My love, let us fly away from this little cage von -Drachenblut- (Ereri ♥) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Levi stand aufrecht auf dem Dach eines der noch unbeschädigten Häuser. Die einst braun-grauen Straßen waren rot, übersät mit den Leichnamen seiner einstigen Kameraden, doch größtenteils fand man nur noch einzelne Gliedmaßen den Boden zieren. Sein Blick war wie fast immer emotionslos. An alledem waren nur die Titanen schuld. Es waren monströse Wesen. Sie waren alles andere als intelligent, hatten die Menschheit aber an den Rande ihrer Existenz gedrängt. Jetzt vergammelte sie hinter drei riesigen Mauern: Maria, Rose und Sina. Seitdem lebten sie fast ein ganzes Jahrhundert in Frieden vor den Titanen. Nur der Aufklärungstrupp, den Survey Corps, wagten sich außerhalb des Schutzes des massiven Käfigs. Ihre Aufgabe bestand darin, mehr über diese Wesen herauszufinden. Aber es war hart und von beispielsweise hundert Menschen, kehrten meist nur unter zwanzig zurück. Und dort war er dabei. Es war eigentlich nicht schlecht, wenn man sich seine Vergangenheit ansah. Und Levi war einer der Besten. Die Schritte der näher kommenden Titanen ließen die Erde erbeben. Hässliche, nackte Wesen ohne den Hauch einer vorhandenen Intelligenz. Und immer dieses widerwärtige Grinsen. Levi sah sie voller abgrundtiefen Hass an. Er hörte ein Surren neben sich. Kaum zu hören inmitten der von Grauen erfüllten Schreie derer, die gefressen wurden oder das angsteinflößende Brüllen dieser Riesen. Eren Jäger und Mikasa Ackerman landeten neben ihm . Jäger war einer der dickköpfigsten und ungeduldigsten Menschen, die er je kannte. Ein nerviger Kerl. Ackermann war seine Adoptivschwester und sehr verschlossen. Sie war unglaublich beherrscht und eines der größten Talente des letzten Jahrzehntes. „Heichou, auf was warten Sie denn?“ Eren sah ihn von der Seite her fragend an, während die Titanen sie schon fast erreicht hatten. „Schnauze Jäger.“ Entnervt aktivierte er sein 3D-Manöver und ließ einen der Hacken in der Hauswand ein. Er sprang vom Dach, ließ das Ding wieder zurückfahren und benutzte den Schwung, um hinter die ersten zwei Giganten zu fliegen, eine 15- und eine Sieben-Meter-Klasse. Levi hielt es für das Beste, als erstes den Größeren der Beiden zu erledigen. Also ließ er das Gerät auf den Nacken des Menschenfresser zielen und erledigte ihn mit einem einzigen Strich seiner Klingen. Er blickte in die Richtung der anderen Missgeburt. Eren hatte auch gerade nach dem Nacken geschlagen, allerdings nicht tief genug. Er flog weiter, vor den Titanen und wurde von seiner massiven Hand gepackt. Mikasa war nirgends zu sehen, also sah Levi sich gezwungen, den Brünetten einmal mehr den Arsch zu retten. Blitzschnell hatte er die einzige Schwachstelle des Monstrums erreicht und es mit Genuss erledigt. Keiner rührte seine Kameraden an, egal ob er sie nun mochte oder nicht. Eren fing sich im Fall wieder und flog schnell auf das nächste Dach. Er hatte bis auf ein paar Prellungen keine schweren sichtbaren Verletzungen davongetragen. „Danke Heichou!“ Bewunderung glänzte in den Augen des Bengels, was Levi irgendwie verlegen machte. „Mach dich lieber nützlich.“, war nur seine mürrische Antwort darauf. Er glaubte nun einen, warum auch immer, verletzten Ausdruck in den Zügen des noch jungen Gesichtes zu lesen, dachte aber nicht weiter darüber nach, als er bereits ein stampfen hinter sich vernahm. Er wich der näher kommenden, monströsen Hand des Titanen aus und erledigte ihn wieder ohne Schwierigkeiten. Eren versuchte dies auch, allerdings wieder mit weniger Erfolg. Bevor er dem Riesen nahe genug kam, um ihn zu erledigen, wurde er von dessen direkten Faust getroffen. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt zu schreien, zu schnell war es geschehen und Jäger wurde gegen die Ruinen eines ehemaligen Brunnens geschmettert. Wie aus dem Nichts kam Mikasa und tötete das Biest innerhalb von Sekunden. Das Eren am krepieren war, schien sie nicht zu bemerken, denn das Mädchen flog in die Richtung, wo immer noch Titanen zu sehen waren. Um ihn herum war es ruhig. Eisiger Wind wehte durch die Gassen, als er auf dem Boden landete und zu den Haufen Schutt rannte, unter dem Jäger teils begraben war. Zu allem Übels klatschte ihm jetzt auch noch harter Regen in sein blasses Gesicht. Der Bengel konnte was erleben! Nicht das er als Mensch nur eine Behinderung im Kampf ist, nein, wegen diesem Arsch war er jetzt noch nass, er fror und hatte den Genuss, durch diese Pampa aus Blut, Matsch und welch Überraschung, höchst lecker aussehenden Innereien zu laufen. Er erreichte den Brünetten mit einem Gesicht, bei dem kluge Menschen längst das Weite gesucht hätten. Eren war nur von einer Schicht Dachziegel bedeckt, wie auch immer das nun wieder passiert war. Vorsichtig hob er ihn heraus und hielt das Häufchen Scheiße in seinen Armen. Levi hatte einige Mühe im ersten Moment, aufrecht stehen zu bleiben, denn der Junge war trotzdem um einiges größer als er und eindeutig kein Fliegengewicht. Wenn er in das unschuldige Gesicht sah, war er eigentlich nicht mehr wütend. Er sah sich die Wunden des Verletzten an. Er blutete zwar, aber nicht sehr stark. Nur sein Oberkörper, wo ihn der Gigant getroffen hatte, war geprellt. Das würde von selber heilen, schließlich wusste Jäger den Luxus der Regenerierungskräfte der Titanen zu kennen. Rivaille würde ihn in sein Zimmer bringen. Ein Arzt würde ja auch nicht mehr viel ändern. Dort konnte er auch auf ihn aufpassen. Die anderen mussten eine Weile ohne ihn auskommen. Frustriert trat er nach einer fetten Ratte, die sich aus ihrem abscheulichen Loch gewagt hatte. Wie krank und trostlos diese Welt doch war. Und auch noch bevölkert von undankbaren Arschlöchern, die Eren töten wollten. Überleben ist schon längst nicht mehr das, wie es die Menschen einst zu glauben gedacht haben. Die Hoffnung in seinen Armen wird gefürchtet und am liebsten tot gesehen. Er sah gerne so optimistisch in die Zukunft. Eren bekam das alles nicht mehr mit. Er hatte nur merkwürdig hallende Schritte in Erinnerung. Und etwas wie eine Umarmung. Eine warme Umarmung inmitten der einsamen Kälte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)