The Third Year: New Friends and New Enemies von Mitsuki_Insanity (Yuberu no fukushū) ================================================================================ Prolog: Neues Schuljahr, neues Glück ------------------------------------ Die Ereignisse mit Takuma Saiou(1), der Hikari no Kessha(2) und Edo Phoenix waren noch gar nicht so lange her, als das neue Studienjahr an der Duel Academy begann. Für Jūdai Yūki und seine Freunde, Shō Marufuji, Asuka Tenjouin, Jun Manjoume und Mitsuki Tachibana, war es das drittes Jahr an der Academy. Irgendwie war es kaum zu glauben, wie schnell die Zeit doch seit ihrer Aufnahme an der Academy vergangen war. Jūdai saß mit Shō und Tyranno Kenzan im Speisesaal der Osiris Red(3) Unterkunft und freute sich riesig, endlich wieder seine frittierten Shrimps essen zu dürfen. Irgendwie war es ein seltsames Gefühl, nun schon im dritten und letzten Studienjahr zu sein. Zumindest fühlte es sich beinahe unbegreiflich an. Manchmal hatte Jūdai das Gefühl, es wäre erst gestern gewesen, als er zu spät zur Aufnahmeprüfung gekommen war und sich mit Professor Chronos hatte duellieren müssen, um noch einen Platz an der Academy zu bekommen. Es war wirklich viel passiert. So viel, dass die Zeit rasend schnell vorbeigegangen war. Vor allem die Ereignisse des vorherigen Schuljahres beschäftigten Jūdai und seine Freunde immer noch und so war es nicht verwunderlich, dass der Osiris Red Student mit beiden beim Essen noch über Saiou und dessen Schwester Mizuchi sprach, die sich aktuell immer noch in einem Hospital der Kaiba Corp. erholten. Oder auch darüber, dass Edo nun in der Pro-League noch aktiver geworden war. Man konnte wirklich sagen, dass all diese Begegnungen etwas Schicksalhaftes an sich gehabt hatten. Jūdai sah schließlich auf, als Hane-Kuriboh(4) zu ihm geflogen kam und ließ alles stehen und liegen, um seinem Spirit-Partner zu folgen, während Shō und Kenzan, die keine Duel Spirits sehen konnten, Jūdai verwirrt hinterher sahen und ihm nachgingen. Jūdai stand draußen vor der Unterkunft und sah zum Dach des Hauptgebäudes, wo all die Duel Spirits seiner Neo Spacian-Karten standen und auf ihn zu warten schienen. Nie würde Jūdai den Tag vergessen, als er Neos, Aqua Dolphin und all die anderen getroffen hatte, nachdem er nach seinem Duell gegen Edo Phoenix nichts mehr auf seinen Karten hatte erkennen können und von der Academy geflüchtet war. Er winkte den Duel Monstern kurz und lief dann los, um möglichst schnell bei seinen ganz besonderen Freunden zu sein. Währenddessen wurde an der Obelisk Blue Unterkunft fleißig lackiert, damit diese bald wieder so blau und strahlend sein würde wie eh und je, nachdem Saiou aus dieser kurzerhand Obelisk White gemacht hatte und den Dorm als Sitz für die Hikari no Kessha missbraucht hatte. Jun Manjoume leitete die ganze Sanierungsaktion und gab über ein Megafon die Befehle. Asuka, die zu ihm kam, erinnerte ihn freundlich daran, dass er und sie Mitschuld an all dem Debakel hatten, da sie selber Mitglieder der Hikari no Kessha gewesen waren und riet dem Schwarzhaarigen, aufgrund dessen, nicht so herrisch zu sein. Dann schlug sie Manjoume vor, zusammen den anderen beim Streichen zu helfen, was dieser jedoch erst ablehnte, mit der Begründung, er als Champ des GeneX-Tuniers müsste so etwas nicht tun. Daraufhin konterte Asuka, dass Manjoume das Turnier nur gewonnen hatte, weil Jūdai dass Duell gegen ihn als ungültig hatte gelten lassen. Manjoume errötete und wusste nicht recht, was er sagen sollte, als ein Eimer mit blauer Farbe einem Schüler, der gerade das Dach strich, aus der Hand fiel und beinahe auf Asuka gelandet wäre, die Manjoume aber noch rechtzeitig zur Seite schubsen konnte. Dafür landete der Eimer auf seinem Kopf und übergoss ihn mit der blauen Farbe. Manjoume nahm den Eimer vom Kopf und warf ihn in eine Ecke. Schimpfend schritt er von dannen, zurück in Richtung Osiris Red Unterkunft. Mitsuki Tachibana stand einsam am Leuchtturm und blickte auf das Meer hinaus. Ihre beinahe hüftlangen, dunkelroten Locken wehten in der sanften Herbstbrise und sie seufzte leise vor sich hin. Auch an ihr war das vergangene Jahr nicht spurlos vorbeigegangen. Doch es waren nicht unbedingt die Ereignisse rund um Edo, Saiou und die Hikari no Kessha, bei der sie auch Mitglied war, die ihr besonders zugesetzt hatten, sondern die Veränderung von Kaiser Ryō zu Hell Kaiser. Immer wieder fragte sie sich, was nur schief gelaufen war, dass der ehemalige Kaiser der Academy plötzlich so grausam, herzlos, respektlos und kalt geworden war. Das komplette Gegenteil von dem Kaiser, den sie einst kennen und lieben gelernt hatte. Er war so warmherzig im Grunde gewesen, respektvoll und freundlich, auch wenn er oft unnahbar und distanziert gewirkt hatte. Doch nun war er... Sie wollte das Wort, das ihr durch den Kopf schoss, nicht aussprechen. Sie erinnerte sich an Ryōs Duell gegen seinen kleinen Bruder Shō. Wie erbarmungslos er dort war. Nicht einmal mit seinem kleinen Bruder hatte er Mitleid gehabt, genauso wenig wie mit seinem ehemals besten Freund Fubuki Tenjouin. Sie seufzte wieder kurz. Sie war dem Kaiser nie wirklich nahe gekommen, aber nun, nach allem, was vorgefallen war, hatte sie das Gefühl, die Distanz zwischen ihr und Ryō sei noch größer geworden. Im Grunde hatte sie sich nie Chancen bei ihm errechnet, aber nun lagen diese mit so ziemlicher Sicherheit unter Null Prozent. Nun, wo er Hell Kaiser war und sie Angst vor ihm hatte. Sie war der Hikari no Kessha ja auch nur beigetreten, um stärker und mutiger zu werden. Hatte gehofft, sich überwinden zu können, vielleicht sogar zu Hell Kaiser hindurch zu dringen, aber im Grunde hatte sie von Anfang an gewusst, dass das alles albern, dumm und kindisch war, was sie geglaubt hatte. Das nichts passieren und nichts eintreffen würde. Sie hatte sich zwar vor den Hell Kaiser gestellt, nachdem dieser Shō besiegt hatte, aber ihren Mund hatte sie nicht aufbekommen. Keinen Piepston. Stattdessen hatte sie ihn einfach wortlos an sich vorbeigehen lassen. Sie hätte eh nie gegen ihn gewonnen und erst recht nicht ihn zur Vernunft bringen können. Traurig blickte sie weiter auf das Meer hinaus. Wo er wohl gerade steckte? Im Büro des Direktors machte sich dieser immer noch Vorwürfe wegen dem, was passiert war. Professor Chronos und Vize-Direktor Napoleon machten es auch nicht besser, indem sie Samejima unter die Nase rieben, dass er es gewesen war, der Prinz Orgene, der den Laser-Satelliten SORA, besessen hatte, zum GeneX-Tunier eingeladen hatte. Der Direktor musste sich eingestehen, dass es wirklich seine Schuld gewesen war, dass beinahe die Welt zerstört worden wäre, wenn Jūdai nicht gewesen wäre. Ja, es war wirklich viel passiert in dem letzten Schuljahr. Und während Jūdai Yūki zusammen mit seinen Duel Spirits auf dem Dach der Academy über seine ganzen Duelle sinnierte, Shō und Kenzan ihm verwirrt dabei zusahen, Manjoume erschrocken feststellen musste, dass ein Mädchen einfach sein privates Badezimmer in der Osiris Red Unterkunft benutzte, Asuka weiterhin ihren Mitschülern beim streichen half und Mitsuki langsam den Leuchtturm verließ, fuhr ein kleines Luxusschiff immer weiter in Richtung Duel Academy. Viele Kilometer weit weg, an einer gänzlich anderen Academy, stand ein Mädchen vor dem Pult des dortigen Direktors und knallte wütend ihre Hände darauf, während eine große Würgeschlange, die das Mädchen um ihre Schultern trug, leise zischte. „Was soll das heißen, er nicht da!? Ich bin extra wegen IHM an die Academy gekommen!“, fauchte das Mädchen, während der Mann vor ihr seinen Hut aus lauter Angst tief ins Gesicht zog. „Miss, ich kann nichts dafür. Direktor Samejima von der japanischen Duel Academy hat mir ausdrücklich mitgeteilt, er würde gerne unseren besten Duellanten einladen...“ Das Mädchen schnaubte verächtlich. „Tz! Der soll ja nicht glauben, dass er mich so einfach los wird! Geh' ich eben auch zur Duel Academy!“ (1) Takuma Saiou/Satourius (2) Hikari no Kessha/ Gesellschaft des Lichts (3) Osiris Red/Slifer Red (4) Hane-Kuriboh/ Geflügelter Kuriboh Neo Spacian: Neo-Weltraum Kapitel 1: Johan Andersen und das Gem Beast-Deck ------------------------------------------------ „Heute ist der elfte Oktober. Unsere lange Reise zur Duel Academy scheint bald zu enden. Das Schiff, das die Kaiba Corporation für diese Seereise gebaut hat, ist komfortabel und es gibt nichts, worüber man sich beschweren könnte. Das einzige Problem, was mir hier auffällt ist, das dieses luxuriöse Schiff nur sechs Passagiere beherbergt. Der erste bin ich selber, Amon Garam“, rede ein junger Mann mit dunkelroten, abstehenden Haaren und randloser Brille auf der Nase in ein kleines Diktiergerät. Er stand auf dem Gelände des Decks, von welchem aus man einen Blick auf das untere Deck hatte, wo sich ein großer Pool befand. Amon blickte zu dem anderen jungen Mann, der in der Nähe des Pools lag und seinen Kopf auf dem Rücken eines waschechten Krokodils abgestützt hatte, als wäre dieses ein weiches Kissen. „Der andere ist Jim Crocodile Cook. Es sieht so aus, als wäre der Pool sein Lieblingsplatz“, redete Amon weiter. Der junge Mann namens Jim hatte schwarze Haare und trug Klamotten, die ein wenig an die eines Cowboys erinnerten und einen dazu passenden Cowboyhut. Er gähnte kurz laut, zog den Hut tiefer ins Gesicht und döste weiter. „Der dritte Passagier ist Austin O'Brien und der Vierte Professor Cobra. Beide sind von der West Academy und kommen nur selten aus ihren Zimmern. Und dann ist da noch dieses Mädchen. Ich weiß nicht, ob diese junge Dame eingeladen wurde und ihren Namen kenne ich auch nicht, aber sie scheint ebenso von der West Academy zu sein.“ Amon sah wieder von seinem Diktiergerät auf und blickte nach vorne auf das Meer hinaus, wo gerade ein Delphin aus dem Wasser sprang. Austin O'Brien saß in seinem dunklen Zimmer auf der Couch, mit ein paar Karten in der Hand und fischte von eben diesen noch welche aus der rechten Brusttasche seiner dunklen, kurzen Weste. Dann stand er auf. Er legte sein Deck in seine Duel Disc ein, die die Form einer goldenen Handfeuerwaffe besaß, steckte diese für einen Moment in ihre Halterung zurück und schloss die Augen. Für einem Moment fokussierte sich der junge Afrikaner mit der dunklen Haut und den schwarzen Haaren, ehe er wieder seine Augen öffnete und blitzschnell seine Duel Disc wieder hervorzog, an seinen Arm legte und aktivierte. Er zog ein paar Karten hervor und zuckte auf, als es plötzlich an der Tür klopfte. „Wer ist da?“, fragte er gleich misstrauisch, ohne sich umzudrehen. „Ich bin es nur“, ertönte eine sehr tiefe Stimme von draußen und Austin deaktivierte seine Duel Disc und steckte diese wieder zurück. Langsam ging er zur Tür und öffnete sie. „Professor Cobra!“ Er blickte zu dem hünenhaften Mann, der in der Tür stand und ging einen Schritt zur Seite, damit dieser eintreten konnte. Hinter dem großen Mann in blauer Uniform stand eine junge Frau mit ebenso dunkler Haut, wenn auch etwas heller als die von Austin und hellblond gefärbten Haaren. Trotz ihrer zierlichen Körpergröße wirkte sie beinahe amazonenhaft. Sie trug ein rotes Stirnband und einige ihrer Haarsträhnen waren zu einem dünnen Zopf geflochten. „Maya...“, murmelte Austin und die junge Frau betrat ebenfalls schweigend das Zimmer und sah kurz zu ihm. „Ich sehe, du bist wie immer, O'Brien“, sagte Cobra, der sich kurz umgesehen hatte und richtete sein Augenmerk dann wieder auf Austin. „Wer außer mir, sagtest du, kam dich besuchen?“ Austin ging zu seinem Schreibtisch, auf dem ein Dokument mit dem Bild von Amon lag und gab es Cobra. Cobra sah sich das Dokument an. „Amon Garam. Er also? Ich verstehe. Dieser Kerl scheint einer zu sein, der sich gern in die Angelegenheiten anderer einmischt.“ Die junge Frau namens Maya schnaubte leise. „Er sollte seine große Nase nicht zu tief in fremde Dinge stecken.“ Cobra blickte abwechselnd zu seinen Schülern. „Macht euch wegen ihm keine Sorgen“, antwortete er. „Wenn wir erst einmal bei der Duel Academy angekommen sind, beginnen wir mit unseren üblichen Duellen. Also bereitet euch vor.“ Austin und Maya nickten nur. „Ich muss nun wieder los. Ich weiß, es ist schwer für euch zwei, einfach nur herumzusitzen“, sagte Cobra schließlich und verließ damit den Raum. Maya sah zu Austin, der ihren Blick erwiderte. Eine Zeit lang sahen sie sich in die Augen. Dann nickte sie schweigend und verließ nach Cobra das Zimmer. Amon stand immer noch an dem Gelände. „...Und der sechste Passagier ist ein Geist. Zumindest hat ihn keiner auf diesem Schiff gesehen, obwohl sein Name auf der Passagierliste stand. Aber ich bin mir sicher, so wie wir an der Duel Academy angekommen sind, werden wir herausfinden, wer er ist.“ Er blickte auf, als er von weitem die Duel Academy Insel sehen konnte und steckte das Diktiergerät in seine Hosentasche zurück. Jim war aufgewacht und trug das Krokodil in seinen Armen zur Reling, als wäre es eine Katze. „Blue sky, emerald sea, wild vulcano... The Duel Academy. It's BEAUTIFUL!“, rief er dabei ziemlich laut und überschwänglich, so dass seine Stimme am Ende recht hoch klang. „Aniki! Aniki!“, rief Shō laut, als er in Richtung der Osiris Red Unterkunft rannte. Kenzan ging gerade die Außentreppe vom ersten Stock der Unterkunft hinab und sah auf, als er seinen etwas zu klein geratenen Senpai erblickte. Shō sah zu dem Dino-Fan. „Hey, Kenzan-kun! Hast du Aniki gesehen?“, fragte er gleich. „Wenn du von Jūdai redest,... Ich habe ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen-saurus“, antwortete Kenzan. Shō seufzte. „Ich frage mich, ob er vergessen hat, dass heute die Eröffnungszeremonie für das neue Schuljahr ist?“ „Nun, wo du es sagst... Die ist heute!?“, fragte Kenzan. Die Eingewöhnungswoche für die neuen Studenten war so schnell herum gegangen, dass er selber nicht mehr daran gedacht hatte. Shō musterte Kenzan, der seine üblichen Sachen trug. „Willst du etwa in den Klamotten zur Zeremonie?“ Kenzan blickte an sich herunter. „Was ist daran nicht in Ordnung?“, fragte er etwas verlegen. „Es ist schon in Ordnung so“, antwortete Shō. „Aber ich wollte heute etwas Neues tragen.“ Kenzan sah ihn an und dachte im ersten Moment, Shō würde die Obelisk Blue Uniform meinen, die er heute trug. „Ah stimmt. Du bist ja nun zu Obelisk Blue aufgestiegen-don. Herzlichen Glückwunsch noch mal“, sagte er deswegen. Shō schüttelte den Kopf. „Nein, meine Uniform ist nicht neu. Die hier ist neu!“ Er zog seine Brille kurz von der Nase und zeigte sie Kenzan. „Siehst du? Seit ich im dritten Jahr bin, hab ich das Gefühl gehabt, ich bräuchte eine Neue.“ Kenzan kratze sich verlegen am Kopf. „Ist das so-don?“ Ehrlich gesagt sah Shōs neue Brille genauso aus, wie die, die er zuvor getragen hatte. „Aber... Was ist nun mit Aniki?“, fragte Shō schließlich noch einmal. „Wenn er sich nicht beeilt, beginnt die Zeremonie ohne ihn!“ Jūdai lag in einer Wüste voller weißem Sand. Es stürmte leicht und über ihm am Himmel strahlten drei Sonnen. Langsam wachte er auf. „Wo... Wo bin ich hier?“, murmelte er leise. „Was ist das für ein Ort?“ Er konnte die Duel Academy sehen und dann bemerkte er seine Freunde: Sho, Kenzan, Asuka, Manjoume, Mitsuki und sogar Chronos-sensei. Schnell stand er richtig auf und rutschte den sandigen Abhang hinab zu seinen Freunden, die wie Skulpturen aus Sand wirkten. „Chronos-sensei! Manjoume! Asuka... Shō... Kenzan... Mitsuki... Was ist passiert, Freunde?“, fragte er verwirrt, doch keiner antwortete ihm. Er wollte Manjoume an der Schulter packen, aber dieser löste sich in diesem Moment auf, genauso wie auch all die anderen. Mit einem lauten Schrei wachte Jūdai auf und atmete schwer. Es war nur ein Alptraum gewesen. Zum Glück. Langsam setzte er sich auf und vernahm neben sich ein „Kuriii! Kuri!“ Der Braunhaarige drehte sich zu dem Verursacher des Geräusches, seinem Spirit-Partner Hane Kuriboh. „Hane Kuriboh. Verstehe, du hast mich aus diesem seltsamen Traum geweckt, nicht wahr?“ Hane Kuriboh nickte. „Ich frage mich, was das war...“, murmelte Jūdai langsam. Der sonst so fröhliche Student wirkte nachdenklich. „Kuri... Kuri...“, machte es wieder neben ihm und er sah auf und bemerkte, dass sein Partner in die Richtung der Treppe, die hinauf zum Dach der Academy führte, auf dem er sich mal wieder befand, blickte. „Was ist denn da?“, fragte er und entdeckte dann auch eine rot leuchtende Schweifspitze. Das Wesen, zu dem der Schweif gehörte, kam langsam um die Ecke und lief auf Jūdai zu. Es wirkte ein wenig wie eine blaue Katze mit roten Augen. Das, was am Ende seines Schweifs so leuchtete, war eine rote Kugel. „Ruby, Ruby!“, machte es und lief auf Hane Kuriboh zu. Dieser tippte den fremden Duel Spirit mit einem seiner Flügel an. „Was ist das denn? Ein Eichhörnchen?“, fragte sich Jūdai . Das Wesen schüttelte sich kurz wegen der Berührung seines Kopfs und sah dann auf, als die Stimme eines Jungens erklang. „Hey, Ruby!“ Fröhlich rannte der Duel Spirit in die Richtung, aus der die Stimme kam und kletterte dem Jungen, der bei der Treppe stand, auf die Schulter. „Hier bist du also hingelaufen?“, sagte dieser und lächelte den katzenartigen Duel Spirit an. Der Junge war in etwa in Jūdais Alter, ein wenig größer und hatte nackenlange, wuschelige petrolfarbene Haare. Er trug eine blaue Weste über einem weißen Hemd mit langen Rüschenärmeln, eine schwarze Hose und braun-weiße Stiefel. „Yo!“, rief Jūdai kurz und der Junge sah zu ihm. „Der Kleine heißt also Ruby?“ „Ja, sein Name ist Ruby Carbuncle“, antwortete der Junge. „Carbuncle?“, fragte Jūdai. Der Junge nickte grinsend. „Er ist ein legendäres Tier.“ „Legendär?“ Wieder nickte der Fremde lächelnd. „Ja. Und das ist also Hane Kuriboh?“ Er sah zu dem braunen Fellball mit den weißen Flügeln. Hane Kuriboh nickte fröhlich. „Das heißt also, du musst Yūki Jūdai sein!“ Jūdai nickte langsam und musterte den Fremden. „Das stimmt... Du kannst Hane Kuriboh also auch sehen?“ Der Junge nickte erneut. „Seit ich klein war, bin ich in der Lage, Duel Monster Spirits zu sehen. Ist bei dir doch auch so, oder?“ Jūdai nickte ebenfalls. „Ja, ich sehe sie auch, seit ich klein war.“ Er zuckte kurz auf. Er hatte sie schon als Kind gesehen, ja. Aber seit wann genau eigentlich? „Ach ja. Da fällt mir ein, ich habe dich noch nie hier gesehen. Bist du ein Neuling?“, fragte der Braunhaarige schließlich. Sein Gegenüber zuckte kurz auf und grinste dann wieder. „Nun, wenn du so fragst, bin ich wohl ein Neuling.“, antwortete er fröhlich. „Wirklich? Na dann, willkommen auf der Duel Academy!“, antwortete Jūdai strahlend. Die beiden Jungs gaben sich die Hände und sahen sich lange an. Irgendwie war in diesem einen Moment schon eine Verbindung entstanden, die Keiner der zwei sich erklären konnte. „Ich habe irgendwie ein seltsames Gefühl bei dir“, kam es von Jūdai. „Ja, mir geht’s genauso. Als wäre es nicht das erste Mal, dass wir uns begegnet sind.“ Sie sahen sich weiter lange in die Augen. Warmes Braun traf auf klares Smaragdgrün. Jūdai hatte wirklich das Gefühl, den Neuen schon ewig zu kennen. Plötzlich wurden die zwei Jungs aus ihren Gedanken gerissen, als Ruby Carbuncle und Hane Kuriboh sich zu prügeln begonnen hatten. Und dann tauchten auch plötzlich Shō und Kenzan noch auf. „Aniki!“ „Die Zeremonie beginnt gleich!“ Jūdai sah zu seinen Freunden und kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Oh, tut mir Leid! Ich hätte es beinahe komplett vergessen!“ „Wir müssen uns beeilen!“, rief Shō ihm zu. „Wir gehen schon mal vor-don!“, fügte Kenzan hinzu und beide stiegen die Treppe wieder hinab. Jūdai wandte sich an den Neuen. „Ich muss nun gehen. Man sieht sich!“ Damit rannte er seinen Freunden hinterher. Der Junge sah ihm lächelnd hinterher. Schließlich hatten sich alle in dem großen Hörsaal versammelt. Sowohl Lehrer, wie auch Studenten waren da und es wurde so lange aufgeregt getuschelt, bis Direktor Samejima eintrat und sich vor den Bildschirm in Leinwandgröße stellte. Hinter ihm standen Chronos und Napoleon. „Nun denn. Ab heute startet das neue Studienjahr. Ich möchte alle darum bitten, eure Entschlüsse und Vorsätze in euren Herzen zu bewahren und dieses Jahr ohne Bedauern zu beenden.“, begann Samejima. Kenzan blickte zu Manjoume, der eine Reihe über ihm saß. „Manjoume-senpai, bist du wirklich glücklich darüber, immer noch in Osiris Red zu sein-don?“ Manjoume zuckte mit den Schultern und winkte ab. „Als ob mich das interessiert. Wenn ich es so in Erwägung ziehe, könnte ich einen schwarzen Dorm bauen lassen.“ Er blickte zu Kenzan. „Aber warum bist du immer noch dort? Du bist doch in Ra Yellow!?“ Kenzan grinste. „Mir ist jede Unterkunft recht.“ Mitsuki, die zwei Plätze von Manjoume entfernt saß, seufzte kurz. „Ihr habt vielleicht Probleme.“ Manjoume sah zu ihr. „Was mischst du dich jetzt ein, Tachibana?“ Mitsuki verschränkte ihre Arme und lehnte sich zurück, ohne Manjoume anzusehen. „Immer dieses kindische Gerede wegen den Häusern und jedes Jahr der selbe Mist. Ich glaube, ich bin ganz froh, wenn das Jahr vorbei ist und ich mich endlich in der Pro-League anmelden kann.“ Manjoume zog eine Augenbraue hoch und grinste kurz fies. „Du willst doch nur in die Pro-Leauge wegen dem Kaiser.“ Mitsuki zuckte deswegen zusammen, lief knallrot an und stand auf. Einen Moment starrte sie Manjoume an. Nicht recht wissend, ob sie wütend oder verlegen sein sollte. Ob sie ihn anschreien oder es lassen sollte. Sie beließ es jedoch dabei und setzte sich wieder hin, als ihr bewusst wurde, dass sich einige andere Studenten neugierig zu ihr umgedreht hatten. „Lass ihn reden“, sagte Fubuki Tenjouin, der neben der rothaarigen Studentin saß und Mitsuki lächelte ihren besten Freund kurz nickend an. „Manjoume wird eh immer ein Idiot bleiben.“ Nun ergriff Napoleon kurz das Wort. „Als nächstes wird die Repräsentantin der neuen Studenten, Saotome Rei-kun, den Eid schwören-de aru.“ „Die?“, grummelte Manjoume, der sich von Mitsuki wieder abgewandt hatte und erinnerte sich nur zu gut daran, als Rei vor einer Woche einfach sein Badezimmer benutzt hatte. Kenzan sah Manjoume wieder grinsend an. „Da hast du all den Ärger auf dich genommen, um wieder zu Osiris Red zurückzukehren, nur um zu merken, dass die Kleine dein Zimmer benutzt-don“ Auch Jūdai grinste. Manjoume verschränkte seine Arme und sah grummelnd zur Seite. „Halt deine Klappe und geh zurück zu Yellow!“ Kenzan antwortete daraufhin nichts und zusammen mit Jūdai drehte er sich wieder nach vorn und sah nach unten, wo das Mädchen mit den langen dunkelblauen Haaren nach vorne lief. Alle klatschen und Rei hob ihre Hand. „Sensei! Als Neulinge werden wir den Regeln der Duel Academy folgen. Wir werden stolz auf uns als Duellanten sein und unsere Gegner respektieren. Und wir werden uns jeden Tag fleißig diese Dinge vor Augen halten. Das sage ich, Saotome Rei, Repräsentantin der Erstklässler.“ Nachdem sie ihre Rede beendet hatte, verbeugte sie sich kurz und ging dabei zu ihrem Platz, wobei die junge Studentin es sich nicht nehmen ließ, Jūdai zuzuzwinkern, als sie diesen in der Menge entdeckte. Jūdai zuckte zusammen, während Asuka plötzlich ziemlich eifersüchtig drein sah. „Du tust mir gerade echt Leid-don!“, grinste Kenzan und Jūdai wirkte schockiert. Mitsuki schnaubte wieder kurz. Ihr war es nur Recht, dass Rei sich mittlerweile in Jūdai verliebt hatte. Nachdem das Klatschen nach Reis Rede aufgehört hatte, meldete sich wieder Samejima zu Wort. „Nun denn, um dem Wunsch der Verbesserung der Fähigkeiten aller Studenten hier nachzukommen, haben wir neue Studenten für dieses Jahr eingeladen. Die Duel Academy ist eine Schule, die dabei helfen soll, die Entwicklung des Duellierens zu fördern und hat mittlerweile weltweit etablierte Branchen“, begann er und hinter ihm schaltete sich der große Bildschirm an, der eine Weltkarte zeigte. „Und dieses Jahr haben wir die Top-Studenten von jeder dieser Schulen zu uns eingeladen.“ „Wow! Das heißt, die Champions von all den ganzen Duel Academys da draußen, kommen hier her-saurus!?“, rief Kenzan begeistert. Auch Jūdai war kaum zu bremsen. „Klasse! Die kommen echt hier her?“ Fubuki stieß Mitsuki sanft mit dem Ellenbogen in die Seite. „Vielleicht ist da ja einer für dich dabei!“ Mitsuki drehte sich zu dem Braunhaarigen um. „Denk nicht mal dran. Wohin deine Verkupplungsversuche führen, haben wir ja schon oft genug gesehen und du weißt, dass ich-“ Fubuki grinste verlegen. „Schon gut, schon gut!“, warf er dazwischen. Obwohl es ihr sicher gut tun würde, Jemand anderen im Kopf zu haben als ihn, fügte er gedanklich noch hinzu. „Nun, ohne große Umschweife, werde ich euch die neuen Studenten nun vorstellen“, fuhr Samejima fort. „Der Repräsentant der East Academy: Amon Garam-kun!“ Wieder klatschen die Studenten, als ein rothaariger junger Mann mit Brille und einem freundlichen Gesichtsausdruck das große Podest betrat, auf dem Samejima mit den anderen Lehrkräften stand. Amon winkte mit einem schüchtern wirkenden Lächeln seinen neuen Kommilitonen zu und stellte sich rechts von Samejima. „Der Repräsentant der West Academy: Austin O'Brien-kun!“, führte Samejima weiter und Genannter betrat schweigend und ernst dreinblickend den Saal und stellte sich neben Amon. „Und der Repräsentant der South Academy: Jim Crocodile Cook-kun!“ Dieser trug sein Krokodil immer noch in den Armen wie eine Katze und betrat mit einem fröhlichen „Yay!“, den Saal. Dann stellte er sich neben Amon und Austin, die er beide so ziemlich überragte. „Und zu guter Letzt. Der Repräsentant der North Academy: Johan Andersen-kun!“ Alles brach in tosenden Beifall aus, doch niemand erschien. Samejima, Chronos und Napoleon blickten verwundert zu der Tür, durch die die anderen Champions hereingekommen waren. „Was ist los?“, fragte Chronos in den Saal. „Warum kommt niemand?“, fragte sich auch Napoleon. „Also ist er wirklich ein Geist?“, murmelte Amon vor sich hin. „Johan? Johan Andersen!?“, kam es von Mitsuki und Manjoume beinahe wie aus einem Mund. „Das... Kann das sein?“, murmelte Mitsuki. „Der Johan mit dem berühmten Gem Beast Deck?“, sagte Manjoume langsam. „Gem Beasts?“, fragte Jūdai. „Manjoume-senpai, Tachibana-senpai, kennt ihr ihn etwa-saurus?“, fragte Kenzan. „Ich habe Gerüchte über ihn und die Gem Beasts gehört“, antwortete Mitsuki schlicht und blickte zu Manjoume. „Du weißt ein bisschen mehr, oder?“ Manjoume zuckte kurz mit den Schultern, ohne das Mädchen eines Blickes zu würdigen. „Vor einiger Zeit hat die Manjoume Group fast ihr ganzes Vermögen benutzt, um die Gem Beast Karten von Industrial Illusions zu kaufen.“ „Manjoume-senpai, du tust immer noch so etwas?“, fragte Kenzan skeptisch. „Das ist ewig her!“, fuhr der Schwarzhaarige ihn an. Mitsuki verdrehte die Augen. „Und weiter?“, fragte Jūdai schnell, der schon den nächsten Streit unter seinen Freunden aufkommen sah. Manjoume beruhigte sich wie immer schnell wieder. „Nach den antiken Dokumenten, die von Industrial Illusions entdeckt wurden, hat der damalige Kaiser des römischen Reiches, Julius Caesar, als Zeichen der weltweiten Macht Roms sieben Edelsteine aus der ganzen Welt gesammelt und versucht, damit eine Tafel zu erschaffen. Aber auf dem Weg nach Rom geriet das Schiff, das die Steine mit sich fuhr, in einen schweren Sturm und die Edelsteine verschwanden im Meer. Nachdem Präsident Pegasus die Dokumente entdeckt hatte, benutzte er die sieben Bestandteile der Edelsteine, um sieben Karten daraus zu erschaffen.“ „Und das waren dann diese Gem Beasts?“, fragte Kenzan. Manjoume nickte. „Präsident Pegasus hat diese Karten aber nie verkauft. Stattdessen hat er sie einem Jungen geschenkt, der Champion bei einem Turnier geworden ist, das Industrial Illusions veranstaltet hatte.“ „Das muss dann also dieser Johan gewesen sein, der diese unglaublichen Karten bekommen hat?“, sagte Jūdai strahlend und drehte sich mit einem breiten Grinsen wieder nach vorn. „Wow! Ich hoffe, ich kann mich bald mit ihm duellieren!“ „Aber er ist nicht hier“, warf Kenzan ein, als plötzlich die Tür oben bei den Treppen aufging und der Junge mit den petrolfarbenen Haaren darin stand und ziemlich gehetzt atmete. Nach einer kurzen Verschnaufpause kratzte er sich verlegen grinsend am Hinterkopf. „Oh Mann! Ich bin total zu spät! Wie es aussieht, hab ich immer noch einen schlechten Orientierungssinn!“, rief er und lief die Treppe langsam runter,bis Jūdai, der ihn gleich wieder erkannte, ihn aufhielt. „Hey, Neuer!“ Der Junge blieb stehen und sah Jūdai an. „Ist die Eröffnungszeremonie hier?“ „Jūdai nickte. „Ja, aber... Hast du zufälligerweise einen Kerl namens Johan gesehen?“ Der Junge sah ihn schief an. „Johan? „Ehm, Jūdai-kun, er ist...“, mischte sich Samejima vorsichtig ein. Der Junge lachte verlegen und kratzte sich wieder am Hinterkopf. „Dieser Kerl namens Johan, nun ja, das bin ich!“ Ein erstauntes Raunen ging durch den Raum. Johan lächelte entschuldigend. „Sorry, ich wollte das nicht vor dir verheimlichen, aber es ist halt einfach, weil du dachtest, ich sei ein Neuling und so...“ Jūdai musste lachen. „Wirklich? Du bist ja einer!“ Johan grinste noch mal und rannte schließlich weiter die Treppe nach unten zum Podest. „Du hast ihn also schon vorher getroffen und er hat dir nicht gesagt, wer er ist?“, flüsterte Mitsuki in Jūdais Richtung. Jūdai drehte sich zu ihr um. „Na ja. Wie gesagt. Ich hab gedacht, er sei ein Neuer und irgendwie hatte ich auch nicht die Gelegenheit, ihn nach seinem Namen zu fragen.“ „Nun denn“, begann Samejima wieder, nachdem Johan sich halb vor Jim gestellt hatte und den Studenten noch einmal mit beiden Armen zuwinkte. „Dann lasst mich ihn noch einmal vorstellen. Repräsentant der North Academy: Johan Andersen-kun!“ Alles brach wieder in Beifall aus und Johan lief in Richtung Amons. „Sieht so aus, als würdest du doch existieren“, sagte Amon, der zu ihm sah und Johan wirkte etwas verwirrt. Dann blickte er zu Austin, der ihn mit seinem üblichen Blick bedachte. Johan lächelte verlegen aufgrund dieses „tödlichen“ Blickes. Auch Jim trat auf den Champ der North Academy zu. „So, du bist also Johan?“, sagte er breit grinsend und schüttelte einfach dessen Hand. „Hello, my friend.“ Das Krokodil, das Jim sich mittlerweile in einer speziellen Tragetasche auf seinen Rücken geschnallt hatte, brummte laut. Johan, dem das große Reptil jetzt erst auffiel, erschreckte sich und trat lieber ein paar Schritte zurück. „Das Krokodil lebt!“, rief Chronos, der das Wesen die ganze Zeit für ein überdimensionales Plüschtier gehalten hatte. Napoleon nickte fassungslos und sah auf, als eine weitere Person den Raum betrat: Ein sehr großer Mann, größer noch als Jim, mit strengem Gesichtsausdruck, schwarzen kurzen Haaren und blauer Militäruniform. Ein Blick auf diesen Mann verriet sofort, dass mit diesem wohl nicht gut Kirschen essen war. Samejima sah zu dem Mann und blickte dann zu seinen Studenten. „Außerdem möchte ich euch noch Jemanden vorstellen. Er kommt ebenso von der West Academy und wird dieses Jahr einen speziellen Kurs leiten: Professor Cobra!“ Professor Cobra schritt wortlos an Johan vorbei, der sich nun doch neben Jim gestellt hatte und blieb vor Samejima stehen. Beide nickten sich kurz zu als Zeichen, dass Cobra nun das Wort hatte. „Guten Tag, Ladies und Gentlemen.“, begann er mit seiner tiefen Stimme. „Normalerweise würden Sie nun wieder endlosen Reden und Grüßen zuhören müssen. Aber dem ist nicht so. Nicht bei mir. Sie werden das alles dieses Jahr nicht brauchen. Statt dem üblichen, dummen Gequatsche wird es richtige Kämpfe geben. Das ist meine Politik.“ „Puh. Wird das jetzt eine Militäreinrichtung oder was?“, murmelte Mitsuki und verschränkte wieder ihre Arme. „Na, immerhin ist dieser Lehrer leicht zu verstehen“, sagte Jūdai, der aber selber noch ziemlich skeptisch dreinblickte. „Einen Tee würde ich trotzdem nicht mit dem trinken wollen“, mischte sich Shō etwas verunsichert ein. „Und deswegen lasst uns ohne Umschweife mit dem Vorführungskampf beginnen!“, fuhr Cobra fort. Wieder ging ein Raunen durch den Saal. Mit so etwas Plötzlichem hatte keiner gerechnet. „Ein Vorführungskampf?“, kam es von Chronos und Napoleon. „Ich habe davon gar nichts gewusst!“ Cobra störte sich nicht groß an der erstaunten Reaktion aller und fuhr seelenruhig fort. „Die Gegner, die den Kampf bestreiten, werden von mir persönlich ausgewählt.“ Er grinste so minimal, dass es keiner mitbekam. Der, an dem ich gerade das meiste Interesse habe, ist... „Johan Andersen!“ Johan zuckte perplex auf und trat ein wenig neben Jim hervor. „Ich?“ „Und sein Gegner wird sein...“, führte Cobra weiter. Manjoume stand einfach schon auf, sich sicher, dass er es sein würde. „Natürlich i-“ „Yūki Jūdai!“ Manjoume ließ sich wieder auf seinen Platz fallen. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Mitsuki sah zu dem Schwarzhaarigen und kicherte. „Lach nicht!“, herrschte Manjoume sie mit roten Wangen an und Mitsuki bleckte ihm kurz die Zunge. „Tja, Hochmut kommt eben vor dem Fall.“ Jūdai war fröhlich von seinem Platz gesprungen. „Das neue Jahr hat gerade erst angefangen und darf mich mit einem Kerl duellieren, der ein legendäres Deck besitzt? Ich hab so ein Glück!“ „Warum hat der nicht mich dran genommen?!“, grummelte Manjoume weiter, der versuchte, Mitsukis bissige Kommentare zu überhören. Diese lachte ihn immer noch aus. Neben Manjoume erschien der Duel Spirit seines gelben Ojamas. „Bitte beruhig dich, Aniki...“, sagte dieser, was außer Manjoume, Jūdai und Johan aber niemand hören konnte. Sehen konnte den kleinen gelben Kobold, außer den Dreien, ja auch niemand. Manjoume stand wieder von seinem Platz auf und fauchte den gelben Ojama an. „Ich bin aber der GeneX-Champion!“ Alle Studenten drehten sich verwirrt zu dem Schwarzhaarigen um. Jūdai und Kenzan drehten sich zu Manjoume und versuchten, ihn zu beschwichtigen. „Er hat also auch ein paar seltsame Freunde“, murmelte Johan grinsend vor sich hin. Schlussendlich standen Jūdai und Johan nebeneinander vor Professor Cobra. „Bitte strecken Sie beide Ihren rechten Arm aus“, sagte dieser. Beide Jungs taten, was der Professor sagte und dieser holte zwei seltsame silberne Armbänder hervor, die vom Design her ein wenig wie Uhren wirkten. Nur mit dem Unterschied, dass der breite Teil des Armbandes blau war und leicht glänzte. „Was ist das?“, fragte Jūdai, nachdem Professor Cobra ihm und Johan die seltsamen Armbänder angelegt hatte. „Nur ein kleines Präsent von mir zum Start des neuen Schuljahres“, meinte dieser schlicht und wandte sich wieder an die Allgemeinheit „Nun denn. Das Duell wird in einer Stunde stattfinden.“ Damit verließ er fürs Erste das Podest. Nach und nach standen die meisten Studenten auf, um sich draußen noch ein wenig die Beine zu vertreten. Manche blieben auch einfach in dem Saal sitzen. Doch egal ob draußen oder drinnen, überall wurde getuschelt und über die neuen Studenten und den neuen Lehrer gesprochen. Mitsuki ging an einer Gruppe Mädchen vorbei, die schon jetzt lautstark darüber diskutierten, wer von den vier Austauschstudenten der Süßeste war. „Also dieser Jim von der South Academy sieht ja schon ziemlich heiß aus. So groß und sportlich, aber das Krokodil macht mir etwas Angst.“ „Das stimmt. Aber mich würde auch mal interessieren, was mit seinem rechten Auge ist. Warum es bandagiert ist. Mhh... Und dieser Amon Garam sieht ja auch ziemlich nett aus. Der gefällt mir fast noch ein bisschen mehr!“ „Oh jaa! Oder Johan! Bin echt auf das Duell nachher gespannt! Der sieht zum Quietschen niedlich aus! Aber dieser O'Brien oder wie der heißt, wirkt irgendwie unheimlich. Der guckt so böse. Genauso wie der neue Professor.“ Mitsuki lauschte der Unterhaltung der Mädchen, unter denen sich auch Asukas Freundinnen Junko und Momoe befanden, eine Weile und entschied sich dann dazu, an die frische Luft zu gehen. Die Champions der jeweiligen Academy wirkten schon interessant und neugierig auf das bevorstehende Duell war sie auch, aber sie würde sich sicher an keinen der Vier heran schmeißen, wie es vielleicht einige andere Mädchen versuchen würden. Langsam schritt sie wieder Richtung Leuchtturm zurück und achtete kaum darauf, wo sie hin lief, bis sie mit jemandem zusammenpralle und auf ihren Allerwertesten fiel. „Oh, I'm sorry! Are you alright?“, hörte sie eine Männerstimme sofort fragen und sah auf. Es war Jim Crocodile Cook, der vor ihr stand und ihr sofort gentlemanlike seine Hand entgegenstreckte, um ihr aufzuhelfen. Mitsuki nickte kurz, nahm zaghaft seine Hand und ließ sich hochziehen. „Alles okay, danke“, nuschelte sie. „Hab nicht aufgepasst, wo ich langlaufe.“ Jim schüttelte kurz den Kopf. „Don't worry about that!“, sagte er nur fröhlich grinsend und musterte die Studentin kurz. „Darf ich fragen, wie du heißt?“ Mitsuki sah ihn an und hob kurz eine Augenbraue. „Und was bringt es dir, wenn ich dir meinen Namen verrate?“, fragte sie trocken, aber kicherte dann. „Quatsch! Natürlich. Ich bin Tachibana Mitsuki.“ „Mitsuki also? Nice to meet you“, antwortete Jim und schüttelte die Hand der Studentin, die er immer noch hielt. Dann ließ er jedoch los und stemmte seine Hände in die Hüften. „It's a very nice place here. Mir gefällt es total hier. Das Meer, der Strand, der Vulkan, die Klippen. Hätte nicht gedacht, dass die japanische Duel Academy auf so einer schönen Insel ist.“ Mitsuki lächelte leicht. „Es ist wirklich schön hier. War auch erstaunt, als ich hier hergekommen bin vor zwei Jahren. Ich komme ja aus der Großstadt und musste mich erst einmal daran gewöhnen, plötzlich auf einer Insel zu leben, trotz dass wir hier ja auch alle recht komfortabel leben.“ „So, ein echtes City Girl also?“, meinte Jim amüsiert und stopfte seine Hände in die Hosentaschen. „Ich finde die Natur ja viel aufregender als die Stadt zumal ich kein großer Fan von Hektik bin und es lieber gemütlich hab.“ Er lachte kurz und Mitsuki musste feststellen, dass der Champ der South Academy tatsächlich ziemlich niedlich war. Vor allem wenn er lachte und noch dazu konnte er ziemlich gut japanisch, wenn man mal davon absah, dass er zwischendurch immer wieder auf Englisch sprach, was aber auch recht süß war. „Lust, mich etwas herumzuführen?“, fragte Jim schließlich und Mitsuki sah ihn kurz überrascht an, aber nickte langsam. „Warum nicht?“ Maya Rodríguez sah sich bedacht auf der Insel um. Cobra hatte ihr aufgetragen, während der Eröffnungszeremonie das Gelände zu erkunden und abzuchecken. Wie ein Panther schlich sie geschmeidig durch den Wald, mit der Hand an der Halterung ihrer Duel Disc. Sie musste aufpassen, dass kein Lehrer sie sah und zum Direktor schleifte. Da sie nicht angemeldet war, könnte das für Unannehmlichkeiten sorgen und Cobra würde es nicht gutheißen, wenn einer seiner Schüler auffiel. Sie war nur hier, um Austin ein wenig unter die Arme zu greifen und Cobra dabei zu helfen, seine üblichen Methoden durchzusetzen, wie sie es von der West Academy gewohnt waren. Sie hörte ein Rascheln und sprang an einen niedrig hängenden Ast, an dem sie sich hochzog und hinaufkletterte. Sie sah nach unten, gespannt, was da aus dem Busch kommen würde, doch es war nur eine dicke, getigerte Katze. Pharaoh gähnte laut, wobei kurz ein helle Lichtkugel aus seinem Mund schwebte, die der Kater aber sofort wieder verschluckte. Für einen Moment kratzte er sich an seinem rechten Ohr und blickte hoch zu Maya. Dann lief er weiter. Maya sprang von dem Ast herab und setzte ihren Weg fort, sich darüber wundernd, was das eben für ein Licht gewesen war. Als ein erneutes Rascheln ertönte, versteckte sie sich hinter einem breiten Baumstamm und beobachtete, wer nun hier herumschlich. Es war Amon Garam, der sich ebenso vorsichtig auf dem Gelände umsah. Was wollte dieser Kerl eigentlich hier? Sie zuckte auf, als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte und zog reflexartig ein Messer aus einer der Taschen an ihrem Gürtel, das sie vor sich hielt. „Ich bin es nur“, flüsterte Austin, die Spitze des Messers nur eine Handbreit von seiner Nase entfernt. Maya steckte das Messer schnell wieder in die Tasche zurück und sah ihn an. „Wie lief die Eröffnungsfeier?“ Austin warf ebenso einen kurzen Blick in Richtung Amon, der aber schon langsam weiterging. Dann sah er zu seiner Kameradin. „Cobra hat die Survival-Duelle eröffnet. Er hat auch schon gleich zwei Studenten für den Eröffnungskampf herausgesucht, der jetzt bald anfängt“, murmelte er leise und erzählte Maya die genaueren Details. Als er geendet hatte, schwieg sie kurz. „Dieser Johan Andersen hat sich also doch noch gezeigt? Ich würde mir sein Duell ja wirklich gerne ansehen.“ Austin sah ihr kurz in die Augen. „Komm ruhig mit mir. Ich suche einfach einen Platz, wo du dich unbemerkt hinsetzen kannst.“ Maya errötete kaum merklich und nickte. „Danke.“ Derweil lief auch Professor Cobra durch den Wald. Mit einem Kompass in der Hand erreichte er schließlich sein Ziel: Ein Haus, das aussah wie eine alte Militärbasis. Langsam betrat er das ungenutzte Gebäude und öffnete den augenscheinlichen Kompass, aus dem ein grelles, orangegelbes Licht hervortrat. Ein kurzes, zufriedenes Grinsen umspielte seine Lippen. Schließlich war es soweit. Alle, außer Cobra, versammelten sich wieder in dem großem Hörsaal und warteten darauf, dass das Duel losging. Jūdai und Johan traten nach einer Weile vor, stellten sich gegenüber und aktivierten ihre Duel Discs. Shō, Kenzan, Manjoume und Asuka sahen gespannt zu. Nach einer Weile trat auch Mitsuki mit Jim ein, der sofort zu Amon ging, der am obersten Gelände stand. Mitsuki setzte sich zu ihren Freunden und auch Austin kam unbemerkt mit Maya herein, die er in eine unauffällige Ecke lotste. Anschließend gesellte er sich zu Jim und Amon. „Johan! Ich bin schon total aufgeregt. Der Gedanke daran, mich gleich mit dir zu duellieren, macht mich total hibbelig!“, rief Jūdai strahlend. „Geht mir auch so! Ich kann's kaum abwarten!“, antwortete Johan nicht minder begeistert. Währenddessen war Cobra in dem Raum angelangt, wo er hinwollte. Er legte den Koffer, den er mit sich trug, auf den Boden und holte etwas heraus, dass im ersten Moment wie eine Lavalampe aussah. Er stellte das Ding mit der orangegelben Flüssigkeit innen drin, auf den Boden, wo die Flüssigkeit zu leuchten begann und immer greller wurde. Leicht grinsend trat Cobra ein paar Schritte zurück und beobachtete das Spektakel. Das Duell ging nun los. Jūdai und Johan zogen jeweils fünf Karten und Johan fing an und zog seine sechste Karte. „Mein Zug!“ „Ob das ein Gem Beast ist!?“, rief Manjoume gespannt von seinem Platz aus. Auch die anderen waren aufgeregt, was Johan wohl rufen würde. „Ich rufe das Gem Beast 'Emerald Turtle' in Verteidigungsposition!“, rief Johan und beschwor sein erstes Monster. Ein wunderschönes, smaragdgrünes Licht erhellte den Saal, als das Hologramm des Gem Beasts auf dem Feld erschien. So schön, dass Rei und Mitsuki beide ins Staunen kamen. Emerald Turtle hatte sich noch in seinem Panzer zurückgezogen. Jūdai betrachtete baff das Gem Beast vor sich. „Das ist der Wahnsinn!“ Jim pfiff leise und Austin, sowieso Amon wirkten auch ziemlich sprachlos, angesichts des seltenen Monsters. „Das ist also ein Gem Beast...“, murmelte Mitsuki leise, während Maya einige Plätze weiter oben total gespannt an ihrem Daumennagel kaute. „Und ich habe so gut geschlafen, Johan...“, murmelte Emerald Turtle, was aber mal wieder niemand außer Johan, Jūdai und Manjoume hören konnte. „Was ist das für ein Ort?“ Johan sah zu seinem Gem Beast. „Das ist die Duel Academy. Ich habe dir schon davon erzählt.“ Die gelben Augen des Gem Beasts leuchteten in dem Panzer kurz freudig auf. „Verstehe. Hier sind wirklich viele Kinder mit diesem gewissen Blick in den Augen.“ Johan grinste. „Ich vertrau auf dich, also gib dein Bestes! Außerdem dürfen wir unseren heutigen Gegner nicht unterschätzen. Andernfalls werden wir schneller besiegt, als wir gucken können.“ Emerald Turtle sah zu Jūdai. „Verstehe... Er sieht wirklich stark aus...“ Jūdai wirkte nun erst recht begeistert. „Wahnsinn! Du kannst mit deinen Spirits sogar während einem Duell reden!“ „Weil sie meine Freunde sind“, antwortete Johan lächelnd. „Genauer genommen sogar meine Familie!“ „Duel Monster sind also deine Familie?“, fragte Jūdai ebenso lächelnd und freute sich noch mehr. „Du gibst ja echt interessante Sachen von dir!“ „Was reden die Zwei da-don?“, kam es von Kenzan verwirrt. „Nichts wichtiges“, antwortete Manjoume trocken „Ich lege noch eine Karte verdeckt. Turn End!“, sagte Johan schließlich und beendete seinen Zug. Nun war Jūdai dran. „Mein Zug! Draw!“ Er zog eine Karte und sah sich seine anderen Karten in der Hand genauer an. Dann sah er zu Johan. „Ich beschwöre 'Neo-Spacian Aqua Dolphin' in Angriffsposition!“ Das Hologramm des außerirdischen Delphins erschien auf dem Feld und Johans Augen leuchteten. „Er ist unglaublich! Das ist also einer von den 'Neo-Spacian'? Diesen Helden aus dem Weltraum, über die ich Gerüchte gehört habe?“ „That's great!“, rief Jim einfach, der schon jetzt hin und weg von dem Duell war. Mitsuki sah kurz zu ihm hoch und kicherte leicht. Fubuki, der wieder neben ihr saß, pikste sie grinsend an. „Wie war das nochmal?“ Mitsuki zog an seinem Ohr. „Ich hab ihm nur das Campus-Gelände gezeigt!“ Amon lachte leise. „Legendäre Ungeheuer gegen Außerirdische? Das dürfte interessant werden.“ „Ich sende eine Karte von meiner Hand auf dem Friedhof, um Aqua Dolphins Effekt zu aktivieren!“, sagte Jūdai und schickte eine Karte aus seiner Hand in das Friedhofsfach seiner Duel Disc. Durch den Effekt konnte sich Jūdai Johans Karten in dessen Hand ansehen und ein Monster zerstören, dessen Angriff niedriger war, als der von Aqua Dolphin. „Ich wähle das Monster mit 300 Angriff und zerstöre es! Dadurch werden dir 500 Lebenspunkte abgezogen!“ Das Monster, das es erwischte, war Ruby Carbuncle. Johans Lebenspunkte fielen auf 3500. „Du verdammter...! Du hast mein Ruby zerstört!“, beschwerte sich Johan nicht gerade begeistert. Verständlicherweise. Immerhin war Ruby sein Liebling. „Als nächstes aktiviere ich von meiner Hand die Zauberkarte 'Oversoul'!“, fuhr Jūdai fort. „Dadurch kann ich von meinem Friedhof einen normalen 'Elemental Hero' spezial-beschwören!“ „Also war das, was du zuvor auf den Friedhof gelegt hast...“, kam es von Johan baff. Jūdai grinste. „Zeig dich, 'Elemental Hero Neos'!“ Der starke Elemental Hero erschien als Hologramm auf dem Feld. „Das ist also Neos?“, rief Johan. „Er ist so verdammt cool! Wenn wir nicht mitten in einem Duell wären, würde ich ihn um ein Autogramm bitten!“ Jūdai musste leicht lachen, wegen dieser Aussage und auch das Publikum konnte sich ein allgemeines Grinsen nicht verkneifen. „Ich habe nur darauf gewartet, dass du noch ein neues Monster beschwörst!“, meinte Johan mit einem Grinsen auf den Lippen. „Was?“, kam es von Jūdai überrascht. „Ich aktiviere meine Falle! 'Induced Summon'! Wenn ein Monster auf der Spielfeldseite meines Gegners spezial-beschwört wird, können beide Spieler von ihrer Hand ein Monster mit Level vier oder niedriger spezial-beschwören!“ Jūdai lachte erleichtert. „Hahaha! Du hast mir gerade echt Angst gemacht! Für einen Moment habe ich echt gedacht, du wirst Neos zerstören!“ Emerald Turtle lachte ebenfalls leise. „Als ob Johan eine Person wäre, die so etwas tun würde!“ „In meinem Deck gibt es, abgesehen von Konterkarten, keine Karten, die die Karten meines Gegners zerstören.“, antwortete Johan. Jūdai sah Johan baff an. „Es ist einfach, ein Monster mit einem Effekt zu zerstören. Aber es ist dasselbe, als würde ich das Potenzial meines Gegners versiegeln, bevor ich überhaupt in der Lage war, es zu sehen“, antwortete Johan. „Ich will immer erst sehen, was mein Gegner drauf hat! So können beide Seiten ihre wahre Stärke zeigen. Das ist die Art von Duell, nach der ich strebe!“, erklärte Johan. „Wow! Du bist wirklich ein interessanter Kerl!“, antwortete Jūdai. Johan grinste. „Hehehe. Dann los, Jūdai! Ruf ein neues Monster!“ Das ließ sich der Osiris Red Student nicht zweimal sagen und nickte. „Dann los! Zeig dich, 'Neo-Spacian Gran Mole'!“ Der außerirdische Maulwurf mit den Bohrern auf den Schultern erschien auf dem Feld in Angriffsposition. „Gut! Der, den ich rufe, ist das Gem Beast 'Cobalt Eagle'!“, rief Johan und das Hologramm eines Kobalts erschien, aus dem der schöne Adler hervortrat. „Huch? Hier sind ja heute so viele Leute!“, rief dieser und stellte sich in Verteidigungsposition. „Werde bloß nicht übermütig, Eagle!“, kommentierte Emerald Turtle das aufgeregte Geplapper seines Kollegen. Während Napoleon und Chronos aufgeregt vor sich hin diskutierten, blickte Samejima, der neben den beiden saß, zu dem freien Platz rechts von sich, wo eigentlich Cobra sitzen sollte, und fragte sich, wo dieser nur blieb. „Also los, Neos! Greif Emerald Turtle an!“, rief Jūdai, der nun seine Battle Phase begonnen hatte. Neos zerstörte mit einem Hieb Emerald Turtle. „Und nun! Gran Moles Attacke!“ Auch dieser besiegte Cobalt Eagle, sodass Jūdai Johans Lebenspunkte nun mit Aqua Dolphin direkt angreifen konnte. Johan verlor dadurch 600 weitere Lebenspunkte, so dass seine Gesamtlebenspunkte nur noch 2900 betrugen. „Juhu, er hat die Gem Beasts besiegt-don!“, rief Kenzan aus, der eh kaum daran zweifelte, dass Jūdai gewinnen würde. Doch Manjoume blickte dem ganzen eher kritisch entgegen. „Nein...“, murmelte er, während sich auf dem Duell-Platz langsam der Rauch nach dem Angriff legte. Auch Jūdai war erstaunt, als er feststellte, dass die Gem Beasts, statt zu verschwinden, stattdessen sich in die Edelsteine zurückverwandelt hatten, die sie repräsentierten und nun in der Zauber- und Fallenkarten Zone Johans lagen. „Ich dachte, wir hätten die Gem Beasts besiegt...“, murmelte Jūdai. „Tut mir Leid, aber das ist die spezielle Fähigkeit, meiner Gem Beasts. Wenn sie besiegt werden, kristallisieren sie und verbleiben in meiner Zauber- und Fallenkarten Zone“, antwortete Johan grinsend. „Was!?“, kam es baff von Jūdai. „Das heißt, so lange die Kristalle nicht zerstört werden, können die Gem Beasts gar nicht besiegt werden...!“, sagte Asuka. „Sie sind wirklich etwas ganz Besonderes, diese Gem Beasts. Ich habe noch nie faszinierendere Monster gesehen!“, murmelte Mitsuki. Auch Maya verfolgte weiterhin gebannt das Duell und hatte noch gar nicht gemerkt, dass Cobra immer noch fehlte. „Wonderful!“, rief Jim begeistert und Amon hatte sich mit den Händen am Gelände abgestützt. „Ich habe noch nie etwas Derartiges gesehen.“ Selbst dem schweigsamen Austin stand ein Anflug von Erstaunen ins Gesicht geschrieben. „Das ist einfach der Wahnsinn! Hammer!“ Jūdai bekam sich vor Begeisterung mal wieder kaum mehr ein. „Deine Monster sind wirklich großartig!“ „Das ist eben die Macht der Gem Beasts. Die Kraft, niemals aufzugeben, die wir alle haben!“, antwortete Johan. Beide Kontrahenten starrten sich an. Gespannt darauf, wie dieses Duell weitergehen würde und was der Gegner noch so zu bieten hatte. Derweil stand Professor Cobra vor der vermeintlichen Lavalampe, die zu riesiger Größe gewachsen war und grell leuchtete. Eine schwarze Flüssigkeit sprudelte aus dem unheimlichen Etwas heraus und umhüllte es. Cobra lachte vor sich hin. Niemand würde ihn von seinem Plan abbringen. ------------------------------------------------------------------------------------------------ Erklärungen und Übersetzungen: Jim hat in der japanischen Originalfassung die Angewohnheit, zwischendurch immer mal auf Englisch zu reden. (Was im übrigens sehr süß klingt, bedingt durch den japanischen Akzent des Sprechers ^^) Kenzan hat wie bereits erwähnt, im Japanischen die Angewohnheit, fast jeden Satz mit "don" oder "saurus" zu beenden. Allgemein haben viele Charaktere im japanischen gewisse Redegewohnheiten. So benutzt Napoleon oft am Ende eines Satzes die Silben "de aru" und Chronos die Silben "Na no ne", was so viel heißt, wie: "Ist es nicht so?" Kartennamen: Gem Beasts (Die direkte Übersetzung von "Hōgyokujū") - Kristallungeheuer Ruby Carbuncle - Rubin Karfunkel Emerald Turtle - Smaragdschildkröte Cobalt Eagel - Kobaltadler Neo-Spacian Aqua Dolphin - Neo-Weltraum Aqua Dolphin Neo-Spacian Gran Mole - Neo-Weltraum Grand Mole Elemental Hero Neos - Elementarheld Neos Induced Summon - Ausgelöste Beschwörung Oversoul - Oberseele Kapitel 2: Neo-Spacian Vs. Gem Beasts ------------------------------------- Kapitel 2: Neo-Spacian Vs. Gem Beasts Immer noch starrten sich Johan und Jūdai an, während die Zuschauer immer noch überwältigt von Johans Gem Beasts und deren spezieller Fähigkeit waren. „They're really wonder monsters!“, kommentierte Jim begeistert vor sich hin. Mitsuki sah erneut kurz zu ihm und kicherte wieder. Hörte jedoch sofort auf, als sie zur Seite sah und in Fubukis braune Augen starrte, der ihr so nah gekommen war, dass sich ihre Nasen fast berührten. Er grinste breiter als jede Grinsekatze und Mitsuki drückte ihm ihre Hand ins Gesicht, schob ihn so von sich weg, und blickte wieder nach vorn. „Lass das!“, meinte sie wieder trocken. Fubuki rückte wieder weg und rieb sich lächelnd sein Gesicht. „Idiot“, murmelte Mitsuki noch und sah wieder gespannt dem Duell zu. „Nun bin ich wieder dran! Draw!“, rief Johan und zog eine Karte. „Zeig dich, 'Gem Beast Amethyst Cat!'“ Aus dem gerufenen Amethysten wurde eine große, rosafarbene Katze, die sich gleich zu Johan umdrehte. „Ah, hallo Johan. Du scheinst heute gut in Form zu sein“, sagte sie mit angenehmer weiblicher Stimme. „Sieht nach einem guten Kampf aus.“ Johan sah zu Amethyst Cat und lachte. „Sieht danach aus.“ Dann sah Amethyst Cat zu Jūdai und knurrte: „Ich werde keine Gnade bei jenen zeigen, die Johan Leid zufügen!“ Jūdai trat einen Schritt zurück. „Sie macht mir Angst...“, murmelte er. „Ich aktiviere die Zauberkarte 'Gem Guidance'!“, rief Johan. „Wenn ich zwei Gem Beasts in meiner Zauber- und Fallenkartenzone habe, kann ich ein weiteres Gem Beast von meinem Deck spezial-beschwören und mein Gegner darf eine Karte ziehen!“ Jūdai nickte und zog eine Karte, während Johan sich sein Deck durchsah und eine Karte herauszog. „Du bist dran, 'Gem Beast Topaz Tiger!'“, rief er der junge Norweger sein nächstes Monster und aus dem gelben Topas wurde ein weißer Tiger. Dieser sah auch zu Johan. „Ich habe gewusst, dass du mich auswählen wirst“, sagte er. Johan grinste kurz und sah zu Jūdai. „Wenn Topaz Tiger ein Monster angreift, erhöht sich sein Angriff um 400 Punkte. Also los, Topaz Tiger! Topaz Bite!“ Topaz Tigers Angriffspunkte stiegen von 1600 auf 2000 und er stürzte sich auf Jūdais Aqua Dolphin, der zerstört wurde. Somit sanken Jūdais Lebenspunkte von 4000 auf 2600. Doch das war erst der Anfang. „Hey, ich bin auch noch dran!“, meinte Amethyst Cat und Johan nickte. „Wenn ich Amethyst Cat's Angriff halbiere, kann ich mit ihr meinen Gegner direkt angreifen!“ Amethyst Cats Angriff fiel von 1200 auf 600 und sie stürzte sich auf Jūdai. „Amethyst Nail!“, rief Johan und die rosafarbene Katze fuhr ihre Krallen aus und verpasste Jūdai ein paar schöne, holographische Kratzer im Gesicht, die aber natürlich sofort wieder verschwanden. „Das sah schmerzhaft aus“, murmelte Mitsuki und sah kurz zu Rei, die sogar die Augen zusammengekniffen hatte. „Das ist gar nicht gut. Seine Lebenspunkte sind jetzt schon zur Hälfte unten“, meinte Asuka, während Jūdais Lebenspunkte von 2600 auf 2000 fielen. Amethyst Cat war zu Johan zurückgesprungen und grinste. „Tja. So ist das Leben.“ Johan nickte. „Gute Arbeit, ihr zwei. Ich lege eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“ Jūdai, der sich von dem Angriff erholt hatte, zog eine Karte. „Los geht’s! Ich rufe 'Neo-Spacian Flare Scarab!“ „Ein neuer Neo-Spacian!“, kam es von Johan wieder begeistert. Jūdai sah zu Neos und Flare Scarab. „Neos! Flare Scarab! Contact Fusion!“, rief er und die beiden außerirdischen Helden verschmolzen miteinander. „Zeig dich, 'Flare Neos'!“ Johans Augen strahlten. „Wow! Flare Neos sieht auch total cool aus!“ Jūdai grinste. „Und Neos' Bühne ist hier! Ich benutze die Feldzauberkarte 'Neo Space'!“ Die ganze Duell-Arena wurde in eine bunt schimmernde Sphäre getaucht. „Für jede Zauber- und Fallenkarte auf dem Spielfeld erhöhen sich Flare Neos' Angriffspunkte um 400 Punkte. Außerdem erhöhen sich diese durch den Effekt von Neo Space noch einmal!“, rief Jūdai, dessen Monster nun statt 2500 Angriff 4600 hatte. „Wow!“, sagte Johan weiterhin begeistert. „Mach mal halblang, Johan! Jetzt ist nicht die Zeit, die Monster deines Gegners zu bewundern!“, mischte sich Amethyst Cat ein. Johan grinste verlegen. „Da hast du recht. Ein Angriff von 4600 ist nicht ohne. Er hat sich eure Fähigkeit wirklich zu Nutze gemacht...“ „Johan hat nur noch 2900 Lebenspunkte!“, meinte Kenzan und Shō nickte. „Wenn Aniki mit Flare Neos angreift, wird er das Duell für sich entscheiden.“ „Na, warten wir erst einmal ab!“, sagte Mitsuki. „Vielleicht hat Johan noch ein Ass im Ärmel.“ „Flare Neos! Greif Amethyst Cat an! Burn to Ashes!“, rief Jūdai. „Ich aktiviere meine Fallenkarte! 'Last Resort'!“, entgegnete Johan. „Hab ich es doch gewusst.“, nuschelte Mitsuki. „Wenn ein gegnerisches Monster angreift, darf ich eine Feldzauberkarte aus meinem Deck aktivieren. Und wenn eine gegnerische Feldzauberkarte auf dem Feld ist, dann darf mein Gegner eine Karte von seinem Deck ziehen“, sagte Johan und Jūdai zog eine Karte. „Von meinem Deck aktiviere ich die Feldzauberkarte 'Ancient Rainbow City – Rainbow Ruins!'“ Jūdais Neo Space wurde dadurch zerstört und an dessen Stelle befanden sich die zwei Jungs nun in einem holographischen Kolosseum. „Damit geht der Angriff von Flare Neos wieder runter“, sagte Johan und der Angriff von Jūdais Monster fiel auf 3700. „Und dann aktiviere ich den Effekt von Rainbow Ruins. Wenn sich mindestens zwei Gem Beasts in meiner Zauber- und Fallenkartenzone befinden, halbiert sich der Schaden, den ich bekomme!“, führte Johan weiter und steckte dann den Angriff von Flare Neos ein, der Johans Lebenspunkte auf 1650 fallen ließ. Amethyst Cat wurde besiegt und kristallisierte sich in Johans Zauber- und Fallenkartenzone. „Nicht übel!“, rief Jūdai grinsend. „Ich glaube, dieses Duell wird sich nicht so einfach entscheiden.“ Der Braunhaarige sah kurz zu seinen Monstern und dann wieder zu Johan. „Ich lege Gran Mole in die Verteidigungsposition.“ „Und weil Neo Space zerstört wurde, geht Flare Neos in dein Deck zurück!“, erinnerte ihn Johan und das Hologramm von Jūdais stärkstem Monster verschwand vom Feld, während Jūdai die Karte zurück ins Deck legen musste. „Mein Zug ist beendet“, sagte Jūdai schlicht. „Das ist wirklich ein atemberaubendes Duell-na no ne!“, kam es von Chronos. „Ich hocke hier schon wie auf heißen Kohlen-de aru!“, stimmte Napoleon ihm zu. Samejima nickte kurz und sah zur Seite, wo der Platz von Professor Cobra immer noch leer war. „Aber der, der dieses Duell veranstaltet hat, fehlt immer noch. Ich frage mich, wo Professor Cobra nur hingegangen ist...“ Auch Maya hatte mittlerweile gemerkt, dass ihr Lehrer immer noch nicht zurück war. Aber sie störte sich nicht dran. Vermutlich ging er wichtigen Dingen nach und so musste sie wenigstens nicht mit Ärger rechnen, falls Samejima sie entdecken sollte oder irgend ein Student sie darauf ansprach, wer sie war. „Das war echt gefährlich, aber ich hab's irgendwie noch geschafft!“, murmelte Johan eher zu sich selbst, als er dran war und zog. „Ich aktiviere meine Zauberkarte 'Rare Value' Wenn sich eins oder mehr Gem Beasts in meiner Zauber- und Fallenkartenzone befinden, ist es mir gestattet, zwei Karten zu ziehen, wenn ich eines von ihnen auf den Friedhof schicke!“ Johan nahm die Karte von Emerald Turtle von seiner Duel Disc und ließ sie in den Friedhof wandern. „Ich überlasse dir den Rest, Johan!“, ertönte noch die Stimme der Schildkröte. „Emerald Turtle, ich werde nicht zulassen, dass deine Anstrengungen umsonst waren!“, sagte Johan und zog seine zwei Karten, die er sich kurz besah. „Ich rufe das 'Gem Beast Amber Mammoth'!“ „Ein neues Gem Beast!?“, kam es von Jūdai baff und er sah, wie ein großes, graues Mammut mit einem Bernstein auf der Stirn vor ihm erschien. „Ich werde dein Schild sein, Johan!“, sagte dieses zu seinem Freund und Johan nickte ihm zu und sah zu Topaz Tiger. „Topaz Tiger, greif Gran Mole an!“ „Ich aktiviere Gran Moles Effekt: Wenn diese Karte kämpft, wandern sie, und das Monster, das angegriffen hat, auf die Hände ihrer Besitzer zurück!“, konterte Jūdai und Topaz Tiger ging auf Johans Hand zurück. „Gut gemacht!“, lobte Johan kurz. „Aber ich habe immer noch Amber Mammoth, mit dem ich dich direkt angreife, Jūdai! Amber Stomp!“ Amber Mammoth rannte auf Jūdai zu und trat mit einem seiner holographischen Füße auf ihn drauf. Jūdai verlor durch den Angriff ganze 1700 Lebenspunkte und seine Gesamtlebenspunkte fielen somit von 2000 auf 300. Jūdais Freunde, die eben noch so enthusiastisch gewirkt hatten, blickten nun alle wieder ernst drein. Johan hatte den Spieß wieder umgedreht, was weder Shō, Rei, noch Asuka oder Kenzan gut gefiel. Mitsuki sah dem ganzen eher neutral zu. Sie mochte Jūdai und war auch irgendwo mit diesem befreundet, aber so richtig anfeuern tat sie ihn nie. Außer, es ging um ein wirklich wichtiges Duell, wie damals bei den Seven Stars oder im Jahr davor, als Jūdai sich mit Saiou duelliert hatte. Sie würde Jūdai seinen Sieg gegen Johan gönnen wenn er es wie so oft schaffen sollte, das Ruder wieder herumzureißen, aber genauso gönnte sie auch Johan den Sieg. „Das ist wirklich ein hartes Duell, für Signore Jūdai“, murmelte Chronos und wischte sich kurz mit einem rosafarben Tuch den Schweiß von der Stirn. „Dieses Mal hat Monsieur Johan ihn wirklich in die Enge getrieben“, stimmte Napoleon wieder zu. Neben den beiden Lehrern zuckte Samejima auf, als er merkte, dass Professor Cobra zurückgekehrt war und neben ihm saß. „Wann sind Sie...“, begann der Direktor fragend. Cobra sah ihn nicht an und hatte stattdessen seinen Blick dem Duell zugewendet. „Yūki Jūdai und Johan Andersen. Dies Zwei sind wirklich ausgezeichnete Duellanten. Sie kontrollieren ihre Decks, als wären es ihre eigenen Arme und Beine. Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie sich mit allem was sie haben duellieren und ich hoffe, dass die anderen Studenten hier durch dieses Duell inspiriert werden“, sagte dieser. Samejima lächelte. „Genau das Gleiche denke ich mir auch.“ Cobra grinste selbstzufrieden vor sich hin. Genau so! Kämpft und kämpft und hört nicht auf zu kämpfen! Kämpft so lange, bis ich all eure Duell-Energie extrahiert habe! So, dass mein Wunsch endlich in Erfüllung gehen kann!, dachte er sich. ~~~~~~ „Jūdai... mein geliebter Jūdai...Bald werde ich dich sehen...“ ~~~~~~ „Anikis Lebenspunkte sind jetzt schon auf 300 runter“, murmelte Kenzan besorgt. „Das ist wirklich nicht gut-don!“ „Jūdai hatte es eben noch nie mit einem solchen Gegner, wie Johan Andersen zu tun“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter Kenzan und Manjoume. Alle wandten sich abrupt um. „Edo!“ Edo Phoenix stand vor einem freien Platz, die Hände lässig in den Hosentaschen. Der junge Pro-League Duellant musste unbemerkt hereingekommen sein, als alle so auf das Duell fixiert waren. Auch Mitsuki wandte ihren Kopf so schnell herum, dass sie sich beinahe ihren Hals verrenkt hatte. „Edo-kun! Was tust du denn hier!?“, rief sie erstaunt. „Das würde ich auch gern wissen!“, kam es von Kenzan. Edo sah erst zu Mitsuki und lächelte leicht. Dann sah er zu Kenzan. „Hey, schon vergessen? Ich bin immer noch Student hier.“ „Aber bist du nicht mitten, in einer Pro-League Tour?“, fragte Manjoume. Edo setzte sich auf seinen Platz und lehnte sich vor. Ohne groß auf Manjoumes Frage einzugehen, sagte er: „Es stimmen also die Gerüchte, dass der Duellant mit dem Gem Beast-Deck hier ist.“ Mitsuki nickte. „Dann bist du also nur deswegen hier her gekommen?“ Edo sah zu der Rothaarigen und grinste leicht. „Vielleicht“, war seine verheißungsvolle Antwort. Fubuki stupste Mitsuki wieder an und sah ebenfalls zu Edo. „Glaub, Mitsuki-chan hat dich vermisst... Und wer weiß... Vielleicht bist du ja auch wegen ihr hier, Edo-kun.“ Mitsuki errötete kurz, packte Fubuki am Kragen und schüttelte ihn kurz durch. „Hör endlich auf, dummes Zeug von dir zu geben!“ Fubuki lachte frech und ließ das Geschüttel über sich ergehen. Solche Reaktionen war er auch durchaus von seiner Schwester gewohnt. Edo lachte ebenfalls kurz, winkte aber ab. Dann wandte er sich wieder an Kenzan und Manjoume, die ihn immer noch fragend anblickten. „Was meintest du eigentlich damit, dass dieser Johan ein Gegner ist, mit dem Aniki es noch nie zu tun hatte-saurus?“ Edo lächelte leicht. „Johan Andersen. Für ihn existiert ein starkes Band zwischen einem Duellanten und seinen Monstern...“ „Wie das Band zwischen Manjoume-Aniki und uns!“, mischte sich der gelbe Ojama ein, der wieder bei Manjoumes linker Schulter aufgetaucht war. Manjoume verpasste dem Ojama mit seiner linken Hand einen kurzen Stoß. „Mach dich ab.“, murmelte er leise und der Ojama verschwand wieder. „Was meinst du mit diesem 'Band'-saurus?“, fragte Kenzan weiter, ohne groß auf Manjoume zu achten. Er war das „komische“ Verhalten ja schon von Jūdai gewohnt. „Was ich von dem Duell mitbekommen habe, verbindet Johan mit seinen Monstern nicht dieses schicksalhafte Band, wie zwischen mir und meinen D-Heroes, noch ist es so ein Band, wie es zwischen Jūdai und seinen Elemental Heroes existiert. Es ist ein Band des Vertrauens und gegenseitigen Verstehens, wie das einer Familie. Da seine Gem-Beasts nicht einfach so zerstört werden können, geben sie ihm das Gefühl, ihn immer beschützen zu können. Für ihn, unterstützen sie ihn, sind immer für ihn da und helfen ihm durch jede Krise, selbst wenn es noch so schwer für ihn laufen sollte. Für ihn sind sie immer da“, erklärte Edo. Mitsuki, die Fubuki wieder losgelassen hatte, hörte Edo neugierig zu. „Seine Monster unterstützen ihn?“, murmelte Kenzan. „Ich wünschte, ich könnte auch so fühlen und denken...“, nuschelte Mitsuki vor sich hin. „Es muss schön sein, ein solches Band mit seinen Monstern zu haben...“ „Ansonsten weiß ich nicht viel über Johan.“ Edo legte seine Finger auf der Stuhllehne Manjoumes übereinander und sah dem Duell weiter zu. „Johan Andersen, der Duellant, den die Gem Beasts ausgewählt haben...“, murmelte er vor sich hin. „Die Gem Beasts haben ihn ausgewählt?“, kam es von Asuka, Rei und Mitsuki gleichzeitig. „Was soll das denn heißen?“, fragte Manjoume. Edo sah weiter nachdenklich dem Duell zu. „Ich habe einmal persönlich mit Präsident Pegasus gesprochen. Zu dieser Zeit hatte ich ein Turnier gewonnen, welches von Industrial Illusions gesponsert worden war...“, begann er und fing an zu erzählen, wie Pegasus bei der Siegesfeier auf ihn zugekommen war und ihn angesprochen hatte. Wie er zu ihm gesagt hatte, dass er mit seinem Talent in der Top-Five der Duell-Welt stand, zusammen mit Yugi Muto, Seto Kaiba und Katsuya Jounouchi. Edo war laut Pegasus auf Platz vier und als Edo gefragt hatte, wer denn auf Platz fünf sei, hatte Pegasus ihm von Johan erzählt. Er hatte ihm von dem Turnier erzählt, an dem Johan teilgenommen hatte und wie die Gem Beasts-Karten, die Pegasus in einem Koffer mit sich herumgetragen hatte, plötzlich zu leuchten begonnen hatten. Und dass Pegasus ihm erzählt hatte, das er daraufhin diese Karten Johan geschenkt hatte. „Ich war selber erstaunt, weil ich mich gewundert hatte, wie man diese wertvollen Karten einfach so verschenken kann, aber Präsident Pegasus hatte mir gesagt, er hätte nicht anders gekonnt, weil diese Monster Johan auserwählt haben“, beendete Edo seine Erzählung und sah sich das Duell weiterhin nachdenklich an. Johan und seine Gem Beasts sind wirklich stark!, dachte sich Jūdai. Auch wenn seine Monster kaum wirklich starke Angriffspunkte aufweisen, aber... Plötzlich zuckte der Osiris Red Student auf. „Johan! Kann es sein, dass du bisher noch nicht deine Trumpfkarte gespielt hast?“ Johan zuckte ebenfalls auf. „Huh? Woher weißt du das?!“ Der Typ hat noch ein Ass im Ärmel, das er uns bisher also vorbehalten hat!?“, rief Manjoume von der Tribüne aus. „Wow. Ganz schön Clever, dass dir das aufgefallen ist!“, grinste Johan Jūdai an. „Dann lag ich also richtig!“, antwortete Jūdai. „Ich werde dir meine Trumpfkarte noch zeigen! Wenn alle sieben Gem Beasts miteinander kombiniert werden, werden sie zu ihrer ultimativen Form - Dem Rainbow Dragon!“, sagte Johan. Ein Raunen ging durch den Saal. „Wenn du so eine tolle Karte hast, dann beeil dich mal und lass sie mich sehen!“, rief Jūdai. Johan kicherte. „Das kann ich nicht.“ „Was? Wieso nicht!?“, fragte Jūdai verwirrt. „Rainbow Dragon ist sehr, sehr, sehr Speziell! Er kann nur in dem einem richtigen Moment gerufen werden!, antwortete Johan verheißungsvoll. „Hehehe. Du Witzbold“, meinte Jūdai grinsend. „ Aber na schön, dann warte ich eben ab. Mein Zug! Draw! Ich aktiviere die Zauberkarte 'Convert Contact'! Da ich keine Karten auf dem Feld habe, ist es mir gestattet von meiner Hand und meinem Deck je ein Neo-Spacian Monster auf den Friedhof zu legen. Dafür darf ich dann eine Karte ziehen. Dann darf ich für jedes Monster auf der Seite meines Gegners eine weitere Karte ziehen!“ Jūdai schickte Gran Mole und Flare Scarab ins Friedhofsfach seiner Duel Disc. „Da sich ein Monster auf deiner Spielfeldseite befindet, darf ich insgesamt also zwei Karten ziehen!“ Er zog zwei Karten und aktivierte die nächste Zauberkarte. „Dann SPIELE ich die Zauberkarte 'Cocoon Party'! Für jeden Neo-Spacian in meinem Friedhof, darf ich einen Kokon beschwören. Und ich habe drei Neo-Spacians in meinem Friedhof!“ Auf dem Feld erschienen drei niedliche Baby-Monster in Kokons und Johan grinste erneut. „Was sind denn das für schwache Monsterchen?“ „Sie mögen vielleicht jetzt noch klein und schwach sein, aber mit dieser Karte wird ihre wahre Macht entfaltet: Ich aktiviere die Zauberkarte 'Contact'!“, konterte Jūdai und die drei Baby-Monster wurden zu „Neo-Spacian Black Panther“, „Neo-Spacian Air Hummingbird“ und „Neo-Spacian Glow Moss“. „Wow! Du hast drei Neo-Spacian in einem Zug beschworen!“, rief Johan begeistert. Jūdai grinste kurz. „Als erstes aktiviere ich den Effekt von Air Hummingbird! Für jede Karte in der Hand meines Gegners, erhalte ich 500 Lebenspunkte!“ Da Johan zwei Karten in der Hand hatte, erhöhten sich Jūdais Lebenspunkte um 1000 und waren nun wieder auf 1300. „Als nächstes aktiviere ich die Ausrüstungszauberkarte 'Neos Energy'! Damit steigen die Angriffspunkte von Neo-Spacian Black Panther um 800 Punkte! Black Panther! Greif Amber Mammoth an!“ Der schwarze Panther mit dem Cape griff an und Johan, der eigentlich 100 LP verloren hätte, verlor wegen dem Effekt von Rainbow Ruin aber nur 50, sodass seine Lebenspunkte auf 1600 fielen. „Nun lerne ich also die wahre Macht des Neos-Decks kennen!“, sagte Johan und Jūdai beendete seinen Zug. „Nun zeig mir diesen Rainbow Dragon!“, kam es von diesem. Johan lächelte. Wenn ich ihn so einfach rufen könnte, wäre das Ganze gar kein Problem..., dachte er. „Mein Zug! Draw!“, rief er, zog grinsend eine Karte und legte sie auf die Monterzone seiner Duel Disc. „Nun werde ich ernst! Zeig dich, ' Gem Beast Sapphire Pegasus'!“ Dieser erschien auch so gleich auf dem holographischen Feld und schlug kurz mit seinen Flügeln. „Überlass' das mir, Johan!“ „Ich aktiviere Sapphire Pegasus' Effekt! Sapphire Calling!“, rief Johan und das Horn auf Sapphire Pegasus' Kopf leuchtete auf. „Wenn Sapphire Pegasus erfolgreich beschwört wurde, kann ich ein Gem Beast von meinem Friedhof in meine Zauber- und Fallenkartenzone setzen. Und ich wähle Ruby Carbuncle!“, fuhr Johan fort. „Als nächstes aktiviere ich Rubys Effekt! Wenn diese Karte sich in meiner Zauber- und Fallenkartenzone befindet und spezial-beschworen wird, kann ich auch alle meine anderen Gem Beasts in meine Zauber- und Fallenkartenzone beschwören! 'Ruby Happiness'! Ruby brach aus dem Rubin aus und die Kugel auf dessen Schweifspitze leuchtete. Die Strahlen aus der Kugel trafen all die Edelsteine, die sich nun in Johans Zauber- und Fallenkartenzone befanden und befreiten nach und nach Cobalt Eagle, Amethyst Cat und Amber Mammoth. „Mit der Anzahl der Monster, die ich als Spezialbeschwörung gerufen habe, GEWINNE ich!“, meinte Johan. Jūdai schnaubte kurz. „Das ist also die versteckte Macht des Gem Beast-Decks?“, murmelte Edo vor sich hin. „Das ist einfach der Wahnsinn...“, flüsterte Mitsuki ehrfürchtig. Dieser Johan war wirklich, wirklich ein ganz besonderer Duellant. „Ich mach uns den Weg frei, ihr anderen folgt mir!“, rief Sapphire Pegasus seinen Kameraden zu. „Wie du befiehlst!“, sagte Cobalt Eagle und die anderen Gem Beasts nickten. „Sapphire Pegasus! Greif Black Panther an!“, kam es von Johan und sein Monster griff das von Jūdai an. Da beide denselben Angriff hatten, besiegten sie sich Gegenseitig und Sapphire Pegasus kristallisierte sich wieder zu einem Saphir. „Nun bin ich dran!“, fauchte Amethyst Cat und griff Jūdai wieder direkt an, woraufhin dieser wieder 600 Lebenspunkte verlor, sodass von den 1300 nun nur noch 700 übrig waren. Als nächstes Griff Johan mit Cobalt Eagle an, der Neo-Spacian Air Hummingbird, der in Verteidigungsposition war, zerstörte. Danach zerstörte der junge Norweger mit Amber Mammoth Neo-Spacian Glow Moss, welcher sich auch in Verteidigungsposition befand. „Und nun noch Ruby! Direkter Angriff!“, befahl Johan seinem letzten Monster und Jūdais Lebenspunkte fielen auf 400 runter. „Oh nein! Aniki!“, riefen Shō und Kenzan besorgt aus einem Mund und auch Rei und Asuka wirkten wieder besorgt. „Das sieht nicht gerade gut aus, für Jūdai-kun“, murmelte Fubuki, der nun doch höchst konzentriert seine Arme verschränkt hatte. Mitsuki sah zu ihrem besten Freund hinauf. „Meinst du? Wir kennen Jūdai doch. Der schafft's doch fast immer, noch im Letzten Moment ein Duell zu seinen Gunsten zu drehen.“ „Und, was sagst du nun?“, fragte Johan grinsend. „Nicht übel“, antwortete Jūdai. „Aber noch habe ich nicht verloren. Bis zum bitteren Ende werde ich nicht aufgeben!“ „Das war klar“, sagte Johan. Nun war Jūdai wieder dran. Ich vertraue meinem Deck , dachte er lächelnd bei sich, während er zog. „Ich aktiviere die Zauberkarte 'Fake Hero'! Damit kann ich von meiner Hand einen Elemental Hero spezial-beschwören! Und natürlich beschwöre ich 'Elemental Hero Neos'!“, rief Jūdai. „Als nächstes aktiviere ich die Zauberkarte 'Contact Soul'! Wenn ich Neos auf dem Feld habe, darf ich damit einen Neo-Spacian von meinem Friedhof spezial-beschwören! Und ich wähle Air Hummingbird!“ Jūdai ließ die zwei Monster auf seiner Spielfeldseite wieder eine Kontaktfusion durchführen. „Zeig dich, 'Air Neos'!“ Das neue Monster erschien auf dem Feld und Jūdai blickte siegessicher grinsend Johan entgegen. „Und wenn meine Lebenspunkte niedriger sind, als die meines Gegners, dann erhöht sich der Angriff von Air Neos um diese Differenz!“ Johan sah Jūdai baff an. „Eh!?“ „Und die Differenz beträgt 1200 Punkte!“, fuhr Jūdai fort und Air Neos' Angriffspunkte stiegen von 2500 auf 3700. „Damit GEWINNE ich! Also los Air Neos! Skyrip Wing!“ „Ach wirklich?“, konterte Johan und grinste wieder niedlich. „Hast du etwa vergessen, dass ich dir immer noch nicht meine Trumpfkarte gezeigt habe?“ „Was!?“ Jūdai klappte der Mund auf. „Wie... Jetzt zeigt er seine Trumpfkarte? Diesen Rainbow Dragon!?“, kam es von Edo schockiert. „Jetzt bin ich gespannt!“, murmelte Mitsuki und lehnte sich etwas mehr nach vorne, sodass sie fast schon stand. Maya hatte sich vor lauter Aufregung einen Fingernagel abgebissen und blickte kurz zu Austin hoch, der auch ziemlich gespannt dreinschaute. „Wenn alle sieben Gem Beasts zusammen sind, wird ihr Licht gebunden und erwacht in dieser Welt zum Leben!“, begann Johan. „Hier kommt das Wunder der Gem Beasts!“ Alle sieben Edelsteine der Gem Beasts erstrahlten und bildeten einen Regenbogen gen Himmel. „Erscheine! Ultimatives Gem Beast: Rainbow Dragon!“, rief Johan theatralisch und alle hielten den Atem an. Doch es kam nichts. Ein Murmeln ging durch den Saal und Jūdai sah Johan verwirrt an. „Hä?“ „Was soll das denn jetzt!?“, rief Mitsuki ebenso verwirrt und war nun wirklich von ihrem Platz aufgestanden. „Kleiner Scherz!“, lachte Johan verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Air Neos' Angriff traf Amber Mammoth und Johans Lebenspunkte fielen auf 0. Das Duell war vorbei. Die Hologramme der Monster und der Rainbow Ruin verschwanden und alle Zuschauer fragten sich, was da gerade passiert war. Auch die anderen Austauschstudenten sahen sich verwirrt an. Johan, der von dem Angriff zu Boden gegangen war, rappelte sich auf. „Wo ist denn nun der Rainbow Dragon?“, fragte Jūdai immer noch total verwirrt. Johan kratzte sich wieder am Hinterkopf. „Nun... Also... Rainbow Dragon befindet sich nicht in meinem Deck...“, presste Johan verlegen hervor. Er konnte die Blicke der Zuschauer von Überall spüren und wusste, dass dieser Scherz ihm übel genommen wurde. Dennoch lachte er. „Das gibt’s doch nicht! Der hat uns gerade echt verarscht!? Sag mal, geht’s noch!?“, fauchte Mitsuki sauer und Fubuki packte sie an den Schultern und zog sie auf ihren Platz zurück. „Also... Ich finde, der Kleine hat Humor.“, meinte er grinsend, obwohl er selber noch ein wenig verwirrt war. „Was ist daran so lustig?“, murmelte Jūdai weiterhin verwirrt, während aus dem Saal die ersten Buh-Rufe und Pfiffe ertönten. Johan wandte sich an die aufgebrachten Zuschauer. „Ich kann nichts dafür, dass ich ihn noch nicht in meinem Deck habe!“, rief er beschwichtigend. „Aber warum hast du ihn noch nicht?“, fragte Jūdai. Johan drehte sich wieder zu dem Braunhaarigen um. „Wenn man nach den Dokumenten aus dem antiken Rom geht, so existiert eine Tafel, in der die Seelen der sieben Edelsteine vereint sind, aber diese Tafel wurde bisher noch nicht entdeckt. Aber Präsident Pegasus gab mir das Versprechen, dass er den Rainbow Dragon als Karte machen wird, so wie er diese Tafel entdeckt hat“, erklärte er und wandte sich wieder an die Zuschauer. „Also solltet ihr diese Tafel irgendwann entdecken, so lasst es mich wissen! Auch wenn ich bezweifle, dass sie so einfach zu finden ist!“ Ein Stöhnen und Seufzen ging durch den Raum, welches jedoch durch das Händeklatschen von Professor Cobra unterbrochen wurde, der auf Jūdai und Johan zukam. „Studenten! Bitte applaudiert für diese zwei mutigen Duellanten!“, sagte er mit seiner tiefen Stimme. Daraufhin klatschten alle. Trotz Johans Scherz war dieses Duell dennoch ein sehr spannendes gewesen. „Kommt zu mir, ihr Zwei“, wandte sich Cobra an Johan und Jūdai, die sofort zu ihm gingen. Die beiden Jungs reichten einander die Hände und lächelten sich an, während die Armbänder, die sie von Professor Cobra bekommen hatten, gelb aufleuchteten. Cobra grinste zufrieden, als er das sah. „Nun. Das war ein wundervoller Eröffnungskampf.“ „Ein Eröffnungskampf?“, fragte Asuka in den Raum. Alle tauschten fragende Blicke aus. Cobra trat wieder vor und erhob seine Stimme. „Wie ich bereits sagte: Die Duelle, die ich sehen will, sollen nicht mehr und nicht weniger, als richtige Kämpfe sein! Keine von diesen laschen lapidaren Duellen, wie bisher, sondern ernsthafte Matches! Deswegen werde ich dieses Jahr eine Reihe von speziellen Duellen starten! Genau ab jetzt, von diesem Moment an, eröffne ich den Start der 'Disclosure Duels!'“ Wieder ging ein Raunen und Flüstern durch den Saal. Napoleon und Chronos sahen sich an. Keiner hatte je von dieser Art von Duellen gehört. „Kämpft! Ihr müsst kämpfen! Kämpft als ginge es um euer Leben!“, predigte Cobra weiter. Shō hatte sich zurückgelehnt und wirkte mehr als verunsichert. „Disclosure Duels... Dis... Das klingt wie 'Death'...“, murmelte er vor sich hin. „Das gefällt mir ganz und gar nicht...“.(1) „Ich hab das Gefühl, als würde wieder irgendwas Übles auf uns zu kommen-don.“, flüsterte Kenzan in Manjoumes Richtung, der jedoch kaum reagierte, sondern weiter nach vorne sah. „Mir schwant schon wieder Ärger...“, murmelte Mitsuki leise, sodass nur Fubuki sie hören konnte. „Ich habe langsam genug von diesen ganzen Idioten, die meinen, sie müssten die Duel Academy einnehmen und irgendwelche Sekten gründen oder dergleichen...“ Fubuki tätschelte ihr beruhigend den Kopf und sah sie lange an. „Na komm. Der neue Professor wirkt zwar wirklich unangenehm, aber ich denke mal, dass diese Duelle nicht so schlimm sein werden. Denk einfach Positiv!“ Mitsuki sah ihn an und lachte leise. „Ich wünschte, ich hätte deinen unerschütterlichen Optimismus, Tenjouin Fubuki!“ Der Abend brach über die Duel Academy herein und während die Sonne unterging, saßen Jūdai und Johan auf dem Dach der Academy und redeten über ihr Duell. Edo, Kenzan, Shō, Manjoume, Mitsuki und Fubuki standen bei der TREPPE, die wieder hinab führte und sahen zu den zwei Jungs. „Irgendwie wirkt gerade alles so friedlich, nicht wahr-don?“, murmelte Kenzan. Mitsuki hatte, wie Manjoume, ihre Arme verschränkt und lehnte an der Wand neben Edo. „Dann sollten wir darauf hoffen, dass alles so friedlich bleibt.“, murmelte sie und blickte zu Edo, der sich umgedreht hatte und langsam die TREPPE wieder hinabging. „Sieht danach aus, als hätten wir nun noch so einen Deppen hier“, sagte er trocken. „Wo gehst du hin, Edo?“, fragte Mitsuki den silberhaarigen Profi-Duellanten. Edo blieb am Treppengelände stehen und sah sie kurz lächelnd an. „Zurück zur Pro-League. Ich hab' noch ein paar Termine.“ Mitsuki nickte. „Verstehe.“ Sie sah Edo noch kurz nach und blickte dann zu Fubuki. „Und was machen wir zwei nun?“ Fubuki grinste sie wieder breit an und Mitsuki kniff ihm in die Seite. „Ich weiß genau, was du gerade wieder denkst! Und nein!“ Fubuki keuchte kurz deswegen und blickte dann aber wieder mit Unschuldsmiene seiner besten Freundin in die Augen. „Ich weiß nicht, wovon du spricht... Aber... wenn du mich so fragst... Ich bekomme langsam Hunger.“ Mitsuki sah ihn an und boxte ihm sanft gegen die Schulter. „Dann lass uns Essen aus unseren Unterkünften holen und zusammen am See essen.“ „Klingt gut.“ Und während die zwei auch wieder die TREPPE hinabgingen und Jūdai mit Johan weiterhin über das Duell sprach und diskutierte, hatte sich Professor Cobra in sein Geheimversteck zurückgezogen und beobachtete die emporsteigenden orangegelben Blasen hinter der vermeintlichen Glasvitrine. „Das war wirklich ein unglaubliches Duell...“, grinste er und lachte laut. Mit diesem ersten Duell war nun alles eingeleitet... ----------------------------------------------------------------------------------------------------- (1) In Romaji geschrieben, kann das "Dis" in "Diosclosure" auch als "des" bzw. "Death" gelesen werden. Deswegen tragen die Bio-Bänder im japanischen auch den Namen "Death Belts" Kartenerklärungen: Gem Beast Amethyst Cat - Kristallungeheuer Amethystkatze Gem Guidance - Kristallleuchtfeuer Gem Beast Topaz Tiger - Kristallungeheuer Topastiger Neo-Spacian Flare Scarab - Neo-Weltraum Flare Scarab Elemental Hero Flare Neos - Elementarheld Flare Neos Neo Space - Neo-Raum Last Resort - Letzte Zuflucht Ancient Rainbow City - Rainbow Runis - Antike Stadt - Regenbogenruinen Rare Value - Seltenheitswert Gem Beast Amber Mammoth - Kristallungeheuer Bernsteinmammut Convert Contact - Kontakt wandeln Cocoon Party - Kokongruppe Contact - Kontakt Neo-Spacian Black Panther - Neo-Weltraum Dark Panther Neo-Spacian Air Hummingbird - Neo-Weltraum Air Hummingbird Neo-Spacian Glow Moss - Neo-Weltraum Glow Moss Neos Energy - Neos Energie Gem Beast Sapphire Pegasus - Kristallungeheuer Saphirpegasus Fake Hero - Falscher Held Contact Soul - Seele kontaktieren Elemental Hero Air Neos - Elementarheld Air Neos Ultimate Gem God Rainbow Dragon - Regenbogendrache Hosted by Animexx e.V. 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