Bekannte Sie kehrte zu ihrer Wiese zurück. Alles war wieder wie vorher. Nichts deutete auf eine Veränderung. Auch die unruhigen Stimmen verschwanden. Sie sah zum Himmel auf. Ein leichter Wind spielte mit ihren goldenen Haaren. Sie fühlte wieder die Freiheit in sich. Doch diesmal war dieses Gefühl noch stärker. Sie wollte zu der strahlenden Sonne über sich auffliegen und die weißen Wolken berühren. Dieser Wunsch verleite ihr Flügel, denn im selben Augenblick breitete sie unbewusst ihre weißen Schwingen, die sie wie einen echten Engel aussehen ließen. Mit ein paar Flügelschlägen erhob sie sich. Das Grüne unter ihr wurde mit jeder Sekunde weiter und unerreichlicher. Doch sie wollte trotzdem weiter. Der klare Himmel verschwand, genau so wie die Wolken und alles um sie. Sie erschrak. Sie wollte diese Qualen von vorher nicht wiedererleben. Doch anstatt einen dichten Nebel um sich zu finden, tauchten vor ihren Augen Sterne auf. Das ganze Weltall erstreckte sich vor ihr und legte sich zu ihren Füßen. Sie war verwirrt. Alles war so ruhig und friedlich - genau so wie sie es sich immer wünschte. >Die Zeit ist gekommen...< hörte sie weit von sich entfernt. Sie kannte diese Stimme und konnte sich endlich erinnern, wem sie gehörte: "Siwinja." Sie sagte diesen Namen so liebevoll, dass all die Sterne um sie im gleißenden Licht erstrahlen. Sie fühlte Frieden tief in ihrem Herzen. Den Frieden, den sie so lange suchte und nach dem sie sich sehnte. Sie war glücklich. Doch auch diesmal wurde ihr nicht erlaubt dieses erhebenes Gefühl zu erleben. Jemand störte sie in dieser perfekten Welt. Die Sterne verschwanden und sie fand sich in einer undurchdringlichen Dunkelheit wieder. Sie war verwirrt. "Siwinja!" rief sie nach ihrer Schwester, dessen Anwesenheit sie vorher erspürte. Doch es blieb still. Ein Aufschrei drang zu ihr durch. Ihre schneeweißen Flügel lösten sich auf und sie begann zu fallen - tief in die unendliche Dunkelheit. "Neeeiinnn!!" schrie sie verzweifelt. Doch sie fiel immer tiefer und tiefer... "Nein," schrie Bunny auf und erhob sich. Fremde Blicke ruhten an ihr. Sie spürte die Spannung um sich, die teilweise von Angst verursacht wurde. Sie blinzelte paar Mal. Durch das starkes Licht, das sie blendete, konnte sie drei unklare Gestalten vor sich erkennen. Alle drei beobachteten sie mit gemischten Gefühlen. "Scheint völlig in Ordnung zu sein," sagte ein alter Mann neben ihrem Bett und erhob sich, "ich komme in vier Stunden wieder, um das Verband zu wechseln." Bunny, die schon besser die Umgebung um sich wahr nahm, beobachtete alles mit Vorsicht in ihren klaren Augen. Sie kannte keinen von ihnen. Ein alter Mann, der wahrscheinlich ein Arzt war, ein junger Mann hinten, der sie misstrauisch ansah, und eine junge Frau mit hell braunen Haaren. Sie stockte. Sie kannte sie von irgendwoher. Die Kommissarin erspürte ihren neugierigen Blick an sich und lächelte sie freundlich an. Und in diesem Augenblick erkannte Bunny sie. "Saori?" flüsterte sie fast. Die Angesprochene zuckte zusammen. "Also habe ich Recht. Es ist Saori. Die ehmalige Mitstudentin von Mamoru," dachte sich Bunny und lächelte sie ebenso freundlich an. "Chefin, ich weiß nicht, ob..." ertönte die verängstigte Stimme des jungen Mannes hinter Saori. Diese sah ihn aber streng an: "Kenshi, ich regle das schon. Geh jetzt!" "Aber..." sagte er zögernd. Es gefiel ihm überhaupt nicht, sie hier allein zu lassen. Schon allein der Gedanke, dass Bunny für sie gefährlich sein konnte, beunruhigte ihn sichtbar. "Geh!!" schrie sie diesmal. Kenshi verstumte sofort. Das letzte Mal durchbohrte er Bunny mit einem misstrauischen Blick und verschwand. Bunny beobachtete diese Szene verwirrt. Dann erfühlte sie ein Gefühl der Erkenntnis. Sie musste dabei leicht lächeln. Ähnlich sah Mamoru sie immer an, wenn sie in einen gefährlichen Kampf zeihen musste. "Er liebt dich, Saori," sagte sie dann flüsternd. Saori weitete ihre Augen und errötete leicht: "So ein Schwachsinn. Kenshi ist nur ein Kollege. Nichts weiter. Manchmal nervt er, aber ansonsten ist er ganz nett. Aber Liebe? Nein, die empfindet er für mich sicherlich nicht." Bunny schloß ihre Augen. Auch sie konnte Mamoru vor vielen Jahren nicht leiden. Er nannte sie immer Mondgesicht und machte sich über ihre Schulnoten lächerlich. Und jetzt? Jetzt ist sie in ihn so verliebt, dass sie für ihn alles tun würde. Auch ihr eigenes Leben würde sie für ihn opfern. Sie seufzte. Ihr Herz tat weh. Sie wurde gezwungen ihre einzige wahre Liebe aufzugeben und konnte sich damit immer noch nicht abfinden. Bunny nutzte die Stille, die jetzt aufgetreten ist, und sah sich besser um. Sie war in keiner finsteren Gasse mehr. Auch in keinem Krankenhauszimmer. Viel mehr war es eine geräumige Halle mit großen Fenstern, durch die jetzt Sonnenstrahlen durch drangen. In jeder Ecke fand sie eine Kamera, die auf sie gerichtet war. Sie fühlte sich dabei unwohl. Auf jeden Schritt verfolgt zu werden, das gefiel ihr gar nicht. Doch viel mehr stutzte sie beim Anblick der Gitter. Sie runzelte die Stirn und sah Saori fragend an. Diese senkte ihren Blick: "Tut mir leid, aber der Bürgermeister bestand darauf. Er meint, dass du mörlicherweise für die Bürger Tokios gefährlich bist. Aber ich weiß, was du für uns alle getan hast." Bunny sah sie verdutzt an: "Was meinst du?" "Du warst eine unerschrockene Kriegerin und hast die Träume von uns allen bewahrt. Ich verdanke dir mein Leben, Sailor Moon." Bunny zuckte beim Aussprechen dieses Namens zusammen. "W-Woher w-weißst d-du, d-dass...?" stotterte sie überrascht. "Kennt jetzt etwa jeder meine Geheimnise?" fragte sie sich in Gedanken und am liebsten würde sie schnell in Ohnmacht fallen, um keine Fragen beantworten zu müssen. Doch Saori war nicht aufdringlich. Sie schien ihre Geheimnise zu respektieren: "Damals habe ich bemerkt, dass Mamoru dich tief in sein Herz geschlossen hat und für dich alles tun würde, damit dir nichts passiert. Und als mich dann Tigerauge und seine Gehilfin angegriffen haben, war er bereit Sailor Moon zu retten. Seine tiefe Liebe zu dir hat ihm die nötige Kraft verleiht. Damals habe ich begriffen, was die wahre Liebe bedeutet." Tränen erglänzten in ihren Augen. Sie lächelte Bunny freundlich und dankbar an: "Ihr gehört zusammen." Bunny erspürte einen tiefen Stich in ihrem Herzen, wenn sie sich an ihren Geliebten erinnerte. Das was sich vor wenigen Stunden ereignete, verletzte ihn sicherlich sehr tief. Am liebsten würde sie die Zeit zurückdrehen. Sie schluckte. Wahrscheinlich verlor sie ihre einzige wahre Liebe. Sie begann zu weinen. Ihre Tränen verunsicherten Saori: "Habe ich etwas Falsches gesagt?" Bunny schüttelte nur den Kopf. Ihr Blick war mit Trauer erfühlt. Ein bekanntes Gefühl stieg in ihr auf. Siwnja war bei ihr und tröstete sie. Doch Saori bemerkte nichts davon. Nur dass sich Bunny etwas beruhigte. "Und was habt ihr mit mir vor?" fragte Bunny plötzlich und stand auf. Ihr trauriger Gesicht wurde zu einer gelassenen Maske. Mit der rechten Hand berührte sie eine stählende Gitter. Sie war kalt - genau so wie die ganze Umgebung um sie. Und als sie immer noch keine Antwort von Saori bekam, drehte sie sich zu dieser um. Sie saß immer noch auf dem Bett und starrte ihre Hände an. "Es tut mir leid, Bunny. Wirklich - ich wollte es nicht." Bunny kniete zu ihr nieder und sah ihr in die Augen: "Was wollen sie mit mir machen? Bitte sag es mir, Saori." "Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die Wissenschaftler interessieren sich für deine unbekannte DNS. Sie wollen dich für ihre Forschungen und Experimente nutzen." Bunny runzelte die Stirn. Der Gedanke, dass sie wie ein Versuchskannienchen endet, gefiel ihr ganz und gar nicht. "Dann sind hier noch die Ärzte, die mehr über dein Auferstehen wissen wollen." Bunny sah sich schon auf dem Sezierungstisch. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. "Dann wurde ein Ultimatum von unseren Feinden gestellt." Bunny sah erschrocken auf. "Wir sollen dich aushändigen, oder werden endgültigt ausgelöscht. Ich weiß nicht, was sie an dich sehen, Bunny, aber anscheinend bis du ihnen sehr wichtig, da sie versprochen haben diesen Planeten und dieses Sonnensystem sofort zu verlassen, wenn du ihnen übergeben wirst." Bunny schluckte. Das waren also Aussichten. "Den letzten Wort wird aber Bügermeister haben. Er wird über dein Schicksal entscheiden. Leider neigt er zu der Möglichkeit zu, dich unseren Feinden auszuhändigen." Bunnys Augen weiteten sich. Bei dem Gedanken, dass Gianfar sie zwischen die Finger krigt, wurde ihr sofort schlecht. Früher erschien er ihr ganz schön gefährlich und unheimlich - er hatte sie auch auf dem Gewissen. Aber dann als er ihr seine Gefühle auf dem Dach offenbarte, erkannte sie, dass er eigentlich nur eine verlorene Seele ist, die nach Rettung ruft. Sie wollte ihn trösten und ihm Hoffnung geben, deswegen streichelte sie ihn auch, aber bei dieser Berührung wurde in ihr etwas wach. Wahrscheinlich eine ihrer verborgenen Kräfte, weil sie seine Vergangenheit sah. All seine Opfer, deren Hilferufe sie immer noch hörte. Dabei wurde ihr eins klar - er glaubte an solche Gefühle nicht. Er kannte sie nicht und wird sie auch nie kennenlernen, wenn sie in seiner Gefangenschaft endet. "Saori, der Bürgermeister ist hier," tauchte plötzlich Kenshi auf, "er will mit dir sprechen und dir seine Entscheidung mitteilen. " Saori sah Bunny mitfühlend an: "Ich werde mein Möglichstes tun, aber ich kann dir nichts versprechen. Ich versuche dein Schicksal zu ändern." Dann ging sie mit Kenshi weg und ließ Bunny allein. Alein in diesem Käfig, das ihr "Zuhause" war. "Mein Schicksal?" flüsterte Bunny verträumt, "das steht doch bereits fest, Saori. Schon viele Jahrtausende." Doch diese war schon zu weit weg, um ihre Worte hören zu können. Kapitel 37 - Eine uralte Seele ------------------------------- Hallo! Dieses Kapitel widme ich allen, die mir jemals einen netten Kommentar geschrieben haben und versuchten mich damit aufzumuntern - denn ohne sie wäre ich wahrscheinlich nie so weit gekommen. Ich grüße meine Kommi-schreiber (vom letzten Kapitel): Nojiko, Spidey, HexenLady, Firthflayer, Aqualight und Mitsuki. Vielen Dank!! ~.^ Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 37 - Eine uralte Seele Bunny kniete sich auf dem Boden neben ihrem Bett nieder. Sie war allein. All die Sicherheitsleute beobachteten sie mit den Kameras außerhalb der Halle und ließen sie hier in einem Käfig geschloßen, als wäre sie ein Tier. Sie würde sich sicherlich allein und verlassen fühlen, wäre da nicht jemand bei ihr. Jemand, der ihr nahe stand und sie besser kannte als sie selbst. Sie schloß ihre Augen und konzentrierte sich. "Siwinja. Ich weiß, dass du hier bist," flüsterte sie. Die Luft um sie wurde unruhig. Die Temperatur stieg um einige Grade. Eine kleine Kugel aus reiner Licht bildete sich vor ihr. Mit der Zeit wurde sie immer größer und nahm die Form einer Frau an. Und als das Strahlen endlich erlosch, saß vor Bunny eine wunderschöne junge Frau in Weiß. Ihre kastanien braunen Haare fielen ihr über die Schulter bis zum Boden. Ihr Gesicht hatte einen freundlichen Ausdruck, der durch ihr zufriedenes Lächeln gekrönt wurde. "Hallo, Schwester," sagte Siwinja freundlich, "schön, dass du dich endlich an mich erinnerst." *** Saori folgte Kenshi in den hinteren Teil des Gebäudes, durch die finstere Gänge bis zum einer Tür, hinter der sie sehnsüchtig erwartet wurde. In diesem Raum waren auch alle Sicherheitsleute versammelt, weil hier auch gleichtzeitig Steuerzentrale des ganzen Gebäudes war. Also so etwas wie ein Gehirn von allem. Schon von der Tür bemerkte sie einen kleinen und beleibten Mann, der es sich auf ihrem Stuhl bequem machte und ihre Kollegen kommandierte. Diese wurden bei seinen unsinnigen Worten nervös und unkonzentriert. Saori runzelte die Stirn. "Was erlaubt er sich?!" flüsterte sie rachsüchtig. Wahrscheinlich würde sie sofort auf diesen Zwerg zulaufen, wäre da nicht eine zarte Berührung auf ihrem Schulter. Sie drehte sich um. Kenshi sah sie besorgt an: "Saori, beherrsch dich - sonst wird er uns dieses Projekt abnehmen." Saori senkte schuldbewusst ihren Blick und versuchte sich zu beruhigen: >Er will dich damit nur provozieren. Also nur Ruhe! Mit Zorn erreichst du bei diesem Kerl nichts. Denk an Bunny.< Dann atmete sie tief durch und ging auf den Bürgermeister zu, der sie erst jetzt bemerkte. "Ah! Frau Kommissarin hat sich endlich entschieden mich besuchen zu kommen," sagte er mit einem spottischen Klang seiner Stimme. Saori ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie musste sich ganz schön beherrschen, um ihm nicht gleich die Nase zu brechen. "Ich musste noch die Gefangene überprüfen," sagte sie dann völlig gelassen. "Ach ja, meine Gefangene. Wie geht es ihr denn eigentlich?" "Sie ist vor wenigen Augenblicken erwacht und scheint wieder zu Kräften zu kommen." Der Bürgermeister sprang auf: "Sie ist wach!!" Saori sah ihn verächtlich an und nickte. "Sind Sie verrückt?!!" schrie er tobsüchtig, "sie ist gefährlich und kann uns jeder Zeit alle umbringen!" Saori durchbohrte ihn mit einer ihrer erbarmungslosen Blicke: "Das kann sie nicht. Dank Ihnen sitzt sie in einem Käfig und wird von uns jeder Zeit beobachtet." Sie zeigte auf die Monitore, die sitzende und völlig ruhige Bunny zeigten. "Sie ist keineswegs gefährlich oder -" Weiter kam sie nicht, denn alle Sensoren begannen plötzlich zu piepsen. Saori blickte Kenshi an, der sich gerade zu den Monitoren gesellte: "Was ist?" Der Angesprochene tippte eine Weile an der Tastatur, bis ihm der Computer die nötigen Informationen auf den Monitor aufschrieb: "In der Halle ist was los. Die Temepratur ist da gerade um 2° gestiegen. Die Luftfeuchtigkeit sinkt dagegen um 13%." "Das ist unmöglich!" bestreite Saori diese Angaben, "Kenshi, du hast sicherlich etwas falsch gemacht. Binnen einer Minute kann so etwas nie passieren." Sie trat selbst zum Computer und versuchte die Daten neu zu bekommen. Und war dann ganz schön überrascht, als sie feststellte, dass sie wirklich korrekt waren. "Das ist doch unmög-" "Saori, komm schnell her!" rief Kenshi nach ihr und zeigte auf eine der Bildschirme. Saori rannte sofort zu ihm und erschrak. Bunny saß immer noch auf ihrem Platz und hatte geschloßene Augen. Doch vor ihr in der Luft schwebte eine Lichtkugel, die immer anwuchs. "Was ist das?" Antwort bekam sie sofort, als diese unbekannte Kugel eine bestimmte Form an nahm. In selben Augenblick begann sich das Bild aber zu verschlechtern. Das Letzte, was sie noch zu sehen bekamen, war Bunny, die eine fremde Frau in Weiß anlächelte. Dann fiel die Verbindung aus. "Jemand ist bei ihr!!" schrie Saori überrascht aus und drehte sich zu Kenshi, dessen verdutzter Gesichtausdruck ihrem glich. "Schick eine Einheit dorthin!" befahl sie entschloßen. "Warum gerade jetzt, wo mir der Sesselfurzer hinter den Rücken steht," dachte sie sich und drehte sich gleich zum Bürgermeister um, der ihr einen seiner Ich-habe-es-doch-gesagt Blicke zuwarf. Sie lächelte unschuldig. "Haben Sie nicht gerade behauptet, dass sie völlig ungefährlich ist?" Sie seufzte: >Schlimmer konnte das nicht werden.< Auch hier schien sie sich zu irren, weil sich die losgeschickte Einheit gerade meldete: "Die Tür geht nicht auf. Das System ist abgestürzt!" Kenshi und Saori sahen sich kurz an. Beide waren ratlos. Dann im Bruchteil einer Sekunde entschied sie sich: "Holen sie ein Schweißgerät! Und beeilen sie sich!" "So,so," ertönte die Stimme des unzufriedenen Bürgermeisters, "wie ich sehe, haben Sie alles unter Kontrolle." Saori würde am liebsten im Boden versinken. "Dann wird Sie wohl meine Mitteilung erfreuen. Ich habe über das Schicksal dieses Mädchens entschieden. Heute Abend wird sie unseren Feinden übergeben. Sie haben mir versichert, dass sie gleich nach der Übergabe diesen Planeten verlassen werden und nie wieder zurükkehren." Saori wurde plötzlich lebendig. "Sind sie verrückt?!!" schrie sie ihn an und er wich vor ihr zurück, "wissen Sie denn, was sie mit ihr anstellen werden, wenn sie sie kriegen?! Wenn sie nur ein kleines Ausfall der Systeme verursachen kann. Was wird sie dann machen, wenn sie mehr Energie zur Verfügung hat?! Und können wir denen überhaupt trauen, wenn sie uns fast zwei Jahre als Sklaven ausnutzen?!" "Schreien Sie mich nicht an!!!" wehrte sich der Bürgermeister. Kenshi beobachtete die zwei Streithennen mit einem Lächeln am Gesicht. Saori überraschte ihn immer auf's Neue. Vielleicht deswegen liebte er sie so sehr. "Wir sind bald durch," meldete sich die Anheit an der Tür. Saori und der Bürgermeister verstumten gleichzeitig und sahen sich an. Dann stürmten sie aus dem Raum hinaus. Kenshi immer noch lächelnd folgte sie mit ruhigen Schritten. *** "Du hast mich gespürt, nicht wahr, Schwester?" Bunny nickte: "Ja, meine Sinne veschärfen sich. Ich spüre Veränderungen tief in mir." Siwinja lächelte zufrieden: "Dann ist es wirklich wahr. Du wirst wieder zu einer von uns. " "Ich verstehe nicht. Was werde ich nach der Umwandlung?" "Hab keine Angst. Deine Kräfte beruhen an der Energie des Universums. Sie sind eng miteinander verbunden. Unsere Seelen sind die ältesten, die es überhaupt gibt. Leider sind damit auch gewisse Pflichten verbunden. Aber dazu erfährst du später noch was. Zuerst - Woran könntest du dich bisher erinnern?" Bunny überlegte kurz: "Mal sehen. Zuerst war da die Sache mit meinem Tod durch den Silbekristall. Dann wurde ich als Mondprinzessin wiedergeboren, wenn ich das richtig verstanden habe. Und zuletzt an deinen Tod, Siwinja. Du hast mir das Leben geretten und sich für mich geopfert. Ich sollte tot sein - nicht du." Bunny senkte ihren traurigen Blick. Siwinja sollte ihre Tränen nicht sehen. Doch diese spürte es. Sie legte ihre Hand auf die von Bunny und sah sie mitfühlend an: "Nein, es war richtig so. Dir wurde es gegeben weiterzuleben. Deine Zeit war noch nicht gekommen. Meine dagegen schon." "Aber... Aber so sollte es nicht enden! Es war mein Schwert, das dich getötet hat!" Siwnja lächelte sie traurig an: "Gib dir dafür nicht die Schuld, Schwesterherz. Wir könnten das ganze Universum verändern - wir hätten die Kraft dazu. Aber auch die mächtige Triade muss sich vor einer Macht beugen - und das ist das Schicksal." "Habe ich etwa auch deswegen einen ganzen Sternensystem ausgelöscht?! Nur weil es mein Schicksal war!" Bunny sah auf. Trauer verursacht von innerem Schmerz und Schuld stand in ihrem Blick deutlich geschrieben. "War es wirklich mein Schicksal sie alle umzubringen?!" Siwinja weitete ihre smaragd grünen Augen: "Was meinst du damit?!" "Der Planet, an dem dein Leben erlosch. Ich habe es zerstört." Siwinja schüttelte heftig den Kopf: "Das ist nicht wahr! Da hast du dich nicht an alles erinnert, Schwester. Als du erkannt hast, dass mir mein Medaillon gestohlen wurde, wolltest du denjenigen mit Hilfe deiner Kräfte aufsuchen und ihn für seine Tat büßen zu lassen. Doch dieser erkannte zu früh seine erworbene Kräfte und ließ seinen Heimatplaneten zerstören." Bunny zuckte zusammen: "Hat er etwa alle seine Mitmenschen getötet?" "Ja, aber dabei blieb es leider nicht." Siwinja wandete ihren Blick ab. Bunny schwieg. Sie irrte sich also. Sie hatte keine unschuldige Menschen auf dem Gewissen. Ihre Seele ist also wirklich rein. Genau wie es Himiko sagte. Sie schreckte hoch: "Himiko!" Im selben Augen kehrte auch Siwinja aus ihrer Gedankenwelt zurück: "Es geht ihr gut. Gianfar hat sie zwar mehrmals verletzt, aber sie wird es überleben. Nur konnte sie ihre Mission nicht erfühlen." "Mission?" "Ja, sie sollte den Silberkristall für dich beschaffen." "Ach ja, der Silbekristall," erinnerte sich Bunny endlich, "den brauche ich doch nicht mehr. Mit dir werde ich alle meine Erinnerung zurückbekommen." "Das ist nicht so einfach, Schwesterherz." Bunny sah sie verdutzt an: "Und was ist daran so schwierig?" "Als du vor Jahrtausenden den Silberkristall und seine Macht beschwört hast, hast du gleichtzeitig ein Teil deiner Kraft und einige Erinnerungen an ihn übertragen. Nach deinem Tod und anschließender Wiedergeburt als Mondprinzessin Serenity wurden diese dann in ihn versiegelt. Niemand außer dir sollte sie in die Hände kriegen." "Und?" "Und jetzt musst du sie zurückholen, indem du den Silbekristall von den dunkelen Gedanken reinigst. Jedoch musst du ihn erstmals von den Sailorkriegern bekommen. Leider ist das ein Problem. Da Sailor Galaxia ertappt wurde und sie denken, dass du es warst, haben sie ihn jetzt sehr gut versteckt, dass selbst ich nicht weiß, wo er jetzt ist." "Also sind wir am Ende, da soetwas wie Kristallradar nicht existiert und sie es mir freiwillig nicht sagen," sagte Bunny niedergeschlagen und lehnte sich an die Gitter. "Nicht umbedingt. Weil soetwas wie ein Kristallradar existiert - wenigstens für den Silberkristall schon." Bunny sah verblüfft auf: "Und wo findet man ihn?" "Das wird leicht..." Bunny hörte gespannt zu. "...denn ich sehe ihn gerade an," beendete Siwinja und grinste sie an. Bunny würde sofort vom Stuhl fallen, wenn sie auf dem Boden nicht sitzen würde. "Soll das etwa ein Scherz sein?!" "Keineswegs," wehrte sich Siwinja und lächelte sie unschuldig an, "du bist fähig ihn aufzuspüren und zu sich zu holen. Das hast doch bereits kurz vor deinem Tod auf dem Mond getan, als du eine neue Mondprinzessin auswählen wolltest. Da hast du ihn aus seinem Versteck in dem nordlichen Turm zu sich geholt. Du beherrschst ihn wie kein anderer in diesem Universum, da du seine Schöpferin bist." Bunny riss ihre Augen auf. Siwinja würde am liebsten über Bunnys Gesichtausdruck lachen, wenn nicht merkwürdige Geräusche von der Tür kommen würden. Die beiden Frauen sahen in diese Richtung. Die Panzertür hatte schon sichtbare Risse und begann nachzugeben. "Die Tür hält nicht mehr stand und ich kann die Menschen auch nicht weiter aufhalten," sagte Siwinja besorgt und drehte sich zu Bunny, "die Zeit ist gekommen, Schwester. Die Zeit aufzuwachen und wieder eine von uns zu werden." ______________ Wichtige Mitteilung: :o) Na ja, mein Studium ruft mich wieder zu sich und ich muss gehorchen... *seufz* Die nächsten Kapiteln werden wahrscheinlich eine pro Woche veröffentlicht, weil ich meine Heimatstadt verlassen muss und nicht so oft online sein kann. Trotzdem versuche ich weiter zu schreiben, denn ich lasse eine Geschichte nicht offen. Also keine Angst, ein Ende wird es geben - nur nicht so früh... Vielen Dank für euer Verständnis. Euere Jacquelin ^^ Kapitel 38 - Feuertaufe ------------------------ Hallo! ^^ Ich grüsse hiermit Spidey, HexenLady, Fantaghiro, Nojiko und Kisu_girl. Danke für die Kommis!! Der heutige Teil wird extra lang (fast 3 A4) - also viel Spass beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Die technischen Fehlern im 37. Kapitel habe ich erst jetzt bemerkt und sofort korigiert. Na ja, was man im Eile macht... ^^; Kapitel 38 - Feuertaufe Zwei junge Frauen - zwei mächtige Wesen saßen sich gegenüber. Die Luft wurde wiedermal unruhig. Die Temperatur stieg weiterhin an. Die Sonnenstrahlen, die durch die verschmutzen Glasscheiben schien, wurden noch stärker. Die ganze Halle wurde in ein angenehmes Licht getaucht, das dieses düstere Ort wenigstens für einen kleinen Moment erhellte. Aus dem Nichts erscheinen schneeweiße Feder, die jetzt um diese zwei Wesen des Lichts herumflogen. Alles nahm einen mystischen Charakter. Sogar die Stille trat ein. Nichts sollte dieses Ritual stören. Bunny fühlte sich dabei so frei - genau so wie in ihrem Traum. Siwinja sah ihr tief in die Augen. Eine geistliche Verbindung entstand. "Was auch immer passieren wird," flüsterte sie liebevoll, "hab' keine Angst davor. Ich werde immer bei dir sein, was auch immer eintreten wird." Im selben Augenblick erspürte Bunny tief in sich eine warme und angenehme Energie, die ihre Seele erfühlte. "Unsere Macht kann grenzenlos sein, aber auch sie muss gewisse Regeln befolgen," sprach Siwinja weiter und schloß ihre Augen, "du musst reines Herzens sein, um die Stimme der Ewigkeit hören zu können." Siwinja erhob sich vom Boden. Langsam schwebte sie zu Bunny, die ihre Augen im selben Augenblick schloß. Ihre Schwester küsste sie leicht auf die Stirn, wo gleich ein goldener Halbmond erstrahlte. "Die Zeit ist gekommen," flüsterte Siwinja mit einer geheimnisvollen Stimme, "deine ursprüngliche Bestimmung ruft nach dir und du musst diesem Ruf entweder gehorchen oder für immer verloren sein. Entscheide über dich und diese Welt, die dir zur Heimat wurde. Entscheide über das Schicksal von allem!" Bunny verspürte etwas Mächtiges tief in sich, dass im selben Moment erwachte. Ein starker Ausbruch von Gefühlen erfühlte ihre Seele. Dieselben Gefühle, die sie vor wenigen Stunden in Himikos Wohnung empfand und die sie zu zerstören schienen. Wiedermal traf ein tiefes Leid ihre Seele und ließ sie leiden. Sie schrie auf. Sie wollte sich mit aller Macht gegen die Dunkelheit wehren, die jetzt ihr reines Herz ergriff und langsam mit Kälte erfüllte. Sie schrie, um sich aus diesem vernichtenden Griff zu befreien. "Ich werde immer mit dir sein, Schwesterherz. Für immer..." sagte Siwinja flüsternd und küsste sie das letzte Mal auf die Stirn. Bei dieser zarten Berührung verwandelte sie sich in eine silberne Energie, die mit Bunny verschmelzte. Der Halbmond auf Bunnys Stirn bekam deutliche Risse. Alles um sie verschwamm in einen dichten Nebel. Sie schwebte darin so, wie sie von Gott erschaffen wurde. Nackt wie ein hilfloses Kind, das gerade geboren wurde. Ihre goldenen Haaren streichelten ihre zarte Haut. Sie sah wie ein Engel aus, dem aber seine Flügel gebrochen wurden. Ein Engel, der um seine strahlende Seele mit der Dunkelheit kämpfen sollte. Sie öffnete ihre Augen, die jetzt einen unbeschreiblichen Glanz hatten. Tief in ihrem Herzen wusste sie, was sie jetzt erwartet. All ihre Ängste und Schmerzen sollten ihre Reinheit prüfen. Ein leises Flüstern drang zu ihr durch. Ihr Traum von vorhin kam ihr wieder in Sinn. Dieselben Stimmen umspielten ihre Sinne. Dieselben versuchten sie von ihrem Weg wegzubringen. Sie schloß ihre Augen. Ein kalter Wind berührte ihren warmen Körper. Sie erzitterte. Es fühlte sich so an, als hätte sie der Tod selbst gestreichelt. Sie fühlte die Kälte und Einsamkeit um sich. Vielleicht sah es so aus, doch sie fühlte fremde Blick an sich rühen, die ihr bestätigten, dass sie ganz und gar nicht allein war. Im gleichen Augenblick wurde das Geflüster stärker. Hilferufe und Schreie erfühlten ihre Gegend. Der undurchdringliche Nebel schien voll von verlorenen Seelen zu sein, die um Gnade und Hilfe baten. Bunny wollte tief in ihrem Herzen ihnen helfen, doch sie ahnte nicht wie. Kurz erblickte sie eine menschenähnliche Gestalt, die durch dieses Ort der Verzweiflung irrte. Sie streckte ihre Hand in ihre Richtung. Sie wollte nur helfen und jemandem neue Hoffnung geben. Doch das, was ihre Hand ergriff, erschrak sie so sehr, dass sie verzweifelt aufschrie. Eine Fratze, die entfernt an ein menschliches Gesicht erinnerte, lächelte sie hämisch an. Bunny versuchte vergäblich ihre Hand aus der Umklammerung zu befreien, was ihr aber nicht gelang. Je mehr sie sich wehrte, desto zufriedener wurde ihr Gegner. "Wehr dich, kleine Prinzessin," vernahm Bunny ein stilles und hämisches Geflüster, das von allen Seiten zu kommen schien, "dieses Ort wirst du nie wieder verlassen." Bunny hielt inne. Sie kannte diese Stimme von irgendwoher. "Königin Beryl," sagte sie dann halblaut und blickte ihren Widersacher genauer an. Seine Fratze veränderte sich zu einem bekannten Gesicht, das jedoch von Schmerzen verzerrt war. "Du!" sprach sie dann hasserfüllt, "du hast mich getötet! Du hast mich hier her verbannt!!" Bunny würde erschrocken zurückweichen, würde sie nicht von ihr am Arm festgehalten. Sie spürte Angst tief in sich. "Du bist das wahre Böse nicht ich!!" beschuldigte Beryl sie weiterhin, "jetzt ist aber die Zeit meiner Rache endlich gekommen." Sie begann zu lachen. Bunny schauderte. Die Umklammerung wurde stärker. "Jaa!! Endlich werde ich mich rächen!" Beryl zog die zitternde Bunny zu sich. Weitere Wesen tauchten um sie auf. Jede Fratze mit bösartigen Blick lachte sie aus. Bunny erkannte in jeder einen Feind aus früheren Zeiten: Königin Nehelenia, Sailor Chaos, Erleuchteter, Eiskönigin und viele andere. Sie alle wollten sie für sich und griffen nach ihr. Etwas zerrte an ihren langen Haaren. Ein dumpfer Schmerz durchlief sie. "Jetzt gehörst du uns!" zischte Jedite ihr ins Ohr, "und du wirst für alles bezahlen, was du uns angetan hast!" Bunny schauderte, als sie sich an sein Ende erinnerte. Ewiges Schlaf war sein Verdammnis. Sie schluckte. Ein Gefühl der Hilflosigkeit setzte sich tief in ihrem Herz. Hämisches Lachen hallte durch dieses verfluchte Ort, das wahrscheinlich auch zu ihrem Grab sein wird. Letzte Hoffnungsschimmer erlosch. Sie war allein. Sie fühlte sich wie ein Lamm, dass den Raubtieren zum Essen vorgeworfen wurde. So hilflos und allein. Ein unerträglicher Schmerz durchlief ihren wehrlosen Körper. "Nein! Bitte hört auf!!" bat sie verzweifelt, doch ihre ehmaligen Feinde zogen sie immer wieder hin und her. Kein Mitleid, keine Gnade - nur Hass und Rache. Nur daran glaubten sie. Dafür würden sie alles tun - auch töten. Sie begann zu zittern. Langsam fühlte sie die Kälte, die wiedermal nach ihrem Herz griff. Doch diesmal konnte sie sich nicht wehren. Sie begann ihren Mut zu verlieren. Ihr Halbmond auf der Stirn verlor seine goldene Farbe und verblasste. Tränen der Verzweiflung erfüllten ihre Augen. "Ich kann keinem helfen. Ich bin zu schwach..." Im selben Moment vernahm sie ein leises Flüstern, dass sie eigentlich in diesem Geschrei gar nicht hören konnte. Sie schloß ihre traurigen Augen und nahm nur die Stimme ihrer Schwester wahr: "Ich werde immer mit dir sein, Schwesterherz. Für immer..." Neue Kraft erfüllte ihren Körper. Erinnerungen tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Erinnerungen aus längst vergessenen Zeiten... >>Ein wunderschöner Planet voller Leben und Hoffnung erstreckte sich vor ihren Augen. Unendliche grüne Wiesen, im Wind rauschende Bäume und klare Seen waren der Beweis für Reinheit dieses Ortes. Innere Ruhe erfühlte ihre uralte Seele, die sich nach diesem Frieden sehnte. Sie war glücklich und frei. Ihre schneeweißen Feder streichelten ihre zarte Haut, die sich den warmen Sonnenstrahlen aussetzte. Sie war sich sicher - ein echtes Paradies lag ihr zu Füßen. Vorsichtig landete sie auf einem Felsen, von dem sie eine wunderschöne Aussicht hatte. Sie schloß ihre Augen und genoss die frische Luft. Ein leichtes Wind spielte mit ihren langen goldenen Haaren, die viel mehr an sanfte Spinnenfaden erinnerten. Erfreut durch die angenehme Ruhe breitete sie ihre Flügel. Eine tiefe Harmonie erfüllte sie. Alles war perfekt - vielleicht zu perfekt. Ein leises Schluzen drang zu ihr durch. Ihre innere Harmonie wurde gestört. Sie wurde aufmerksam. Doch es war überall ruhig und still. "Vielleicht habe ich es mir nur eingeredet." Gerade wollte sie wieder in diese Ruhe versinken, als sie eine klare und anscheinend auch unglückliche Stimme vernahm. Sie wurde neugierig. "Wie kann hier jemand unglücklich sein?" flüsterte sie und erhob sich vom Felsen. Ihre Flügel trugen sie zu einem alten Baum mitten einer großen Wiese. Schon aus der Ferne konnte sie ein kleines Mädchen im Alter 6 Jahre sehen. Es saß auf einem der dicken Wurzeln, die den Baumstamm umkreisten. Das Gesicht verdeckte es mit kleinen verschmutzten Händen. Tränen mischten sich mit dem Staub, das ihre dünnen Arme bedeckte. Es trug ein einfaches rosa Kleid, das jetzt aber vielmehr in braune und grüne Tone überging. Ihr lockiges Haar hatte Farbe der untergehenden Sonne - von blond bis zum dunkel rot. Sie sah so älter aus, als sie in Wirklichkeit war. Bunny beobachtete sie noch eine Weile, bis sie sich entschied zu landen und mehr herauszufinden. Mit langjähriger Erfahrung im Fliegen ging sie nieder und landete umbemerkt hinter dem alten Baum, der sie vorerst verbarg. Sie wollte dieses junge Mädchen nicht gleich erschrecken, deswegen näherte sie sich zu ihr mit langsamen und vorsichtigen Schritten. Nichts verriet sie - sogar die Vögel sangen weiter, als ob nichts geschehen ist. "Warum? Was habe ich euch getan?" weinte das junge Mädchen und versuchte sich den Schmutz aus dem Kleid zu entfernen. Doch vergebens. Ihre Mühe hatte keinen Sinn und so ließ sie es nach einer Weile. "Warum weinst du?" fragte eine sanfte und beruhigende Stimme hinter ihr. Sie zuckte zusammen und drehte sich sofort um. Jetzt sahen Bunny zwei dunkel orange Augen, die leicht gerötet waren. Tränen glänzten an ihren Wangen, an denen auch etwas Schmutz lag. "W-Wer ...Wer sind Sie?" stotterte sie und sah sie ungläubig an. Bunny trat aus ihrem Versteck heraus. Ihr langes weißes Gewand strahlte wörtlich in dieser grünen Umgebung. Goldene Haarsträhnen umspielten ihr zartes Gesicht, das das fremde Kind anlächelte. Ihre schneeweißen Flügel ließ sie vorerst verschwinden - erschrecken konnte sie sie ja auch später. "Hab' keine Angst. Ich will dir nicht weh tun." Das kleine Fräulein beobachtete sie immer noch misstrauisch, doch dieses Misstrauen verschwand mit der Zeit. "Bist du ein Engel?" fragte sie dann vorsichtig. Bunny musste leicht lächeln: "Wer weiß... Vielleicht bin ich einer. Mein Name ist Serinja. Und wie heißst du, kleine Dame?" Das kleine Mädchen wurde fröhlicher und begann auch zu lächeln: "Ich bin Himiko - einzige Tochter des Königs Ikaru." "Ach so, also eine kleine Prinzessin," nickte Bunny-Serinja freundlich, "dann wirst du eines Tages die Anführerin des Sternenvolkes, nicht wahr?" Himiko senkte ihren traurigen Blick und schwieg, was Bunny nur bestätigte, dass sie etwas bedrückte. Sie kam näher und setzte sich zu ihr. Ein neugieriger Blick rühte an ihr. "Ich habe dich weinen gehört," sagte Bunny nach einer stillen Weile, "was bedrückt dich, Himiko?" Die Kleine schwieg weiterhin. "Du kannst mir trauen. Ich werde es keinem sagen." Himiko sah beschämt auf: "Versprochen?" "Versprochen!" "Ich soll in der Zukunft mein Volk führen..." flüsterte sie so, dass Bunny sie kaum hören konnte. "Ja, das ist dein Schicksal. Du bist die dreizehnte Frau in deiner Dynastie, die herrschen wird. Dazu gehört große Macht genauso wie Pflichten." Tränen bildeten sich in Himikos Augen: "Aber ich bin zu schwach dafür!!" Bunny nickte kurz. Auf ihrem Gesicht erschien ein verständnisvoller Lächeln. Mit dem Zeigefinger wischte sie eine von Himikos Tränen weg. "Keiner ist stark genug..." sagte sie dann verträumt und beobachtete die Landschaft. "Aber ich muss stark sein um mein Volk zu führen!" bestreite Himiko, "sonst bin ich es nicht wert eine Prinzessin zu sein!" Doch Bunny schwieg. Die Vögel schienen sie mehr zu interessieren als dieses Gespräch. "Ich habe mich mit zwei Jungen geprügelt, die meine tote Mutter beleidigten. Ich konnte sie nicht verteidigen! Sie waren einfach stärker und besiegten mich." "Deswegen siehst du also wie eine Waldfee aus!" meldete sich Bunny plötzlich zum Wort und stand auf. "Sie verstehen es nicht! Ich konnte das Andenken meiner Mutter nicht verteidigen. Wie kann ich dann ein ganzes Volk schützen, wenn ich nicht gegen 2 Missstücke bestehen kann!!" "Es ist zu früh, Himiko," sprach Bunny und entfernte sich von ihr um einige Schritte, "es ist zu früh um zu entscheiden." Himiko starrte sie verwirrt an. "Ein reines Herz kann alles, wenn es fest an sich glaubt. Verliere nie dein Glaube, denn das ist die wahre Quelle der Macht." Bunny konzentrierte sich und eine leichte silberne Aura umgab sie. Ein blaues Zeichen auf ihrer Stirn erstrahlte. Ihre innere Macht erwachte. Im selben Augenblick breitete sie ihre schneeweißen Flügel aus. Himiko war nicht fähig ein einziges Wort zu sagen. Sie starrte ihre neue Freundin nur an. Bunny-Serinja, verwandelt in ihre wahre Gestalt mit einem blauschimmernden Stein auf der Stirn, kam auf die erstarrte Himiko zu und kniete zu ihr nieder. "Dein Schicksal, kleine Prinzessin, wird schwierig. Aber wenn du fest an sich und die, die dich lieben, glauben wirst, dann wirst du fähig sein jeden Feind zu besiegen. Die Liebe wird jedes Hindernis überwinden. Glaub mir." Dann küsste sie Himiko auf die Stirn. Ein schwaches Leuchten erschien. Zeichen der Milchstraße erstrahlte für einen kurzen Augenblick auf Himikos Stirn und verschwand wieder. "Ja. Eines Tages wirst du stark sein, Himiko," lächelte Bunny geheimnisvoll und erhob sich, "eines Tages wirst du deine wahren Kräfte entdecken. Doch bis dahin - lasse nie dein Hoffnugnsschimmer erlöschen!" Dann trat sie von der überraschten Himiko weg und erhob sich in die Luft. "Leb wohl, zukünftige Sailor Galaxia!" flüsterte sie, als sie weit von Himiko war, "irgendwann sehen wir uns vielleicht wieder..."<< "Erhöre deine eigenen Worte, Schwester!" flüsterte ihr Siwinja zu, "verliere dein Glaube nicht, denn das ist die wahre Quelle der Macht. Lass nicht zu, dass auch der letzte Hoffnungsschimmer in dir erlöscht. Kämpfe!!" Tief in Bunny erwachte etwas - etwas Mächtiges und gleichzeitig Beruhigendes. Schmerzen, die ihr ihre damaligen Feinde bereiteten, nahm sie nicht mehr wahr. Eine angenehme Energie erfüllte ihren Geist und verleihte ihrer Seele Flügel. Sie fühlte sich so frei... "Bald ist es aus mit dir - und zwar für immer," lachte Beryl hämmisch und nahm Bunnys Hals zwischen ihre knochigen Finger. Doch als sie gerade Bunny erwürgen wollte, ertönte ihre ruhige Stimme voll von Mitgefühl: "Ihr tut mir so leid." Beryl und die anderen ließen ihren wehrlosen Körper sofort los. So als hätten sie sich an ihr verbrannt. "Was hast du gesagt?" zischte Nehlenia gefährlich leise und kam auf sie langsam zu. Ihr Gesicht wurde wieder zu einer Fratze voller Hass. Innerlich durstete sie nach Blut und Rache. Nichts sollte ihre Pläne durchkreuzen - nicht einmal eine kleine bedeutungslose Prinzessin. Gerade wollte sie sich wieder an sie stürzen. Doch Bunny öffnete plötzlich ihre Augen. "Ihr tut mir so leid," wiederholte sie wieder ruhig und erhob ihre Arme zum Gebet, "doch ich lasse es nicht mehr zu. Ich werde für euch beten. Ihr sollt endlich frei sein..." Dann versank sie in einer Art von Trance. Ihre Gestalt wurde in eine silberne Aura getaucht - wie schon so oft davor. Doch diesmal schien sie strärker zu sein. Bunny begann in einer längst vergessenen Sprache zu sprechen. Einer Sprache, die die verbergenen Pforte des Lichts öffnete. Jede verlorene Seele, die durch diesen Nebel der Verdammnis irrte, begann leicht zu strahlen und übernahm so Bunnys Aura. "Was machst du?!" schrie der Erleuchteter erschrocken. Doch Bunny betete weiter. Nichts konnte ihre Konzentration jetzt stören. Nicht einmal fremde Hilferufe, die um Gnade baten. Noch größere Risse bildeten sich auf ihrem Halbmond, der seine ursprüngliche goldene Farbe immer mehr verlor. Ihre wahre Kraft kam nun zum Vorschein. Plötzlich verwandelten sich alle Wesen, die sie in diesem vergessenen Ort umgaben, in kleine Lichtpunkte. Jede von ihnen wurde von ihren Qualen befreit und gereinigt. So wie es seit Anbeginn der Zeit sein sollte. Jetzt flogen sie um die strahlende Bunny wie kleine Sterne. Der Nebel verschwand und sie schwebte in dem unendlichen Weltall. Tausende Galaxien schienen auf sie herab. Doch sie hörte nur eine Stimme zu. Tief in ihr rief jemand nach ihr. Und sie musste gehorchen... Im selben Augenblick zersprang ihr Halbmond. Ein blauschimmerndes Zeichen strahlte nun an ihrer Stirn und erfüllte mit seinem angenehmen Licht alles um sie. Kapitel 39 - Prophezeiung -------------------------- Hallo! Vielen Dank für die netten Kommentare! Ihr gibt mir Mut weiterzuschreiben, obwohl ich jetzt viel um die Ohren habe... ~.~; * Bevor wir zu eigentlich Ereignissen um Bunny übergehen, sehen wir doch erstmals, was bei den anderen so vor geht... Also viel Spaß Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Hoffendlich werden keine Fehler sein, weil ich das hier ziemlich in Eile mache (ich habe noch Vorlesung...*g*). Kapitel 39 - Prophezeiung "Machen sie schon!!" schrie der Bürgermeister unruhig. Saori sah ihn gereizt an: "Lassen sie meine Männer in Ruhe! Sie tun ihr Bestes, also stören Sie sie gefälligst nicht!" Der Bürgermeister wurde sofort rot vor Wut: "Was erlauben Sie sich?! Ich bin der Bür..." Weiter kam er nicht, denn durch die langen Gänge des Gebäudes erhallte ein herzzerreißendes Schrei. "W-was ist das?" stoterte er ängstlich und gesellte sich unbewusst zu Saori. Diese hörte gespannt zu. Auch die Männer, die die Panzertür versuchten zu überwinden, hielten inne. Das mehrmals verstärkte Echo wirkte schon gespenstisch, als es dann überraschend wieder still wurde. "Was war das denn?" fragte Kenshi und blickte seine Chefin erwartugnsvoll an. "Ich bin mir nicht sicher, aber irgendwie klang es nach Bunny." "Dieser Aufschrei war aber fast unmenschlich." Saori durchbohrte ihn wieder mit ihrem gnadenlosen Blick und bemerkte trocken: "Kenshi, hast du nicht vor wenigen Stunden behauptet, dass sie kein Mensch ist, oder irre ich mich?" Der Angesprochene senkte schuldbewusst den Blick. Saori beachtete ihn nicht weiter und drehte sich zu den Männern der Spezialeinheit: "Beeilen sie sich! Etwas ist da drin los und ich will wissen was." Ihre Untergebenen nickten und machten weiter. "Mich würde mal interessieren, wer bei ihr ist, und wie sie zu ihr gelangen konnte," dachte Saori laut. "Mich würde vielmehr interessieren, was sie mit uns vor hat," ertönte eine ihr zu bekannte Stimme hinter ihr. Und in diesem Augenblick merkte sie, dass der Bürgermeister sie vertraut um die Taille hielt. Wut stieg in ihr auf. "Lassen Sie mich gefälligst los!! Sie alter Perverser!!" schrie sie ihn zornig an. Sofort sprang dieser vor ihr weg. Kenshi musste wieder mal grinsen. Doch Saori bemerkte es: "Was ist hier denn so komisch?!" "Ni-Nichts," stotterte er und schaute belustigt weg. Saori runzelte die Stirn. "Der soll mich lieben?" dachte sie, "da hat sich Bunny wohl geirrt. Für ihn bin ich doch nur eine Vorgesetzte und anscheinend sehr komische..." *** "Meinst du das denn wirklich ernst, Hotaru?" fragte lächelnd Setsuna und blickte ihre kleine Anvertraute an. Diese nickte entschlossen. "Das ist so, als würde Minako in ein Kloster gehen," bemerkte Haruka heiter. "Hey!! Das ist nicht witzig!!" wehrte sich Minako und spielte wieder mal die Beleidigte. Hakura musste grinsen. Es machte ihr Spaß Minako zu ärgern. Gerade wollte sie noch etwas sagen, als sie Setsunas erschrockenes Gesicht bemerkte. Auch Hotaru sah sie besorgt an: "Alles in Ordnung, Sestuna?" Doch diese reagierte nicht. Auch die anderen verstumten in ihrem Gespräch und beobachteten die Wächterin des Zeittors mit Erwartung. Reis Zimmer war in diesem Augenblick so still, wie noch nie. Sogar die Vögel, die draußen zwitscherten, schienen jetzt zu laut zu sein. Plötzlich löste sich Setsuna aus ihrer Erstarrung und flüsterte entgeistert: "Das Tor zur Unterwelt wurde geöffnet." Haruka und Michiru rissen die Augen auf und sahen so aus, als würden sie einen Geist ansehen. "Bist du dir sicher, Setsuna?" sprach Michiru ungewöhnlich leise. Setsuna nickte nur. "Ich muss es überprüfen," bemerkte sie noch bevor sie das Zimmer verließ. Die Inners, Miriam und Hotaru verstanden gar nichts. Sie starrten Setsuna verwirrt hinterher, und als diese dann verschwand, sahen sie Haruka und Michiru fragend an. Diese beiden jungen Frauen schienen jetzt wohl die einzigen zu sein, die Antworten auf ihre Fragen hatten. "Dann ist es also so weit..." flüsterte Michiru mit einer gebrochenen Stimme. Ihr Blick war traurig und leer gleichzeitig. Plötzlich schlug Haruka mit der Faust gegen den Tisch. "Das kann nicht wahr sein!!" sagte diese zornig und erhob sich, "warum gerade jetzt?!" Die Mädchen sahen sie besorgt an. "Vieleicht hängt das irgendwie mit unseren Feinden?" versuchte Michiru Antworten zu finden, doch glauben konnte sie es auch nicht. Haruka wollte wieder mal gegen den Tisch hauen, bis sich Rei zum Wort meldete: "Hey!! Lass meine Möbel in Ruhe! Ich weiß zwar nicht, was dich so reizt, aber du bist in meinem Zimmer, also benimm dich gefälligst." Haruka sah sie überrascht an und begegnete Reis entschlossenen Blick. "Na gut," gab sie dann auf und setzte sich wieder. Es wurde wieder still. Doch Rei wollte Antworten hören: "Würdet ihr mir sagen, was hier gerade vorgefallen ist? Die anderen und ich verstehen davon nur Bahnhof. Also..." An Haruka und Michiru ruhten fragende Blicke. Doch diese schwiegen weiterhin. Miriam stand auf und stellte sich vor die beiden. "Ich bin euere Prinzessin, also habe ich Recht die Wahrheit zu erfahren. Redet schon!!" Haruka und Michiru sahen sich kruz an und nickten. "OK. Aber es wird euch nicht gefallen," bemerkte Haruka ergeben. Ihr Gesichtausdruck wurde in diesem Moment so ernst wie noch nie. "Damals - noch vor dem entstehen des Silberjahrtausends deiner Mutter, Miriam, lebte eine weise Prophetin. Man sagt, dass sie sogar eine Mondkönigin war, aber das weißt jetzt wirklich keiner. Diese ungewöhnliche Frau hat jedoch vieles prophezeit. In ihren Visionen sah sie das entstehen des Silberjahrtausends, den Krieg mit der Erde, den Krieg zwischen den Sailorkriegern dieser Galaxie und diesen schicksalhaften Augenblick. Sie sagte damals genau: >Das Siegel zur Unterwelt wird aufgehoben und das Tor geöffnet. Dann wird das Ende kommen. Alles Alte wird verschwinden und zwar für immer...< Wir haben dieses Geheimnis lange bewahrt, doch jetzt ist der Tag gekommen. Der Untergang der Welt ist nah." Tiefe Stille breitete sich aus. Jede von ihnen schwieg. Sie waren sich bewusst, was es für sie bedeuten wird. "Gibt es da nicht wenigstens eine kleine Hoffnung?" fragte Hotaru schüchtern, "ihr habt auch damals behauptet, dass ich alles vernichten werde. Und jetzt ist doch alles anders, oder?" "Ja, da hast du Recht, Hotaru. Du bist schließlich die Kriegerin des Todes. Aber damals war es etwas anderes." "Und zwar?" "Es war klar, dass der Messias den Gral beherrschen wird - doch wurde nicht gesagt welcher. Zwei Möglichkeiten hat die Prophetin vorgelegt - das Licht und die Stille. Sie sah eine große Niederlage. Aber wer fallen wird, sagte sie nicht. Deshalb wussten wir bis zum Ende nicht, wie es enden wird." "Das würde ja aber bedeuten, dass jede Prophezeiung zwei Deutungen hat, oder?" ertönte Amis hoffnungsvolle Stimme. Michiru schüttelte jedoch den Kopf: "Die über den Untergang der Welt leider nicht." Miriam musste sich setzen. Das war zu viel für sie. "Wurden denn alle ihre Visionen wahr?" flüsterte sie dann kaum hörbar. "Naja, nicht alle," sagte Haruka schon etwas hoffnungsvoller, "eine einzige wurde nie erfüllt." "Und welche? Sag schon!" "Letzte Prophezeiung, die sie kurz vor ihrem Tod auf schrieb. Leider hat keiner jemals ihre Bedeutung wirklich verstanden. Der Legende nach flüsterte sie diese Worte sogar auf ihrem Sterbebett. Diese waren dann: >Die Schöpferin wird zurückkommen und mit der Mondfamilie ihr Blut wieder vermischen.<" - "Das ist alles?" sagte Minako enttäuscht, "also ich verstehe gar nichts davon." "Das erwartet auch keiner von dir," hänselte Makoto sie. "Hey!" fuhr Minako beleidigt. "Lasst das!" versuchte Rei sie zu beruhigen, "wir haben jetzt wichtigere Sachen zu tun, als sich zu streiten." Beide verstumten sofort. "Vielleicht wurde diese Prophezeiung schon erfüllt, aber uns ist es nicht bewusst," meldete sich Ami wieder zum Wort, "wenn ich mich nicht irre, passierten damals auf dem Mond viele merkwürdige Dinge, über die nur Mondkönigin Bescheid wusste." "Ami. Meinst du etwa, dass meine Mutter etwas verheimlichte?" "Naja, wenn ich mich an die Mondchroniken recht gut erinnere, benutzte die Mondkönigin Serenity als erste in ihrer Reihe die geheimnisvollen Kräfte des Silberkristalls. Bis dahin wurde der Kristall nur beschützt, aber nie richtig benützt." "Dann würde es aber bedeuten, dass sie diese Prophezeiung vestanden hat," sagte Haruka ernst und drehte sich zu Miriam, die überrascht den Boden beobachtete, "Prinzessin, hat euere Mutter - also die Mondkönigin Serenity jemals etwas über sich oder euch aufgeschrieben? Ich meine, hat sie ein Tagebuch geführt oder etwas Ähnliches?" "Ja, ich erinnere mich, dass sie ein Tagebuch immer bei sich trug. Aber wo es jetzt ist, kann ich leider nicht sagen." "Das macht nichts," beruhigte sie Rei, "Luna und Artemis werden es schon wissen. Die Zwei suchen schon über einen Jahr nach Hinweisen, wie man den Silberkristall reinigen kann. Also werden sie es sicher ohne größere Probleme finden." "Rei hat Recht," stimmte ihr Michiru zu, "die zwei Katzen waren damals königliche Berater. Sie müssen es wissen. Wenn nicht, dann sind wir am Ende." *** Ein dichter Nebel umgab sie. Nirgendwo konnte man ein Lebewesen sehen. Nur Stille herrschte hier. Sie kannte dieses Ort zu gut. Lange Jahrtausende bewachte sie hier das Zeittor als einsame Kriegerin. Sie war verpflichtet die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schützen. Doch jetzt geschah etwas, was ungeahnte Folgen für jeden haben wird. Sailor Pluto trat vor das hohe Tor, das mit Verziehrungen allen Mondphasen beschmückt war. Irgendwie kam es ihr merkwürdig vor, dass wenigstens eine Mondsichel fast bei allen machtvollen Gegenständen der Milchstraße auftauchte - wie zum Beispiel bei dem heiligen Gral. Die Familie des Mondes spielte wohl sehr wichtige Rolle in Ereignissen der Galaxie. Der Gedanke, das das endgültige Ende naht, riss sie aber aus diesen Überlegungen: "Ich muss mir erstmals sicher sein. " Sie hob ihr Zeitschlüssel mit dem Granatauge in die Höhe und rief dessen Wächter: "Chronos, Herrscher über Zeit und Raum. Ich - Sailor Pluto - rufe dich im Namen der Hoffnung. Gestatte mir in die Zukunft zu blicken und die Wahrheit herauszufinden." Ihr Talisman erstrahlte in einem angenehmen Licht. Pluto nahm das als Zustimmung und richtete den Stab auf das Tor. Kleine Lichtkugel erschienen und flogen zur Pforte, mit der sie dann verschmeltzten. Sailor Pluto wurde schon unruhig von Neugier, doch nichts geschah. Das Tor blieb geschlossen. "A-Aber das ist doch unmöglich," stotterte sie überrascht. Um sich wirklich sicher zu sein, wiederholte sie die ganze Prozedur von vorne. Doch auch diesmal wurde ihr nicht erlaubt die Zukunft zu sehen. Dann als würde sie es endlich verstehen, weitete sie ihre Augen und flüsterte entsetzt: "Soll das etwa bedeuten, dass es keine Zukunft mehr gibt?" Ein leises Geräusch hinter ihr ließ sie zusammenzucken. Sofort drehte sie sich um: "Wer ist da?!" Doch es wurde wieder mal still um sie. Vorsichtig sah sie sich um. Zu viel hat sie beim Zeittor erlebt, als dass es nur ein Zufall wäre. Noch fester umklammerte sie ihren Stab, der auch als Waffe diente. "Etwas ist hier. Da bin ich mir sicher. Aber wo?" flüsterte sie kaum hörbar. Plötzlich trente sich der Nebel und eine Gestalt in einem weißen Gewand erschien vor ihr. Pluto ging sofort in Angriffstellung über. Viel konnte sie von ihrem Gegner nicht erkennen. Nur ein langes weißes Gewand, das die fremde Gestalt völlig umhüllte. Gesicht verbergte sie mit einer Kapuze. Aus der Ferne würde Pluto mal tippen, dass ihr Gegner eine Frau war, aber hundertprozentig war sie sich nicht sicher. "Wer sind Sie und was wollen Sie hier am Zeittor?!" Doch die Fremde reagierte nicht. Nur ein leichtes Wind spielte mit ihrem Gewand. "Ich frage Sie das letzte Mal. Wer sind Sie und was wollen Sie hier?!" Tiefe Stille breitete sich wieder mal aus. Pluto runzelte die Stirn: "Mir reicht's. - Pluto, Herrscher über Unterwelt..." Der Granatauge erstrahlte in einem angenehmen roten Licht. "...vernichte sie!!" Eine Energiekugel erschien und flog auf die Fremde zu. Diese rührte sich keinen Milimeter, bis Plutos Attacke nah genug an ihr war. In diesem Augenblick hob sie ihre rechte Hand in die Höhe. Die rote Kugel verschwand plötzlich so, als würde sie nie existieren. Pluto beobachtete es verblüfft: "Was?! Aber..." Die Fremde reagierte auf ihre überraschten Worte nicht. In ihrer Handfläche erschien ein kleiner Lichtpunkt, das mit der Zeit langsam anwuchs. Pluto sah sie vorsichtig an. Wahrscheinlich erwartete sie eine vernichtende Attacke oder etwas Ähnliches. Aber als sich aus diesem Lichtpunkt ein kleiner Sternensystem mit 9 Planeten bildete, verlor sie ihre letzten Zweifel. "Das ist doch unser Sonnensystem..." Dieses Schauspiel ging aber weiter. Aus dem Sonnensystem wurde nach einer Weile eine ganze Milchstraße, die in allen Farben des Lichts strahlte. Als diese Verwandlung dann abgeschlossen war, verschwand der dichte Nebel um sie. Das ganze Weltall erstreckte sich nun vor ihnen. Tausende Galaxieen schienen auf dem dunklen Hintergrund. Die Milchstraße löste sich aus der Handfläche der Fremden und flog zu den anderen Galaxieen über sie. Jetzt war alles perfekt - das ganze Universum vollständig... "Wer sind Sie?" fragte Pluto wieder. Doch diesmal lag in ihrer Stimme kein Misstrauen - nur Neugier. Die Fremde machte jedoch weiterhin keine Anstalten ihr zu antworten. Gelassen kreuzte sie ihre Arme an der Brust und konzentrierte sich. Eine silberne Aura umhüllte ihre ganze Gestalt. Auch die umliegenden Sterne und Galaxieen begannen im gleichen Licht zu strahlen. Pluto hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Etwas war im Gange, aber sie wusste nicht was. Das Licht wurde immer und immer stärker. Und dann als alles schon langsam verschwamm und sie nicht viel sehen konnte, ließ die Fremde ihre Kapuze fallen. Leider konnte Pluto ihr Gesicht nicht so richtig erkennen , weil sie langsam ihr Bewusstsein verlor. Nur ein blaues Zeichen an deren Stirn prägte sich in ihr Gedächtnis. Ein Zeichen, das Pluto von irgendwoher kannte. Eine unklare Erinnerung tauchte in ihrem Unterbewusstsein auf. Doch sie war jetzt zu erschöpft, um sich an sie zu konzentrieren. Ihre Sinne ließen nach... Bevor sie aber ohnmächtig wurde, sagte die Fremde ihre ersten und wahrscheinlich auch letzten Worte: "Ich bin das Ende..." Kapitel 40 - Erwachen ---------------------- Hallo! Vielen, vielen Dank für euere so netten Kommis!! Natürlich bleibt es weiterhin spannend (Und ja, die geheimnisvolle Frau war Bunny - nur war es eine Vision, aber das wird später klar, also abwarten... ~.^). * Im heutigen Kapitel sehen wir, was so um Bunny geschieht - also wie ihr Erwachen für die Beteiligten (Saori usw.) so aussieht. Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Ich musste kleine Veränderung machen, weil es einige Schriftzeichen nicht annehmen wollte. Der Text ist aber derselbe. ~.^ Kapitel 40 - Erwachen Ein unangenehmes Geräusch war zu hören, das langsam immer lauter wurde. Saori sah besorgt zu der Panzertür. Im selben Moment drehte sich einer der Männer zu ihr und meldete zufrieden: "Kommisarin, wir sind bald durch." "Gut," nickte Saori und begann unruhig hin und her zu gehen. Bunny war schon über 3 Minuten dadrin geschloßen und Saori hatte keine Ahnung, was da vorging. Am Anfang schrie Bunny so, als würde ihr jemand ihre eigene Seele rauben, aber mit der Zeit wurde es immer ruhiger und stiller. Nur das Geräusch, das die Spezialeinheit verursachte, war zu hören, ansonsten würde sie schwören, dass es in diesem verlassenem Gebäude totenstill war - genau wie in einem Grab. Sie schluckte: "Ich darf nicht so pessimistisch sein!" "Geschafft!!" riefen die Männer erleichtert. Ein Stück der Panzertür fiel im selben Moment schwer zum Boden, der sogleich unter der Last erschütterte. Saori, Kenshi und der Bürgemeister sahen neugierig zu der Öffnung, durch die jetzt ein schwaches Sonnenlicht schien. Saori war die erste, die sich traute, in die große Halle zu blicken. Überall war es still und ruhig. Genau so wie sie befürchtete. "Hatschi!!!" nieste der Bürgermeister neben ihr, "ich hasse Gefieder! Ich bin allergisch dagegen!" Saori sah ihn erschrocken an. Dieser putzte sich gerade die Nase mit einem Handtuch und bemerkte erst später ihren Blick. "Was ist? Haben Sie denn nie einen Allergiker gesehen, oder was?" Doch Saori schüttelte den Kopf und hielt ihm eine schneeweiße Feder vorm Gesicht. Er reagierte sofort: "Hatschi!! - Geben Sie das weg, verdammt!!!" Er schieb ihre Hand weg. Doch diese gab nicht auf und hielt ihm die Feder weiterhin vor seinen Augen. "Hatschi!!! - Wollen Sie mich etwa umbrigen?!" gab er bissig zurück. Saori runzelte die Stirn. "Das ist ein Feder," sagte sie mit einer ernsten Stimme. Der Angesprochene blickte sie genervt an: "Na und? Ich weiß, was es ist. Ich bin nicht blind." Saori seufzte: "Verstehen Sie denn gar nichts?!" Ihre Stimme klang besorgt. "In diesem Raum sollte keine Feder sein! Ich habe es persönlich überprüft. Nichts außer dem Käfig und einem Bett war dort. Und es ist unmöglich, dass sie dort hin irgendwie gelangen konnte. Verstehen Sie jetzt?!" Und dieser verstand dann wirklich: "A-Aber das würde ja bedeuten, dass hier..." Weiter kam er nicht, weil sein verängstigter Blick den nun leeren Käfig erreichte. "S-Sie ist weg!!!" schrie er entsetzt auf. Saori konnte es nicht glauben. Bunnys Gefängnis war wirklich leer. Nur ein paar Verbänder mit Blutspüren lagen auf dem Boden. Sie kam näher und betrachtete den Schloss, das jedoch völlig unberührt war. Keine Kratzer oder Beschädigungen. Nichts. Bunny schien sich in der Luft aufgelöst zu haben, obwohl die einzigen Beweise für ihren Aufenthalt die liegenden Verbänder waren. Leise Schritte vernahm sie hinter sich. Sofort drehte sie sich um, in der Hoffnung Bunny zu finden. Doch sie entdeckte nur den erschrockenen Bürgermeister und Kenshi, der sie fragend anblickte. Saori zuckte mit den Schultern. "Sie ist einfach weg," sagte sie knapp und widmete sich dem Verband in ihrer Hand. "Sie sind an allem Schuld!!" schrie der aufgebrachte Bürgermeister, "Sie haben ihr zur Flucht verholfen! Geben Sie es zu!!" Diese runzelte die Stirn und atmete tief durch, bevor sie los schrie: "Wollen Sie mich etwa beschuldigen?!! Sie waren doch dabei und wissen zu gut, dass ich es nicht war. Wie konnte ich auch?!" "Sie haben sie doch vor einigen Minuten doch verteidigt. Sie konnten es doch recht gut geplant haben!" Kenshi beobachtete diesen Streit mit Besorgnis: "Saori geht zu weit. Wenn sie es nicht lässt, wird sie ihren Posten los." Bevor der Wortwechsel aber seinen wirklichen Höhepunkt erreichen konnte, fiel auf Kenshis Schulter etwas Weißes. Er nahm es ab und sah es genauer an. Seine Augen weiteten sich, als er eine weitere schneeweiße Feder entdeckte. Sofort sah er auf. Sein Atem stockte. Am liebsten würde er sofort aufschreien, doch seine Kehle war plötzlich so trocken. Eine Weile sah er nur zu, bis er dann fähig war, wenigstens ihren Namen zu sagen: "Sa-Sao-Saori." Diese drehte sich zu ihm gereizt und genervt um. "Was ist?!!" schrie sie ihn an. Doch dieser starrte immer noch zur Decke und stotterte nur: "D-Da!" Saori verstand nicht, was er damit bezweckte, aber folgte dann seinen überraschten Blick. Auch sie hielt inne, als sie das Schauspiel über ihren Köpfen entdeckte. Auch sie konnte nicht anders, als nur zusehen. Doch der Bügermeister wollte den Streit fortsetzen: "Hören Sie mir gefälligst zu, wenn ich mit Ihnen spreche!!" Doch Saori nahm ihn gar nicht mehr wahr. "Ab sofort können Sie sich bei dem Arbeitsamt als Arbeitslose melden!!" schrie er aufgebracht. Auch diesmal wurde er aber ignoriert. Er biss die Zähne zusammen und trat zu ihr. "Sie sollen zuhören! Verdammt!! Und wonach starren Sie denn?" Er drehte den Kopf in dieselbe Richtung wie sie. Erschrocken wich er einige Schritte zurück. "D-das i-ist?" Bevor er aber den Satz zu Ende sprechen konnte, stürmte er schreiend aus der Halle. Einige Männer der Spezialeinheit erschienen verwirrt an der Tür. "Was ist mit dem los?" fragte einer von ihnen und zeigte auf dem verschwundenen Bürgermeister. Als er aber keine Antwort von seinen Vorgesetzten bekam, trat er in die Halle. Sofort merkte er, dass etwas nicht stimmt. Vorsichtig schaute er zur Decke, wo wahrscheinlich etwas Interessantes war, denn seine Chefin starrte es sprachlos an. Sofort riss er die Augen auf: "Verdammt! Was ist denn das?!" Über ihren Köpfen flogen Tausende von schneeweißen Federn umher. Auf den ersten Blick würde man sagen, dass sie da völlig chaotisch und unregelmässig schwebten. Doch nach einer Weile konnte man eine gewisse Form erkennen, die immer deutlicher wurde. Eine Kugel aus strahlenden Lichtpunkten und Federn umschloss eine schlanke Gestalt in der Mitte, die anscheinend von dem um sie nichts wusste. Ihre Augen waren geschlossen und sie selbst schien zu schlafen oder in Trance zu sein. "Bunny," flüsterte Saori überrascht nach einer langen Weile des Schweigens. "Aber das kann nicht sein," vernahm sie eine schwache Stimme neben sich, "sie kann doch nicht? Wie?" Saori traute sich erst jetzt ihren Blick zu senken. Kenshi stand neben ihr und hielt sie sanft an der Schulter. "Was ist sie, Saori?" Diese lächelte leicht und antwortete dann halblaut: "Sie ist ein Engel, Kenshi. Ein Engel, der Freiheit verdient." Kenshi nickte zustimmend und sah Saori tief in die Augen: "Es tut mir leid." "Was tut dir leid?" "Dass ich dir nicht geglaubt habe, als du gesagt hast, dass sie nichts böse vor hat." Auf Saoris Gesicht erschien ein verständnisvoller Lächeln: "Bei mir musst du dich nicht entschuldigen. Ich verstehe dich, Kenshi, mehr als jeder andere." Dieser sah sie verwirrt an. Er hatte so viele Fragen an sie, aber traute sich nicht sie auszusprechen. Saoris ehrfürchtiger Blick glitt an dem Gewirr der Federn, das Bunny umgab. Doch erst jetzt bemerkte sie die tiefen Wunden an Bunnys Körper. Kratzer wie von wilden Tieren bedeckten ihre zarte Haut, die deswegen leicht blutete. "Wer hat ihr das bloß angetan?" fragte sie sich in Gedanken, "hat sie etwa deswegen geschrieen?" Anstatt eine Antwort zu bekommen, bewegte sich Bunny schwach und hob unbewusst die Arme zu einem Gebet. Eine schwache silberne Aura umgab ihren verletzen Körper. Im selben Moment wurde die ganze Halle in eine geheimnisvolle Atmosphäre getaucht, als die Luft unruhiger und das Licht stärker wurde. "Was ist jetzt los?" bemerkte der Mitglied der Spezialeinheit verängstigt und schaute sich besorgt um. Ein leises Summen war zu hören. Es schien aus großer Ferne zu kommen, weil man von überall gleich laut hören konnte. "Verdammt, was ist das?" sagte der Mann und hob seine Waffe. "Lassen Sie es. Sie wird uns nichts antun. Glauben Sie mir," versuchte Saori ihn wieder zu beunruhigen. Eigentlich wirkten ihre Worte gar nicht beruhigend, da ihre eigene Stimme leicht zitterte. Sie hatte keine Ahnung, was mit Bunny war und was kommen wird. Doch das, was dann wirklich kam, konnte sie eigentlich gar nicht erwarten. Das Summen ging in ein leises Geflüster über. Alle schauten zur Bunny, die in einer unbekannten Sprache irgendwelche Worte flüsterte. Keiner konnte sie verstehen, und trotzdem fühlten alle die Kraft dieser Worte, die anscheinend alles durchdrang. All die Federn, die um sie flogen, begannen plötzlich zu strahlen - genauso wie ihr eigener Körper. Blutende Wunden, die ihre Haut bedeckten, begannen zu verheilen. Jedes Bluttropfen kehrte zurück. All die tiefen und gefährlichen Wunden, die sicherlich Narben hinterließen würden, waren nun völlig verschwunden. Sie sah wie neugeboren aus. Im selben Augenblick, als sich die letzte Wunde verschloss, verstummte Bunny plötzlich - genauso wie sie vorher angefangen hatte zu flüstern. Doch das ungewöhnliche Leuchten verschwand nicht. Man würde viel mehr sagen, dass es noch stärker wurde. Einige Lichtpunkte, die wie kleine Sternchen aus sahen, begannen ihre Gestalt umzukreisen, bis sie sich über ihren Kopf in eine strahlende Lichtkugel vereinigten. Bunny hob ihre Arme hoch und nah diese Kugel zwischen ihre Hände. Ihre Augen hielt sie immer noch geschlossen - so, als würde sie nur träumen. So verstarrte sie einige Sekunden, bis sie ein einziges Wort aussprach. Ein Wort, das vorher nie ausgesprochen wurde und eine ungeheuere Macht in sich verbarg. Darauf folgte ein ungewöhnlich starker Energieausbruch. Aber anstatt alles um sich zu vernichten, wurde die ganze Halle mit gleißendem Licht erfüllt. Alle Anwesenden mussten sich die Augen schützen um nicht zu erblinden. Nach einer kurzen Weile trat das grelle Licht dann zurück und es wurde wieder ruhig. Saori und Kenshi blickten neugierig auf und stockten. Über ihnen schwebte eine strahlende Gestalt, auf deren Stirn ein klares blaues Zeichen glühte. All die leuchtenden Federn die vorher in der Halle ziellos umher irrten, hatten sich zu zwei großen Flügeln zusammengesetzt und schützten nun ihren zerbrechnlichen Körper. Plötzlich breitete sie diese und richtete sich auf. Beide Arme kreuzte sie an der Brust. Das Zeichen begann im gleichen Augenblick zu verblassen und ein blauschimmerndes Stein in Form einer Träne ersetzte ihn. Aus dem Nichts tauchten schneeweiße und hell blaue Bänder auf, die ihren nackten Körper ein hüllten und sich dann in ein zauberhaftes weißes Gewand verwandelten. In ihrem goldenen Haar erschienen kleine Tropfen, die sofort als strahlende Perlen erglänzten. Sie sah jetzt wie eine neugeborene Göttin aus. So perfekt und so rein. "Der Engel bekam seine Flügel zurück," bemerkte Saori ehrfürchtig und nahm Kenshi an der Hand. Dieser fühlte sich in diesem Moment wie im siebten Himmel. "Darüber habe ich immer geträumt," dachte er glückselig. Doch Saori bemerkte seinen überglücklichen Gesichtausdruck nicht. Sie sah Bunny gespannt zu, denn sie erlebte in ihrer kürzen Karriere vieles, aber so etwas noch nie. Plötzlich - nach einer längeren Weile des Schweigens und Stille - erschienen kleine Aufleuchten um Bunnys Körper, die entfernt an Blitze erinnerten. Saori würde mal sagen, dass Bunny ihre Energie konzentrierte. Was ihr auch bald bestätigt wurde, denn Bunny öffnete ihre Augen, die von Magie und Kraft erfüllt waren und genauso strahlten. Der Boden begann im selben Augenblick zu beben. Das ganze Gebäude erschütterte unter der Energie, die Bunny frei gab. "Was zum Teufel ist jetzt los?!" schrie Saoris Untergebener verängstigt und lief zu seinen Kumpeln, die lieber alles von der Tür beobachteten. Das Beben wurde immer stärker. Saori und Kenshi mussten sich nun umarmen, um nicht zum Boden zu fallen. Saori wurde dabei leicht rot im Gesicht. Kenshi dagegen nahm seine Umgebung gar nicht mehr wahr - sein größter Traum ging nun in Erfüllung und das andere konnte in diesem Moment auch warten. Große Risse erschienen an den Wänden. Das ganze Gebäude drohte zusammenzustürzen. "Bunny!!" schrie Saori, um sie vom Schlimmsten abzuhalten. Doch diese reagierte nicht. Plötzlich und ohne Vorwarnung zerknallten die Fensterscheiben. Die Halle wurde im selben Augenblick von kleinen glänzenden Splittern erfühlt, die jedoch messerscharf waren. Kenshi schrie schmerzerfühlt auf. Saori sah ihn erschrocken an. "Kenshi!" schrie sie mit Tränen in Augen. Der Angesprochene reagierte aber nicht und drohte zum Boden abzurutschen. "Kenshi!!" Sie versuchte ihn auf den Beinen zu halten und umarmte ihn noch fester. "Kenshi!!!" Sein großer Köper war aber zu schwer für sie und beide fielen auf den Boden. Und erst jetzt bemerkte sie das Blut, das langsam von seinem Hals ab tropfte. Erschrocken beobachtete sie die Bluttropfen, die mit jeder weiteren Sekunde den kalten Boden mit seiner Wärme und Lebensenergie erfüllten. "Kenshi!!" schrie sie nochmals auf, "wach doch auf!! Du kannst mich doch nicht hier lassen!! Nicht jetzt! Ich bitte dich, wach doch auf!!" Doch der Angesprochene behielt seine Augen geschlossen. "Nein! Nicht jetzt! Ich liebe dich doch, also kehre gefälligst zu mir zurück!!" Saoris verzweifelter Schrei erfüllte die ganze Halle, die ihre Mystik verlor, als ein wiedererwachter Engel den kalten Boden berührte. Saori fuhr im selben Augenblick hoch und drehte sich sofort um. Eine junge hochgewachsene Frau im Weiß mit goldenen Haaren und schneeweißen Flügeln stand da. "Bunny," flüsterte Saori ehrfürchtig. Eine weitere Träne erglänzte an ihrer Wange. Als würde Bunny ihre Trauer und Sorgen verstehen, kam sie zu dem liegendem Kenshi näher und sah auf ihn herab. "Es tut mir leid," sagte sie dann halblaut und gelassen, als sie die tiefe Wunde an seinem Hinterkopf bemerkte, "ich beherrsche meine neuen Kräfte noch nicht so gut." "Nein!!" schrie Saori auf, "du kannst ihn doch nicht einfach so sterben lassen!! Tu doch was!!" Verzweifelt legte sie ihren Kopf auf Kenshis Brust und weinte. "Nein, so darf es nicht enden! Nicht so!!" sagte sie mit einer gebrochenen Stimme und sah tief in die dunkel blauen Augen von Bunny, die jetzt voller Magie und Mystik waren, "ich bitte dich, hilf ihm!! Ich weiß, dass du es kannst! Ich bitte dich!!!" Bunny sagte kein einziges Wort und trotzdem gab sie Saori eine Antwort, indem sie so geheimnisvoll lächelte. Kapitel 41 - Die Kraft des Lebens --------------------------------- Hallo! Ich grüße HexenLady, Spidey, Aqualight, Mitsuki, Fantaghiro, Yoseiko, Nojiko und Kisu_girl. Danke für euere Kommis!! ~.^ Zu der Frage, ob Bunny neutral ist, antworte ich ja. Sie ist eine Wächterin und sorgt für das Gleichweicht, also kann sie sich nicht so oft einmischen (nur wenn es etwas zu gefährlich wird - wie z.B. gerade jetzt *g*). Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Entschuldigt mögliche grammatische Fehler. ^^; P.P.S. Irgendwie ist es mir nicht gelungen diesen Teil am Mittwoch hochzulanden, also habe ich es nochmals versucht. Hoffendlich gibt es keine weiteren Schwierigkeiten... ^^ ***~~~*** Kapitel 41 - Die Kraft des Lebens Bunny hob graziös ihre rechte Hand über Kenshis Brust, die sich fast gar nicht mehr bewegte. Wie in Zeitlupe schloss sie ihre glänzenden Augen und senkte den Kopf. Saori hatte in diesem Moment das Gefühl, dass die geheimnisvolle Atmosphäre von vorhin wiederkehrte. Alles schien sich zu bewegen und trotzdem war alles still und ruhig. Ein leises Rauschen der Bäume draußen drang zu ihnen durch. "Der Wind begleitet seine Herrin," dachte Saori und trat von Kenshi lieber weg. Im selben Augenblick umschloss eine silberne Aura Bunnys Gestalt. Sogar die schneeweißen Federn ihrer Flügeln erstrahlten in einem angenehmen Licht, das sich in dem blauschimmernden Stein auf ihrer Stirn zu bündelen begann. Plötzlich und ohne Vorwahrung erschien in Bunnys Handfläche eine orange Blüte, die sich sogleich öffnete und einen strahlenden Kristall frei gab. Saori atmete überrascht aus. "Das ist ein Sternenkristall," beantwortete Bunny ihre unasgesprochenen Fragen, "jedes Lebewesen im Weltall hat so einen ? egal ob Mensch oder Tier. Jeder trägt einen Stern in sich." Vielleicht verstand Saori nicht, was Bunny damit meinte, aber irgendwie fühlte sie, dass sie so Kenshis Leben retten konnte. Der Kristall strahlte schon schwach und drohte bald zu erloschen. Doch Bunny ließ es nicht zu. Mit der linken Hand umschloss sie Kenshis Sternenkristall und formte eine Energiekugel um ihn. Diese strahlte im gleichen Licht wie ihre Aura. Teil der Energie ging auf den Sternenkristall über. Einge Risse wurden dabei sichtbar. "Seine Lebensenergie ist schon schwach," flüsterte Bunny. "Aber... Er darf nicht sterben!" erklang eine verzweifelte Stimme neben ihr, "ich werde für ihn alles tun, damit er wieder gesund wird!" Erst jetzt sah Bunny ihre Freundin an. Ihr Blick war ernst und gleichzeitig voller Verständnis. "Du liebst ihn, Saori, nicht wahr?" Die Angesprochene senkte schuldbewust den Blick und nickte leicht: "Ja. Du hattest Recht ? ich liebe ihn. Auch wenn ich ihm egal bin." Eine weitere Träne erglänzte an ihrer Wange. "Ich bitte dich. Rette ihm. Ich würde mich für ihn auch opfern, wenn es nötig wäre." Bunny lächelte bei diesen Worten zufrieden: "Soweit muss es nicht gehen, Saori. Den Schlüssel für seine Rettung hast du bereits." "A-Aber wie?" stotterte Saori überrascht und kniete zum Kenshi nieder, der offensichtlich im selben Augenblick um sein Leben kämpfte. Sie konnte ihn nicht so leiden sehen. Zu viel würde sie mit seinem Tod verlieren. "Wie kann ich ihm helfen? Ich bin doch niemand. Du, Bunny, du hast die nötigen Kräfte dazu nicht ich." "Du irrst dich, Saori," flüsterte Bunny nun und stand auf ? den Sternenkristall immer beobachtend, "ich kann gar nichts. Ich bin nur Begleiterin und Wächterin des Lebens ? nichts weiter. Ich kann keinen beleben und ihm ewiges Leben verleihen. So weit reichen meine Kräfte nicht aus. Jedes Lebewesen dieses Universums ist fähig Leben zu schenken und zu nehmen ? so wie es vor Milliarden von Jahren bestimmt wurde. Jeder hat die nötige Kraft in sich. Man muss nur daran glauben." "In sich? Aber wie soll ich sie finden?" weinte Saori verzweifelt und streichelte leicht Kenshis blasse Wange. "Du hast sie aber schon entdeckt, Saori!" erklang Bunnys feste Stimme, "deine Liebe ist die Macht, die jedes Wunder hervorbringen kann - auch das Wunder des Lebens. Deine Liebe wird ihn retten." Saori sah an ihre Hände herab: "Meine Liebe?" "Ja. Sie ist die mächtigste Kraft des Universums." Saori war etwas verwirrt: "Soll etwa die Liebe der Schlüssel sein?" Vorsichtig nahm sie die Energiekugel mit Kenshis Sternenkristall in die Hände und sah ihn genauer an. Sie fühlte alle Gefühle, die Kenshi jemals fühlte. Hass, Angst, Vertrauen und Liebe. Ja, sie fühlte die starken Emotionen, die Kenshi für sie hebte. Langsam schloss sie ihre Augen und tauchte in seine Gedankenwelt, die sich jetzt hauptsächlich um sie drehte. Sie erblickte die letzten Sekunden vor der verhägnisvollen Verletzung an seinem Hinterkopf. Er sah sie in diesem Moment so liebevoll an, so dass ihr Herz einen fröhliche Sprung machte. Doch dann, als er die Gefahr bemerkte, die eigentlich sie schwer verletzen sollte, stellte er sich schützend vor sie. "Er?Er hat mich beschützt!" stellte sie überrascht fest. Eine weitere Träne löste sich und rannte ihre Wange runter. "Oh, Kenshi!" flüsterte sie liebevoll und konzentrierte sich auf die angenehme Energie in ihrem Herzen, die auf den Kristall über ging. Jegliche Risse begannen sich zu schließen, bis sie völlig verschwanden. Der Sternenkristall verlor seinen Schutzschild und verschmelzte mit dem Körper seines Besitzers. Saori bemerkte es aber nicht, weil sie versuchte, sich an die glücklichen Momente mit Kenshi zu erinnern. Diese gaben ihr die nötige Kraft. Je konzentrierter sie war, desto überraschter war sie dann, als sie eine warme Hand an der Wange erspürte. Erschrocken öffente sie die Augen und blickte in ein Gesicht voller Liebe und Dankbarkeit. "Kenshi!!" rief sie glücklich und sprang in seine Arme. "Ich habe mir Sorgen gemacht! Wie konntest du dein Leben einfach so wegwerfen!" sagte sie mit einer strengen Stimme. "Für dich würde ich alles tun, Saori." Diese löste die Umarmung und sah ihm tief in die Augen. So viel Liebe, die sie so lange gesucht hatte. Jetzt war sie glücklich ? da war sie sich sicher. Beide versanken in einem innigen Kuß. Bunny beobachtete die Szene zufrieden. "Ihr habt euren Weg gefunden," flüsterte sie glücklich, "jetzt muss ich meinen finden." Mit diesen Worten breite sie ihre schneeweißen Flügel und erhob sich in die Luft. Durch die zerbrochene Fenster gelang sie nach draußen, wo schon die Sonne ihren heutigen Weg über den Himmel langsam beendete. *** Eine der schwarzen Kerzen zerknallte an der Wand und zersprang in Tausend Stücke. "Aaaahhhh!!" Ein fast unmenschlicher Schrei hallte durch die finstere Halle und dazu gehörigen Fluren. Gianfar kehrte gerade aus seiner Mission, als er diesen vernahm und entschied sich lieber nach seinem Herren zu sehen. Gerade, als er sich in der Halle materialisierte, bemerkte er rechtzeitig eine weitere Kerze, die auf ihn zu flog. Knapp konnte er ihr ausweichen. Erleichtert atmete er aus: "Das konnte ins Auge gehen." Vorsichtig versuchte er die Halle überblicken, die jetzt ohne das wenige Licht fast düster war. Eine schwarze Gestalt in der Mitte fiel ihm sofort auf. Erschrocken beobachtete er seinen Meister, der inzwischen die ganze Halle in einen Trümmerhaufen verwandelte. "Meister," flüsterte er besorgt. "Du," zischte die dunkele Gestalt des Herrschers ungewöhnlich leise und somit auch gefährlich. Er drehte sich langsam zu ihm um. Ein Paar der roten Augen erglänzten unter der schwarzen Kapuze. "Wie sieht es mit dieser Göre aus, Gianfar?" Der Angesprochene schluckte. "Na ja, nicht so gut," versuchte er heiter zu klingen, was ihm völlig misslang, "ich habe sie getötet." In diesem Augenblick würde Gianfar erwarten, dass er für seinen Fehler hart bestrafen wird. Als er jedoch ein heiteres Lachen hörte, stockte er und blickte vorsichtig auf. Sein Meister lachte. Aber wieso? "Gut, Gianfar, sehr gut. Das ist aber jetzt egal, ob diese Göre lebt oder nicht," sagte Scar fast freundlich und kam zu ihm näher. Seine roten Augen glänzten in der umgebenden Dunkelheit. "Mich interessiert aber viel mehr, ob du das Medaillon hast," sagte er plötzlich und ein teufliches. Grinsen erschien auf seinem verdecktem Gesicht "Medaillon?" fragte Gianfar verwirrt und beobachtete seinen Herrscher vorsichtig. "Ja!!" schrie sein Meister, "das Medaillon, das sie bei sich trug und für die Wächterin hegte." "A-Aber sie hatte keins." "Was?!! Machst du dich etwa über mich lustig, oder was?!!" Gianfar wich einige Schritte zurück. So hatte er ihn noch nie erlebt. "Die letzte Wächterin ist zurückgekehrt. Verstehst du?!? schrie der dunkele Herrscher weiter, "sie wird das Medaillon suchen, um mich zu bekämpfen. Und das darf nie passieren. Zu weit bin ich jetzt gekommen, um alles wieder zu verlieren!" Gianfar verstand nicht. Erschrocken beobachtete er jeden Schritt seines Meister, der wiederum in seine Gedanken tauchte. "Eine habe ich getötet, die zweite überwältigt und die dritte kann mein Ende bedeuten. Nein! Das darf nicht passieren. Nicht wenn ich es verhindern kann!" Er drehte sich blitzschnell zu seinem Gefolgsmann und sah ihn grell an: "Suche dieses Medaillon! Mir ist egal, was es kostet. Töte meinetwegen die Sailorkrieger, aber bringe mir das Medaillon der letzten Wächterin!!" "Ja, mein Herr," verbegte sich Gianfar loyal und verschwand mit der umgebenden Dunkelheit wieder. Scar blieb allein. Seine roten Augen glitten an den dunkelen Wänden und schienen jemanden zu suchen: "Zeig dich! Ich weiß, dass du hier bist!" Doch es blieb ruhig. "Wie du willst. Auch deine letzte Schwester wird fallen ? dafür sorg' ich schon!" Und er verschwand genauso wie Gianfar vorher. Soranja beobachtete die ganze Szene aus einer den dunkelen Ecken. Scar wusste, dass sie spionierte, aber ließ es zu. Sie war bloß eine Gefangene und konnte keinem irgendetwas sagen. Nicht einmal Gianfar wusste von ihr. Und so teilte er mit ihr seine Gedanken. Natürlich nicht alle - aber das änderte sich schlagartig, als er diese so vertraute Energie erspürte. Das Aufwachen ihrer zweiten Schwester war mit den Unterweltereignissen eng zusammengebunden. Sie konnte die verborgene Pforte öffnen. Es war ihr Recht und somit auch irgendwie Pflicht jede verlorene Seele zu reinigen und ihr Wiedergeburt zu ermöglichen. Sie konnte über so viele Sachen entscheiden. Und genau das beängstigte Scar so. Er wusste nicht alles über sie - über die Triade und ihre Kräfte. Eine tötete er feige vor vielen Jahrtausenden. Sie selbst nahm er durch eine List gefangen. Aber ihre zweite Schwester wird für ihn schwieriger zu kriegen sein als sie. Da war sie sich sicher. Serinja war anders als sie und Siwinja. Sie hatte etwas Besonderes in sich. Das machte sie so mächtig und gleichzeitig zu einem gefährlichen Gegner. Ein kaum sichtbares Lächeln erschien auf Soranjas Lippen: "Du bist so nah, Scar, und trotzdem siehst du es nicht. Die Quellen der Macht, die du so willst, sind nicht in unseren Medaillons. Nein. Unser Dasein ist der Schlüssel zu allem. Der Fluch wird bald alles entscheiden..." Mit diesen Worten verschwand sie aus der finsteren Halle. *** Alles war im gleißenden Licht getaucht. Die Umgebung verblasste unter der Kraft dieser Fremden im Weiß. Diese schien alles um sich zu vernichten. All das Leben, das in den Milliarden von Jahren entstand, wurde einfach ausgelöscht. Sailor Pluto konnte nichts machen. Sie war machtlos gegen sie. "Wer bist du?!" rief sie ihr zu, in der Hoffnung eine Erklärung zu bekommen. Und nach einer Weile, die Pluto wie Ewigkeit vor kam, hörte sie nur einen einfachen Satz als Antwort auf alle ihre Fragen: "Ich bin das Ende..." Schweißgebadet wachte Setsuna schließlich auf und fand sich in einem fremden Bett wieder. Erschrocken sah sie sich um. "Wo bin ich?" "Bei mir zu Hause," erklang eine freundliche Stimme hinter ihr. Sofort drehte sie sich um und erblickte ein vertrautes Gesicht, das sie teilweise besorgt beobachtete. "Mamoru," atmete sie schließlich erleichtert aus, "was mach' ich eigentlich bei dir?" "Das würde mich auch interessieren," antwortete er und setzte sich auf dem Stuhl neben dem Bett, "ich habe dich vor kurzem vor meiner Wohnungstür gefunden. Du warst bewusstlos und ich konnte dich nicht wecken, also habe dich hier her gebracht." "Ach so. Dann war es nur eine Vision," dachte Setsuna laut nach, "das musste die Prophetin gesehen haben." Mamoru hob neugierig eine Augenbraue: "Welche Vision denn?" Die Angesprochene fuhr erschrocken zusammen. Jedoch schwieg sie. "Na los, sag es mir!" sagte Mamoru streng. Er hatte es satt, alles als Letzter zu erfahren. "Ich bin Prinz Endymion und habe das Recht es zu wissen ? besonders, wenn es mit der Erde zu tun hat. Also... ich warte..." Setsuna ? unter dem ernsten Blick von Mamoru ? gab dann schließlich nach: "Na gut. Aber es wird dir nicht gefallen? Vor vielen Jahrtausenden prophezeiteine eine weise Frau das Ende dieses Universums und dieser Zeit." "Meinst du etwas das Ende der Welt?" Setsuna nickte: "Sie sah es kommen und hinterließ uns eine Prophezeiung, die sich jetzt leider erfüllt." "Du hast sie vor kurzem auch gesehen, oder?" "Ja, ich sah das Vernichten alles Lebens. All das wurde einfach ausgelöscht. Ohne Reue und ohne Schuldgefühle. Einfach so..." Mamoru stand nervös auf: "Und wer hat es auf dem Gewissen? Wer könnte soetwas tun?" Die Angesprochene hob ihren Kopf. Ihre Augen waren mit Tränen erfüllt. "Ich weiß nicht. Ich habe alles erlebt ? es war schrecklich. Aber wer könnte so etwas tun, weiß ich nicht... Zu viel wird dabei vernichtet." Mamoru begann in dem Zimmer nervös herumzulaufen: "Etwas muss es doch geben. Etwas das dieses Ende aufhaltet..." "Es tut mir leid, Mamoru. Ich habe versucht mögliche Hilfe aus der Zukunft zu holen, aber die gibt es nicht mehr." Mamoru hielt inne und sah sie erschrocken an: "Keine Zukunft?" "Es tut mir leid. Ich glaube, dass es keine Hoffnung mehr gibt." "A-Aber ihr könnt nicht doch einfach so aufgeben. Das geht nicht! Bunny würde sich mit dieser Sache nie einfach so abfinden. Sie würde kämpfen ? bis zum Ende." Setsuna zucke bei diesem Namen und senkte den Blick: "Früher vielleicht? aber jetzt nicht mehr." "Was willst du damit sagen?!" erhöhte Mamoru seine Stimme, "sie ist kein Monster, Setsuna. Ich habe sie gesehen. Sie ist völlig normal." "Auf den ersten Blick vielleicht, aber gewisse Sachen ändern sich." "Was soll das?!" "Du hast sie vielleicht als ein gewöhnliches Mädchen gesehen, aber wir kennen sie jetzt als eine andere Person." "Sprich!" befahl er und setzte sich wieder auf dem Stuhl. Er musste es wissen, warum ihm seine größte Liebe Lebwohl sagte. Und Setsunas Antworten schienen der Schlüssel dazu zu sein. "Zu viele unerklärliche Sachen umgeben sie," begann Setsuna zu erzählen, "zum Beispiel ihre Rückkehr. Keiner von uns ist in der Lage so etwas zu tun. Und wenn schon ? nicht nach 2 Jahren. Das ist für uns undenkbar. Sie kann sich dazu auch noch in eine Sailorkriegerin verwandeln und das ohne eine Brosche. Ihre Kräfte sind von ihren früheren sehr unterschiedlich und scheinen sie langsam zu beherrschen. Sie verliert die Kontrolle über sich." Mamoru sprang auf: "Das ist nicht wahr!" "Doch, Mamoru. Und es tut mir leid es dir sagen zu müssen. - Bunny ist in den Tempel in dieser Nacht eingebrochen und versuchte den Silberkristall zu stehlen. Zum Glück konnte es ihr nicht gelingen. Danach flüchtete sie in die Dunkelheit." Eine Weile war es still, dann erklang Mamorus besorgte Stimme: "Aber wozu würde sie den Krisall brauchen? Er ist jetzt machtlos, wenn ich mich nicht irre, oder?" "Das ist wahr. Aber er ist der heilige Kristall des Mondes und somit ein wichtiger Gegenstand im Universum. Die Reihe der Mondköniginnen bewachte ihn schon viele Jahrtausende. Der Legende nach entstand er im Moment einer großer Trauer und Liebe. Seine wirklichen Kräfte bleiben jedoch noch unendeckt. Aber man glaubt, dass er eine unvorstellbare Macht in sich verbirgt. Und auch nach seiner Niederlage ist es möglich ihn zu reinigen. Nur wissen wir nicht wie." "Und was wollt ihr jetzt machen? Einfach so aufgeben und sich in eine Ecke verstecken?" "Nein," sagte Setsuna ernst und erhob sich vom Bett, "das würde nicht unsere Art sein. Wenn es das Schicksal so sein will, dann finden wir uns damit ab. Aber bis dahin, werden wir kämpfen. Auch wenn es unser letzter Kampf sein sollte." Mamoru nickte kurz und stand auf: "Dann wünsche ich euch viel Glück..." Anmerkung des Autors: Der nächste Teil wird etwas interessanter und gleichzeitig gehemnisvoll, denn neue Fragen tauchen auf, die das zukünftige Entwicklugn der Ereignissen noch mehr beeinflusst. Also bis später... *wink* ^^ Kapitel 42 - Entdeckungen -------------------------- Hallo! Vielen Dank für die Kommis! Sie machen mich glücklich und bestätigen mir, dass ich weiter schreiben soll... ~.^ (nur wird die Geschichte langsam zu lang, oder? ~.~;) * Viel Spaß mit dem Kapitel! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Kleine Warnung: Da Bunny nun ihre Verwandlung in eine Wächterin teilweise abgeschlossen hat, werde ich sie meist mit dem Namen Serinja nennen. Nur wenn sie unverwandelt ist, dann behalte ich ihren irdischen Namen Bunny. ^.^ Kapitel 42 - Entdeckungen Letzte Sonnenstrahlen streichelten ihren zarten Körper, als sie auf dem Dach des Wolkenkratzers sanft landete. Für sie war es so, als würde sie längst vergessene Sachen lernen, die jedoch selbstverständlich waren. Das letzte Mal breitete sie ihre Flügel, bevor sie sie verschwinden ließ. Ihr Blick glitt zu der untergehenden Sonne. Alles schien so friedlich zu sein. Sie seufzte. "Zu viel ist passiert, als dass man es ungeschehen machen kann. Jetzt muss ich aber den Silberkristall finden und es so schnell wie möglich wieder gutmachen." Vorsichtig setzte sie sich in die Mitte des Dachs und schloss ihre Augen. Wenn wirklich Siwinja Recht hatte und sie den Kristall überall finden konnte, dann würde alles viel einfacher gehen. Sie konzentrierte sich. Ihre Sinne wurde schärfer und ihre Wahrnehmung besser. Sie verlor bei dieser Umwandlung wahrscheinlich ihre verwundbare Menschlichkeit, aber das störte sie nur wenig. Was immer sie nun auch war, sie konnte es nicht mehr ändern. Es war ihr Schicksal... Eine kaum sichtbare silberne Aura umgab ihren Körper. Ein leichter Wind bließ an ihr und ließ ihr weißes Gewand flattern. Plötzlich begann sie zu schweben. Eine unsichtbare Macht spielte mit ihren goldenen Haaren und ließ ihre Gestalt fast mystisch aussehen. Sie fühlte es. Tief in ihr gab es eine Kraft, die ihr ermöglichte das Verlorene zu finden. Mit dieser Kraft erstreckte sie einen unsichtbaren Spinnennetz, das die ganze Stadt bedeckte. Es hatte die Form einer Energie, die alles mit allem verband. Und sie ? Bunny Tsukino oder jetzt viel mehr Serinja ? konnte diese Fähigkeit offensichtlich beherrschen. Sie war zufrieden mit sich. Vor wenigen Minuten ist sie erwacht und schon jetzt kann sie ihre Kräfte wirklich nutzen. Sie lächelte leicht, als sie eine vertraute Energiesignatur hinter sich vernahm. Vorsichtig brach sie ihre Konzentration ab. Ihre leuchtende Aura verschwand und sie drehte sich langsam um. "Ich wusste, dass du mich finden wirst," sagte sie mit einer freundlichen Stimme und sah auf die niederkniende Gestalt herab. "Es ist meine Pflicht sie zu beschützen, Herrin," sagte die Gestalt mit einer ergebenen Stimme. Serinja kniete jedoch zu ihr nieder: "Lass das mit der Herrin sein ? oder ich werde dich nur Königin des Sternenvolkes nennen." Sailor Galaxia erhob ihren Blick: "Sie erinnern sich wieder?" Ein Lächeln umspielte Serinjas Lippen: "Ja und diese Erinnerung gab mir den Mut wieder zu erwachen. - Und jetzt steh auf. Es gibt viel zu tun, um sich mit den Höflichkeiten zu beschäftigen." Galaxia nickte und erhob sich. "Leider bekam ich nicht alle meine Erinnerungen und Kräfte zurück. Es wird noch einige Zeit brauchen, bevor ich meine Pflichten wieder erfüllen kann. Doch bis dahin muss ich den Silberkristall bekommen." Galaxia senkte schuldbewusst den Blick: "Es tut mir leid, Serinja, aber ich habe in dieser Hinsicht versagt." "Ich weiß," flüsterte diese und legte ihr eine Hand auf die Schulter, "Siwinja hat es mir gesagt. Hauptsache dir ist nichts geschehen." Galaxia lächelte sie an und nickte: "Ich kann es das zweite Mal versuchen. Vielleicht gelingt es mir dann." Serinja schüttelte den Kopf: "Das ist nicht mehr möglich. Ich habe erfahren, dass die Mädchen ihn weggebracht haben und sogar Siwinja weiß nicht wohin." "Und was machen wir jetzt?" "Na ja, meine Schwester behauptet, dass es noch eine Möglichkeit gibt. Eine Fähigkeit, die mir erlaubt den Kristall überall zu finden. Jedoch brauche ich dazu viel Zeit." "Gut, ich werde bis dahin über Sie wachen." "Lass das mit dem Siezen. Wir kennen uns doch schon eine Weile, oder?" sagte Serinja belustigt und widmete sich ihrer Konzentration wieder. Nach einer langen Weile, als die Sonne schon unter dem Horizont verschwand, fühlte sie ein sehr schwaches Echo in ihrem Unterbewusstsein. Eine sehr unstabile Verbundung zum Kristall, der ihre Kräfte verbarg, entstand. Doch um Genaueres zu erfahren reichte es nicht mehr aus. Etwas störte ihre Fähigkeiten und sie musste die Konzentration abbrechen. Erschöpft atmete sie aus. Galaxia kam zu ihr und sah sie neugierig an: "Und? Hast du ihn gefunden?" "Nicht so ganz. Die genauere Position weiß ich nicht. Etwas ist mir dazwischen gekommen. Ich habe nur Bilderfetzen gesehen und die sagen mir gar nichts." Galaxia hob neugierig eine Augenbraue: "Welche denn?" "Alte Vasen aus der alten Dynastie und verschiedene Relikte, Polizisten in Uniformen, Beamter und eine riesen Halle aus Glas." Galaxia begann geheimnisvoll zu lächeln: "Das wird leichter, als ich dachte." Serinja sah sie perplex an: "Was meinst du damit? Weiß du etwa, wo dieser Ort ist?" "Na klar, weiß ich es!" rief Galaxia siegessicher, "gerade hast du das Rathaus beschrieben. Es wurde vor zehn Monaten erbaut." "Rathaus?" glaubte es Serinja nicht, "wieso würden die Mädchen den Silberkristall gerade dort verstecken?" "Na ja, es ist nicht nur ein Rathaus. In diesem Gebäude siedeln die Stadtpolizei und verschiedene Staatsämter. Dazu wird die Haupthalle vom nationalen Museum für verschiedene Austellungen genutzt." "Meinst du etwa The National Museum of Japanese History?" fragte Serinja verdutzt. "Ja, dieses Museum mein' ich. Die alten Austellungssaale wurden bei einem Erdbeben vor einigen Monaten zerstört." "Ach so. Das würde aber jede Menge erklären." Galaxia nickte zufrieden: "Das war klug von den Mädchen, den Silberkristall gerade dort zu verstecken,denn ? wenn ich mich nicht irre ? findet dort eine eine Austellung von alten Schätzen Japans statt. Ein kleiner schwarzer Kristall wird keinem auffallen." Serinja stimmte ihr zu: "Dann sollten wir ihnen einen kleinen Besuch abstatten." *** Noch erschöpft stieg sie die Tempeltreppe hinauf. Es war überall still und ruhig. Die Sonne ging gerade unter und sandte ihr die letzten Lichtstrahlen. Setsuna war jedoch mit ihren Gedanken zu weit weg, um diese wahrnehmen zu können. Die schicksalhafte Vision nahm ihr viel Kraft und bereitete ihr Kopfschmerzen. Sie hatte keine Ahnung, wie man sie verändern könnte. Sie kannte diese Fremde nicht und wusste nicht, wie sie wirklich aussah oder was sie damit erreichen wollte. Nur ein blaues Zeichen kam ihr in den Sinn. Sie kannte es, aber wusste nicht woher. Ihre Gedanken waren zu durcheinander, als dass sie sich richtig konzentrieren konnte. Vorsichtig trat sie in Reis Zimmer, das immer noch voll war. Die anderen warteten auf sie und waren in heftiger Diskussion. Doch als sie hereintrat, verstummten sie sofort und sahen sie erwartungsvoll an. "Setsuna? Alles in Ordnung?" fragte Hotaru besorgt. Die Angesprochene erhob ihren traurigen Blick und lächelte ihre gute Freundin an: "Ja, ich bin nur etwas erschöpft. Nichts weiter." "Und was hast du herausgefunden?" fragte Haruka gleich. Setsunas Lächeln starb auf ihren Lippen ab. Ihr Blick verlor den üblichen Glanz. Ihre Stimme zitterte, als sie die Wahrheit aussprach: "Es ist noch schlimmer, als ich befürchtet habe. Die Zukunft, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr." Die anderen waren wie erstarrt. "A-Aber d-das ist doch nicht möglich," stotterte Miriam erschüttert, "es gibt doch immer eine Zukunft ? egal ob gute oder schlechte. Etwas muss es doch geben, oder?!" Setsuna schüttelte jedoch denn Kopf: "Nicht immer. Zwar gibt es eine Variante für jede Handlung, die die darauf folgende Ereignisse beeinflusst, aber ein einziger Vorfall kann all das Gleichgewicht des Universums für sehr lange Zeit stören. Und wenn dieser Vorfall tief in die Struktur des Universums eingreift, kann er es sogar zerstören. Danach ist alles zu Ende..." "Und was könnte ein solcher Vorfall sein, wenn er so schicksalhaft sein sollte?" fragte Minako neugierig und wandte ihren Blick auf Setsuna. "Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es nicht. Ich habe in meinem langen Leben viele Vorfälle erlebt, aber so einen mit solcher zerstörerischen Auswirkung noch nicht. Zwar hatte ich vor kurzem eine Vision, die vielleicht einige Antworten gibt, aber..." "Eine Vision?!" fiel Rei ihr ins Wort. "Ja. Ich glaube, dass sie dieselbe ist, die die Prophetin gesehen hatte. Eine Frau in einem langem weißen Gewand mit einer Kapuze ist vielleicht der Auslöser." Ein Rauschen erfüllte für einen Augenblick das Zimmer. "Weißst du möglicherweise, wer sie ist?" fragte Haruka so neben an. "Leider nicht. Diese Vision kostete mich viel Kraft und ich konnte nichts Genaueres erkennen. Nur ein einfaches blaues Zeichen. Ich könnte es aufmalen, wenn ihr mir etwas zum Schreiben gibt..." Sofort war Hotaru zur Stelle und reichte ihr einen Kuli und einen Block: "Hier." "Danke, Hotaru," nahm sie die nötigen Sachen dankbar von ihr an und begann gleich auch zu malen. Als sie aufhörte, versammelten sich die anderen um sie und betrachteten die Zeichnung neugierig. Nach einer Weile erklang Reis ernste Stimme: "Es sieht wie ein kleines ?v? aus. Ich habe es aber noch nie gesehen." "Ich auch nicht," stimmte Michiru zu und drehte sich zu Haruka, die nur mit ihren Schultern zuckte. "Anscheinend kennt es keiner von uns," beendete Miriam die fragenden Blicke, "also sind wir wieder am Anfang." "Nicht unbedingt," meldete sich Setsuna wieder zum Wort, "ich kenne es, aber ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern. Vielleicht später..." Im selben Augenblick erschienen zwei Katzen am Eingang des Zimmers und betrachteten die versammelten Mädchen. "Wie ich sehe, sind wir rechtzeitig gekommen," erklang eine freundliche Stimme und alle Anwesenden drehten sich zu ihr um. "Luna!" rief Miriam glücklich, "du bist ja wieder zurück!" "Na klar, schließlich waren wir lang genug weg." "Ich hoffe du bringst gute Nachrichten mit, denn von den schlechten haben wir jetzt genung." Luna nickte und sprang auf den Tisch im Mitte des Zimmers, wo sie die nötige Beachtung erhielt. "Wir waren mit Artemis lange weg," begann sie, "wie ihr wisst, haben wir nach möglichen Hinweisen für die Reinigung des Silberkristalls gesucht. Überall in Japan gibt es versteckte Hinweise auf das Mondkönigreich und den Silberkristall, aber nur wenige Orte hatten die heilige Ausstrahlung, um dort eine Schriftrolle zu finden. Vor kurzem gelang uns jedoch ein sehr bedeutungsvoller Fund. In einem Tempel auf der Insel Okinawa fanden wir einen besonders starken Ort, der viele Chroniken und Schriftrollen des Mondkönigreichs verbarg." "Und diese haben wir natürlich mitgebracht!" meldete sich Artemis heiter zum Wort. "Spannt uns nicht auf die Folter. Sagt uns, was ihr herausgefunden habt," bat Miriam. "Na ja, eigentlich gibt es nicht eindeutige Anweisung, wie man die Reinigung durchführt, denn soetwas ist bisher nie passiert. Aber eine kleine Erwähnung gibt es doch. In einer der ältesten Schriftrollen fanden wir einen interessanten Abschnitt. Buchstäblich schreibt man dort: >Reinheit des Bluts, Klarheit einer Träne und ewiger Glaube vereinigen die Wächterin der Ewigkeit mit den Mächten des Lebens.< Wir glauben, dass es sich hier um den Silberkristall als die Mächte des Lebens und die Mondprinzessin als die Wächterin der Ewigkeit handelt. Dieser Satz ist ungefähr aus der Zeit der Prophetin, also ist es möglich, dass sie es selbst auf schrieb." "Das ist zwar interessant, Luna, aber wenn ich mich nicht irre, bringt es uns nicht weiter, oder?" sagte Haruka gelassen, "denn wir wissen nicht, was die wirkliche Bedeutung von diesem Abschnitt ist." Die Angesprochene senkte schuldbewusst den Blick, der nun Setsunas Zeichnung bemerkte. "Was...? Woher habt ihr es?!" fragte sie aufgebracht und wandte sich zu Miriam. "Setsuna hat es gemalt. Keiner weiß, was es ist." Die schwarze Katze drehte sich sofort zu der Kriegerin der Zeit: "Woher hast du es?!" Setsuna beobachtete sie eine Weile überrascht, bevor sie die Frage beantwortete: "Ich hatte eine Vision." "Das ist ja interessant, dass es gerade jetzt auftaucht," dachte Luna laut nach. "Was meinst du damit, Luna?" drehten sich die neugierigen Blicke zu ihr. "Dieses Zeichen," deutete die schwarze Katze mit ihrer Tatze auf das Block, "ist auf der gleichen Schriftrolle abgebildet, woher der Abschnitt kommt. Früher dachte ich es ist ein Farbfleck, aber dann merkte ich das es viel mehr wie ein Brandmal ist. Das ist aber nicht alles. Das gleiche Zeichen taucht auf einem der Bücher aus dem Mondkönigreich auf, wo es wie ein Siegel dient. Mir oder Artemis ist es leider nicht gelungen es zu überwinden." "Isch bring'ss ess sschon," murmelte Artemis und schleppte mit Hilfe seines Mauls ein altes Buch ins Zimmer. Setsuna half ihm und nahm es selbst in die Hand. "Danke," atmete Artemis erleichtert aus und legte sich erschöpft auf den Boden. Die anderen richteten ihre Aufmerksamtkeit zum Buch. Der Umschlag war in einem weißen Leder angefertigt. Verschiedene Verzierungen erstreckten sich um einen goldenen Halbmond und das eben gezeichnete blaue Zeichen - die Siegel dieses Buchs. "A-Aber das ist das Tagebuch meiner Mutter!" stotterte Miriam überrascht und nahm es zu sich, "ja, ich erinnere mich ganz genau daran. Meine Mutter ? also die Mondkönigin - hatte es mir paar Mal gezeigt und gesagt, dass ich es eines Tages bekomme, genauso wie sie von ihrer Mutter. Es ist soetwas wie ein Familienschatz. Und ich sollte es an dem Tag meiner Krönung bekommen." "Das würde ja bedeuten, dass wir da wahrscheinlich Antworten auf alle unsere Fragen finden, oder?" fragte Minako neugierig und beugte sich näher zum Buch, "aber wie kriegen wir es auf?" "Gute Frage. Mit Gewalt sollten wir es auf jeden Fall nicht versuchen, wer weiß, welche Überraschungen uns dann erwarten würden." "Makoto hat Recht," meldete sich Luna wieder zum Wort und kam zu Miriam, "eine Mondprinzessin sollte fähig sein es zu öffnen." "Aber ich bin keine Mondkönigin und habe kein Recht dazu!" wehrte sich Miriam. "Das ist nicht der Punkt," sah Luna sie ernst an und bemerkte mit einer sanften Stimme, "du bist die Letzte deiner Reihe, also hast du die Befugnis es zu lesen." Die anderen nickten und blickten sie erwartungsvoll an. Miriam sah sie eine Weile an, bis sie schließlich nach gab: "Na gut. Aber ich kann dafür nicht, wenn nichts geschieht." Vorsichtig hob sie ihre rechte Hand über den blauen Siegel und berührte es kurz. Nichts geschah. "Sieht ihr? Ich habe es euch doch gesagt." "Versuch noch den Halbmond," ermutigte sie Rei, die hinter ihr stand. Miriam zuckte mit den Schultern und wiederholte die Prozedur auch bei dem Halbmond. Auch diesmal blieb aber alles ruhig. "Eines Versuchs war es wenigstens wert," sagte Miriam enttäuscht und wollte gerade aufstehen, als ein schwaches Glühen um die Mondsichel auftauchte. Alle hielten inne, als eine kleine Lichtsäule über dem Mondsiegel erschien und sich in eine Gestalt der toten Mondkönigin verwandelte. "Mutter!" rief Miriam überracht. "Ja, meine kleine Prinessin," lächelte die Mondkönigin freundlich, "viel Zeit ist nun vergangen, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Leider leben wir nicht ewig und auch ich musste gehen... Ich habe aber diesen Tag vorausgesehen und dir diese Nachricht hinterlassen. In diesem Buch ist die ganze Geschichte der Mondköniginnen aufgeschrieben ? von der Ersten unserer Reihe bis zu mir. Ich habe es lange aufgehoben und gehofft, dass du es eines Tages bekommst. Da du aber nicht eine rechtmäßig-gekronte Mondkönigin bist, wird dir nur gestattet meinen Teil zu lesen." Die Königin verstummte und es sah so aus, als würde sie ihre nun erwachsene Tochter beobachten. Dann fuhr sie fort: "Ich hoffe du findest das, was du suchst, meine geliebte Tochter." Danach verblasste ihr Abbild. "Mutter," flüsterte Miriam mit Tränen in den Augen. Die Mondsiegel erstrahlte im selben Moment noch stärker. Das silberne Licht ging auf das blaue Siegel über, dass diese Energie akzeptierte und ebenfalls erglühte. Beide verschwammen dann und das Buch war nun offen. Miriam berührte es ehrfürchtig und schlug eine Seite nach. Sie war aber mit einer unbekannten Schrift beschrieben, die keiner von ihnen lesen konnte. "Das ist interessant. Irgendwie erinnert es mich an einen Code, aber es ergibt keinen Sinn," sagte Ami halblaut. Miriam blätterte weiter, bis sie eine Seite fand, die eine normale Schrift enthielt. "Das ist Handschrift meiner Mutter," sagte Miriam liebevoll und fuhr leicht über die Seite des Buchs. "Lies, was da steht!" ermutigte sie Minako, die noch näher kam, bis sie fast auf dem Tisch lag. Die Angesprochene nickte und begann laut vorzulesen: "Heute hatte ich wohl den längsten Tag meines Lebens. Zu viel ist nun passiert, als das es ohne Folgen wird. Ewiger Kampf und Hoffnungen waren nur für einen bestimmten Ziel, der vor langer Zeit bestimmt wurde. Auch dieser unglaublicher Tag wurde vorausgesagt. Und ich verstehe jetzt die alte Prophezeiung, die die erste unserer Reihe aufgeschrieben hat: >Die Schöpferin wird zurückkommen und mit der Mondfamilie ihr Blut wieder vermischen.< Es ist so einfach und trotzdem so wichtig. Ich trage ein neues Leben unter meinem Herz. Ja, ich bin schwanger und erwarte eine neue Mondprinzessin. Ich kann es kaum glauben, aber es ist so. Die Wächterin... Sie ist in mir. Ich fühle ihre Bewegungen und ihre unglaubliche Kraft. Sie ermöglicht mir den Silberkristall zu steuern. Nach all den Jahren kann ich mein Volk richtig schützen." Miriam verstummte und beobachtete die Buchstaben mit sichtbarer Überraschung. "Lies weiter," wurde Minako unruhig. Doch Miriam schüttelte nur den Kopf: "Es geht nicht weiter." "Was?! Das ist doch nicht möglich!" riefen die Mädchen im Chor und beugten sich noch näher zum Buch. Miriam blätterte eine Weile, bis sie heraus fand, dass einige Seiten herausgerissen wurden. "Na sowas, gerade wenn es spannend wird," zischte Minako beleidigt und setzte sich wieder zum Tisch. "Aber wieso? Das ergibt doch keinen Sinn," dachte Haruka laut nach. "Vielleicht um verhindern, dass derjenige, der das Buch liest, zu viel erfährt," erklang Amis ernste Stimme, "die Königin gebar ein Kind ? eine Mondprinzessin, die eine Rolle als Wächterin hatte oder haben wird. Eins ist aber klar - auch die letzte Prophezeiung erfühlte sich." "Das würde ja aber bedeuten, dass Miriam," breitete Rei überrascht ihre Augen aus und sah ihre Anführerin an, "diese Wächterin ist." "So ein Schwachsinn," wehrte sich diese. "Nein, das ist richtig," sagte Luna ernst, "du bist eine Mondprinzessin und auch einzige Tochter, die Mondkönigin zur Welt brachte. Also musst du es sein ? keine andere." Die anderen nickten. Miriam seufzte - das wird zu viel für sie... Anmerkung des Autors: ^^ Das Ende des 43. Kapitels sollte euch nicht verwirren. Ich habe die Mädchen absichtlich auf eine falsche Spur gebracht, damit das Zusammentrefen von ihnen und Bunny etwas interessanter wir. Sie wissen ja auch nicht, dass es 2 Mondprinzessinen gab und dass Bunny in Wirklichkeit die wahre Wächterin ist. ~.^ *** Eine kleine Bitte: Ich habe zur Zeit viele Ideen, wie das Zusammentreffen von Bunny und den Mädchen sein sollte... Na ja, und wie es so kam, habe ich jetzt ein kleines Chaos darin ^^;. Ich wollte euch um euere Meinung und Vorstellung dazu bitten. Vielen Dank für euer Verständnis... ^^ Euere Jacquelin Kapitel 43 - Ein kleiner Besuch -------------------------------- Hallo! Vielen Dank für euere Kommis. Es freut mich, dass es euch gefällt. ~.^ Spezieller Dank geht dann an HexenLady, Aqualight, Spidey und Yoseiko für ihre Meinungen zu dem Zusammentreffen der Mädchen. Es war sehr inspirierend und ich versuche daraus etwas Spannendes, Interessantes und auch Dramatisches zu machen. Also abwarten... ^^ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Der Text zwischen den Zeichen *~*...*~* beschreibt Bunnys Verwandlung, also wer es nicht lesen will, kann er es ruhig überspringen. Ansonsten ist das mein erster Versuch ihre Verwandlung zu beschreiben, also nicht böse sein... ^^ Kapitel 43 - Ein kleiner Besuch "So da wären wir," verkündete Himiko zufrieden und zeigte vor sich, "das ist das neue Rathaus von Tokio." Beide jungen Frauen im Zivilkleidung standen vor einem riesigen Gebäude, das viel mehr wie eine gläserne Kathedrale aus sah. Hohe Glasfenster ließen das prächtige Bauwerk in der Dämmerung fast rötlich erglänzen. Bunny staunte nicht schlecht. "Wirklich sehr schön, Himiko. Irgendwie erinnert es mich an ein Kristallgebäude aus Kristall Tokio," flüsterte Bunny und ließ ihren Blick an dem Bauwerk gleiten. "Dann komm, sehen wir uns das Kunstwerk von innen an," ermutigte Himiko sie und zerrte sie zum Eingang. "A-Aber es ist zu spät. Die Sonne ist bereits untergegangen. Sie lassen uns nicht hinein," versuchte Bunny zu prostestieren. Doch Himiko grinste nur und ging weiter: "Heute aber schon. Ich habe es im Radio gehört. Unsere Feinde haben sich für heute Abend zurückgezogen und lassen die Stadt vorerst in Ruhe. Und so können wir uns auch nach dem Sonnenuntergang sorglos in der Stadt bewegen." "Und wieso so plötzlich, wenn ich fragen darf?" bemerkte Bunny trocken. "Ich glaube, dass sie etwas von einem Tausch sagten. Genaueres weiß ich nicht." "Einen Tausch?" dachte Bunny nach. Ihre Gesichtszüge veränderten sich jedoch schlagartig, als ihr klar wurde, wovon die Rede war. "Hoffendlich nicht >der Tausch<." Himiko hielt inne und sah sie überrascht an: "Du weiß davon?" "Na klar, wenn ich der Tauschartikel war," machte Bunny einen saueren Gesicht. Himiko sah sie verwirrt an. So fuhr sie fort: "Sie wollten mich für ihre Freiheit austauschen, damit dieser Krieg für sie endlich endet. Na ja, da ich ihnen aber inzwischen entwischt bin, werden sie es wohl vergessen müssen. Etwas anderes macht mir aber Sorgen. Wenn unsere Feinde erfahren, dass sie reingelegt wurden, werden sie nicht gerade nett zu den Leuten sein. Da bin ich mir sicher." Himiko nickte: "Bevor es aber so weit ist, werden wir uns den Silberkristall holen. Also komm endlich." Ohne weitere Proteste zerrte Himiko sie weiter zum Eingang des Gebäudes. Die Eingangshalle war unerwartet voll von Leuten. Überall standen Polizisten, die jeden Besucher streng an sahen. "Es wird zu streng bewacht," blickte Bunny an die schwerbewaffneten Wachen an, "vielleicht sehen wir uns erstmals um, bevor wir etwas unternehmen. Was meinst du, Himiko?" Diese nickte und machte gerade ein besonders nettes Gesicht auf einen den Polizisten, der zurücklächelte. Bunny blieb für eine Weile allein, als Himiko die Eintrittskarten besorgen ging. So nutzte sie diese freie Zeit und sah sich besser um. Ein Polizist an jeder Ecke und dazu auch noch schwer bewaffnet. Verwirrt kratzte sie sich am Kopf, als sie ein sehr lautes Gespräch von den Fahrstühlen vernahm. Neugierig drehte sie sich zu der Gruppe von Leuten um, in deren Mitte ein älterer beleibter Mann im Anzug stand. Dieser schrie die anderen mit einer kreischenden Stimme an: "Sie Idioten! Wieso muss ich alles dreimal sagen?! Sie sollen sie endlich finden und mir nicht irgendwelche Ausreden vorlegen. Ich will Ergäbnisse sehen!!" Die anderen senkten schuldbewusst die Blicke. Bunny kannte die Stimme des Mannes von irgendwoher, aber konnte sich nicht erinnern. Da kam schon Himiko zurück und lächelte sie glücklich an: "Wir haben sogar einen Rabatt gekriegt. Ist das nicht toll?" Doch Bunny war nicht ganz bei der Sache, sie versuchte sich zu erinnern, woher sie diese unangenehme Stimme kannte. "Hallo," fuchtelte Himiko paar Mal mit den Händen vor Bunnys Gesicht. Keine Reaktion. "Erde an Bunny. Ist da jemand?" Erst jetzt wachte Bunny aus ihren Gedanken. "Was war denn das eben?" blickte Himiko sie streng an und drehte sich dann zu der Gruppe hinter ihr. "Nanu, der Bürgermeister persönlich," bemerkte sie dann trocken. "Bürgermeister?" "Ja. Der laute Klaun in der Mitte ist der Verträter von allen Bürgern Tokios. Kennst du ihn etwa?" fragte sie dann, als sie Bunnys blasses Gesicht bemerkte. "Vielleicht. Seine Stimme kommt mir bekannt vor. Es ist möglich, dass er bei meinem Erwachen dabei war. Dazu weiß ich, dass er hinter mir her ist." "Hinter dir?" drehte sich Himiko vorsichtig noch einmal zu der Gruppe um, "ich denke, dass wir da lieber unauffällig bleiben sollten." Bunny nickte zustimmend und ging völlig ruhig mit ihr zur Halle. "Alles muss man alleine machen," murmelte der Bürgermeister genervt und sah zur Halle, die unter dem Kunstlicht glänzte. Doch bei diesem kurzen Blick bemerkte er eine weibliche Gestalt, die ihm bekannt vor kam. Vielmehr aus Neugier sah er genauer hin und erstarrte. >Sie< war es. Sein Alptraum. Seine Todesfee. Und sie war hier. Hier im Gebäude. Nah bei ihm. Schweißtropfen bedeckten seine Stirn. Langsam begann er zu zittern. "S-S?S-Sie," stotterte er erschrocken. Seine Untergeordneten sahen ihn verwirrt an: "Alles in Ordnung, Herr Bürgermeister?" Doch dieser schüttelte nur kräftig den Kopf. Und nach einer Weile, in der er versuchte seine Stimme wiederzufinden, schrie er schließlich auf: "Sie ist hier!!!" Bunny hielt im selben Moment inne. "Das ist wohl das Ende von unserer Unauffälligkeit," flüsterte sie trocken. "Dann spielen wir die Unwissenden," grinste Himiko und ging ruhig weiter, als ob nichts geschehen ist. "Wachen, auf sie! Schnell!!" hallten fremde Schreie hinter ihnen. "Tötet sie, wenn es nötig sein sollte," befahl der benommene Bürgermeister. Bunny und Himiko besichtigten jedoch weiterhin und ungestört die verschiedenen Relikte in den gläsernen Vitrinen. "Sehr interessant," sagte Bunny ruhig, als sie eine wertvolle Vase erblickte, "ich dachte immer, dass..." Weiter kam sie nicht, weil sie eine aufgeladene Waffe neben sich bemerkte. "Keine Bewegung!!" befahl eine strenge Stimme, die keinen Widerstand erlaubte, "Hände über Kopf." Ein weiterer Polizist tauchte neben seinem Kollengen auf. Auch sein Gesichtsausdruck war hart und ohne Mitleid. "Keine Dummheiten, wir haben sie beide im Visier!" "Aber, Herr Polizist," versuchte Himiko mit einer besonders netten Stimme, "das ist wohl ein Irrtum. Wir haben nichts..." "Ruhe!" schrie der Erste sie an, "wir haben unsere Befehle. Also tut, was wir sagen, und euch wird nichts geschehen." Bunny und Himiko blickten sich kurz an und nickten. Dann drehten sich zu ihren Gegnern wieder und lächelten ihnen zu: "Na, gut. Wie ihr wollt..." Beide jungen Frauen erhoben ihre Arme über den Kopf. "Und was sollen wir noch tun?" lächelte Himiko hämisch. Ein kleiner Schimmer erschien in ihrem linken Auge. Im selben Augenblick bemerkten die Polizisten, dass die ältere Verdächtige ? also Himiko etwas Glänzendes in den Händen hielt: "Was zum...?" Doch da konzentrierte sich Himiko bereits und rief ihre Sailorkraft zu sich: "Galaxylight make up!" Ihre goldene Verwandlungsbrosche erstrahlte mit einem gleißenden Licht und lähmte somit die Angreifer. Die befreite Energie begann sich auf Himikos Stirn zu bündeln und ließ ein goldenes Zeichen in Form einer Galaxie erscheinen. Himiko hatte in diesem Augenblick verträumte Augen und ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen. Und als eine goldene Aura ihre Gestalt um gab, schloss sie ihre Augen und kreuzte die Arme an der Brust. Ihre Haare flogen im unsichtbaren Wind, der ihren nun nackten Körper streichelte. Tausende kleine Sternchen umkreisten sie. Es sah so aus, als würde sich die gesamte Galaxie um sie versammeln. Und tatsächlich verwandelten sich die Sterne in endlose goldene Bänder, die ihren Körper langsam umwickelten. Dann unter der Kraft der geweckten Energie erstrahlten sie und bildeten eine prächtige goldene Sailoruniform. Das Zeichen an Himikos Stirn verblasste - genauso wie ihre Umgebung. Nun stand sie da. Die mächtigste Sailorkriegerin der Milchstraße ? Sailor Galaxia. *~* Bunny folgte Himikos Beispiel. Nur ihre Verwandlung war etwas sonderbar. Sie erhob ihre Hände wieder zum Gebet und schloss ihre Augen ? genauso wie sie es bei ihrer Erweckung tat. Ein unsichtbarer Wind umgab sie und spielte mit ihren goldenen Haaren in einem leichten Tanz. Sie flüsterte unbekannte Worte, die ihre Umgebung vollkommen verschwimmen ließen. Tiefe Dunkelheit breitete sich nun um sie aus. Aus dem Nichts tauchten dünne Perlenschnüren auf, die ihren zerbrechlichen und nackten Körper erst umkreisten und dann fesselten. Jede Perle glänzte an ihrer zarten Haut und in ihren goldenen Haaren. Sie sah wie ein wunderschöner Schmetterling aus, das sich in ein Spinnennetz verfing. Doch sie war nicht wehrlos. Ihre silberne Aura, die jetzt in ein leichtes Blau über ging, erschien um sie. Eine unsichtbare Kraft zerriss plötzlich die Fesseln. Im selben Augenblick flogen um sie Hunderte glänzende Perlen, die in dem starken Schein fast strahlten. Bunny betete weiter, bis ein starkes Licht aus ihren beigelegten Handflächen erstrahlte. Und erst jetzt verstummte sie und öffente ihre Augen, die einen verträumten und geheimnisvollen Schimmer hatten. Das Strahlen zwischen ihren Händen wurde immer stärker, bis sie die schützenden Handflächen von sich langsam löste. Eine schneeweiße Feder kam zum Vorschein. Sie strahlte wie ein Stern im Dunkeln. Bunny lächelte gehemnisvoll und erhob dieses zauberhafte Geschenk ihres Gebets über sich. Ihr Körper bog sich rückwerts - so als würde sie zum Himmel aufschauen. Im selben Moment befreite sich die ungewöhnliche Feder aus ihren Händen und schwebte über sie. Bunny kreuzte ihre Arme an ihrer Brust und schloss nochmals ihre Augen. Dann plötzlich und ohne Warnung explodierte die strahlende Feder in ein unvorstellbares Licht, das sich dann in Tausende neue Federn verformte. Diese berührten die schwebenden Perlen und vereinigten sich mit ihnen. Kleine strahlende Sternchen erschienen aus dieser Verbindung und hatten einen ungewöhnlichen Schein verschiender Farben des Lichts. Bunny erhob im selben Augenblick ihr Kopf, wo sich einige Lichtstrahlen begannen zu bündeln. Ein blaues Zeichen erstrahlte auf ihrer Stirn. Sein Schein rief die schwebenden Lichtpunkte herbei, die sich auf Bunnys Körper Stück für Stück legten, bis sie ein leuchtendes Gewand bildeten, das bis zu ihren Knien reichte. Dann erstrahlten sie gemeinsam und ließen eine weiße Uniform mit goldenen Rändern erscheinen, deren Rock an der Vorderseite mit drei Bändern und einem blauen Kristall geschmückt war. Die übriggebliebenen Sternchen versammelten sich um ihren Hals, wo sie sich in eine einfache und dünne goldene Kette zusammenlegten. Und als ein blaues Kristall diese Kette dann ergänzte, öffnete Bunny plötzlich ihre Augen, in deren zerstörerische Kraft lag. Das Leuchten ihres Zeichens wurde dann unterdrückt, bis es völlig erlosch und von einem anderen blauen Kristall in Form einer Träne ersetzt wurde. Die leuchtende Feder, die ihre Kräfte und Macht repräsentierte, schwebte wieder zu ihr zurück. Bunny nahm sie schutzend zwischen ihre Hände und beobachtete sie, wie sie sich in ein goldenes Pulver auf löste. Dieses flog überall um sie und schien sich dann auf ihren Kopf zu konzentrieren, wo eine einfache goldene Krone erschien. Drei überiggebliebenen Perlen bildeten im selben Augenblick einen leuchtenden Dreieck und befestigten sich in ihrer Mitte. Ihre Verwandlung war nun abgeschlossen... *~* Verwandelte Bunny (oder jetzt viel mehr Serinja) stand neben Sailor Galaxia in der nun leeren Halle. Die Polizisten, die sie vor kurzem mit Waffen bedrohten, zogen sich vorläufig zurück und beobachteten sie mit den anderen von der Eingangshalle. Galaxia blickte sie kurz an. Sie war überrascht sie wieder so verwandelt zu sehen. Ihre Uniform war wirklich prächtig und gleichzeitig einfach. Doch etwas war anders, als sie Bunny das letzte Mal so sah. Etwas fehlte. Sie sah sie genauer an und entdeckte das Unterschied schnell. Sie hatte kein Medaillon. Gerade wollte sie danach fragen, als sie gefährliche Geräusche von der Eingangshalle vernahm. "Ich denke wir sollten die Sache schleunigst erledigen und von hier verschwinden," schlug Galaxia besorgt vor. Serinja sah zu ihr auf und wollte gerade antworten, als sie einen Schuss hörte. Wie in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zu der auf sie fliegende Kugel, die direkt auf ihr Herz raste. Alles ging zu schnell, als dass sie irgendwie reagieren konnte. "Starshield!!" schrie Galaxia neben ihr. Im selben Augenblick, als die Kugel schon 20 Zentimeter von Serinjas Brust war, hielt sie plötzlich inne. So als würde sie auf ein Hindernis stoßen. Serinja blickte sie ungläubig an und trat lieber aus der Schussbahn weg. "Das war knapp," atmete sie erleichtert aus. "Ja," stimmte Galaxia ihr zu und ließ ihr Schwert erscheinen, "und es darf nicht nochmals passieren." Ihr Blick war mit Wut erfüllt. Gerade wollte sie eine vernichtende Attacke rufen und die Würmer für ihre sinnlose Tat bestraffen, als sie Serinjas Hand auf der Schulter fühlte. Sie sah sie verwirrt an. "Nein, Galaxia. Kein weiteres Blut darf vergossen werden," sagte diese mit einer ernsten Stimme und wandte sich dann von ihr ab, "zu viele sind nun gefallen, als dass es einen Sinn hätte." Mit langsamen Schritten ging sie zu der anderen Seite der Halle, wo sie den Silberkristall vermutete. "Und nun komm," sagte sie dann mit einer fröhlicheren Stimme, "oder willst du hier übernachten?" und sprang in eine unglaubliche Höhe. Galaxia blickte kurz zur Eingangshalle, wo jetzt viel los war, und entschied sich dann Serinja zu folgen. *** Überall liefen Polizisten herum und schrieen aufeinander. Mamoru verstand kein einziges Wort und ging weiter. Er konnte sich noch erinnern, dass sie hier irgendwo ein Büro hatte. Als er jedoch auf dem selben Ort schon das dritte Mal landete, entschied er sich lieber nach dem Weg zu fragen. Er hielt einen recht jungen Polizisten auf, der ihn geärgert an sah. "Entschuldigen Sie. Können Sie mir möglicherweise den Weg zum Büro von Kommissarin Isaka zeigen?" Der Angesprochene sagte kein einziges Wort und zeigte nur eine Richtung, die Mamoru schließlich folgte. "Was haben die denn?" fragte er sich, als er weitere aufgebrachte Polizisten begegnete, die ihn gar nicht freundlich an sahen. Nach einer längeren Weile erreichte er eine Tür mit einem Namenschild: Kommissarin Isaka Saori. "Na, endlich," atmete er erleichtert aus und klopfte an der Tür. "Herein," konnte man eine weibliche Stimme innerhalb des Büros hören. Mamoru trat hinein und bemerkte sofort eine junge Frau, die hinter dem Tisch setzte und einige Papiere durchlas. Dann blickte sie schließlich auf und begegnete Mamorus Blick. Ihre Augen erweiterten sich in plötzlicher Freude. "Mamoru! Was machst du denn hier? Setz dich doch," deutete sie auf einen freien Stuhl vor dem Tisch. "Schön dich wieder zu sehen, Saori. Ich sehe, dass du dir teilweise deinen Traum erfüllt hast," sagte er sich setztend. "Ja, aber nur teilweise. Ich habe jetzt Ärger mit dem Bürgermeister und dazu wurde die ganze Stadtpolizei in Alarmbereitschaft versetzt." "Ach so, deswegen das Chaos dadraußen," zeigte er zur Tür. Saori nickte und lächelte ihn freundlich an: "Ja. Der Bürgermeister hat wiedermal voll Schiss. Aber was bring dich denn zu mir? Hast du etwa einen Strafzettel gekriegt?" Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, bei dem Mamoru lachen musste. "Nein, das nicht," begann er wieder ernst zu sein, "es ist wegen Bunny. Du erinnerst dich doch an sie, oder?" Saori beobachtete ihn eine Weile still, bis sie wieder sprach: "Ja, sie kann man ja auch nicht so einfach vergessen." "Vielleicht hast du schon gehört, dass sie vor 2 Jahren ums Leben kam," sagte er mit einem traurigen Klang seiner Stimme. "Ich weiß, wie jeder anderer Bürger Tokios, dass sie zurück ist. Wer auch nicht..." Mamoru nickte: "Ich möchte dich bitten sie möglicherweise zu finden, bevor es ein anderer tut. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert." Saori sah ihn verständnisvoll an und fing an, ihm die Wahrheit zu erzählen: "Mamoru, ich denke, dass du dir da keine Sorgen machen muss. Sie ist jetzt..." Weiter kam sie nicht, denn ein hochgewachsener Mann stürmte in ihr Büro mit einem ungewöhnlich blassen Gesicht. Saori sprang erschrocken auf: "Kenshi! Was ist passiert?!" "Sie ist hier ? im Gebäude!" atmete er schwer, "Bürgermeister hat gerade eine Spezialeinheit losgeschickt!" Saori sah ihn mit erschrockenen Augen. "Was ist los? Wen meint ihr mit 'sie'?" fragte Mamoru verwirrt. Saori sah ihn kurz an, bevor sie aus dem Büro mit den Worten "Warte hier!" verschwand. Mamoru sah sie perplex an: "A-Aber..." Weiter konnte er nicht protestieren, weil er einen Schlüssel im Türschloss hörte. Er sprang sofort auf und schlug auf die Tür: "Saori! Was soll das?!" Eine schwache Frauenstimme gab ihm die Antwort: "Glaub mir, Mamoru, es ist besser so." Dann hörte er nur sich entfernende Schritte. "Saori!" rief er noch einmal, doch diesmal blieb es still. Noch eine Weile schlug er auf die Tür, bevor er es auf gab und zum Fenster über ging. Man konnte von hier die ganze gläserne Halle überblicken. Die Büros gegenüber, den prachtvollen Eingang und die Exposition unten. All die gläsernen Vitrinen glänzten unter dem Kunstlicht. Mamoru seufzte und lehnte sich gegen die Fensterscheibe. Seine Augen nahmen die Bewegungen im Erdgeschoss wahr. Er konnte viele Polizisten in den Uniformen am Eingang unterscheiden, die sich um einen dicken Mann im Anzug versammelten. Mamoru kannte ihn aus dem Fernseher. Die wilde Gestikulation war typisch für ihn. Der Bürgermeister und kein anderer stand da. Mamoru konnte Saori verstehen, warum sie ihn nicht gerade mochte. Ein Schuss drang zu seinem Ohr. Überrascht richtete er sich auf: "Was zum...?!" Schnell versuchte er die Situation da unten besser zu unterscheiden. Und in diesem Augenblick bemerkte er zwei Gestalten, die sich geschickt zwischen den Vitrinen bewegten. Nach längerem Hinsehen erkannte er zwei junge Frauen, die anscheinend Sailoruniformen trugen. "Was machen die hier?" dachte er laut nach und versuchte mehr zu erkennen. Und als eine hoch in die Luft aufsprang, erkannte er sie sofort: "Sailor Galaxia?!" Jetzt verstand er gar nichts: "Was will die denn hier? Und wer ist da mit ihr?" Auch die andere Kriegerin übersprang mit Leichtigkeit eine der Vitrinen. Ihre goldenen Haare erglänzten unter dem Licht der Lampen. Mamoru riss überrascht die Augen auf. Heftig schlug er auf das Fensterglas und schrie ihren Namen: "Bunny!!" Doch es hatte keinen Sinn. Sie hörte ihn nicht. "Bunny," flüsterte er gebrochen und hob seinen Blick zu der verschlossenen Tür, "jetzt weiß ich, was ihr mit 'sie' gemeint habt. Aber warum, Saori? Warum darf ich sie nicht wiedersehen?" Kapitel 44 - Geheimnisvoll --------------------------- Hallo! Vielen lieben Dank für euere Kommis. Ich versuche im heutigen Teil ein kleines und inoffizieles Zusammentreffen von Bunny und einigen Mädchen zu machen. Das wirkliche Treffen kommt dann kurz vor dem Finale, wo ich die überiggebliebenen Geheimnisse lüften werde. Bis dahin versuche ich die Ereignisse vor dem Mondreich zu beschreiben... also nur Geduld. ~.^ Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Die Fortsetzung (45. Kapitel) wird vielleicht etwas später als gewöhnlich kommen, weil ich in letzter Zeit viel Stress in der Schule habe. Ihr wisst, was ich meine... Danke für euer Verständnis. ^.^ Kapitel 44 - Geheimnisvoll Langsam kamen sie ihrem Ziel näher. Serinja konnte den Silberkristall bereits spüren, obwohl er eine sehr schwache Energiesignatur hatte. Mit einem letzten Sprung gelang sie dann vor eine große Vitrine, in deren verschiedene Edelsteine und Kristalle ausgestellt waren. Ohne zu raten erkannte sie den Silberkristall, der nun in einem tiefen Schwarz glänzte. "Dann ist es also wahr," flüsterte sie und trat noch näher, "dir wurde deine Reinheit genommen." Ihr Blick glitt an dem Juwel, dessen Schein Trauer verbarg. "Wir müssen uns beeilen," bemerkte Galaxia hinter ihr und schaute misstrauisch zum Eingang, "ich denke, dass sie etwas Großes planen." Serinja nickte. Langsam streckte sie ihr Rechtes Arm zum Glas, mit der Absicht die Vitrine zerbrechen zu lassen. Doch überraschend stellte sie fest, dass sie näher als einen Meter nicht kommen konnte. Ein starker Schutzschild schützte die Umgebung des Kristalls fast vollkommen. Sie versuchte es nochmals. Auch ohne Erfolg. "Dann anders," sagte sie zu sich selbst und versuchte in ihren Gedanken den Kristall zu sich zu rufen. Doch auch diesmal wurde sie daran gehindert, eine Verbindung entstehen zu lassen. Verzweifelt wiederholte sie die ganze Prozedur. Eine starke Energie ließ sie jedoch nicht weiterzukommen. "Was ist?" fragte ihre Begleiterin beriets nervös. "Ich komme nicht an ihn ran. Die Mädchen mussten einen Bann gelegt haben, an dem meine geistigen Fähigkeiten scheitern." "Dann versuchen wir es mit Gewalt," sagte Galaxia trocken und erhob ihr Schwert. "Nein!!" hielt Serinja plötzlich die messerscharfe Klinge auf und sah sie streng an, "so könnten wir ihn vernichten." "Und was machen wir dann?" "Es gibt eine Möglichkeit den Bann aufzuheben," sagte Serinja nachdenkend, "aber es braucht Zeit und hauptsächlich Ruhe." Ihr Blick glitt zum Eingang, wo sich die Spezialeinheit versammelte. "Keine Angst," lächelte Galaxia sie an, "ich kümmere mich schon darum," und ging einige Schritte von ihr weg. Serinja sah hinterher, bis sie sich wieder dem Kristall zu wandte. "Hoffendlich klappt es," flüsterte sie mit Spur einer Angst in ihrer Stimme. Ihr letzter Blick glitt zurück zu Himiko, die sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitete und ihr Schwert prüfte. Serinja sah wieder zum Kristall und schluckte nervös: "Wenn das schief geht, dann kann sich der Bann auch gegen uns wenden und das ganze Gebäude zerstören. Ich hoffe, dass es so weit nicht kommt..." Langsam erhob sie ihre Arme vor sich und berührte leicht das Energiefeld. Zwar war es für ein menschliches Auge unsichtbar, aber sie selbst fühlte jede Wellung, die durch die Luft durch fuhr. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Eine ihr inzwischen schon bekannte Kraft erfüllte ihren Körper und ließ schwach ihre Aura erstrahlten. Vor ihrem geistigen Auge entstand ein vollkommenes Bild des Silberkristalls. Alles war wie in einen undurchdringlichen Nebel getaucht. Sie selbst fand sich da wie eine hochgewachsene Frau in einem bodenlangen weißen Gewand mit Kapuze wieder. Langsam trat sie durch die unruhige Luft näher zum Kristall, der in der Mitte dieses ungewöhnlichen Raums schwebte. Bevor sie jedoch an ihn nah genug rankommen konnte, tauchten um den wertvollen Kristall neun Gestalten auf, deren Gesichter im Schatten verborgen waren. Serinja musste nicht raten, um ihre ehemalige Freundinnen wiederzuerkennen. Sie waren die Sailorkrieger dieses Sonnensystems und beschützten den Kristall mit ihren eigenen Kräften. Sie würden sich lieber für ihn opfern, als dass er in die falsche Hände gerät. Doch Serinja brauchte ihn, um ihre ganze Kraft zu erhalten und das Gleichgewicht des Universums wieder herzustellen. "Wie kann ich einen Bann aufheben, der gegen mich gerichtet ist?" flüsterte sie in ihren Gedanken verzweifelt. Die Zeit drängte bereits und sie hatte immer noch keine Idee. "Dieser Bann wurde mit ihren Kräfte aufgebaut. Und nur sie sind in der Lage ihn wieder verschwinden zu lassen..." Plötzlich erglänzten ihre Augen an der Erkenntnis. Jetzt wusste sie wie. Nur musste sie diesen Gedanke in die Tat umsetzen und das konnte gefährlich sein. Entschlossen trat sie zu der ersten Gestalt, deren lange schwarze Haare eine rot-weiße Uniform an den Rücken leicht berührten. "Sailor Mars ? Rei Hino," flüsterte Serinja so, dass es nur die Angesprochene hören konnte, "Kriegerin des Feuers und Prinzessin von Mars, ich bitte dich um dein Vertrauen und dein Glaube. Erinnere dich an deine Träume..." Ein rotes Zeichen erglühte an der Stirn der Kriegerin. Im selben Augenblick verschwamm alles um sie. *** Rei hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Sie konnte es nicht beschreiben, aber es war so als würde jemand ihren Geist berühren. "Wahrscheinlich habe ich was Falsches gegessen," sagte sie knapp und ging langsam zurück zu ihrem Zimmer. Mit langsamen Schritten ging sie um den Tempel. Plötzlich wurde ihr schwindlig und sie hatte schon das Gefühl, dass sie umfallen wird. In letzter Sekunde hielt sie sich an einer Holzsäule fest und konnte den Sturz noch verhindern. "Was war denn das?" fragte sie sich besorgt und versuchte wieder aufzustehen. Bei diesem Versuch ihr Gleichgewicht wiederzufinden, bemerkte sie eine Gestalt im Weiß, die sie aus der Dunkelheit beobachtete. Schnell hob Rei ihren Blick, um die Fremde besser anzusehen. Doch sie war schon weg. "Habe ich etwa Halluzinationen oder stand da wirklich jemand?" Verwirrt schleppte sie sich zu ihrem Zimmer, das sie dann nach einer Weile endlich erreichte. Erleichtert atmete sie aus. "Ich fühle mich heute Abend irgendwie merkwürdig." Mit unsicheren Schritten gelang sie zum Tisch. Bevor sie sich jedoch hinsetzen konnte, fühlte sie eine eindeutige Abkühlung der Luft. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und zwang sie sich besser umzusehen. Sie spürte eine fremde Präsenz. Jemand war bei ihr. Vorischtig überblickte sie ihr Zimmer. Dann bemerkte sie eine Person, die sie vor kurzem draußen sah. Hoch und geheimnisvoll schwebte sie über dem Boden und kam auf sie zu. Rei wich einen Schritt zurück. "Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?!" sagte sie schroff. Doch die Fremde bewegte sich schweigsam weiter zu ihr. Rei wurde unruhig. "Etwas ist hier faul," dachte sie und wollte einen Schritt zum Regal machen, wo sie ihr Verwandlungsstab bewahrte. Wie sie jedoch schnell fest stellte, konnte sie sich gar nicht mehr bewegen. "Verdammt! Was geht hier vor?!" Die Fremde hielt plötzlich zwei Meter von ihr inne. Ihre verhüllte Gestalt strahlte im Weiß und sie selbst schien Rei mit einem durchbohrendem Blick anzusehen. Diese bekam dabei ein mulmiges Gefühl, dass sie jetzt eine Gefangene sein sollte. "Verdammt! Was wollen Sie von mir?!" versuchte sie es nochmals. Auch diesmal ohne Erfolg. Reis geheimnisvolle "Gegnerin" erhob plötzlich eine Hand vor sich. Im selben Augenblick konnte Rei ein schwaches Echo in ihrem Unterbewusstsein hören, das scheinbar nach ihr rief: "Ich rufe dich, Kriegerin des Feuers. Ich rufe deinen Mut und deine Entschlossenheit." Eine fremde, aber auch angenehme Energie berührte leicht Reis Geist und ließ ihre feuerrote Aura erscheinen. Als eine Art Antwort erstrahlte etwas auf dem Regal und flog dann vor die erstaunte Rei. "Mein Verwandlungsstab! A-Aber..." stotterte sie überrascht, als sie die vertrauten Farben und Verzierungen ihres Stabes erkannte, "was soll das?!" Aber anstatt eine vernünftige Antwort zu bekommen, musste sie nur zusehen, wie sich eine strahlende Lichtkugel in der Handfläche der Fremden bildete. Das Glühen verblasste nach einer Weile und eine schneeweiße Feder kam zum Vorschein. Der Kopf der Geheimnisvollen erhob sich etwas, so dass Rei ihre Lippen sehen konnte. Sie lächelte. Jedoch war es kein bösartiges Lächeln, wie Rei es wohl erwarten würde. Nein. Es war freundlich und dankbar. Rei war jetzt völlig verwirrt. "Wer ist sie?" fragte sie sich im Gedanken und erschrak fast, als sie eine Antwort bekam. "Ich bin das, was ich bin," erklang ein Flüstern in Reis Gedanken, "ich bewache das Gleichgewicht des Universums, um die Hoffnung zu erhalten." Während sie sprach, begann ihre Feder und Reis Verwandlungsstab zu strahlen. Eine silberne und rote Energie erfühlte den Raum und schien sich zu vermischen. Dann erlosch alles und es wurde wiedermal finster um sie. Rei blinzelte überrascht. Anstatt eine schneeweiße Feder in der Hand der Fremden zu finden, erblickte sie eine Flamme, die in verschienden Farben vom Rot bis zum Orange glühte. "Mein Element!" Schnell wandte sie ihr Blick zum Verwandlungsstab, der fast der gleiche war. Aber nur fast, denn ihr rotes Mars-Zeichen wurde von zwei Federn leicht umschlossen. "Was...?" Weiter kam sie nicht, denn ihr "Besuch" begann zu verschwimmen. "Ich danke dir," flüsterte sie ihre letzten Worte, bevor sie völlig verschwand. Rei fühlte sich plötzlich so schwach. Ihre Umgebung verlor in diesem Augeblick ale Umrisse und Farben. Es wurde ihr Schwarz vor Augen. "Rei! Wach auf!" rief jemand nach ihr. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und erblickte ihren Großvater, der sich über sie beugte. "Du bist wohl eingeschlafen. Ich wollte dir nur sagen, dass das Gebetsraum jetzt bereit ist." "Ich danke dir, Großvater," sagte sie noch müde, "ich gehe gleich dort hin." Er nickte und verließ ihr Zimmer. Sie starrte noch eine Weile vor sich und versuchte sich an die vorigen Geschehnisse zu erinnern. "War das etwa nur ein Traum?" Sie erhob sich und kam mit unsicheren Schritten zum Regal. Misstrauisch griff sie nach einem bestimmten Gegenstand, der hinter einem Buch versteckt sein sollte. Und überrascht stellte sie fest, dass er da wirklich war. Ihr Verwandlungsstab. Er sah wie immer aus. Keine Federn oder irgendwelche Veränderungen. Belustigt krazte sie sich am Kopf und lächelte über sich selbst: "Oh Mann, die nachtlichen Gebete machen mir wohl viel zu schaffen." *** Ein Schutzschild wurde für einen kurzen Moment sichtbar, als er sich rot verfärbte und dann wieder verschwand. Serinja erzitterte. Diese geistliche Verbindung nahm ihr viel Energie. Sie musste vorsichtiger sein. Obwohl es eine gute Idee war, einen Teil der Energie umzutauschen und so vorzutäuschen, dass sie die Erschafferin dieses Bannes ist. Galaxias Kampfschrei drang zu ihrem Ohr durch. "Ich darf nicht aufgeben. Nicht jetzt, wenn ich so nah bin," sagte sie sich. Wiedermal konzentrierte sie sich und versetzte sich in die Nebelwelt. Jetzt gab es nur acht Verteidiger und an ihnen musste sie vorbeikommen. Diesmal entschied sie sich für die Jüngste von ihnen. "Sailor Saturn ? Hotaru Tomoe," trat sie auf das Mädchen mit schwarzen Haaren zu, "Kriegerin des Todes und Prinzessin von Saturn. Ich bitte dich um dein Beistand und dein Glaube..." Ein lila Zeichen erglühte an der Stirn der Kriegerin, deren Aura die Umgebung dann verschwimmen ließ. *** Hotaru hatte Probleme sich auf ihre Schulaufgaben zu konzentrieren. Ein unruhiges Gefühl ergriff ihr Herz. Vorsichtig hob sie ihren Blick zum Fenster. Jemand beobachtete sie. Nur konnte sie keinen finden. Nochmals sah sie sich um. Nichts. Sie war allein im Zimmer. Gelangweilt kehrte sie zu ihren Aufgaben. Doch dann nach einer Weile fühlte sie es wieder. Ein fremder Blick ruhte an ihr. Sie drehte sich um und erblickte eine Gestalt in einem langen weißen Gewand, deren Gesicht mit einer Kapuze verdeckt wurde. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Hotaru erblickte tiefe und klare Augen - sie waren dunkel blau wie der Nachthimmel selbst. Doch das ganze Gesicht konnte sie nicht erkennen, dafür war es ein zu kurzer Augenblick. Sie kannte sie von irgendwoher, aber konnte sich nicht erinnern. Ein Bild von Sailor Pluto, der Fremden und ihr tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Dann war es aber wieder weg. "Ich danke dir für dein Vertrauen, Sailor Saturn," flüsterte die Unbekannte in Hotarus Gedanken. Diese erschrak, als sie sie in ihrem Kopf hörte. "W-Wer..." begann sie etwas verwirrt, aber fand schnell die richtigen Worte, "warum bist du gekommen?" "Du als Kriegerin des Todes und der Wiedergeburt fühlst die Veränderungen in der gesamten Galaxie, oder? Du spürst die Störungen im Gleichgewicht zwischen dem Leben und Tod." Die Angesprochene nickte. "Ich bin zurückgekehrt, um das wieder gut zu machen. Jedoch brauche ich deine Hilfe." Hotaru beobachtete sie mit großen Augen und sagte dann entschlossen: "Ich tue alles, was du willst." Vorsichtig nahm sie ihren Verwandlungsstab in die Hand und blickte die Unbekannte vor sich an. "Was soll ich machen?" "Bleib ruhig. Ich werde einen Teil deiner Kraft nehmen und es mit meinem austauschen. Es wird dir nicht schaden. Vielleicht wirst du dich dann etwas erschöpft fühlen, aber das ist normal," sprach die Unbekannte und trat näher zu ihr eine Hand vor sich streckend. "Ich rufe dich, Kriegerin des Todes und der Wiedergeburt. Ich rufe deine Kraft und dein Glaube," flüsterte sie mit einer geheimnisvollen Stimme. Hotarus Aura erstrahlte um sie und ließ auch ihr Verwandlungsstab erglühen. Eine lila und silberne Energie begannen sich im selben Augenblick zu vermischen. Hotaru bemerkte die schneeweiße Feder in der Hand der Fremden, die danach von einem glänzenden Stern ersetzt wurde. Überrascht blickte sie ihr Element an. "Eine Supernova," erklärte die Unbekannte, als sie ihre Verwirrung bemerkte, "ein Stern zwischen Tod und Geburt." Hotaru nickte begreifend und blickte auf ihr Verwandlungsstab, dessen Leuchten langsam verschwand. Er sah jetzt viel mehr wie einer der Verwandlungsstäbe der Inners aus. Zuerst entdeckte sie das Saturnzeichen auf einem goldenen Stern, das von zwei schneeweißen Federn umschlossen wurde. Das ganze war auf der Spitze eines kurzen lila Stabs, das mit verschiedenen Verzierungen beschmückt war. Hotaru erhob ihr Blick zu der Fremden, die aber schon verschwand. "Ich danke dir, wer immer du auch bist..." flüsterte Hotaru dankbar. *** Der Nebel verfärbte sich in einen lila Ton und eine weitere Gestalt um den Silberkristall verschwamm. "Ich danke dir auch, Hotaru," sagte Serinja halblaut und trat zu einer weiteren Sailorkriegerin, die ihre langen blonden Haare offen trug. Gerade wollte sie die Ausrufungsworte aussprechen, als sie eine ungewöhnliche Verbindung bemerkte. Verwirrt blickte sie zu der nebenstehenden Gestalt, die einen Pferdeschwanz trug. Dann begriff sie es. "Sie sind auf einem Ort zusammen. Das könnte mir die Arbeit erleichtern." Etwas neugierig, wo sie ihre Freundinnen finden wird, trat sie zu ihnen. "Sailor Venus ? Minako Aino. Kriegerin der Liebe und Prinzessin von Venus. Sailor Jupiter ? Makoto Kino. Kriegerin des Donners und Prinzessin von Jupiter. Beweist eueren Mut und euere Kraft. Lasst euch von euerem Herz führen..." Ihre planetare Zeichen erglühten unter der Macht der Worte und verfärbten den Nebel um sie in die Töne von Gelb und Grün. *** Die Musik war sehr laut. Viele tanzten und amüsierten sich. Serinja in Form eines Geistes, den keiner sehen konnte, schwebte durch die tanzende Menge. "Oh Mann, wo bin ich denn jetzt gelandet?" fragte sie sich verwirrt und sah sich um. Kein bekanntes Gesicht zu sehen. "Yuri! Hier bin ich!" schrie eine junge Frau vor ihr und lief genau durch sie durch. Serinja bekam dabei einen ziemlichen Schock. Geärgert seufzte sie: "Ich hasse eine astrale Projektion zu sein." Die Musik veränderte sich plötzlich von einem ruhigen Tempo zu einem wilden Disco-Hit. Die Menge jubelte und strömte zum Parkett. "Na toll, das hat mir noch gefällt," bemerkte sie trocken, "und wie soll ich hier Minako und Makoto finden? Das sagt mir keiner." Ihr Blick begegnete einen jungen Mann, der als einziger nicht tanzte. "Vielleicht der?" beobachtete sie ihn unsicher, "eines Versuchs ist es wohl wert." Vorsichtig trat sie zu ihm. Er schien irgendwie weggetreten zu sein. "Komischer Kerl," dachte sie sich, "aber andere Möglichkeit habe ich wohl nicht." Langsam begann sie ihre Energie zu bündeln, um für ihn sichtbar zu sein. Und nach einer Weile klappte es dann wirklich, denn der Junge sprang erschocken auf. "Oh Mann, wer bischt du denn?" fragte er etwas heiter, "disch hab' ich ja noch nie gesehen." Seine Zunge gehorchte ihm wohl nicht mehr, denn er murmelte noch weitere unverständliche Worte vor sich hin. Serinja sah ihn mit überraschten Augen an: "Oh Gott! Der ist total besoffen! Was habe ich mir da nur ausgesucht?!" Für irgendwelche Reue war es aber schon zu spät, denn der Junge zerrte sie schon zum Parkett mit den Worten "Willscht du mal tanzen?". "Nein," flüsterte sie kaum hörbar. Doch der Fremde schleppte sie weiter. Sie fühlte sich gerade wie eine Marionette, die zum Spielen da ist. "Das ist das Ende..." flüsterte sie verzweifelt. Kapitel 45 - Entschlossenheit ------------------------------ Hallo! Ich grüsse alle, die mir einen netten Kommi hinterlassen haben und bedanke mich bei ihnen herzlich. ^.^ Da ich nach drei langen Wochen wieder in meiner Heimatstadt bin und etwas Zeit gefunden habe, bekommt ihr die Fortsetzung zu lesen. (Das Ereigniss zum Schluss wird ein wichtiger Aspekt für weitere Entwicklung dieser Geschichte und im 46. Kapitel erfährt ihr endlich etwas über die Vergangenheit von Bunny und Mamoru. ^^) Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 45 - Entschlossenheit Serinja erlebte gerade einige Nachteile einer astralen Projektion. Denn wenn man sich für jemanden sichtbar macht, dann wird man für ihn auch real. Also auch aus physischer Sicht. Am liebsten würde sie wieder verschwinden und Mina und Mako selbst suchen, aber solange der komische Kerl sie hielt, konnte sie nicht wieder verschwinden. Sie seufzte ergeben. Eigentlich konnte es ihr egal sein, denn für die anderen war sie immerhin ein Geist - also nur Luft. Und der komische Kerl, der versucht mit ihr zu tanzen, wird wahrscheinlich von ihnen als ein Besoffener oder Verrückter betrachtet. Sichtbar oder nicht sie wurde dank ihm hier gefangen und dazu hatte sie bessere Sachen zu tun, als mit ihm zu tanzen - oder wenigstens es zu versuchen. "Ich muss eine Lösung finden," dachte sie entschlossen. Doch plötzlich fühlte sie eine fremde Berührung um ihre Taille. Erschrocken erblickte sie seine Arme, die sich auf ihren Hüften ausruhten. "Was erlaubt er sich da?!!" begann sie zu rasen. Doch ihr "Tänzer" bemerkte nichts von ihrem inneren Zorn und ließ sein Gesicht näher an ihres kommen. "Übrigens schicke Klamotten," flüsterte er ihr frech ins Ohr, "wollen wir nicht eine gemeinsame Nacht verbringen, Kleines?" Serinjas Augen weiteten sich. Das war zu viel! "Jetzt reicht's!!" schrie sie ihn an, "ich bin kein Flittchen! Und was erlaubst du dir da überhaupt?!" "Tsss," versuchte er sie zu beruhigen und umarmte sie noch enger, "du musst keine Angst vor mir haben. Ich werde dir nicht wehtun." "Aber ich schon!!" sagte sie frech und trat ihm zwischen die Beine. Er schrie schmerzerfüllt auf und ließ sie los. Gekrümmt glitt er zum Boden und blieb da liegen. Nun freie Serinja beugte sich das letzte Mal zu ihm und sah ihn belustigt an: "Das soll dir eine Lehre sein, du - Perverser!" Dann drehte sie sich von ihm ab und ließ sich langsam mit der Umgebung verschwimmen. ~~ Um einige Meter weiter tanzte eine junge Frau mit langen blonden Haaren und genoss anscheinend die Begleitung ihres neuen Freundes. "Mitsuki, was denkst du? Ist dieser Club nicht das Beste, was du jemals gesehen hast?" Ihr Begleiter nickte nur, denn die Musik war zu laut, um irgendwelche Gespräche anzufangen. Plötzlich hörten einige Paare zu tanzen und begannen über etwas zu lachen. Minako ließ Mitsuki los und drehte sich zu Makoto, die neben ihr tanzte. Diese bemerkte ihren Blick und schüttelte den Kopf als Zeichen, dass sie nicht wusste, was geschah. Minako wollte es aber wissen und sprach eine junge Frau an. "Der Kerl da," zeigte sie auf einen gekrümmten jungen Mann auf dem Boden, "der ist total daneben. Zuerst tanzt er mit sich selbst und führt Selbstgespräche. Dann täuscht er vor jemanden umzuarmen, um sich dann auf den Boden im Schmerz fallen zu lassen. Der hat wohl zu viel getrunken." Minako sah sie verwirrt an. "Ein Besoffener?" dachte sie und blickte zu dem schimpfenden Mann. Bei diesem Blick bemerkte sie eine hochgewachsene Gestalt völlig in Weiß gekleidet, die die Tanzfläche verläßt und von keinem der Anwesenden bemerkt wurde. "Wer ist das? Die hab' ich hier noch nie gesehen." Neugierig drehte sie sich zu ihrem Freund, der ruhig weiter tanzte: "Mitsuki?" "Ja?" "Wer ist die Frau im Weiß? Ich meine die, die gerade weggeht." Mitsuki blinzelte überrascht und schüttelte den Kopf: "Wen meinst du? Ich sehe keinen. Aber wenn du schon zu viel getrunken hast, dass du..." "Ah! Vergiss es!" unterbrach sie ihn und wandte sich von ihm weg. "Die anderen sehen sie also wirklich nicht. Aber warum?" dachte sie eifrig nach, "da muss was faul sein!" Entschlossen drehte sie sich zu Makoto und zerrte sie weg von der Tanzfläche. "Minako!! Was tust du da?!" protestierte diese - doch ohne Erfolg. An den Tischen angekommen riss sich Makoto aus der Umklammerung aus. "Was soll das?" fragte Makoto beleidigt, "ich habe gerade mit dem süßesten Jungen getanzt." "Etwas geht hier vor," antwortete Minako knapp und sah sich vorsichtig um. "Was meinst du? Ich sehe nichts Verdächtiges," blickte Makoto sie verwirrt an. "Dann sie mal dort," zeigte Minako zum Ausgang, wo die Fremde langsam verschwand. "Und was soll mit ihr sein? Vielleicht geht sie noch zum Maskenball oder ist es nur die neueste Mode. Was weiß ich..." Minako verdrehte ihre Augen: "Keiner außer uns kann sie sehen. Verstehst du?!" Makoto weitete überrascht ihre Augen: "Bist du dir wirklich sicher?" "Ziemlich sicher. Ich habe sogar Mitsuki gefragt. Jetzt denkt er, dass ich schon Halluzinationen habe. Aber das ist egal. Wir müssen mehr über sie herausfinden. Vielleicht hat sie etwas mit Gianfar zu tun." "Du hast Recht. Also los geht's!" ~~ Serinja ging nach draußen, ohne ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie war zu gereizt, als dass sie sich jetzt auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren konnte. "Dieser Perverser verdiente es nicht anders. Was denkt er sich?!" zischte sie noch geärgert. Vielleicht würde sie sogar die zwei dunkelen Schatten übersehen, die auf dem anderen Ende der Gasse auftauchten, wenn sie nicht ihre klaren Auren spüren würde. Sie erhob ihren Blick zu ihnen und blieb stehen. Sie beobachtete sie mit ihren dunkel blauen Augen. Sie konnte alles erwarten. Auch einen Angriff. "Wer bist du?" hallte eine strenge Stimme durch die verlassene Straße. Serinja schwieg jedoch. Sie musste nicht raten, um sie gleich zu erkennen. "Seid gegrüßt, Sailor Venus und Sailor Jupiter," sagte sie mit einem ruhigen Ton. Die zwei schattenhaften Gestalten traten aus der Dunkelheit heraus und ließen sich im gleißenden Mondlicht baden. Ihre Sailoruniformen wurden dabei klar und deutlich erkenntlich. Eine Kriegerin in Orange und andere in Grün. Beide stark und mächtig - wie ihre Schützplaneten. "Na los! Wer bist du?!" fragte die Braunhaarige nochmals. "Das müsst ihr nicht wissen," antwortete Serinja ruhig und senkte ihren Blick, "noch nicht..." Jupiter und Venus sahen sie verdutzt an. "Was soll das?! Machst du dich etwa lustig über uns?!" zischte Jupiter gereizt und ging in Angriffsposition über. "Bald... sehr bald werdet ihr es erfahren, doch bis dahin bleibe ich für euch nur eine gehemnisvolle Fremde." "Wie du willst," fand sich Venus damit ab und sah sie gelassen an, "aber Eins musst du uns sagen: Was willst du hier?!" "Ich bin auf der Suche nach euch," antwortete Serinja nach der Wahrheit. "Nach uns? Aber wieso?! Was willst du von uns?!" "Euer Beistand." Jupiter und Venus sahen sie perplex an. "Das verstehe ich nicht. Wieso denn Beistand?" "Meine Kräfte wurden vor langer Zeit versiegelt und erst mit euch kann ich sie zurückbekommen." "Kräfte? Zurückbekommen?" kratzte sich Venus am Kopf. Jupiter fand als erste ihre Stimme wieder: "Ich traue dir aber nicht. Ich helfe keinem, der möglicherweise gegen mich ist. Bereite dich auf einen Kampf vor, denn so einfach wirst du uns nicht kriegen," und lief auf Serinja los, mit der Absicht einen Nahkampf anzufangen. Diese bewegte sich keinen Zentimeter weiter, bis Jupiter ganz nah an ihr war. In diesem Augenblick sprang sie blitzschnell über sie, so dass Jupiter in die Luft schlug. Jupiter versuchte es noch eine Weile, aber ihre Gegnerin war viel zu schnell für sie. "Na, warte! So schnell gebe ich nicht auf!" zischte Jupiter geärgert und bereitete ihre Blitzattacke vor. Der klare Himmel begann sich in diesem Moment zu verdunkeln und schwarze Sturmwolken bedeckten ihn. Ein starker Donner hallte durch die Luft, die durch das plötzliche Unwetter unruhig wurde. "Jetzt erlebst du, was es bedeutet eine Sailorkriegerin zu ärgern," lächelte Jupiter schadenfroh, kreuzte ihre Arme an der Brust und schloss ihre smaragdgrünen Augen, die mit Macht erfüllt waren. "Thunder-Dragon!" schrie sie mit Entschlossenheit in die knisternde Luft. Die Wolken gaben in diesem Augenblick ihr Geheimnis frei. Ein riesengroßer Blitzdrache erschien und wickelte sich um seine Herrin, die Serinja zufrieden beobachtete. "Euere Kräfte sind wirklich mächtiger geworden, als ich sie in den Erinnerungen habe," sprach Serinja gelassen und hob ihren Blick, "leider habe ich keine Zeit mit euch zu spielen." Jupiter runzelte bei diesen Worten ihre Stirn: "Ich bin noch nicht fertig mit dir! - Los fang sie dir, mein Drache!" Die leuchtende Kreatur gehorchte seiner Herrin und stürmte auf Serinja zu. Ein einfaches Lächeln erschien auf Serinjas Lippen. "Aber ich bin fertig mit euch!" sprach sie und erhob im selben Moment ihre Arme vor sich. Ihre silberne Aura erschien um sie und ließ ihr weißes Gewand in einem unsichtbaren Wind flattern. Der Drache hielt plötzlich inne und bewegte sich nicht mehr. "Was ist?!" rief Jupiter überrascht, denn soetwas ist ihr noch nie vorher passiert. Ihr Drache beugte sich unerwartet vor der Fremden und wickelte sich dann gehorsam um sie, wie er es kurz bevor mit Jupiter tat. "Verdammt! Was soll das?! Du sollst sie angreifen und nicht mit ihr spielen!" schrie Jupiter aufgebracht. "Das ist interessant," bemerkte Venus ruhig neben ihr, "er gehorcht ihr, obwohl sie gar nicht seine Herrin ist." Jupiter warf ihr einen geärgerten Blick zu. Plötzlich erhob sich der Blitzdrache und stand direkt über der scheinbar winzigen Gestalt der fremden Frau im Weiß. "Ich rufe euch, Kriegerin des Donners und Kriegerin der Liebe. Ich rufe euere Stärke und Schönheit," drang ein schwaches Geflüster zu ihnen durch. Obwohl sie viel mehr schwören würden, dass sie ihre Stimme in ihren Gedanken hörten. Vor den gelähmten Körpern von Jupiter und Venus erschienen ihre Verwandlungsstäbe, die in ihren Farben glühten. Im selben Augenblick begann sich der Blitzdrache aufzulösen und seine grüne Energie vereinigte sich mit Jupiters Verwandlungsstab. Das geheimnisvolle Leuchten um die Fremde wurde jedoch immer stärker, bis es eine unerwartete Reaktion der Stäbe verursachte. Diese reaktivierten die Kräfte von Jupiter und Venus und ließen ihre Sailoruniformen verschwinden. Jupiter und Venus sahen erschocken zu, wie sie sich zurück verwandelten, ohne es eigentlich zu wollen. "Verdammt! Wer bist du wirklich?!" rief Makoto aufgebracht, als sie ihre grüne Energie um die Fremde erkannte, die es wahrscheinlich auf nahm. Doch diese schwieg weiterhin, bis auch die Kraft von Venus in ihren Händen lag. Dann erhob sie unerwartet ihren Blick und sah Makoto und Mianko direkt an. Der Mond schien in diesem Moment besonder hell zu leuchten, denn die zwei Mädchen würden schwören, dass sie ein Paar von dunkel blauen Augen erkannten, die ihnen sehr bekannt waren. "Was hast du mit uns gemacht?!" schrie Makoto gereizt und ergriff ihren schwebenden Stab, der bis auf zwei schneeweißen Federn um ihren Jupitersymbol der gleiche war." Ein leichtes Lächeln umspielte wiedermal Serinjas Lippen, als sie ihre Elemente vor sich erstrahlen ließ: "Ich habe ein Teil unserer Kraft getauscht. So dass ihr auch etwas von meiner Macht besitzt." Ein leuchtendes Herz mit goldenen Verzierungen und ein grünlicher Blitz in Form eines chinesischen Drachen schwebten in ihren Händen. "Getauscht?" erklang Minakos verwirrte Stimme, "aber wieso?" Serinja wollte gerade antworten, als sie sich plötzlich sehr schwach fühlte. "Nicht jetzt," flüsterte sie kaum hörbar, "noch nicht..." Doch sie konnte es nicht mehr verhindern. Ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr und sie glitt langsam zum Boden. Dabei wurde auch ihre Konzentration gestört, so dass ihr Geist zu ihrem Körper im Museum zurück kehrte. Minako und Makoto, die immer noch eine Antworte erwarteten, sahen nur zu, wie sich die Fremde vor ihnen auflöste, bis von ihr nichts mehr übrig blieb. *** Sailor Galaxia schlug einen der Polizisten in den Magen, damit er sich zurück hielt und nicht an Serinja näher kam. Sie sorgte dafür, dass ihre Freundin ungestört blieb und den Bann entfernen konnte. In ihrem Blickwinkel bemerkte sie gerade eine gelbe und grüne Energiewelle, die die Umgebung um den Silberkristall für einen kurzen Moment erstrahlen ließen. "Gut gemacht," flüsterte sie zufrieden und wollte sich weiterhin ihrem Kampf widmen, als sie plötzlich unerwartete Bewegungen wahrnahm. Erschrocken drehte sich sich um und konnte nur zu sehen, wie Serinjas Körper erschöpft zum Boden glitt. "Serinja!!" schrie sie verzweifelt und lief zu ihr. Doch nach einigen Schritten hielt sie inne. Serinja erhob sich langsam vom kalten Marmorboden und stützte sich mit Händen, um nicht wieder zu fallen. "Bunny," flüsterte Galaxia ihren irdischen Namen, der sie an ihre Kraft und Entschlossenheit erinnerte. Als würde Serinja ihren früheren Namen hören, drehte sie sich um und versuchte zu lächeln. Galaxia machte dabei einen unsicheren Schritt zu ihr, aber Serinja schüttelte den Kopf. "Das ist schon in Ordnung. Sorge dich nicht um mich. Ich werde OK sein. Versprochen," zwinkerte sie ihr zu und versuchte wieder aufzustehen, was ihr nach einer Weile dann schließlich gelang. Galaxia wollte aber nicht einfach so weggehen. Sie stand da und beobachtete ihre Freundin, die versuchte ihre Konzentration wiederzuerlangen. "Bitte sei vorsichtig," sprach sie kaum hörbar und kehrte dann wieder zu "ihren" Polizisten. Kapitel 46 - Vergessene Vergangenheit -------------------------------------- Hallo! Ich grüße alle meine lieben Kommischreiber! Denn was würde ich nur ohne euch tun? Euere Kommis machen mich so glücklich, dass ich am liebsten gar nicht aufhören würde zu schreiben... ^_^ Als Dank widme ich euch den folgenden Teil. Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 46 - Vergessene Vergangenheit Mamoru wurde nervös, wie er das Geschehen unten beobachtete. Sailor Galaxia kämpfte mit der Polizei ? natürlich ohne ihre Zauberkraft ? und versuchte sie so weit wie möglich von Bunny zu halten. Paar Mal hallten durch die gläserne Halle Schüsse, aber Galaxia stoppte sie mit ihrem Schutzschild und rächte sich dafür mit einer Energiewelle, die den Schützen einige Meter weg schleuderte. Verwirrt blickte Mamoru zu Bunny, die sich vor einer der Vitrinen stellte und wahrscheinlich etwas beschwör, denn sie sah irgendwie weggetretten aus. Keine Bewegung. Kein Zucken bei den Schüssen. Nichts. Ihr Körper war völlig ruhig und atmete sehr flach. ?Was ist nur mit ihr?? fragte er sich und versuchte mehr zu erkennen. Plötzlich wurde ein rotes Schutzschild um die Vitrine sichtbar und verschwand dann wieder. "Das war doch Reis Energie, wenn ich mich nicht irre. Aber wie?" Nochmals versuchte er auf das Fenster zu schlagen. Und wiedermal ohne Erfolg. "Verdammt. Ich muss etwas anderes ausprobieren." Sein Blick glitt an den Tisch von Saori. Photos, einige Unterlagen und ein Computer. "Ein Computer?" flüsterte er etwas überrascht und kam näher. Der Bildschirm war zwar ausgeschaltet, aber der Computer lief immer noch. "Sie musste es getan haben, als ich herein kam," kam ihm in den Sinn und setzte sich zum Tisch. Dabei bemerkte er eine Akte mit dem Titel Bunny Tsukino. Sofort nahm er sie in die Hand und lies den letzten Absatz: >Bunny Tsukino ? geboren am 30.6. 1978 in Tokio ? wurde eines Raubes auf dem Markt Shinguchi beschuldigt. Weitere Beschuldigungen lauten: Körperverleztung und Drohung. Die Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass keine der Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Deshalb empfehle ich einen sofortigen Freispruch und öffentliche Entschuldigung.< "Na endlich haben sie es kapiert," sagte Mamoru erleichtert und legte die Akte auf ihren ursprünglichen Platz zurück. Bei dieser Bewegung drückte er unabsichtlich eine Taste an der Tastatur und der Bildschrim schaltete sich wieder an. Er sah ihn kurz an und wollte wieder zum Fenster zurückgehen, als er ein Photo von Bunny bemerkte. Sofort hielt er inne. Diese Photographie war einige Jahre alt und wurde wahrscheinlich während ihres erstens Schuljahrs gemacht, denn sie hatte noch ihre alte Schultasche auf dem Rücken. "Was geht hier vor?" Neugierig klickte er auf den Hauptdokument hinter dem Photo, der mit einem roten Titel Streng vertraulich überschrieben wurde. Ein langer Text mit vielen Bildern und Photos öffnete sich. Und wie er schnell fest stellte, war das der ganze Lebenslauf von Bunny. Von ihrer Geburt während eines Sturms bis zu ihrem Tod vor 2 Jahren. Doch es ging weiter. Einige Berichte waren dazu beigelegt ? eine sogar eine Stunde alt. Er zögerte nicht lange und las gleich den Ersten durch. >>30.6.1978, Tokio: 18:16 - Ein ungewöhnlich starker Sturm taucht unerwartet vor der Küste Japans auf und nähert sich der Hauptstadt mit rasender Geschwindigkeit. Die Zivilbevölkerung wird gewarnt. 18:28 ? Der heftige Sturm erreicht Tokio. Der gesamte Verkehr bricht zusammen. 18:55 ? Eine zukünftige Mutter (Tsukino Ikuko) mit bereits starken Wehen wird ins Juuban-Krankenhaus eingeliefert. Unerwartete Komplikationen tauchen auf, die möglicherweise das Leben der Mutter und ihres Kindes fordern wird. Die Ärzte sind hilflos und versetzen die junge Mutter in ein künstliches Koma. 21:58 ? Ein starker Blitz trift den Hauptkraftwerk von Tokio und taucht die ganze Stadt in die Dunkelheit. Panik bricht aus. Die Polizei ist machtlos. 21:59 ? Das gesamte Krankenhaus wird von eigenen Generatoren versorgt. Die Überwachungskamera im Zimmer von Frau Tsukino macht unerklärliche Aufnahmen (sieh den Anhang). 22:03 ? Der Sturm lässt nach und verschwindet so, wie er gekommen ist. 22:12 ? Frau Tsukino gebärt eineiige Zwillinge ? 2 Mädchen. Eine mit goldenen und Zweite mit weißen Haaren. Beide sind gesund. Keine Körperschaden feststellbar. 22:23 ? Eine noch unidentifizierte Frau entführt die jüngere Tochter von Frau Tsukino und verschwindet spurlos. Polizei wird eingeschaltet.<< Mamoru kratzte sich am Kopf, wie er es nochmals las. Er war damals fast vier Jahre alt, aber an so ein Ereignis konnte er sich noch recht gut erinnern, obwohl er die meisten Erinnerungen später verlor. Seine Familie musste sich damals in einem Keller verstecken. Er konnte seinen Vater sehen, wie er nervös von einer Wand zu der nächten lief und etwas vor sich murmelte. Dann war hier noch seine Mutter, die ihn fest in den Armen hielt und weinte. Etwas war damals jedoch seltsam. Alle Anwesenden hatten Angst ? außer ihn. Er war irgendwie glücklich... Er schüttelte diese Erinnerung jedoch weg und widmete sich dem Anhang, der eigentlich eine Video-Datei verbarg. Ohne zu zögern ließ er es abspielen. ~*~ Ein kleines und finsteres Krankenhauszimmer kam zum Vorschein. Die schwach leuchtende Lampe an der Decke wurde nach einer Weile durch einen starken Blitz überschattet und verlor ihr letztes Licht. Das Zimmer war nun völlig dunkel. Ein weiterer Blitz enthüllte eine hochschwangere Frau im Bett, die mit der Hilfe der Geräte atmete. Alles war ruhig. Kein Arzt oder Krankenschwester im Sicht. Plötzlich wurde das gesamte Zimmer stark beleuchtet. Doch es war kein Blitz, wie man vielleicht vermuten konnte, denn dieses Licht verschwand nicht sofort. Erst als aus dem Nichts Hunderte kleine Sterne erchienen, verschwand es wieder. Nur die Lichtpunkte blieben und schienen sich in eine leuchtende Gestalt zu formieren, die aus der Dunkelheit heraus trat. Eine hochgewachsene Frau sah sich um. Erst nach einer Weile bemerkte sie die Schwangere und trat näher zum Bett. Ihr Blick glitt an ihr, als würde sie versuchen etwas zu fühlen. Doch unerwartet erschütterte ein sehr staker Donner die Gegend, so dass die Fensterscheiben erzitterten. Das grelle Licht des Blitzes trat wieder zurück, um nach einigen Sekunden wieder zurückzukehren. Die Fremde sah besorgt zum Fenster. Ihr Blick verriet im Licht des plötzlichen Blitzes Trauer und Besorgnis. "Schwester," erklang eine fast überirdische Stimme der Fremden, die wieder zu der Schwangeren blickte. Der Sturm schien sich im selben Moment etwas zu beruhigen. Die dunkelen Wolken erhellten sich etwas und ließen einige Lichtstrahlen des leuchtenden Mondes erscheinen. "Du zerstörst diese Stadt," flüsterte sie traurig, "deine Kräfte sind zu gefährlich für diese Welt. Und als ein gewöhnlicher Mensch bist du nicht fähig sie zu kontrollieren. Ich bitte dich, Schwester, versiegle diese Macht tief in deinem Herzen. Bis zu dem Tag, an dem die letzte Hoffnung aufgegeben wird. Bis dahin lebe hier im Frieden und lerne über dich selbst... denn das Schlimmste steht uns erst bevor." Als würden ihre bittenden Worte erhört, erschien ein schwaches Leuchten um die schlafende Schwangere, die davon nichts bemerkte. Die dunklen Wolken des Sturms begannen sich in diesem Augenblick langsam aufzulösen. Der leuchte Mond erstrahlte wieder am Nachthimmel und drängte die Strumwolken weg. Die ersehnte Ruhe kehrte wieder zurück. Die Decklampe blickte paar Mal und erstrahlte wieder mit vollem Licht. Die Gesichtszüge der Fremden wurden in diesem Moment sichtbar. Ihr langes schwarzes Haar umspielte ihren schlanken Körper, der in ein langes weißes Gewand verhüllt wurde. Ihre geheimnisvolle Schönheit wurde von einem grünen Kristall im Form einer Träne, der ihre Stirn beschmückte, und einem Medaillon, das an ihrem Kleid befestigt war, unterstrichen. Plötzlich erhob sie ihr Blick und sah direkt in die Überwachungskamera. Sie wusste ganz genau, dass sie beobachtet wurde. Ihre silbernen Augen waren mit Weisheit und Magie der Jahrtausende erfüllt und glänzten geheimnisvoll. "Die Zeit ist noch nicht reif..." flüsterte sie kaum hörbar und verschwamm in der nun hellen Umgebung. ~*~ Das Video lief noch eine Weile und zeigte das Krankenhauspersonal, das die zuküftige Mutter zum Op brachte. Doch Mamoru nahm es nicht mehr wahr. Er war wie erstarrt und blickte geschockt vor sich. Seine Augen waren erweitert. Seine Lippen versuchten etwas auszusprechen, was ihm jedoch irgendwie misslang. Er konnte es immer noch nicht glauben. Irgendwie wusste er, wer diese fremde Frau war. "Soranja," sagte er dann halblaut und blickte nochmals zu der Videoaufnahme, "Soranja ? die Wächterin der Träume. Eine der Triade." Dieser Name rief in ihm einige längst vergessene Erinnerung hervor. Erinnerung, die schien noch älter zu sein, als er jetzt ist. "Ein früheres Leben?" flüsterte er verwirrt und tauchte in die Vergangenheit ein. Eine große Wiese erstreckte sich vor seinen Augen. Er selbst saß unter einem alten Baum, mit dessen Blättern der Wind spielte. Dieses Rauschen erinnerte ihn an eine Melodie aus seiner Kindheit, die ihm seine Mutter immer summte. Es war beruhigend. Zufrieden schloss er seine schwarzen Augen und lehnte sich gegen den Baumstamm. Alles war so ruhig und friedlich... Plötzlich hatte er das Gefühl, dass der Wind begann zu singen. Ein Rauschen der Schwingen drang zu seinem Ohr durch. "Was ist das?" fragte er sich im Unterbewusstsein und öffnete seine Augen. Ein sehr starkes Licht blendete ihn und zwang ihn seine Augen mit einer Hand zu schützen. Das grelle Licht trat nach einer Weile zurück und gab drei Personen frei. Überrascht blinzelte er und sah sie genauer an. Drei hochgewachsene Frauen in langen weißen Gewändern und Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen, standen in der Mitte der grünen Wiese. Alle drei hatten engelsgleiche schneeweiße Flügeln, die ihre schlanken Gestalten umgaben. Er selbst hatte im diesem Augenblick ein Gefühl etwas Geheimes und Verbotenes zu sehen. Unerwartet nahm die an der Linken Seite ihre Kapuze ab und gab so ihre lange schwarze Haare frei, die jetzt in dem verspielten Wind um ihren Körper tanzten. Sie erhob ihren Blick und ließ die warmen Sonnenstrahlen ihre Haut berühren. "Es ist so schön hier," flüsterte sie glücklich, "ich würde so gern hier für immer bleiben und...: Plötzlich hielt sie inne. Wahrscheinlich fühlte sie seinen Blick, denn sie drehte sich genau zu ihm. Eine Weile blickte sie gelassen an ihn, bevor sie wieder sprach: "Sieh, Siwinja, ein Mensch." Die Angesprochene, die an der rechten Seite stand, sah zu ihm und nahm ebenfalls ihre Kapuze ab. Lange kastanienbraunen Haarsträhnen kamen zum Vorschein und bedeckten ihren weißen Gewand bis zu ihren Knien. "Ich fühle seinen Schutzstern, Soranja. Er ist ungewöhnlich stark und rein." Verwirrt stand er auf und beobachtete sie genau. Er kannte sie. Alle drei. Seine Träume verrieten ihm diesen Moment, der alles verändern wird. "Die Triade," flüsterte er ehrfürchtig und kniete vor ihnen nieder. Soranja blinzelte überrascht: "Er kennt uns. Aber wie?" "Er ist einer, denen die Zukunft gehören wird," sprach unerwartet die Dritte und immer noch verhüllte Schwester. Siwinja und Soranja sahen sie überrascht an: "Bist du dir sicher, Serinja?" "Ja," antwortete sie mit einer ruhigen Stimme und trat zu ihm näher. Während des Gehens erhob sie ihr rechtes Arm zum Rand der Kapuze. Eine leichte Berührung ließ das seidene Stoff zu ihren Schultern gleiten. Lange goldene Haare verbunden in zwei Knoten erglänzten in dem Sonnenlicht. Bevor sie jedoch den grünen Boden berühren konnten, nahm der leichte Wind sie und streichelte sie in einem verträumten Tanz um sie. Ihre dunkel blaue Augen, in denen das ganze Universum glänzte, blickten ihn freundlich an. Sie lächelte so geheimnisvoll... Ihre erste Begegnung. Ihr erster Moment der Liebe, die fast grenzenlos schien. All die kurzen Augenblicke, die sie miteinander verbringen konnten, vereinten sie für immer. Er konnte sich an die geheimen Verabredungen unter dem alten Baum erinnern, der ihre ewige Liebe bewahrte. Sie wartete immer auf ihn unter der riesigen Krone, dessen Blätter schienen im leichten Wind zu flüstern. Wann immer er kam, sie war dort und wartete auf ihn. Sie wusste ganz genau, dass er kommen wird. Sie war so geheimnisvoll und gleichzeitig so nah seinem Herzen. Und er liebte sie so, wie kein anderer es tun konnte? Einige Sonnenstrahlen kitzelten seine Nase und ließen ihn aus seinem Traum erwachen. Paar Mal blinzelte er in die grelle Sonne, bevor er fest stellte, dass es kein Traum war. Sie war immer noch bei ihm. Sein Kopf lag in ihrem Schoß und sie selbst streichelte seine schwarzen Haare, um ihm etwas zu beruhigen. "Ich bin bei dir, mein Liebster. Du hast nur schlecht geträumt," flüsterte sie mit einer liebevollen Stimme und lächelte ihn an. "Ich weiß, dass du bei mir bist," sagte er beruhigt, "aber wie lange noch?" Ihre Augen bekamen in diesem Augenblick einen traurigen Glanz. Sie hob ihren Blick zum Himmel, damit er nicht ihre Tränen sehen konnte. Ihre goldenen Haare erglänzten um ihm, wie sie sich bewegte. Sie saßen auf ihrer Lieblingswiese unter dem alten Baum und genoßen einen ihrer gemeinsamen Momente. "Du weißt, dass unsere Liebe verboten ist," sprach sie plötzlich und sah in seine Augen, um Verständnis zu finden, "zwei ungleichen Wesen ist es nicht gestattet sich zu lieben, auch wenn sie lieber sterben würden als getrennt zu sein. Doch es gibt eine Macht, die mächtiger ist als ich und meine Schwestern. Eine Macht, die alle Gesetze überwindet und über ihnen steht. Und erst mit dir habe ich ihre grenzenlosen Kräfte erkannt. Deine Liebe gibt mir die Hoffnung..." Er sah sie verständnisvoll an und lächelte. Langsam erhob er seine rechte Hand zu ihrer Wange und streichelte leicht über ihre zarte Haut. Bei dieser Berührung schloss sie ihre dunkel blauen Augen und legte ihr Gesicht in seine warme Hand. "Mein Herz wird dich immer folgen, was auch immer passieren wird," sprach er mit einer liebevollen Stimme und zog ihr Gesicht zu seinem herab, um ihr einen Kuss zu geben, der seine Worte bestätigte. "Ich weiß," flüsterte sie glücklich, nachdem sie ihren langen Kuss brachen, "wir sind für immer vereint. Wo du sein wirst, werde ich auch sein..." Ein verzweifelter Aufschrei ließ ihn in die Realität zurückkehren. Er blinzelte überrascht und sah auf den Monitor vor sich. "Der Bericht," erinnerte er sich wieder, "und dann..." Etwas verwirrt rieb er seine Schläfe und stand dann schließlich auf. "Serinja," flüsterte er verträumt und kam langsam zum Fenster, "Bunny ist Serinja..." Plötzlich fing sein Blick eine verzweifelte Sailor Galaxia, die ihren Posten verlasste und erschrocken etwas beobachtete. Mamorus Augen weiteten sich mit Schrecken, als er begriff, in welche Richtung sie sah. "Oh Gott! Bunny!!" schrie er auf und wandte sich sofort in ihre Richtung. Sie lag auf dem kalten Marmorboden. Ihr schlanker Körper lag ergeben und gebrochen, ohne jegliche Bewegung zu zeigen. Ihre goldenen Haare umgaben sie und glänzten unter dem künstlichen Licht der Lampen. "Bunny!!" rief er nochmals, ohne wahrzunehmen, dass sie ihn gar nicht hören konnte, "verdammt! Ich muss hier raus!". Nochmals schlug er gegen das Glas, das unter dieser Kraft erzitterte, aber nicht nach ließ. Lange Sekunden vergingen, die für ihn fast so lang waren wie Ewigkeit selbst. Plötzlich bewegte sich ihr rechtes Arm. Mit neuer Hoffnung erfüllt sah er zu, wie sie versuchte wieder aufzustehen. Ihre Bewegungen zeigten jedoch Erschöpfung. Ihre Schritte waren langsam und unsicher. Beruhigend schüttelte sie den Kopf in Galaxias Richtung und versuchte sie wahrscheinlich davon zu überzeugen, dass es nichts Schlimmes war. Doch er selbst fühlte ihre plötzliche Schwäche und wusste, dass sie diesmal ihr eigens Leben riskierte. "Ich muss was tun!" befahl er sich und ging mit entschlossenen Schritten zurück zum Tisch, wo er den Stuhl fest um klammerte, in der Absicht ihn gleich zu benutzen. Sein Blick glitt für einen kurzen Moment zurück zum Bildschirm, wo es eine neue Nachricht bemerkte. Die Überschrift Wichtige Warnung überzeugte ihn sie doch zu lesen. Mit einem Mausklick öffnete er die E-mail, die von Genetiklabor abgeschickt wurde. "Was wollen die denn?" Neugierig neigte er sich näher und las die Hauptdaten des Dokuments: "Testperson: Bunny Tsukino; Zeit der Probeentnahme: 16:26. ? A-Aber das war doch vor anderthalb Stunden?" Verwirrt richtete er sich auf und versuchte die letzten Ereginisse zu verstehen. "Das würde ja aber bedeuten, dass Saori davon wusste und mir nichts sagte," dachte er ärgerlich und runzelte dabei Stirn, "was haben sie mit Bunny gemacht?" Wieder wandte er sich der E-mail: "Wie wir vor wenigen Stunden berichteten, entwickelt sich die DNS der Testperson in eine unvorstellbare Form. Der Auslöser ist immer noch unbekannt. Letzte Beobachtungen ergaben eine dreifache Helix, dessen Teil wir bei einer Labormaus erprobten. Die Ergebnisse sind unglaublich! Schon nach einigen Minuten wurden die ersten Unterschiede bemerkbar. Die Maus zeigte übersinnliche Fähigkeiten wie zum Beispiel Telekinese und Teleportation. Nach weiteren Testen ist es uns gelungen ihre Unverwundbarkeit zu beweisen, die jedoch von kurzer Dauer war. Diese DNS-Unstabilität ist auch der Grund, warum wir sie warnen wollen. Denn was wir bisher herausgefunden haben, ist diese DNS sehr unstabil und kann so zu sagen zum Tod der Testperson führen. Wir sind der Meinung, dass die dreifache Helix, die für natürliche Entwicklung recht abnormal ist, ermöglicht zwar viele übersinnliche und weitere noch unerforschte Fähigkeiten, aber kann zuletzt zum völligen Kollaps der DNS führen. Deshalb ist es sehr möglich, dass die Testperson, dessen DNS sich bereits um 76% von der ersten Probe unterscheidet, nicht diese Nacht überlebt." "...nicht überlebt," las Mamoru mit erschrockenen Augen nochmals. Sein Griff um den Sitz des Stuhls wurde dabei noch fester. Er konnte den Schmerz bereits fühlen, wie seine Knochen bei diesem Druck weiß wurden. Doch das war nicht der einzige Schmerz den er spüren konnte. Sein Herz pochte wie wild und wollte sich nicht beruhigen. "Sie wird sterben!" schoss ihm plötzlich durch den Kopf und dieser Gedanke traf hart sein Herz, das für einen kurzen Moment auf hörte zu schlagen. "Neeeeeiiiinnnn!!!!!" schrie er mit Tränen in den schwarzen Augen, wie er sich schnell umdrehte und den Stuhl gegen das Fenster schmetterte. ~~~ Anmerkung des Autors: Na ja, vielleicht bin ich gemein gerade hier aufzuhören, aber leider habe ich nicht viel Zeit zum Schreiben gefunden. Leider... *seufz* Da wir langsam zum eigentlichen Ende kommen (bis dahin werden es noch ein paar Kapiteln sein *g*), werde ich im 47. Kapitel die Geheimnise von Bunnys und Mamorus Vergangenheit etwas lüften. Also seid bitte geduldig... ^^; Kapitel 47 - Die Legende einer Träne I. ---------------------------------------- Hallo! Ich bin wieder da! Es waren lange 2 Wochen, aber ich hatte einfach zu viel zu tun. Ihr kennt das sicher... ~.~ Vielen Dank für euere netten Kommis. An weiteren Kapiteln wird bereits gearbeitet, damit ihr was zum Weihnachten vom mir bekommt. ~.^ Im heutigen Teil lüfte ich die Vergangenheit von Bunny und Mamoru (Im 48. Kapitel wird dann klar, warum ich gerade diesen Kapiteltitel gewählt habe). Doch jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! ^_^ Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 47 - Die Legende einer Träne I. Allgegenwärtige Leere und kurze Aufschrie der Hilflosen berührten leicht ihren Geist, der sich für einen Bruchteil einer Sekunde so öffnete, dass sie das Unterwebustsein aller spüren konnte. Sie zuckte bei dieser kalten und fast bösartigen Berührung zusammen. Sie ahnte, was es bedeutet, aber wollte es nicht wahrnehmen. Vergeblich versuchte sie diese unerwünschte Erkenntnis zurückzudrengen, aber sie kehrte immer wieder. Diese Vision, die sie seit ihrer Erschaffung vor Millionen von Jahren bei sich trug, beängstigste sie. "Du kannst es nicht ändern, Schwester. Es ist dein Schicksal und deine Aufgabe," erklang eine feine Stimme in ihren Gedanken. "Ich weiß, Siwinja," antwortete sie traurig, "aber ich will es ändern. Ich will für diese Welt nicht das Ende bedeuten. Ich kann ihnen nicht alles wegnehmen ? einfach so." "Wie ich schon gesagt habe, Serinja, du kannst es nicht ändern. Ein Moment wird kommen, der dich dazu zwingen wird und du wirst dich entscheiden müssen, ob du es willst oder nicht. Denn du wirst die Letzte von uns sein..." Die weibliche Stimme verschwand so plötzlich, wie sie kam, und Serinja kehrte wieder in den Nebel zurück. Sie war wieder allein. Jetzt blieben nur noch fünf Mädchen übrig. Serinja war nah an dem Kristall und trotzdem so weit. Sie spürte ihren Verlust an Energie, aber konnte dagegen nichts tun. Sie musste den Schutzbann aufheben und die einzig scheinbare Möglichkeit war die Energien umzutauschen. Erschöpft atmete sie aus und kam etwas unsicher zu einer blauhaarigen Kriegerin in einer hellblauen Uniform, deren Gesichtzüge sie sehr gut kannte. "Sailor Merkur ? Ami Mizuno," sprach Serinja langsam aus, "Kriegerin des Wassers und Prinzessin von Merkur, ich bitte dich um deine Weisheit und deine Entschlossenheit. Lass dich von deinen Gedanken und Erinnerungen führen..." Ein hellblaues Zeichen erglühte an der Stirn der Kriegerin, deren Aura sich blitzschnell verbreitete und so die Umgebung verschwimmen ließ. *** "Das passt doch nicht zusammen!" regte sich Ami auf und seuzte. Sie überprüfte es schon seit einigen Stunden und konnte den Fehler nirgendwo finden. Sie seufzte nochmals und stand auf. Mit unruhigen Schritten lief sie um den Tisch und versuchte so die Antworten zu finden. Nichts. Es ergab einfach keinen Sinn. "Die Datierung stimmt doch nicht überein. Aber wieso?" fragte sie sich und erhob ihr Blick zu den vollen Buchregalen. Sie hatte die Erlaubnis gekriegt, hier ? also in der Stadtbibliothek über Nachts zu arbeiten. In diesem Moment war sie für ihre Beziehungen dankbar, denn ohne sie konnte sie die wichtigsten Informationsquellen sofort vergessen. "Also weiter," sagte sie schon müde und setzte sich wieder zum Tisch. Sie nahm ein altes Buch zu sich und las den eingravierten Titel: "Alte Legenden und Märchen." Verwirrt kratzte sie sich am Kopf. Zwar suchte sie Berichte, die das Übernatürliche beschrieben, aber nicht >diese< Art des Übernatürlichen. Einen Augenblick starrte sie auf die Eingravierung, die mit ungewöhnlichen Linien gemacht wurde. Dann entschied sie sich darin wenigstens eine Weile zu blättern. Gelangweilt sah sie sich die verschiedenen Bilder an, bis sie ein sehr interessantes fand. Obwohl es nur mit einfachen Strichen und ohne Farben gemalt wurde, konnte man eine weibliche Gestalt erkennen, deren schlanker Körper in einen langen flatternden Tuch gewickelt war. Ihre Umrisse und Frisur erinnerten stark an eine Mondkönigin. Dann entdeckte Ami einen weitereren Beweis. Diese junge Frau trug eine Mondsichel an der Brust und schien ihn mit ihren Händen und Flügeln zu schützen. "Eine Deutung auf die Mondfamilie?" sprach sie überrascht aus und widmete sich dann dem dazugehörigen Text. "Viele Volker und uralten Stämme beschreiben in ihren Märchen eine sehr spezielle Legende, die sich in den verschiedenen Inhalte nicht viel unterscheidet. Der vollständigste Text wurde bei einer längst vergessenen Kultur gefunden, die jedoch bis heute von den Forschern bestritten wird. Ihr Name war Elysion ? ein Paradies, das aus unerklärlichen Grunden verschwand." Ami hielt inne und starrte auf den Text vor sich. Sie konnte es nicht glauben. Elysion ? das Königreich von Prinz Endymion. Noch mehr verwirrt las sie weiter: "Allgemein wird sie als die Legende einer Träne beschrieben. Warum ist leider unklar. Eins ist aber sicher. Diese Legende oder auch Märchen wird als die Grundlage weiterer Mythen genommen und beschreibt die Entwicklung eines ganzen Volkes. Sie dient als ein unbestrittener Beweis für eine verbotene Liebe, die jedoch unsterblich wurde. >Am Anfang existierte ein mächtiges und prachtvolles Königreich, dessen Ruhm fast die Sterne berührte. Der herrschende Königspaar war bei seinem Volk sehr beliebt, genauso wie ihr einziger Sohn. Alle waren glücklich und sorglos. Doch seit dem 25. Geburtstag begannen den zukünftigen König fremde Träume zu verfolgen. Seit diesen Nächten träumte er von einer Schönheit, die mit dem Glanz der Sterne vergleichbar war und die ihn zu sich rief. Viele dachten, dass der junge Prinz krank war und versuchten ihn zu heilen. Vergeblich? Bis zu dem Tag, an dem der junge Mann zu einer verborgenen Wiese kam. Dort wurde er Zeuge von einem Ereignis, das sich nur alle Hundert Jahre wiederholt. Drei wunderschöne Geschöpfe, deren schneeweiße Flügeln die Reinheit und Unschuld des Lichts verkörperten, kehrten in diesem Augenblick zu ihrer blauen Heimat zurück. Der junge Prinz kannte sie aber aus seinen Träumen und trat ehrfürchtig vor sie. Als Anerkennung für seinen Mut gestatten sie ihm ihre wahren Gestalten zu sehen. Und dabei bemerkte er die Jüngste von ihnen, deren Schönheit die Sterne erblassen ließ. Man sagt, dass ihre Haare an den Schein einer aufgehenden Sonne erinnerten und ihre Wangen blass wie der neueste Schnee im Winter waren. Der junge Mann erkannte in ihr seine wahre Liebe und verliebte sich. Auch die junge Göttin blieb zu ihm nicht gleichgültig. So begannen sich die zwei Verliebten seit diesem Augenblick heimlich zu treffen. Sie waren glücklich, auch wenn ihre Liebe verboten war. Denn einem Menschen und einer Göttin ist es nicht gestattet sich zu lieben. Doch wie das Schicksal es so wollte, wurden ihnen sogar diese kurze gemeinsame Momente genommen... Am Hof bemerkte man bald die regelmäßige Verschwinden des jungen Thronfolgers. Auch sein verträumtes Verhalten war unübersehbar. So wurde er bei einem seiner Spaziergänge in die Wälder beschattet. Und bald wusste jeder von dieser geheimen Beziehung. Unerwartet tauchten dann zweifelhafte Aberglauben auf. Diese behaupteten, wer eine Göttin des Lichts fängt, demjenigen schenkt sie dann ihre Unsterblichkeit. Viele bestritten diese Worte, aber heimlich hoffte jeder, dass er derjenige sein wird, der sie fängt und belohnt wird. An einem schönen sonnigen Tag war es dann soweit. Die jagende Menge erfuhlte den bis dahin friedlichen Wald und umstellte das ahnungslose Paar. Die Falle schnappte zu. Vergeblich versuchte der junge Prinz sie von ihrem Irrtum zu überzeugen. Sie wollten einfach nicht zuhören. Dann passierte etwas, dass bis heute unvergesslich bleibt. Ein ungeduldiger "Jäger" schoss vorzeitig seinen Pfeil ab. Sein Ziel war die junge Göttin in Weiß. Doch bevor sie wirklich getroffen werden konnte, warf sich ihr Geliebter vor sie und schützte sie mit eigenem Körper. Der Pfeil durchbohrte im selben Augenblick das verliebte Herz des Prinzen und nahm ihm für immer sein junges Leben. Erschüttert über den Verlust ihres Geliebten und über die Grausamkeit der Leute, verlässte die schöne Göttin für immer diese Welt und kehrte nie wieder zurück.<" Ami starrte überrascht auf den Text vor sich und konnte es nicht glauben. Sie kannte diese Legende. Tief in ihrem Unterbewusstsein war die Erinnerung an ihre Kindheit auf ihrem Heimatplaneten Merkur verborgen. Sie erinnerte sich an die Geschichten, die ihr ihre Mutter immer erzählte, damit sie einschlief. Und dieses Märchen war die traurigste, aber auch ihre beliebteste. Ihre Mutter wischte immer ihre Tränen, wenn sie das traurige Ende erzählte, und sagte ihr mit einer beruhigenden Stimme: "Sie werden wieder zusammen sein, meine Kleine, glaub mir. Ich weiß es." Ami lächelte leicht, als sie sich an ihre frühere Kindheit erinnerte. Gerade wollte sie auf die nächste Seite umblättern, als sie die kleinen Schriften unter dem Bild der Frau erkannte. Sie waren wirklich zu klein, als man sie mit dem bloßen Auge lesen konnte. Doch Ami war auf alles vorbereitet. Ohne zu warten benutzte sie ihr Vergrößerungsglas, das sie für alle Fälle immer bei sich trug. Neugierig versuchte sie die Buchstaben zu entziffern, aber sie ergaben keinen Sinn. Doch sie wollte nicht so einfach aufgeben. Schnell zog sie aus ihrer Handtasche einen Minicomputer, mit dem sie wahre Wunder vollbringen konnte. Konzentriert gab sie die Informationen ein und erwartete das Ergebnis. Nach einer Weile war es dann so weit. Aufgeregt beugte sie sich näher und las den übersetzten Text: "So wie sie der Anfang war, so wird sie auch das Ende sein." Konfus blickte Ami das Bild im Buch nochmals an. "Der Anfang und das Ende," flüsterte sie. Bevor sie jedoch mehr über den Sinn dieses Satzes nachdenken konnte, hörte sie einen undefinierbaren Geräusch hinter sich. Schnell drehte sie sich um, denn jetzt um diese späte Zeit sollte sie hier ganz allein sein. Erschocken fiel sie fast von ihrem Stuhl, als sie die hohe Gestalt vor sich sah. Diese schien fast doppelt so groß zu sein als sie. Sie war in einem langen weißen Gewand mit einer Kapuze verhüllt und schwieg. Ami bereits beruhigt blickte sie neugierig an. Dabei bemerkte sie eine glitzernde Träne, die die Wange der Fremden runter glitt. "Sie weint ja," dachte Ami überrascht und stand auf. "Kann ich ihnen helfen?" fragte sie mit einer freundlichen Stimme. Bei diesen Worten erwachte die Fremde aus ihren Gedanken und sah sie an. Sie nickte und erhob ihr rechtes Arm. Ein melodisches Flüstern drang zu Amis Ohren, als eine silberne Aura um die Fremde erstrahlte: "Ich rufe dich, Kriegerin des Wassers. Ich rufe deine Weisheit und dein Glaube." Auch Amis Körper reagierte bei diesen Worten und eine hellblaue Aura umgab sie. Dann tauchte aus dem Nichts ihr Verwandlungsstab auf, dass unter ihrer Macht erglühte. Ami wollte eigentlich protestieren, aber diese Energie, die jetzt ihren Geist berührte, war so angenehm und warm, dass sie jegliche Proteste sofort vergass. Bald war es aber wiedermal so still und ruhig wie vorher. Ami blinzelte überrascht vor sich und erkannte eine wunderschöne kleine Wasserwelle in der Handfläche der Fremden. "Mein Element," flüsterte Ami verdutzt und senkte den Blick zu ihrem Verwandlungsstab, der jetzt in ihrer rechten Hand ruhrte. Alles war wie immer. Bis auf eine Kleinigkeit. Zwei schneeweiße Federn umschlossen nun den Merkurzeichen an der Spitze, der unter der neuen Energie leicht glühte. "Aber... ich verstehe nicht," sagte Ami und sah der Fremden ins Gesicht, das aber ohne jegliche Emotionen war. Diese Frau schwieg eine Weile und schien sich nicht zu bewegen, bis sie plötzlich und unerwartet auf schrie. Ihr Schrei war verzweifelt und schmerzerfüllt. Dann verschwamm sie mit der umgebenden Dunkelheit und ließ eine verdutzte Ami zurück. *** Sie fiel. Das war das einzige, was sie noch wahrnehmen konnte. Ihre Sinne wurden mit jedem Herzschlag schwächer und lösten ihre Konzentration. Sie fiel in die tiefe Dunkelheit, die sie schon vorige Nacht träumte. Sie erinnerte sich daran und war etwas verblüfft, als sie die Ähnlichkeiten begriff. Vorher wurde ihr auf eine vielleicht seltsame Weise über ihre Vergangenheit berichtet. Ein Baum, ein geliebter Mann... "Mamoru," flüsterte sie liebevoll und schloss ihre dunkelblaue Augen. Doch nun war alles verloren. Sie war zu schwach, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Kälte berührte ihren Geist und umschloss ihr wehrloses Herz. "Es tut mir leid," flüsterte sie ihre letzten Worte, "ich kann nicht. Ich bin zu schwach..." Plötzlich wurde ihre schwarze Umgebung von einigen Lichtstrahlen erhellt, die sich in eine goldene Energie aus breiteten. Diese verbannte dann jegliche Leere und Kälte aus ihrem Herz, das wieder begann zu leben. Überrascht öffnete sie ihre Augen. Sie war nicht allein. Jemand war bei ihr und half ihr den Weg zurückzufinden. Unscharf sah sie Umrisse einer Person, die über sie schwebte. Sie war sich nicht sicher, aber sie kannte diese von irgendwoher, denn ihre Aura war ihr so vertraut. Ihr Retter bot ihr eine Hand an und versuchte sie zu ergreifen, um ihren Fall zu stoppen. Serinja zögerte nicht lange und nahm diese Hilfe gerne an. Ihre fast kalten Finger berührten im selben Moment die warme Handfläche des Fremden und umklammerten sie fest. Neue und angenehme Energie strömte in ihren erschöpften Geist, der wieder erblühte. Beruhigt schloss sie ihre Augen und genoss diesen Moment der Geborgenheit, nach der sie sich immer sehnte. "Ich bin nicht allein," dachte sie glücklich und öffnete ihre Augen wieder. Überrascht stellte sie fest, dass ihr Retter sie umarmte und liebevoll hielt. Ein leises Flüstern erfüllte diesen nun friedlichen Ort: "Mein Herz wird dich immer folgen, was auch immer passieren wird..." *** Licht strahlte durch ihre Wimpern und kitzelte ihre Sinne. Langsam kehrte sie in die Realität zurück. Sie fühlte sich noch schwach, aber nicht mehr so verloren, wie vorher. Der kalte Marmorboden kühlte ihre warme Haut und half ihr sich wiederzufinden. Ihre langen goldenen Haare lagen erstreckt um ihren bis jetzt bewusstlosen Körper und mischten sich mit einem schwarzen und roten Stoff, das jedoch eindeutig nicht zu ihrer Uniform gehörte. Überrascht blinzelte sie, als sie starke Arme um die Taille spürte. Jemand umarmte sie. Es war kein Traum, wie sie dachte. Mit einem Seitenblick erblickte sie lächelnde Sailor Galaxia, die einen glücklichen Schimmer in den Augen hatte. Dann drehte sie ihre Aufmerksamkeit zu rabenschwarzen Haaren an ihrer Brust, die stark mit ihrer weißen Uniform kontrastierten. Leicht bewegte sie ihre Hand, die unter dem fremden schweren Körper fast erdrückt wurde. Bei dieser Berührung wurde ihr Verehrer aufmerksam und erhob langsam sein Blick zu ihrem Gesicht. Ein Paar von schwarz schimmernden Augen trafen andere, die dunkelblau leuchteten, und versenkten in ihnen. "Bunny," erklang ein schwaches Flüstern mit so viel Gefühl und Hoffnung. Serinja weitete überrascht ihre Augen, als sie ihn endlich erkannte. "Ma... Mamoru," versuchte sie etwas verwirrt, aber glücklich seinen Namen auszusprechen. Als Antwort auf ihre Worte umarmte er sie noch fester und legte glücklich sein Kopf wieder auf ihre Brust. "Ich hatte solche Angst um dich, Bunny..." sagte er liebevoll und schloss seine Augen, als er sich an die Minuten vorher wieder erinnerte. Rückblick: ~*~ Schon das achte Mal schlug er mit Saoris Stuhl gegen die Fensterscheibe, die jedoch nur einige Risse zeigte. Gerade wollte er nochmals ausholen, als er einen kurzen Aufschrei hörte, der eindeutig Bunny gehörte. Noch in Bewegung ließ er die Trümmer des Stuhls fallen und drehte sich zur Halle. Sein Blick fing ihre Tränen, die ihre nun blassen Wangen runter glitten. Ihre Augen waren mit Schmerz erfüllt und verloren dann jeglichen Glanz. Ihr Körper glitt langsam zum Boden, wo er auch liegen blieb. Ihre goldene Haare umgaben sie und schienen ihre bewegungslose Gestalt zu ergänzen. Sein Herz stand in diesem Augenblick still. Er fühlte plötzlich eine unbeschreibliche Leere in sich, die ihn zerfraß. Eine Leere, die alle seine Gefühle vernichtete. "Bunny," flüsterte er schwach und kaum hörbar. Eine Träne erglänzte an seiner Wange, als er unerwartet aufschrie und seine unterdrückte Energie freisetzte. Im selben Augenblick wurde Saoris Büro in ein gleißendes Licht getaucht. Die Fenster zersprangen unter dieser unbändigen Kraft des Lichts. Im nächsten Moment wurde die Gegend mit Tausenden kleinen Splittern erfüllt, die durch die Luft flogen. Zwischen ihnen erschien eine Gestalt in einer Rüstung mit einem schwarzroten Umhang. Ein junger Mann, der anscheinend die Zeit völlig vergass, ließ sich von seinem Herz führen. Sanft landete er vor der überraschten Sailor Galaxia, die neben dem Körper einer bewusstlosen jungen Frau kniete. "Endymion," sprach sie seinen wahren Namen aus. Als sie seine verzweifelte Augen sah, stand sie verständnisvoll auf und trat etwas zurück. Endymion beachtete die hochgewachsene Sailorkriegerin gar nicht. All seine Aufmerksamtkeit schenkte er der bewusstlosen Serinja, die sehr flach atmete. Langsam trat er zu ihr näher und kniete nieder. Seine Finger berührten leicht ihre goldenen Haare. Sie waren immer noch so samtweich, wie er sie in den Erinnerungen hatte. Dann streichelte er ihre blasse Wange, die unter seiner Berührung fast kalt schien. "Serinja," sprach er sie das erste Mal mit ihrem neuen Namen an. Doch sie nahm ihn gar nicht wahr und behielt ihre Augen geschlossen. "Wach doch auf, meine Liebste," sprach er weiter und schloss ihre kalte Hand in seine. Eine einzelne Träne erglänzte an ihrer Wimper als eine Art Antwort auf seine Bitte. Verzweiflung überkam sein Herz, als er ihren bewusstlosen und kalten Körper in die Arme nahm. Alles erinnerte ihn an das Ereignis vor 2 Jahren. Damals hielt er sie auch in den Armen. Doch damals war sie tot. "Nein!! Nicht jetzt!" schrie er im Gedanken und rüttelte mit ihr leicht. Nichts. Erschüttert ließ er ihre Hand fallen, die er vorher hielt. Wie in Zeitlupe fiel sie ohne Willen zum Boden und bestätigte ihm so seine schlimmsten Befürchtungen. "Nein! Du darfst mich nicht verlassen!!" schrie er verzweifelt und legte seinen Kopf nah zu ihrem Herzen, "ich will es nicht nochmals durchmachen. Ohne dich verliert alles seinen Sinn. Ohne dich fühle ich mich so einsam und verlassen." Eine weitere Träne erglänzte an seiner Wange. Wie sie langsam runter glitt, berührte sie ihre weiße Uniform und verband sich mit dem weichen Stoff. "Als du vor 21 Jahren wiedergeboren wurdest, wusste ich es," sprach er mit geschlossenen Augen weiter, "ich habe damals deine Anwesenheit gespürt. Ich war glücklich, auch wenn die anderen Angst hatten. Der Sturm kurz vor deiner Geburt repräsentierte deine unbändige Kraft, die dieser Welt zeigen sollte, dass du wieder unter den Lebenden bist. Auch wenn du diese Welt damals zerstört hättest, würde ich mit der Kenntnis sterben, dass du zu mir zurückgekehrt bist. Nach all den Jahren würde ich wieder mit dir sein? Doch das Schicksal wollte es anders. Alles veränderte sich so schnell, dass ich fast vergaß. Nur mein Herz rief dich zu mir und hoffte weiterhin. All die Jahre vergingen ohne jegliche Erinnerungen auf unsere gemeinsame Zeit. Wir waren uns so nah und trotzdem so weit." Er erhob sein Blick zu ihrem blassen Gesicht, das immer noch bewegungslos war. Verschiedene Erinnerungen kreisten durch seine Meinung. Ihr Lachen und ihre glänzenden Augen, als sie ihn an sah. Es waren Kleinigkeiten, die ihn so glücklich machten. Jetzt würde er sicher nicht alles so selbstverständlich nehmen, wie vor 2 Jahren. Damals begriff er die Bedeutung ihrer grenzenlosen Liebe. Seine eigenen Worte, die er vor so vielen Jahren aussprach, kehrten zu ihm zurück. Seine Lippen wiederholten diesen Schwur, der seinen Herz mit neuer Hoffnung füllte: "Mein Herz wird dich immer folgen, was auch immer passieren wird..." ~*~ Ende des Rückblicks Anmerkung des Autors: Vielleicht sind einige von euch verwirrt, warum plötzlich Bunny (Serinja) eine Göttin ist und nicht Wächterin, wie schon vorher klar wurde. Dieses kleine Detail ist sehr wichtig für weitere Entwicklung dieser Geschichte und ich werde es später klären... ~.^ Kapitel 48 - Die Legende einer Träne II. ----------------------------------------- Hallo! Ich grüße hiermit alle meine Kommischreiber. Vielen dank für euren Beistand! Da die Weihnachtszeit langsam aber sicher beginnt, wünsche ich euch auch frohe Weihnachten!! ^.^ Viel Spaß mit dem neuesten Kapitel! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Eigentlich wollte ich diesen Teil schon gestern hochladen, leider ist mir nicht gelungen die dazugehörigen Scripts zu öffnen. ~.~; Deswegen erst jetzt... Kapitel 48 - Die Legende einer Träne II. Sie waren sich wieder nah. Ihre Herzen schlugen nebeneinander und waren glücklich. Langsam löste er sich aus der Umarmung und erhob sich zu ihrem lächelnden Gesicht. Eine Weile sahen sie sich nur in die Augen, wo sie die Harmonie ihrer Gefühle spüren konnten. Sie waren füreinander geschaffen, auch wenn ihre Wege sich ständig trennten, um sich dann wiederzuvereinigen. Er neigte sein Gesicht zu ihrem. Seine Lippen berührten leicht ihre, so als hätte er Angst, dass alles nur ein Traum sein könnte und sie ihn wieder allein lassen konnte. Sie lächelte über seine Befürchtungen und neigte sich zu ihm näher. Ihre Stirn legte sie auf seine und versenkte in seinem Blick. Dann schloss sie ihre dunkel blauen Augen und gab ihm seinen Kuss zurück. Dabei erhob sie ihre Arme und wickelte sie um seinen Hals. So wurde er gezwungen näher zu kommen, um den Kuss richtig zu genießen. Seine starken Arme wickelte er um ihre Taille und schloss so ihre zarte und zerbrechliche Gestalt in seine schützende Umarmung. Sie fühlte seine starken Arme und lehnte sich beruhigt gegen seine starke Brust. Auch wenn sie so viel stärker war als er, spürte sie mit ihm Geborgenheit, die ihr so fehlte. Er schützte sie vor der Zukunft, die sie so beängstigste. Doch sie wusste, dass sie diese Geborgenheit eines Tages bitter bereuen wird. Denn Gesetze kann man nicht einfach so straflos brechen. Sie sah durch die grüne Krone über ihren Kopf. Die Sonne spielte mit ihren Sinnen und versuchte sie in die Traumwelt hineinzulocken. Auch wenn der Tag so schön war, spürte sie gewisse Unruhe in sich. Etwas wird passieren. Nur wusste sie nicht was. "Liebste, woran denkst du?" fragte er mit so viel Liebe, dass sie ihren Kummer sofort vergaß. Sie drehte sich zu ihm und versuchte zu lächeln, was ihr eigentlich völlig misslang. Sie konnte es nicht beschreiben, aber etwas war falsch. "Ich weiß nicht," sprach sie nach einer längeren Pause und legte ihr Kopf wieder auf seine Brust, um sein Herz pochen zu hören, "etwas ist nicht wie immer. Die Stille... Es fühlt sich komisch an." Sie hatte Angst. Doch wovor wusste sie nicht. Plötzlich spürte sie seine Hand, die ihren blonden Kopf zart streichelt. "Hab keine Angst. Ich werde dich beschützen, was auch immer passieren mag," flüsterte er liebevoll und nahm ihre rechte Hand in seine und küsste sie leicht. Zusammen waren sie so glücklich, dass sie die unerwartete Stille gar nicht bemerkten. Vögel verstummten und verläßten den bisher lebendigen Wald. Die Stille war fast unerträglich. Sie selbst nahm es wahr, erst wenn es zu spät war. Ein Ast brach in ihrer Nähe und ließ sie aus ihren Traum erwachen. Sie waren nicht so allein, wie sie dachten. Serinja spürte fremde Blicke an sich ruhen. Erschrocken löste sie sich aus der Umarmung und stand auf. Zwar konnte sie keinen sehen, aber jemand beschattete sie. Da war sie sich sicher. Mit einer erfahrenen Bewegung legte sie ihre rechte Hand auf ihr Medaillon und schloss ihre Augen. Ihre Kraft erwachte und ließ sie die Umgebung fühlen. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und begann einige Schritte zurückzuweichen. "Nein," flüsterte sie mit einer zitternden Stimme. "Serinja, was ist?" fragte er besorgt und umarmte sie. Sie sah ihn an. Ihr Blick war nicht mit Angst erfühlt, wie er dachte, dass er sein würde. Nein. Trauer lag in ihren klaren Augen. Sie erhob ihre Hand zu seinem Gesicht und streichelte es zart. "Es tut mir leid," sagte sie kaum hörbar, "ich sollte es wissen müssen..." Er verstand nicht, was sie damit meinte. Verwirrt sah er sie an, doch sie drehte sich von ihm weg. Sie wusste, dass ihre gemeinsame Tage gezählt waren und sie sich von ihm lösen musste. Denn ansonsten, würde alles schlimm enden. "Oder ist es bereits zu spät?" dachte sie traurig und ließ ihr Blick an ihrer Umgebung gleiten. Ihr Geliebter bemerkte erst jetzt, dass es um sie zu lebendig war. "Was soll das?!" sagte er zornig, als die ersten bewaffneten Männer aus den Sträuchern heraus kamen. Bei einigen erkannte er die Farben der Königswache und sofort wurde ihm klar, was hier fort fuhr. Schützend stellte er sich vor Serinja und drehte sich zum Kapitän der Wache: "Was soll das?! Wer gibt Ihnen das Recht, mich zu beschatten?!" Doch der Angesprochene schwieg. Die bewaffnete Menge kam näher. Serinja legte besorgt ihre Hand auf seine Schulter, wo er sie mit seiner bedeckte. Sein strenger Blick glitt immer noch an den Störenfrieden, die sie wie eine einfache Beute beobachteten. Jede Waffe zielte auf sie und ließ sie für keinen Augenblick aus dem Visier. "Hoheit," sprach der Kapitän plötzlich, "treten Sie bitte zurück, damit wir unsere Befehle befolgen können." "Was für Befehle?!" schrie der junge Prinz und ließ sich von der unruhigen Menge nicht zurückschrecken. "Von Ihren Vater ? dem König. Wir sollen die Verdächtige, die sich hinter Ihnen versteckt, festnehmen und sofort zum Palast bringen. So lautet unser Befehl." Bei diesen für ihn unsinnigen Worten runzelte er verärgert die Stirn. Er wusste, was es bedeutet. Seine Eltern wollten ihn von Serinja fernhalten und dafür war ihnen wohl jedes Mittel recht. Doch er entschied sich seine wahre Liebe nicht so einfach aufzugeben. Drohend kam er zum Kapitän: "Denken Sie etwa, dass ich es einfach so zu lasse?!" Am Gesicht des Angesprochenen erschien ein fast hämisches Lächeln. "Das gerade nicht," lautete seine fast zu ruhige Antwort, "aber ich habe auch einen anderen Befehl erhalten, mein Prinz. Und zwar Sie sofort zurück zum Palast zu bringen - auch mit Gewalt, wenn es nötig sein sollte." Unerwartet hob er seine Hand in die Luft und einige Männer stürzten sich auf den zukünftigen König, der sich mit aller Kraft gegen die Angreifer wehrte. Serinja schrie erschrocken auf, wie ihr Geliebter nicht gerade sanft zum Boden geworfen wurde. Vier Männer waren dazu nötig, um ihn bewegungslos zu machen. Doch sie liebte ihn zu sehr, als dass sie ihn leiden lassen konnte. Verzweifelt lief sie zu ihm und streckte ihre Arme, um ihm wenigstens Beistand zu geben. Die Menge um sie schrie aufgeregt auf. Und dabei erspürte sie plötzlich eine aufgetretene Gefahr. Mit erschrockenen Augen drehte sie sich zu einem Pfeil, der direkt auf sie zu flog. Ein 'Jäger' nahm ihre Rettungsaktion als ein Fluchtversuch und entschied sich einzugreifen. Sie konnte nicht mehr ausweichen. Jemand rief ihren Namen. Sie konnte nicht sagen, wer es war, aber Besorgnis lag darin. Zu spät bemerkte sie dann eine Bewegung nahe bei sich. Wie in Zeitlupe stellte sich ihr Geliebter vor sie und schützte sie mit eingenem Leibe. In seinen Augen loderte feste Entschlossenheit, sie für jeden Preis zu schützen. Sie wusste, was er vor hatte, aber konnte ihn nicht mehr stoppen. Ein kalter Wind streichelte ihre Haut. Doch sie selbst spürte, wie etwas Kaltes und Bösartiges gleichzeitig ihr reines Herz ergriff. Der Körper vor ihr erstarrte kurz, wie er dann langsam zum Boden glitt. Sie streckte ihre rechte Hand nach ihm. Doch sie erreichte ihn nie. Ihre Augen erweiterten sich erschrocken, wie sie realisierte, dass er sich nicht mehr an den Beinen halten konnte. Ihre Lippen sprachen seinen Namen aus, in der Hoffnung ihn zu erreichen. Doch sie bekam keine Antwort. Und erst dann bemerkte sie den todbringenden Pfeil in seiner Brust. Diese Brust, die ihr so viel Geborgenheit gab, war jetzt mit Blut bedeckt. "Sein Blut," flog es ihr durch Kopf, wie sie zu ihm nieder kniete. "Nein," flüsterte sie entsetzt und berührte zitternd sein Gesicht, das jetzt ausdrucklos war. "Nein," sagte sie dann lauter und nahm seinen Kopf auf ihren Schoss, wie sie es früher immer tat, damit er wusste, dass sie mit ihm war. Die Zeit blieb in diesem kurzen Moment stehen. Alles erinnerte an einen Alptraum, aus dem man einfach aufwachen konnte. Doch es war die Realität. Die unbarmherzige Realität, die sie für ihre verbotene Liebe so grausam bestrafte. Sie fühlte, wie sie zitterte und im Innern leer war. Es war, als würde alles um sie den Sinn verlieren. Ihre Pflichten, ihre Mission... Alles war nun sinnlos. Sie sah tief in seine erstarrten Augen, die sie an ihm so liebte. Die Leere in ihnen erfüllte auch ihr Herz. Sie war wiedermal allein. Das letzte Mal beugte sie sich zu ihm nieder. Ihre Lippen versiegelten ihren letzten Kuss, der in sich so viel Liebe verbarg. Wie sie sich wieder erhob, bemerkte sie eine einzige Träne an seinem jungen Gesicht. Tausende Fragen erfüllten nun ihre Gedanken. "Warum?" flüsterte sie erstmals verzweifelt. Erst jetzt begriff sie, was er für sie eigentlich getan hatte. Ihre Hand zitterte und streichelte leicht seine Wange. Seine letzte Träne berührte ihre zarte Haut und erstrahlte an ihr. "Warum nur?" wiederholte sie die Frage, auf die sie wahrscheinlich nie Antwort bekommen wird, "warum hast du das getan?" Ein schwaches Rauschen drang zu ihrem Ohr durch. Sie erhob ihren Blick zu der Menge, die auf sie wie hunrige Wölfe starrte. Sie ahnte, was sie von ihr wollten. Aber war das nicht genug? Der einzige Mensch, dem sie ihr Herz schenkte, war nun tot. Was wollten sie noch? Ihren Tod? Sanft legte sie ihren toten Geliebten auf den Boden und erhob sich. Dann drehte sie sich zu dem angeblichen Chef der Bande und schenkte ihm einen verächtlichen Blick. "Was wollt ihr noch? Ist denn sein Tod nicht genug?" flüsterte sie so, dass es jeder der Anwesenden hören konnte. "Nicht wenn wir unsterblich werden," bekam sie unerwartet eine gelassene Antwort. Ihre Augen bekamen im selben Moment einen harten Schimmer, der eigentlich zu ihrem liebevollen Gesicht gar nicht passte. "Also ihr wollt unsterblich sein?" sagte sie verächtlich, "ihr Narren! Ihr habt gar nichts verstanden. Ihr seid bereits unsterblich! Euere Seele bewahrt euer Glaube und Hoffnung für nächstes Leben und das macht euch unsterblich." "Du lügst!" schrie einer der Anwesenden und die unruhige Menge stimmte ihm zu. Ein hämisches Lächeln erschien plötzlich auf ihren Lippen, wie sie zur Sonne hinauf schaute: "Ihr wollt einen Beweis?" Im selben Augenblick erschienen dunkele Wolken auf dem bisher klaren Himmel und bedeckten die strahlende Sonne. "Den könnt ihr haben," erhob sie gleichzeitig ihre Arme über sich und rief die Gewalten der Natur zu sich. Die Luft wurde unruhiger. Kleine Blitze erschienen um sie und ließen sie fast wie eine Rachegöttin aussehen. Einige Menschen ergriffen nach diesem Spektakel die Flucht und ließen eine kleinere Gruppe hinter sich, die auf ihre eigentliche Beute nicht verzichten wollte. Serinja war sich ihren hunrigen und unruhigen Blicken völlig bewusst. Es machte sie krank. Sie wollten unsterblich sein, auch wenn sie über Leichen gingen sollten. "Nein," dachte sie fest, "das lasse ich nicht zu." Im selben Augenblick erschien ihre silberblaue Aura. Die Erde bebte das erste Mal. Beängstigte Schreie umgaben sie, wie weitere Menschen die Wiese verließen. Nun war sie wirklich allein, und senkte deshalb ihr Energieniveau auf Null. Das letzte Mal drehte sie sich zu ihrem Geliebten, der viel mehr zu schlafen schien. "Es tut mir leid," flüsterte sie traurig, "es dürfte nie passieren..." Wieder erinnerte sie sich an sein letztes Geschenk ? eine Träne. Sie selbst konnte nicht weinen. Sie hatte ja auch nie geweint, weil sie selbst Leid nie spürte. Sie war eine Göttin des Lichts. Sie kannte dieses Wort nicht. Genauso wie sie vorher Liebe nicht kannte. Doch jetzt war alles anders. Seine Liebe gab ihr die nötige Kraft zu glauben und Leid wiederum zu zerstören... Plötzlich hörte sie ein fast wahnsinniges Lachen. Verwirrt drehte sie sich zu dem Störenfried. Es war der Jäger, der auf sie schoss. Sie erkannte ihn sofort wieder. "Was soll das?" dachte sie gereizt. "Du sollst eine Göttin sein?!" lachte er, "du bist doch so schwach." Serinja runzelte die Stirn, als sie seine unmenschliche Energiesignatur erspürte: "Wer bist du?" "Ich?" fragte er fast beleidigt und spielte mit seinem Bogen, "ich bin niemand. Aber sehr bald wirst du und deine Schwestern mich kennenlernen. Glaub mir, sehr bald werde ich euer schlimmster Feind sein. Und du wirst den Tag verfluchen, an dem du diesen Menschen kennengelernt hast." Dabei blickte er verächtlich auf den Toten. "Was willst du damit sagen?!" "Ich bin deine Strafe, kleine Göttin," amüsierte er sich sichtlich über ihre Unwissenheit, "indem du die Gesetze nicht befolgt hast, hast du mich befreit. Und dank dir wird euere Herrschaft bald enden und ich werde das gesamte Universum endlich beherrschen!" "Nein!" schrie sie aufgeregt auf, "du lügst!" "Aber nicht doch," lächelte es spöttisch, "warum sollte ich verheimlichen, dass meine Kräfte vom Tag zu Tag wachsen werden, bis ich euere Triade ganz zerstöre!" Er lachte wieder und gab nicht acht, dass sie ihre gesamte Kräfte beschwörte. Ihre Aura erschien nochmals. Die Erde bebte, wie ihre unbändige Kraft wieder zum Leben erwachte. Ihr zukünftiger Feind bemerte es und sah sie völlig ruhig an: "Willst du mit mir etwa spielen? Deine Macht ist gering im Vergleich mit meiner. Also streng dich nicht an. Du hast keine Chance gegen mich." "Das werden wir noch sehen!" flüsterte sie entschlossen und fuhr fort. Ihr trauriger Blick glitt zu ihrem toten Geliebten, der für ihren Fehler so hart bestraft wurde. Er hoffte auf eine glückliche Zukunft mit ihr. Aber anstatt durch ihre Liebe vereint zu sein, wurden sie vom Tod getrennt. Es war ihre Schuld, dass das Böse kam. Sie erzitterte, als ihr klar wurde, dass so viele Unschuldigen den gleichen Schmerz wie sie bald kennenlernen werden ? den Verlust eines geliebten Menschen. "Nein! Keiner soll für mein Versagen büsen!" schrie sie unerwartet auf, "hörst du! Keiner!!" Dank dem Schmerz in ihrem Herzen, der ihr Gewissen so belastete, erschien ein unbekanntes Licht um ihr Medaillon, das immer stärker glühte. "Was soll das?!" schrie ihr Gegener erschrocken auf und wich einen Schritt zurück. Doch sie beachtete ihn gar nicht und konzentrierte sich weiter. Denn tief in sich fand sie eine Kraft, die sie gar nicht kannte. Eine Macht, die erst durch ihre Liebe zu jemandem erweckt wurde. Mit ungewöhnlicher Selbstverständlichkeit erhob sie ihre Hände vor die Brust und legte sie zu sich so, als würde sie beten. Ihre Lippen begannen etwas zu flüstern, aber keiner konnte ihre Worte wirklich hören. Nur der Planet reagierte auf ihre Bitte und erzitterte nochmals. Doch dieses Mal erschienen erste Risse um sie. Ganze Felsen wurden aus dem Boden gerissen. All die Masse flog um sie im Kreis, wie ihre Kraft unaufhaltbar an wuchs. Mit jedem Moment nahm sie mehr Lebensenergie in sich auf, um ihrem schlimmsten Feind trotzen zu können. Plötzlich wurden die Blitze um ihren schlanken Körper strärker und zerstörten einige Felsen. Ihr blauer Stirnkristall begann gleichzeitig zu glühen, bis er unerwartet in Tausende kleine Splitter zersprang. Ihre strahlende Gestalt wurde von diesem Kristallstaub umgeben, wie der Wind mit ihrem weißen Gewand und goldenen Haaren spielte. Die Sonne verschwand nun völlig und rief den Eindruck vom Ende der Welt hervor. Im selben Augenblick verstummte Serinja und senkte ihre Arme. Auf ihrer Stirn erglühte ihr blaues Zeichen. Das Zeichen, das alle ihre Geheimnise verbarg, repräsentierte nun ihre gesamte Macht. Entschlossen erhob sie ihr Blick zu ihrem Feind und sah ihm fest in die Augen. "Was hast du getan?!" fragte dieser verwirrt, wie er sie die ganze Zeit beobachtete. "Das Siegel wurde aufgehoben..." antwortete sie knapp und beobachtete ihn weiterhin unerschrocken. "Siegel?" "Ja," erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, wie sie jetzt mehr wusste als er, "dachtest du etwa, dass wir wirklich so schwach sind?" "A-Aber wie?" stotterte er verwirrt, "ihr könnt nicht eure Macht so erhöhen! Das ist unmöglich!" "Oh, doch. Wir gehören schließlich zu den Hauptmächten des ganzen Universums," sagte sie gelassen und trat zu ihm etwas näher. Bei jedem Schritt schwebten die fliegenden Felsen von ihr zurück, um ihr Platz zu geben. Einige Metern vor ihm hielt sie inne und sah ihn das letzte Mal an: "Du kannst uns nicht besiegen, denn wenn du das tust, wirst du alles zerstören wonach du dich so sehnst." "Nein! Du lügst!!" schrie ihr dunkler Gegner auf und lief auf sie zu. Er wollte sie angreifen, aber die Energiebarriere um sie schützte sie und warf ihn weg. Hart landete er auf dem nun felsigen Boden und stand nur langsam auf. Serinja nutzte es und erhob ihre Arme über den Kopf. Dabei begann sie ihre gesammelte Energie zu bündeln und die Erde bebte nochmals. Ein dichter Nebel erschien aus dem Nichts und umkreiste ihren strahlenden Körper in einer Lichtspirale. Dann schien sich die sichtbare Energie um ihre erhobene Hände zu konzentrieren. Die Luft wurde fast unatembar, wie sie mit so viel Karft erfüllt wurde. Kleine Sterne erschienen um ihre Finger und eine Kugel aus gleißendem Licht bildete sich zwischen ihren Fingern. Ihre Augen bekamen einen fast mystischen Ausdruck, wie sie die magischen Worte aussprach und ihr Stirnzeichen daraufhin sofort reagierte. Ein starker Energieausbruch verursachte eine vernichtende Welle, die jede Felsenmasse in ihrer Umgebung zerstörte. Serinja hielt ihre Augen geschlossen, denn diese Attacke war selbst für sie zu gefährlich. Es kostete sie viel Energie, aber das war jetzt nicht wichtig. Ihr Fehler konnte alles vernichten, was ihre Schwestern und sie erreicht haben und das dürfte nicht passieren. Nicht, wenn sie es aufhalten konnte. Die Spannung in der Luft gab nach, wie sie ihre Energieniveau wieder senkte. Erst, wenn es genügend niedrig war, öffnete sie ihre glänzenden Augen und sah sich um. Der Himmel war wieder blau und die Sonne strahlte wie immer, aber das war die einzige Ähnlichkeit, die sie fand. Keine Wiese, kein Wald oder nur etwas von Natur war in Sicht. Die Gegend erinnerte an eine Landschaft gleich nach einem Vulkanausbruch. Nur Staub und Asche. Ihr einziger Begleiter war nur der Wind, der über diesem Kampfplatz gelassen flog. "Es tut mir leid," entschuldigte sie sich erstmals bei der Natur und dem Planeten, "bald wird alles so sein wie früher." Ihre traurigen Worte wurden vom Wind weggetragen, wie sie sich zu dem einzigen Baum drehte, der noch überiggeblieben ist und den sie absichtlich verschonte. Denn es war ihr Baum. Er erinnerte sie an ihre verlorene Liebe, so wie er ihre gemeinsame Momente schützte. Nun schützte er ihren toten Geliebten, der unter seiner grünen Krone ruhte. Sie kam langsam zu ihm und kniete zu ihm nieder. Leicht streichelte sie über seine kalte Wange, wie ihr Stirnzeichen begann wieder zu glühen. "Lebewohl, Liebster. Wir sehen uns eines Tages wieder, da bin ich mir sicher," flüsterte sie liebevoll und auch traurig, wie sie sich von ihm verabschiedete. Sein Körper erstrahlte im selben Augenblick und verwandelte sich in Tausende kleine Lichtpunkte, die sie erstmals umkreisten und dann zum blauen Himmel hinauf schwebten. Sie war wieder allein, so wie sie es immer war... ~*~ Lange stand sie unter dem grünem Baum, der in dem Wind beruhigend rauschte. Sie hörte seinem traurigen Lied zu und erinnerte sich an ihre glückliche Zeit. Plötzlich wurde sie von fremden Stimmen gestört. Gelassen öffnete sie ihre Augen und erblickte ihre zwei Schwestern, die sich verwirrt um sahen. "Was ist denn hier passiert?" fragte Siwinja, wie sie etwas Asche in ihrer Handfläche hielt. Soranjas Blick war ähnlich, wie sie Serinja beobachtete. Diese trat einen Schritt zu ihnen, damit sie ihr nun sichtbares Stirnzeichen sehen konnten. "Oh Gott! Serinja, was hast du getan?!!" schrie Soranja aufgeregt auf, als sie es erblickte, "warum hast du den Siegel aufgehoben?!" "Ich verstehe nicht, Soranja. Was ist so falsch daran?" sagte Serinja verwirrt und kam bis zu ihr. Diese drehte sich zu Siwinja, die traurig nickte und ihre Frage beantwortete: "Du hast den höchsten Gesetzt gebrochen, Schwester ? sich nie in einen Menschen zu verlieben. Uns ist es einfach nicht erlaubt zu lieben. Verstehst du?" "Aber warum nicht? Sag mir einfach warum?" klang Serinjas verzweifelte Stimme, wie sie die gebrochenen Gesichter ihrer Schwestern beobachtete. "Weil wir das Licht repräsentieren und zu rein sind. Denn wenn wir uns verlieben, wird unser Licht zu stark und das Gleichgewicht zwischen dem Licht und der Dunkelheit gestört. Um es wieder auszugleichen, wird etwas Böses kommen und dies tun. Deshalb gibt es solches Gesetzt, weil wir alles zerstören können und für diese Welt zu gefährlich sind." Serinja nickte verständnisvoll und drehte sich zu ihrem Lieblingsbaum. "Das Böse war bereits hier," sagte sie kaum hörbar. "Was?!" "Es hat mir meine Liebe weggenommen, aber ich habe es besiegt. Es wird keinem mehr schaden." "Das ist hier also passiert," bemerkte Siwinja und sah sich nochmals um, "doch ich befürchte, dass das erst der Anfang war." Serinja schüttelte den Kopf: "Nein, es wird nie wieder passieren. Meine Macht war zu groß." "Du irrst dich, Schwester," übernahm Soranja wieder das Wort, "man kann es nicht vernichten, so lange bis das Gleichgewicht gestört ist. Du kannst es zwar einmal besiegen, aber es wird immer und immer wieder zurückkommen. Wir können nicht überall sein und der Feind weiß es. Er wird diese Schwäche für sich nutzen und uns eines Tages um unsere Macht berauben." "Das würde ja bedeuten, dass..." Serinjas Stimme starb ab, wie ihr ihr Fehler klar wurde. "Es tut mir leid," versuchte Siwinja sie zu beruhigen und umarmte sie verständnisvoll, "du konntest es nicht wissen. Doch es gibt eine Sache, die du noch tun kannst, um das Schlimmste zu verhindern." "Siwinja hat Recht," nickte Soranja, "du musst deine Liebe aufgeben und ihn für immer vergessen. So wird das Gleichgewicht wieder hergestellt." "Nein!!" schrie Serinja plötzlich auf und riss sich aus Siwinjas Umarmung, "das werde ich niemals tun! Hört ihr! Niemals!! So lange ich lebe und meine Liebe in meinem Herzen bewahre, lasse ich es niemals zu!!" Ihre Schwestern sahen sie verwirrt an. So erlebten sie sie noch nie. "Versteht ihr denn gar nicht?!" sagte sie verzweifelt, "es ist meine Schuld, das der einzige Mensch, den ich je liebte, tot ist. Meine Schuld, dass all das Leben verschwinden wird. Ich sollte dafür büsen nicht ihr oder die anderen. Aber vergessen kann ich einfach nicht." Traurig schaute sie zu der grünen Krone, die alle ihre Erinnerungen wieder hervor rief. "Ich habe ihn wirklich geliebt. Er gab mir so viel Geborgenheit, die mir so fehlte..." "Serinja," sagte Siwinja beruhigend und kam zu ihr näher. Langsam erhob sie ihre Hand zu ihrer Schulter. Doch als sie ihr Gesicht an sah, erstarrte sie. Eine klare Träne glänzte an Serinjas Wange und verleihte ihr so ein engelhaftes Aussehen. Siwinja trat erschrocken zurück, wo sie Soranjas verwirrten Blick traf. "Sie weint..." antwortete diese auf ihre unausgesprochene Frage. Soranja drehte sich mit Unglauben zu ihrer jüngsten Schwester, die ihren Blick zu ihr senkte. Ihre Augen waren traurig und voll mit Schmerz, den keine Göttin des Licht je erspürte. "Ich habe ihn wirklich geliebt," flüsterte sie nochmals und schloss ihre Augen. Ihr Stirnzeichen erstrahlte im selben Moment mit neugewonner Kraft. Seine silberblaue Aura überging auf die zum Boden fallende Träne und vereinigte sich mit ihr. Dann begann diese plötzlich zu schweben. Serinjas Blick klärte sich, wie sie dieses kleine Wunder sah. Sie hatte zum ersten Mal geweint und ihre erste Träne verkörperte all ihre Liebe, die sie jemals empfand. Schützend nahm sie sie zwischen ihre Hände. "Meine erste Träne..." lächelte sie leicht. Plötzlich erstarrte ihr Körper unter neuer Vision. Schreckliche Bilder von Zerstörung und Leid erfüllten ihre Meinung und gewährten ihr so den Blick in die Zukunft. Sie zitterte noch, wie sie weiter sprach: "Und viele Tränen werden noch vergossen..." Neue Hoffnung erfüllte aber ihr Herz, wie ihr mehr von der bevorstehenden Zeit gezeigt wurde. Zwar gab es viel Leid und Trauer, aber irgendwo nah an ihrem Herzen war das letzte Licht des Universums verborgen. Eine Reihe der Gesegneten bewachte es und trug sein Glanz in die ferne Zukunft weiter. "So soll es sein," flüsterte Serinja als Antwort auf diese unausgesprochene Bitte. Ein neuer Energieausbruch umfasste ihren Körper, so dass ihre Schwestern eine Weile nichts sehen konnten. Doch danach trat das gleißende Licht zurück und ließ einen silbernen Kristall beraubender Schönheit erstrahlen. Mit Unglauben sahen sie die Energie, die im Innern des Kristalls funkelte. "Er soll das Leben schützen..." sagte Serinja mit einer mystischen Stimme und erhob den Silberkristall in die Höhe. Dieser begann sofort zu strahlen und setzte gleißendes Licht frei. Soranja und Siwinja konnten es nicht glauben, wie sich die Natur um sie wieder regenerierte und alles so wie vorher war. "Wie...?" fragte Siwinja verwirrt, als sie das zurückgekehrte Leben um sich sah. Serinja senkte im selben Augenblick den Kristall und lächelte ihre Schwester liebevoll an: "Er trägt das ewige Licht in sich." "Hast du etwa...?" weitete Soranja erschrocken ihre Augen. "Ja," nickte diese zur Antwort und ließ ihre schneeweißen Schwingen erscheinen, "ich habe die Mehrheit meiner eigener Kraft darin eingeschlossen. Es ist besser so. Nur Menschen sollte es erlaubt sein über ihr Schicksal zu entscheiden. Unsere Zeit ist vielleicht abgelaufen, aber unser Glaube sollte in ihnen weiter leben. Und dieser Kristall wird ihnen den richtigen Weg zeigen." "Aber er könnte auch als Waffe missbraucht werden, oder?" Serinja nickte traurig und sah den Kristall genauer an: "Aber nicht jeder wird ihn beherrschen können. Nur den Reinsten wird es erlaubt sein." "Aber kein Mensch besitzt unsere Reinheit und Licht, Serinja," widersprach ihr Soranja. "Ja, da hast du Recht. Noch gibt es keinen Menschen, der das reinsteLicht in sich trägt. Noch nicht," lächelte sie geheimnisvoll. Ihr Blick flog dabei zu einer Mondsichel, die den rötlichen Himmel der untergehenden Sonne erstrahlte. "Aber bald wird es so einen geben..." Mamoru löste sich plötzlich aus ihrer Umarmung und sah sie verdutzt an. Ihre Augen glänzten geheimnisvoll, wie beide nun ihre gemeinsame Vergangenheit kannten. Dazu wusste er auch etwas mehr, als es ihm eigentlich erlaubt sein sollte. "Du hast... den Silberkristall..." stotterte er etwas, wie er die neugewonnene Kenntnis versuchte zu verarbeiten. Seine Worte wurden jedoch von ihr unterbrochen, wie sie den Zeigefinger auf seine Lippen legte und den Kopf leicht schüttelte: "Das ist ein Geheimnis..." ---- Anmerkung des Autors: So jetzt wisst ihr, warum ich gerade den Kapiteltitel Die Legende einer Träne gewählt habe... Dazu habe ich einige Eindeutungen gemacht, die noch interessant werden... ~.^ Kapitel 49 - Der Anfang ------------------------ Hallo! Ich lebe noch! (Na ja, wenigstens sehe ich nicht alles doppelt *g*) Während der Weihnachtszeit brauchte ich etwas Ruhe, weil ich auch noch krank war (das kann nur mir passieren *seufz*). Ich danke all meinen Kommischreibern für ihre Unterstützung und wünsche ihnen alles Gute auch im neuen Jahr 2004!! Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 49 - Der Anfang "Es ist zu lange her, als dass sich noch jemand daran erinnern konnte," sagte sie mit einer verträumten Stimme und erhob ihr Blick zu der gläsernen Hallendecke, wo gerade eine Mondsichel erschien, "ich war noch jung und unerfahren, als dass ich die Konsequenzen wirklich verstehen konnte. Doch diese Entscheidung bedauerte ich nie. Der Silberkristall repräsentierte die unbegrenzte Reinheit des Lichts und gab so viel Hoffnung denen, die bereits verloren waren. Und wie ich das Böse in meiner Vision sah, so kam es. Viele Kämpfe und Kriege folgten und brachten viel Leid mit sich. Sie rissen viele unschuldige Leben in die Verdammnis der Dunkelheit..." Serinjas Blick wurde bei diesen Worten traurig und eine glänzende Träne erschien an ihrer Wange. Mamoru verstand ihre Gefühle, denn es war auch seine Schuld, dass das Böse in diesem Universums überhaupt erscheinen konnte. Tröstlich schloss er ihre zerbrechliche Gestalt in seine starke Arme und streichelte sie sanft über ihr Haar. Beruhigt legte sie sich dabei an seine Brust und schloss ihre Augen, die all das Leid der Vergangenheit wieder sahen. Nach einer Weile des Schweigens erhob sie ihr Blick zu ihm und sprach weiter: "Sie versuchten all das Gute zu vernichten oder wenigstens für sich zu gebrauchen. Eines Tages kamen sie auch zum Mond und griffen ihn an. Doch das ewige Licht im Kristall konnten sie nicht zerstören. Es war zu mächtig und zu rein für sie. Sie wurden von ihm versiegelt, damit sie keinem mehr schaden konnten. Nach diesem sinnlosen Krieg begann das wirkliche Zeitalter des Lichts. Der Mond wurde zum Zentrum der damaligen Galaxie und wurde im verschiedenen Kulturen als ein Symbol für Reinheit und Licht anerkannt. Aus dieser goldenen Ära stammen auch die mächtigsten Gegenstände wie zum Beispiel der heilige Gral. Die Mondfamilie nutzte die Kräfte des Silberkristalls gut und bewahrte sein Licht für die Zukunft." Plötzlich wurde Mamoru klar, wer der wahre Besitzer des Juwels war, und sah sie etwas verwirrt an. "Wie ist er eigentlich in den Besitz der Mondfamilie gekommen? Ich kann mich nicht erinnern, dass es damals auf dem Mond überhaupt Leben gab," fragte er neugierig. Serinja schwieg jedoch. Langsam löste sie sich aus seiner Umarmung und senkte ihr Blick zu ihren Händen, die mit dem weißen Stoff ihrer Uniform nervös spielten. Ihr Schweigen wurde fast unerträglich, wie sie sich unerwartet von dem kalten Marmorboden erhob und wieder zum leuchtenden Mond am Nachtshimmel hinauf sah: "Es ist noch zu früh, um alle Geheimnise lüften zu können..." Mamoru wurde dabei klar, dass sie es ihm nicht sagen wollte. Wenigstens nicht jetzt und hier. Wie er noch in seinen Gedanken war, stellte sich Serinja wiedermal vor die Vitrine. Der schwarze Kristall im Innern schien in diesem Augenblick schwach zu leuchten, wie sie sich zu ihm mit jedem Schritt näherte. Doch diese Schritte wurden für sie langsam zu gefährlich. Je mehr Energie sie austauschte, desto näher war sie auch dem Abgrund ihrer eigener Existenz. Ihr letzter Blick galt ihrem Geliebten, der sie verständnisvoll beobachtete. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment, wo sie die Harmonie ihrer Gefühle spüren konnten. Dabei wurde ihr klar, dass er sie bei jedem ihren Versuch den Kristall zu bekommen unterstützen wurde. Auch wenn er völlig unsinnig sein sollte. Glücklich und dankbar lächelte sie ihn an. Dann betrat sie die Nebelwelt. *** Etwas war in Bewegung geraten. Nur konnte sie nicht sagen was. Das einzige, was sie noch erkennen konnte, waren die vier übriggebliebenen Kriegerinnen. Alles andere verlor sich in dem leuchtenden Nebel um sie. Vorsichtig sah sie sich um. Sie konnte eine fremde Präsenz spüren, aber versuchte vergeblich jemanden zu entdecken. Stille war ihr einziger Begleiter in dieser Welt, die keinem gehörte und von keinem wirklich beherrscht wurde. Dann war dieses fremde Gefühl wieder weg. "Was war das nur?" dachte sie und sah sich nochmals um. Nichts. "Wahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet," schob sie dieses merkwürdige Erlebnis zur Seite und widmete sich wieder ihrer eigentlichen Mission. Die von ihr diesmal gewählte Person trug eine blau-weiße Uniform, die sie zu gut kannte. Ihre aller erste Sailoruniform rief in ihr viele Erinnerungen hervor. Ihre ersten Kämpfe, neue Freunde und neue Feinde kamen ihr dabei in den Sinn. Doch jetzt gehörte sie einer anderen. Serinja blickte ins Gesicht der neuen Kriegerin des Mondes und konnte Spuren von Besornigs finden. Auch sie trug die Pflichten einer Sailorkriegerin schwer, genauso wie sie es früher tat. Serinja verstand sie völlig. Manchmal schienen die Pflichten einer Sailorkriegerin viel mehr wie ein Fluch zu sein. Doch dieser Fluch gab auch die Möglichkeit jeden geliebten Menschen zu beschützen... Plötzlich wurde ihr wiedermal klar, dass sie viel zu viel Zeit vergeudete, und sich lieber auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren sollte. "Sailor Moon - Miriam Tsukino," flüsterte sie dann kaum hörbar, "Kriegerin der Reinheit und Prinzessin des weißen Mondes, ich bitte dich um deine Unschuld und deinen Glauben. Erinnere dich an dein Licht... Schwester..." Ein rosa Licht um die Sailorkriegerin erstrahlte mit unglaublicher Kraft, wie sich sogar Serinjas Aura silbern verfärbte und die Aura der Mondprinzessin begleitete. *** "Shingo! Die gehörte mir!!" schrie Miriam aufgebracht und kämpfte mit ihrem Bruder um eine letzte Fleichknödel. "Aber ich nahm sie zuerst!" verteidigte er sich und alles schien in einem großen Streit zu enden, wenn nicht Ikuko eingegriffen hätte. "Hier!" sagte sie wie immer fröhlich und brachte noch einen vollen Teller mit sich, "ich habe für euch extra noch weitere gekocht." Die beiden Geschwister sahen sich kurz an, bevor sie den Kampf fortsetzten. Luna seufzte bei diesem Hinblick: "Einige Sachen ändern sich wohl nie..." Dann verlässte sie die Küche mit langsamen Schritten. Ihre Gedanken waren sehr weit, denn die neuesten Erkenntnisse ließen sie einfach nicht los. Ein merkwürdiges Gefühl, dass sie etwas Wichtiges übersah, verfolgte sie auf Tritt und Schritt und ließ sie nicht einmal ruhig einschlafen. Als sie fast Miriams Zimmer erreichte, fingen ihre feine Ohren plötzlich ein fremdes Geräusch. So als würde ein leises Flüstern das ganze Haus erfüllen. Dann wurde es stärker. Eine weibliche Stimme hallte durch den Flur, wie sie immer näher zu dem Zimmer kam. Dann bemerkte sie das silberne und rosa Licht, das durch die Türspalte schien. "Was ist denn da los?" Mit einfachen Sprüngen gelang sie zu der Tür und blickte kurz hinein. Alles schien normal zu sein. Na ja, bis auf das Licht. Deswegen steckte sie ihren Kopf durch die Spalte und sah sich um. Das Erste, was sie erblickte, erschreckte sie fast. Eine hochgewachsene Fremde im Weiß stand vor dem Bett und leuchtete mit einem angenehmen Licht. "Wer ist das?" dachte Luna aufgebracht und wollte gerade den ungebetenen Gast mit ihren Krallen angreifen, als sie die schwebende Brosche von Miriam bemerkte. "Was ist...?" Weiter kam sie nicht, denn die Fremde sprach unerwartet weiter: "Ich rufe dich, Kriegerin des Mondes. Ich rufe deine Unschuld und deine Reinheit." Ihre Stimme schien sich in diesem Augenblick mit dem umgebenden Licht zu verschmelzen, denn danach begannen sich die beiden Kräfte zu vermischen. Luna beobachtete das mit Unglauben und war nicht fähig einzugreifen. Tausende Erinnerungen beherrschten plötzlich ihre Gedanken. Längst vergessene Bilder tauchten wieder auf. Bilder, die sie gar nicht wusste zu wissen. Tausende Gesichter, die ihr so bekannt vor kamen und gleichzeitig so fremd. Ihr Kopf begann bei dieser Menge an Informationen unangenehm zu schmerzen. Gerade wollte sie aufschreien, als plötzlich alles wieder verschwand. Die Fremde im Weiß stand dort immer - nur glühte sie nicht mehr. Stattdessen hielt sie etwas Leuchtendes in ihren Händen und sah es zufrieden an. Beim besseren Hinsehen erkannte Luna eine dreidimensionale Mondsichel, die mit allen Farben des Lichts strahlte. "Das Symbol der Mondfamilie," flog es ihr durch den Kopf, wie sie unbewusst näher kam, "aber wieso? Wer ist diese Frau?" Als würde sie ihre Frage hören, erhob diese ihren Blick von dem Symbol in ihrer Handfläche und sprach so leise, dass sogar Luna hatte Probleme die Worte richtig zu verstehen: "Lange ist es her... Doch die Zeit ist nun gekommen, um den Krieg neu anzufangen." Luna weitete erschrocken ihre Augen, als sie das Wort Krieg hörte. Doch die Fremde sprach weiter: "Erlaube der Letzten der Reihe die unendlichen Kräfte des Lichtes zu nutzen, genauso wie die Erste es damals tat. Kehre nun aus dem Abgrund der Vergessenheit und zeig deine wahre Stärke..." Dabei erhob sie ihre rechte Hand und offenbarte eine wunderschöne schneeweiße Feder. Diese verwandelte sich sofort in einen goldenen Staub, so als würde sie vom Tageslicht vernichtet. Aber anstatt wirklich zu verschwinden, konzentrierten sich die kleinen Teilchen um die schwach glühende Mondbrosche. Kleine Risse erschienen an ihrer Oberfläche, wie der innere Halbmond begann zu glühen. Die kleinen Lichtteilchen versammelten sich um das Mondzeichen und verschmelzten mit ihm. Und dabei wurden die Risse immer größer. "Das ist zu viel Energie!" dachte Luna beunruhigt, "das kann sie doch unmöglich aushalten! Sie wird brechen!!" Und dann kam das, was kommen musste. Die Brosche hielt die größe Menge der Energie nicht aus und zersprang in Tausende kleine Splitter. "Nein!!!" schrie Luna entsetzt auf, "die Brosche!... Die einzige Mondbrosche... Sie... Sie ist vernichtet!!" Lunas Körper zitterte. Ihre letzte Hoffnungschimmer erlosch gerade und tauchte ihr Herz in tiefe Dunkelheit ein. "N-Nein..." stotterte sie entsetzt, "das kann nicht..." Dabei sah sie die Fremde an, die die schwebenden Splitter ruhig beobachtete. Lunas Blick verfinsterte sich plötzlich. "Wieso? Wieso hast du das getan?!!" schrie sie sie an und ging in ihre Kampfposition über, "sie war die Letzte!" Im selben Augenblick bewegte sich ihre angebliche Gegnerin, aber sah sie sie nicht an. "Hab' Vertrauen, Luna," erfüllte ihre angenehme Stimme das Zimmer und hallte noch eine Weile durch die Flure des Hauses. Die Katze zuckte beim Hören ihren Namens und weitete überrascht ihre Augen: "Wer bist du?! Und woher kennst du mich?!" Doch Serinja hatte gar nicht vor ihr zu antworten, stattdessen lächelte sie leicht: "Sieh..." Anfangs verstand Luna nicht, was sie damit meinte, aber dann bemerkte sie es. Die Splitter der zerbrochenen Brosche begannen unerwartet zu glühen und setzten sich langsam zusammen. Dann verschmelzten sie in eine einzige leuchtende Kugel, die eine neue Form an nahm. Nach einer Weile erinnerte sie dann an eine zarte schneeweiße Rosenknospe. "Was ist das?" fragte Luna neugierig und trat näher zu der zauberhaften Blüte. "Die Blüte des Lichts," antwortete Serinja geheimnisvoll, "sie verbirgt das Herz der ersten Mondkönigin und somit ihre Kraft." "Die erste Mondkönigin?" sagte Luna erschrocken und beobachtete die schwebende Blume mit großen Augen. "Sie wird ihr Geheimnis bald preisgeben. Doch bis dahin seid geduldig..." Serinjas Gestalt begann gleichzeitig zu verblassen, wie sie sich von Luna weg drehte. "Warte!" rief Luna noch eilig und sprang dabei aufs Bett, "sag mir bitte, wer du bist und wieso du so viel weißt." Serinja senkte ihr Blick zu der schwarzen Katze mit dem goldenen Halbmond auf der Stirn und beobachtete eine Weile ihre Augen. Sie waren mit Neugier erfüllt, aber hatten auch einen ganz speziellen Glanz, an den sie sich noch von früher erinnerte. "Ich bin die, deren Schicksal ist zu sterben um wiedergeboren zu sein, so lange bis das Ende kommt." "Das Ende?" wich Luna bei dieser Antwort zurück, aber ließ von der Fremden den Blick nicht los. "Ist sie etwa die Frau aus Plutos Vision?" dachte sie nervös und trat noch einen Schritt zurück, "aber das würde ja bedeuten, dass..." Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn Serinja erhob ihre Hand mit der Mondsichel und schien sie der Katze zu geben. Luna verstand nicht. "Sieh die Vergangenheit, Luna - so wie sie wirklich geschah..." flüsterte Serinja und ein angenehmes Licht erfüllte im selben Augenblick das Zimmer. Lunas Kopf begann wieder zu schmerzen, wie Tausende Bilder aus ihrem Unterbewusstsein auf tauchten und sich in klare Erinnerungen zusammen setzten. Der Mond war diese Nacht ungewöhnlich friedlich. Die ausgehende Sonne, deren Licht die Konturen des blauen Planeten leicht berührte, tauchte die Oberfläche des Himmelskörpers in seine gleißende Weiße. Die schwarze Katze sprang vom Felsen und sah sich nochmals um. Sie konnte es spüren. Etwas war im Gange. Nur konnte sie nicht sagen was. Dann fingen ihre empfindlichen Katzenohren eine leise Melodie, die vom Wind weggetragen wurde. Wie sie sich der angeblichen Quelle immer mehr näherte, erkannte sie dann die Worte und Melodie eines Schlaflieds. Es war so beruhigend und so angenehm, dass sie vielleicht selbst eingeschlafen hätte, würde sie nicht so neugierig sein. Dann mit einem hohen Sprung gelang sie zum großen See, der einige kleinere Inseln um gab. Sie kannte diesen Platz ganz genau, aber heute war es irgendwie anders. Sie weitete überrascht ihre Augen, als sie das klare Wasser des Sees erkannte, das unter Tausenden schneeweißen Blütenblätter fast verschwand. Alles glänzte mit dem Licht der aufgehenden Sonne, die ließ alles so zauberhaft aussehen. Und dann als Luna fast dachte, dass sie nur träumte, erkannten ihre Augen eine knienende Gestalt im Weiß. "Wer ist das?" dachte sie verwirrt und gelang mit einigen Sprüngen zum Seeufer, wo gerade einige wunderschöne Blumen erblütten. Luna näherte sich langsam zu einer und beschnüffelte sie misstrauisch. Sie konnte sie noch an die Blume Xenian erinnern, die ihre Heimatwelt vor vielen Jahren zerstörte. Doch wie sie schnell fest stellte, waren diese weißen Blumen völlig harmlos. Sie rochen sehr angenehm und hatten einen beruhigenden Duft. "Schön," sagte sie mit einer verträumten Stimme und sah zu dem blauen Planeten hinauf. Im selben Augenblick verstummte aber die wunderschöne Melodie des Schlaflieds und zwang so die schwarze Katze in die Realität zurückzukehren. Ihr Blick glitt zu der knienden Gestalt einer jungen Frau, die von ihr so etwa 200 Meter entfernt war. Sie hielt ein kleines Kind in den Armen und lächelte es liebevoll an. Luna bemerkte auch den Steinweg, der zu der Fremden führte. Die Steine schienen fast über dem Wasserspiegel zu schweben und lockten sie näher zu kommen. Mit einigen Sprüngen gelang sie dann schließlich zu der Fremden, die sie anscheinend gar nicht bemerkte. Luna nutzte es aus und sah sie besser an. Sie trug eine bodenlange weiße Robe, die ihre schlanke Figur zum Vorschein brachte. Ihren Kopf schützte sie mit einem langen durchsichtigen Schleier, der unter dem Sonnenlicht stark glänzte. Wie Luna aber besser hin sah, erkannte sie, dass nicht nur der Stoff so glänzend war. Viel mehr waren es ihre lange goldene Haare, die ihr auch etwas von dem gleißenden Licht verleihten. Was jedoch zum Nachteil hatte, dass Luna nicht so richtig ihr Gesicht erkennen konnte und alles viel mehr verschwommen sah. "Hallo, Kätzchen," erklang unerwartet die zarte Stimme der Fremden, wie sie ihr Blick zu ihr erhob. Luna wollte eigentlich zur Verteidigung übergehen, aber die umgebende Aura beruhigte sie irgendwie und ließ sie vertrauen. "Hab' keine Angst. Ich habe dich erwartet," sprach sie weiter und lächelte sie freundlich an. "W-Wer sind sie und was machen sie hier?" "Ich bin nur eine Reisende, die eine neue Heimat sucht," erhob sie ihren Blick zum blauen Planeten über ihrem Kopf, "weil mein Vertrauen missbraucht und meine Liebe getötet wurde. Doch meine Hoffnung lebt weiter..." Bei diesen Worten legte sie das schlafende Kind auf den mit Blütenblättern bedeckten Boden und streichelte es zart über seine silbernenen Haare. Luna verstand nicht und beobachtete alles viel mehr überrascht: "Aber hier ist es nicht sicher. Seit einigen Tagen bewohnt den Mond eine fremde Macht, die sicherlich keine guten Absichten hat. Und ich kann nicht sagen, wie lange es noch so ruhig bleibt. Doch für eine Frau und ein Kind ist es hier sicher zu gefährlich." Die Fremde nickte: "Ich weiß... Deswegen bin ich auch hier her gekommen." Lunas Augen weiteten sich überrascht an diesen Worten. "A-Aber... warum?" stotterte sie verwirrt. Doch die erhoffte Antwort bekam sie nie, denn der Boden erschütterte stark unter einer starken Macht. Luna sprang erschrocken auf und sah sich ängstlich um: "Es ist wieder da!" Weiteres Erdbeben bildete größere Wellen an dem bisher ruhigen Wasserspiegel. "Schnell! Versteckt euch!!" schrie die schwarze Katze und stellte sich schützend vor die Ahnungslosen, "ich werde es bis dahin aufhalten. Also geht!!!" Im selben Augenblick zersprang der nahgelegene Felsen und befreite so ein graues Wesen, dass entfernt an einen chinesichen Drachen und eine Schlange erinnerte. Seine Augen erglühten rot, als es die reine Energie in der Luft bemerkte. Nach einem kurzen Aufschrei drehte er sich zu der kleinen Gruppe, die den mittleren Insel bewohnte, und flog auf sie zu. Lunas Fell sträubte sich in diesem Moment und sie ging in eine Angriffsposition über. "Nicht so schnell, du übergroße Eidechse!" sagte sie drohend, "erstmals bekommst du es mit mir zu tun!" Danach sprang sie in die Höhe. Ihre Krallen machten Bekanntschaft mit der ungewöhnlich widerstandsfähigen Haut ihres Gegners und zerkratzten es nur oberflächlich. Trotzdem schrie das unbekannte Wesen auf und drehte sich nach ihr. Luna erreichte somit das, was sie wollte. Die ganze Aufmerksamtkeit wurde nun ihr geschenkt und die fremde Frau konnte sich mit dem Kind verstecken. Doch alles ging anders... Wie sie sich nach den Zwei um drehte und erschrocken feststellen musste, dass sie immer noch da waren, nutzte das ihr Gegner aus und schlug sie nieder. Luna schrie auf, wie ihr Körper gegen einen Stein hart auf prallte. Einen Moment bewegte sie sich nicht, wie sie für einen kurzen Augenblick ihr Bewusstsein verlor. Doch als sie ihre Augen wieder öffnete und ihren Gegner vor dem Kind erblickte, wusste sie sofort was zu tun... Ihr Körper fühlte sich schwach und schmerzlich, aber trotzdem stand sie langsam wieder auf. "Niemals," flüsterte die schwarze Katze mit Entschlossenheit in ihrer Stimme, "niemals gebe ich auf!!" Mit unsicheren Schritten gelang sie dann schließlich vor das Kind und stellte sich nochmals schützend auf. Das graue Wesen brüllte vergnügt und bereitete sich auf einen weiteren Angriff vor. Lunas Augen verengten sich plötzlich, als ihr Gegner los stürmte. Doch als er nah genug war, um sie alle töten zu können, begann die ganze Umgebung zu strahlen und blednete sie. Das unbekannte Wesen wurde dabei durchsichtig, wie es wieder in reine Energie umgewandelt wurde und nach einigen Metern in einem leichten grauen Nebel verschwand. "Was...?!" sagte Luna überrascht und sah sich eifrig um, ob das nicht nur ein Trick sein sollte. Doch nichts geschah. Alles blieb ruhig, wie vorher, als sie hier an kam. Noch unruhig blickte sie zu der Fremden, die leicht nickte: "Du hast deinen Mut und Entschlossenheit bewiesen. Dein Herz wird ein guter Lehrer für sie sein." Luna weitete überrascht und auch etwas gereizt ihre Augen: "Wollen Sie mir etwa sagen, dass das gerade nur ein Test war?! Sind Sie verrückt?!" "Keines Wegs," sprach die junge Frau weiter, "ich habe jemanden gesucht, der reines Herzens ist und entschlossen ist Unschuldige zu schützen." "A-Aber warum?" stotterte Luna verwirrt und trat etwas zurück, wie ihr alles so unnatürlich vor kam. "Um sie zu beschützen und zu lehren," streichelte die Fremde das lächelnde Kind über seine silberne Haare und erhob ihr Blick zu der schwarzen Katze, "ich kann es nicht mehr tun..." Ihre Stimme verlor plötzlich an Klarheit, wie eine einzige Träne ihre blasse Wange runter glitt. Im selben Moment hatte Luna das Gefühl, als ob sie all ihren Schmerz spüren konnte. "Nun wird es an der Zeit, sich mit dem Mond zu verbinden." Langsam erhob sie ihre Hände zum Gebet und schloss ihre dunkel blauen Augen. "Ich rufe dich, Perle des Universums," erklang ihre liebevolle Stimme mit einem traurigen Hinterton. Die Oberfläche des Mondes erschütterte leicht, wie die bittenden Worte alle Ecken des Himmelskörpers erreichten. "Höre meine Bitte. Höre meinen Wunsch. Werde zur Heimat meiner letzten Hoffnung. Nehme meine Kraft und meinen Glauben, um sie für immer zu schützen..." Ein einziger Lichtpunkt erschien vor ihrer Brust und verformte sich in einen strahlenden silbernen Kristall ungewöhnlicher Schönheit. Als Zeichen für seine Zustimmung begann auch die Oberfläche des bisher ruhigen Mondes zu strahlen und vereinigte sich so mit dem Licht des Kristalls. Luna beobachtete alles still und ergeben. Zwar verstand sie nicht, was hier fort fuhr, aber irgendwie war es richtig so. Im selben Augenblick begann das kleine Kind (Mädchen) zu lachen. Auf ihrer Stirn bündelten sich einige Lichtstrahlen und ließen einen kleinen goldenen Halbmond erscheinen. Luna kam näher und konnte dem bezaubernden Kind nur zulächeln. Ihre kurzen Haare hatten die Farbe eines glänzenden Schnees und ihr Gesicht zeigte Schönheit, die sich mit den Sternen vergleichen konnte. Ihre Augen wurden mit einer Unschuld und Gütigkeit erfüllt, die sie noch bei keinem Menschen je gesehen hatte. Sie war ungewöhnlich und Luna schloss sie bereits in ihr Herz ein. "Von nun an wird sie deine Hoffnungsschimmer sein. So wie sie für Tausende ein ewiges Licht sein wird." Bei diesen Worten legte die Fremde den vorher strahlenden Kristall in die kleine Handfläche des Kindes und küsste es sanft auf die Stirn. Dann stand sie auf und sah Luna das letzte Mal an: "Tage werden kommen, wo ihre Reinheit und Unschuld notwendig sein wird. Lerne ihr Herz zu lieben und zu vertrauen. Ich kann es nicht mehr tun..." Luna nickte und sah die traurigen Augen der Fremden, wie sie sich von den Zwei immer mehr entfernte. "Lebt wohl," klangen ihre letzten Worte, als sie die Mitte des Sees erreichte. Ihre ganze Gestalt schwebte über dem Wasserspiegel. Plötzlich glitt ihr weißer Schleier vom Kopf ins Wasser runter und verfärbte die schwimmenden Blütenblätter in die Farbe des Bluts. Ihr Körper wurde im selben Augenblick von einer silbernen Aura umgegeben, wie ein unsichtbarer Wind mit ihren goldenen Haaren spielte. Sie erhob ihren Kopf zum blauen Planeten und schien etwas zu flüstern. Luna war zu weit weg, als dass sie es hören konnte, aber im Innern spürte sie die Macht dieser Worte. Es waren die Worte einer Vernichtung. Mit erschrockenen Augen sah sie zu, wie die Frau ihre schneeweißen Flügel aus breitete. Sie erinnerte an eine erblühende Blume, die ihre volle Schönheit erst zeigen wollte. Doch alles war anders - diese Blüte sollte gleich verwelken... Die schwarze Katze sah ihren traurigen Blick, wie sich Federn aus ihren Flügeln lösten und um ihren schlanken Körper schwebten. Dann wurde sie durchsichtig, wie ihre ganze Gestalt mit der Dunkelheit des Universums verschmelzte. "Sie hat sich geopfert..." flüsterte Luna, wie ihr die Bedeutung der ausgesprochenen Worte klar wurde, "aber warum...?" Eine kühle Brise berührte ihre Sinne, wie sie sich auf Miriams Bett wieder fand. Das Fenster war offen, das Zimmer leer und sie selbst schien vor kurzem zu schlafen. "War das etwa nur ein Traum?" dachte Luna nach und gähnte. "Wahrscheinlich war ich zu müde und bin einfach nur eingeschlafen." Wie sie sich streckte, um den erschöpften Körper zu lockern, bemerkte sie etwas Schweres neben sich. Vorsichtig hob sie ihren Kopf und erblickte das Tagebuch der Mondköniginnen, wie es offen lag. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie es von Ami zurück brachte. Die Kriegerin des Merkur wollte es unbedingt analysieren, weil sie einige Unklarkeiten fand. Doch jetzt war das Buch hier. "Aber wie ist es den hier her gekommen?" Luna sah es besser an und erkannte die Schrift einer jungen Frau, die ihr sehr bekannt vor kam. Verblüfft wurde ihr dann klar, dass sie die ersten Absätze des Buches ohne Probleme lesen konnte. "Aber wie ist das möglich? Wer hat es überhaupt geöffnet?" Dann erinnerte sie sich an die Fremde und den merkwürdigen Traum, den sie hatte. "Das Kind... War das die erste Mondkönigin?" ~*~ Wichtige Frage: Ich wurde gebeten, einen Fanart-WB zu dieser Geschichte zu organisieren und möchte euch somit fragen, ob ihr möglicherweise Interesse hättet mitzumachen. Einen ersten möglichen Teilnehmer habe ich schon - MimikoNatsujami (Danke für die Unterstüzung!) ^.^ Kapitel 50 - Unerwartete Wendung --------------------------------- Hallo! Ich weiß es hat lange gedauert, aber die Schule hat zur Zeit Vorhand. Als kleine Entschädigung ist das kommende Kapitel über 5 A4 lang, damit ihr was zum Lesen bekommt und die Geschichte zum Ende kommt (vor dem Ende wird es natürlich noch spannend ~.^). Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Der Fanart-WB wird stattfinden. Die Bedingungen und Einzelheiten werden noch vorbereitet (voraussichtlicher Anfang: Februar - da habe ich keine Prüfungen mehr). ^.^ Kapitel 50 - Unerwartete Wendung "Schon lange ist es her, als ich das erste Mal das reinste Böse bekämpfte, und trotzdem scheint es mir, als ob es erst gestern war. Damals war ich jung und unerfahren. Ausgestattet nur mit der Kraft meines Herzens und dem geheimnisvollen Kristall, der mir in die Wiege gegeben wurde, brachte ich endlich Frieden und Hoffnung in die verlassene Galaxie. Der Mond wurde zur Heimat des Lichts und ich konnte mein Schicksal erfüllen. Doch auch wenn die Dunkelheit jetzt versiegelt ist, bin ich mir sicher, dass sie eines Tage zurück kehrt. Es sind nicht nur meine Visionen, die mich beängstigen und verwirren. Nein, es ist ein Gefühl. Ein einfaches Gefühl in meinem Herzen, das mich seit dem Tag verfolgt, als ich in meiner ersten Schlacht kämpfte. Und jetzt, da ich die nächste Mondkönigin zur Welt brachte, ist es noch stärker. Ich kann es keinem erzählen, denn sie sind zu glücklich und sorglos, als dass sie mich verstehen würden. Doch die innere Unruhe verfolgt mich sogar in meinen Träumen und beraubt mich um meinen Schlaf. Etwas tief in mir versucht mich vor der Zukunft zu warnen." Luna hielt inne und las denn ersten Absatz nochmals. "Kann es sein? Sind das wirklich Worte der ersten Mondkönigin?" fragte sie sich verwirrt und berührte leicht die beschriebene Seite. Aus einem unbekannten Grund erinnerte sie sich genau an Gesicht der jungen Monarchin, so als würde sie jetzt vor ihr stehen. Sie war ein engelhaftes Wesen, das reinste Licht verkörperte. Und trotzdem belastete sie etwas. Auch wenn ihr Gesicht Glück und Zufriedenheit wider spiegelte, ihre Augen verbargen tiefe Trauer. "Jemand ruft mich. Jede Nacht und jeden Tag höre ich eine Stimme in meinem Herzen. Sie ist so vertraut, so als würde sie ein Teil von mir sein. Doch je näher der Krönungstag meiner Tochter kommt, desto verzweifelter wird ihrer Klang. Visionen vereinigen sich mit meinem Bewusstsein immer häufiger und ich kann sie nicht mehr verdrängen. Etwas Schreckliches kommt auf uns zu und die goldene Ära des Lichtes wird bald von der Dunkelheit überschattet. Ich kann es nicht mehr ändern und das beängstigt mich." Luna blätterte neugierig zur nächsten Seite und las weiter. Dabei bemerkte sie Miriam nicht, die vor kurzem ihr Kampf um das Abendessen mit Shingo verlor. Ihr gereizter Blick traf die schwarze Katze, die ihr geliebtes Bett besetzte und ihr so die Möglichkeit nahm sich etwas auszuruhen. Sie nutzte den Überraschungsmoment und schlich sich langsam zu der Katze an. Diese ahnte nicht von der bevorstehenden Gefahr und las noch neugieriger den letzten Absatz, der anscheinend mit zitternder Hand geschrieben wurde: "Einfache Worte begleiten meine Träume und vereinigen sich mit meinem Herz. Jede Vision zeigt mir mehr von der Zukunft, die großes Leid mit sich bringt. Denn jeder Stern wird einen Krieger zur Welt bringen und lässt so den Krieg von neuem beginnen..." "LUNA!!!" schrie Miriam hinter der gelähmten Katze, die bei dem unerwarteten Schrei vom Bett fiel. Als sie sich etwas zusammen riss und den Verrückten entdeckte, verlor sie sofort Kontrolle über sich: "Was soll das?!! Willst du mich etwa zum Tode erschrecken oder was?!!" Miriam grinste nur und blickte kurz zu dem offenen Buch: "Haben wir es nicht Ami geliehen? Hm, aber etwas ist anders als sonst..." Luna wollte gerade den Grund dieses merkwürdigen Gefühls erklären, als Miriam die beschriebene Seite mit einer Hand berührte. "Etwas ist komisch..." sagte sie geheimnisvoll. Ihre Gedanken änderten sich aber schlagartig, als sie das Buch schnell und unerwartet zu schlug: "Später werden wir noch Zeit dazu haben. Jetzt will ich erstmals schlafen gehen. Was meinst du, Luna?" Miriam hielt inne, als sie den entsetzten Blick ihrer schwarzen Katze sah. "Luna? Alles in Ordnung?" Erst jetzt begann Luna zu schreien und drohte damit fast das ganze Stadtviertel zu wecken. "Luna!!" versuchte Miriam sie zu beruhigen und hielt ihr den Maul zu, was sich als eine gute Idee erwies, denn erst jetzt wurde es wieder so ruhig wie vorher. Miriam atmete mit Entlastung aus. Ihr Blick fiel auf die aufgebrachte Katze in ihren Armen, die mit ihrem Griff noch kämpfte. "La-ss... m-isch l...los," murmelte Luna eine Weile, bis sie zu drastischen Maßnahmen über ging und Miriam biss. Diese reagierte sofort auf die scharfen Zähne und ließ sie los. "Luna, was ist denn in dich gefahren?" fragte diese beleidigt und rieb sich die Bisswunde an ihrer Hand. "Du hast doch angefangen!" "Ja, aber gleich so rachsüchtig musstest du nicht sein. Warum hast du denn geschrieen?" "Du hast das Buch zugemacht!" "Na und?" "Damit hast du das Siegel wieder ins Leben gerufen." Miriam runzelte verwirrt die Stirn und blickte zurück zum Buch: "Ich verstehe nicht. Das Siegel ist doch immer noch aktiv, oder?" "Vor kurzem nicht. Ich habe gerade die ersten Absätzte problemlos lesen können, als du mich unterbrochen hast. Und das nicht gerade auf eine angenehme Art, wenn ich das sagen kann." "Aber Spaß machte es! Und du solltest dein Gesicht dabei sehen," grinste Miriam nochmals und setzte sich aufs Bett, "mir kommt es sowieso komisch vor, dass es gerade jetzt sein Geheimnis preisgegeben sollte. Ich meine, wer außer mir konnte es öffnen?" "Eine unbekannte Frau war hier und hat es wahrscheinlich geöffnet." "Was?!" sprang Miriam auf, "das ist doch ein Witz oder?" "Nein, sie hat -" wurde Luna plötzlich vom Gepiepe unterbrochen und blickte zu Miriams Kommunikator, der sich heftig zum Wort meldete. "Hallo Ami!" grüßte Miriam ihre blauhaarige Freundin, die Schuldgefühle nicht verbergen konnte. "Hallo Miriam!" versuchte diese zu lächeln, "sicher erinnerst du dich an das Buch, das du mir geliehen hattest, oder?" "Ja. Hast du etwas Neues herausgefunden?" "Nicht direkt," kratzte sie sich verlegen am Kopf und senkte schuldbewusst den Blick, "ich habe es verloren..." "Ami..." versuchte Miriam ihr die neue Position des Buches zu erklären. "Es tut mir leid. Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte und ich..." "Ami!!" "Ja?" blickte die Angesprochene verwirrt auf. "Das ist schon in Ordnung. Es ist hier bei mir. Zwar weiß ich auch nicht, wie es hierher gekommen ist, aber es ist sicher nicht verloren gegangen." "Da bin ich erleichtert." "Das glaube ich dir... Aua! Luna, lass das!" verteidigte sich Miriam gegen die schwarze Katze, die sich zum Komminukator drängte. "Ami, war nicht vor kurzem eine verhüllte Frau bei dir?" fragte Luna gleich, als sie die nötige Sichtweite erreichte. Die Blauhaariege blinzelte überrascht und nickte dann schließlich: "A-Aber wie weißt du es? Ich meine sie war hier nur einigen Augenblick und dann verschwand sie spurlos." "Hat sie etwas mit deinem Verwandlungsstab gemacht oder etwas mit deinen Merkurkräften?" Ami wurde bei diesem Verhör immer verdutzter: "Ja, aber danach war alles wie vorher. Na ja, bis auf das Buch..." Miriam ging während des Gesprächs zu ihrem Nachttisch und öffnete die erste Schublade, wo sie ihre Brosche vermutete. Luna beobachtete sie und erwartete eine heftige Reaktion, weil die Brosche in Wirklichkeit zerstört wurde. Ihre Überraschung war jedoch pefekt, als in Miriams Handfläche eine unbeschädigte Mondbrosche erschien. Alles war wie immer und Luna konnte es nicht begreifen. "Ich hatte doch nicht geträumt, oder?" dachte sie und blickte dabei auf das liegende Buch, "das ergibt doch keinen Sinn..." Dann bekam sie eine Idee: "Ami, weißt du nicht, ob die anderen auch solche Begegnung hatten?" "Keine Ahung, ich habe mit ihnen heute noch nicht gesprochen." "Dann nimm mit jeder Kontakt auf und versuch etwas mehr über die Unbekannte herauszufinden." "Gut, mach' ich. Also bis dann," verabschiedete sich die Blauhaarige und unterbrach die Verbindung. "Ich gehe jetzt etwas überprüfen, aber bin gleich zurück!" rief Luna noch Miriam zu und sprang aus dem Fenster. *** "Was meinen Sie damit, dass sie nicht näher kommen können?!" schrie ein älterer beleibter Mann in einem grauen Anzug, "ich will keine Ausreden hören!" "Aber, Herr Bürgermeister..." versuchte sich sein jüngerer Untergeordneter zu verteidigen. "Kein aber!! Sie soll längst tot oder gefangen sein." "Tot? Sind Sie verrückt?!" mischte sich eine weibliche Stimme in den aufgebrachten Gespräch zwischen dem Bürgermeister und dem Sicherheitsoffizier des Gebäudes ein. "Sie schon wieder!!" erhöhte sich sein Blutdruck nochmals, als er Saoris stinksaueren Gesichtsausdruck bemerkte, "Sie haben kein Befugnis hier zu sein! Ich habe Sie doch vor einigen Stunden entlassen." "Pech gehabt," bemerkte Saori hohnlachend, "anscheinend haben Sie nicht die ausreichende Kompetenz dazu." Der Angesprochene keuchte beleidigt: "Wie können Sie es überhaupt wagen?! Ich bin der Bürgermeister dieser Stadt und die da," zeigte er in Richtungs Halle, "sind gefährliche Verbrecher." "Ach ja? Und wenn haben sie schon verletzt?" Der Bürgermeister blickte kurz zu dem Sicherheitsoffizier, der den Kopf schüttelte. "Wie ich sehe, fehlen Ihnen die nötigen Worte," lächelte Saori hämisch, wurde aber wieder ernst, "Sie haben kein Recht sie anzugreifen." "Ach nein?" grinste der Bürgermeister siegessicher, "die andere Frau interessiert uns nicht, aber diese Bunny Tsukino ist eine gesuchte Verbrecherin." "Nicht mehr," bemerkte Saori knapp und sah ihn gelassen an. "Wie nicht mehr?" "Die Anklage gegen sie wurde fallen gelassen. Der angebliche Zeuge ? ein gewisser Shinji Tagashi verschwand spurlos. Er hatte keine handfeste Beweise." "Das ist doch..." "Gerechtigkeit nennt man sowas," grinste Saori. "Das ist mir egal! Sie kann diesen Krieg beenden und muss sich deshalb opfern," sagte er fest, wie er aber Saoris verwirrten Blick sah, erklärte er besser seine Absichten, "sie wird wie versprochen unseren Feinden übergeben." "Das können Sie nicht tun!!" "Oh doch, das kann ich und ich werde es auch tun." "Das hoffe ich auch," erklang plötzlich eine tiefe und fast bedrohliche Stimme hinter Saori. Diese sprang erschocken auf und drehte sich sofort zu dem Störenfried um. Gerade als sie etwas bemerken wollte, stockte sie und wich einige Schritte zurück. Der Bürgermeister tat dasselbe, nur versteckte er sich hinter Saori. "Wer sind Sie?" fragte sie furchtlos und sah den unerwarteten Besucher besser an. Für seine Umgebung hatte er eine dunkle und bösartige Wirkung, die hauptsächlich von seinem bodenlangen schwarzen Gewand verursacht wurde. Seine ganze Gestalt wurde von ihm verhüllt und schien das umgebende Licht zu absorbieren. Auch wenn sein Gesicht im Schatten der Kapuze verborgen wurde, konnte man gewisse menschliche Züge erkennen, die das mulmige Gefühl der Anwesenden etwas beruhigten. "Also wer sind Sie?" fragte Saori nochmals, weil das lange Schweigen fast unheimlich wurde. "Wir haben ein Geschäft abgeschlossen, Herr Bürgermeister," ignorierte der Unbekannte Saoris Frage, "ich habe meinen Teil eingehalten. Jetzt sind Sie an der Reihe." "W-Wovon s-sprechen Sie?" stotterte der Angsprochene und blickte kurz hinter Saoris Schulter auf. "Wo ist sie?" "W-Wer denn?" "Ich würde Ihnen empfehlen sie lieber sofort auszuhändigen, denn ansonsten könnte ich ganz schön unangenehm sein. Also wo ist sie?" ließ der Fremde nicht vom Thema los und seine Stimme wirkte immer gefährlicher. "Wir haben viele Frauen. Zum Beispiel Fräulein Isaka," schubste der Bürgermeister Saori vor sich und zog sich etwas zurück. "Machen Sie sich etwa über mich lustig?!" schrie der Unbekannte und eine dunkle Aura flammte um seinen Körper auf, "ich will die, die Sie mir versprochen haben. Ich habe schließlich im Gegenzug diese Stadt für diese Nacht von meinen Schatten verschont." Der Bürgermeister fand keine Worte. Erst jetzt wurde ihm klar, wovon hier die ganze Zeit die Rede war. "Sie ist da drin," zeigte er schnell zur Halle. "Das können Sie nicht tun!!" schrie Saori ihn an und wandte sich schließlich dem Fremden, der sich zum Halleneingang drehte, "Bunny hat Ihnen nichts getan, also lassen Sie sie in Ruhe!" Ein schauderhaftes Lachen war plötzlich zu hören und danach antwortete der Angesprochene mit einer bösartigen Stimme: "Sie können sie ruhig vertretten, wenn Sie wollen, aber für sie müssen Sie die ganze Stadt opfern." "Was meinen Sie damit?" "Zwar habe ich eine Vereinbarung mit euch Erdenbewohnern abgeschlossen, aber wer sagt, dass ich sie wirklich einhalten werde?" Alle Anwesenden, die dem ganzen Gespräch gespannt zu hörten, stockten. Im selben Augenblick tauchten von den dunklen Ecken Schatten auf. Der dunkle Meister lachte vergnügt über die Angst, die er fühlen konnte: "Ich denke ich sollte vor der Arbeit noch etwas Spaß erhalten..." Bei diesen Worten griffen die leblosen Wesen an. *** Serinja war noch schwach und zitterte sichtlich, als ihr Geist zu seinem rechtmäßigen Körper zurück kehrte. Ihr Atem war unregelmäßig und es fiel ihr schwer ihre Umgebung wahrnehmen zu können. Mamorus starke Arme hielten sie jedoch fest und erlaubten ihr nicht zum Boden zu fallen. Sie dankte ihm für diese Geborgenheit, die sie ihm wahrscheinlich nie zurückzahlen konnte. Sie wollte ihn ansehen und anlächeln, damit er sich nicht zu viel sorgte, als sie plötzlich die gleiche Anwesenheit wie vor kurzem in der Nebelwelt erspürte. Sie war nah und schien sie zu verfolgen. Vorsichtig löste sie sich aus der schützenden Umarmung. Misstrauisch überblickte sie dann die gläserne Halle und suchte vergäblich nach der Quelle. Nichts. Außer sie, Mamoru und Sailor Galaxia war die Halle leer. Und erst jetzt wurde ihr klar, dass auch die Polizisten fehlten. Mit einem fragenden Blick drehte sie sich zu Galaxia, die jetzt neben ihr stand. "Sie sind einfach gegangen. Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht," sagte diese, selbst von den neuesten Ereignissen verwirrt. Im selben Augenblick wurden jedoch alle ihre Fragen beantwortet, als verzweifelte Schreie das ganze Gebäude erfüllten. Serinja zuckte erschrocken zusammen und drehte sich zur Eingangshalle. Hilferufe und Stimmen erfüllt von Schmerz hallten durch die leeren Gänge und Flure und ließen alles fast schauderhaft aussehen. "Etwas ist da los," bemerkte Mamoru und trat neben Serinja. "Ich sehe es mir an," meldete sich Galaxia freiwillig und sprang über eine nahgelegene Vitrine. Serinja sah eine Weile hinterher, bis das unangenehme Gefühl zurück kehrte. "Mamoru?" "Ja," blickte er sie besorgt an. "Bitte geh mit ihr. Ich fühle etwas Böses hier und ich möchte, dass keinem etwas passiert." "Aber..." wollte er protestieren, hielt jedoch inne. Ihre Augen hatten einen unbeschreiblichen Glanz, den er bei ihr noch nie zuvor sah. "Ich bitte dich..." sagte sie fast flehend. Mamoru nickte und wollte gerade Galaxia folgen, als Serinja ihn an dem Arm hielt. "Sei bitte vorsichtig," flüsterte sie kaum hörbar und küsste ihn sanft auf die Lippen. Er beobachtete sie einen Augenblick etwas verwirrt, bis ihn Galaxias Kampfschrei aus der Gedankenwelt riss. Serinjas Befürchtungen bestätigten sich, als ein einziges Schatten in die Halle ein drang, aber gleichzeitig von Galaxia zerstört wurde. Mamoru verstand sofort Ernst der Lage. Mit erfahrener Bewegung zückte er sein Schwert und lief los. "Es beginnt von neuem," dachte Serinja beunruhigt, als ihre Sinne sie nochmals warnten. Doch diesmal schien sie jemand zu beobachten. Fremde Augen glitten an ihrer Gestalt und schätzten ihre Kraft. Vergeblich versuchte sie denjenigen zu finden. Sie fühlte sich irgendwie unwohl. Doch dann verschwand das unangenehme Gefühl so unerwartet, wie es auf tauchte, und hinterließ sie völlig verwirrt zurück. "Ich muss den Silberkristall schnell wiederbekommen," flüsterte sie zu sich selbst und konzentrierte sich. Ihr letzter Gedanke gehörte der schwarzen Katze, die ihre Begleiterin war und für die sie das geheime Buch der Mondköniginnen öffnete. "Sie sollen die Wahrheit wissen, bevor die letzte Schlacht an fängt..." *** Luna lief so schnell sie konnte. Wohin wusste sie nicht. Nur ein einfaches Drang in ihrem Herzen führte sie zu dem Neubau im Zentrum von Tokio. Dort, wo auch das Rathaus und weitere ruhmvolle Gebäude aufgebaut waren. Ein einziges Bild tauchte vor ihrem geistigen Auge immer wieder auf. Es war die Erinnerung an die Mondgöttin Selene. Selene - so wurde die Mutter von der ersten Mondkönigin allgemein genannt, aber wer sie wirklich war, wusste wahrscheinlich nur die Mondkönigin selbst. Luna fragte sich oft, ob sie noch lebte oder ihr Leben wirklich opferte. Sie wusste es nicht. Ihre letzten Worte, wie sie noch in Lunas Gedächtins kreisten, schienen vielmehr etwas wie Schwur zu sein. Alle Einzelheiten dieses vergangenen Moments kehrten in ihre Meinung zurück. Ihr trauriger Blick. Tränen in ihren dunkel blauen Augen. Und als der durchsichtige Schleier zur Wasseroberfläche fiel, erglänzten ihre langen goldenen Haare im Licht der aufgehenden Sonne. Sie sah wie ein Engel aus. Ihre Gesichtszüge waren einzigartig. Luna begegnete bisher nur einen Menschen, der diese Güte in sich trug. Im selben Moment hielt Luna aber in ihrer Bewegung plötzlich inne. "Das kann doch nicht sein..." flüsterte sie verblüfft und sah zum Mond hinauf, "kann es wirklich sein, dass..." Weiter kam sie nicht, den in ihrer Nähe schrie ein junger Mann angsterfüllt auf. Überrascht drehte sie sich in seine Richtung und erschrak. Ein Haufen von Schatten bevölkerte alle Straßen und griff alle nächtlichen Passanten an. Der Terror war zurück... *** Eine hochgewachsene Sailorkriegerin mit langen schwarzen Haaren, die in dem schwachen Licht der Nebelwelt dunkel grün glänzten, stand kompromisslos vor der verhüllten Gestalt Serinjas. Sie wusste, dass sie sich beeilen musste. Denn ihre Freunde konnten möglicherweise Hilfe brauchen. Auch wenn sie in ihrem jetztigen Zustand schwach wie ein neugeborenes Kind war, hoffte sie ihnen wenigstens Beistand zu geben. Sie sollten wissen, dass sie mit ihnen war. "Sailor Pluto ? Setsuna Meio," flüsterte sie kaum hörbar, wie sich ihre Stimme mit dem umgebenden Nebel vermischte, "Kriegerin der Unterwelt, Wächterin des Zeittors und Prinzessin von Pluto, ich bitte dich um deinen Gleichmut und deine Hoffnung. Erinnere dich an deine Wünsche..." Ein Plutozeichen erglühte an der Stirn der Kriegerin. Ihre erweckte Aura verfärbte die Umgebung und tauchte alles in ihr angenehmes Licht. *** Lange Gänge mit hunderten Türen lagen vor ihr. Setsuna wusste nicht, wo sie war und warum sie hier irren musste. Sie lief in der Hoffnung zu entkommen und einen Ausgang zu finden. Vergeblich. Alles erinnerte an einen Spiegellabyrinth und sie war hier gefangen. Ein fremdes Flüstern drang zu ihrem Ohr. "Wer ist da?!" rief sie besorgt und suchte die Quelle dieser Stimmen. Plötzliches Schweigen war die einzige Antwort, die sie bekam. "Hallo! Hört mich jemand?" Dann im Bruchteil einer Sekunde hörte sie ihren Namen. Jemand rief sie zu sich. "Wer ist da?" versuchte sie es wieder. Die Stimmen wurden lauter und Setsuna konnte endlich einzelne Worte verstehen: "Folge den Ruf deines Herzens." "Wer sind sie?" Alles änderte sich in eine weitere Stille. Setsuna war nun noch verwirrter als vorher. "Ich muss hier raus!" entschied sie sich. Ihr Blick begegnete einen der Gänge. Ihr inneres Gefühl trieb sie in diese Richtung und sie folgte es. Nach einer Weile wurden ihre Schritte verzweifelter, wie sie immer noch kein Ende sehen konnte. Und dann kam die Rettung. Ein Ausgang im Form einer Tür aus Elfenbein schien neue Hoffnung in ihr zu wecken. "Endlich," atmete sie erleichtert aus und berührte die Tür. Die Türflügeln bewegten sich lautlos. Ein starkes Licht blendete sie für einen Moment. Und als sie sich dann an die Helligkeit gewöhnte, konnte sie einige Konturen erkennen. Es war ein mittelgroßer Raum, der hauptsächlich mit strahlenden Kristallen beleuchted wurde. Setsuna trat ein und sah sich besser um. Der Raum war kreisförmig und an der Wand hingen nebeneinander große Bilder mit goldenen Rahmen. Bis auf zwei waren sie jedoch unbemalt. "Warum würde jemand unberührte Gemälde ausstellen?" Ihr Blick glitt zu den fertigen Bildern und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Der erste Kunstwerk strahlte in Farben des Bluts. Die Röte beherrschte jeden Strich und tauchte alles in eine unbändige Kraft des Feuerelements. Eine Frau gemalt im Lebensgröße bildete das Zentrum. Ihr langes glänzendes rabenschwarzes Haar umspielte ihr zartes Gesicht, das eine unbeschreibliche Stärke wider spiegelte. Setsuna trat näher. Die violetten Augen der Fremden blickten sie in diesem Augenblick an und schienen in ihre Seele einzudringen. Die geistliche Stärke war unübersehbar. Setsuna senkte ihre Augen und erblickte eine kleine lodernde Flamme in der Handfläche der jungen Frau. Ein klares Zeichen glänzte inmitten dieses Elements. Setsuna trat noch näher. Doch plötzlich erweiterten sich ihre Augen, als sie es endlich erkannte. Erschrocken wich sie zurück. Schnell wurde ihr klar, wer hier aufgebildet war - die unbesiegbare Kriegerin und Prinzessin des roten Planeten, Sailor Mars. "Wo bin ich?" fragte sie sich verblüfft und trat in die Mitte des Raumes, "was geht hier vor?" Das zweite bemalte Bild erstrahlte im selben Augenblick, als ob es ihr die gesuchten Antworten geben wollte. Setsuna drehte sich zu ihm um. In der schwachen Beleuchtung des Raumes erkannte sie eine weitere Frau im Zentrum des Kunstwerks. Ihre charakteristische Farbe war dunkel grün, das an gewissen Stellen in schwarz über ging. Ihre Ausstrahlung war geheimnisvoll und irgendwie in einen Nebelschleier verhüllt. Setsunas weiterer Schritt in Richtung des Gemäldes enthüllte aber alle ihre Geheimnise. "Was soll das?!" schrie Setsuna kurz auf und entfernte sich erschrocken vom Bild, "wer spielt mit mir?" Ihre Augen ruhten immer noch am Gesicht der aufgebildeten Frau und sie selbst sah aus, als ob sie einen Geist gesehen hatte. Erst nach einer Weile ermutigte sie sich nochmals näher zu kommen. Vorsichtig studierte sie jedes Detail. Die langen schwarzen Haare mit dunkel grünen Schatten glänzten, als ob vor ihr ein lebendiger Mensch stehen würde. Ebenso ihr Gesicht und Augen. Sie waren wie ihre eigenen. Nein. Sie war es selbst. Weitere unbestrittene Beweise hielt ihr Abbild in den Händen. Einer von ihnen war der Zeittorschlüssel mit dem strahlenden Granatauge. Dann verbarg die andere Hand einen kleinen silbernen Schlüssel, auf dessen Oberfläche ein klares Plutozeichen eingeprägt war. Mehr musste Setsuna nicht wissen, denn das hier reichte ihr völlig. Sie wollte hier raus und zwar sofort. Wie sie jedoch vergebens die Tür suchte, wurde ihr schnell klar, dass sie hier gefangen war. "Wo bin ich nur gelandet?" Unerwartet erreichte sie ein entferntes schwaches Flüstern. Nach einem kurzen Moment vernahm sie die bittenden Worte klar und deutlich: "Ich rufe dich, Kriegerin der Zeit. Ich rufe dein Mysterium und deine Weisheit." Eine angenheme Energie erfüllte ihren Geist und ließ alle Bilder um sie mit einem weißen Licht erstrahlen. Wie Setsuna noch verträumt war, bemerkte sie die Besucher nicht. Erst als eine der Figuren durch sie durch ging, als ob sie ein Geist wäre, erwachte sie. Insgesamt waren es drei Frauen. Eine von ihnen trug eine bodenlange schneeweiße Robe. Ihre Haare waren silbern und in zwei Knoten gebunden. Dabei wurde Setsuna schnell klar, dass sie eine Mondkönigin sein musste, weil auf ihrem Kopf eine prächtige königliche Krone ruhte. Die anderen zwei folgten sie bis zu einem leeren Gemälde, wo sie ergeben nieder knieten. Ihre Herrscherin streckte gleichzeitig ihre Hand zum Bild aus und berührte es mit ihrem Zeigefinger. Als ob sie eine Quelle der Kraft wäre, erwachte das Bild mit eigenem Leben. Alles schien in diesem Moment lebendig zu sein. Auf dem weißen Hintergrund tauchten klare Striche der violetten Farbe auf und verwandelten die unbemalte Fläche in ein zauberhaftes Kunstwerk. "Deine Energie wurde akzeptiert, Sailor Saturn," sprach plötzlich die Mondkönigin und drehte sich zu der kleineren der zwei Frauen um. Die Angesprochene stand auf und trat näher. In ihrer rechten Hand erschien gleichzeitig ein kleiner Lichtpunkt, das die Form einer Supernova ein nahm. "Ich schwöre bei meinem Leben und meinem Schicksal, dass ich meine Kräfte und meine Macht allein für das Licht nutzen werde ? um es zu schützen und für die Zukunft zu erhalten. Das schwöre ich!" erklang die feste Stimme der jungen Sailorkriegerin, wie sich ihr Element mit dem Bild vereinte. Der Stern tauchte inmitten des Gemäldes wieder auf und schien das Saturnzeichen innen zu verbergen. Im selben Moment erstrahlte alles um ihn, wie sich aus den violetten Strichen eine weibliche Figur bildete. Eine Frau, die später als Hotaru Tomoe bekannt war. "Ich danke dir, Sailor Saturn. Auch wenn dein Schutzstern als Stern der Vernichtung bekannt ist, glaube ich an deine ehrliche Worte und anerkenne dich als Teil unserer großen Familie." "Vielen Dank, Hoheit. Hoffendlich werde ich keinen enttäuschen," verbeugte sich Sailor Saturn höfflich vor ihrer neuen Königin. "Hab keine Angst. Auch wenn du die Verkörperung des Todes sein kannst, wirst du den richtigen Weg immer finden. Eine Gesegnete wird dir dabei helfen," sprach die Herrscherin etwas geheimnisvoll, als ob sie die Zukunft sehen konnte. Der nah stehenden Setsuna wurde schnell klar, was genau sie mit diesen Worten meinte ? den Kampf mit dem Pharao und dem Messias der Stille. Wusste sie über den Kampf etwa noch bevor er stattfinden konnte? "Sailor Pluto?" "Ja, meine Königin?" stand die zweite Frau vom Boden auf und trat vor. Setsuna kam es jetzt vor, als ob sie in einem schlechten Film wäre. Sie sah sich selbst an. Ja, sie gab es jetzt zweimal. Nur wirkte ihr Abbild viel jünger und auch unerfahren. "Du musst zum Zeittor zurückkehren." "Aber wieso? Hatten Sie etwa eine weitere Vision?" Die Königin nickte und trat vor eines der hängenden Bilder. Von den anderen unterscheidete es sich nicht viel. Nur der durchsichtige Schleier verbarg es vor neugierigen Augen und ließ nur einige Konturen erkennen - eine weitere Frau. Nur wurde sie vom hellen Weiß umgeben. "Das ist die Mondgöttin Selene," erklärte Königin die fragenden Blicke von Pluto und Saturn, "sie ist diejenige, die mir die Kenntnis über die Zukunft schenkt. In meinen letzten Träumen versuchte sie mich jedoch zu warnen. Bis gestern verstand ich ihre Worte nicht, aber jetzt bin ich mir voll bewusst über den Ausmaß der kommenden Gefahr." "Wovon sprichen Sie?" "Die Kinder der Sterne werden kommen," zitierte Königin Serenity die warnenden Worte, "stark aber gleichzeitig zu verletzlich werden sie sich in einen Krieg stürzen, bei dem der Sieger der wahre Verlierer sein wird. Dann verborgen im Staub der Sterne wird der wirkliche Sieger auf seine richtige Zeit warten, um seine Rache vollenden zu können." "Hoheit, ich verstehe nicht..." "Die Sailorkrieger sind als die Kinder der Sterne bekannt, weil sie die Verkörperung ihrer Schutzsterne sind. Und mit dieser Warnung ist ein langjähriger Krieg zwischen den Sailorkriegern gemeint," sagte die Herrscherin gebrochen und kniete vor dem Abbild der Mondgöttin nieder, "ich weiß, dass dieser Krieg alles vernichten kann... Um den letzten Hoffnungschimmer nicht erloschen zu lassen, versuche ich alle Sailorkrieger dieses Sonnensystems zusammenzurufen und sie durch die Kraft des Silberkristalls zum ewigen Licht zu binden, damit sie der dunklen Versuchung nicht unterliegen können." "Deshalb habt ihr also Sailor Mars angenommen." "Ja, sie gehört zu dem inneren Kreis und ihre Aufgabe wird es sein, die Nachfolgerin des Mondreiches zu schützen. Ihr dagegen bekommt die Aufgabe das Sonnensystem vor äußeren Eindringlingen zu schützen. Und auch wenn übermorgen meine Tochter zu neuer Herrscherin über dem Mondreich gekrönt wird, soll die Suche fortgesetzt werden, um alle acht Bilder zum Leben zu erwecken." "Alle acht?" fragte nun Saturn neugierig. "Ja. Mars, Saturn und Pluto haben bereits mit dem Mond Allianzen abgeschlossen und euere Gegenwart ist Beweis unserer Freundschaft." "Und was ist mit der Erde? Sie ist doch auch ein Planet des Sonnensystems, oder? Gibt es denn keine Sailor Earth?" Die Königin lächelte verständnisvoll über die Neugier der jungen Kriegerin: "Es wird keine Sailor Earth geben." Sailor Saturn sah in diesem Augenblick völlig perplex aus: "Das verstehe ich nicht." "Eine alte Legende besagt, das die Erde einen männlichen Krieger hatte, dessen Kraft seit einem Zeitpunkt mit dem Mond eng verbunden ist. Und seit dieser Verbindung steht der Mond für den Schutz der Erde da." Sailor Saturns neugieriger Blick glitt an den einzelnen Bildern. Merkur, Mars, Jupiter und Venus hatten links von der Mondgöttin Platz; Saturn, Pluto, Uranus und Neptun dagegen rechts. Immer noch waren jedoch nur 3 von ihnen so zu sagen lebendig. Die anderen fünf hatten ihre Kräfte noch nicht erweckt. "Werden jemals alle zu uns gehören?" fragte Saturn in die aufgetretene Stille. Die Königin senkte bedrückt ihren Blick und schwieg. Im selben Augenblick erfüllte den Raum etwas Zauberhaftes. Alle Lichtkristalle erloschen und tauchten alles in eine mystische Dunkelheit. Alle Anwesenden ? auch Setsuna ? fühlten eine schwache Brise, die jeden von ihnen leicht berührte und sich dann zum Bild der Mondgöttin Selene bewegte. Der feine Schleier erhob sich, als der verborgene Bild hinter ihm mit einem angenehmen Licht erstrahlte. Erst jetzt konnte man wahrscheinlich nach Hunderten von Jahren alle Details des Gemäldes erkennen. Wie bei den anderen bildete auch hier eine junge Frau das Zentrum und das Weiße ihrer Robe blendete fast alle. Ihr Gesicht verbarg sie jedoch weiterhin, weil ihre Augen und Haare von einer Kapuze verhüllt wurden. An ihrer Brust schützte sie das Symbol der Mondfamilie ? den goldenen Halbmond, der in dem umgebenden Weiß fast wie eine Sonne strahlte. "Selene," flüsterte die Mondkönigin ehrfürchtig und kniete vor dem Bild nieder. Sailor Pluto und Salor Saturn taten es ihr nach. Das hängende Bild erwachte plötzlich zum Leben. Einzelne Striche, die einige silberne Linien nicht bestreiten konnten, begannen sich wie in einem Wind zu bewegen und erinnerten in diesem zauberhaften Moment an schneeweiße Schwingen. Selene erhob ihren Kopf und schien die Gruppe genau anzusehen. Ihr verborgener Blick glitt jedoch weiter und begegnete den von Setsuna. Ein freundliches Lächeln erschien auf ihren Lippen, als ob sie die zukünftige Sailor Pluto sehen konnte. Zwar dauerte es nur einen kurzen Moment, aber Setsuna hatte das Gefühl, als ob die Zeit um sie stehen geblieben ist. Doch danach schien das Leben des Gemäldes zu erloschen und alles kehrte langsam zum Anfang zurück. Bevor Selene jedoch unter dem Schleier der Vergessenheit einschlafen konnte, erglühte kurz ihr Stirnzeichen, das Setsuna zu gut kannte. "Das ist doch..." Das kann nicht sein," murmelte sie verdutzt, als sie sich an das blaue Symbol von ihrer Vision wieder erinnerte. Dann wurde es um sie dunkel und sie wurde aus dieser Realität gerissen. Schwer atmend wachte Setsuna schließlich auf. "Oh Gott, was war denn das?" fragte sie sich und versuchte das pochende Herz zu beruhigen, "das konnte doch kein normaler Traum sein, oder?" Langsam stand sie vom Bett auf und ging zur Küche. Schon beim ersten Schritt hielt sie jedoch inne. Vorsichtig drehte sie sich zum Fenster, wo ihr Zeittorschlüssel und ihr Verwandlungsstab schwebten. "Was zum..." Weiter kam sie nicht, denn eine hochgewachsene Gestalt in Weiß verschwand gerade vor ihren Augen. Es war dieselbe, die sie vor kurzem in ihrem Traum sah. Verdutzt starrte sie die Stelle einige Minuten an, bevor sie sich entschied sich lieber zu setzen. Tausende Gedanken beschäftigten sie und sie konnte sich nicht entscheiden, was wirklich wahr war und was nicht. Alte Erinnerungen kehrten in ihr Gedächtnis zurück und es war so, als würde jemand Setsunas Augen endlich öffnen. Der Raum, von dem sie gerade träumte, existierte wirklich. Die erste Mondkönigin ließ ihn nach dem Sieg gegen ihrem ersten Gegner erbauen. Er befand sich im Nordturm des Palastes direkt über der Schatzkammer, wo auch der Silberkristall aufbewahrt war. Und Serenity die Erste schickte sie tatsächlich kurz nach Saturns Erwachen zum Zeittor, wo sie vor einiger Zeit noch die Wache hielt. Es war, als ob sie alles vom neuem erlebte. Denn als Wächterin der Zeit konnte sie nicht wie die anderen altern und lebte fast ewig. So überlebte sie ihre Königin, ihre Tochter und weitere Kinder der Mondes, bis die letzte den Thron bestieg, um den Kreis zu schließen. Setsuna konnte sich noch genau erinnern, als sich die letzte Königin Serenity für ihre Tochter opferte, um Beryl und Perilia zu verbannen. Es verursachte eine starke Erschütterung im Raumzeitkontinuum. Und seit diesem Augenblick existierte eine Verdoppelung der Realität. Es war nicht auffällig und so ignorierte sie es. Doch vor zwei Jahren passierte etwas Unerklärliches. Eine sichtbare Verschiebung in diesem Kontinuum ließ sie alles überdenken. Und dann tauchte zufällig Miriam auf. All die Fragen, ob sie die wahre Mondprinzessin war, und die Probleme am Zeittor lenkten sie einfach ab. Aber war es wirklich so? Was wenn alles anders war und sie die wahre Bedeutung dieses Phänomen über sah? Kapitel 51 - Alte Feinde ------------------------- Hallo! Vielen Dank für euere netten Kommis. Ich versuche es weiterhin spannend zu machen und weitere Geheimnise zu lüften, damit wir zum entschadenden Kampf und natürlich auch zum langersehnen Treffen der Mädchen kommen (dafür wird es eine spezielle dritte und auch letzte Stafel geben - also wird daraus später eine Trilogie). ^^ Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Der FanartWB zu dieser Geschichte wurde eröffnet und ich freue mich schon auf euere Bilder. ~.^ Kapitel 51 - Alte Feinde Das Licht um Serinja wurde schwächer und erlosch fast. Ihre Sinne waren jedoch zu erschöpft, als das sie es bemerken würde. Sie atmete schwer und jede Bewegung schien ihr fast unmöglich. "Ich muss weiter machen. Nur noch zwei bleiben übrig... Dann wird alles wieder gut," versuchte sie sich aufzumuntern. Als sie sich jedoch nochmals auf ihre innere Kraft konzentrieren wollte, weigerten sich ihre Beine zu gehorchen und sie konnte den folgenden Sturz nicht mehr verhindern. Schmerz fühlte sie nicht. Nur die ausbreitende Kälte. Und gerade in diesem Moment nahm sie die aufgetretene Dunkelheit wahr. Das Zwielicht rief in ihr alte Erinnerungen hervor. Ein einziges Bild tauchte vor ihrem geistigen Auge auf - der Tod von Siwinja. Ja, es war genau wie auf dem zerstörten Planeten vor Tausenden von Jahren. Es war die Atmosphäre eines Krieges, der die ewige Verdammung und Leid mit sich bringt. Langsam erhob sie sich von dem kalten Marmorboden und versuchte sich mit den Händen zu stützen. Danach schaffte sie es wenigstens in eine stabile Sitzhaltung zu kommen. Ihr vorsichtiger Blick durchsuchte die stille Halle und versuchte die Quelle ihrer inneren Unruhe zu finden. Auch diesmal vergeblich. Plötzlich hörte sie ein sehr schwaches Geräusch, das sich zu ihr Schritt für Schritt näherte. Langsam drehte sie ihren Kopf in diese Richtung und versuchte mehr zu erkennen. In diesem Augenblick wurde ihr schnell klar, dass gerade in dieser Richtung der Eingang war und dass gerade dort Galaxia und Mamoru kämpften. Es war jedoch zu still für einen erbarmungslosen Kampf. Sie schluckte nervös, als die ganze Halle in eine völlige Dunkelheit getaucht wurde. Die einzige Lichtquelle war nur der leuchtende Mond über ihrem Kopf, der durch die gläserne Decke schien. "Was ist passsiert?" fragte sie sich verwirrt. Dann im Bruchteil einer Sekunde sah sie etwas schnell auf sich zukommen. Es flog fast durch die Luft und sie selbst schien das Ziel zu sein. Sie wollte sich verteidigen, einen Schutzschild vor sich erbauen und nicht so einfach aufgeben. Ihre Kräfte näherten sich jedoch momentan zu dem eines Schwächlings. Ein neugeborenes Kind wäre wahrscheinlich stärker als sie. Und so tat sie das einzige, was sie in ihrem jetztigen Zustand tun konnte. Schützend erhob sie ihre Arme vor sich und legte den Kopf auf die Brust. Sie nahm die Position eines Embryos an und hoffte, dass nur ihre geschwächten Sinne einen Streich mit ihr spielten. Wie sie jedoch schnell feststellen konnte, war alles real. Ein spürbarer Hauch berührte ihre warme Haut, wie etwas knapp ihren Kopf verfehlte und hart hinter ihr auf prallte. Brechendes Glas war zu hören, wie die Vitrine mit dem Silberkristall dem Angriff nicht stand hielt. Mit erschockenen Augen erhob Serinja ihren Kopf und drehte sich langsam um. Einige Glassplitter glänzten an dem Boden, wie sich etwas Klebriges mit ihnen vermischte. Serinja schlich sich langsam näher und nahm einen der Splitter in die Hand. Etwas Warmes klebte nun an ihren Fingern und roch irgendwie metallisch. In diesem Augenblick trat der Mond vor die dunklen Wolken und schenkte Serinja etwas Licht. Und gerade dabei schrie sie erschocken auf. Sofort ließ sie den Glassplitter fallen und wich zurück. Ihre Augen konnten Angst und Besorgnis nicht verbergen, als sie die klebrige Substanz erkannte. "Blut..." flüsterte sie kaum hörbar und erhob schnell ihren Blick zur Vitrine. In der schwachen Beleuchtung glänzte etwas direkt unter ihr und beim besseren Hinsehen, konnte man vermuten, dass dort jemand liegt. "Oh Gott, bitte keinen Menschen," bat sie und schlich sich zwischen den scharfen Scherben zu der liegenden Gestalt. Vorsichtig tastete sie, um einen Beweis zu bekommen. Paar Mal schnitt sie sich, aber ignorierte den aufgetretenen Schmerz. Jemand anderer brauchte jetzt Hilfe, nicht sie. Dann erspürte sie eine Wärme nah an ihrer Hand. Langsam berührte sie diese Stelle und betastete eine menschliche Hand. Hastig griff sie nach ihr und suchte mehr. Ihre Finger fanden ein Metallarmband mit einem Stein oder Kristall in der Mitte. Serinja hielt inne. Ihr Herz kannte bereits die Identität des Opfers. Unbewusst erschienen Tränen in ihren Augen, als sie noch näher zum liegenden Körper kam. Das Mondlicht erstrahlte nochmals über ihr und bestätigte so ihre schlimmsten Befürchtungen. "Nein!! Sailor Galaxia!!" beugte sie sich zitternd zu ihrer Freundin und berührte leicht ihr blasses Gesicht. Schrammen und Blutwunden nahmen ihm seine Schönheit. Galaxia schien in diesem Moment so zerbrechlich zu sein, so wie eine Porzellanpuppe. "Galaxia, hörst du mich?!" schüttelte Serinja mit ihr leicht. Ein schwaches Murmeln war die einzige Antwort auf ihre Tätigkeit und trotzdem atmete Serinja erleichtert aus. "Du lebst!! Gott sei dank!" wischte sie ihre Tränen weg, "du musst sofort zum Krankenhaus!" "Nicht so schnell!" hallte plötzlich eine tiefe männliche Stimme durch die ganze Halle. Serinja bekam dabei Gänsehaut, wie dieser Ton in ihr ein unangenehmes Gefühl aus löste. Sehr langsam drehte sie sich um. Unscharf erkannte sie eine hochgewachsene dunkle Gestalt etwa zwanzig Meter vor ihr, die sie ruhig und ungestört beobachtete. "Lange nicht gesehen, Wächterin," sprach der verhüllte Mann belustigt und kam einen Schritt näher, "wie ich sehe, hat sich nicht viel verändert. Du bevorzugst immer noch andere vor deinen eigenen Bedürfnissen." Serinja antwortete nicht. Ihre Augen ruhten noch immer auf dem unerwarteten Besucher. "Oh, entschuldige die kleine Vorführung mit deiner Freundin," schwang er gelassen seinen rechten Arm in Galaxias Richtung, "es war nur ein kleiner Test. Nichts weiter. Nimm es also nicht zu persönlich." "Ein Test?" fragte Serinja überrascht und stellte sich schützend vor die verletzte Kriegerin. "Ja, versteh mich doch. Ich habe eine starke Wächterin mit fast göttlichen Kräften erwartet und finde dann nur eine schwache Frau, die sogar Probleme hat aufrecht zu stehen," trat er näher und blickte auf sie zufrieden herab, "ich musste wissen, ob du deine Aura nicht nur verbirgst. Deswegen der Test." "Also du warst derjenige, den ich vorher gefühlt habe." "Ja, ich war überrascht dich hier in solchen Zustand zu finden. Vor so vielen Jahrtausenden machtest du einen völlig anderen Eindruck. Anscheinend hat sich seit damals doch etwas verändert," kniete er nieder und schaute in ihre dunkel blauen Augen, die ihn entschlossen an sahen, "deine Schönheit ist aber immer noch atemberaubend." Seine Hand wollte ihre Wange berühren, aber sie wich vor ihr zurück. "Immer noch halsstarrig wie damals," lachte er und stand auf. "Wer sind Sie überhaupt und was wollen Sie von mir?" "Zu viele Fragen," sagte er mit einer gelangweilten Stimme und verschränkte seine Arme an der Brust, wie er sich gegen eine Vitrine lehnte. Ein zufriedenes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck erblickte: "Bevor ich sie dir jedoch beantworte, musst du mir etwas im Gegenzug sagen." "Was wollen Sie wissen?" bemerkte Serinja bissig, wie ihr dieses Spiel immer mehr missfiel. "Sag, wo hast du dein Medaillon versteckt?" Serinja blickte ihn konfus an. "Na los, sag es schon oder du wirst es bereuen," sprach er unerwartet mit einem eisigen Ton seiner Stimme, der keinen Widerstand erlaubte. "Worüber sprechen Sie?" In diesem kurzem Moment bemerkte sie die Veränderung in seiner Körperhaltung nicht. Wie ein Blitz tauchte er plötzlich vor ihrem Gesicht auf und schnappte sich ihr Hals. Schmerzfühlend ergriff sie seinen Arm und versuchte sich zu befreien. "Spiel nicht mit mir, Wächterin," sagte er hasserfüllt, als seine Hand noch fester zu packte, "du hast es und ich will es haben. Also?" Blasse Serinja schüttelte eifrig den Kopf und kämpfte weiterhin mit seinem eisernen Griff. "Entweder lügst du," zischte er in ihr rechtes Ohr, "oder du weißt es wirklich nicht." Seine Hand lockerte sich und ließ ihren Hals los. Hustend wich sie vor ihm zurück. Ihr Blick zeigte nun Angst, was ihm erfreute. Als er sich zu ihr wieder nähern wollte, erstarrte ihr Körper für einen Augenblick und ihre Augen beobachteten vorsichtig jede seine Bewegung. "Vielleicht wird dir das hier auf die Sprünge helfen," reichte er für etwas unter seinen Umhang. Serinja krümmte sich leicht, wie sie eine Waffe oder etwas Ähnliches erwartete. In Überraschung sah sie jedoch ein kreisförmiges Medaillon, dessen mittlerer grüner Kristall von drei goldenen Halbmonden umgeben war. Serinjas Augen weiteten sich, als sie sich an die Geschichte dieses Gegenstands erinnerte. Drei Medaillons mit klaren Kristallen verschiedener Farben - grün, rot und blau. Ihre Farbe war das himmlische Blau, das Hoffnung und Freiden verkörperte. Siwinjas Kristall war rot wie die Schlussphase eines sterbenden Sterns. Soranjas grüner Kristall stellte Glück und Träume dar. Und das, was sie jetzt vor sich sah, war eindeutig Soranjas Medaillon. Sie hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. "Und? Sagt es dir was?" Sie erhob den Blick zu ihm. "Was hast du Soranja angetan?" sagte sie feindselig und aus ihren Augen verlor sich jede Spur von Angst. "Also erinnerst du dich doch," grinste er hämisch, "glaub mir, deine Schwester gab es mir zwar nicht freiwillig, aber zu lange musste ich sie auch nicht zwingen." "Du Mistkerl, was hast du ihr angetan?!!" schrie sie ihn mit Tränen an. "Beruhig dich," bemerkte er belustigt und versteckte das Medaillon wieder, "es war nicht das erste Mal. Obwohl wenn ich darüber so nachdenke, machte es das erste Mal viel mehr Spaß." "Wen hast du...?" Sie konnte die Frage nicht beenden. Sie hatte Angst die Antwort z bekommen, aber sie musste es wissen. Ihr Gegner studierte sie eine Weile: "Anscheinend hast du während deines langen Schalfs viel vergessen... auch das, dass du dabei warst." Seine Hand streckte sich zu ihr und ergriff ihr Handgelenk. Angfangs kämpfte sie gegen ihn, aber bald verlor sie und fremde Gefühle drangen in ihre Gedanken ein. "Was tust du?!" schrie sie und schüttelte Kopf in der Hoffnung sich von seinem Einfluss zu befreien. "Ich helfe dir sich zu erinnern," flüsterte er in ihr rechtes Ohr und sie konnte sein Atem an ihrem Hals fühlen. Sie schluckte nervös. Ein weiterer lebloser Körper fiel vor ihren Augen in den Staub der Straße und blieb dort liegen. Eine weitere Seele war nun befreit. "Aber für welchen Preis?" fragte sie sich verzweifelt. Ihre traurigen Augen glitten an dem verfluchten Ort, der vor wenigen Wochen eine der frequentiersten Kaufstraßen dieser Stadt war. Jetzt war sie ein einziges Schalchtfeld. Sie hasste diesen Krieg von Tag zu Tag mehr. Er sollte endlich enden. Eine Träne erglänzte an ihrer Wange. Langsam erhob sie ihren Kopf zum orangen Himmel über sich. Drei Sonnen strahlten auf diese verlassene Welt, die sie vor zwei Monaten zum ersten Mal besuchte. Es war gleich nachdem sie mit der kleinen Himiko vom Sternenvolk sprach. Es war in der Zeit, als sie noch Hoffnung in sich trug. Jetzt war alles anders. Ihre Visionen begannen sich zu erfüllen... Schwache Tritte in ihrem Unterleib weckten sie aus ihren düsteren Gedanken. Liebevoll legte sie eine Hand auf ihr etwas vergrößertes Bauch und lächelte. Schon fünf Monate war es her, als der Vater dieses ungeborenen Kindes sein Leben für sie opferte. Auch wenn sie am liebsten mit ihm gestoren wäre, konnte sie nicht. Sie konnte dieses Leben nicht in den Tod mitreißen. "Ich werde immer für dich da sein," flüsterte sie mütterlich. Im selben Augenblick erschien ein weiterer Gegner vor ihr und beobachtete sie gierig einen neuen Kampf anzufangen. "Hat es überhaupt einen Sinn?" fragte sie sich und ergriff ihr uraltes Schwert noch fester. Seine scharfe Klinge erglänzte mit neuer Kraft, wie sie sich in den erbarmungslosen Kampf stürzte. "Erinnerst du dich an unsere Begegnung?" hörte sie eine tiefe männliche Stimme in ihrem Unterbewusstsein. Neue Bilder verbanden sich mit ihren Gedanken und ermöglichten ihr sich mehr an den verhängnisvollen Tag zu erinnern. Es war der Tag, an dem ihre eigene Waffe gegen sie gerichtet wurde. Ihr wertvolles Schwert wurde benutzt, um sie von dieser Welt wegzureißen. Doch jemand wachte damals über sie und schützte sie auch in diesem schicksalhaften Moment - Siwinja. Ihre geliebte Schwester warf sich zwischen sie und die messerscharfe Klinge. Sie opferte ihr eigenes Leben für ihre Existenz und die ihres ungeborenen Kindes. "Nein!!! Hör auf!!" schrie Serinja, wie diese Erinnerungen ihr Herz immer mehr verletzten, "hör bitte auf!" Er ließ ihr Handgelenk los. Ihr zitternder Körper fiel ergeben auf den Boden. Tränen rannten ihre Wangen runter, als sie gezwungen wurde Siwinjas Tod nochmals mitzuerleben. "Warum?" flüsterte sie erschüttert und erhob ihren Blick zu ihm, "warum hast du sie getötet? Sie hat dir doch nicht getan!" "Eigentlich solltest du das Ziel sein. Sie war nur ein weiteres Opfer auf meinem langen Weg." "Wie kannst du nur so gefühllos sein?" sagte sie noch zitternd, wie all die vergessenen Gefühlen ihr Herz wieder nach so langer Zeit beherrschten. "Willst du denn gar nicht wissen, warum ich das alles tue?" Sie wandte sich von ihm weg und beobachtete Galaxias ruhige Atmung: "Ich muss es nicht wissen, denn es ist immer dasselbe. Ihr alle wollt immer dasselbe und ich bin schon müde davon..." "Das klingt, als ob du die Ereignisse des letzten Jahrtausends kennen würdest. Interessant... Viele Leute - Soranja eingeschlossen - haben mir versichert, dass du diese Realität gleich nach Siwinjas Tod verlassen hast. Nur einen einzigen Beweis deiner Existenz solltest du zurückgelassen haben - dein Medaillon." Ihre Augen bekamen einen harten Schimmer, wie ihr seine Worte klar wurden: "Kinmoku, Erde und so viele weitere Planeten. Hast du den so viele wegen einem einzigen Medaillon getötet?" "Die Zahl spielt hier keine Rolle," sagte er belustigt, "meine Sammlung ist ohne dieses letzte Stück wertlos. Ich würde alles tun, um es zu bekommen. Auch das ganze Universum zu zerstören. Ihr habt denn keine Ahung, wie groß die Macht dieser Medaillons wirklich ist. Ihr habt dieses Geschenk nur verschwendet, aber ich werde das volle Potential nutzen und die wahren Kräfte entfesseln." "Wie kannst du dir sicher sein, dass sie wirklich nutzlich sind. Vielleicht haben wir sie nur als einfache Schmuckstücke getragen. Du hast keinen Beweis, dass sie wirklich eine Macht verbergen." "Da irrst du dich, Wächterin." Plötzlich neigte er sich zu ihr und lächelte sie frech an: "Oder soll ich besser sagen, Göttin des Lichts?" Serinja weitete überrascht ihre Augen: "Woher...?" Sein Lächeln wurde noch breiter: "Ich kenne dich länger, als du denkst. Alle deine Stärken und natürlich auch deine Schwachstellen, wie zum Beispiel der junge Prinz, der sich damals zwischen uns stellte. Wie hieß er noch... Ach ja, Endymion - der Thronfolger von Elysion." Serinja ballte ihre Hände zu Fäusten. Ihr Gegner beobachtete sie vergnügt und erzählte weiter: "Damals habe ich zum ersten Mal die Kraft deines Medaillons kennengelernt. Sicher erinnerst du dich daran , wie du mich angeblich mit seiner Macht vernichtet hast. Seit diesem Augenblick habe ich gewusst, dass ich es besitzen und beherrschen muss. Doch erstmals musste ich zu ihm kommen und das erwies sich als sehr problematisch, weil man dich und deine Schwestern nicht ortnen kann. Deshalb habe ich den kleinen Krieg in dem abgelegenen Sternensystem angefangen, um euch anzulocken. Und wie du sicherlich weißt, ist es mir gelungen." "Du Mistkerl!" zischte Serinja feindselig, "du bist wirklich zu allem fähig, nicht wahr?" "Wenn ich dabei das gesamte Universum kontrollieren kann, dann ja," lachte er und wandte sich von ihr weg. * Von keinem der Anwesenden bemerkt, schlich sich eine schwarze Katze zu einer der Vitrinen. Ihr glänzendes Fell erinnerte an einen Panther, der sich eine Beute aus suchte und sie nun jagte. Dank ihrer geschmeidigen Bewegungen konnte ihre Gegenwart nur noch von ihrem goldenen Halbmond verraten werden, was aber nicht passierte. Denn die zwei Anwesenden waren in ein Gespräch so vertieft, dass sie von ihnen nicht bemerkt wurde. Nicht einmal als sie sich nur wenige Meter von ihnen versteckte. Vorsichtig schmiegte sie sich gegen den kalten Marmorboden und versuchte mehr zu erkennen. Eine hochgewachsene Gestalt in einer langen schwarzen Robe ging etwas unruhig umher und versperrte ihr für einen kurzen Moment die zweite Person, die auf dem Boden saß. Dann erkannte sie die goldenen Haare und dunkel blauen Augen, die sie schon so lange vermisste: "Bunny?" Luna konnte es nicht fassen. Die junge Frau, die ruhig und ergeben auf dem Boden saß, konnte doch nicht ihre leichtsinnige Bunny sein. War das wirklich das ewig heulende Mädchen, dass alles für Süßigkeiten tun wurde? Diese Bunny wirkte völlig anders - erwachsen, ausgeglichen und irgendwie auch erschöpft. "Was macht sie hier eigentlich? Und wer ist mit ihr?" * Plötzlich sprach der Fremde und unterbrach so die aufgetretene Stille: "Ich habe bereits Gianfar geschickt, um dein Medaillon zu finden. Also ist es nur Frage der Zeit, wann ich es besitzen werde." Weiteres Schweigen erfüllte die Halle und machte ihn nervöser: "Eine Hüterin konnte es vor mir nicht verbergen, das sollte dir klar sein. Auch wenn sich Soranja sehr bemühte sie mit dem Medaillon vor 21 Jahren zu verstecken, half es ihr wenig. Die kleine Göre hatte gegen Gianfar einfach keine Chance." "Was? Wovon sprichst du?" erwachte Serinja aus ihren Gedanken und erhob ihren Blick zu ihm. "Sie hatte das Medaillon für dich aufgehoben, nicht wahr?" "Wen meinst du?" "Das kleine Mädchen, das vor wenigen Tagen vor dem Tokio Tower meine Schattenarmee reduziert hatte und dann Sailor Galaxia verteidigte, als sie von Gianfar angegriffen wurde. Sie trug die Quelle der Macht bei sich - dein Medaillon. Du kannst es nicht leugnen, weil ihre Energiesignatur mit deiner fast identisch war." Serinja blinzelte überrascht und begann plötzlich zu lachen. Der dunkle Herrscher blickte sie zornig an: "Was ist denn hier so witzig?!" "Du," sagte sie nach einer Weile wieder beruhigt, aber konnte nicht aufhören wenigstens zu lächeln, "du hältst sich für allwissend, aber in Wirklichkeit weißt du gar nichts. Ich war dieses kleine Mädchen. Ich war diejenige, die sich gegen Gianfar stellte und mit ihm kämpfte. Ich war deine angebliche Hüterin des Medaillons." "Wenn das aber wahr ist," ballte er seine Hand zur Faust, "dann würde es bedeuten, dass ich wieder am Anfang bin." "Tja, so ist die Relität," bemerkte Serinja trocken, "somit kannst du deine Weltherrschaft vergessen." "Das wird nicht nötig," kehrte sein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht zurück, "du weißt sicher, wo es ist. Es ist schließlich dein Medaillon." "Vergiss es. Zu viel Zeit ist seit damals abgelaufen, als das man sich daran noch erinnern konnte," sagte sie gelassen und widmete sich der schlafenden Galaxia. Ihr Gegner blickte sie finster an: "So einfach wirst du es nicht haben, Wächterin. Ich habe hier etwas, was dir helfen wird sich wiederzuerinnern," winkte er in die umgebende Dunkelheit. Gleichzeitig erschien einer seiner Schatten und trug einen bewusstlosen Menschen in den Armen. Serinja wurde aufmerksam und beobachtete gespannt jede seine Bewegung, als er den kraftlosen Körper auf den Boden legte. Sie konnte nichts Genaueres erkennen. Sie wusste nicht, wer hier vor ihr lag und anscheinend auch litt. Die Finsternis ermöglichte es ihr nicht. "Noch gerne wirst du mir verraten, was ich wissen will," erklang die Stimme ihres alten Feindes neben ihr. Sein erbarmungsloses Lachen ersetzte im selben Augenblick die unangenehme Stille dieses Ortes. Kapitel 52 - Spiel mit dem Feuer --------------------------------- Hallo! Vielen, vielen Dank für euere Kommis! Da mir der 4. Semester begonnen hat, habe ich jetzt wieder etwas mehr Zeit zum Schreiben gefunden. Heute wird es etwas spannend und auch traurig. Ich habe dieses Kapitel als eine kleine Einleitung zum Ende dieser Staffel geschrieben und versuche hier weitere Geheimnise zu lüften. - Hoffendlich werde ich später nichts vergessen. Dewegen möchte ich euch um euere Hilfe bitten. Schreibt mir alle Unklarheiten, die ich bisher nicht erklärt habe und die für weiteren Verlauf der Geschichte wichtig sind. (Es wird mir sicher viel helfen...) Danke! ^_^ Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 52 - Spiel mit dem Feuer Eine männliche Gestalt ruhte ergeben auf dem Marmorboden und bewegte sich nicht. Blut tropfte von vielen Wunden, die ein baumwolles Hemd zahlreich bedeckten. Gesicht des bewusstlosen Mannes blieb in der Dunkelheit verborgen. Seine schwarzen Haare waren zerzaust und wurden an einigen Stellen mit Blut zusammengeklebt. Serinja schluckte nervös. Sie hasste die Momente, wo sich Unschuldige in eine für sie zu gefährliche Auseinandersetzung einmischen mussten. "Was hast du vor?" fragte sie mit einer hörbar besorgten Stimme und sah ihren Gegner fragend an. "Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, dass sich die Vergangenheit ständig wiederholt? Dann sieh her." Wie ein Raubtier trat er zum liegenden Körper und kniete neben ihm nieder. Serinja beobachtete jede seine Bewegung und wollte eingreifen. Ihre jetztigen Kräfte ermöglichten es ihr aber nicht und so wurde sie verurteilt tatenlos zuzusehen. Seine knochige Hand streckte sich zu einer tiefen Wunde am Schulter des Mannes und berührte sie leicht. "Er kämpfte wirklich tapfer und entschlossen. So wie ich es von ihm erwartet hatte. Ich musste ihn selbst niederschlagen, denn ansonsten hätte ich meine besten Schatten verloren," spielte er mit einigen Haarsträhnen des Bewusstlosen und blickte zu ihr auf. Serinja verstand nicht, aber tief in ihrem Herzen ahnte sie, wer von ihrem schlimmsten Feind bezwungen wurde. Und ihr Gegner wusste es anscheinend auch. Ein unerwartetes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, wie seine linke Hand die schwarzen Haare ergriff. Mit einer rauen Bewegung erhob er das Gesicht seines Opfers: "Erkennst du ihn nun, Wächterin?" Das bisschen Mondlicht befreite das anfangs fremde Gesicht von der Dunkelheit und enthüllte auch das letzte Geheimnis. Im selben Augenblick hörte Serinjas Herz zu schlagen. Ein gedämpfter Schrei entwich ihren Lippen, als eine erbarmungslose Kälte ihre gequälte Gefühle ersetzte. "Nein, das kann nicht sein," flüsterte sie verzweifelt und schüttelte trotzig ihren Kopf, "das ist nur eine Illusion. Das ist nicht wahr." "Glaub es ruhig, denn er ist es wirklich. Dein Endymion," lächelte ihr Gegner zufrieden, "damals, als er sich vor mein Pfeil stellte, machte er mir Strich durch die Rechung. Er hinderte mich dich zu töten und deine Macht an mich zu reißen. Aber jetzt... jetzt wird er mir helfen gerade das zu bekommen. Ist das nicht Ironie des Schicksals?" Erschütterte Serinja senkte ihren Blick und schwieg. Die schwarzen Fingernägel an der knochigen Hand wuchsen plötzlich länger und erinnerten an Krallen eines echten Raubtiers. "Ich an deiner Stelle würde alles sagen, um sein Leben zu retten." Serinja schloß trostlos ihre Augen, in denen verräterische Tränen erschienen. "Es wäre wirklich Schade dieses schöne und junge Gesicht zu zerkratzen. Meinst du nicht auch?" Keine Antwort. "Wie du willst..." Seine scharfen Fingernägel berührten sehr leicht Mamorus blasse Wange. Sofort bildeten sich tiefe Kratzer und Blut begann zu tropfen. "Sag es oder ich werde gezwungen, zu drastischeren Massnahmen überzugehen," schrie ihr Gegener bereits nervös. Sie schwieg weiterhin, auch wenn sie innerlich litt, wie noch nie zuvor. Ihr Peiniger ballte verärgert seine Hand zur Faust und ergriff blitzschnell Mamorus Hals. "Ich kann ihn auch diesmal töten..." Sein Griff wurde noch enger. Mamoru fühlte den Schmerz um seinen Hals und begann langsam sein Bewusstsein wieder zu erlangen. Irgendwie verschlafen blinzelte er vor sich und erkannte sofort die allzubekannte Gestalt seiner Geliebten, wie sie gebrochen auf dem Boden saß. "Bunny," flüsterte er mit dem Rest der übriggebliebenen Luft. Die Angesprochene erhob überrascht ihren Blick zu ihm. Tränen rannten ihre Wangen runter und verrieten ihre innere Qual. "Mamoru..." schluchzte sie leidend. Mamoru verstand nicht, bis der Schmerz um seinen Hals noch intensiver wurde. Erschöpft erhob er seinen Kopf zu seinem Peiniger und erblickte denjenigen, der ihn vor kurzem besiegte. "Du..." sagte er feindselig und runzelte dabei die Stirn, als ihm klar wurde, was hier gespielt wurde. "Endlich wach?" bemerkte der dunkle Fremde belustigt, "das wird die Sache beschleunigen." Zufrieden drehte er sich zu Serinja, die ihn verzweifelt an sah: "Nun? Hast du dich entschieden mir zu verraten, wo du das Medaillon versteckt hast?" Serinjas Körper zitterte sichtlich, wie sie in die Augen ihres Geliebten blickte. "Es wird nicht lange dauern und er wird nochmals wegen dir sterben. Doch diesmal kannst du es verhindern. Also wie lautet deine Antwort?" "Ich..." begann sie schwach. "Nein!" schrie Mamoru plötzlich auf, "sag es ihm nicht!!" Serinjas Augen weiteten sich. Ihr Gegner brachte jedoch Mamoru schnell zum Schweigen, indem er ihn nieder schlug. "Nein! Mamoru!!" sprang Serinja erschocken auf. "Das geschieht denjenigen, die sich gegen mich wenden," gluckste der dunkele Herrscher und streckte eine Hand vor sich, "Schluß mit Spielen. Es wird an der Zeit ernst zu sein." Wie aus dem Nebel selbst erschien ein langes und uraltes Schwert in seiner ausgestreckten Hand. Serinja kannte es zu gut. Es war wie ihres, mit dem sie zu oft gezwungen wurde zu kämpfen. Aber dieses war ein bisschen anders und beherrschte andere Mächte. Das konnte man an dem silbernen Griff erkennen. Eine alte und vergessene Schrift bedeckte die lange und messerscharfe Klinge in seiner vollen Länge bis zur Spitze. "Soranjas Schwert," atemte Serinja besorgt aus. "Ja, das ist richtig. Ich habe es deiner Schwester vor zwanzig Jahren weggenommen, als sie nicht acht gab. Ich finde es passend, dass dein Geliebter mit einer ebenso wertvollen Waffe stirbt wie deine erste Schwester." Seine Hand mit dem glänzenden Schwert erhob sich in die Luft. "Nein!! Tue das nicht!" schrie sie verzweifelt auf. Ihr Gegener drehte seinen Blick zu ihr: "Du kannst es ändern. Nur eine einzige Antwort und du wirst alle hier Anwesenden retten. Es liegt allein bei dir, wie du dich entscheidest." Mamoru bekam davon nichts. Der harte Schlag auf sein Genick von vorher riss ihn nochmals aus der Realität und tauchte sein Bewusstsein in die vergessene Dunkelheit ein. Serinja fühlte sich plötzlich allein und verlassen. Ihr Körper begann nochmals zu zittern. Ihr Medaillon war zwar machtlos und besaß anscheinend keine Magie, aber es war mit ihrer Existenz als Wächterin vereint. Es war die Darstellung ihrer Pflichten und Hoffnung. Die Bindung zwischen ihr und ihren Schwestern bestand darin, diese Medaillons zu tragen und zu bewahren. Sie sollten nie ihre Besitzerin verlassen, denn ansonsten wurde auch ihre Position in Frage gestellt und soetwas dürfte nie passieren. Aber wäre es richtig ein Menschenleben zu opfern, um sein Geheimnis zu bewahren? Der verhüllte Fremde nahm ihr langes Schweigen als den Anlass zu der eigentlichen Tat. Sein Handgelenk lockerte sich. Die gefährliche Klinge schnitt die unruhige Luft durch und kam schnell zum Mamorus Hals näher. "Ich kann nicht!" schrie Serinja innerlich und begrub ihr Gesicht in den Händen. Weitere Tränen verließen ihre dunkel blauen Augen. Das Zittern wurde noch stärker. "Bitte verzeih mir, aber ich kann es nicht tun!!" schrie sie trostlos in ihren Gedanken. Ihr unabhängiger Geist wurde im selben Augenblick gebrochen, als sie verzweifelt und weinend auf schrie: "NEIN!!!" Im Bruchteil einer Sekunde hielt die scharfe Klinge wenige Zentimeter vor Mamorus Hals inne. Alles war bewegungslos. Keiner wagte wenigstens zu atmen. Ihr dunkler Gegner erhob sehr langsam seinen Blick zu ihr. Das gefährliche Schwert schwebte immer noch vor Mamorus Hals und glänzte verräterisch im schwachen Mondlicht. "Ich warte..." erklang die tiefe Stimme des Mannes, wie Serinja immer noch schwieg. Ihr Körper zitterte, so als würde sie selbst vor der scharfen Klinge sitzen. In ihrer rechten Hand hielt sie einen scharfen Glassplitter und drückte ihn fest gegen ihre Handfläche. Kleine Bluttropfen verfärbten im selben Moment ihre schneeweiße Haut und tropften auf den grauen Marmorboden ab. "Sag es!!" schrie er diesmal noch wütender als vorher. Eine einzige Träne erglänzte an ihrer Wange. Furchtlos sah sie zu ihm hinauf. Ihre Augen verbargen Trauer und Schmerz. "Ich werde es dir sagen, aber unter einer Bedingung." "Welche Bedingung denn?!" wurde die Stimme ihres Gegners ungewöhnlich kalt und gefühllos, "du bist nicht in der Lage Bedingungen zu stellen!" "Ja, das ist zwar wahr, aber ich allein weiß, wo das Medaillon ist. Es kann auch mein Geheimnis bleiben und zwar für immer. Es ist an dir..." Serinja konnte seinen Ärger fast spüren, als er die Hände zu Fäusten ballte. Im selben Moment lösten sich hunderte Schatten von den Wänden und erfüllten die gesamte Halle, die jetzt noch dunkler schien als vorher. Sie beobachten die ruhige Gestalt ihres Meisters und erwarteten weitere Befehle. Serinja schluckte nervös. Sie spielte ein gefährliches Spiel, denn ihr Gegner hatte alle Asse in der Hand. Sie dagegen täuschte nur etwas vor und das konnte ihr zum Verhängnis werden. Es war lange Still und Serinja befürchtete schon das Schlimmste, als sich die Gestalt vor ihr endlich bewegte. "Na gut... was willst du?" Sie lächelte innerlich. In diesem Moment gewann sie. Aber wie lange konnte sie die Oberhand behalten? Sie wusste es nicht. Doch es war eine Möglichkeit wenigstens etwas zu ändern. "Lass alle deine Gefangene frei. Keinem darf nur ein Haar gekrümmt werden. Hörst du, keinem! Nicht Sailor Galaxia. Nicht Mamoru? Erst dann werde ich dir mein Geheimnis verraten." "Denkst du nicht, dass es zu großes Opfer meinerseits ist? Ich verliere mit diesem Handel viel zu viel," knurrte er unzufreiden und drehte sich von ihr weg. "Du brauchst dieses Medaillon, nicht ich. Du warst doch derjenige, der dafür alles tun wollte, oder irre ich mich?" Eine weitere tiefe Stille erfüllte die ganze Halle. Keine Antwort. Keine Bewegung. Es war fast gruselig, wie eine kalte Brise durch die geöffneten Eingangstür ein drang. In den zerbrochenen Fenstern begannen sich einige Vorhänge mit dem leichten Wind zu bewegen und machte alles noch dramatischer als es bereits war. Serinjas Herz pochte unruhig und sie hatte schon Angst, das es ihre Besorgnis und Unruhe verraten konnte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sich alle anwesenden Schatten begannen plötzlich zu bewegen. Sie wurde dabei aufmerksam und richtete sich schnell auf. Etwas ging schief. Ihr Herz pochte wie wild, als sie die aufgetretene Gefahr vernahm. "Was tust du?!" schrie sie ihren Gegner an, aber der reagierte nicht. Für weitere Fragen bekam sie keine weitere Chance, denn auf einmal wurde ihr klar, dass sich die dunklen Gehilfen zu ihren bewusstlosen Freunden näherten. Mit einem Seitenblick sah sie eine flinkeBewegung nah an Mamoru. "Mamoru!! Das lasse ich nicht zu!" schrie sie kämpferisch und drehte sich blitzschnell zu ihm um. Ihr Mut gab ihr etwas Kraft, um wieder aufzustehen und nach der Hand ihres Geliebten zu greifen. Sie machte jedoch nur einen einzigen Schritt, als sich ihre Beine auch diesmal weigerten ihr zu gehorchen. Nur wenige Zentimeter verfehlte sie ihr eigentliches Zeil und fiel erschöpft auf den Boden. Einige Glassplitter schnitten dabei ihre Uniform durch. Wie kleine Nadel drangen sie in ihr Fleisch ein und verfärbten den schneeweißeen Stoff in die Farbe des Bluts. Ein gedämpfter Aufschrei löste sich von ihren Lippen, als sie den Schmerz endlich wahr nahm. "Ich darf nicht aufgeben. Nicht jetzt!" Der Schmerz wurde noch intensiver, wie sie sich wieder bewegen konnte. Doch sie versuchte ihn zu unterdrücken. Sie biss ihre Zähne zusammen. Verzweifelt sah sie hinauf und erkannte, dass es bereits für jegliche Rettungsaktionen zu spät war. Einer der Schatten nahm gerade ihren Mamoru in die Arme und lächelte sie blöd an. "Lass ihn los!!" schrie sie verzweifelt und streckte ihre Arme nach ihm. Vergeblich. Der Entführer ignorierte sie und verschwand mit dem Bewusstlosen in der umgebenden Dunkelheit. "Nein!!" schlug sie mit der Faust gegen den Steinboden und schloss ihre Augen, die sich mit neuen Tränen füllten. Sie verlor ihn und diesmal vielleicht für immer... "Himiko!" flog es ihr plötzlich durch den Kopf. So schnell sie konnte, drehte sie sich in ihre Richtung. Sie stockte. Ihre Augen weiteten sich mit neuem Schrecken. Erschüttert streckte sie ihre Hand zu der Stelle, wo vor kurzem noch ihre Freundin bewusstlos lag. "Nein! Das kann nicht sein!!" schluchzelte sie, als ihr klar wurde, dass sie wiedermal versagte. Sie konnte keinen beschützen. Mehrmals schlug sie mit den Fäusten gegen den Boden und ignorierte den aufgetretenen Schmerz, denn ein anderer erfüllte nun ihr Herz. "So ein Theater für wenige Sterbliche," bemerkte ihr Gegner verächtlich und beobachtete sie ungestört weiter. "Du Mistkerl!!" schrie sie ihren Feind erbarmungslos an, "was soll das?! Wir hatten doch eine Vereinbarung!" "Beruhig dich, Wächterin. Ich erfülle nur deinen Wunsch. Sie werden freigelassen. Nur will ich nicht, dass sie sich in unsere Angelegenheiten einmischen. Das ist alles." Serinjas Augen verengten sich misstrauisch. Ihr Blick glitt an dem Schwert, das er immer noch in der rechten Hand hielt. "Wieso glaube ich dir nicht?" "Weil ich dir jetzt überlegen bin?" scherzte er und spielte mit der scharfen Klinge des Schwertes, "glaub mir, ich will dich nicht töten. Lebendig bist du für mich wertvoller als tot." "Das meine ich nicht. Ich dachte viel mehr an die Vereinbarung mit den Erdbewohnern. Die hast du doch auch nicht eingehalten, oder?" "Das ist etwas anderes." "Ach ja? Du hast sie doch trotz der Abmachung angegriffen. Was ist da also anders?!" Soranjas Schwert erglänzte kurz im Mondlicht, als es unerwartet in den harten Marmorboden gestoßen wurde. Die ungewöhnliche Klinge schnitt den harten Stein wie Butter durch und blieb in ihm stecken. Serinja beobachtete seine zornige Bewegung mit der Waffe völlig gelassen. Anscheinend hatte sie Recht. "Sie hatten mich betrogen und dafür mussten sie bezahlen. Sie glaubten wirklich, dass ich mich noch an der Vereinbarung halten würde, wenn sie ihren Teil nicht einhalten konnten. Verstehst du jetzt, warum sie dafür bezahlen mussten?" drehte er sich zu ihr um. "Du hast sie also nur bestraft, weil sie mich nicht gefangen halten konnten? Aber wieso denn so viele Unschuldige?" "Wir haben Krieg, wenn du das vergessen hast. Man muss unbarmherzig sein, um zu überleben." "Aber man kann es doch ändern, wenn man nur will. Und du," richtete sie sich langsam auf, "du hast die Macht dazu." "Sei nicht lächerlich. Ihr seid doch alle gleich," bemerkte er verächtlich, "Soranja behauptet auch immer das gleiche." Serinja sah ihn überracht an: "Lebt sie etwa noch?" "Was dachtest du denn? Im jetztigen Zustand ist sie vielleicht noch schwächer als du jetzt. Sie stellt für mich keine Gefahr da. Also warum sollte ich sie töten?" "Sie lebt also," lächelte Serinja zum ersten Mal glücklich und erhob ihre Hände zur Brust. Der dunkle Herrscher beobachtete sie misstrauisch. Er erinnerte sich noch zu gut, als sie diese Bewegung das letzte Mals tat. Die große Explosion damals auf der Erde. Es hatte ihn viel Kraft gekostet ihre Attacke überhaupt zu überleben. "Ich nehme an, dass du Soranja immer noch gefangen hältst," sprach Serinja nach einer stillen Weile und legte ihre verwundeten Hände in den Schoss. Ihre ganze Gestalt strahlte völlige Ruhe und Gleichmut. Sie spürte, dass ihre Freunde noch lebten und nun auch in Sicherheit waren. Bald musste sie ihr Geheimnis ihrem schlimmsten Feind verraten, aber das eilte nicht. Wenige Minuten früher oder später. Das spielte jetzt keine Rolle mehr. "Meine Bedingung bezieht sich auch auf sie, weil du sie gegen ihren Willen fest hältst." Ihr Gegner knurrte, als ob sie eine schmerzhafte Wunde berührt hätte. "Sie wird meine Sicherung sein. Erst als ich den Standort des Medaillons kennen werde, lasse ich sie frei. Bis dahin wird sie meine Gefangene bleiben." "Aber..." wollte sie protestieren, aber ein warnender Zeigefinger vor ihrem Gesicht brachte sie schnell zum Schweigen. "Reiz mich nicht, Wächterin. Mein Geduldsfaden ist sehr dünn," sagte er mit einer sehr ernsten Stimme, die jedoch gleich in eine menschlichere über ging, "wenn du sie aber unbedingt wiedersehen willst, kann ich sie hierher bringen. Sie wird mir nicht im Weg sein so wie deine Freunde, denn sie hat ihre Niederlage bereits anerkannt. Und wenn du mich betrügen solltest, dann wird sie daran glauben müssen," lachte er und drehte sich zum Ausgang, "wir sehen uns bald..." Winkend verschwand er dann völlig und hinterließ sie in der unbarmherzigen Dunkelheit allein. Erschöpft legte sie sich auf den Boden und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Sie fühlte sich so schwach und müde. "Was soll ich jetzt tun?" flüsterte sie zu sich selbst. "Du könntest mir zum Beispiel endlich die Wahrheit sagen, Bunny," wurde plötzlich die unerträgliche Stille durch eine bekannte Stimme gestört. Überrascht öffnete sie ihre Augen und richtete sich auf. Vor ihr nah an einer gebrochenen Vitrine bewegte sich im selben Moment etwas und löste sich von der verräterischen Finsternis. Mit leichten Schritten kam langsam eine schwarze Katze auf sie zu. "Luna?" fragte Serinja etwas misstrauisch und versuchte mehr von ihrem späten Gast zu erkennen. "Erwartest du etwa jemanden anderen?" lächelte Luna ihre frühere Anvertraute an. "Luna, es ist schön dich wiederzusehen," streichelte Serinja das glänzende Fell der Katze, die dabei begann zu schnurren. "Noch hinter dem rechten Ohr..." sagte Luna genießerisch und streckte sich näher zu Serinjas Hand. "Du hast dich gar nicht verändert, Luna," lachte Serinja glücklich und kratzte sie leicht an der gewünschten Stelle. Die schwarze Katze streckte sich noch etwas, bis sie sich wieder zusammen nahm und sich ein bisschen von ihr entfernte. Mit einem neugierigen Blick glitt sie an Serinjas Gestalt und versuchte in ihr ihre alte immer weinende Bunny wiederzufinden. "Sie ist so anders, aber sie ist es," dachte sie verblüfft und legte freundlich ihren Kopf auf Serinjas rechten Schenkel. Es war so schön ihren Gerüch wieder zu riechen. Ein zarter Duft von Rosen umspielte ihre weiche Haut, die auch mit all den Verletzungen immer noch wunderschön aus sah. "Luna, es ist zu gefährlich hier lange zu bleiben," sagte die blonde Kriegerin plötzlich besorgt und berührte ihren blutverschmierten Rock, "er wird bald zurückkommen und ich will nicht, dass er dich hier findet." Die schwarze Katze sah sie verwirrt an: "Aber wer ist er? Und wieso quält er dich so?" "Wenn ich dir sagen würde, dass er das reinste Böse ist, dann würde ich bestimmt nicht übertreiben. Ich kenne ihn länger als mir lieb ist. Und glaub mir, ich wäre glücklicher, wenn ich ihn nie begegnet wäre. All das Leid..." Sie senkte ihren Blick, um tiefe Trauer in ihren Augen zu verbergen. "Er ist das Übel, dem jede Mondkönigin einmal im Leben trotzen musste, um ihre Reinheit und Unschuld zu beweisen. Um ihren Platz in dieser Welt zu verteidigen, mussten sie ihn versiegeln." Luna blinzelte verwirrt und stand auf: "Wovon sprichst du?" Serinja erhob ihren Kopf und sah Luna fest in die Augen: "Er ist die Verkörperung all unserer Feinde. Von Metalia bis zum mächtigsten Chaos. Sie alle waren ein Teil von ihm. Doch sie waren nur die Vorhut für sein wirkliches Kommen." "Aber warum? Wieso hat er uns denn nicht selbst angegriffen?" "Er konnte nicht und ich habe es erst heute begriffen, als ich ihn nach so langer Zeit wieder begegnete. Alles ist in der Vergangenheit veborgen und ich habe mich endlich erinnert... Den ersten größen Krieg gegen das Licht führte er mit gestohlener Kraft einer Göttin des Lichts. Mit Siwinjas Macht griff er den Mond an, in der Hoffnung alles Gute zu zerstören. Doch mit einem hatte er nicht gerechnet ? mit einer ebenso starken Magie, die ihn in gewissen Hinsichten sogar überlegen war. Zum ersten Mal lernte er die Macht des Silberkristalls kennen und wurde besiegt. Die erste Mondkönigin versiegelte ihn in die Abgründe seines Daseins." "Die erste Mondkönigin? Bedeutet das etwa, dass er indirekt zur Gründung des Mondreichs begetragen hatte?" "Ja, so kann man es sagen," nickte Serinja sichtlich erschöpft und lehnte sich gegen die Wand, "leider wurde die Mondfamilie mit jeder Generation schwächer und verlor Schritt für Schritt die Fähigkeit den Silberkristall vollständig zu beherrschen. So konnte er teilweise von seinem Gefängnis flüchten und neue Angriffe vorbereiten. Die erste Mondkönigin war sich aber dieser Möglichkeit bewusst und so begann sie ihre Visionen niederzuschreiben, um ihre Nachfolgerinnen zu warnen. Alle ihre Weisheit ist in einem Buch enthalten, das vor kurzem Ami und Miriam besaßen." "W-Was...?!" stotterte Luna noch verwirrter als vorher, "etwa das Buch, das ich meine?" Serinja nickte: "Ich habe es für dich vollständig geöffnet, damit du die Vergangenheit begreifst. Hast du es etwa nicht gelesen?" "Na ja, eigentlich..." kratzte sich die Katze verlegen, "nur die erste Passage, dann hatte Miriam es aus Versehen geschlossen und mir somit die Möglichkeit genommen es zu lesen." Serinja schwieg und beobachtete sie eine Weile. "Das erklärt vieles..." bemerkte sie dann und sah zum Mond hinauf, "leider macht es die Sachen noch schwieriger als sie bereits sind..." Kapitel 53 - Rufe der Vergangenheit ------------------------------------ Hallo! Entschuldigt die lange Stille. Ich habe vor kurzem ein tolles Buch zum Lesen bekommen und konnte einfach nicht aufhören es zu lesen... dazu habe ich auch noch meinen Geburtstag im voraus gefeiert - nächste Woche werde ich schon 21 (Oh Mann, ich bin so alt *seufz*). ~.~; Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacuqelin und Sandra P.S. Vielen DANK für euere Kommis!! Kapitel 53 - Rufe der Vergangenheit Der Gebetsraum schien finster und verlassen zu sein. Die einzige Lichtquelle war das heilige Feuer, dessen Flammen ungewöhnliche und geisterhafte Erscheinungen auf die hölzernen Wände tanzen ließen. In der völligen Stille erklang plötzlich eine leise, aber feste Stimme, die einige heiligen Formeln rezitierte. Die Flammen wurden mit jedem Wort wilder und flammten immer höher auf. Im selben Augenblick bewegte sie etwas vor dem unruhigen Feuer. Bei dem ersten Anblick konnte man annehmen, dass es nur eine optische Täuschung war, aber dann wurden die Bewegungen immer klarer. Von dem schattenhaften Boden erhob sich eine weibliche Gestalt in einer rotweißen Mikouniform. Lange rabenschwarze Haare glänzten mit einem mystischen Licht. Die junge Priesterin bewegte ihre Hände mit einer Sicherheit, die jeden Uneingeweihten sicher überraschen würde. Ihre Augen hielt sie jedoch geschlossen, als ob sie ihre inneren Bilder und Visionen vor dem lodernen Feuer verbergen wollte. Sie rief die Kräfte ihres Elements herbei, so wie sie schon so viele Jahre vorher tat. Blitzschnell und völlig unerwartet öffnete sie ihre violetten Augen. Wie auf Befehl erwachten die roten und orangen Flammen mit neuer Energie. Die rote Aura der Shintopriesterin erschien gleichzeitig um ihrem angespannten Körper und bewegte sich im selben unruhigen Tanz um sie. Schweißtropfen glänzten an ihrer Stirn. Die Atmung schien ihr schwer zu fallen. Ihre geistigen Fähigkeiten drohten sie fast zu bewältigen, wie sie dicht zu ihrer eigenen Grenze näherte. Sie konnte alles verliern, aber sie musste es tun. Schon so viele Nächte versuchte sie die Wahrheit von ihrem magischen Element zu erkennen. Bisher waren aber alle ihre Versuche vergäblich. Etwas blokierte ihre Sinne und ließ sie im Nebel irren. Doch jetzt musste es klappen. Sie fühlte die mächtige Kraft ihres Schutzplaneten nah an ihrem Geist. Sie konnte die Wahrheit endlich bald ergreifen. Und dann geschah es... Im selben Moment als ihr Marszeichen an ihrer Strin erstrahlte, flammten die roten Zungen des heißen Elements bis zur Decke auf. Ihre Gebete wurden endlich erhört und sie blickte erwartungsvoll in die prophetischen Flammen. Doch etwas ging schief. Aufmerksam versuchte sie etwas zu erkennen. Ein Bild oder wenigstens eine Andeutung dessen, was sie wissen wollte. Nichts derartiges kam. Müde blinzelte sie und senkte ihren Blick zum Boden. "Es hat keinen Sinn," flüsterte sie gebrochen, als eine Träne in ihren Auge erschien. Sie versagte... Gerade wollte sie aufgeben und von der Matte aufstehen, als sie die plötzliche Farbveränderung des heiligen Feuers bemerkte. Vorsichtig erhob sie ihren erschockenen Blick und konnte strahlende weiße Linien beobachten, die sich langsam mit den roten Tönen vermischten und sie langsam aber sicher völlig verschlungen. "Was passiert?" fragte sie sich verwirrt, als sich alle Farben des Feuers in ein strahlendes Weiß verwandelten. "Ein weißes Feuer? Was bedeutet das?" Als eine Antwort schien sich etwas inmitten der Flammen zu bilden. Rei runzelte die Stirn, als sie acht Farbkugeln erkannte. Auch wenn alles verschwommen war, war sie sich sicher, dass sie die Farbelemente der acht Sailorkrieger sah - azurblau, orange, feuerrot, grün, violett, beige, türkis und dunkelgrün. Alle waren da, außer Sailor Moon. "Was versuchst du mir zu sagen?" fragte sie immer verwirrter und nahm unbewusst ihren Verwandlungsstab in die Hand, den sie vorher vor sich legte, um ihrem Schutzplaneten näher zu sein. Das Marszeichen in ihm reagierte an das ungewöhnliche Licht des weißen Feuers und begann plötzlich vor der erstauten Rei zu glühen. Ihre Augen weiteten sich erschocken aus und sie ließ ihn sofort los. Doch er fiel nicht zum Boden, wie sie vielleicht denken würde. Nein, er schwebte vor ihr. "Was zum..." Weiter kam sie nicht, denn sie begriff, das er sich ins Feuer stürzen wollte. "Nein!" schrie sie auf und wollte nach ihm greifen. Sie war jedoch zu langsam und verfehlte ihn nur knapp. Ihr Verwandlungsstab wurde im selben Augenblick von weißen Flammen verschlungen und sie konnte dagegen nichts tun. "Nein!!" Erschocken sah sie zu, wie das heiße Element ihren Verwandlungsstab streichelte, als ob eine Mutter ihr Kind in den Armen halten würde. Dieses Feuer war verschieden und Rei hatte keine Ahnung, was es mit ihrer zweiten Identität als Sailor Mars zu tun hatte. Verwirrt erhob sie ihre Hand zu den weißen Flammen in der Hoffnung ihren Stab zurückzubekommen. Ihre Finger kamen immer näher und sie konnte das lodernde Element fast fühlen. Doch es durfte nicht geschehen. Plötzlich und unerwartet erwachte etwas tief im Innern des Feuers, als das Marszeichen auf Spitze ihres Verwandlungsstabs neu erstrahlte. Zwei kleine Federn tauchten neben ihm gleichzeitig auf und erinnerten somit Rei an ihren ungewöhnlichen Traum. "Ist es etwa wirklich passiert? Aber das würde ja..." Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn diese zwei Federn lösten sich im selben Augenblick auf. Der entstandene Pulver tanzte im Rhythmus der lodernden Flammen und schien sie silbern zu verfärben. Diese neuen Linien berührten dann alle acht Farbkugel, die in Wirklichkeit alle Sailorkrieger dieses Sonnensystems dar stellten. Sie begannen sich sofort neu zu gestalten, als ob diese Energie sie erst zum Leben erwecken würde. Rei beobachtete diese Umwandlung mit angehaltenem Atem, wie sie immer mehr die Zeichen aller Planeten wieder erkannte. Na ja, bis auf zwei von ihnen. Sie blinzelte überrascht, als sie die unverwandelten Farbkugel von Uranus und Neptun bemerkte. Alle anderen strahlten mit neuer Energie, die sie verblüffen ließ. "Was bedeutet das?" fragte sie sich innerlich. Und erst jetzt wurde ihr klar, dass sie ihre erhobene Hand immer noch vor sich hielt und war so nah, die magischen Flammen zu berühren. Ihre Neugier war in diesem Moment stärker als ihr Verstand. Sie konnte sich nicht helfen, dieses zauberhafte Feuer mit all seiner Magie nicht zu berühren. Vorsichtig neigte sie sich vorwärts. Nur noch wenige Milimeter trennten sie voneinander, als plötzlich eine warnende Stimme die Stille dieses Ortes störte: "Tue das nicht!!" Rei zuckte erschrocken zusammen. Blitzschnell drehte sie ihren Kopf zum Eingang, wo sie im schwachen Licht einen weißen Kater erkannte. "Artemis?" Rei war zu geschockt, als dass sie ihre gefährliche Position begriff. Unbewusst berührte ihre immer noch gestreckte Hand eine der tanzenden Flammen, denen leuchtende Energie Reis Hand sofort ergriff. Sie schrie, wie sie von ihr gefangen wurde. Hunderte fremde Bilder erfüllten im selben Augenblick ihre Meinung, die sich versuchte gegen diese Invasion zu wehren. Vergäblich... Eine Schlacht von vielen. Blut und Leid überall. Drei hochgewachsene Frauen in blutverschmierten Uniformen. Drei mächtige silberne Schwerter in ihren Händen. Eine Armee, die sich von Nichts erhebt und das Schlachtfeld nochmals erfüllt. Alles verfärbt sich in die Farbe des Bluts. Die Zerstörung ist nahe... Doch etwas wird in dieser unendlichen Leere neu geboren. Eine Lichtquelle erhellt diesen verfluchten Ort des Todes und erweckt alles zu neuem Leben. Ein reines und unschuldiges Kind lacht glücklich in Armen seiner Mutter, die jedoch in der umgebenden Dunkelheit verschwimmt. Ein goldener Halbmond erglänzt an Stirn des verlassenen Kindes, wie es mit einem Silberkristall in ihren kleinen Händchen spielt. Die Zeit erfüllt sich... Das Kind wird zur einer wunderschönen Frau. Ihre silberne bis zu Knöchel lange Haare flattern im unsichtbaren Wind. Ihr reines Herz bedeutet Hoffnung. Sie ist die Erste. Dann tauchen weitere hinter ihr auf und bilden eine Reihe von Königinnen, deren Macht Jahrtausende überwindet... "Ahhhhhhh!!!!" Es war zu viel für sie. All das war einfach viel zu viel. Sie wollte frei von diesen Bildern sein. Einfach nur frei!! Wie auf Befehl wurde sie plötzlich von dem Feuer weggeschleudert, als ob sie nicht mehr würdig wäre ein Teil davon zu sein. Wie die Energiewelle Rei erfasste, fühlte sie in diesem kurzen Augenblick der unerwarteten Kraft eine Mischung von Gefühlen. All diese Empfindungen waren fremd und erschreckten sie, denn tief in ihrer Meinung spürte sie die Quall, die ihr Herz zerriss. Dann folgte nur ein harter Aufprall auf die Matte einige Meter weg. "Oh Gott! Rei!!" schrie Artemis besorgt und lief schnell zu der liegenden Frau. Rei war erstmals zu erschüttert und versuchte all die fremden Bilder in ihrer Meinung zu ordnen. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte eine sanfte Stimme neben ihrem Kopf. Sie stöhnte, wie sie den aufgetretenen Schmerz in ihrem Körper registrierte. Der Aufprall war gar nicht sanft, wie es vielleicht den ersten Anschein hatte, aber sie würde es sicher überleben. Stöhnend erhob sie sich vom Boden und begegnete einen besorgten Blick von Artemis. "Ich bin ok, Artemis. Etwas geschockt, aber ok," lächelte sie ihn an, "obwohl ich es nochmals nicht erleben muss." "Was machst du hier überhaupt?" fragte Artemis verwirrt und drehte seinen Blick zum weißen Element. Rei stand auf und richtete ihren Blick in dieselbe Richtung. "Ich befragte das helige Feuer, um mehr über den jetztigen Zustand zu wissen. Aber es ist mir nicht gelungen in Verbindung mit der Zukunft zu tretten. Ich habe das Gefühl, als ob mich etwas daran hindern würde." Artemis nickte zustimmend. Im nächten Moment sah er sie jedoch streng an: "Ich nehme jedoch an, dass etwas schief gegenangen ist, denn Feuer kann normalerweise nicht weiß sein, oder?" Rei schaute beschämt weg: "Ja, du hast Recht. Ich weiß nicht, was geschah, aber plötzlich war es da." Die Flammen loderten immer noch wild bis zur Decke, aber etwas war anders als vorher. Rei runzelte Stirn, als sie es bemerkte. Die Energie war jetzt anders. Zum ersten Mal, als sie ihr Element mit ihren magischen Formeln hervor rief, wurde es hauptsächlich von ihrer Energie ernährt. Aber jetzt... jetzt übernahm eine andere Kraft die Initiative. Es fühlte sich, als ob jemand anders es jetzt beherrschte. Dann ohne Vorahnung verschwanden alle Planetenzeichen und die einzige Sache, die sich mitten der Flammen befand, war ihr glühender Verwandlungsstab. "Anscheinend wird es schwächer," sagte Artemis ernst und trat etwas näher. "Nein," schüttelte Rei ihren Kopf, "ich glaube, dass das erst der Anfang war..." *** Das schwache Mondlicht flackerte, als dunkle Wolken den hellen Himelskörper verdeckten. Serinja hielt ihre Augen geschlossen, als ob sie durch den Verlust des Lichts leiden wurde. Eine einzige Träne erglänzte an ihrer Wimper. "Bunny?" ermutigte sich Luna ihre alte Freundin anzusprechen, auch wenn sie in diesem Augenblick wie ein gebrochener Engel aus sah. "Ja?" erklang ihre ruhige Stimme. Ihre Augen behielt sie jedoch immer noch geschlossen. "Ich wollte nur fragen..." flüsterte Luna unsicher, "wieso weißt du denn so viel? Ich meine, ich selbst war eine vertraute Beraterin der letzten Mondkönigin, aber dieses Geheimnis wurde mir vorenthalten." "Es gibt viele Sachen, die du nicht weißt, Luna, und diese ist nur eine davon." "Aber wieso denn du? Noch vor zwei Jahren hielten dich die Mädchen für eine niedrigere Kriegerin, deren Aufgabe es sein sollte die Mondprinzessin in gefährlichen Situationen zu vertreten. Doch deine Kenntnisse über die Vergangenheit des Mondes und deine jetztigen Fähigkeiten bestreiten alles. Nicht einmal ein Klon der Mondprinzessin würde solche Sachen wissen." "Was willst du damit sagen, Luna?" fragte Serinja kaum hörbar, wie ihre Gedanken noch in den vergessenen Erinnerungen irrten. "Ich meine... Bist du Mondgöttin Selene?" sprach Luna ihre langersehnte Frage endlich aus und beobachtete das Verhalten ihrer langjährigen Anvertrauten. Diese öffnete langsam ihre mit Trauer erfüllten Augen und sah hinauf zum Mond, der sich noch hinter den Wolken versteckte. Nach einer Weile des Schweigens sprach sie schließlich: "Ich habe viele Namen getragen. Einige bedeuteten Glück und Frieden. Andere wurden im Laufe der Jahrtausende zum Symbol der Vernichtung..." Ihre Stimme verlor sich, wie sie ihre Augen wieder schloss. "Vernichtung? Aber wieso?!" Serinja schüttelte jedoch den Kopf und senkte ihren Blick zu der neugierig schauenden Katze: "Du solltest eins wissen, Luna. Noch vor dem Mondkönigreich, als ich noch jung und unerfahren war, habe ich unabsichtlich das wichtigste Gesetz des Universums gebrochen. Das Gleichgewicht zwischen dem Licht und der Dunkelheit wurde damit gestört. All das folgende Leid ist nun die Strafe dafür." Die Augen der schwarzen Katze wurden breiter: "Aber was kann so vernichtende Folgen haben, dass die Strafe dafür Jahrtausende überdauert? Es muss eine Todsünde sein, wenn man dafür das ganze Universum opfern muss." Serinja erhob ihre Hände vor sich und sah sie nachdenklich an. "Vielleicht ist sie einer Sünde wert..." sagte sie geheimnisvoll und lächelte leicht. Im selben Moment bekamen ihre Augen aber einen undefinierbaren Ausdruck, als sie das Blut in ihren Handflächen bemerkte, das langsam zum Boden tropfte. Die Wunde, die sie sich mit dem Glassplitter zu fügte, wollte nicht heilen. Das bedeutete nichts Gutes. "Wahrscheinlich ist mein Organismus schon zu geschwächt," dachte sie besorgt und ballte ihre Hände zu Fäusten, "ich habe nicht viel Zeit..." "Hallo, Bunny! Erde an Bunny! Ist da jemand?!" fuchtelte Luna mit ihrer Pfote, damit sie ihre Aufmerksamtkeit wieder bekam. "Was?" blinzelte sie etwas verwirrt. Ihre Besorgnis brachte sie zu weit weg von der Realität, "hast du was gefragt, Luna?" "Ja," blickte diese sie besorgt an, "ist alles in Ordnung mit dir?" "Ja, ja, ich bin ok. Es ist nichts," versuchte sie ihre alte Freundin zu beruhigen, "also was wolltest du wissen?" Luna schwieg erstmals eine Weile und beobachtete sie vorsichtig. Etwas stimmte mit ihr nicht, nur wusste sie nicht was. "Also zu deiner Schuld von damals... Was war es, dass es so vernichtende Folgen hat?" Serinja nickte und schien sich wieder in ihren Erinnerungen zu verlieren. "Liebe," sprach sie mit einer völlig ruhigen Stimme, "eine wahre, aber auch verbotene Liebe, deren Blüte jedoch zu rein für diese Welt war." "Die erste Mondkönigin?" sah Luna sie mit großen Augen an. "Ja," nickte Serinja lächelnd, "sie war ein schönes Kind, nicht wahr?" "Ja, das war sie. Ich erinnere mich noch an ihr erstes ausgesprochenes Wort - Mama." Eine tiefe Trauer erglänzte in Serinjas Augen. "Und ich war nicht dabei..." flüsterte sie gebrochen, wie ihre klaren Tränen zum Boden fielen. Luna sah sie besorgt an: "Im Tiefsten ihres Herzens hat sie dich geliebt, wie nur ein Kind seine Mutter lieben kann. All die guten Taten, die sie während ihrer langer Herrschaft hervor brachte, tat sie für dich." Ein kleines Lächeln erschien auf Serinjas Lippen, als sie sich an das unschuldige Kind in ihren Händen erinnerte. "Sie wurde zu einer außergewöhnlichsten Königin, die jemals den Mondthron bestieg," versuchte Luna sie weiterhin aufzumuntern. "Ja, ich weiß, Luna. Trotzdem wurde sie aber mit meiner Gabe verflucht. Ich wünschte, ich konnte ihr das Leid der Visionen ersparen." Luna schüttelte jedoch eifrig den Kopf: "Nein, sie war dafür dankbar. Sie glaubte daran als ein Zeichen deiner Liebe zu ihr. Sie ließ viele Tempel zu deiner Ehre erbauen. Sie wusste, dass du den Silberkristall für das Gute erschaffen hast, und wollte dir auf solche Weise dafür danken." "Wenn sie nur wüsste..." seufzte Serinja traurig, "es gibt da etwas, dass sie nie erfuhr. Und zwar wer ihr Vater war. Denn wenn das bekannt wäre, dann würde der Mond nie von den Erdbewohnern angegriffen worden." Serinjas Hände zitterten, als sie begann Luna wieder zu streicheln. Diese bemerkte es und runzelte die Stirn. "Bunny..." flüsterte sie besorgt. Serinja schüttelte jedoch den Kopf. Vorsichtig schloss sie ihr schwaches Körper in die Arme, als ob sie nur zeigen wollte, dass das Zittern von der Kälte war. Lunas beunruhigter Blick erweichte sich etwas, aber die Besorgnis verschwand nicht. "Erde und Mond. Ich erinnere mich noch, wie es große Feindschaft zwischen diesen Königreichen gab. Wenn sie nur wüssten, dass sie in Wirklichkeit Geschwister waren..." Ein trauriges Lächeln umspielte Serinjas Lippen, als sie nach einer Weile weiter sprach: "Weißt du eigentlich, Luna, warum es nie eine Sailor Earth gab?" Die schwarze Katze wurde durch diese unerwartete Frage überrascht. "Weil die Mondkriegerin in Wirklichkeit Sailor Earth war. Keiner hatte es jemals erfahren, aber die Mondbewohner stammen ursprünglich von der Erde. Die königlichen Familien von Mond und Erde waren Verwandten und sie ahnten es nicht einmal. Doch es ist bereits zu spät dieses Gehimnis zu lüften... Die Vergangenheit kann man nicht ändern." Sie seufzte und lockerte ihre Umarmung in Entlasstung, dass sie ihr Geheimnis endlich anvertrauen konnte. "Aber warum jetzt?" erklang plötzlich Lunas etwas beschuldigende Frage. Serinja senkte ihren Blick zu ihr und sah sie eine Weile ruhig an. "Was meinst du?" "Wieso bist du zurückgekehrt? Nach so vielen Jahrtausenden deiner Abwesenheit. Warum bist du hier?" "Luna, ich bin mir sicher, dass du die Antwort bereits kennst. Zwar ist viel Zeit seit damals abgelaufen, aber unsere Verbindung steht immer noch. Oder wie anders willst du dir erklären, dass du mich hier in diesem Gebäude gefunden hast?" Die schwarze Katze breitete ihre Augen aus und trat einen Schritt zurück: "Dann ist es also wahr... Die alte Prophezeiung von dem Weltende, deine Auferstehung und Plutos Vision. Das alles geschieht nur-" "Nein," unterbrach sie Lunas erschrockene Rede schroff und sah sie streng an. "Glaub mir, Luna, ich würde-" Verstummte sie plötzlich, als ob sie sich über diese Sache nicht mehr so sicher war wie am Anfang. Aber ihr Gesichtsausdruck verriet etwas anderes. "Ich würde nie-" versuchte sie ihre Worte nochmals auszusprechen, aber diesmal erspürte sie einen stechenden Schmerz nah an ihrem Herz, der sie zwang sofort zu verstummten. Luna beobachtete sie verwirrt und trat zu ihr näher: "Bunny?" Doch diese reagierte nicht. Im selben Augenblick beschleunigte sich ihre Atmung, wie sich ihre Brust begann schnell zu erheben. Ihre dunkel blauen Augen breiteten sich erschrocken aus und bekamen einen unbeschreiblich Glanz. Ihre Umarmung schien irgendwie verkrampft zu sein, als ihr erschöpfter Körper spürbar erzitterte. "Bunny," klang Lunas Stimme mehr besorgt als vorher, "was ist mit dir?" "Sie ist-" versuchte Serinja langsam zu sprechen, aber konnte das Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen, "sie ist ... zurück..." Ein kurzer verzweifelter Aufschrei ersetzte die unangenehme Stille dieses verlassenen Ortes und zwang Luna erschrocken aufzuspringen. Eine geheimnisvolle Atmosphäre schien alles um sie zu verdecken und tauchte die ganze Halle in eine eigene Welt ein. "Was ist das?" fragte die schwarze Katze immer besorgter und sah sich vorsichtig um. Etwas war nicht in Ordnung. Schon die plötzlich kalte Luft verbarg nichts Gutes. Ihre Sinne verschleierten sich und schienen sie zu trügen, als sie undefinierbare Bewegungen nah an sich sah. "Bunny?" Lunas Verzweiflung wuchs mit jeder Sekunde, in der sie hier bleiben mussten. Ihr Magen war immer unruhiger und gab das auch zu erkennen. "Bunny, ich denke nicht, dass-" Weiter kam sie nicht, denn im selben Augenblick schrie Serinja schmerzerfühlt auf. Ihr Körper war immer noch gegen die Vitrine gelehnt, aber machte einen unnatürlichen Eindruck. Tränen glänzten auf Serinjas Wangen, wie sie sich mit den getrockneten vermischten. Luna beobachtete sie verzweifelt, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte. Sie hatte das Gefühl in einem falschen Film zu sein. "Was soll ich tun? Bunny, bitte!" Doch Serinja antwortete nicht. Die Schmerzen wurden immer intensiver und sie hatte schon Probleme ihre Umgebung zu vernehmen. Ihre Schreie unterdrückte sie dank ihrer Willenskraft, wie sie sich langsam und vorsichtig zum Boden beugte. Das Zittern machte ihre Bewegungen unklar, aber sie versuchte sich zu beherrschen. Luna sah sie verwirrt an, wie sie ihre Stirn auf den kalten Marmor legte und völlig bewegungslos so blieb. In diesem Moment erinnerte sie an eine verwundete Kriegerin, die sich vor ihrem Herren verbeugte. "Geh!!" erklang unerwartet Serinjas feste ubd strenge Stimme. "Bitte?" fragte Luna verblüfft und sah sie ungläubig an. "Geh, Luna," wiederholte Serinja sich und sah zu ihr hinauf, "es ist zu gefährlich für dich." Lunas Augen breiteten sich aus, als ob sie erst jetzt richtig ihre Worte verstehen würde. "Nein!! Ich lasse dich hier nicht! Hörst du!" schrie sie fast und machte einen sturen Gesichtausdruck, "das kannst du von mir doch nicht verlangen!" Serinja lächelte schwach: "Es ist keine Bitte, Luna. Ich bin viel zu schwach und mein Ende ist vielleicht näher als du denkst. Du musst die anderen warnen und auf die bevorstehende Schlacht vorbereiten. Sie werden deine Hilfe brauchen." "Nein..." flüsterte Luna jetzt kaum hörbar. Tränen erschienen in ihren Katzenaugen. "...ich kann nicht..." Härte erschien plötzlich in Serinjas Augen, als sie eine weitere Energiewelle unterdrückte. "GEH!!!" *** "Wo bist du, meine kleine Wächterin? Vor mir kannst du dich nicht verstecken, das weißt du doch..." Dunkle Räume verbargen die, die er suchte. Aber ihre schwache Energiesignatur verriet sie. Wie ein Tiger tauchte er plötzlich vor ihr auf und erschreckte sie: "Hab' ich dich!" Ihre Reaktion war jedoch zu gering, als dass sie ihn zufriedenstellen konnte. "Was hast du? Bist du etwa nicht froh mich zu sehen?" Seine Stimme klang irgendwie verspottend, aber sie ignorierte ihn ruhig. Ihr Körper zitterte und lehnte sich gegen eine glatte schwarze Wand. "Denkst du wirklich, dass es etwas ändern würde?" Sein zufriedenes Grinsen bestätigte ihr, dass es völlig egal ist, was sie sagen würde. Sie kannte ihr Schicksal und war bereit sich ihm jetzt zu stellen. Ihre schwarzen Haare erglänzten mit fremder Kraft, als sie einen schmerzhaften Aufschrei unterdrückte. "Schon wieder... Was ist das bloß?" fragte sie sich und schloss ihre silbernen Augen, die ihre unerwartete Schwäche verraten konnten. "Gehen wir!" befahl ihr Begleiter, wie er ihre angebliche Gelassenheit bemerkte, "ich habe eine Überraschung für dich." "Du musst es nicht verheimlichen, Scar, ich weiß bereits, dass mich Serinja erwartet." Der dunkle Herrscher runzelte Stirn: "Du überraschst mich immer aufs Neue, Soranja, aber bald werde ich derjenige sein, der als Letzter lacht. Gehen wir!" Grob packte er ihren Arm und zog sie weg. Der Klang ihrer Fesseln begleite jeden ihren Schritt, bis sie sich mit der umgebenden Dunkelheit vermischten und eine tötiliche Stille hinter ließen. Anmerkung des Autors: Tja, diese Geschichte scheint sehr lang zu werden *g*. Ich wollte euch nur fragen, ob jemand mich inspirieren kann - zum Beispiel mit einem Bild? Na gut, es soll eine Anspielung auf den Fanart-Wb zu dieser Geschichte sein. Es macht mich traurig, dass außer einem Menschen keiner teilnehmen will... Schade... Kapitel 54 - Machtlos ---------------------- Hallo! Vielen, vielen Dank für all die Kommis, die ihr zum letzten Kapitel geschrieben habt. Damit ihr wieder was zum Lesen bekommt, habe ich gleich weitergeschrieben und es spannend gemacht. Ich hoffe es gefällt euch... ^.^ Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Zum FanartWB... Ich bin etwas ungeduldig. ^^;; P.P.S. Am Mittwoch hatte ich es wirklich eilig und habe das nächste Kapitel schnell hochgeladen - natürlich mit Fehlern (falsche Diakritik). Jetzt ist es OK... ~.^ Kapitel 54 - Machtlos Licht der Sterne erlosch mit letztem Atem der Freiheit, die ihnen noch übrig blieb. Dunkle Wolken bedeckten den Nachthimmel mit ihrer drohenden Form und leichte Röte malte warnende Linien am Horinzont, wo letze Sonnenstrahlen gegen die unbarmherzige Dunkelheit kämpften. Dieser Kampf war jedoch aussichtslos, wie jeder anderer auch. Und Hotaru wusste es. Ihre besorgten Augen glänzten mit Spannung, die sie sich nicht erklären konnte. Tief im Innern ahnte sie den bevorstehenden Untergang der Zeit. Ihre kurzen schwarzen Haare tanzten mit dem unruhigen Wind und ließen sie zerbrechlich aussehen. Auch nach 2 Jahren des ständigen Kämpfens erinnerte sie an ein sanftes und schwaches Mädchen, das sie im Wirklichkeit gar nicht war. Ihr geheimnisvoller Schutzplanet machte sie zu seiner mächtigesten Waffe, die jemals das Licht der Welt erblicken konnte. Auch wenn sie so unschuldig und mysteriös schien, war sie das genaue Gegenteil davon. Kriegerin der Todes ? das war ihre wahre Bezeichnung, die sie seit ihrer Geburt mit sich trug. Ein schwaches Rauschen drangt zu ihrem Ohr, als eine schattenhafte Person hinter ihr auftauchte und sie eine Weile bewegungslos beobachtete. "Es ist Zeit..." flüsterte Hotaru ohne sich umzudrehen. "Ja, ich weiß," antwortete ihre Begleiterin und trat mit langsamen Schritten zu ihr näher. Das schwache Licht des Mondes streichelte sie und enthüllte somit ihr ganzes Aussehen. Ihre langen schwarzen Haare mit dunkelgrüner Tönung umgaben ihre schlanke Gestalt. Der allgegenwärtige Wind spielte mit einigen Haarsträhnen, die paar Mal einen langen silbernen Stab berührten. Sie hielt ihn nah an ihren Körper, als ob sie Angst hätte, dass sie ihn verlieren konnte. "Rei versucht die Zukunft zu lesen," erklang ihre ernste Stimme, wie sie ihren Blick zum leuchtenden Mond drehte, "ich befürchte jedoch, dass sie versagen wird wie jede andere Nacht auch." "Dann ist es also wahr. Die Vision erfüllt sich und wir können dagegen nichts tun." "Vielleicht..." flüsterte Setsuna nachdenklich, "die Prinzessin ruft alle Sailorkrieger zusammen, vielleicht weiß sie etwas, was den Lauf der Dinge beeinflussen konnte." "Ich weiß. Doch das Schicksal kann man nicht bekämpfen," sagte Hotaru traurig und drehte sich zum alten Tempel hinter ihr, "Miriam ist eine mächtige und starke Kriegerin, aber Wunder kann sie nicht vollbringen - nicht früher, nicht jetzt." Setsuna nickte zustimmend. Besorgt drehte sie sich in dieselbe Richtung wie Hotaru. Ihre weisen Augen glitten an den alten holzernen Säulen und Wänden, die uralte Magie dieses Ortes hüteten. "Aber brauchen wir gerade mehr als ein Wunder..." *** "Wo bleibt denn Rei schon wieder?!" schrie eine junge Frau mit braunen Haaren gereizt und sah sich eifrig um, "sie kann es doch nicht vergessen haben, oder?" "Beruhig dich, Makoto," versuchte Ami sie zu besänftigen und klopfte sanft auf ihre Schulter, "Artemis ging sie von ihrer Meditation abzuholen. Sie kommt gleich." Makoto nickte kurz und begann sich wirklich zu beruhigen. Seit dem Augenblick, als ihnen die alte Prophezeiung von dem Weltende offenbart wurde, schien sich alles in ihr zu toben. Ihre innere Kraft gab ihr keine Ruhe und das Treffen mit der geheimnisvollen Frau half ihrer Meinung auch nicht. Viel mehr umgekehrt. Sie fühlte sich gedemütigt, als sich ihr eigener Donnerdrache gegen sie wendete. Geärgert ballte sie ihre rechte Hand zur Faust, wie sie sich daran wieder erinnerte. Minako beobachtete sie besorgt. Sie wusste, was fort fuhr. Sie hatte es selbst gesehen und miterlebt. Es hatte Makotos Stolz verletzt. Um ihre Gedanken von ihrem Selbstzweifel wegzuschaffen, versuchte sie ein Gespräch anzufangen: "Habt ihr heute die neuesten Nachrichten gehört?" Makoto erhob ihren Blick vom Boden und sah ihren fröhlichen Gesichtsausdruck misstrauisch an. Nahe stehende Ami drehte sich verwirrt um: "Was meinst du, Minako?" "Na das Ende des Krieges natürlich!" lächelte diese heiter. Ami runzelte jedoch die Stirn und öffnete ihren Minicomputer. Ihre Finger bewegten sich blitzschnell über die Tasten, wie gleichzeitig Hunderte von Daten auf dem kleinen Bildschirm auftauchten Nach einer kurzen Weile, während sie von ihren Freundinnen erwartend beobachtet wurde, erhob sie ihren ernsten Blick zu ihnen: "Bist du dir sicher, Minako? Ich habe alle bisherigen Berichte durchgesehen, aber solche Erklärung wurde nirgendwo auf der Erde gemacht. Woher hast du das eigentlich?" "Eine Bekannte hat es mir erzählt. Sie sagte, dass es bald offiziell wird und bisher vor der Öffentlichkeit geheimgehalten wurde." "Aber das sind nur Gerüchte, Minako. Nichts, was wichtig für uns sein könnte," bemerkte Makoto enttäuscht und lehnte sich gegen einen nah stehenden Baum. "Du verstehst nicht. Die Information ist von erster Hand. Sie kann nicht falsch sein," verteidigte sich Minako. Im nächsten Moment fühlte sie aber eine fremde Hand auf ihrem Kopf, die ihre Frisur mit einer bekannten Bewegung in Unordnung brachte. Sie wandte sich dem Übeltäter geärgert zu und blickte in Harukas fröhliche Augen. "Du darfst nicht jedem Schwachsinn glauben, das du hörst," erklang ihre verspottende Stimme. Minako biss ihre Zähne zusammen: "Aber das ist wahr!" "Sie hat Recht," unerbrach eine ernste Stimme die fröhliche Atmosphäre vor dem Tempel. Jeder der Anwesenden drehte sich in Richtung der Stimme. Zwei Schatten unterschiedlicher Größe kamen auf sie zu. Bald trat die umgebende Dunkelheit zurück und gab somit beide Gestalten zu erkennen. Setsuna gefolgt von Hotaru kam mit langsamen Schritten zu der Gruppe und blieb nah bei ihnen stehen. Ihr ernster Blick ließ keinen bezweifeln, wie ernst die Lage wirklich war. Michiru, die bisher neben Haruka schweigsam stand, trat mit Hoffnung in ihrer Stimme vor: "Hast du etwas Neues herausgefunden, Setsuna?" "Ja," nickte diese, "es gibt viele Andeutungen in den höchsten Kreisen, das es einen Handel gibt, der vielleicht das Ende des Krieges bedeuten konnte." "Und? Ich bin mir sicher, dass es da ein >aber< gibt." "Ja, das Hauptproblem ist der Handel selbst," sagte Setsuna ernst und kreuzte ihre Arme in Eindeutung der unguten Neuigkeiten, "es gibt eine Person, die sie für den Frieden austauschen wollen." "Was?!" riefen alle im Chor. "Das kann doch nicht wahr sein! Setsuna, sag, das es nur ein Irrtum ist. Sie können nicht einen Menschen opfern. Wir leben doch im 20. Jahrhundert, nicht im Mittelalter!" schrie Haruka aufgebracht. "Es tut mir leid. Es ist noch schlimmer als ich gedacht habe," beugte Setsuna ihren Kopf nieder, "vor wenigen Minuten wurde mir gesagt, dass sie bereits einen passenden Menschen gefunden und festgenommen haben. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer der Gewählte war. Eins ist aber sicher - das Opfer ist eine Frau und verfügt über ungewöhnliche Zauberkräfte." "Sagtest du Zauberkräfte?" fragte Minako plötzlich, als ob sie diese Information verpasste. Jeder blickte sie verwirrt an, wie Setsuna schließlich verständnislos nickte. Minakos Augen weiteten sich mit Schrecken aus. Ihr Körper begann zu zittern, als sie sich einer sehr wichtigen Sache bewusst wurde. "Was ist mit dir?" hörte sie Harukas beunruhigte Stimme neben sich. Langsam und noch erschrocken wandte sie sich ihr zu. Ohne ein einziges Wort starrte sie auf die Kriegerin des Windes, die sie dicht an sah. Und erst dann, als Minakos Lippen lautlos einen einzigen Namen aus sprachen, begriff diese den Ernst der Lage. "Verdammt!!" schrie sie unerwartet und zwang so Ami und Michiru erschocken aufzuspringen. "Was?" fragte Setsuna Stirn runzelnd und machte den Griff um ihren Stab noch fester. Haruka oder Minako machten jedoch keine Anstalten ihnen die beunruhigende Feststellung mitzuteilen. Stattdessen suchte Haruka wie Verrückte das Gelände um den Tempel durch. Michiru und die anderen beobachteten sie noch verunsicherter als vorher. Makoto war jedoch dieser Geheimnistuerei satt und trat energisch zu Minako: "Verdammt, Minako! Sag uns, was hier los ist!" Diese blinzelte erschrocken und klärte ihre Kehle, bevor sie die verhängnisvolle Worte versuchte auszusprechen: "M-Miriam." "Was ist mit ihr?" wurde Makoto immer ungeduldiger. "S-Sie ist noch nicht hier." "Und? Sie verspätet sich doch immer, oder?" Minako schüttelte jedoch eifrig ihren blonden Kopf und machte einen verzweifelten Gesichtausdruck: "Ich habe mit ihr vor einer halben Stunde gesprochen und sie sagte mir, dass wir uns bei Rei treffen." "Das ist wahr," stimmte Ami zu, "wir haben uns vor einer Stunde geeinigt, dass wir ein Treffen organisieren müssen, um einige unerklärliche Dinge zu besprechen." "Und was hat das mit euerem Benehmen zu tun, wenn ich fragen darf?" sah Makoto Minako immer noch streng an. "Sie war-" Weiter kam sie nicht, denn im selben Augenblick kehrte schwer atmende Haruka zurück : "Ich kann sie nirgendwo finden. Ich befürchte das Schlimmste." "Was hat es alles zu bedeuten?" mischte sich Setsuna ein. Minako sah sie traurig und besorgt an: "Miriam konnte sich unmöglich verspäten, weil sie schon unterwegs war, als sie mit mir sprach. Sie sollte bereits hier sein und das ist sie gerade nicht." Minako sah ihre Freudinnen gespannt an uns schwieg eine Weile, bevor sie weiter sprach: "Ich denke nicht, dass die Gefangennahme einer Frau mit Magie in diesem Moment nur ein Zufall ist." Jeder außer Haruka sah sie in Stoß an. "Es würde einiges erklären..." flüsterte Hotaru in die aufgetretene Stille. "Ami!" "Ja?" schnappte die Angesprochene aus ihrer Benommenheit und drehte sich zu Haruka. "Kannst du dich damit ins Staatssystem einhacken?" wies diese auf ihren Minicomputer. Amis Augen gingen breit: "Was?!" Haruka seufzte: "Ich will, dass du etwas Näheres zu dieser Gefangennahme herausfindest. Irgendwas. Ich will mir sicher sein, dass Miriam diejenige ist, die ausgetauscht sein sollte. Kannst du das tun?" "A-Aber das ist gegen das Gesetz, was wenn sie mich-" "Ami!" unterbrach Haruka sie schroff, "keiner wird es jemals erfahren und wir müssen uns sicher sein." "Na gut..." senkte Ami ihren Kopf geschlagen und begann bereits die nötigen Server zu verbinden. Die anderen Mädchen beobachteten den schnellen Tanz ihrer Fingern über die Tastatur mit eingehaltenem Atem. Wenn es jemand schaffen konnte, dann Ami. "Ich hab's!" rief diese nach einer endlosen Weile aus und drückte die letzte Taste, um alle nötigen Information auf den Bildschirm zu bringen. Die anderen versammelten sich neugierig um sie und beobachteten die neuesten Daten. "Und? Hast du was?" fragte Minako leise hinter Amis Schulter. "Ja," nickte diese und kennzeichnete einen Abschnitt in einem Dokument, der an einen Polizeibericht erinnerte, "es steht hier, dass die gesuchte Person durch einen Polizisten festgenommen wurde." "Aber wie?! Sie musste sich doch verteidigt haben, oder?" erklang Makotos aufgeregte Stimme. "Einen Moment..." rollte Ami das Dokument nach unten, "hier - eine tiefe Wunde am linken Arm ermöglichte eine problemlose Festnahme." "Diese Bastarde!" schrie Makoto noch aufgebrachter als vorher, "wenn ich sie in die Finger bekomme!" Ihre zu Fäusten geballte Hände und gefährlich glühende Aura ließ die anderen Mädchen schnell zurücktreten, denn einer rachsüchtigen Amazone sollte man immer aus dem Weg gehen. "Warte!" unterbrach Setsuna Makotos mörderische Gedanken und zeigte zum Ende des Dokuments, "ich denke nicht, dass es noch eine Rolle spielt." "Was?!" "Sieh her. Dem Bericht zur Folge flüchtete sie." "Gott sei dank!" atmete jeder erleichtert aus und wandte sich vom Bildschirm weg. Setsuna war jedoch nicht fertig und bemerkte mit einer viel zu ernsten Stimme: "Noch etwas... Es war nicht Miriam." Jedes von den Mädchen hielt in ihrer Bewegung inne und drehte sich mit erweiteten Augen zu ihr um. "Setsuna hat Recht," sprach Ami weiter, "die Festnahme geschah heute Morgen und die Flucht vor etwa 2 Stunden. Miriam kann es nicht sein, weil wir mit ihr vor einer Stunde gesprochen haben." "Und wer war es dann? Es gibt nicht viele Menschen, die mit Magie gesegnet sind, oder?" sagte Hotaru vernünftig und jeder drehte sich zu ihr um, wie sie bisher ruhig im Schatten stand. "Hotaru hat Recht," befreite Sestuna diese von verdutzten Blicken der anderen, "wenn diese Frau selbst von unserem Feind beansprucht wird, so dass er für sie einen ganzen Planeten aufgeben will, muss sie sehr wichtig sein. Es wäre sicher ein Vorteil, wenn wir mehr über sie wüssten." Ami verpasste diese Anspielung auf ihre Fähigkeiten nicht. "Ich könnte ihren Namen und Fähigkeiten in dem Polizeinetz aufspüren, aber es wird eine Weile dauern," bemerkte sie kurz und tauchte sofort in ihre Datenwelt unter. "Gut," meldete sich Haruka in ihrer Führerposition wieder, "während Ami versucht mehr über die Fremde herauszufinden, sollten wir uns aber die Frage stellen, wo Miriam wirklich ist." Ein tiefes Schweigen folgte, was natürlich nichts Gutes bedeutete. "Wir sollten uns aufteilen und sie suchen gehen, denn wenn sie wirklich schon zum Tempel unterwegs war, muss sie in der Nähe sein." Die Mädchen nickten vereinbart und rannten in verschiedene Richtungen los. Die einzigen, die neben Ami vor dem Tempel blieben, waren Haruka und Setsuna, die auf sich eine Weile schweigsam starrten. "Hoffendlich finden wir sie," brach Haruka das lange Schweigen, als ihr Verwandlungsstab in ihrer rechten Hand erschien, "denn sonst..." "Geh lieber," unterbrach Setsuna sie und wandte sich dem Gebetsraum, "ich sehe nach Rei und informiere sie über Miriams Verschwinden." Haruka ließ den Stab in ihrer Tasche verschwinden und lief los. Setsuna dagegen ging mit langsamen Schritten zum Tempel. Nach wenigen Schritten hielt sie jedoch inne und drehte sich um. "Viel Glück," flüsterte sie kaum hörbar, wie eine tiefe Trauer und Besorgnis in ihren Augen erschien. Dann setzte sie ihren Weg zum Gebetsraum fort und hinterließ Ami auf dem Tempelhof allein. *** Es war lange ruhig. Das einzige, was sich traute zu bewegen, war das Feuer selbst. Der weiße Kater und die junge Priesterin mit rabenschwarzen Haar beobachteten alles mit eingehaltenem Atem. Zuerst geschah nichts. Die Flammen loderten ruhig in ihren eigenen wilden Rhythmus. Bis auf ihre ungewöhnliche Farbe schienen sie völlig normal zu sein. "Rei?" flüsterte Artemis seine Frage vorsichtig, als ob er befürchten würde, dass er das Feuer damit erschrecken konnte. "Ja?" "Ich denke nicht, dass noch etwas passiert. Es ist zu lange ruhig." "Nein, Artemis," schüttelte Rei ihren Kopf nochmals, "du kannst es vielleicht nicht fühlen, aber ich schon. Und glaub mir, dieses Element hat nichts mehr mit meinen Fähigkeiten zu tun. Ich kann es nicht mehr beherrschen und das erschreckt mich." "Dann ist das gar nicht mehr ein Feuer?" fragte der Kater misstrauisch und erlaubte sich erst jetzt zu ihr aufzusehen. Reis Gesicht spiegelte alle ihre inneren Gefühle wider, als sie schließlich antwortete: "Ich weiß nicht." Es war eine knappe Antwort, aber ausreichend. Im selben Augenblick hörte man die Schiebetür sich bewegen. Rei und Artemis drehten ihre Köpfe vorsichtig in Richtung dieses Geräusches, um sicher zu sein, dass es keinen unerwünschten Gast gab. Zum Beispiel Reis Großvater, der über die Tätigkeiten seiner Enkelin mit dem heiligen Feuer sicherlich nicht erfreut wäre. Nichts derartiges aber geschah, denn es wurde wieder still. Vielleicht viel zu still, wie Artemis und Reis fanden. Man konnte das schwache Mondlicht durch die Türspalte sehen. Ein Rauschen der Baumblätter drang zu ihren Ohren, wie der unsichtbare Wind seinen Tanz in nahstehenden Baumkronen ungestört fort setzte. Die Stille wurde langsam unerträglich. "Hallo?" traute sich Rei zu sprechen. Ein flüchtiger Schatten kreuzte das Mondlicht und ließ beide Anwesenden erschaudern. "Artemis?" "Ja?" "Ich denke nicht, dass das ein gutes Zeichen war," schwanke ihre Stimme etwas besorgt, weil ihre innere Sinne immer noch schwiegen. "Vielleicht ist das eins der Mädchen," versuchte er sie aufzumunter, "sie haben mich schließlich hier her geschickt." "Ach ja? Und warum zeigt sie sich nicht?" Der Kater wollte antworten, aber ein anderes Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Das Feuer reagierte auf etwas und begann zu knistern. Das Lodern der Flammen schien sich gleichzeitig zu verlangsamen, als ob sich der Lauf der Zeit verlangsamen würde. "Was ist jetzt los?" blinzelte Artemis verblüfft. "Da fragst du die Falsche," sagte Rei mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Ihre Augen befestigten im selben Moment ihren glühenden Verwandlungsstab inmitten der Flammen. "Was wenn ein Feind dadraußen ist?" dachte sie nervös, "verdammt! Ohne den Verwandlungsstab kann ich mich nicht verwandeln!" Sie biss ihre Zähne zusammen und versuchte schnell einen Ersatzplan zu erdenken. Der Fluss ihrer Gedanken wurde jedoch unterbrochen, wie das Knistern des Feuers unerwartet verstummte und ein unklares Flüstern es ersetzte. Sie blinzelte überrascht und drehte ihre Aufmerksamtkeit den weißen Flammen zu. Ihr Körper entspannte sich, wie ihre Augen die graziösen Bewegungen beobachteten und ihre Ohren das harmonische Geflüster gleichzeitig vernahmen. Es schien eine einzige Einheit zu bilden. Eine Einheit, die ihre Sinne wieder zum Leben rief. Und dann verstand sie es. Eine überirdische Stimme sprach zu ihr und berührte ihr Herz und ihre Seele. Die Worte waren zwar immer noch verschwommen, aber sie hörte sie. Worte die sie innerlich beruhigten, aber gleichzeitig auch warnten. Und gerade als sich die Stimme begann zu klären, flog die Schiebetür ohne Vorwarnung auf. Die kalte nächtliche Luft drang erbarmungslos in den Gebetsraum ein und mischte sich mit der Wärme des Feuers. Das ungewöhnliche Element verteidigte sich jedoch gegen diesen Angriff mit allen Mitteln und begann noch höher zu lodern. Das Geflüster verließ Reis Herz und wurde von lauten Kriegsschreien überschattet. Ihr Körper krummte sich etwas, wie sie das Böse wahr nahm. Es war nahe... Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass sie sich mit Artemis unbeabsichtigt in einen Kampf zweier Mächte einmischte. Sie spürte den gewaltigen Aufprall beider Kräfte inmitten des Raums und auch die entstandene Energiewelle, die sie und Artemis zur Wand schleuderte. Die kalte Luft flog durch ihr Haar und gab ihr das Gefühl, dass alles nur ein Traum war und sie bald aufwachen wurde. Wie jedoch ein stechender Schmerz durch ihre Wirbelsäule lief, verstand sie, dass sie gar nicht träumte und das die Realität war. Vorsichtig versuchte sie sich zu bewegen, aber musste ihre Zähne zusammenbeißen, um die Rückenschmerzen zu ignorieren. Artemis hatte im Gegenteil zu ihr mehr Glück, weil er sanft auf allen Vier landete. Sie sah zu seinem ernsten Gesichtsausdruck herab, wie er den Energiekampf im Mitte des Raums gespannt beobachtete. "Na, Artemis, bist du immer noch überzeugt, dass nichts geschehen wird?" fragte Rei leicht verspottend und versuchte zu lächeln. "Das ist nicht witzig, Rei!" rügte er sie ohne sie anzusehen, "sag mir lieber, was hier vor geht!" "Es ist-" verstummte sie jedoch, wie ihre aufgeweckte Sinne sie vor einer sich schnell nähernden Gefahr warnten. Blitzschnell richtete sie ihren Blick zur offenen Tür, wo sie erst jetzt eine ganze Horde von Schatten sah. Sie bewegten sich wie lauernde Raubtiere, die auf den richtigen Moment warteten um anzugreifen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, wie sie ihre bösartige Aura erspürte. Etwas war jedoch anders. Sie schienen mehr aggressiv zu sein als sonst. Dazu bewegten sie sich unruhig vor dem Gebetsraum, als ob ihnen nicht möglich wäre einzutreten. Etwas hinderte sie und behielt sie in ausreichender Entfernung. Rei verstand es nicht, aber war sich sicher, dass sie es auch nicht verstehen wollte. Sie wurde für diese vorübergehende Sperre dankbar, weil sie zur Zeit ohne ihre Marskräfte war und sich somit gegen sie nicht wehren konnte. Der Kampf inmitten des Raums wurde immer heftiger. Unbefestigte Gegenstände flogen durch die Luft und schlugen gegen die Holzwände. Rei schützte sich und Artemis mit ihren Armen und prüfte den Raum kritisch. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen. Der einzige Ausgang war vom Feind belagert und hier konnten sie auch nicht lange bleiben. Rei wollte verzweifelt aufschreien, als ein plötzliches Licht die Umgebung vor der Tür weg räumte. Zwei oder drei Schattenwesen lösten sich unter dieser violetten Kraft auf. Die anderen zogen sich vorerst mit einem feindseligen Zischen zurück. Rei ließ sofort den weißen Kater los und stand gespannt auf. Sie kannte diese Energiesignatur. Sie wurde sie unter Tausenden wiedererkennen, wenn es nötig sein sollte. Und dann wurde ihre Vermutung bestätigt, wie ein bekannter Kopf in der Tür erschien. "Rei? Artemis? Seid ihr da?" Die Priesterin atmete erleichtert aus. "Ja, Sailor Pluto, wir sind hier, aber-" Weiter kam sie nicht, denn im selben Augenblick sah sie einen großen Gegenstand, wie er in Plutos Richtung flog. "Pluto!!" schrie sie mit allen Kräften. Die Kriegerin der Unterwelt bemerkte die Gefahr rechtzeitig und verließ blitzschnell die gefahrvolle Zone. Der holzerne Gegenstand flog durch und riss ein Stück der Wand mit sich. Dann schlug er auf den Tempelboden hart auf und zertrümmerte in Stücke. Rei sah den Flug und den Aufprall, aber war sich in der umgebenden Dunkelheit nicht sicher, was es war. Sie hoffte nur, dass es nichts Wichtiges war, denn sonst würde sie eine tote Enkelin sein. Sie schluckte nervös. Kampfschreie drangen zu ihrem Ohr und ließen sie aus ihren Gedanken aufwachen. Pluto kämpfte wahrscheinlich mit den übriggebliebenen Schatten und sie musste ihr unbedingt helfen. "Um den Raum kümmere ich mich später. Jetzt sind andere Sachen wichtig..." Sie machte ihren ersten Schritt zum Hof, als sie sich eines schwachen Zerren an ihrer Hose bewusst wurde. Sie sah herab und blickte in Artemis besorgte Augen, die auf sie gerichtet wurden. "Tue das nicht," sagte er mit einer warnenden Stimme, "du kannst jetzt nicht kämpfen. Nicht wenn das da dein Verwandlungsstab hat." Sein Blick flog zum lodernden Feuer, das immer noch gegen seinen unsichtbaren Feind kämpfte. Rei verstand seine Besorgnis, aber wollte nicht gehorchen. "Pluto braucht mich. Ich kann nicht-" "Wenn du da heraus stürmst, dann hilfst du ihr sicherlich nicht." Rei ballte ihre Hände zu Fäusten: "Aber ich muss!" Und damit lief sie los. *** Ein kalter Wind umspielte Amis Gestalt. Ihr Kleid faltterte in Harmonie mit der unruhigen Luft um sie. Ihre dunklen Haarsträhnen fielen ihr in Auge, aber sie ignorierte sie. Andere Sachen waren für sie nun wichtiger. Und vielleicht deswegen wurde ihr auch nicht klar, dass sie nun völlig allein vor dem dunklen Tempel stand. Die nahen Kampfschreie wurden einfach vom Wind weggetragen und erreichten nie Amis Gehör. Ihre Finger arbeiteten immer noch fleißig wie vor einigen Minuten, als sie von Haruka und Setsuna verlassen wurde. Während dieser kurzen Zeit schaffte sie einige Informationen zu bekommen, aber sie waren nicht ausreichend. Sie bestätigten nur ihre Vermutung, dass diese entflohene Frau aus Tokio war und etwa 20 Jahre war. Aber keine Namen oder Adresse. Einfach nichts. Als ob sich jemand die Mühe gab alles zu vertuschen. >Zutritt abgelehnt< erschien auf dem kleinen Bildschirm, wie sie sich versuchte bei einem geheimen Server einzuhacken. Zwar war er gut abgesichert, aber da hatten sie mit Ami Mizuno nicht gerechnet. Sie musste neue Tricks versuchen, um das System umzugehen, und für sie bedeutete es eine echte Herausforderung. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. "So leicht geb' ich nicht auf." Nach wenigen Minuten hatte sie wirklich die Majorität der Sicherheitsmaßnahmen überwunden und konnte so einige Dateien problemlos lesen. Doch das was sie fand, erschreckte sie. Ein ausführlicher Bericht über eine Geburt vor fast 21 Jahren mit fast allen Details öffnete sich vor ihr. Aber nur fast, weil keine Namen genannt oder schon früher entfernt wurden. Ami runzelte Stirn. "Sie mussten sie sehr lange beobachtet haben..." Nun war sie noch entschlossener, die Indentität dieser Person zu kennen. "Nur noch wenige Schritte..." versuchte sie ihre Ungeduld zu besänftigen und arbeitete weiter. "So," atmete sie nach weiteren Minuten erleichtert aus. Sie fand das, was sie die ganze Zeit suchte. Es war eine Datei, die alle persönlichen Daten über das vor kurzem gefangene Mädchen enthielt. "Der ganze Lebenslauf... und schließlich ihr Name..." zitterte Amis Stimme. Sie zögerte die Datei zu öffnen, als ob sie sich nicht mehr so sicher wäre, dass sie diese Person kennenlernen wollte. Sie sah zum Himmel hinauf. Die Sterne verschwanden. Nur der Mond blieb. Sie beobachtete sein feines Licht, wie es ihre Haut streichelte, und entschied sich schließlich. Langsam und vorsichtig klickte sie auf die letzte Taste, die alles besiegeln sollte. Sofort öffnete sich ein 200-seitiger Dokument mit sehr genauen Informationen und Details, die Ami irgendwie beunruhigten. Doch das, was sie wirklich beunruhigen sollte, war Name dieser Person, der auf sie von Ecke des Dokument fast strahlte. Sie konnte es gar nicht übersehen, weil es mit großen Buchstaben geschrieben wurde: BUNNY TSUKINO (30.6.1978 - ? 23.6.1997). Ami stockte. Sie hatte das Gefühl, als ob sich etwas um ihren Hals zusammen zog, und ihr nun die Möglichkeit nahm zu atmen. Mit erschrockenen Augen ließ sie fast ihren Minicomputer fallen, aber konnte sich schnell zusammennehmen, damit es soweit nicht kam. "Ich muss mich setzen und zwar schnell," flüsterte sie mit zitternder Stimme. Doch auch ihr Körper war nicht viel ruhiger. Halt gab ihr erst ein Baumstam, gegen den sie sich lehnte. "Schön atmen... Alles wird gut," versuchte sie es nochtmals, aber es arbeitete nicht. Tausende Gedanken flogen ihr durch den Kopf. "Wenn sie sie so lange beobachteten, dann..." machte sie Pause, "dann müssen sie wissen, dass wir... die Sailorkrieger... was wenn sie..." Leider wurde ihr die Zeit, um ihre Gedanken zu beenden, nicht gegeben, weil ein schmerzerfüllter Schrei sie im selben Moment erreichte. Und erst jetzt wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass sie völlig allein war und in der Nähe anscheinend ein heftiger Kampf statt fand. Das erschreckende Erkenntnis über Bunny wurde sofort vergessen, wie ihr Verwandlungsstab aus dem Nichts in ihrer Hand erschien. "Die Pflicht ruft," waren ihre letzten Worte, bevor die folgende magische Verwandlungsformel vom Wind weggetragen wurde. Anmerkung des Autors: Die Szene mit Ami sollte ein kleiner Vorgeschmack auf das Treffen der Mädchen in der 3. Staffel sein. Die Mädchen wissen zur Zeit über sie nur sehr wenig, also wird das Treffen sicherlich sehr interessant sein. *zwinker* Kapitel 55 - Verborgene Fesseln -------------------------------- Hallo! Ich bin wieder da! Natürlich möchte ich mich bei allen bedanken, die mir einen Kommi geschrieben haben. ^^ Für sie habe ich schnell weitergeschrieben und dieses Kapitel besonders lang gemacht. Also viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 55 - Verborgene Fesseln "Rei!" rief jemand hinter ihr, aber sie nahm die besorgte Stimme nicht wahr und lief weiter. "Ich muss einfach," flüsterte sie kaum hörbar, als ob sie viel mehr sich selbst überzeugen wollte. In diesem Moment erreichte sie den Tempelhof, wo gerade ein heftiger Kampf statt fand. Die kühle Nachtluft berührte sanft ihre Wangen, wie sie etwas Ungewöhnliches tief in ihrem Herzen erspürte. Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Das geheimnisvolle Flüstern von vorhin schien zurückzukommen. "Was ist das..." dachte sie verblüfft und drehte ihren Kopf sehr langsam zum Ende des Gebetsraums, wo sich das weiße Feuer befand. Das Licht dieses Elements pulsierte immer noch mit unbekannten Kraft. Doch etwas veränderte sich. Und dann schlug es sie. Es war ruhig. All das Krach, Energiewellen und fliegende Gegenstände waren weg, als ob es nie geschah. "Bin ich jetzt verrückt, oder was?" Ihr Blick glitt zum hölzernen Kasten bei ihren Füßen, der jetzt viel mehr wie ein einziges Trümmerhaufen aus sah. "Nein, es ist geschehen..." sagte sie fest und blickte zurück zum Feuer, "was geht hier vor?" "Achtung!" schrie jemand hinter ihrem Rücken. Es war Plutos Stimme. Blitzschnell drehte sich Rei in ihre Richtung. Eine gefährlich nahe Bewegung vor ihrer Wange erschreckte sie jedoch zum Tode. Wie in Zeitlupe sah sie erstmals messerscharfe Klauen und dann eine unmenschliche Fratze nah an ihrem Gesicht vorbeigehen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich der Gefahr bewusst wurde. Sie wurde angegriffen! Ihre Augen erweiteten sich, als sie die anderen durchsichtigen Schattenwesen überall dem Platz verstreut erblickte. Es waren viele. Viel zu viele, wenn sie es besser sagen konnte. Der Tempelhof wurde von ihren dunklen Körpern buchstäblich überschwemmt. "Nein..." entkam Reis zitternden Lippen, als sie die Übermacht vor sich begriff. Ein Zischen an ihrem Ohr ließ sie jedoch von ihrer Benommenheit schnell erwachen. Ihr Gegner kehrte zurück. Ein Schimmer der Entschlossenheit erschien in ihren violetten Augen. "So leicht gebe ich nicht auf!" Mit einer geschickten Bewegung gelang es ihr erstmals auszuweichen. Der Schatten knurrte bösartig, wie seine dunklen Klauen sie nochmals verfehlten und das Steinpflaster zerschmetterten. Er versuchte es noch paar Mal, bevor Rei entschied Schluss zu machen. Ihre schwere Atmung machte ihr nicht so viele Sorgen als viel mehr die plötzliche Aufmerksamtkeit der anderen Schatten. "Mehr als drei schaffe ich bestimmt nicht," dachte sie Stirn runzelnd, "Zeit um die Taktik zu ändern." Mit einer erfahrenen Bewegung reichte sie in ihren linken Ärmel und zog ihre Bannzettel heraus. Gerade rechtszeitig, weil ihr erster und bisher einziger Angreifer nochmals auf holte. "Jetzt oder nie!" Grüne Blätter flogen um sie, wie der nun wilde Wind ihre Gestalt sanft streichelte. Ihre rabenschwarzen Haare tanzten um sie und ließen sie noch gefährlicher aussehen, als sie in Wirklichkeit war. Ihre rotweiße Kleidung flatterte mit ihrer schwach leuchtenden Aura. Ein Schimmer der Entschlosenheit in ihren violetten Augen und einfache traditionelle Bannzettel in ihrer Hand waren ihre einzigen Waffen. Und trotz solcher Einschränkung ihrer Macht konnte sie wie eine wahre Löwin kämpfen. Eine Löwin, der kein Gegner jemals gewachsen sein sollte. Mit einer festen Stimme rezitierte sie die vertrauten Worte, die ihre innere Magie als Shintopriesterin erwecken ließen. Blitzschnell öffnete sie ihre Augen und sprach das letzte und entscheidene Wort der heiligen Formel aus. Ihre unruhige Aura erstrahlte um sie und ging sofort auf die Bannzettel über. Rei fühlte die pulsierende Energie innerhalb dieser und fragte sich, woher diese vorher unbekannte Stärke kam. Zwar konnte sie nun als eine erfahrene Shintopriesterin einige äußerst wirksame Zauber durchfuhren, aber das, was sie gerade tat, hatte nichts mit ihrer Kraft als eine Miko zu tun. Etwas veränderte sich. Ein kurzer Luftzug warnte sie rechtzeitig. Schwarze Klauen kamen zu ihrem Körper bereits gefährlich zu nahe. Im Fluss ihrer Gedanken hatte sie ihren Gegner völlig vergessen. Doch jetzt sollte er ihre volle Aufmerksamtkeit erhalten. Ein siegessicheres Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Ihr kampflustiger Geist einer Marsprinzessin erwachte in ihr. "Du willst also kämpfen? Das kannst du gerne haben." Im selben Moment erstrahlte ihre feuerrote Aura um sie noch heller als vorher. Ihre Augen erglänzten mit verborgener Magie, wie sie sich auf ihren Gegner stürzte. Für sie begann nun der wahre Kampf... ~~~ Artemis beobachtete jede Bewegung von Rei mit äußerster Vorsicht. Sie war genug schnell und flink, was sie vorläufig vor gefährlichen Angriffen schützte. Doch es war nur Frage der Zeit, wie lange sie dieses mörderischeTempo aushalten konnte. Artemis strenge Augen bemerkten gleich den ersten Fehler. "Ihre Atmung ist zu schnell. Sie muss sich entspannen," flüsterte er besorgt. Sein Blick wandte sich Sailor Pluto, die gegen die restlichen Schatten kämpfte. Da sie jedoch im Gegenteil zu Rei verwandelt war, konnte sie mehrere Gegner gleichzeitig ausschalten und sich sehr gut verteidigen. "Hoffendlich sind die anderen nicht zu weit weg." Misstrauisch drehte er sich zum weißen Feuer, das verborgen tief im Gebetsraum loderte. Langsam trat er zu ihm näher. Seine Augen verließen nie dieses leuchtende Element und beobachteten jede seine Bewegung. Dann glitt sein Blick zum Verwandlungsstab von Rei. Er glühte bereits. Doch es war nicht von der Hitze und Artemis war sich nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. "Wir brauchen Sailor Mars! Hörst du!" schrie er seinen "Gegner" an, dessen Flammen sich jedoch weiterhin ungestört bewegten. "Gib den Stab frei!!" Keine Reaktion. Artemis zweifelte bereits, dass das Feuer ihn überhaupt hören konnte. "Ich bin verrückt," seufzte er ergeben und senkte seinen Blick, "ich spreche mit einem Feuer. - Oh Mann, wie tief kann man noch sinken...?" ~~~ Im Geschrei des Kampfes erklang plötzlich ein herzzerreißender Schrei und erfüllte den Kampfplatz. Jeder hielt in seiner Bewegung inne - auch Pluto. Erschrocken drehte sie sich zu Rei, die sich wenige Meter von ihr befand. Ihr Gesichtsausdruck verriet keine Emotionen, aber Pluto konnte den Schmerz in ihren Augen sehen. Ihre Wangen waren unnatürlich blaß und Pupillen erweitetet. "Rei?" fragte Pluto besorgt. Die Angesprochene bewegte sich erstmals nicht. Dann erhob sie leicht ihren Blick zu ihr. Und erst jetzt erkannte Pluto die Tränen in ihren Augen. "Rei!" Diese schüttelte jedoch eifrig ihren Kopf und wandte sich von ihr weg. Doch das, was Pluto am meisten beunruhigte, war das Schweigen ihrerseits. "Ich komme zu dir," entschied sie und machte sie ihren ersten Schritt in ihre Richtung. Aber hielt sofort inne, als sie Reis strenge und gedämpfte Stimme hörte: "Nein!" Reis Augen erglänzten mit weiteren Tränen, wie sie sich versuchte aufzurichten. "Ich muss das allein schaffen," flüsterte sie erschöpft und erhob ihren letzten Bannzettel, "ich muss einfach..." Ihre Hand zitterte sichtbar, wie ein roter Faden einer klebrigen Substanz über den Rücken ihrer Hand floss und sich langsam ins Weiße des Bannzettels ein saugte. Die schwarze Schrift verschwand unter der roten Farbe, deren metallischer Geruch man überall dem Platz riechen konnte. "Rei!" rief Pluto verzweifelt, als ihr klar wurde, was sie plante zu tun, "tue das nicht!!" Diese lächelte sie jedoch leicht an. "Verzeiht mir," wisperte sie mit einer traurigen Stimme. Im selben Augenblick rief sie ihre innere Kraft zu sich und ihre Aura erstrahlte vom neuem. Ihre Gegner reagierten jedoch sofort. Ohne ihr Zeit zu geben, griffen sie sie unbarmherzig an. Und sie war unvorbereitet... Der letzte Bannzettel zerriss unter den messerscharfen Klauen. Eine einzige Träne lief ihre Wange runter, wie sie ihre letzte Hoffnungsschimmer erloschen sah. "Die Marsprinzessin wurde besiegt," dachte sie gebrochen und schloss ihre Augen. Eine zarte Briese streichelte ihre Wange mitfühlend. Sie fühlte ihre warmen Tränen, wie sie ihre Augen das letzte Mal öffnete. Im selben Augenblick, als der Tod fast neben ihr stand, erstarrten all die Angreifer mit ihren todbringenden Klauen, wie der Zeitfluss seine Bedeutung verlor. "War das Pluto?" dachte Rei noch betäubt von ihren Wunden, "es fühlt sich so natürlich... so angenehm." Ihre Lider fielen, wie ein entferntes Flüstern in ihrem Herzen ein trat. Einzelne Worte verbanden sich mit ihrer Meinung. Eine weise und überirdische Stimme schien ihre innere Furcht zu bekämpfen. "Ist das das Ende?" fragte sie zart. Sie löste sich von der letzten Angst in ihrem Herzen und öffnete sich dem kommenden Licht. Eine wunderschöne Melodie berührte ihre Sinne. Sie schien von großer Entfernung zu kommen, als ob sie Raum und Zeit überwand. Rei fühlte sich plötzlich so sicher und geborgen. So als hätte sie nie Angst und Schrecken kennengelernt. Leichte seidene Vorhängen schwebten durch die warme nach süßen Rosen riechende Luft. Angenehme Sonnenstrahlen schimmerten durch dieses Spiel des Windes, der eine engelhafte Melodie mit sich trug. Säulen aus Elfenbein glänzten im Licht der Untergehenden Sonne, wie wunderschöne Schmetterlinge zwischen ihnen flogen. Es war das einfachste Spiel des Lichts und all seiner Farben, das Rei am meisten beeindrückte. Alles schien so einfach und gleichzeitig so perfekt. Sie hatte das Gefühl, dass sie alles nur träumte, aber ein weicher Hauch an ihrer Wange überzeugte sie vom Gegenteil. Sie drehte sich langsam um. Einer der federleichten Vorhängen streichelten sie nochmals, als ob er ihre Aufmerksamtkeit erhalten wollte. Und erst jetzt bemerkte sie einen schwachen Schimmer in ihrer Nähe. Es erweckte ihre Neugier und so versuchte sie die Quelle dessen zu finden. Hoch über ihrem Kopf, unter dem mit Rosen bedeckten Kapitell, wo sich das Licht der untergehenden Sonne merhmals widerspiegelte, erblickte sie einen wunderschönen Schmetterling. Seine Flügel trugen alle Farben des Feuers und bewegten sich leicht neben einer erblühenden Rosenknospe. Rei lächelte, wie sie ihre rechte Hand zu ihm erhob. "Hab' keine Angst," flüsterte sie beruhigend, in der Hoffnung dieses ungewöhnliche Wesen herbeizulocken. Der Schmetterling schien sie erstmals zu ignorieren, weil er weiterhin den süßen Rosennektar trank. Doch nach einer Weile, als Rei schon enttäuscht aufgeben wollte, erhob er sich vom weißen Stein und flog langsam zu ihr nieder. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie die eleganten Bewegungen seiner rot schimmernden Flügel, als er schließlich auf ihrem Zeigefinger landete. Unbewusst verstummte die angenehme Melodie um sie und eine himmlische Stille breitete sich stattdessen aus. Rei nahm es aber nicht wahr. Ihre ganze Aufmerksamtkeit wurde zu einem Geschöpf auf ihrem Finger gewidmet. Und vielleicht deswegen hörte sie die sich nähernden Schritte nicht. "Seelenverwandte finden sich immer, nicht wahr, Sailor Mars?" erklang unerwartet eine freundliche und weise Stimme. Rei erschreckte von ihrer Gedanken und erhob ihren Blick zu einer nahstehenden Person. Diese beobachtete sie verborgen hinter mehreren flatternden Vorhängen und erlaubte ihr somit nur ihre Umrisse zu sehen. Sie war hochgewachsen und schlank. Ihre Gestalt und Stimme erinnerten an eine reife und weise Frau, deren Haltung königliche Risse trug. Ihre bodenlange Haare tanzten mit dem Gesang des Windes und glänzten im orangen Licht der untergehenden Sonne hinter ihrem Rücken. "Wer sind Sie?" fragte Rei etwas verwirrt. "Das solltest du wissen, du hast mich schließlich gerufen." "Ich?" blinzelte Rei verblüfft, "das kann nicht sein. Ich habe zum heiligen Feuer gebetet, um mir die Zukunft zu offenbaren. Aber dann ist etwas schief gegangen und-" Reis Stimme verlor sich. Ihre Augen erweiteten sich, als sie ihren Satz schließlich zu Ende sprach: "- und dann wurde das Feuer plötzlich weiß. Sie waren es. Sie haben diese Energie gebracht, nicht wahr?" "Das ist nur ein Teil der Wahrheit," antwortete ihre Begleiterin geduldig, "zwar sind deine psychischen Kräfte gut genug entwickelt, Sailor Mars, aber einen Portal dieses Ausmaßes könntest du nie öffnen. Dazu ist viel mehr nötig als jahrelange Übung. Nein, in diesem Falle war es die andere Kraft in deinem Verwandlungsstab, die all das ermöglichte und mich in deine Welt herbei rief." "Portal? Andere Kraft? Ich verstehe nicht. Was geht hier eigentlich vor?" "Das ist eine lange Geschichte, die du später erfahren wirst. Jetzt ist es aber an der Zeit die Rufe der Vergangenheit zu erhören. Denn in unserer Vergangenheit sind Sachen verborgen, die uns über unsere Zukunft lehren sollten." "Wovon sprechen Sie?" "Frag das Feuer. Es wird dir alle Antworten geben, die du suchst, aber erst als dein Herz frei von Furcht und Hass wird. Erst dann wirst du die verborgenen Fesseln sehen." "Aber-" wollte Rei noch protestieren, aber verstummte, als sie sah, dass sich die Fremde von ihr weg drehte und ihr nicht mehr zu hörte. Ihre anmutige Bewegung und Tanz des Windes waren in diesem Augenblick in völliger Harmonie, als das Licht der Sonne hinter dem Horizont verschwand. Der vegessene Schmetterling auf Reis Finger erhob sich im selben Augenblick in die Luft und flog zu seiner Herrin. Diese sah völlig ruhig und gelassen vor sich, als ob sie Rei vergessen hätte. Sie schien in einer Art Trance zu sein, weil sie immer noch zum dunklen Hügel vor sich starrte. Ihre Lippen sprachen einen Gebet aus, der ein Abscheid zur Sonne sein sollte. Die Himmelsröte verschwand schließlich, wie sich Dunkelheit in diese reine Welt ein schlich. Der zerbrechliche Körper des fliegenden Schmetterlings erglühte mit einer feuerroten Aura, die Rei zu gut kannte. "Aber das ist doch Marsenergie," dachte sie verblüfft, wie sie seinen leichten Flug bis zu der Unbekannten beobachtete. Diese fühlte sein sich näherndes Licht und erhob ihre rechte Hand zu ihm. "Sie erwarten dich schon. Geh zu ihnen," flüsterte sie eine vom Wind gebrachte Botschaft. Das kleine Wesen verwandelte sich augenblicklich in eine rot glühende Lichtkugel und verschwand blitzschnell in der unendlichen Finsternis vor ihnen. "Das Licht kann man nicht vernichten," sprach die Unbekannte unerwartet weiter und drehte leicht ihren Kopf in Reis Richtung, "denn ein einziger Schimmer wird immer existieren, um es neu entfachen zu lassen." Die Dunkelheit hinter ihrer schlanken Gestalt wurde schwächer, wie acht glühende Lichter, unter denen Rei auch ihr rotes erkannte, sich in einem einzigen Punkt vereinigten. In Bruchteil einer Sekunde explodierte alles mit gleißendem Licht, das Tausende neue Sterne auf dem Nachthimmel erschuf. Die Nacht wurde zum Tag, als ein weißer Mond hinter dem Horizont auf tauchte und langsam über die friedliche Landschaft segelte. Sein angenehmes Leuchten erfüllte Reis Herz mit unbeschreiblichem Gefühl von innerer Ruhe und Harmonie. Er war der Beweis von perfektem Einklang des Lichts und Finsternis. Eine natürliche Symbiose, die neue Wunder erschaffen ließ. So tauchte von den verräterischen Schatten eine ganze strahlende Stadt auf. Tausende Gebäude aus reinstem Kristall glitzerten mit allen Farben des Regenbogens. All die Magie dieses Lichtspiels vereinigte sich an einzigem Ort, wo ein atemberaubender Kristallpalast stand. "Kristall-Tokio," sprach Rei ehrfürchtig aus und hatte den Drang vor dieser Schönheit niederzuknien. Ihre geheimnisvolle Begleiterin, die sie immer noch beobachtete, lächelte sie freundlich an. In dem entstandenen Licht wurden ihre Umrisse klarer und Rei war fähig, sie besser zu sehen. Sie trug eine bodenlage schneeweiße Robe, die an ihren Rücken mit vielen glitzernden silbernen und goldenen Bänndern geschmückt war. Diese flatterten mit ihren glänzendem Haar in einem beruhigenden Tanz. Ihre Strähnen hatten die Farbe vom weißen Gold, das mit dem Licht des Mondes völlig identisch war. Ihr Gesicht war Rei vertraulich, obwohl sie diese Frau nie zuvor begegnete. Doch das, was Rei am meisten überraschte, waren ihre mit Magie erfüllten Augen, die tausendjährige Weisheit trugen. Rei konnte schwören, dass sie dunkel blau waren, aber im nächsten Moment erschien in ihnen ein grünes Leuchten und dann wurden sie plötzlich silbern wie das Mondlicht selbst. "Wer bist du?" fragte Rei unsicher. Anstatt auf ihre Frage zu antworten, wandte sich die Angesprochene von ihr weg und sah das strahlende Stadt nachdenklich an. "Finde den letzten Hoffnungsschimmer, Kriegerin des Feuers, und lass das Licht in eueren Herzen neu entfachen," erklang ihre Stimme nach einer Weile des Schweigens, "such die, die mit der letzten Hoffnung gesegnet ist." "Merkur! Aqua - Melody!" Augenblicklich erspürte Rei eine bekannte Energie um sich, wie eine reine Wasserkraft sie von Klauen des Todes befreite und sie unter den Lebenden willkommen hieß. Sie war zurück. Die vorher erstarrte Zeit nahm wieder seinen Lauf. "Danke," flüsterte Rei schwach, bevor sie ihr Bewusstsein verlor und ihr erschöpfter Körper auf das Steinpflaster sank. Sailor Pluto drehte sich zur Quelle dieser Attacke überrascht um und erblickte eine Sailorkriegerin in einer blauen Uniform. "Merkur! Gott sei Dank!" atmete Pluto erleichtert aus. "Was ist denn hier los?!" rief Merkur beunruhigt und lief zur bewusstlosen Rei. Mit einem schnellen Blick bemerkte sie mehrere tiefe Kratzer an ihrem rechten Arm und Schulter, die glücklicherweise nur leicht bluteten. "Ist sie OK?" erschien unerwartet Pluto neben ihr. "Ja, aber sie muss bald verarztet werden. Wir sollten sie hinein bringen. Ich hole Verbände inzwischen." Pluto nickte schweigend, wie Merkur zum vorderen Teil des Tempels weg lief. Pluto sah lange hinter her und erst dann erhob sie Reis bewusstlosen Körper in die Arme. Bevor sie jedoch den ersten Schritt tat, wandte sie sich nochmals der Finsterins um sich. Es war ruhig. Alle Schattenwesen waren weg, als ob sie hier nie wären. "Sie haben sich anscheinend zurückgezogen," dachte sie nervös und trat in Richtung des Gebetsraums hinaus, "hoffendlich für immer." *** Es war wiedermal ruhig. Die vor kurzem unangenehme Stille beherrschte wieder diesen verlassenen Ort. Schwaches Mondlicht erhellte einen kleinen Teil der gläsernen Halle, die jeden Strahl zu einem einzigen Punkt in der Mitte konzentrierte. Dieses Geschenk des Lichts berührte Tausende von Glassplittern, die überall auf dem grauen Marmorboden verstreut waren. Ihr beruhigendes Schimmer streichelte das einzige Lebewesen, das in diesem Raum verweilte. Lange goldene Haare lagen um den leicht zitternden Körper herum und verleihten der Frau fast engelhaftes Aussehen. Ihre weiße Uniform, die unter dem fließenden Gold ihrer Strähne hervor strahlte, schien jedoch ihre Reinheit zu verlieren, wie sie vom Schmutz und Blut bedeckt wurde. Die zarte Haut dieses gefallenen Engels wies viele kleine Wunden auf. Sie atmete schwer und unregelmäßig. Ihr Körper war gebeugt gegen die Kälte des Bodens, die ihre Schmerzen in gewissen Hinsichten lindern konnte. Sie vernahm die Stille um sich und traute sich ihr Kopf etwas zu erheben. Einige Strähnen losten sich dabei aus ihren Haarknoten und fielen ihr ins Gesicht. Sie konnte sich nicht erinnern, was nach ihrem verzweifelten Aufschrei passierte. Verschwommene Bilder kamen ihr in Sinn, als sie sich an ihre kleine Besucherin erinnerte. "Luna?" fragte sie vorsichtig, als ob sie nicht sicher wäre, dass die schwarze Katze sie wirklich verließ. Stille war die einzige Antwort, die sie bekam. Nichts bewegte sich um sie und alles blieb ruhig wie vorher, als sie aus ihrer Trance erwachte. "Sie ist gegangen..." atmete sie erleichtert aus und versuchte sich vom Boden zu erhoben. Sie fühlte noch die Schwäche, die jeden Teil ihres Körpers beherrschte. Doch gerade als sie fast wieder saß, fühlte sie es wieder. Es war noch intensiver als vorher und schein tief in ihr Herz durchzudringen. "Nein," flüsterte sie mit einer undefinierbaren Stimme und Tränen erschienen in ihren blauen Augen, "bitte nicht..." Das Zittern kehrte zurück und auch diesmal war sie nicht fähig es zu unterdrücken. "Hab' keine Angst," erklang unerwartet eine fremde, aber angenehme Stimme, die in der ganzen Halle eine Weile wie ein Echo hallte. Erschrocken richtete sich Serinja schnell auf. Ihre Augen weiteten sich mit Misstrauen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich die Worte nur erträumte, weil sie jetzt viel zu schwach war, um die Realität von Illusion zu unterscheiden. Ihre Augen glitten an dem verdächtigen Schattenspiel um sie. Sie konnte nicht sagen, ob sich noch jemand mit ihr in dieser Halle befand oder nicht. Um fremde Energie spüren zu können, war sie gerade viel zu schwach. "Wer ist da? Zeig dich!" rief sie in die unangenehme Stille um sich. Nichts geschah. Alles blieb so, wie es immer war - verlassen und völlig finster. Serinja runzelte Stirn. Jemand beobachtete sie. Sie fühlte einen fremden Blick an ihr ruhen. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Vielleicht war es nur einer der Schatten, der sie bewachen sollte. Doch auch ein Schatten war ein Feind. Plötzlich glitzerten alle Glassplitter um sie mit verräterischen Schein, als eine weitere Welle von unbekannten Gefühlen und Schmerzen ihren Körper von neuem überschwamm. Sie biss ihre Zähne zusammen. Nie dürfte sie eine Schwäche ihrem Feind gegenüber zeigen. "Nie!" schrie sie in ihren Gedanken und kauerte sich zusammen wie ein kleines Kind. Eine Weile half es wirklich, aber dann geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Die unbekannte Stimme kehrte zurück und mit ihr eine Melodie, die seit ihrer Geburt vor Tausenden von Jahren in ihren Erinnerungen verborgen war. Dann hörte sie ihren Namen. Jemand rief sie. Jemand, den sie tief in ihrer Seele kannte und mit ihm verbunden war. "Es ist ein Teil von dir, Serinja," streichelte ein zartes Flüstern ihre Sinne, "bestreite es nicht und nimm es kampflos an." Ihr Kopf zuckte in Richtung des Gewispers. Ein einziges Wesen stand dort und sah sie mitleidensvoll an. Serinjas Augen erweiteten sich in Stoß: "Du?!" Sofort waren alle Schmerzen vergessen. "Dann ist es also wahr," zitterte ihre Stimme nervös, "d-du bist zurück." "Ich war nie weg," sprach das in Dunkeln verborgene Wesen und machte einige Schritte in ihre Richtung, "du und deine Schwestern seid ein Teil von mir. Du weißt, dass uns nichts treten kann. Nicht einmal der Tod selbst." Die misstrauische Dunkelheit trat zurück und offenbarte eine hochgewachsene Gestalt verborgen in einem bodenlangen weißen Gewand und Kapuze mit leichten goldenen Verzierungen am Rande. Weibliche Umrisse ließen vermuten, dass es sich da um eine reife Frau handelte, deren Eingenschaften Macht und Weisheit verbargen. "Warum?" erglänzten Serinjas Augen mit aufgetretenen Tränen, "warum jetzt?" "Du hast deine Kräfte auf andere übertragen," sagte sie beschuldigend und trat vor ihr, "eine von ihnen hat sie unbewusst aktiviert und mich schließlich hergebracht. Es war nur ein Zufall, dass ich ihren Ruf überhaupt erhören konnte. Leider kann ich nicht lange bleiben. Seit meiner Ankunft greifen mich dunkle Mächte ununterbrochen an. In dieser Welt bin ich nur ein Besucher und als solcher kann ich nicht richtig in seinen Lauf eingreifen." Serinja senkte schuldig ihren Blick, als sie ihre strenge Augen auf sich fühlte. "Bist du von uns enttäuscht?" sprach sie vorsichtig ihre Frage aus. "Wie so? Weil ihr diese Welt zum Abgrund gebracht habt?," sagte diese leicht belustigt und kniete zu ihr nieder. Vorsichtig ohne sie zu berühren neigte sie sich zu ihrem linken Ohr. Serinja erstarrte, als ein feiner Rosenduft ihre Sinne betäubte. "Nein," flüsterte die Verhüllte mit einer geheimnisvollen Stimme, "ich bin enttäuscht von dir, Serinja." "Von mir?" schnappte diese und sah sie direkt in ihre im Dunkeln verborgene Augen an. "Ja, von dir." "A-Aber warum? Ich habe doch nichts-" "Es ist nicht deswegen, was du getan hast. Es ist viel mehr davon, was du nicht getan hast." "Ich verstehe nicht." "Du bestreitest dich und dein Dasein. Du kämpfst dagegen und versuchst deine Bestimmung zu verleugnen, aber diesen Kampf kannst du unmöglich gewinnen. Nimm es an und entscheide über diese längst verlorene Welt." "Nein!" schrie Serinja erschrocken auf, "ich kann nicht!" "Du machst einen großen Fehler, wenn du diese Entscheidnung weiterhin auf schiebst." "Nein," sagte Serinja gedämpft und immer noch verteidigend, "ich werde es nie tun. Ich kann das Vertrauen dieser Welt nicht verraten. Bitte, verlang das von mir nicht." "Damit verweigerst du aber dein Gehorsam, Serinja. Bist du dir dessen bewusst?" stand die Verhüllte auf und blickte auf sie streng herab. "Ja, das weiß ich," flüsterte sie kaum hörbar, wie ihr Blick immer noch gegen den Boden gerichtet war, "und es tut mir leid, aber gegen das eigene Herz kann man nicht gehen." "Dann bleibt mir nur noch eins übrig..." Ein langes Schweigen folgte, was Serinja noch unruhiger machte. Schweißtropfen erschienen auf ihrer Stirn, wie sie ihre Strafe nervös erwartete. Ihre Richterin und gleichzeitig auch Henkerin drehte sich um und entfernte sich von ihr. Nach wenigen Schritten hielt sie schließlich inne und ließ ihren Blick an den gläsernen Wänden gleiten, als ob sie sich überzeugen wollte, dass es keine ungewollte Zuschauer gab. Es blieb jedoch still und finster. Nichts bewegte sich. "Glaub mir, Serinja," drehte sie sich schließlich um, "das, was ich jetzt tun werde, wird mich mehr weh tun als dich." Bei diesen Worten erhob sie ihre Hände vor sich. Mit einer eleganten Bewegung stellte sie ihre Finger zusammen so, dass beide Hände einen Dreieck bildeten. Mit einer melodischen Stimme begann sie dann in einer längst vergessenen Sprache ihre innere Macht zu beschwören. Serinja krümmte sich leicht, als sie die allgegenwärtige Magie spürte. Die entstandene Energie war so gewaltig, dass sie sich teilweise in einen leuchtenden Nebel verwandelte und nun durch die finstere Gegend schwebte. Ein verärgertes Zischen war plötzlich zu hören, wie diese reine Energie einigen verborgenen Schattenwesen nicht gefiel. Die geheimnisvolle Frau unterbrach ihren Gebet und erhob ihren Kopf. Ohne sich in ihre Richtung umzudrehen, sagte sie fast feindselig: "Verschwindet, ihr unreinen Seelen. Eueren Augen ist es nicht gestattet dieses Ritual zu sehen. Weicht von hier!" Serinja konnte erst jetzt die Bewegungen ausmachen, die klarer wurden, als sich die Schatten begannen zu bewegen. Ihr Zischen überging in ein unangenehmes Knurren, wie sie sich langsam und unfreiwillig zurück zogen. Man sah ihre mit Schmerz verkrümmte Fratzen, als sie in den dunklen Ecken verschwanden. Die Halle wurde nochmals mit Stille erfüllt, die eine mystische Atmosphäre nochmals erschaffen ließ. Das Leuchten des Nebels änderte sich in einen silberblauen Ton und begann Serinja umzukreisen. Diese schwieg ergeben und senkte wieder ihren Blick. "Nun wird es an der Zeit über dein weiteres Schicksal zu entscheiden und dir eine Strafe auferlegen," sprach die andere Frau ernst und löste vorsichtig ihre Finger. Die gesammelte Energie zwischen ihnen begann gleichzeitig zu pulsieren. "Und vielleicht erfülle ich dir damit auch deinen langjährigen Wunsch." Serinja blickte überrascht auf. Doch bevor sie weiter reagieren konnte, sprach ihre Richterin weiter: "Erhöre nun meinen Endurteil und erhalte deine gerechte Strafe." Die Aura um ihre verhüllte Gestalt begann zu leuchten, wie sie mit einer festen und strengen Stimme weiter sprach: "Wegen Verweigerung deiner Pflichten und mehrfachem Brechen der heiligen Gesetzte dieses Universums hast du jedes Recht verloren, im heiligen Kreis der Wächterinen zu verweilen. Mit sofortiger Wirkung werden dir alle deine Zauberkräfte und übernatürliche Fähigkeiten entnommen. Deine Strafe wird es sein, als ein sterblicher und verwundbarer Mensch zu leben. So lange bis dein Tod anders entscheidet und dich zu uns zurück bringt. So lange wirst du in dieser Welt irren und deinen Platz suchen." Ein langes Schweigen folgte, wie die Unbekannte ihren Blick zu ihr richtete und sie schweigsam beobachtete. Serinja bewegte sich nicht. Ihr Kopf war immer noch gebeugt und ihre Augen geschlossen. "Es tut mir leid," flüsterte die Fremde und befreite all ihre Energie, um ihre Entscheidung zu besiegeln. In einem einzigen Augenblick wurde es plötzlich um Serinja hell, wie das blaue Nebel in ein gleißendes Licht explodierte. Sie schloss sofort ihre Augen, um nicht zu erblinden. Doch tief in ihrem Herzen konnte sie die bevorstehende Qual fast fühlen. Ihre Tränen tropften auf den Boden und glänzten unter dem blendenden Leuchten. "Ich habe meine Familie verloren," dachte sie verzweifelt, wie sich immer mehr Tränen ihren Weg unter ihre Augenlider machten. Ein schmerzvoller Aufschrei erfüllte die gläserne Halle, als das Licht jeden Teil ihres Körpers durch drang, als ob jemand ein Messer in ihr Herz stechen würde. Sie wollte von quälenden Schmerzen nochmals aufschreien, aber ihr Stolz war stärker. Sie biss ihre Zähne zusammen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie kämpfte dagegen so, wie sie es immer tat. Doch es klappte nicht. Die Schmerzen wurden immer intensiver und ihr bereits viel zu schwacher Körper konnte sich gegen diese "Angriffe" nicht mehr wehren. "Bekämpfe es nicht, Serinja," erklang wieder die Stimme der geheimnisvollen Frau, die nun bis zu ihr trat. Das Licht umgab sie beide und schien sie von der feindseligen Dunkelheit zu schützen. Serinja sah die verhüllte Gestalt vor sich. Ihre Kapuze fiel langsam zu den Schultern und offenbarte bodenlanges Haar in Farbe eines strahlenden weißen Goldes. Die genauen Konturren ihres Gesichtes blieben Serinja jedoch verborgen, weil ihre Sinne mit jedem weiteren Moment schwächer wurden. Sie schienen sie fast zu trügen, denn anders konnte sie sich die veränderliche Augenfarbe der Geheimnisvollen nicht erklären. Im ersten Moment blickte sie in zwei wunderschöne Augen in Farbe des tiefsten Meeres. Doch dann tauchte tief innerhalb dessen ein mystischer Schimmer auf und verfärbte sie in ein verführerisches Smaragdgrün. Eine letzte Träne erglänzte auf Serinjas Wange, wie sie die Kälte in ihrem Herz erspürte. Etwas war dabei zu geschehen und ihr Herz wehrte sich dagegen mit all seiner übriggebliebenen Kraft. Ihr blaues Zeichen erstrahlte das letzte Mal auf ihrer Stirn. Es verbrannte sie von ihnen, als ob sie jede Bindung zu ihm langsam, aber sicher verlor. Sie konnte den schwachen Faden ihrer Kräfte fühlen. Und als sie ein bekanntes Prickeln auf ihrem Rücken erspürte, wusste sie was als nächstes kommen sollte. Ergeben neigte sie ihren Körper und ein starker Lichtblitz offenbarte ihre zwei wunderschöne schneeweiße Schwingen, die sie stolz aus breitete. Es schmerzte nicht einmal. Sie nahm ihr Schicksal nun schweigsam an. Ihre einzige Antwort auf diese Verstoßung vom Lichtkreis waren ihre klaren Tränen, die auf ihren Wangen traurig glänzten. Sie weinte nicht mehr. Nur die tiefe Trauer in ihren Augen widerspiegelte ihr gebrochenes Herz. Plötzlich streichelte etwas Weiches ihre Stirn. Sie sah herauf. Ihr verschwommener Blick wurde mit fliegenden Federn konfrontiert, die sich unaufhaltsam aus ihren Flügeln lösten. Nun schwebten sie um sie, als ob sie ihr ihren Fall bestätigen wollten. Serinjas Gesicht zog sich schmerzhaft zusammen, wie sie sie zum glitzernden Stab auseinanderfallen sah. Ihr Stolz war wie ihre schneeweißen Flügeln, die sich langsam, aber sicher ins Nichts als Staub verwandelten. Sie wollte wieder weinen, aber dazu fehlte ihr die Kraft. Stattdessen senkte sie zum Boden und wartete geduldig auf das endgültige Ende. "Suche deinen Weg und finde dich selbst," waren die letzten Worte ihrer Richterin, als sich ihre Augenfarbe nochmals in reines Silber veränderte, "man verliert erst, wenn man auch die letzte Hoffnung in seinem Herzen auf gibt." Serinja sah sie traurig an. Nichts konnte sie jetzt trösten. Nicht einmal hoffnungsvolle Worte. "Lebe wohl!" flüsterte die geheimnisvolle Frau traurig. Ihre Gestalt wurde immer mehr durchsichtig, bis sie mit dem umgebenden Licht völlig verschmolz. Und dieses Leuchten folgte bald den Beispiel seiner Herrin und wurde von der Finsterins zurückgedrängt, bis es völlig verschwand. Serinja blieb in diesem Augenblick allein in einer dunklen und kalten Halle. Einige Federn flogen noch um ihren erschöpften Körper und landeten sanft auf dem Mamorboden. Sie waren verstreut um sie, was ihr Gefühl noch mehr sinken ließ. Ihre weiße Uniform verschwand und wurde durch normale Kleidung ersetzt. Nichts sollte an ihr offenbaren, wer sie vor wenigen Minuten war. Ihr altes Leben sollte vergessen werden. Und zwar für immer... Ein plötzliches Geklatsche riss sie jedoch aus ihren finsteren Gefühlen. "Ich bin nicht allein," war der erste Gedanke, der durch ihre Meinung flog. Das Geklatsche wurde immer lauter, wie sich die jewalige Person näherte. Jetzt war sie sich hundertprozentig sicher, dass es ein Feind war, denn jeder Schritt war selbstsicher und gelassen. Dazu lachte derjenige vergnügt. "Ich habe es immer gewusst, dass du bei den Falschen warst," sprach er schließlich seine verspottende Bemerkung aus. Serinja - oder jetzt viel mehr nur noch Bunny Tsukino - runzelte Stirn. Sie kannte diese Stimme. Diese Kälte und Verspottung waren ihr nicht fremd. Sie erhob ihren Kopf, um seinen auslachenden Blick zu treffen. "Was willst du, Gianfar?" zischte sie feindselig und versuchte sich vor ihrem Erzfeind aufzurichten. "Na na, meine Kleine," rügte er sie mit dem Zeigefinger, "wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich nicht so vorlaut sein. Besonders da du jetzt nur noch ein zerbrechlicher Mensch bist." Ein teuflisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, was Bunnys Laune nur noch mehr sinken ließ. "Oh Mann, in was habe ich mir nur verschafft?" dachte sie verzweifelt. Gianfar trat unterdessen noch näher. Bunny konnte eine kleine Horde von Schattenwesen hinter ihm erkennen, die ihn ergeben folgte. Anscheindend kehrte er von einer erfolgreichen "Jagd". Bunnys Augen kehrten zu Gianfars Gesicht. Er grinste immer noch. "Dann zeig mir, was du so kannst, wenn du den Mut dazu hast," bemerkte sie zynisch und sah ihn dabei fest in den Augen. Er brachte den gleichen Blick gelassen zurück, bevor er sich von ihr weg drehte. "Vielleicht später. Zur Zeit bist du ein Spielzeug meines Meisters. Obwohl ihn die Neuigkeiten über dich sicherlich nicht erfreuen werden. Denn als ein einfacher Mensch hast du deinen Wert verloren." Bunny ballte ihre Hände zu Fäusten. Wenn sie genung Kraft hätte, würde sie sich am liebsten auf ihn stürzen und ihm ihren Wert zeigen. Stattdessen beobachtete sie ihn so, wie es nur besonders gereizte Raubtiere taten. Gianfar lachte über ihren Gesichtsausdruck und kniete zu ihrem Augenniveau: "Ich nehme an, dass du diese Strafe verdient hast. Denn ansonsten würde eine Mutter ihr eigenes Kind nie verleugnen , oder?" Bunnys Augen weiteten sich überrascht aus. "W-Woher... weißt du...?" stotterte sie wie ein kleines Kind. Gianfar grinste: "Man muss seine Gegner kennen. Und zwar gut. Das galt für Sailorkrieger und dasselbe gilt auch für deine kleine Familie - also dich, deine Schwestern und euere angebliche Mutter." Bunny senkte traurig ihren Blick und zog sich etwas zurück. "Ich habe keine Familie," sagte sie mit zitternder Stimme, wie ihr die Bedeutung der ausgesprochenen Worte klar wurde. Die Wahrheit war vernichtend und ließ ihre Tränen von neuem fließen. Gianfar sah sie schweigsam an. Er lachte nicht, als ob er ihr inneres Leid verstehen würde. "Auf jeden Fall," unterbrach er die aufgetretene Stille, um seine ungewollte Emotionen zu unterdrücken, "wird dich mein Meister nicht lange leben lassen, damit du dich bemitleiden könntest. Und dazu wird sicherlich unsere heutige Beute verhelfen." Drei Schatten traten aus der unruhigen Horde heraus und näherten sich ihrem Herren. Sie schienen etwas zu tragen, weil ihre Bewegungen zu langsam und plump schienen. "Jemand war da nämlich unvorsichtig," bemerkte Gianfar wieder verspottend und drehte sich zu seinen Dienern, die gerade ihre neueste "Beute" auf den Boden legten. Bunny erhob ihren Blick und versuchte Gianfars Worte zu verstehen: "Wovon sprichst du?" Gianfar kniete zu einem im Dunklen verborgenen Körper. "Von deiner Nachfolgerin natürlich." Im selben Moment beleuchtete das schwache Mondlicht Gesicht des bewusstlosen Menschen. Bunny hörte augenblicklich zu atmen, als sie das vertraute Gesicht erkannte. Immer wenn sie es sah, war es, als ob sie ins Spiegel blickte. Doch dies Mal war es keine Reflektion. Sie war es wirklich. "Miriam..." ---- Anmerkung des Autors: OK, bevor mir jemand eine Morddrohnug schickt, werde ich lieber einige Unklarheiten erklären. (Anscheinend habe ich es diesmal mit all den Geheimnisen übertrieben. ^^;) 1) Die Fremde bei Bunny ist so zu sagen ein Teil ihrer Familie (vielleicht Mutter?), ihre Rolle wird in der 3. Staffel klarer, ansonsten wird sie für das Finale sehr wichtig sein... 2) Was es mit Rei und all den Schmetterlingen auf sich hat, erfährt ihr im nächten Kapitel; die Szene mit der Frau sollte so etwas wie eine "Vision" sein... 3) Ist Bunny jetzt ohne ihre Kräfte? Ja. (mehr verrate ich nicht *fg*) Das sollte vorerst alles sein... ^_^ Kapitel 56 - Hilfe ist unterwegs --------------------------------- Hallo! Vielen Dank für euere Kommis und Unterstützung... was würde ich ohne euch nur machen *knuddel* Langsam kommen wir zum Ende der 2. Staffel. Um die endgültige 3. später zu beginnen, muss ich noch einige Handlungslinien zusammenknüpfen... Also viel Spaß beim Lesen! ~.^ Euere Jacquelin und Sandra Kapitel 56 - Hilfe ist unterwegs "Etwas stimmt hier nicht," unterbrach eine misstrauische Stimme die bisher stille Nacht. "Denkst du? Ich kann nichts Verdächtiges sehen." "Der Schein kann trügen, Jupiter," trat eine Sailorkriegerin in einer orangen Uniform und langen goldenen Haaren ins Mondlicht, "es ist nur Gefühl, aber es ist stark." Jupiter folgte sie aus dem Schatten und sah sich misstrauisch um: "Vielleicht hast du Recht, Venus. Es ist viel zu still. Sogar die Grillen schweigen." "Ich sehe mich etwas um," sprang die Blondine in eine unglaubliche Höhe und schaffte es mit wenigen Sprüngen auf nahgelegenes Dach zu kommen. Ihre blauen Augen glitten an den auseinanderfallenden Gebäuden um sie. Dieses Viertel war verlassen, so wie viele andere auch. Sie konnte sich nicht helfen, tiefe Trauer zu fühlen. Tokio war vor 2 Jahren eine blühende Stadt mit so viel Leben. Aber jetzt nach einem langen Krieg, dessen Ende nicht in Sicht war, war sie in eine fürchterregende Stille getaucht. Keine Lichter und keine Geräusche. Es war, als ob Tokio ausgestorben wäre. Ein kalter Schauer lief Venus über den Rücken, wie ein kalter Wind ihre warme Haut berührte. Es war ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Obwohl es Mitte Juni war, konnte Venus schwören, dass sie Frost in der Luft spüren konnte. Sie blickte kurz zum Tokio Tower, um sich zu überzeugen, dass wenigstens dieses Stadtmonument an den vergangenen Ruhm der menschlichen Zivilisation noch erinnerte. Dass seine stählerne Konstruktion auseinander fiel, überraschte sie nicht. Viel Zeit war inzwischen vergangen. Es war fast ein Wunder, dass er überhaupt noch stand. Viele Kämpfe wurden unter ihm ausgetragen, die tiefe Schrammen hinter ließen. Dazu kamen auch Erinnerungen, die sie am liebsten vergessen würde ? zum Beispiel Bunnys Tod. Sie war sich immer noch nicht sicher, was sie mit ihrer Auferstehung und Rückkehr anfangen sollte. "Siehst du was?" erklang Jupiters neugierige Stimme vom Bürgersteig und unterbrach ihre Gedanken. Venus drehte sich zu ihr um und wollte gerade den Kopf schütteln, als etwas in ihr Blickfeld trat. "Ein Blitz?" Stirn runzelnd erhob sie ihre Augen, um sich sicher zu sein. Doch es blieb ruhig. Nichts bewegte sich und auch der kalte Wind trat zurück. "Was war es?" flüsterte sie viel mehr für sich, "habe ich mir das etwas eingebildet?" Doch es erschien wieder und weckte damit ihre Neugier. Es war fast wie ein Lichtsignal von einem Leuchtturm. Nur gab es hier einen kleinen Unterschied. Deiser Leuchtturm war in Wirklichkeit Tokio Tower und keiner lebte mehr in seiner Nähe. Wie sie mehr versuchte zu erkennen, bemerkte sie, dass dieses Aufleuchten fast regelmäßig zurück kehrte. "Verdammt, wenn ich nur Morsealphabet kennen würde," schnappte sie mit den Fingern und sprang vom Dach zu verwirrten Jupiter, die immer noch eine Antwort erwartete. "Und? Etwas gefunden?" Venus blickte sie ernst an, aber schwieg eine Weile. "Tokio Tower," sprach sie plötzlich aus und lief los. "He?" konnte Jupiter nur bemerken, bevor ihr klar wurde, dass ihre Freundin schon weg war und sie allein in der Dunkelheit stand. "Venus! Warte!!!!" *** Welt und tauchte sie in die Atmosphäre der Furcht. Saturn senkte betrübt ihren Blick und blieb stehen. "Es gibt keine Hoffnung," flüsterte sie unerwartet und störte somit die umgebende Stille, "alles ist bestimmt, um unterzugehen und für immer zu verschwinden." Sailor Uranus und Sailor Neptun hielten in ihren Schritten inne und drehten sich erschrocken um. "Was?!" schrieen sie gleichzeitig auf. Die Kriegerin des Todes blickte sie traurig an: "Ich kann es spüren. Diese Welt gibt langsam, aber sicher auf. Sie hat ihre Hoffnung verloren." Uranus und Neptun sahen sich kurz an und nickten. Neptun trat schließlich zu Saturn und lächelte sie aufmunternd an. "Hotaru. All die Finsternis, dunkle Wolken und Stille. Es muss nichts bedeuten. Es ist nur ein Gefühl." Diese sah zum schwach leuchtenden Mond hinauf, als ob ihre Gedanken bei diesem mystriösen Himmelskörper gefangen wären. "Ja und nein," flüsterte sie kaum hörbar, "ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Es ist mehr als ein einfaches Gefühl. Es ist, als ob jemand in meine Meinung eintreten und es mir zuflüstern würde." "Der Feind?" fragte Uranus misstrauisch. Saturn schüttelte jedoch den Kopf: "Nein. Es ist nichts Böses, obwohl ich mich über seine Absichten nicht so sicher bin. Aber es sagt mir, dass wir für diese Welt nichts mehr tun können. Sie ist bestimmt unterzugehen." "Was sagt es genau," wollte Neptun wissen. Saturns Griff auf der Sense straffte sich: "Es sind nur einzelne Sätze, die sogar keinen Sinn ergeben." Uranus runzelte Stirn und trat näher: "Was für Sätze?" Saturn schloss ihre Augen und begann die geheimnisvollen Sätze zu rezitieren: "Die Linie des Lichts wird ihren Anfang finden und den Kreis schließen. Was getrennt war, wird wieder eins sein. Licht wird zu Dunkelheit und Dunkelheit zu Licht. Dann wird das Schicksal seinen Herren finden, um die Herrschaft der Ewigkeit zu beginnen." Uranus und Neptun sahen sie konfus an. "Das ergibt wirklich keinen Sinn," bemerkte Uranus verwirrt und kratzte sich am Hinterkopf, "vielleicht wird Setsuna wissen, was wir damit anfangen sollen. Sie ist schließlich der Experte, wenn es zu Mysterien kommt, oder?" "Ja, aber es ist da noch etwas anderes, dass-" wollte Saturn noch sagen, aber wurde durch ein verdächtiges Geräusch von einer nahliegenden Gasse unterbrochen. Eine Mülltonne schlug plötzlich auf den Boden und rollte bis zu den drei Sailorkriegerinnen. "Das war kein Zufall, oder?" wollte sich Uranus noch schnell versichern, bevor sie zu ihrem Talisman reichte. "Vielleicht war es nur eine Straßenkatze," versuchte Neptun die Spannung zu lockern. "Eine Straßenkatze?!" erklang plötzlich eine äußerst wütende Stimme, "wer ist bei euch eine Straßenkatze?!!" Die Kriegerinnen blinzelten überrascht. Ein kleines Tier trat aus dem Schatten der Gasse und näherte sich ihnen. Die Dunkelheit wurde vom Mondlicht zurückgedrängt, als eine schwarze Katze mit leuchtenden Augen vor ihnen erschien. "Luna!" riefen die Mädchen erleichtert aus. "Also wer soll eine Straßenkatze sein?" fragte Luna noch wütend und ließ ihre Krallen erscheinen. "Hehe, das war ein Witz, Luna. Es war nichts Persönliches. Wirklich," lächelte Neptun etwas verlegen und zog sich hinter Uranus zurück. Die schwarze Katze sah sie noch eine Weile böse an, bevor sie zum eigentlichen Grund ihrer Anwesenheit über ging: "Wir haben ein großes Problem." "Wissen wir," unterbrach Uranus sie, "Miriam ist verschwunden und wir haben keinen Anhaltspunkt, wo sie sein könnte." "Das ist nur eins von unseren Problemen," nickte die schwarze Katze, "und es ist das Kleinste davon. Ich habe Miriam vor wenigen Minuten vor dem Rathaus gesehen." "Vor dem Rathaus? Was sollte sie dort wollen?" "Sie nichts. Aber Gianfar. Da er ihren bewusstlosen Körper mit sich trug, nehme ich an, dass sie da gegen ihren Willen ist." "Was?!!" riefen die Mädchen erschrocken auf. "Deswegen bin ich hier. Ihr müsst mir helfen," sagte Luna ernst. "Natürlich werden wir Miriam retten. Das ist doch unsere Pflicht!" trat Uranus kämpferisch hervor. Lunas Gesichtsausdruck veränderte sich, wie sie die Kriegerinnen schweigsam beobachtete. "Es ist noch nicht die richtige Zeit, um ihnen die Wahrheit zu erzählen," dachte sie, wie sie sich an die bittenden Worte ihrer Anvertrauten erinnente, "Bunny, halte durch. Sie werden dir helfen, auch wenn sie dazu nicht wollen." "Also gehen wir?" fragte Uranus etwas ungeduldig. "Solltet ihr nicht die anderen benachrichtigen, damit sie wissen, wo sie uns finden können?" sprang Luna auf Uranus Schulter. "Ich werde es tun," meldete sich Saturn freiwillig, "die Kommunikatoren funktionieren nicht, also werde ich zum Tempel gehen und die anderen alarmieren." "Gut, tue das. Ich und Neptun werden inzwischen die Lage checken." Saturn nickte und lief los. Die übriggebliebenen zwei Kriegerinnen sahen hinterher, bis sich Neptun Luna zu wandte: "Also was ist noch so wichtig in dem Gebäude, dass wir dir helfen sollen?" Luna blinzelte verblüfft. Sie wurde durchschaut. Etwas unwohl sprang sie von Uranus Schulter und landete sanft auf dem Boden. "Also?" kreuzte Uranus ihre Arme und sah sie fragend an. Erst dann erhob Luna ihren Blick zu den zwei Frauen, die geduldig auf ihre Antwort warteten. "Es ist nicht so einfach, wie ihr es euch vorstellt," fing Luna schließlich an, "aber es ist von großer Wichtigkeit, dass ihr mir hilft eine bedeutsame Person zu befreien." "Und diejenige wäre?" erhob Uranus neugierig eine Augenbraue. "Das werdet ihr früh genug erfahren," wehrte sich Luna mehr Informationen preiszugeben, "jetzt sollten wir lieber gehen. Die Zeit wird uns knapp." *** "Das sollte ein Strich sein! Nicht ein Punkt! Und ich dachte, Kenshi, dass du Morsealphabet kennst," bemerkte eine junge Frau bissig. "Das ist nicht so einfach, wie du dich das vorstellst, Saori," verteidigte er sich, "wenn du das fast 2 Stunden ununterbrochen tun musst, dann wird es selbstverständlich, dass man einen Fehler tut." "Na, gut," seufzte sie und drehte sich zu den Verletzten, die sich gegen die nahe Wand lehnten. Kenshi sah seine Freundin besorgt an. Es war nur wenige Stunden vorher, als sie vom Feind hinterhältig angegriffen wurden. Sie und diese acht Verletzten waren die einzigen Überlebenden dieses Masakers. Auch wenn er nicht verstand, wieso sie verschohnt wurden und nicht wie die anderen in seelenlose Geschöpfe verwandelt wurden. Aber das war jetzt egal. Sie lebten und das war das Wichtigste. "Kenshi?" erklang Saoris schwache Stimme. "Ja?" "Denkst du, dass uns hier jemand findet? Ich meine, wir sind jetzt fast 3 Stunden hier in Tokio Tower. Alle Ausgänge sind gesperrt und keiner kann unsere Hilferufe hören, weil in der unmittelbaren Nähe keiner mehr lebt. Die Chance, dass uns hier jemand findet, ist fast null." "Ich weiß," nahm er sie in die Arme und versuchte sie zu trösten, "aber wir müssen hoffen, dass jemand unsere Hilferufe bemerkt." Saori nickte und entspannte sich. "Ja, wir müssen hoffen," flüsterte sie liebevoll und legte ihren Kopf auf seine Brust, um sein Herz pochen zu hören. Beide Verliebten standen so eine Weile regungslos und mit geschlossenen Augen. Sich ihren Gefühlen und gegenseitiger Geborgenheit ergebend, bemerkten sie die sich nähernden Schritte nicht. Eine hochgewachsene Person tauchte vom Schatten einer Säule auf und kam auf sie zu. Ihre Bewegungen waren langsam. Dazu schien sie auf einen Fuß zu hinken, als ob sie Schmerzen fühlen konnte. Sie erblickte die zwei Verliebten in der Mitte des Raums und auch die schlafenden Verletzten an der Wand. "Hoffendlich ist er hier," dachte sie besorgt und trat noch näher, sich von der verborgenden Dunkelheit trennend. Ihre goldene Uniform erglänzte im Mondlicht, als sie von den zwei nur wenige Schritte stand. Immer noch ignoriert, hustete sie leicht, um ihre Aufmerksamtkeit zu erhalten. Nichts. Sie schienen ganz weit weg zu sein. "Liebe," seufzte sie, wie sie sich an ihren toten Verlobten erinnete. Es war schon zu lange, aber sie konnte seine Anwesenheit immer noch fühlen. Er lebte in ihrem Herzen weiter. Einer der Verletzten bewegte sich in seinem Schlaf und ließ sie von ihrer Träumerei erwachen. Die zwei Verliebten vor ihr bemerkten sie immer noch nicht. "Andere Taktik vielleicht?" dachte sie und trat noch einen Schritt näher. Dann klärte sie ihre Stimme und begann in die umgebende Stille mit einer festen Stimme zu sprechen: "Entschuldigt, dass ich euere Intimität unterbrechen muss, aber könntet ihr mir vielleicht helfen?" Saori und Kenshi fuhren erschrocken voneinander. Ein kleiner Aufschrei entwich Saoris Lippen, als sie die hochgewachsene Kriegerin in Gold vor sich sah. Viele Wunden bedeckten ihre Haut und ließen sie fast beängstigend aussehen. Der erste Eindruck war, dass sie einer der verlorenen Geister dieser Stadt war. Aber das war nur der erste Eindruck. "W-Wer sind Sie?" stotterte Saori noch etwas unsicher, aber beruhigte sich schnell, als sie Kenshis Nähe fühlte. Die Kriegerin ignorierte ihre Frage und blickte zu den Verletzten: "Habt ihr Endymion gesehen?" Kenshi und Saori sahen sich verblüfft an. "Endymion? Wer soll das sein?" runzelte Kenshi Stirn und trat schützend vor Saori. "Ein Erdenprinz," war die knappe Antwort der Fremden, wie sie sich den Verletzten zu wandte. Mit langsamen Schritten ging sie in ihre Richtung, ohne die zwei Verliebten weiterhin zu beachten. "Sie ist eine der Sailorkriegerinnen," wisperte Saori, damit es nur Kenshi hören konnte. "Bist du dir sicher? Ich habe sie vorher noch nie gesehen." "Ich weiß, aber ihre Uniform und Ausstrahlung sind einer Sailorkriegerin. Vielleicht ist sie von einem anderen Sternensystem und ihre Welt ist in den Krieg ebenfalls verwickelt wie unsere." "Ein Alien?" fragte Kenshi ungläubig, "bist du dir sicher?" Saori nickte und beobachtete jede Bewegung der Fremden. Diese ließ gerade ihren Blick an den Verletzten gleiten. Sie suchte eine bestimmte Person. Einen Mann mit einer Rüstung, die einem mächtigen Krieger gerecht sein sollte. Stirn runzelnd musste sie jedoch feststellen, dass keiner der Anwesenden diese wichtige Voraussetzung erfüllte. "Ich habe ihn doch gesehen, wie er inmitten des Kampfes von dem dunklen Herren niedergeschlagen wurde. Er muss hier sein," murmelte sie für sich und ignorierte die komischen Blicke von Saori und Kenshi. Sie kannte beide und wusste, dass sie teilweise Bunny zur Flucht verholfen waren. Doch sie wussten nicht alles. Und das sollte vorläufig so bleiben. Ihre Augen fanden unter den Verletzten 6 Männer und 2 Frauen. Einige von ihnen waren bewusstlos und andere schliefen. Da dieser Raum jedoch viel zu dunkel war, konnte sie die Gesichter nicht genau erkennen. "Vielleicht hat er sich danach zurück verwandelt. Dann sollte er in seinen normalen Kleidern sein." Schnell wurde ihr jedoch klar, dass sie ihn sah, als er schon in Endymion verwandelt war. Sie seufzte: "Das wird eine lange Nacht..." Unsicher trat sie zum ersten Mann, der der Uniform nach zu dem Sicherheitsdienst des Rathauses gehörte. Sie war sich nicht sicher, ob Endymion es wirklich war oder nicht, aber sie musste sich sicher sein. Sie kniete zu ihm nieder und erhob sanft seinen Kinn, um sein Gesicht in der Dunkelheit besser erkennen zu können. Seine Verletzungen waren nur oberflächlich. Nichts Ernstes, wie sie schnell feststellen konnte. Doch seine Gesichtszüge waren ihr völlig fremd. Sie schüttelte ihren Kopf und erhob sich. Leicht hinkend kam sie zum zweiten Verletzten, der ebenfalls ein Mann war. Schon sein beleibter Körper verriet ihr, dass dieser Mann hundertprozentig nicht der gesuchte Endymion war. Trotzdem kniete sie neben ihm nieder und sah in sein Gesicht. Ihre rechte Hand streckte sich zu seiner Stirn und entfernte einige Haarsträhnen. Im selben Augenblick erschien Abscheu und Zorn in ihren Augen, wie sie sich mit Ekel von ihm ab wandte. Ihr Gesicht verbarg die plötzliche Wut nicht, wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte. "Dieser Mann sollte nicht leben," stand sie verärgert auf und sah den schlafenden Mann verachtungsvoll an. Saori und Kenshi verstanden nicht und starrten sie verwirrt an. Die goldene Kriegerin drehte sich zu ihnen um. Ihre Augen wurden zu Schlitzen. "Er ist für all das verantwortlich. Es ist seine Schuld, dass der Feind uns finden konnte und an griff, als wir es am wenigsten erwarteten," zischte sie. In diesem Moment sah sie wie eine Rachegöttin aus. Ihre goldene Aura flammte um sie auf, wie vor ihr aus der dünnen Luft ein langes goldenes Schwert auf tauchte. Saori und Kenshi hielten augenblicklich ihren Atem an, als sie im aufgetretenen Licht die Gesichtzüge des schlafenden Mannes erkannten. "Der Bürgermeister," flüsterte Saori entsetzt. Die Kriegerin ergriff ihr Schwert und streichelte leicht mit einem Finger über seine messerscharfe Klinge. Sofort bedeckten kleine Bluttropfen den reinen Stahl, als ob sie ihn segneten. Ein gefährlicher Schimmer im Auge seiner Herrin, ließ Saori und Kenshi zurückweichen. Diese Frau war wirklich stinksauer. "Er wird für alles bezahlen!" zischte sie und drehte sich zu ihrem Ziel um. In ihrer rechten Hand hielt sie ihr Schwert, der gefährlich nahe zum Hals ihres Opfers gelang. Der Bürgermeister wachte gerade von seinen süßen Träumen auf, als er einige unklare Worte vernahm. Langsam bewegten sich seine Augenlider, damit er den Störenfried ausschimpfen konnte. Doch plötzlich fühlte er etwas Kaltes und gleichzeitig Heißes bei seinem Hals. Sofort riss er seine Augen offen. Ein äußerst wütendes Gesicht einer fremden Frau tauchte von der umgebenden Finsterinis auf und erschrak ihn zum Tode. "Was zum..." Weiter kam er nicht, weil diese wütende Sailorkriegerin ihr Schwert noch näher zu seinen Stimmbändern bewegte und ihn somit zum Schweigen brachte. Eine Blutlinie erschien auf seinem Hals, wie er die Bekanntschaft mit der scharfen Klinge machte. "Hallo," grinste die verrückte Frau teuflisch, "gut geschalfen?" "W-Wer s-sind S-Sie?" stotterte der erschrockene Bürgermeister mit erweiteten Augen, "w-was s-soll d-das?" "Fragen Sie lieber nicht," zischte die Fremde, wie sich ihr Gesichtsausdruck noch mehr verdunkelte. Ihr Opfer schluckte unruhig und versuchte sich mehr von der gefährlichen Waffe zurückzuziehen. Plötzlich fingen seine Augen zwei bekannte Gesichter. "Sie zwei!" schrie er aufgebracht auf, "lassen sie einfach zu, dass das ihrem Vorgesetzten geschieht?! Helfen sie mir, verdammt!!" Saori und Kenshi waren zu erstarrt, als dass sie ihm irgendwie helfen konnten. Trotzdem runzelte die Sailorkriegerin ihre Stirn und sagte mit ernsten und drohenden Stimme: "Wagen sie es nicht. Es ist nur zwischen ihm und mir. Euch geht es nichts an, also haltet euch zurück." Die zwei blieben an ihren Stellen, ohne die Absicht irgendwie einzugreifen. In diesem Moment begriff der Bürgermeister, dass er auf sich gestellt war. "Ich bin der Bürgermeister dieser Stadt," begann er mit schon fester Stimme, "ich vertrete alle Bürger Tokios. Sie haben kein Recht mir zu schaden, weil-" "Das interessiert mich nicht!" schnitt seine Gegnerin ihn ab, "bald werden Sie keinen vertreten, weil diese Stadt bald ausgestorben sein wird. Verstehen Sie jetzt?!" Sofort wurde der Bürgermeister bleich im Gesicht, wie er die Wahrheit endlich begriff. Die letzten Angriffe der Schattenwesen waren unerwartet und sicherlich überraschten sie fast alle Menschen, die an nahmen, dass die heutige Nacht völlig ungefährlich sein sollte. Er schluckte nochmals. Jetzt war die Chance, dass er alles heil überlebt, fast null. Zu Augen seiner Richterin aufblickend, bemerkte er schnell, dass sie den Drang bekämpfte, ihn gleich zu töten. Doch etwas hielt sie anscheinend zurück. "Sagen Sie mir einen einzigen Grund, warum ich Sie nicht jetzt auf der Stelle zur Hölle schicken sollte," sprach sie nach einer Weile des Schweigens und ihre Worte waren viel mehr einem Befehl ähnlich. Verzweifelt suchte er die Blicke von Saori und Kenshi. Doch diese schauten betrübt zum Boden. Zorn stieg in ihm auf. Er war allein. So wie immer. "Verdammt!" schrie er verzweifelt auf, "ich habe diese Stadt doch für ein ganzes Jahr vor allen Angriffen geschützt! Ich war derjenige, der es beim Leben hielt! Ich war die Hoffnung für alle!" Die Sailorkriegerin richtete blitzschnell die Spitze ihres Schwertes zu seinen Augen und er verstummte sofort. Ihre Augen waren diesmal mit noch mehr Zorn erfüllt als vorher. "Sie sind ein Lügner!" erklang ihre einfache Beschuldigung, die sie mit so viel Gift aus sprach, dass es sie selbst überraschte, "sie haben unsere letzte Hoffnung dem Feind ausgeliefert!" Ihr Schwert erglänzte im schwachen Mondlicht, wie sie es zu seinem Hals zurück bewegte. "Es gibt keine Macht, die Sie von Ihren Sünden befreien konnte. Bereiten Sie sich vor zu sterben!" Die Stille wurde langsam unerträglich, wie die goldene Kriegerin ihr glühendes Schwert erhob. Saori drehte sich von dem Schauspiel weg und verbarg ihr Gesicht in Kenshis Brust, der sie tröstend über ihre Haare strich. Der Bürgermeister schloss zitternd seine Augen und erwartete sein Ende. Jetzt konnte ihn nur ein Wunder retten. Die Luft schien sich in diesem kurzen Moment abzukühlen, wie eine messerscharfe Klinge sie durch schnitt. Leid erglänzte in Augen der Kriegerin, als sie sah, ihr Schwert sich dem Hals ihres Opfers zu nähern. Doch es war zu spät, um es zu bedauern. Er ließ die letzte Hoffnung für diese Welt und für diese Galaxie sterben und dafür musste er bezahlen. "Hör auf, Galaxia!!" schrie plötzlich eine strenge und feste Stimme. Die Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und erstarrte sofort in ihrer Bewegung. Rechtzeitig für den Bürgermeister, denn die todbringende Klinge war nur wenige Milimeter von seiner blutenden Haut. "End...Endymion," flüsterte sie unsicher und drehte langsam ihren Kopf in Richtung der männlichen Stimme. Die anderen folgten ihren Blick zu einer finsteren Ecke, wo sich eine sitzende Gestalt gegen die Wand aus ruhte. "B-Bist du es wirklich, Endymion?" ließ die Kriegerin ihr Schwert senken und drehte sich völlig zu ihm. Dieser nickte leicht, aber bedauerte es sofort, wie Schmerzen augenblicklich seine Gesichtszüge verzerrten. Sein weißes Hemd wies viele Schnittwunden auf. Doch das war Nichts im Vergleich mit einer tiefen Wunde an seiner Schulter, gegen die er als ein erfahrener Arzt drückte, um die Blutung zu stoppen. Anscheinend hatte es nicht die gewünschte Wirkung, weil mit jedem Bluttropfen, der den Boden berührte, er mehr von seiner Stärke verlor. Es war nur Frage von wenigen Minuten, wann er sein Bewusstsein wieder verlieren sollte. Galaxias Augen erweichten sich beim Anblick des vertrauten Mannes. Eigene Schmerzen ignorierend, hinkte sie zu ihm und lächelte ihn glücklich an. Dieser beobachtete jede ihre Bewegung mit halbgeöffneten Augen und nickte, als sie nur wenige Schritte von ihm stand. "Endymion, du lebst," wisperte sie zitternd und kniete schließlich vor ihm nieder, "inmitten des Kampfes habe ich dich gesehen, als du zum Boden niedergeschlagen wurdest. Wie geht es dir?" "Es ging mir schon besser," antwortete er flüsternd mit spürbarer Trauer in seiner Stimme und begann zu husten. Saori erhob in diesem Augenblick ihr Gesicht. Sanft löste sie sich aus Kenshis Umarmung und trat wenige Schritte in Galaxias Richtung. "Saori?" sagte Kenshi zart und wollte sie aufhalten, aber sie ließ sich nicht stoppen. Sogar der Bürgermeister beobachtete sie mit erhobenen Augenbreuen und murmelte etwas von einem Selbstmord. Sie ignorierte beide Männer und näherte sich langsam den zwei in der Ecke. Sailor Galaxia, als ob sie ihr Nähern fühlen konnte, drehte sich zu ihr um, ihr Schwert immer noch haltend. Saori konnte ihr Gesichtsausdruck sehen, wie er augenblicklich leer und ohne Gefühle wurde. Ihre Augen, die sie vorsichtig beobachteten, glänzten mit Misstrauen, als sie ihr Schwert zu ihrem Körper erhob. Saori schluckte etwas nervös. Trotzdem richtete sie ihr Blick auf den in Schatten verborgenen Mann, der sie anscheinend noch nicht bemerkte. Bald jedoch fand Galaxia, dass sie bereits viel zu nahe war, und das gefiel ihr nicht. Ohne dass es irgendjemand erblicken konnte, sprang sie blitzschnell auf. Wie eine kampflustige Amazone stürzte sie sich auf ihr nächstes Opfer, das nichts davon ahnte, bis es zu spät war. Ein kurzer erschrockener Aufschrei erfüllte den bisher stillen Raum, als eine glühende Klinge nur wenige Zentimeter von Saoris Hals erschien und diese in ihren Schritten sofort erstarren ließ. "Saori!!" schrie Kenshi auf und wollte auf sie zu laufen, aber Galaxias drohender Blick in seine Richtung ließ ihn innehalten. "Was willst du?" erklang die misstrauische Stimme der goldenen Kriegerin, als sie Saoris erweitete Augen sah. Diese schien ihre Frage zu ignorieren, wie ihr Blick immer noch zum verletzten Mann gerichtet war. Ihr Schweigen machte jedoch Galaxia noch misstrauischer. "Ich warte," zischte sie gefährlich in Saoris rechtes Ohr. Diese zuckte zusammen und richtete erst jetzt ihre Aufmerksamtkeit der gefährlich aussehenden Kriegerin, die sie vor wenigen Stunden mit Bunny in der Museumhalle sah. "Er ist verletzt," sprach sie schließlich aus und wollte sich dem verletzten Mann weiter nähern. Doch die glänzende Klinge vor ihrer Kehle hielt sie zurück. "Bitte," flüsterte sie besorgt, "er wird verblutten, wenn wir seine Wunde nicht behandeln." Galaxias Blick glitt zum verletzten Mann, dessen Atmung etwas unregelmässig schien. Seine Augen hielt er geschlossen, als ob er versuchte mit seiner Konzentration all die Schmerzen aus seinem Körper zu verbannen. In diesem Moment änderte sich etwas in Augen der Sailorkriegerin. Es erinnerte an Leid, das tief in ihrem Herz verborgen war, aber verschwand ohne, dass es jemand mitbekommen konnte. "Na gut... geh," senkte Galaxia ihr Schwert und drehte sich zu den zwei Männern, die sie vom anderen Ende des Raumes gespannt beobachteten. Ihr Blick glitt zum sitzenden Bürgermeister, der sich unter ihren strengen Augen etwas mehr krümmte. Erst dann kehrte sie zum verletzten Freund zurück. Saori kniete vor dem blutenden Mann, der vor wenigen Momenten als Endymion genannt wurde. Er öffnete seine Augen, als er eine Bewegung nah an sich fühlte. "Saori," flüsterte er mit gedämpfter Stimme und neigte sich leicht aus dem Schatten. "Mamoru!" keuchte diese überrascht, als sie die vertrauten Gesichtszüge endlich erkannte, "aber wie? Ich dachte, dass du Tuxedo Mask bist." Mamoru lächelte leicht, wie er die aufgetretenen Schmerzen bekämpfte: "Das ist eine lange Geschichte, Saori." Plötzlich schloss er seine mitternachtsschwarzen Augen und wandte sich von ihr weg. Augenblicklich erschütterte ein weiterer starker Husten seinen geschwächten Körper. Galaxia runzelte ihre Stirn und beugte sich, um ihm etwas Unterstützung zu geben: "Alles in Ordnung, Endymion?" Er nickte und legte erschöpft seinen Kopf gegen die kalte Wand hinter ihm. Saori stand plötzlich auf und wollte weggehen, als sie eine starke Hand auf ihrer Schulter fühlte. Ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass es Galaxia war. "Ich gehe den Verbandkasten suchen, bin gleich zurück," wisperte sie ohne Furcht. Der Griff lockerte sich und ließ sie schließlich gehen. "Wo sind wir?" fragte Mamoru still, als er mit Galaxia allein blieb. Diese setzte sich auf den Boden und legte ihre Waffe neben sich. Sie schwieg eine Weile, bevor sie sich entschloss die Wahrheit zu sagen: "Wie ich vor kurzem herausgefunden habe, sind wir im Tokio Tower. Wir sitzen hier fest, weil alle Fahrstühle und Feuertreppe außer Betrieb sind. Leider habe ich keine Ahnung, wie wir hierhergekommen oder warum wir überhaupt hier sind." "Bunny," wisperte Mamoru traurig und schloss seine Augen, um Tränen zu verbergen. Galaxia erhob überrascht ihren Blick: "Aber wieso?" "Ich glaube, dass sie ihr Leben für das unsere aus tauschte." "Was?!" schrie die Kriegerin aufgebracht und erschreckte damit den Bürgermeister, der versuchte gerade wieder einzuschlafen. Dieser begann zu schimpfen und stand langsam auf. Galaxia bemerkte aber seine Bewegung und schoß einen mörderischen Blick in seine Richtung, damit er seine Kommentare für sich behielt. Mamoru lächelte diesem Schauspiel zu, bis Saori erschien und den Kampf zwischen Galaxia und dem Bürgermeister unterbrach. Galaxia nickte zufrieden, als sie den Verbandkasten in Händen der jungen Frau sah. Dann drehte sie sich zu Mamoru: "Es tut mir leid, aber wahrscheinlich wird es sehr schmerzhaft sein. Deshalb wird es besser, wenn du nichts davon mit bekommst." "Ich verstehe nicht," sagte er schwach. Aber begriff schnell, was sie damit meinte, als sich die Schwäche innerhalb seiner sichtbar machte und seine Augenlider fielen. Eine fremde beruhigende Kraft erfüllte seinen Körper und zwang ihn seinen Geist zum Traumwelt ? zu Elysion zu befreien. "Bunny," flüsterte er den Namen ihrer Geliebten, bevor er die Verbindung mit seiner Umgebung verlor. Kapitel 57 - Begegnungen ------------------------- Hallo! Entschuldig meine Verspätung mit dem neuem Kapitel, aber ich hatte meine erste Prüfung letzte Woche und musste deswegen das Schreiben auslassen. *seufz* Zum Beginn werde ich einige Danksagungen und Widmungen schreiben *g*... Also erstmals möchte ich mich bei allen Kommischreibern bedanken, die mich bisher unterstützt haben ... Vielen Dank! ^.^ Als nächstes grüße ich todes_engel, aqualight und BlackPearlMermaid-Utaki, die den Mut fanden, beim FanartWB zu dieser Geschichte mitzumachen. Ich widme euch dieses Kapitel. *knuddel* Spezieller Dank geht dann an todes_engel, die ich für ihren Geschenk und liebevolle Geste sehr dankbar bin. ^.^ *winke* Jetzt aber zur Geschichte... Was könnte ich dazu sagen? *Kopf kratz* vielleicht... Viel Spaß beim Lesen! *g* Euere Jacquelin und Sandy Kapitel 57 - Begegnungen Baumblätter raschelten unter dem ruhelosen Wind, der die Gegend um den Tempel bewachte. Die vor kurzem geschehnen Ereignisse waren immer noch lebhaft, wie zerstörtes Steinpflaster und viele Trümmer an den heftigen Kampf erinnerten. Staub wirbelte über dem verlassenen Tempelhof und gab dem Platz einen fast geisterhaften Anschein. Doch nur bis zu dem Zeitpunkt, als eine hochgewachsene Frau aus dem Tempel heraus kam. Ihre knielange schwarz-grüne Haare umspielten zart ihre schlanke Gestalt, die mit jeder Bewegung Entschlossenheit aus strahlte. Mit sicheren Schritten kam sie in die Mitte des Hofs, wo sie schließlich stehen blieb. Mit einem erhobenen Kopf und misstrauischen Blick beobachtete sie ihre finstere Umgebung. Es blieb jedoch weiterhin ruhig. Nichts außer den Blättern und dem Wind wagte sich zu bewegen, um den Zorn der mächtigen Sailorkriegerin der Unterwelt nicht zu beschwören. Schweigend stand Setsuna so eine Weile, bis sich ihre innere Spannung unter der friedlichen Nachtluft lockerte und sie ihren Stab nicht mehr so krampfhaft hielt. Trotz dieser beruhigenden Umgebung fühlte sie sich aber unwohl. Vielleicht war es wegen dem unerwarteten Kampf, der eigentlich gar nicht stattfinden sollte. Sie konnte sich nicht helfen, aber tief in ihrem Herzen hatte sie das Gefühl, dass sie als eine Wächterin des Zeittors die Kontrolle über alle Ereignisse in dieser Welt verlor und wie andere nur noch eine Schachfigur im Spiel des Schicksals war. Stirn runzelnd erinnerte sie sich wieder an die fremde Empfingung, die sie vor wenigen Augenblicken erspürte und die sie aus der Wärme eines Zimmers heraus lockte. Nun stand sie hier inmitten eines leeren Tempelhofs nicht wissend, was sie hier eigentlich tat. Sie war sich nicht sicher, was sie wirklich gespürt hatte, aber eindeutig war es eine starke Veränderung des Raumzeit-Kontinuums, auf die sie aber keinen Einfluss hatte. Diese Verschiebung geschah ohne ihre Kenntnis und Zustimmung, als ob sie vor langer Zeit vorausgesetzt war zu geschehen und sich erst jetzt erfüllen konnte. "Was geht hier nur vor?" fragte Setsuna sich still und blickte zu dem leuchtenden Mond auf, "was wird als nächstes geschehen?" "Das was immer geschieht. Doch nun wird es sein Ende finden," bekam sie unerwartet eine Antwort, die schnell vom Wind weggetragen wurde. Erschreckt sah Setsuna sich um und versuchte die Quelle der melodischen Stimme zu finden. Sie war aber allein, als die Stille wieder zurück kehrte. Unsicher, wie sie reagieren sollte, stand sie einfach nur da und wartete. Was sich bald als klug erwies, denn im selben Augenblick erfüllte ein kaum hörbares Geflüster den Tempelhof. Überrascht hörte sie zu und versuchte die verborgene Bedeutung der Worte zu verstehen. Worte, die erstmals keinen Sinn ergaben, vereinigten sich bald zu Sätzen, die ihre Meinung berührten. Alte Prophezeihungen, die schon die erste Mondkönigin aus sprach, wurden neu rezitiert. Dabei tauchten alte Erinnerungen in Setsunas Meinung auf, als ob die Mondkönigin selbst nun vor ihr stehen und diese prophetische Sätze sagen würde. Ihre klare Stimme klang in Setsunas Ohren so beruhigend bis zu dem Moment, als das Geflüster plötzlich zu einem leichten Gesang über ging. Die letzte und entscheidene Prophezeiung über dem Weltuntergang wurde jedoch verschwiegen und somit auch vergessen. Plötzlich öffnete Setsuna überrascht ihre Augen. Hörte sie gerade ihren Namen oder bildete sie sich das nur ein? Sie war sich nicht sicher. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf in eine bestimmte Richtung, woher schienen all die Stimmen herzukommen. Ihre Augen wuchsen breit, als sie den Gebetsraum erkannte, der aus unerklärlichen Gründen in die Dunkelhiet getaucht war. "Hat etwa Rei das heilige Feuer gelöscht?" dachte sie Stirn runzelnd. Das war aber unmöglich. Es war verboten seine heligen Flammen erloschen zu lassen und Rei wusste es. Unsicher trat Setsuna zum beschädigten Eingang, der viele Anzeichen an den vorigen Kampf trug. Schweigend stand sie dort eine Weile und beobachtete nachdenklich den finsteren Innenraum. Es war leer und bis auf das melodische Gesang auch ruhig. Doch dieses verstummte sofort, als ob es nicht mehr für Setsunas Ohren gedacht wäre. Sie bemerkte diese unerwartete Ruhe gar nicht, als sie einen weiteren Schritt wagte. "Etwas verweilt in diesem heiligen Ort," erklang eine vertraute Stimme nah bei ihr und riss sie aus ihren Gedanken. Zu ihren Füßen herabsehend, erblickte sie einen weißen Kater, dessen Blick zur Finsternis des Raumes gerichtet war. "Ich weiß, Artemis," sagte Setsuna gelassen und gleichzeitig nachdenklich , "aber es gehört hier nicht. Nicht sogar in diese Welt und diese Zeit." "Bis du dir sicher, Setsuna?" fragte der weiße Kater verblüfft. Diese nickte schweigend und machte einen weiteren Schritt in den finsteren Innenraum. Es war finster und kalt. Nichts erinnerte daran, dass hier ein warmer Gebetsraum sein sollte, in dem ein heiliges prophetisches Feuer lodern sollte. Das ganze schien sogar geisterhafter zu sein, als der leere und stille Tempelhof da draußen. Ein Schauer lief Setsuna über den Rücken, als sie weiße Flammen an Stelle der roten sah. War es aber überhaupt ein Feuer? Welches Feuer wurde aber weiß sein? Sie wusste es nicht. Unsicher senkte sie ihren Blick zum kleinen Begleiter bei ihren Füßen. "Siehst du das auch, Artemis? Was ist das?" fragte sie. Sie hoffte, dass er mit seinem Katzensehvermögen viel mehr erkennen konnte. Seine schnelle Antwort überraschte sie jedoch viel mehr. "Es ist immer noch da," sagte er ernst und starrte weiterhin auf die schwach leuchtende Flammen. "Was denn?" "Das weiße Verfärbung des Feuers. Zwar ist es kaum sichtbar, aber es ist immer noch da," sagte er knapp und wandte sich ihr zu, "Rei hatte es aus unerklärlichen Gründen beschwört, aber sie verlor die Kontrolle darüber." Setsuna runzelte plötzlich die Stirn, als sie eine restliche Energie erspürte, die von den tanzenden Flammen aus ging. "Das war nicht Rei," flüsterte sie dann geheimnisvoll, wie sie ihren glühenden Stab näher zu sich bewegte, "zwar hat Rei sich daran mit ihren Kräften beteiligt, aber sie wäre dazu niemals fähig. Etwas anderes war es, das mit fremder Hilfe in diese Welt gelang." "Wie kannst du dir so sicher sein?" "Diese Energiesignatur entspricht keinem Lebewesen, das in dieser Realität lebt. Es ist zu mächtig und zu alt, als dass es hier überleben könnte. Das würde aber auch den vorigen Kampf erklären. Und auch warum hier so viele Schatten plötzlich aufgetaucht sind." "Was?" verstand Artemis jetzt gar nichts, "ist mir etwas entgangen?" Setsuna lächelte leicht, als sie seine Verwirrung bemerkte: "Es ist einfach, Artemis. Gegenteile ziehen sich an, oder? Und da hier vor kurzem jede Menge von negativer Energie konzentriert wurde, die sogar eine ganze Stadt zerstören könnte, nehme ich an, dass die Schattenwesen hier nicht zufällig erschienen sind. Dazu kann man einige Reste der reinen Energie fühlen, die in diesem Ort noch verweilen." Artemis nickte zustimmend und richtete seine Augen zu dem leuchtenden Feuer zurück. Es war fast, als ob seine Flammen jeden Augenblick drohten, das angenehme Licht zu verlieren. Die Größe und Stärke dieses Elements war noch da, aber das Leuchten wurde sichtbar schwächer. Die Luft schien sich plötzlich jedoch abzukühlen, wie der nächtliche Wind in den Raum ein trat und das schwache Licht des weißen Elements streichelte. Ein melodisches Flüstern kehrte gleichzeitig zurück und erfüllte den stillen Raum. Es war aber anders als vorher, als Setsuna noch draußen stand. Damals schien es wie von großer Ferne zu kommen und erinnerte viel mehr an einen vom Wind getragenen Ruf. Nun war es näher. Viel zu nahe, wie Setsuna und Artemis fanden. Ein seltsames Gefühl stieg in Setsunas Herzen auf, als die Luft um sie aus unerklärlichen Gründen unruhig wurde. Setsunas Hand zog sich instinktiv um ihrem Stab zusammen. "Es ist zurück," dachte sie nervös und bekämpfte den Drang sich umzusehen. Statt dessen wurde ihr Blick auf heiligen Feuer befestigt, als der Tanz seiner weißen Flammen im selben Augenblick verharrte. Das ganze Licht und seine weiße Farbe lösten sich auf und verschwammen in der umgebenden Dunkelheit des Raums. Zurück blieb nur ein feuerroter Element, der sich immer noch nicht wagte zu bewegen. "Was geht hier vor?" erklang Artemis verwirrte Stimme, als er das ganze Schauspiel mit dem Feuer erblickte. Alles schien zur Normalität zurückzukehren. Nichts bis auf die Trümmer erinnerte an das Ereignis und den heftigen Kampf, der vor wenigen Momenten statt fand. "Etwas stimmt hier nicht, Setsuna. Was meinst du?" Das geheimnisvolle Geflüster war jedoch die einzige Antwort, die er bekam. "Setsuna?" erhob der weiße Kater seinen Blick zu der erstarrten Frau, "was ist mit dir?" Diese bewegte sich aber nicht und starrte einfach vor sich. Ihr Blick war auf Reis Verwandlungsstab gerichtet, der sich immer noch inmitten der Flammen befand. Sein Glühen wurde bereits schwächer, aber sein Geheimnis wurde offenbart. Setsunas Augen weiteten sich an der lange verborgenen Erkenntnis. "Sie ist es..." flüsterte sie kaum hörbar, wie sich ihre Worte mit dem schwachen Gewisper vermischten. "Wer denn, Setsuna? Wovon sprichst du?" wurde Artemis immer mehr von ihrem merkwürdigen Benehmen verwechselt. Anstatt aber eine vernünftige Antwort von der Kriegerin zu bekommen, erwachte das bisher stille Feuer zum neuen Leben. Seine roten Flammen flammten im selben Augenblick hoch bis zur Decke des Gebetsraums auf und befreiten sich somit von der langen Gefangenschaft der Zeit. Im roten Licht löste sich dann auch Reis Verwandlungsstab auf, dessen glühender Staub sich langsam mit den tanzenden Flammen des heißen Elements vermischte. "Nein," flüsterte Setsuna erschüttert, wie sie die letzten strahlenden Splitter verschwinden sah. Das Geflüster verstummte dann ebenso und hinterließ alles in einer unangenehmen Stille. Artemis konnte schwören, dass er in diesem Moment Tränen in Setsunas Augen sah. Bevor er jedoch irgendwie reagieren konnte, drehte Setsuna sich blitzschnell zum Ausgang um. In ihrem Gesicht spiegelte sich Zorn und Hoffnungslosigkeit wider. Das Juwel auf Spitze ihres Stabes glühte mit einem grellen Licht, das die Kampflust seiner Trägerin offenbarte. "Warum tust du es uns an?!" schrie sie plötzlich in die Nacht, "hörst du mich?! Warum?!!" Es blieb jedoch still und Artemis begann sich zu fragen, ob alles mit ihr in Ordnung war. "Setsuna?" versuchte er ihre Aufmerksamtkeit zu bekommen, aber wurde schroff unterbrochen. "Bleib hier!" befahl sie ihm und lief in die Nacht los. Erschütterter Artemis konnte dann nur noch ihre Stimme hören, die die heilige Verwandlungsformel rief. *** Sailor Saturn blieb plötzlich inmitten einer finsteren Straße stehen. Stirn runzelnd sah sie sich misstrauisch um. "Etwas stimmt nicht," flüsterte sie in die Dunkelheit um sich. Statt aber von einem Feind begrüßt zu werden, wie sie es wahrschenlich erwartet hätte, wurde sie von einer verräterischen Stille umgeben. Nach einer längeren und immer noch stillen Weile flog ihr besorgter Blick zum nahen Hügel. Im schwachen Licht des untergehenden Mondes erkannte sie die Konturren des Hikawa Tempels. Sie konnte spüren, wie von ihm eine negative Energie aus ging und die nah gelegene Gegend durch drang. Eine schlimme Vorahnung erfüllte ihr Herz. Aus unerklärlichen Gründen fühlte sie Besorgnis, aber gleichzeitig auch Ehrfurcht. "Setsuna!" flog es ihr durch den Kopf, wie sie ihre Sense zu sich noch näher zog und los lief. Nur wenige Minuten vergingen, als sie den Tempel zwischen den Bäumen schließlich erreichte. Doch ihre Aufmerksamtkeit wurde nicht zum alten Tempel gerichtet. Etwas anderes war es, das sie fast zwang, tiefer in den finsteren Wald dahinter zu gehen. Unsicher ob sie diese fremde Stimme in ihrem Herzen vertrauen konnte, blickte sie zum kleinem Hof, der sich bei Reis Zimmer befand. Und auch wenn das Licht für ein menschliches Auge nicht aus reichte, konnte sie die Spuren eines heftigen Kampfes erkennen. All die Trümmer, die das Steinpflaster bedeckten, waren gar nichts im Vergleich mit einer kleinen, aber erkennbaren Lache des Bluts. Mit erschrockenem Blick wurde ihr dabei klar, dass sie und die anderen diesen Platz im schlechtesten Moment verließen. "Es musste eine Falle sein," bemerkte sie Stirn runzelnd, als sie sich an Miriams Verschwinden erinnerte, "sie wollten uns trennen und dann die Schwächsten von uns angreifen." Langsam schritt sie zwischen den Holztrümmern und erreichte den beschädigten Eingang des Gebetsraums. Ihre Sense erglänzte plötzlich mit einem schwachen Licht, als ob sie ihre Trägerin vor einer Gefahr warnen wollte. Saturn erhörte ihren Ruf und drehte sich blitzschnell um. Wie schon vorher wurde sie aber nur von einer Stille umgeben. Und bis auf den unruhigen Wind, der ihre warme Haut streichelte, war sie hier auch allein. "Ich werde schon paranoid," schüttelte sie ihren Kopf und beugte sich zum Boden, um die Blutspuren zu untersuchen. Auf einmal hörte sie jedoch ein verdächtiges Geräusch vom Innere des Gebetsraums. Aus Erfahrung ging sie in eine Kampfposition über und richtete ihre Waffe auf den möglichen Angreifer. "Wer ist da? Zeig dich!" Eine Weile verging, bis ein kleines weißes Tier aus dem Schatten schließlich auf tauchte. "Artemis?" fragte Saturn überrascht und senkte sofort ihre Sense, "was ist geschehen?" Anstatt aber zu antworten, sah der weiße Kater sie traurig an. Saturn verstand nicht und wollte ihn nochmals fragen, als plötzlich der finstere Wald begann zu rauschen. Der Wind folgte seinen Beispiel und wurde ebenso unruhig, als ob jeden Augenblick ein Sturm ausbrechen sollte. "Was ist das?" packte Saturn ihre Sense und wandte sich dem auf einmal lebendigen Wald zu. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als ein Kampfschrei ihre Ohren erreichte. "D-das war doch Plutos Stimme, oder?" stotterte sie erschrocken und sah den Kater an. Dieser nickte leicht und senkte schuldig seinen Blick: "Es tut mir leid, Saturn. Ich befürchte, dass sie den Druck all der Kämpfe nicht mehr durch hielt." "Willst du damit etwa sagen, dass sie verrückt geworden ist?" Artemis schwieg bedrückt. Mehr musste Saturn nicht wissen. Schon jetzt wurde ihr klar, dass Pluto in Gefahr war und dass jede weitere vergeudete Sekunde ihr Leben mehr gefährden konnte. Schnell und gleichzeitig vorsichtig drang sie durch die dichten Sträucher vor. Und auch wenn ihre Sense ihr dabei keine große Hilfe war, gelang sie erstaunlicher Weise recht schnell zu einer offenen Wiese, von der sie gar nicht wusste, dass es sie hier inmitten Tokios gab. Die umgebenden Bäume glühten mit einem weichen Licht, das sich Saturn nicht erklären konnte. "Darüber kann ich später grübeln," dachte sie besorgt und suchte nach Pluto, deren Energie sie sehr nah spüren konnte. "Pluto!" drang ein Schrei durch die kalte Luft, die mit Energie fast knisterte, "Time - Storm!" Eine starke und auch vertraute Attacke ihrer Mitkriegerin erfasste sie wie eine Wasserwelle und warf sie einige Meter zurück in den Wald. Glücklicherweise war Saturn auf so etwas vorbereitet und landete sanft auf einem Baumast, der ihr teilweise auch Schutz gab. "Was tut Pluto da?" fragte sie sich verwirrt und suchte zwischen den Ästen nach ihrer Freundin, die für sie fast wie eigene Mutter war. Ein weiterer Kampfschrei erfüllte den stillen Wald und rief eine noch zerstörerischere Attacke hervor. Eine starke Explosion folgte, vor der sich Saturn diesmal mit ihrem Schutzschild schirmte. Die vernichtende Energie wütete noch wenige Sekunden, bis die Wirkung völlig verschwand. Nach weiteren Sekunden legte sich dann der aufgewirbelte Staub und gewehrte dem Mondlicht das Schalchtfeld zu beleuchten. Saturn nutzte es aus und suchte eifrig nach einer vertrauten Gestalt. "Time -!" hallte ein weiterer, aber bereits schwächer Ruf durch die stille Gegend. Saturn bereitete sofort ihren Schild vor, um sich vor der neuen Energiewelle zu schützen. Aber nichts derartiges kam. Überrascht ließ Saturn ihre Kraft verschwinden und kletterte zur Spitze des Baumes, woher sie eine bessere Aussicht erwartete. Die ganze Wiese war leer und bestätigte nur ihre Besorgnis, dass Pluto nur mit ihren Halluzinationen kämpfte. Ein kaum hörbares Husten machte sie dann auf eine in Dunkelheit verborgene Gestalt aufmerksam. Sie musste nicht raten, um sich sicher sein, dass es Pluto war. Ihre Konturren und dazu gehörigen Stab würde sie überall wiedererkennen. Ohne an die mögliche Gefahr zu denken, verließ sie ihren Standort und lief auf die erschöpfte Sailorkriegerin zu. Diese schien sie erst jetzt zu bemerken, wie sie sich versuchte aufzurichten. Trotz allem atmete sie schwer und musste sich bereits auf ihrem Stab stützen, um nicht zum Boden zu fallen. Jede ihre bisherige Attacke nahm ihr viel Energie weg und schwächste sie mit jedem weiteren Atemzug, den sie nahm. Ihre Uniform wurde bereits mit Staub bedeckt, der noch um sie unruhig wirbelte und auf ihre letzte vernichtende Attacke aufmerksam machte. "Saturn," flüsterte Pluto mit einer schwachen Stimme, "was tust du hier?" "Das fragst du noch?" sagte Saturn besorgt, "es wäre angemessener zu fragen, was du hier tust." "Ich verstehe nicht," runzelte Pluto ihre Stirn und packte ihren Stab noch näher zu sich, "ich kämpfe doch." Saturn schüttelte ihren Kopf und versuchte zu lächeln: "Und mit wem? Du bist hier völlig allein. Nur du und die Bäume." "Nein," schüttelte Pluto eifrig ihren Kopf, "wie es auch immer aussehen mag, es ist anders. Glaub mir, wir sind hier nicht allein. Sie ist auch hier." "Wer denn? Ich kann keine Seele außer uns sehen." "Das liegt daran, dass sie sich unter dem Schutz einer anderen Dimension befindet. Benutze dein Herz statt deiner Augen. Dann kannst du sie auch sehen." Etwas misstrauisch schloss Saturn dann ihre Augen und verbannte alle fremde Gefühle aus ihrem Herzen. Sie gestattete nur ihrer reinen Planetenergie sie zu erfüllen und ihre Sinne vom Nebel der Dunkelheit zu befreien. Es war nicht einfach die 4 Grunddimension zu überwinden, um auch die übrigen 7 wahrzunehmen. (*) Doch es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie ein zartes Prickeln an ihrer Haut erspürte. Eine andere Raum-Zeitebene begrüßte ihre Anwesenheit. Verblüfft öffnete sie ihre Augen und erblickte eine mit allen Farben leuchtende Wiese. Das Glühen der Bäume wurde noch stärker. Auch wenn es fast Morgen war und die Sonne in wenigen Stunden aufgehen sollte, war es dunkel und kalt wie inmitten einer Winternacht. Ein weiterer Beweis, dass Sailor Saturn ihre Umgebung jetzt völlig anders wahrnahm, war der Mond selbst. Hier schien er fast dreifach so groß zu sein als sonst. Sein Leuchten wirkte fast magisch, wie er langsam hinter den Baumkronen unter ging. Saturn konnte es kaum glauben. So viel blieb früher ihren Augen verborgen. Pluto nickte lächelnd, als sie ihren erstauten Gesichtsausdruck bemerkte. "Gut und nun sieh hin," drehte sie sich in eine bestimmte Richtung hinter Saturns Rücken. Diese folgte neugierig ihren Blick. Es war nicht leicht etwas in dem starken Leuchten des Mondes zu erkennen, aber schließlich entdeckte sie eine einzige Person, die im Vergleich mit der Umgebung klein und bedeutungslos schien. Sie stand auf der anderen Seite der Wiese und Saturn musste ihre Augen etwas mehr anstrengen, um ihre Konturren besser erkennen zu können. Ein bodenlanger Gewand umfasste ihre schlanke Gestalt und verlieh ihr ein königliches Aussehen. Seine genaue Farbe musste Saturn jedoch raten und war sich dann immer noch nicht sicher, ob es grau war oder eine andere Farbe trug. Dasselbe konnte sie über ihr Gesicht sagen, das sie mit einer Kapuze verbarg. Die umgebenden Bäume warfen auf den federleichten Stof ihres Gewands geisterhafte Bilder, die Saturn in ihrem Glaube, dass sie wirklich ein Feind war, nur befestigten. "Wer oder was ist das?" erklang Saturns misstrauische Stimme nach einer längeren Weile, wie sie ihre schweigsame Gegnerin abschätzte. "Ich bin mir nicht sicher, aber kann mir vorstellen, dass sie diejenige aus meiner Vision ist," antwortete Pluto knapp und bereitete sich auf eine weitere Attacke vor. "Die, die den Weltuntergang beschwören wird?" fragte Saturn verwirrt und sah Pluto verdutzt an, "aber sie sieht gar nicht so gefährlich aus. Ich meine sie bewegt sich nicht einmal. Dazu verbirgt sie sich in einer anderen Dimension." "Ja das ist zwar wahr, aber es wäre ein großer Fehler, wenn wir sie so leicht unterschätzen würden." "Ich verstehe nicht," runzelte Saturn ihre Stirn. "Der Schein kann trügen, Hotaru. So wie dein Aussehen deine wirkliche Stärke und Reife verbirgt, macht sich auch unsere Gegnerin es zu Nutzte. Und glaub mir, sie tut es besonders gut." Saturn löste ihren Blick von der im Schatten verborgenen Gestalt und sah Pluto mit einer erhobenen Augenbraue an: "Bist du dir sicher, dass sie was Böses im Schilde führt?" "Ja," antwortete Pluto überzeugt, "ich habe ihr Spiel bereits durchgeschaut. Bis zu dem Moment als ich ihre restliche Energie im Tempel erspürte, war ich mir nicht sicher, aber dann wurde mir eins klar. Der Schlüssel zu unserer wahren Macht, die die erste Mondkönigin vor Jahrtausenden versiegelte, befindet sich in unseren Verwandlungsstäben. Wir sollten auf den letzten Kampf vorbereitet sein, um den Weltuntergang zu verhindern. Rei hatte diese Macht fast erweckt, aber diese da," blickte Pluto verachtungsvoll auf die stille Gestalt vor sich, "hat sie ihr weggenommen und den Verwandlungsstab dann vor meinen eigenen Augen schließlich vernichtet." Saturns Augen breiteten sich erschrocken aus: "Soll das etwa heißen, dass sich Rei nicht mehr verwandeln kann?" "Das ist die Wahrheit," senkte Pluto ihren traurigen Blick. "Arme Rei..." "Saturn," sagte Pluto nach einer Weile des Schweigens, "du weißt, dass es unsere Aufgabe ist, den Weltuntergang zu verhindern. Und zwar mit allen erreichbaren Mitteln. Dazu gehört leider auch den möglichen Übeltäter aus dem Weg zu schaffen..." Pluto wandte sich dann der jungen Sailorkriegerin zu und sprach die bedrückende Frage aus: "Hilfst du mir?" Ohne zu zögern, nickte Saturn entschlossen und erhob drohend ihre Sense in die Luft. "Wenn es für eine gute Sache ist." "Danke," lächelte Pluto sie dankbar an. (* Laut den heutigen Erkenntnissen besteht unser Universum etwa aus 11 oder 12 Dimensionen ? davon sind 4 für jeden Menschen wahrnehmbar: der Raum und die Zeit.) *** Ihr schwacher Körper kämpfte seinen letzten Kampf und war einer Niederlage näher als irgendwann vorher. Sie konnte nicht mehr und fühlte die Kälte, die ihr reines Herz umgab und jeden möglichen Widerstand sofort erstickte. Es war viel zu viel für ihren Geist, der innnerhalb von wenigen Stunden ein Leid erleben musste, das vor ihr für Jahrtausende verborgen blieb. Sie wollte diesen sinnlosen Kampf schon aufgeben und sich dem ewigen Licht in ihrem Herzen zuwenden, als sie einen schwachen und entfernten Ruf wahr nahm. Neue Hoffnungsschimmer erstrahlte in ihrer Seele und befreite sie von Fesseln der Dunkelheit, die sie in den Abgrund ziehen wollten. Stolz erhob sie ihren Kopf und sah dem neuem Licht entgegen. Jemand rief ihren Namen und gab ihr somit zu verstehen, dass sie noch lebte und für ihre Freiheit kämpfen musste. Die umgebende Dunkelheit verschwamm augenblicklich in einem glühenden Nebel, der mit einer vertrauten Kraft pulsierte. Eine angenehme Wärme streichelte ihren schwachen Körper und war wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum sie unter den Lebenden immer noch verweilte. "Ruhe dich aus, Serinja, du bist zu Hause," erreichte eine sanfte und beruhigende Stimme ihre Sinne durch den umgebenden Nebel der Vergessenheit. Sie konnte nicht sagen, wem diese angenehme Stimme gehörte, aber war glücklich sie zu hören. Erleichtert schloss sie ihre Augen. Diese Ruhe ließ sie ihre Schmerzen und Leid vergessen. Also das, was sie immer wollte... Wütende Stimmen störten plötzlich ihre Vergessenheit bringende Träume, die von ihr sofort wichen und sie in der feindseligen Realität allein stehen ließen. Sie wollte davon aber nichts hören und nur weiterhin ihre Träume träumen. Nur war es ihr nicht gegönnt, die Wirklichkeit so leicht zu vergessen. Jemand ergriff ihre Schulter und mit einer rauen Bewegung zwang sie ihre schützende Vergessenheit zu verlassen. "Nein, lasst mich bitte hier..." murmelte sie verteidigend. Die Schwäche ihres Körpers kehrte augenblicklich zurück, wie sie versuchte, ihre Arme in Abwehr zu erheben. "Wach auf!!" schrie jemand in ihr Ohr und schüttelte sie noch paar Mal, bevor sie sich endlich entschied von ihrer Traumwelt aufzuwachen. Mit viel Mühe zwang sie sich ihre Augen zu öffnen, aber versagte elend. Ihr wurde bisher gar nicht klar, dass sie ihr Bewusstsein für wenige Minuten vielleicht Stunden verlor. Doch das war jetzt völlig egal. Auch wenn ihre Vergessenheit und Träume nur Illusionen waren, war es besser als das, was sie in der Realität erwartete. "Lasst mich ruhen..." flüsterte sie müde und fühlte, wie ihr Kopf auf ihre rechte Schulter sank. Plötzlich und ohne Warnung erfasste eine starke Ohrfeige ihre Wange und trennte sie endgültig von Zuflucht ihres Unterbewusstseins. "Verdammt! Wach doch endlich auf!" schrie eine wütende männliche Stimme sie an. Ihr Peiniger schnaubte, wie er immer noch keine Reaktion ihrerseits bemerkte. Ein feiner Luftzug warnte sie aber rechtzeitig, dass eine weitere Ohrfeige ihr bevor stand. Das zwang sie die nötige Stärke zu finden, um ihre Augen schließlich zu öffnen. Sehr langsam bewegten sich ihre Augenlider und enthüllten ihre dunkelblauen Augen, die noch mit dem Nebel der Vergessenheit verschleiert waren. Erstmals konnte sie nur ein schwaches Licht der Sterne über sich erkennen, bis sich ihre Sinne auf ihre Umgebung wieder an passten. Eine Glashalle mit all den Spiegelbildern, in denen sich Angst und Schrecken wider spiegelten, schienen in diesem Moment viel geisterhafter und beängstigender, als dass sie sie in Erinnerung hatte. "Endlich wach, was?!" bemerkte eine vertraute Stimme verspottend. Bunny drehte sich in diese Richtung und war nicht überrascht, um eine hochgewachsene männliche Gestalt mit feuerrotem Haar zu sehen, die sie vergnügt an sah. "Gianfar," zischte sie giftig, "was willst du, dass du mich nicht ausruhen lässt?" Dieser richtete sich auf, immer noch blöd grinsend: "Jemand will mit dir reden, Kleine." Bunny biss ihre Zähne zusammen. Wie sie diese Anrede nur hasste. "Der kann es nicht lassen, mich immer zu verspotten," dachte sie gereizt. Im selben Augenblick trat Gianfar jedoch zurück und offenbarte im schwachen Licht der Nacht eine dunkle Gestalt verhüllt in einem Gewand. "Er ist zurück..." flog es ihr durch den Kopf, als sie die Konturren des dunklen Herrschers erkannte. "Du wirst immer schwächer, kleine Kriegerin," erklang seine ernste Stimme, wie er sie verachtungsvoll an sah, "doch das ist jetzt nicht wichtig. So lange du unsere Vereinbarung ein hältst, wird dir kein Haar gekrümmt." Bunnys Augen wurden schmälern: "Und wie kann ich mir sicher sein, dass du auch die anderen Bedingungen ein hältst?" "Wenn du deine Freunde und die anderen sterblichen Menschen meinst, wurden sie bereits befreit und ihrem Schicksal überlassen. Zu deiner zweiten Bedingung... Ich habe diejenige Person hier bei mir und es liegt nur an dir, wann du sie sehen darfst." "Soranja..." flüsterte Bunny kaum hörbar, als ob sie es nicht glauben konnte. Neue Hoffnung stieg in ihrem Herzen auf, als sie eine zweite Person in Weiß hinter dem Herrscher bemerkte. Dieser lächelte zufrieden. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte. Jetzt konnte er alles fordern und sie würde es ihm geben, um ihre Schwester umarmen zu können. "Meister," berührte eine flüsternde Stimme unerwartet seine Sinne. Überrascht wandte er sich Gianfar zu, der nah an ihm stand und seinen Kopf ergeben beugte. "Was ist, Gianfar? Siehst du etwa nicht, dass ich beschäftigt bin?" sagte er missgelaunt und schoss ihm einen geärgerten Blick. "Bitte verzeiht mir, aber es gibt da was, was ihr wissen solltet." Der Herrscherr runzelte die Stirn unter seiner schwarzen Kapuze: "Kann es etwa nicht warten, bis ich mit ihr fertig bin?" Auch wenn seine Stimme ruhig klang, entging Gianfar der verborgene Zorn darin nicht. "Meiner Meinung nach solltet ihr es wissen, noch bevor ihr mit ihr an fängt. Es würde euch viel Zeit ersparen." Als Gianfar immer noch keine Antwort bekam, krümmte er sich leicht unter dem durchdringenden Blick seines Meisters. Schließlich nach einer Weile des unangenehmen Schweigens erklang seine tiefe und herrische Stimme: "Na gut, aber mache es kurz." Bunny bemerkte die verlorene Interesse an ihr von Seite des dunklen Herrschers, wie er mit Gianfar weiter in die Dunkelheit zurück trat. Erleichtert wandte sie sich dann zu der allein stehenden Person, die sie ruhig beobachtete. "Sornaja..." wiederholte Bunny den Namen ihrer Schwester und versuchte sich etwas aufzurichten. Die Angesprochene bewegte sich erstmals langsam aus dem Schatten der Vitrinen und erlaubte Bunny somit jedes Detail ihrer Uniform wiederzuerkennen. Sie war die gleiche, wie sie in den Erinnerungen hatte ? langes rabenschwarzes Haar, schlanke Gestalt und hauptsächlich ihre silbernen Augen, die Bunny seit ihrer Geburt so faszinierten. Bald konnte Soranja jedoch ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten und lief auf ihre jüngere Schwester zu und schloss sie sofort in eine dichte Umarmung, die so viel Liebe und Vertrautheit für sie offenbarte. "Es ist so schön dich wiederzusehen, Serinja," flüsterte sie mit Tränen in ihren Silberaugen, "es ist schon so lange her..." "Ja, das ist wahr," lächelte Bunny glücklich und brachte die herzliche Umarmung zurück. "Es ist viel geschehen, Schwester," bemerkte Soranja still und sah Bunny tief in ihre Augen, als ob sie Angst hätte, ihre Frage auszusprechen. Bunny fühlte es jedoch und senkte traurig ihren Blick: "Es ist viel zu viel geschehen. Mehr als dass ich es mir irgendwann vorstellen konnte." "Was ist passiert?" löste Soranja plötzlich ihre Umarmung und sah sie ernst an. Bunny schwieg jedoch und starrte auf den Marmorboden, der noch einige Spuren ihres Bluts zeigte. "Bitte, Serinja," flehte Soranja bereits beängstigt und ergriff sanft Bunnys Schultern in einer vertrauten Geste. Diese fand erst jetzt den Mut ihr die grausame Wahrheit zu offenbaren: "Nenn mich bitte nicht mehr Serinja. Den Recht diesen Namen zu tragen und dich als meine Schwester zu nennen habe ich jetzt für immer verloren..." Soranjas Augen wuchsen erschrocken auf: "W-was?!" Bunny sah beschämt weg und versuchte ihre Tränen zu bekämpfen, die sich in ihre Augen drangen: "Ich habe meine Kräfte verloren, Soranja. Ich kann mich nicht mehr verwandeln und kämpfen. Ich habe jedes Recht verloren diese Welt zu beschützen." Soranja sah sie fassungslos an. "Hat er dir das etwa eingeredet?" fragte sie zornig und sah zum dunkelen Herrscher, der schweigsam Gianfar einige Meter weg zu hörte. "Nein," antwortete Bunny knapp, wie ihre Tränen bereits ihre blassen Wangen bedeckten. "Dann was war es? Sag es mir bitte..." Nach einer Weile des Kämpfens gegen ihre Gefühle, erhob Bunny ihre Augen und sah ihre ältere Schwester schuldig an: "Es gibt nur eine Schuld, die solche Strafe erfordert, Soranja." Eine weitere Weile des Schweigens folgte, bis Bunny schließlich ihre Beschuldigung aus sprach: "Ich habe meinen Gehorsam unserer Mutter verweigert... Ich wollte diese Welt nicht in den Abgrund der Vernichtung und Todes ziehen. Du kennst mich doch, Soranja. Du weiß, wie ich diese Welt liebe und für sie alles tun würde ? sogar sterben, so wie es schon früher so oft tat. Aber sie zu zerstören, sollte keiner von mir jemals verlangen. Nicht jetzt und nicht in der Zukunft." Bunnys Augen erglänzten mit Hoffnungslosigkeit, als sie sich an ihr Treffen mit ihrer Schöpferin erinnerte. Soranja sagte dazu nichts und sah sie still an. "Vielleicht wäre es der einzige Ausweg, Schwester," erklang plötzlich Soranjas traurige Stimme, "vielleicht wäre es für alle besser, wenn sie den Tod von dir anstatt von der Dunkelheit annehmen müssten." Bunny erschrak: "Wie kannst du so etwas sagen?! Du bist doch eine Wächterin der Träume! Du vertrittst alle Hoffnungen, die in dieser Welt geboren wurden! Wie kannst du über sie so entscheiden?!" "Du verstehst mich nicht," schüttelte Soranja ihren Kopf, "es ist dein Schicksal das Leid dieser Welt zu beenden. Und auch wenn du dich dagegen wehrst es anzuerkennen, wird es dich eines Tages einholen und dich dazu zwingen ? mit deiner Zustimmung oder ohne sie. Die Welt wird untergehen und keiner wird es verhindern können. Denn das Schicksal findet immer einen Weg, um seinen Willen durchzusetzten." "Dann ist es zu grausam..." "Vielleicht... vielleicht ist es nur einer seiner Wege, wie man Gleichgewicht wieder herstellt." "Doch ohne mich..." bemerkte Bunny halsstarrig, "als ein gewöhnlicher Mensch kann ich nichts tun. Ich habe meine Kraft verloren darüber zu entscheiden und bin endlich frei." "Wenn du meinst, Schwesterherz..." Damit neigte sich Soranja zu ihr und küsste sie sanft auf ihre Stirn. Ohne dass sie es eigentlich beabsichtigte, erschien da ein zartes blaues Glühen, das sich schließlich für einen Bruchteil einer Sekunde in ein einfaches, aber vertrautes Zeichen um wandelte. Und auch wenn es für ein menschliches Auge viel zu kurz war, konnte es Soranja erblicken. "Keiner kann seinem Schicksal entkommen... nicht einmal du, Serinja..." dachte Soranja traurig und trat zurück. Anmerkung des Autors: So jetzt sollte klar sein, warum Bunny ihre Kräfte verloren musste. Doch wie ich schon früher beabsichtigte und es nun auch an deutete, wird sie sie zurückbekommen. Also keine Angst - Bunny als eine Kriegerin wird ihrem Schicksal gerecht. ~.^ Zu der Szene mit Pluto und Saturn - auch wenn es jetzt etwas verwirrend ist, werde ich das Geheimnis um die dunkle Gestalt im nächsten Kapitel lüften und vielleicht wird es euch auch etwas überraschen... man soll schließlich in eine neue und auch finale Staffel mit Spannung eintreten oder? also bis bald... ~.^ P.S. Eine Verzögerung ist möglich, weil ich jetzt nur noch eine Woche vor offiziellem Beginn meiner Prüfungen habe *seufz* ... deswegen bitte ich um euer Verständnis... ^.^ Kapitel 58 - Die Zeit des Zwielichts ------------------------------------- Hallo! Nach langem Warten bin ich wieder da... ~.^ Vielen Dank für all die Kommis, die ihr mir geschrieben habt und mich somit ermutigt habt weiterzuschreiben. *knuddel* Dieses Kapitel wird in vielen Hinsichten speziell sein - nicht nur, dass es das letzte zu dieser Staffel gibt, aber auch dass es 6 1/2 A4 lang ist (damit sich das Warten auch etwas gelohnt hat *g*). Viel Spaß beim Lesen! Euere Jacquelin und Sandra P.S. Ich versuche in den nächsten Tagen den Fanart-WB zu dieser Geschichte auszuwerten. (Wenn ich es möglicherweise wiedermal vergessen sollte - könnt ihr es mir ruhig auf den Kopf werfen... ^.^;) Kapitel 58 - Die Zeit des Zwielichts Eine Tod bringende Sense erglänzte unter dem silbernen Licht eines untergehenden Himmelskörpers, als ob sie mit ihrem Schein den Tod selbst beschwören wollte. Eine violette Energie umgab plötzlich diese mystische Waffe, die so viel Macht in sich verbarg, dass nur eine einzige Person ihrer würdig sein konnte. "Saturn!" Klare Stimme eines jungen Mädchens unterbrach die unangenehme Stille, wie sich ihr Schutzstern aus der Dunkelheit der Vergangenheit erhob und zum Angriff vorbereitete. Eine dunkelgrüne Aura entflammte neben dieser violetten Kriegerin des Todes und vermischte sich mit ihrer reinen Energie. Der blutrote Juwel auf Spitze eines silbernen Stabs erstrahlte unter der Kraft seiner Trägerin, wie auch sie ihren Wächter um Beistand bat: "Pluto!" Beide Rufe hallten durch den ruhigen Wald und die bisher stille Nacht. Als eine Antwort auf ihre Absicht erzitterte der Boden unter ihnen, als ob er sie warnen wollte, um die heilige Ruhe dieses Ortes nicht zu stören. Doch es konnte nicht mehr aufgehalten werden und beide Frauen wussten es. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick. Entschlossenheit in ihren Augen bestätigte nur ihre Absichten, von denen sie sich nicht mehr abbringen lassen konnten. Mit einer erfahrenen Bewegung kreuzten sich ihre Waffen zum letzten und alles entscheidenden Angriff, unter dem der Boden begann noch stärker zu zittern. Saturns Aura flammte höher auf, wie sie ihre stärkste Attacke unter ihrer Führung formte: "Dark - Nova!" Auch die Kriegerin der Unterwelt blieb nicht zurück und rief die vernichtenden Worte ihres Schutzsterns zu sich: "Time - Storm!" Wie in Zeitlupe bildeten sich zwei große Energiekugeln vor der jewaligen Kriegerin, die ihre ganze innere Kraft in diesen einzigen entscheidenden Angriff legte. Jetzt konnten sie nicht mehr zurück... "Alles oder nichts," dachte Pluto bitter und vereinigte augenblicklich ihre Energie mit Saturn. Als Resultat dieser Fusion entstand eine einzige strahlende pulsierende Kugel reiner Energie, die nur dank ihrer Willenskraft nicht explodierte. Doch die entstandenen Kräfte überschritten ihre Fähigkeiten und drohten sich gegen sie zu wenden. "Wir müssen schnell handeln," flog es Pluto durch den Kopf und sah ihre Mitstreiterin an. Saturn fühlte die Instabilität dieser konzentrierten Energie ebenso und nickte schnell. Das war das Zeichen, auf das Pluto die ganze Zeit gewartet hatte. Es war soweit... "Jetzt oder nie," flüsterte Pluto kaum hörbar und wandte sich der immer noch bewegungslosen Gestalt vor ihnen. Diese stand immer noch da. Keine Bewegung oder Lebenszeichen. Nur ein schwacher Wind, der mit dem Rand ihres Gewands spielte. Etwas sagte Pluto, dass sie es nicht tun sollten, dass sie es bedauern werden. Doch es war zu spät... Die Nachtluft kühlte sich augenblicklich ab, als eine alles vernichtende Energie ihn durch schnitt. Eine Mischung aus violetten und dunkelgrünen Kraft flog auf ihr Ziel, das sich dem kommenden Tod kampflos ergab. "Hoffendlich tun wir das Richtige..." *** "Das war ein großer Fehler..." hallte eine gefährlich niedrige Stimme durch die finstere Halle des verlassenen Rathauses. Bunny und Soranja drehten sich augenblicklich zur Quelle dieser Stimme, die Drohung und Spott in sich verbarg. Als ob die umgebende Finsternis noch dunkler werden konnte, tauchte aus den Schatten die dunkele Gestalt ihres größten Feindes, die auf sie langsam und drohend zu kam. Soranja stellte sich instinktiv vor Bunny und schützte sie vor dem kalten Blick des Herrschers, der von seinem treusten Gefolgsmann begleitet wurde. Auch wenn Bunny hinter Soranja nicht viel erkennen konnte, entkam ihr Gianfars teuflisches Lächeln nicht. "Etwas hat sich verändert..." flog es ihr durch den Kopf. "Hast du etwa vor mir plötzlich so große Angst, Wächterin, dass du dich hinter dem Rücken deiner Schwester verbergen musst?" verspottete der dunkle Herrscher und sah auf beide knienden Schwestern herab. Bunny senkte traurig ihren Blick und legte ihre rechte Hand auf Soranjas Schulter: "Bitte geh, Schwester. Es gibt keinen Grund mich länger zu schützen. Ich bin nur ein Mensch ohne Bedeutung." Doch Soranja blieb halsstarrig: "Nein, du warst und bist meine jüngere Schwester. Und meine Aufgabe ist es dich zu schützen. Nichts kann es ändern, Serinja." Damit erhob sie sich drohend vor dem Feind, als ob sie ihre Absichten nur bestätigen wollte. "Bitte, Soranja," klang Bunnys Stimme bereits verzweifelt, "geh!" Diese schüttelte nur halsstarrig ihren Kopf und blieb am selben Platz. "Schluss mit den Spielchen!" verlor der Herrscher augenblicklich seine Geduld. Seine rechte Hand bewegte sich blitzschnell zu Soranjas Hals, wo sie die trotzige Kriegerin fest hielt. Sie kämpfte gegen seinen eisernen Griff mit all ihrer Kraft, aber fühlte sich schließlich machtlos gegen ihn. "Scar," zischte sie unter ihrem Atem, wie sie sich mit ihren Händen gegen ihm wehrte und in seinen Arm schlug. Dieser zeigte jedoch keine Reaktion zu ihren "Angriffen" und neigte sich zu ihr näher. Für einen kurzen Moment sah er ihr ins Gesicht und beobachtete ihre Gefühle, die sich in ihren Gesichtzügen widerspiegelten - Verzweiflung, Besorgnis und Machtlosigkeit. Doch das, was ihn am meisten ärgerte, war der Trotz in ihren Augen. Ihr Geist war immer noch nicht gebrochen, wie er bisher gedacht hatte. "Zu dir komme ich später, Soranja," zischte er zwischen seinen Zähnen und warf ihren geschwächten Körper hinter sich, genau in Gianfars Arme. "Lass sie in Ruhe, du Bastard!" schrie Soranja den dunklen Herrscher an und kämpfte gegen Gianfars eiserne Arme, die sie nicht loslassen wollten. Sie biss ihn sogar paar Mal, aber er hielt fest. Scar wandte sich ihr gelangweilt zu. "Wenn du so viel Energie bei unserer Begegnung gezeigt hättest, Soranja, dann wäre alles sicher völlig anders ausgegangen..." bemerkte er gelassen und blickte auf seinen Gefolgsmann, "halte sie fest, Gianfar, und schließ ihr vorlautes Mund. Ich will nicht, dass sie mein Gespräch mit ihrer Schwester stört." Dieser nickte und tat, wie ihm gesagt wurde. Sein starker Arm zog sich um Soranjas Gestalt noch dichter zusammen, so dass sie fast nicht mehr atmen konnte. Mit seiner anderen Hand bedeckte er dann ihren Mund, um sie endlich zum Schweigen zu bringen. Dass sie ihn dabei mehrmals biss und sein Schienbein trat, ignorierte er lieber. Was würde er für seinen Meister nicht tun... Noch eine Weile kämpfte Soranja gegen ihren Kerkermeister, bis sie schließlich auf gab. Ihre traurigen Augen verweilten auf der Bunnys Gestalt. "Es tut mir leid, Serinja..." wisperte sie in ihren Gedanken, wie sich Tränen in ihre Augen begannen zu bilden. Soranjas Kapitulation erfreute nicht nur Gianfar, der sich etwas entspannen konnte, aber hauptsächlich Scar. Zufrieden drehte er sich zu Bunny um, die bisher alles entsetzt beobachtete. Ihr Körper war zu schwach, um Soranja helfen zu können, und er wusste es. "Also wo waren wird stecken geblieben?..." sagte Scar völlig gelassen, "ach ja, dein großer Fehler..." Bunny runzelte ihre Stirn und sah ihn verachtungsvoll an: "Wovon sprichst du?" Der dunkle Herrscher kniete zu ihr nieder, um in ihre Augen sehen zu können. "Du musst nicht die Unschuldige spielen. Ich weiß von Gianfar alles." Bunny Blick flog zum Scars Gefolgsmann, der Soranja hielt. Sein teuflisches Lächeln war zurück, als er ihre Augen traf. "Ich habe nichts anderes erwartet," bemerkte Bunny trocken und senkte ihren Blick, "also was willst du noch?" "Gutes Mädchen," lächelte Scar zufrieden und erhob ihren Kinn, damit sie ihn wieder an sah, "deine Liebe zu dieser Welt hat dich schließlich gezwungen deine Familie und deine Wurzeln zu verraten. Wie interessant..." "Ich sehe nichts Interessantes darin," sagte Bunny giftig und befreite ihren Kinn von seiner Hand. In ihren Augen loderte im selben Augenblick das Feuer ihres Geistes, das er schon vor wenigen Momenten bei Soranja sah. Trotzdem erschien ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen: "Ich bin da anderer Meinung, Wächterin. Wenn man seine Kräfte und Posten wegen soetwas wie Liebe verliert, dann muss man es entweder bewundern, oder verachten. Bei dir trifft wahrscheinlich beides zu. Und ich sollte mich wahrscheinlich auch noch bei dir bedanken. Denn erst deine Verweigerung deiner Pflicht hat mir den Weg zur totalen Herrschaft über dieses Universum eröffnet." Bunny biss ihre Zähne zusammen. "Sei dir da nicht so sicher," zischte sie drohend. Ein Lachen war jedoch die einzige Antwort auf ihre Warnung, die vielmehr ins Nichts ging. Als es schließlich wieder um sie ruhig wurde und die gläserne Halle sich unter dem Schleier der Stille verbarg, wandte Scar sich ihr nochmals zu. "Wie du bereits gesagt hast, bist du jetzt nur ein Mensch ohne Bedeutung. Du hast jetzt keine Kraft oder Möglichkeit mich aufzuhalten. Gib es zu, Wächterin, du hast einen großen Fehler gemacht, indem du mich und diese Welt nicht vernichtet hast, als du die Möglichkeit dazu hattest." Es blieb jedoch still. Bunny reagierte auf seine Worte nicht und sah ihn nur trotzig an. Scar neigte sich nochmals zu ihr. Sie konnte seinen heißen Atem an ihrer warmen Haut fühlen. Genauso wie sein vergnügtes Grinsen, dass sie in diesem Moment am liebsten von seinem Gesicht wegwischen wollte. "Du hast verloren..." *** Der Boden bebte unter der Attacke der beiden Sailorkriegerinnen, als ob sie den Weltuntergang damit beschwören konnten. "Hoffendlich tun wir das Richtige..." begleiteten Plutos Worte die vernichtende Energie, die umgebende Bäume aus ihren Wurzeln riss und in die Luft warf. Und als ob der Wind den Ruf des kommenden Todes erhörte, wurde sein Tanz wilder und die in ihm verborgene Kraft unbändiger. Dunkle Gewitterwolken tauchten augenblicklich vom Nichts auf und bis auf den leuchtenden Mond bedeckten sie alle Sterne, die in der realen Welt längst erloschen waren. Dunkelheit schlich sich auch zu den zwei überraschten Frauen, die jetzt ihrer Attacke nur noch hilflos zusehen konnten. Nur ein Augenblick teilte die zerstörerische Energie von seinem Ziel, als es schließlich zu einer gewaltigen Explosion kam, die alles um sich sofort zerschmetterte. Die ausgelöste Druckwelle warf alles vom Epizentrum weg und zwang Saturn ihren Schutzschild zu aktivieren, der unter der freigelassenen Kraft gleich danach spürbar erzitterte. Der aufgewirbelte Staub bedeckte innerhalb von wenigen Sekunden die ganze Umgebung und verbarg alles unter dem Schleier des Todes, wie sich sein Geruch durch die Luft verbreitete. Es war ruhig. Die Anzeichen der Explosion lösten sich langsam vor ihren Augen auf und hinterließen nur eine völlig zerstörte Gegend, die sehr langsam aus der Staubwolke auf tauchte. Saturn senkte ihre Arme, um ihren Schutzschild unaktiv machen zu können. Ihr schneller Blick zu Pluto bestätigte ihr nur, dass sie es diesmal heil überlebt hatten. "Das war knapp," seufzte sie erschöpft und stützte sich gegen ihre leicht glühende Sense, "ich weiß nicht, was wir getan hätten, wenn ich die Druckwelle nicht rechtzeitig bemerkt hätte." "Aber du hast," klopfte Pluto auf die Schulter dankbar, "nur bleibt uns nur noch eine Frage - Haben wir es geschafft?" Saturns Augen weiteten sich: "Meinst du etwa, dass sie dieses Inferno überleben konnte? Ich hatte selbst bereits Probleme der Druckwelle standzuhalten. Gegen die alleinige Explosion hätte ich dann keine Chance." "Ich will nur auf sicher gehen," bemerkte Pluto ernst und drehte sich zum Epizentrum, das immer noch in eine dichte Staubwolke verhüllt wurde. Für Saturn und Pluto wurde es jedoch langsam unangenehm, als sich ihnen immer mehr vor ihren Augen enthüllte, um ihnen ein Bild der totalen Zerstörung zu zeigen. Keine Bäume waren mehr in Sicht, nur ein leeres abgebranntes Feld, das an einigen Orten noch Baumstämme erkennen ließ. "Was haben wir getan...?" wisperte Saturn entsetzt. Eine Todesstille verbreitete sich im selben Augenblick über den Kampfplatz, der vor wenigen Momenten eine blühende Wiese war, nur um im nächsten Moment sein tiefstes Geheimnis lüften zu können. Saturns Körper versteifte sich plötzlich, als ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. "Was haben wir getan...?" flüsterte sie nochmals mit zitternden Stimme. Ihr Blick war diesmal jedoch zum Epizentrum der Explosion gerichtet, wo man langsam einige Konturen erkennen konnte. "Saturn? Alles in Ordnung?" trat Pluto zu ihr näher. Die Besorgnis in ihrer Stimme war leicht erkennbar. Die Angesprochene sagte jedoch nichts und starrte weiterhin auf einen einzigen Punkt inmitten der Staubwolke. Und erst dann, nach einer langen Weile des Schweigens sprach sie die einzige Wahrheit schließlich aus: "Wir haben sie erweckt..." *** "Auch wenn du deinen Wert durch deine Dummheit verloren hast, Wächterin, ändert es gar nichts an unserer kleinen Abmachung." Seine scharfen Fingernägel kratzten leicht die Haut ihren Kinns, wie er nochmals ihren Blick zu seinen Augen erhob. Und wie er leicht feststellen konnte, war das Lodern ihres unbändiges Geistes immer noch dort. "Ich möchte endlich wissen, wo du dein Medaillon versteckt hast," straffte sich augenblicklich sein Griff, was zur Folge hatte, dass einige Bluttropfen ihre blasse Haut befleckten. "Wozu soll es dir gut sein, wenn du sowieso gewinnen wirst, oder hast noch Zweifel über deinen Sieg?" spottete Bunny über ihn und kämpfte gegen seinen festen Griff. Augenblicklich schrie sie jedoch schmerzhaft auf, als er seine Nägel noch tiefer in ihre Haut bohrte. "Spiel nicht mit mir!" zischte er bedrohlich und warf sie von sich weg, "wenn du dich weigerst deinen Teil des Abkommens zu erfüllen, werde ich gezwungen zu handeln. Und glaub mir, es würde dir nicht gefallen, was ich jetzt tun könnte, da du mich nicht mehr aufhalten kannst." Sein kalter Blick fiel auf hilflose Soranja. "Ich könnte zum Beispiel mit deiner Schwester anfangen und dann vielleicht zu der Stadt kommen. Ich bin mir sicher, dass ich einige Überlebende finden könnte..." Bunny biss ihre Zähne zusammen. "Was soll ich nur tun?" fragte sie sich verzweifelt und senkte schließlich ihren Blick zum Boden. Mit unsicheren Stimme sagte sie dann das, was er die ganze Zeit hören wollte: "Das Medaillon..." "Ja?" wandte er sich ihr erwartungsvoll zu. "Es... es ist..." Tränen bildeten sich plötzlich in ihren Augen und sie hatte keine Kraft, um sie zu bekämpfen. "Es ist vernichtet," sprach sie schließlich aus und ließ ihren Tränen freien Lauf. "Was?!" hallte ein wütender Schrei durch die Halle und Bunny sprang erschrocken zurück. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihr müder Körper vom Boden gehoben. Eine knochige Hand hielt ihren Hals in einem eisernem Griff und ließ keinen Widerstand zu. "Was hast du gesagt?" sprach ihr Gegner mit einer gefährlich niedrigen Stimme. Bunny bemerkte seine kalten und mit Hass erfüllten Augen unter der schwarzen Kapuze und schluckte. Das sah nicht gut aus. Angst widerspiegelte sich in ihren Augen, als er mit ihr nochmals kräftig schüttelte. "Sprich endlich!" gelangen seine aufgebrachten Worte zu ihren Ohren. Müde drehte sie ihren Blick zu ihm und flüsterte kaum hörbar: "Es ist zu spät, Scar. Die Macht des Medaillons ist mit mir vor vielen Jahrtausenden erlöschen. Es wird dir niemals gehören!" "Nein!" schleuderte er wütend ihren Körper zurück zum kalten Boden, "dafür wirst du mir bezahlen, Wächterin!" Im schwachen Licht der Halle erglänzte eine silberne Klinge, die sowohl Bunny als auch Soranja zu gut kannten. "Wie konnte ich Soranjas Schwert nur vergessen..." flog es Bunny durch den Kopf, als sie sich an den Standort der Waffe erinnerte, wo sie vor wenigen Stunden verlassen wurde. Plötzlich erglänzte seine scharfe Spitze vor ihren Augen. Etwas erschrocken erhob sie ihren Blick, als sie erkannte, dass Scar diese Waffe gegen sie richtete. "Ich werde dich leiden lassen..." Seine glühenden roten Augen wurden im selben Augenblick gefährlich schmäler. "Du wirst für alles bezahlen, was ich in all den Jahrtausenden ertragen musste, Wächterin. - Dein Hoffnungsschimmer wird erlöschen... und zwar für immer!" Die Klinge der mystischen Waffe erstrahlte das letzte Mal im schwachen Licht des untergehenden Mondes, bevor sie sich mit ihrem Ziel endgültig vereinigte. *** Er fühlte immer noch Schmerzen, die durch seine verletzte Schulter schossen, als er seine Augen wieder öffnete. Der finstere und kalte Raum in Tokio Tower hieß ihn nochmals willkommen. Durch die gebrochenen Fenster erkannte er die ersten Anzeigen der Morgendämmerung, die hoffendlich alle nächtliche Alpträume verjagen würde. Erschöpft schloss er für einen kurzen Moment seine Augen, um sich an ein vertrautes Bild einer gewissen jungen Frau zu erinnern. "Bunny..." Sein stilles Flüstern hallte durch den verlassenen Raum, der plötzlich zum neuen Leben erwachte, als sich ein einziger Schatten aus der Dunkelheit einer Ecke löste und zu ihm schritt. Keine glänzende Rüstung, aber nur ein einfaches weißes knielanges Kleid, das beruhigend in der leichten Briese flatterte. Weibliche Gestalt, die sich mit königlicher Anmut zu ihm bewegte, als ob sie eins mit dem leichten Wind sein konnte, strahlte so viel Ruhe und Geborgenheit aus, dass er fast dachte, dass er immer noch träumte. Plötzlich fing er einen Schimmer goldenes Haars, das unter dem schwachen Mondlicht kurz erglänzte. Mit neuer Hoffnung hielt er sein Atem an und neigte sich vorwärts. "Kann es sein?" dachte er und erhob seine linke Hand zu dem Trugbild, das jedoch so real schien. "Bunny..." wisperte er ihren Namen, den er so oft in seinen Träumen rief. Seine Augen weiteten sich noch mehr, als er seinen Namen hörte, sich von ihren Lippen zu lösen: "Endymion..." Er konnte es immer noch nicht glauben: "Ist es nur ein Traum oder bist du zu mir wirklich zurückgekehrst?" "Endymion," sagte sie seinen Namen nochmals, doch dieses Mal erkannte er die Verzweiflung und Trauer darin. Sie klang anders, als er sie in den Erinnerungen hatte. "Bunny?" Seine Hand erhob sich zu ihrem in Schatten immer noch verborgenem Gesicht. Plötzlich fing er ein Paar von rubinroten Augen und erstarrte. Das waren nicht Bunnys Augen, die er an ihr so liebte. Erschrocken zog er seine Hand zurück. "Wer bist du?!" "Es tut mir leid, Endymion..." flüsterte die Fremde und kniete vor ihm nieder. Ihre bodenlangen Haare vermischten sich mit dem Stoff ihres Kleides, wie er schließlich seinen Irrtum erkannte. Dieses Haar war golden nur teilweise, dann überging es in eine rubinrote Farbe einer untergehenden Sonne. Eine Farbe, die nur eine Person trug und die er kannte. "Galaxia," sprach er schließlich ihren Namen aus. Die Angesprochene erhob ihren Blick zu ihm und erlaubte erst jetzt dem schwachen Licht ihr Gesicht zu berühren, das alle ihre Gesichtszüge zu ihm offenbarte. "Es tut mir leid, Endymion, aber Bunny ist nicht hier," wiederholte sie ihren Satz und senkte ihren Blick nochmals zum Boden, "wir haben keine Nachrichten über sie oder den Feind seit wir das Rathaus verließen." Mamoru runzelte die Stirn und wandte seine Augen weg zum untergehendem Mond, der die Trümmer der Hochhäuser von Tokio erstrahlte. Galaxia, die sich zurück in Himiko verwandelte, beobachtete ihn traurig. Sie fühlte die gleiche Leerheit in ihrem Herzen, als sie ihren Verlobten verlor. "Es tut mir leid..." wisperte sie kaum hörbar. Ein Geräusch hinter Himikos Rücken ließ sie beide jedoch zusammenzucken.Etwas zappelte bei der Wand ihnen gegenüber und ähnelte einer halb sitzenden, halb liegenden Person. "Wer ist das?" fragte Mamoru verwirrt, als er einige Anzeichen einer männlichen Gestalt fing. "Wer denn?" spielte Himiko unschuldig und sah sich um, "ich sehe keinen." Mamoru erhob eine Augenbraue an ihrem Verhalten: "Wirklich nicht?" "Ach der da!" lachte sie schließlich verlegen, aber verstummte sofort und sah in eine völlig andere Richtung, "das ist niemand. Ignoriere ihn einfach." Langsam bewegte sie ihre Augen zu seinem Gesicht, das Verwirrung und Neugier nicht verbergen konnte. "Na gut," ergab sie sich schließlich, "sagen wir es so - ich habe noch eine andere Verwendung für die übriggebliebenen Verbände gefunden..." Ihr zuerst unschuldiges Lächeln änderte sich augenblicklich zu einem breiten Grinsen, wie sie sich nochmals zu der sitzenden Person um drehte. Mamoru war sich nicht sicher was, sie damit meinte und warum sie sich auf die Verbände bezog, aber als er schließlich im schwachen Licht den gefesselten Bürgermeister erkannte, der jetzt viel mehr wie eine ägyptische Mumie aus sah und Dolche auf Galaxia schoss, verstand er. "Er hat immer etwas die ganze Zeit gebrabbelt und geschimpft, also haben wir uns mit Saori entschieden etwas dagegen zu tun." "Ach so..." lächelte Mamoru, als er sich den Kampf der zwei Frauen mit dem beleibten Mann vorstellte, "muss interessant gewesen sein." "Ja, das war es auch. Obwohl ich mir sicher bin, dass es Saori mehr genossen hat als ich." "Kann ich mir vorstellen..." "Also ihr zwei," tauchte plötzlich Saori aus dem Nichts und erschreckte die zwei zum Tode, "sprecht ihr etwa über mich?" "Ja, ich habe Mamoru gerade erklärt, was mit dem Bürgermeister geschah," lächelte Himiko teuflisch. "Ach ja, der Bürgermeister. Ich habe ihn völlig vergessen, da er in diesem "Zustand" ist," grinste Saori zufrieden und sah kurz zu dem zappelnden Mann, "so mag ich ihn am meisten. Meiner Meinung nach könnte er so für immer bleiben." "Saori, lass das!" rügte sie plötzlich eine männliche Stimme hinter ihr und die Angesprochene sprang etwas auf, "so solltest du über den Bürgermeister nicht reden!" "Kenshi, musst du mich so erschrecken!" sagte Saori leicht beleidigt, aber bemerkte schnell mit einem Schmollmund, "sag mir aber nicht, dass du die Ruhe und Stille nicht genießt, seitdem wir ihn gefesselt haben." "Na ja," trat Kenshi schließlich aus dem Schatten und kratzte sich etwas verlegen am Kopf, "dazu sage ich lieber nichts..." *** Das Glas zerschmetterte unter der entstandenen Kraft und Druckwelle, als das Schutzschild schließlich nach gab und sich vor dem Willen der glühenden Waffe beugte. Glassplitter zerstreuten sich sofort über den Boden, wie auch einige zu Bunnys Händen gelangen. Die Vitrine wurde nun zerschlagen, sowie ihre Hoffnung ebenso. "Bitte nicht," flüsterte sie in ihrer Meinung, als sie Scars Absichten erkannte, "nicht den Silberkristall..." Doch es war bereits zu spät. Seine knochigen Finger nahmen das schwarz schimmernde Juwel von seinem Platz und erhoben ihn in die Luft, wo er verräterisch in schwacher Morgendämmerung glänzte. "Das ist also der berühmte Silberkristall," sagte der dunkle Herrscher verspottend und drehte sich zu Bunny, deren Tränen ihr Gesicht ungewöhnlich rot machten, "wolltest du ihn etwa gegen mich einsetzten?" Sein früherer Ärger war wie verflogen, als er Verzweiflung in ihren Augen bemerkte. Zufriedenheit und Vergnügen kehrte in seine Gesichtszüge, wie er sich zu ihrer sitzenden Gestalt neigte. "Nur ein wertloser Glassplitter. Nichts weiter. Vielleicht wäre er früher fähig mich aufzuhalten, aber jetzt... jetzt ist es zu spät, Wächterin. Er hat so viel Wert wie jetzt du..." Bunny ballte ihre Hände zu Fäusten. Scar bemerkte ihre Reaktion und grinste. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte. "Erstmals den Geist brechen," dachte er zufrieden. Mit einer langsamen Bewegung stellte er den dunklen Kristall fast unter Bunnys Nase, damit sie ihn erkennen und sich sicher sein konnte, dass er es wirklich war. Die schwarzen Facetten widerspiegelten sich in diesem kurzem Moment in ihren reinen dunkelblauen Augen, die sich mit neuen Tränen füllten. "So nah und trotzdem so weit," dachte Bunny traurig, als der Kristall von ihrem Anblick wieder verschwand. "Verabschiede dich von ihm, Wächterin. Es ist das letzte Mal, dass du ihn so siehst." "Das würdest du nicht wagen!" erhob Bunny blitzschnell ihre Augen zu ihm. "Ach nein?" wurde Scars Grinsen noch breiter, "dann sie mal hin..." Ohne dass sie irgendwie reagieren konnte und schneller als ein menschliches Auge erblicken konnte, warf Scar den Kristall in die Luft, wo er das letzte Mal erglänzte. Ein kalter Luftzug berührte Bunnys Haut, als sie das verräterische Schimmer eines uralten Schwerts erkannte. "Nein!!" schrie ihre Meinung, wie sich ihre Augen mit Schrecken füllten. Nur eine einzige und einfache Bewegung am Rande ihrer Sinne ließ sie erzittern. Denn in diesem Augenblick verlor der heilige und für so viele Jahrtausende hütete Kristall des Mondes seine letzte Schönheit. Die messerscharfe Klinge verwandelte im Bruchteil einer Sekunde den früher so mächtigen Kristall in Tausende kleine Splitter, die wie erlöschende Sternschnuppen zu Boden fielen. Doch bevor sie ihn überhaupt berühren konnten, lösten sie sich ins Nichts als Staub auf, der von einem leichten Wind weggeweht wurde. Und mit diesem schimmernden Staub verschwanden auch die letzten Erinnerungen an den einst mächtigsten Kristall, der von so vielen begehrt wurde... *** Sie waren nah. "Nur noch wenige Blöcke..." beruhigte sie sich, als sie über eine Wand in eine dunkle Gasse sprang. Uranus und Luna hatten Vorsprung, aber sie konnte mit ihnen nie so richtig den Schritt halten - hauptsächlich wenn es zu Uranus kam. Ein leichtes Lächeln bildete sich an ihren Lippen, als sie sich an ihre Partnerin erinnerte. Gerade wollte sie einen weiteren Sprung über eine Mülltonne machen, als sie einen unerwarteten Herzstich erspürte, der sie sofort zwang, in ihrer Bewegung aufzuhören. "Was war das?" Erschüttert starrte sie vor sich in die Dunkelheit der Gasse. "Dieses fremde Gefühl..." Es fühlte sich, als ob ihr gerade jemand einen Teil ihres Herzens weg riss. "Solche Leere..." flüsterte sie schwach und kaum hörbar. "Neptun?" erschien besorgte Uranus unerwartet vor ihr, "alles in Ordnung?" Die Angesprochene drehte langsam ihren Blick zu ihr, als ob sie erst jetzt bemerkte, dass sie dort stand. Immer noch schweigend, erhob sie ihre rechte Hand mit einer unsicheren Bewegung zu ihrer Brust, wo ihr Herz pochte. Es schlug wild und voller Sorgen, als ob ein Unheil auf sie kommen würde. Noch tiefere Besorgnis erglänzte in Uranus Augen, als sie noch näher zu ihr trat und eine Hand auf ihre Schulter in einer beruhigenden Weise legte. "Was ist passiert, Neptun?" fragte sie mit einer weichen Stimme. Neptuns Lippen zitterten, als sie die schockierende Erkenntnis schließlich aus sprach: "Es ist der Silberkristall... Er ist vernichtet." *** Wenn sie geschrieen hätte, würde sie vielleicht von ihren Schmerzen erlöst, die ihr Herz innerlich zerrissen. Doch sie konnte nicht. Ihr Geist zerbrach im selben Moment, als sich ihre Hoffnung in Form eines vertrauten Kristalls in Tausende Splitter verwandelte. Ihre Hoffnungsschimmer erlosch genau, wie es Scar vorher sagte und wahrscheinlich auch plante. In diesem einzigen kurzen Augenblick verlor sie alles, an was sie sich bisher fest hielt und glaubte. Dieser kleiner Kristall, der vor so vielen Jahrtausenden aus ihrer ersten Träne entstand, verkörperte ihre Hoffnung für eine bessere Zukunft, die sie mit Mamoru schaffen wollte. Doch all das war jetzt nur noch naive Vorstellung eines jungen Mädchens, das sie vor so vielen Jahren einmal war und vor 2 Jahren in Armen ihrer Freunde starb. "Die Hoffnung ist gegangen..." flüsterte sie mit gebrochener Stimme. Ihre nun mit Tränen erfüllten Augen begegneten die von Soranja. Sie weinte ebenso. War es für den Kristall oder für sie? Sie wusste es nicht und es war irgendwie auch egal. "Es ist zu spät..." wiederholte sie sich in ihrer Meinung. Ihr Kopf fiel auf ihre Brust in einer ergebenden Weise, was Scar mehr als erfreute. "Ihr vor kurzem noch so stolzer Geist ist nun gebrochen," dachte er vergnügt, "gut, das wird mir den Zugang zu ihrem Herzen erleichtern." Mit einer langsamen und selbstbewussten Bewegung hob er nochmals für ihr Kinn. Sie wehrte sich nicht einmal, als er seine Hand zu ihrem schlanken Hals bewegte. Weitere Tränen fielen von ihren Augen, wie sie ihn gleichgültig beobachtete. Ihr Gesichtsausdruck war in diesem Moment leer und verloren, als ob nur ein seelenloser Körper vor ihm verweilte. "Es wird nicht lange dauern, Wächterin," sprach er mit einer niedrigen Stimme und zog augenblicklich seinen Griff auf ihrem Hals zusammen. Bunny Augen weiteten sich etwas, aber ihre Lippen blieben stumm. Dunkelheit trat in ihren Körper ein und griff ihre reine und schutzlose Meinung. Als ob sie innerlich noch nicht aufgeben wollte, begann ihr Herz zu pochen, wie Angst und Kälte zu ihr kroch. "Bald wirst du die Reihen meiner Untergebenen erweitern," versprach er ihr zufrieden und löste augenblicklich mehr von seiner verdorbenen Energie, "dein reines Herz wird sich mir ergeben, so wie es viele von dir bereits taten." Sie schrie. Oder glaubte sie, dass sie so tat. Aber kein einziger Ton verließ schließlich ihre trockenen Lippen. Ein schwacher Schimmer kehrte in ihre dunkelblauen Augen zurück, um jedoch bald durch eine neue Welle der Finsternis erloscht zu werden. Ihre Meinung wehrte sich gegen die mit Hass erfüllten Gedanken, die immer mehr ihr Innerstes verscheuchten. Es gab nichts, dass sie jedoch tun konnte. Der ganze Kampf schien ihr nun sinnlos, wie der Ruf ihres Herzens schwächer und sein Klopfen fast kaum spürbar wurde. Im Bruchteil einer Sekunde fielen dann die letzten Wände ihres Widerstands. Und in diesem einzigen Augenblick wusste sie, dass sie verloren hatte... Scar bemerkte ihre vernebelte Augen, die sich mit einem finsteren Schleier bedeckten. Ihre Hände, die sich in einer verteidigenden Weise um seinen ausgestreckten Arm früher strafften, waren jetzt löse. Ihr Widerstand verklang und ihre Meinung war zu ihm nun offen. Sie war seins und zwar mit ihrem Körper und Seele. Doch bevor ein siegreiches Grinsen auf seinen Lippen auftauchen konnte, fühlte er plötzlich einen inneren Blitz, der seine Sinne in Alarm versetzte. Etwas ging schief. Bunnys Augen verdunkelten sich noch mehr und verloren gleichzeitig ihre innere Schönheit. Ihr Körper schien seinen Willen zu verlieren, wie ihre Arme zu ihren Seiten leblos fielen. Scar verstand es nicht und irgendwie verwirrte es ihn. "Was geschieht?" fragte er sich und trat einen Schritt zurück, seinen Griff auf ihrem Hals lösend. Wie in Zeitlupe fiel ihr schwacher Körper zum kalten Marmorboden und bleib dort regungslos liegen. Ihre goldenen Haare lagen um sie und glänzten schwach im Licht der Morgendämmerung. Sie schien zu schlafen. Doch das war nur der erste Anschein, weil Scar sehr gut fühlen konnte, dass sie sich von dieser Welt entfernte. Ein plötzliches Schrei hinter seinen Rücken ließ ihn zusammenzucken. Eine weibliche Gestalt lief an ihm vorbei und kniete bei dem schlafenden Mädchen nieder. Gianfar erschien augenblicklich neben ihn und wollte auf seinen Flüchtling zugehen, aber sein Meister hielt ihn zurück. Widerwillig gehorchte er und zog sich erstmals zurück. "Soranja..." sprach Scar nach einer Weile den Namen der knieenden Frau, wie er ihre langen rabenschwarzen Haare beobachtete, sich mit goldenen ihrer Schwester vermischend. Die Angesprochene reagierte nicht. Ihre Schulter zitterten, wie sie Bunnys leblose Hand in ihre eigene nahm und sie zu ihrer Wange stellte. "Sie stirbt, Scar," flüsterte sie dann gebrochen, wie sie die Wahrheit endlich akzeptierte. "Aber wieso?" forderte der dunkle Herr eine Antwort, wieso sie sich ihm auch diesmal entzog. Soranja drehte sich nun zu ihm um und sah ihm tief ins Gesicht, um dann mit einer Stimme voller Verzweiflung und Zorn zu sprechen: "Du kannst ein reines Herz nicht besitzen, Scar. Lieber stirbt sie, als sich der Dunkelheit zu ergeben!" Überrascht sah er seine langjährige Gefangene an, die sich von ihm nochmals ab wandte, um sich ihrer Schwester zu widmen. "Zu rein um zu besitzen..." hallte durch Scars Meinung, wie ein ärgerliches Echo, dass alle seine Sünden widerspiegelte. Sein innerer Dämon erwachte in ihm, als er sich dieser Worte bewusst wurde. Sie entkam ihm wieder. Doch diesmal war er so nahe, dass es fast schmerzte nochmals zu verlieren. Geärgert drehte er sich von der traurigen Szenerie, die sich ihm bot. "Gianfar!" befahl er kalt und ohne jedes Gefühl in seiner Stimme, wie er seinen treusten Gefolgsmann vor sich auftauchen sah. "Ja, mein Herr?" Scar sah sich kurz zu Soranja um, bevor er weiter sprach: "Wir reisen sofort ab. Es gibt keinen Grund, um hier länger zu verweilen." Gianfar ermutigte sich in diesem Moment zu seinem Meister aufzusehen, um jedoch fast erschreckt zu werden. Kein Gefühl, keine Reue. Nur eine kalte Berechnung einer eigennützigen Person, widerspiegelte sich in Eigenschaften seines Meisters. Plötzlich wurde er sich jedoch des kalten Blickes bewusst, den er von ihm bekam und sofort gehorchte: "Wie ihr wünscht." Scar wollte diesen verfluchten Ort am liebsten sofort verlassen, als ob er nach so vielen Sünden in seinem Leben etwas wie Reue noch fühlen konnte. Kurz drehte er sich zu der anderen bewusstlosen Person, die Gianfar für ihn während der Nacht fing. "Sailor Moon," sagte er etwas zufriedener, "eine Mondprinzessin - wie interessant... Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du meine Niederlage mit der Wächterin wettmachen wirst." Mit diesen Gedanken erhob er Miriams bewusstlosen Körper zu sich, um an ihrem Geist spüren zu können. "Nicht so rein und unschuldig, aber es wird für meine Bedürfnisse erstmals reichen..." Soranja kämpfte gegen Gianfars Griff, wie er sie von Bunnys Körper weg schleppte. "Nein!!" schrie sie verzweifelt, wurde jedoch sofort zum Schweigen gebracht, als Gianfar sie in die Traumwelt beförderte. Erleichtert nahm dieser schließlich ihren bewusstlosen Körper in die Arme und gesellte sich zu seinem Meister, der auf ihn mit seinem neuesten Raub wartete. "Die Sailorkrieger kommen, um ihre Anführerin zu retten," bemerkte Scar völlig gelassen und wandte sich zum Ausgang der Halle, "ich befürchte jedoch, dass sie nicht viel finden werden." Ein teuflisches Grinsen kehrte zu seinen Lippen, wie er mit der umgebenden Dunkelheit verschmolz. Gianfar dagegen verweilte noch etwas länger, wie er das sterbende Mädchen auf dem Boden an sah. Ihre Atmung war schwach und unregelmäßig. Es war offensichtlich, dass sie sich gegen die Kälte und den kommenden Tod nicht mehr verteidigen konnte. "Verzeih mir..." flüsterte Gianfar seine erste und wahrscheinlich auch letzte Entschuldigung, im Versuch die Stimmen seines Gewissens zu beruhigen. Dann verschwamm auch er mit den umgebenden Schatten, um eine hilflose Schönheit ihrem Schicksal zu überlassen. *** "Manchmal bist du wirklich ein Dummkopf, Kenshi, weißt du das?" bemerkte Saori trocken, aber konnte ein spielerisches Lächeln nicht unterdrücken. "Das nehme ich jetzt persönlich," drehte sich dieser beleidigt weg. "Aber, Kenshi..." sagte Saori bereits etwas netter und umarmte ihn um die Taille, "du weißt doch, dass ich es nicht so gemeint habe." Kenshi blieb noch eine Weile halsstarrig, bis er sich Saoris Umarmung ergab. Mamoru beobachtete die zwei noch wenige Minuten. Ein Lächeln schlich sich unbewusst zu seinen Lippen. Es war wie bei ihm und Bunny, als sie sich das erste Mal trafen. Er nannte sie eine Weichbirne und sie war dann so entrüstet, dass er immer über sie lächeln musste. Damals waren es noch glückliche Zeiten. "Oh Bunny," wisperte er ihren Namen in seiner Meinung, um wenigstens in solcher Weise bei ihr zu sein. Himiko, die bisher neben ihn ruhig saß, beobachtete ihn still, aber ahnte, was den Erdenprinz bedrückte. "Glaub mir, sie wird Ok sein. Sie hat mehr erlebt als irgendwer von uns. Sie weiß, wie man solche Situationen meistert." Mamoru war für diese Aufmunterung dankbar und nickte zustimmend. Ja, Bunny hat bisher alles geschafft. Er war sich sicher, dass sie auch diesmal aus dem Schlachtfeld wie ein Gewinner herauskommen wird. Sie war schließlich seine Bunny. Die Bunny, die sich für jeden sorgte und am liebsten die ganze Welt umarmen würde. Ein leichter und unschuldiger Wind blies im selben Moment durch die gebrochenen Fenster und wirbelte etwas Staub auf dem Fußboden auf. Diese feinen Teilchen schienen augenblicklich einen Schauspiel von Licht und Dunkelheit zu bilden, wie einige kleine Glassplitter sich mit den Staubpartikeln vermischten. Jeder der Anwesenden verharrte in seiner Bewegung. Saori und Kenshi verstummten in ihrem Gespräch und sahen zu. Die Luft wurde plötzlich unruhig. Unangenehme Kälte berührte alle Anwesenden, als ob Dunkelheit ihre Herzen berühren würde. Himiko griff instinktiv nach ihrem glühenden Verwandlungsstab und stand blitzschnell auf. Als ob Antwort auf die allgemeine innere Unruhe begannen die schwebenden Glassplitter zu strahlen, um eine vollkommene Illusion zu schaffen. Eine Illusion so zauberhaft, dass es Saori fast den Atem nahm. Hunderte schneeweiße Federn tauchten aus der Dunkelheit des Raumes auf und begannen in ruhigen Nachtwind zu schweben. Alles erinnerte in diesem Augenblick an einen Traum, der keineswegs etwas Böses prophezeien würde. "Das ist wirklich unglaublich. Was soll es sein?" erklang Kenshis verwirrte und teilweise auch neugierige Stimme, wie er eine der Federn in seine rechte Hand fing. Überzeugt, dass es wirklich nur eine unschuldige Illusion war, lockerte er langsam seine Finger. Verblüfft hielt er jedoch seinen Atem an, denn in seiner Handfläche lag tatsächlich eine weiße Feder und kein Trugbild, wie er am Anfang an nahm. "Was geht hier vor?!" Noch etwas misstrauisch bewegte er seine Hand zum Licht, um sich hundertprozentig sicher sein. Im selben Moment verwelkten seine letzten Zweifel, wie er sie im schwachen Licht der Morgendämmerung glitzern sah. Sie war echt. Unbemerkt von ihm stand Saori neben ihm und beobachtete das Lichtspiel in seiner Hand. "So schön," flüsterte sie noch betäubt und erhob ihre Hand, in der Hoffnung diese reine Schönheit zu berühren. Doch bevor ihr Zeigefinger die weiße Oberfläche überhaupt berühren konnte, erstrahlte plötzlich das weiße Gefieder in einem verräterischen Schein, der Saori sofort zwang zurückzutreten. Als der helle Schein schließlich gewissermaßen schwächer wurde, offenbarte sich ihnen ein einziger Bluttropfen inmitten der Feder, der sie um ihre unschuldige Reinheit beraubte. "Was ist passiert?" sah Saori ihren Partner verwirrt an. Dieser brachte ihren Blick mit gleicher Ungewissheit zurück und zuckte mit den Schultern. "Es ist eine Warnung," erklang plötzlich Mamorus ernste Stimme durch den stillen Raum. Jeder sah überrascht in seine Richtung. Er saß immer noch auf dem Boden gegen die Wand gelehnt, aber etwas war anders als sonst. Sein Blick glitt an den schwebenden Federn, die für ihn nur eine schlechte Erinnerung dar stellten. Tränen bildeten sich in seinen Mitternachts-Augen, als er sich an einen einzigen Traum erinnerte, den er drei Monate nach Bunnys Tod hatte und mit dem dieser Alptraum begann. "Unschuldiges Blut wurde vergossen," flüsterte er gebrochen und drehte dann seinen gequälten Blick zu ihnen, "Bunny wurde besiegt..." ---------- Anmerkung des Autors: Und Schnitt... *g* Ich weiß ich bin ganz schön fies gerade hier aufzuhören, aber was soll's. Um keine Morddrohungen in nächster Zeit zu bekommen, verspreche ich euch, dass Bunny ihre Kräfte bald zurück bekommt; die Bediengungen ihrer Strafe werden jedoch nicht gebrochen - da habe ich mir nämlich was Neues ausgedacht ^_^ Also bis bald... ~.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)