[Barkeeper-Reihe 03] Barkeeper in Not von Fara_ThoRn ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 01 - Nackte Tatsachen (Ohne Adult) ----------------------------------------------------- Und wieder eine Story aus meinem imaginären Lieblingsclub! Ich habe es endlich geschafft, sie fertig zu bekommen und ich muss gestehen, ich hab mir ganz schön viel Zeit dabei gelassen. Im Urlaub bin ich mal wieder an meinem Liebling 'Blutrote Lilie' hängen geblieben. Wann ich die allerdings fertig bekomme, das steht noch in den Sternen. :-S Jetzt aber mal weiter mit meinen Barkeepern. ^^ Nachdem ich 'Barkeeper auf EIS' geschrieben habe, sind mir sozusagen noch sieben weitere Ideen rund um das Velvet in den Schoß gefallen. Ganz ehrlich? So schön es ist, wenn man auf neue Ideen kommt, es macht einen auch ganz nervös. Ich hätte am liebsten mit allen gleichzeitig angefangen, konnte aber natürlich nicht. Tja, so ist das eben. An manchen Tagen könnte man gar nicht mehr aufhören zu schreiben, und an anderen sitzt man vorm Bildschirm und nichts tut sich. Meistens dann, wenn man mal Zeit hätte *grummel*. Zu dem zeitlichen Verlauf: Die Story spielt zwischen 'Barkeeper auf EIS' und 'Barkeeper in Love'. In letzterer Geschichte sind die beiden ja schon zusammen. Vielleicht denkt ihr jetzt: Warum macht die Alte das eigentlich? Die spoilert ja! Tja, die Alte sagt euch: Das ist nicht schlimm xD. Außerdem merkt man schon am Anfang, dass die zwei sich recht anziehend finden und … Na ja. Ihr wisst schon. ;-) Jetzt noch ein paar Worte zum Cover. (Falls euch das nicht interessiert, überspringt es einfach. Der folgende Text handelt bloß von meinen alltäglichen Leiden, eine Idee für ein Cover zu bekommen und diese auch irgendwie umzusetzen.) Wisst ihr eigentlich, wie schwer es für mich war, an so ein dummes Papier-Cocktail-Schrimchen zu kommen? Nein? Ich sag's euch. Es ist verdammt schwer! Jedenfalls bei uns in näherer Umgebung. Oo Es war Abends, kurz vor Geschäftsschluss und ich wollte mir einen leckeren Döner gönnen. Leider hab ich übersehen, dass es Montag war. Kurzum, mein guter Dönermann hatte geschlossen. Macht nix, dachte ich und fuhr weiter. Dann gucke ich eben nach einem Cocktail-Schirmchen. Also brauste ich in den nächsten Laden und fand nix. Dafür aber wieder ein Haufen Naschkram und anderes Zeug was tödlich ungesund ist, mir aber die tristen Regentage versüßt. Am Ende war ich in fünf Läden gewesen, mich bis oben hin mit Naschkram eingedeckt und betrat Geschäft Nummer sechs, fragte die achthunderttausendste Verkäuferin, die mich ansah, als habe ich eine unheilbare Krankheit und blökte: Näh! So was ham mer ned! In mir fing es an zu brodeln und sicher hätte ich ihr die nächste Packung Toilettenpapier um die Ohren gehauen, wenn nicht eine andere Verkäuferin hinter mir gebrüllt hätte, ich solle doch mal bei den Kühlregalen nachschauen. Klar! Bei den Kühlregalen! Wieso bin ich selbst nicht darauf gekommen und habe mir bei den Haushaltsartikeln und in der Getränkeabteilung einen abgesucht?! Wie doof von mir! Aber das muss einer Blondine ja auch mal gesagt werden, nech? Genervt latschte ich zu den Kühlregalen und siehe da! Ganz unten in einem verranzen Seitenregal hingen ein paar Packungen bunte Papierschirmchen! Halleluja! Tja. Jetzt habe ich hier daheim eine Großpackung bunte Papierschirmchen, obwohl ich nur eins gebraucht habe. Wenn nicht bald jemand eine riesige Party feiert und eine Tonne Schirmchen braucht, kann ich die mir selbst in die Wassergläser stopfen. Aber wenigstens das Cover ist gerettet. ^^ Leider notwendig zu erwähnen: Alle Rechte meiner Texte liegen allein bei mir. Meine Texte, mein Eigentum. Unerlaubte Veröffentlichungen, auch nur auszugsweise, auf anderen Plattformen oder Onlineshops sind verboten, und das mache ich Text-Dieben auch rechtlich begreiflich, falls es sein muss. Also? Klauen is nicht. Und wie ich kürzlich erfahren habe, haben meine lieben Leser ihre Augen überall und berichten mir jeden dreisten Text-Diebstahl. Auch ich werde in Zukunft besser aufpassen und genauer hinsehen, was einem auf digitalem Wege angeboten wird. In diesem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen. Eure Fara [Barkeeper-Reihe 03] Barkeeper in Not Kapitel 01 - Nackte Tatsachen (Ohne Adult) ~Anton~ Zufrieden laufe ich durch meinen Club. Es ist Donnerstagabend und wie immer ist es brechend voll hier. Schwitzende Körper, geifernde Blicke, verstohlenes Stöhnen aus dunklen Ecken. Wie ich es doch liebe! An der Bar ist die Hölle los und die Tänzer auf den Plattformen geben ihr Bestes. Genau so muss es laufen! Zufriedene Angestellte und noch zufriedenere Gäste. Nur ein glücklicher Gast kommt immer wieder. "Boss?" Ich drehe mich um. Einer der Sicherheitsleute steht vor mir. "Am Hintereingang gibt's Ärger. Aber ich kann Thorsten nirgends finden!" "Dann sag Theo Bescheid. Der kann dir zur Hand gehen." Der Sicherheitsmann, dessen Namen mir gerade anfallen ist, eilt zur Bar. Ich kann mir eben nicht alle Namen merken! Er sagt Theo was los ist und beide eilen nach hinten. Ich sag's doch! Was läuft, das läuft. Auf Theo kann ich mich immer verlassen. Ich drehe mich wieder um und gehe an den Toiletten vorbei. Auch hier hört man eindeutige Geräusche. Sollen sie doch. Verbieten kann ich es ihnen nicht, und will es eigentlich auch gar nicht, solange sie nicht meine sanitären Anlagen zerstören, spricht nichts dagegen, dass sie da drinnen ein kleines Nümmerchen schieben. Zwar schicke ich immer mal wieder einen der Sicherheitsmänner da rein, die dann ein wenig Radau machen, aber das heizt die kopulierenden Männer meist erst recht noch an. Mit einem seligen Lächeln und mehr als gut gelaunt betrete ich die Treppe, die hoch in mein Büro führt. Von dort aus kann ich den ganzen Club überblicken, dank einer riesigen verspiegelten Fensterfront. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, der an der gegenüberliegenden Wand steht, und wackle an der Maus, damit der Bildschirmschoner verschwindet. Nun sehe ich mich wieder meiner Buchhaltung gegenüber. Wer hat das nur erfunden? Was könnte das Leben so schön sein, wenn diese Kacke nicht wäre! Nun, es hilft nichts. Die Arbeit ruft. Und als selbstständiger Geschäftsmann hört man ihren Ruf manchmal Tag und Nacht. Die leise Musik des Clubs in der Luft und einen starken Kaffee an meiner Seite, tippe ich Rechnungsbeträge in die Tabelle ein, vergleiche die Preise zuerst mit denen vom letzten Monat und dann vom vergangenen Jahr, rege mich wie immer darüber auf, dass alles teurer wird und mache eben das, was ich immer mache, wenn ich Abends hier bin. Trotz einiger unschöner Arbeiten, liebe ich meinen Club und die Arbeit die damit verbunden ist. Er ist mein Baby. Ein sehr launisches zwar, aber nachdem es gewachsen ist und ich mit Hilfe meiner engsten Angestellten die Kinderkrankheiten alle bewältigt habe, weiß ich wie der Hase in der Geschäftswelt läuft. So schnell macht mir niemand mehr was vor. Man darf sich nur auf keine Diskussionen einlassen und immer den harten Geschäftsmann raushängen lassen. Auch vor seinen Angestellten. Niemals auf der privaten Schiene fahren! Das beherzige ich auch meist. Selten gibt es Ausnahmen, wie Theo zum Beispiel. Er ist seit Stunde eins hier mit dabei und kennt mich wohl besser als alle anderen zusammen. Hin und wieder greife ich mir auch einen der süßen Tänzer hier. Natürlich nur für's Bett und, auch nur wenn sie es selbst genauso wollen. Und ja, ich gebe es zu. Manchmal bevorteile ich auch einige von ihnen. Aber wen juckt's? Es ist mein Club und wenn jemanden nicht passt, kann ja kündigen. Bis jetzt ist das aber noch nie vorgekommen. Es waren immer private Gründe, weswegen gekündigt wurde. Niemals, weil einer meiner Leute unglücklich mit seinem Job war. Gibt es mal Streit, lege ich viel Wert darauf, dass sie es unter sich klären und erst wenn das nicht geht, schreite ich ein. Ja, ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich habe alles, und das was mir fehlt, kann ich mir innerhalb weniger Augenblicke besorgen. Oder besorgen lassen. Gibt es was Schöneres? An meiner Bürotür klopf es leise. "Ja?!" Die Tür geht auf und Theo kommt herein. "Hallo Boss." "Na Theo? Alles geklärt mit dem Gerangel vorm Hintereingang?" "Was? Ah ja! Alles erledigt." Er schließt die Tür wieder hinter sich und tritt vor meinen Schreibtisch. Ich deute ihm an, sich doch zu setzten. "Geht schon. Es dauert nicht lange." Da bin ich doch mal gespannt, was er wieder auf dem Herzen hat. Eigentlich kann ich es mir schon denken. Ich bin ja nicht blöd. "Kann ich am Wochenende frei bekommen? Simon würde auch für mich einspringen." Was habe ich gesagt?! Seit kurzem kommt er mir sehr oft mit Schichtverlegungen. Das bedeutet nur eins: "Wie heißt er?" "Was meinst du?" "Theo! Stell dich nicht so dumm. Das bist du nämlich nicht. Dein Freund. Wie heißt er?" Theo fängt an zu grinsen. Ein sehr seltener Anblick! "Matthias. Laurins Bekannter." "Matthias also ... So so ..." Ich lehne mich in meinem teuren Bürostuhl nach hinten und grinse zurück. "Von mir aus tausch eben. Aber sieh zu, dass die Sicherheitsleute alle vollzählig sein werden. Thorsten hat sich nicht abgemeldet, und es wäre nett, wenn du das vorher mal abklären würdest." "Mach ich! Danke Anton!" Er strahlt wie eine beleuchtete Discokugel und verlässt mein Büro wieder. Seufzend wende ich mich wieder der Buchhaltung zu. Kann Liebe wirklich so schön sein? Das man alles andere um sich herum vergessen kann? Ich mag es mir gar nicht vorstellen, oder kann es viel mehr nicht mehr. Ich war schon immer ein Arbeitstier, uns lies mich in der Vergangenheit eher selten von so etwas wie Gefühlen ablenken. Das Thema ist seit meiner Stoß- und Drangzeit abgehakt. Jetzt bin ich eben in meine Arbeit verliebt und ohne sie hätte ich keine Ahnung, was ich den lieben langen Tag so treiben sollte. Liebe war schon immer meist für die anderen da. Nie für mich. Ah, aber kein Mitleid bitte! Ich bin glücklich so wie es ist. Ich habe Geld und eine Menge Sex. An Bewerbern dafür mangelt es nicht, was zum Glück nicht nur an meinem Geldbeutel liegt. Außerdem werfe ich meine Angel nicht allein bei meinen Angestellten aus. Oh nein! Wäre mir auch viel zu anstrengend. Gefühle sind schnell da. Natürlich nur bei den Anderen. Bei mir nicht. Nachdem ein Kerl bei mir gekommen ist, muss er auch wieder gehen. Diejenigen, die das verstanden haben, dürfen auch gern ein weiteres Mal kommen. Natürlich nur, wenn sie es im Bett auch drauf haben, versteht sich. Wieder reißt mich ein Klopfen aus den Gedanken. Heute geht's hier ja zu wie im Taubenschlag! Noch ehe ich den Störenfried fragen kann, wer genau er eigentlich ist, schiebt sich auch schon Sebastian durch die Tür. "Hey Boss." Ich atme tief ein. Nicht er schon wieder! "Hallo Sebastian. Alles in Ordnung?" "Wie man es nimmt ...", gurrt er und schließt die Tür hinter sich. Wie eine Raubkatze schleicht er auf mich zu. Er trägt noch immer die heutige, spärliche Tanzbekleidung (eine weiße Hotpants und ein grell orangefarbenes Netzshirt, das im Schwarzlicht einfach nur geil aussieht) und lehnt sich lässig gegen meinen Schreibtisch. Die Beule, die er mir so reizvoll präsentiert, fällt mir sofort ins Auge. Darauf ist der kleine Tänzer also wieder aus. Eigentlich wollte ich ihn nicht mehr so oft in mein Bettchen locken, aber sein Anblick reizt mich gerade mehr als gewollt. Seine harten Nippelchen drücken sich durch die orangenen Fäden und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. "Schließ ab und dann komm wieder her." Die Entscheidung ist gefallen. Sebbi lacht hell auf, etwas zu tuntig für meinen Geschmack, und dreht den Schlüssel im Schloss um. "Komm her." Ich klopfe mit der Handfläche auf meinen Schoß, auf den er auch gleich rittlings Hüpft. "Wie war's heute? Hattest du viele Bewunderer?" "Einen Haufen. Alle wollten mich." Überhebliches Kichern. Er beugt sich vor zu mir und küsst sich an meiner Ohrmuschel entlang. "Aber nur du bekommst mich", flüstert er erregt und schiebt seine Hände in meinen Schritt. Das ist so typisch für ihn. Er meint, mir damit einen Gefallen zu tun, wenn er behauptet, nur für mich seine hübschen Beinchen auseinander zu machen. Dabei weiß ich, dass er überall in der Gegend rumvögelt, als gäbe es kein Morgen mehr. Mir ist es gleich. Solange er mir keinen Ärger bereitet, dulde ich ihn in meiner unmittelbaren Nähe. "Lehn dich gegen meinen Schreibtisch", weise ich ihn an und lasse meine Hände über seinen Oberkörper gleiten. Wie erregend es sich anfühlt, die kleinen, harten Knospen unter dem Rautenmuster des Oberteils hindurch zu berühren. Sebbi stöhnt auf. Ein wenig zu übertrieben für meinen Geschmack. Doch wenn es ihm Spaß macht. Ich beuge mich vor, beiße in die aufgerichteten Knöpfchen und sauge daran. Das entlockt ihm noch quietschigere Laute. Ich ignoriere sie. 'Ohrenstöpsel wären nicht schlecht', denke ich und fange an zu grinsen. "Ohh Boss! ... JA! Du machst mich so geil!" Ich verdrehe innerlich die Augen. Das er immer so übertreiben muss! * "Mach die Sauerei auf meinem Fenster weg", rufe ich Sebbi noch zu und verschwinde in das angrenzende Bad. "Und wehe du kommst mir nach. Bis ich fertig bin, bist du verschwunden." "Alles klar Boss! Und danke!" Oh man. Womit habe ich das verdient? Das kommt dabei raus, wenn der Schwanz das Denken übernimmt. Das mit mir und Sebastian muss aufhören. Sein schmaler Körper turnt mich einfach nicht mehr richtig an. ~Marcell~ Ist das voll hier! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Erstmal muss ich mir hier einen Überblick verschaffen. Wo gehe ich am besten hin? Und wen frage ich? Ich schaue mich um und entdecke die große Cocktailbar. Dort werde ich wahrscheinlich am ehesten Glück haben. Leider herrscht dort so dichtes Gedränge, dass ich ziemlich lange warten muss, bis mich überhaupt einer der Barkeeper bemerkt. "Entschuldigung?" "Stell dich bitte hinten an, Süßer!" Weg ist der Barkeeper. Grrr! "Ich will gar nichts trinken! Nur eine Auskunft!" Keiner hört mich. Doppelgrrr! "Hallo! Hey! Ich suche den Boss von dem Club hier!" "Der ist oben. Die Treppe da hinten hoch und vorher bitte anklopfen." Endlich redet hier mal jemand mit mir! "Danke!" Ich umklammere die Mappe in meiner Hand fester und mache mich sofort auf den Weg zur besagten Treppe. Hoffentlich klappt es diesmal! Ich brauche diesen Job. Langsam kaue ich auf dem Zahnfleisch. Und mein Vermieter steht kurz davor mir das Inkassounternehmen an den Hals zu hetzten. Arbeitslos zu sein ist scheiße! Und auf Harz IV habe ich auch keinen Bock! Dann lieber irgendwo putzen, natürlich nur, wenn ich sonst nirgends eine Arbeitsstelle bekomme. Da ist die freie Stelle als Barkeeper hier im Velvet doch schon eine viel angenehmere Aussicht. Jetzt muss ich sie nur noch bekommen, oder besser gesagt: 'Bitte lass sie noch nicht vergeben sein!' Ich weiß aus Erfahrung, dass so was sehr, sehr schnell gehen kann. Oben angekommen stehe ich in einem kurzen Flur. Auf der rechten Tür steht ein Namensschild 'A. Hazold - Geschäftsführung'. Hier bin ich richtig. Nervös klopfe ich an die Tür und schrecke fürchterlich zusammen, als sie plötzlich aufgerissen wird und ein junges Bürschchen vor mir steht. Er trägt nichts weiter als ein orangefarbenes Netzshirt und eine weiße Pantie. Das soll der Chef sein?! "Ähm hallo. Herr Hazold?" Ich lächle nervös. Wo bin ich denn nun schon wieder hingeraten? "Nein. Ich bin sein ... Freund. Was wollen Sie den von ihm?" Sein Freund? Ach du liebe Zeit! Was herrschen hier den für Zustände? "Ich habe gehört, dass für den Club ein weiterer Barkeeper gesucht wird. Deshalb wollte ich mich bei ihm vorstellen. Ist er da?" Ich versuche höflich zu bleiben. Wenn ich es mir mit dem Freund des Chefs verkacke, dann brauche ich sicher erst gar nicht um ein Probearbeiten zu bitten. "Er duscht gerade. Warte doch drinnen auf ihn." Der Twink lässt mich einfach stehen und verschwindet die Treppe hinunter, nicht ohne mir noch einen giftigen Blick zuzuwerfen. Huh! "Danke ..." Oh mein Gott! Am liebsten würde ich wieder abhauen. Aber ich brauche den Job! Ich sammle all meinen Mut und trete in das Büro ein. "Hallo? Jemand da?" Alles leer. Ein leises Rauschen dringt an meine Ohren. Der Chef duscht anscheinend wirklich. Heißt das etwa, die zwei hatten gerade ...? Uwa! Nicht, dass ich prüde wäre, aber ich mag mir jetzt nicht vorstellen, wie dieser kleine Twink von einem ergrauten, alten Mann rangenommen wurde. Bilde ich mir das ein, oder liegt immer noch der Duft nach schweißnassen Körpern und Sex in der Luft. Uwahh! Mich schüttelt es. Wo sie es wohl getrieben haben? Sicher setze ich mich nicht auf den Besucherstuhl hier. Oder auf den Hocker neben der Tür. Sicher auch nicht auf den ledernen Bürostuhl, der ja ganz eindeutig dem Chef gehört. Auch werde ich mich bestimmt nicht auf die großzügige Couch in der Ecke setzten, den dort liegen Kleidungsstücke. Eine Anzughose und ein weißes Hemd. Moment mal! Wenn die Klamotten von diesem Herrn Hazold hier sind, und er unter der Dusche ... Kommt er dann etwa nackt hier rein?! Scheiße, nichts wie raus hier! Besser, ich warte draußen noch einen Moment und klopfe noch mal an, wenn ich mir sicher bin, dass er wieder angezogen ist. Ich mache auf dem Absatz kehrt, da klappert es hinter mir. "Wer sind Sie zum Teufel noch mal, wenn ich fragen darf?" Ich bleibe stehen und ziehe meinen Kopf ein. Ist das peinlich! Ich schließe die Augen und wünsche mich an einen anderen Ort. Leider klappt das nicht. "Ähm ... Ich bin Marcell. Marcell Mengel." "Nun, Marcell Mengel. Was haben Sie hier zu suchen?" "Ich wollte ... Also ... Der Job als Barkeeper ... Ist der noch frei?" Oh Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße! Den Job kann ich knicken! "Herr Mengel? Zuerst einmal rede ich ungern mit den Hinterköpfen der Leute, die mich um einen Job bitten. Würden Sie sich bitte umdrehen?" "Kann ich denn?" Er ist doch nicht wirklich nackt?! "Bitte drehen Sie sich um!" Seine Stimme duldet keinen Widerspruch. Was soll's? Die Chance hier zu arbeiten habe ich eh vergeigt. Deshalb drehe ich mich langsam um, wage mich aber noch nicht, ihn direkt anzusehen. Nur die nackten Beine sehe ich nicht weit von mir entfernt aufblitzen. 'Oh nein!' "Herr Mengel? Darf ich Sie zuerst fragen, warum Sie ungebeten in mein Büro gekommen sind?" "Ähm ... Ich habe angeklopft. Ihr Freund hat mir geöffnet und mich gebeten hier auf Sie zu warten." "Mein Freund? Das kann nicht sein. Ich habe keinen Freund." "Was?!" Vor lauter Angst, Herr Hazold könnte mir jetzt vorwerfen, ihn angelogen zu haben, schaue ich ihn erschrocken an. "Aber da war so ein junger Mann! Er sagte ..." Ich verstumme. Das ist der Chef?! Von wegen alter, ergrauter Mann! Er ist höchstens Mitte dreißig. Um seine Hüfte hat er sich ein Handtuch geschlungen, das ganz locker auf seinen Hüftknochen sitzt. Seinen mehr als ansprechenden Hüftknochen ... Auch sein freier Oberkörper ist ein wahrhafter Hingucker. Richtig gut durchtrainiert und mit den immer noch hinabrinnenden Wassertröpfchen sieht er aus, wie einer der Typen aus den Playgirl Heften. Fasziniert bleibt mein Blick auf der Stelle unter seinem Bauchnabel hängen, wo ein schmaler, spärlich behaarter Streifen dunkler Haare unter das Handtuch führt. Er ist zum anbeten! "Das war nicht mein Freund. Nur ein Angestellter." Ich komme wieder zu mir und unterdrücke die aufkeimende Erregung in mir. Doch nicht hier! Nicht vor einem Mann, von dem ich mir hoffe, dass er mein Chef wird! "Oh. Das wusste ich nicht. Es tut mir schrecklich leid! Ich wollte nicht einfach so hier hereinplatzen! Ich dachte es wäre okay." Herr Hazold nickt bloß und geht zu seinem Schreibtisch. "Setzen Sie sich bitte." Als wäre es selbstverständlich, sich nur mit einem Handtuch bekleidet vor einem Jobbewerber zu präsentieren, setzt er sich auf seinen Bürostuhl und zeigt vor sich auf den Besucherstuhl. Ich bin viel zu überfordert mit der ganzen Situation um mir noch einmal Gedanken darum zu machen, ob er und der Twink sich vielleicht genau hier miteinander vergnügt haben. Deshalb setze ich mich und bemerke erst jetzt meine weichen Knie. "Sind das Ihre Bewerbungsunterlagen?" Er deutet auf die Mappe in meinen Händen. "Ja!" Ich reiche ihm die Bewerbungsmappe. Herr Hazold schlägt sie sofort auf und studiert meinen Lebenslauf. Er verzieht keine Miene dabei. Interessiert studiere ich dabei seine Gesichtszüge, seinen gepflegten Dreitagebart, die glatte Haut und die rabenschwarzen Haare. A. Hazold ist ein ganzer Kerl! Ich will es nicht, aber schon sind meine Augen wieder tiefer gewandert und saugen den Anblick seiner nackten Brust auf. Oh Gott! Sind seine Brustwarzen hart? Natürlich sind sie das! Seine Haut ist noch ganz feucht von der Dusche. Das, und die kühle Luft aus der Klimaanlage bringen dieses Wunder zustande. Meine Hände werden feucht. Würde ich genauso reagieren, wenn er angezogen wäre? Bestimmt nicht. Normal bin ich gar nicht so. Ich sabbere keinen Kerlen nach. Um mich von jemanden erregen zu lassen, brauche ich Nähe und Vertrautheit. Fremde lassen mich kalt. Noch nie hatte ich Sex mit einem Mann, nur weil er gut aussah. Ihr Inneres macht mich an. Nicht das, was sie nach außen hin sind, auch wenn ein schönes Äußeres ein gewaltiger Pluspunkt im Bett sein kann. Schließlich bin ich auch nur ein Mann. Aber eben einer, der mehr Wert auf die innere Schönheit legt, auch wenn ich mich dabei einmal sehr schmerzhaft verschätzt habe ... "Das sieht sehr gut aus, Herr Mengel", sagt er schließlich und schlägt meine Bewerbungsmappe zu. "Eigentlich hatte ich schon eine Auswahl an Bewerbern im Auge. Sie sind zu spät." Mein Blut rauscht Richtung Füße. "Oh bitte! Geben Sie mir eine Chance! Ich bin gut! Wirklich! Ich brauche diesen Job!" Klinge ich verzweifelt? Scheiße ja! Aber ich bin auch verzweifelt! Ich habe noch stolze 4,72 Euro in der Tasche. Mehr nicht. Das reicht noch nicht mal mehr für eine Tageskarte der Straßenbahn. Herr Hazold atmet tief ein und lehnt sich zurück. "Na gut. Hören Sie. Vom Drinks mixen habe ich Null Ahnung und wenn ich Sie jetzt groß befragen würde, um mich weiter von ihren Qualitäten überzeugen zu können, würde das mir und Ihnen gar nichts bringen. Morgen um halb zwölf findet ein Probearbeiten statt, den einer meiner Barkeeper beaufsichtigt und die Bewerber beurteilt. Er soll entscheiden, ob Sie das Zeug dazu haben, ein Teil unseres Teams zu werden. Wenn Sie pünktlich da sind, bekommen Sie Ihre Chance." "Oh Danke!" Mir fallen Millionen Steine vom Herzen. "Ich werde Ihnen einen Drink mixen, der wird Ihnen die Socken ausziehen!" "Dann achte ich das nächste Mal darauf, dass ich diesmal welche trage, wenn Sie mir ihren Drink servieren", sagt er und grinst schelmisch. "Oh ... Tut mir leid!" Ist mir das peinlich! ~Anton~ Er wird wieder rot. Das gefällt mir. Um ihn noch ein bisschen mehr zu verunsichern, stehe ich auf und reiche ihm die Hand zur Verabschiedung. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass das Handtuch mir dabei fast von der Hüfte rutscht. "Dann bis morgen. Ihre Bewerbung behalte ich solange hier. Dann kann sie sich der Barkeeper, der das Probemixen überwachen wird, noch mal anschauen." "Ja ... Behalten Sie sie ruhig." Ob ich ihn für seine schamlosen Blicke tadeln soll? Ich beschließe nein. Das könnte noch interessant werden. Als Marcell mein Büro wieder verlassen hat, lüpfe ich das Handtuch und trockne mich ab. Dabei laufe ich zum Fenster und beobachte ihn, wie er durch die tanzenden Leiber läuft und den Club verlässt. Schade. Er hätte ruhig noch etwas bleiben können, finde ich. Er hat was an sich, das mir gefällt. Unter seiner unsicheren Art schlummert bestimmt ein wahrer Vulkan. Wäre doch nett, wenn er mir den mal zeigen würde. Allerdings ... Wäre es dann nicht besser, ihn nicht einzustellen? Nachdenklich drehe ich mich um und gehe zur Couch, wo meine Kleidung liegt. Das soll Laurin morgen entscheiden, der die Probearbeiten beaufsichtigt. Der Club geht schließlich vor, und ich will nur die besten Barkeeper hinter meiner Theke stehen haben. Vorher aber, gibt's noch was Wichtiges zu erledigen. Ich schlüpfe schnell in meine Hose und gehe zurück an den Schreibtisch, stecke mir den kleinen Funksprecher ins Ohr und drücke auf den Knopf. "Joe? Ist Sebastian schon gegangen?" /Nein./ "Schick ihn mal zu mir hoch." /Verstanden./ Es gibt Dinge, die man sofort regeln muss als Boss. Das hier ist eines davon. Keine zehn Minuten später wird meine Bürotür aufgerissen. "Sie wollten mich noch mal sprechen, Boss?" "Ja. Setzt dich ... Nicht auf meinen Schoss!" Was rege ich mich überhaupt auf? Ich bin selbst dran Schuld. Sebbi ist wie ein verzogener Hund. Zeit ihm Manieren beizubringen und seine Nase in den vollgepinkelten Teppich zu drücken. "Ich hatte gerade einen Bewerber auf die Stelle als Barkeeper hier. Du hast ihn noch gesehen, nicht wahr?" "Ja. Aber ..." "Du hast ihn in mein Büro gelassen. Ohne meine Zustimmung." "Das war so: Er stand ..." "Das ist mir egal. Du hast nicht einfach fremde Leute in mein Büro zu lassen! Besonders dann nicht, wenn ich unter der Dusche stehe. Ist das klar!" "Ja, Boss." Sebbi kann aber putzig schmollen. Leider bringt das bei mir nichts. "Und noch was. Wenn du noch einmal vor irgendjemanden behauptest, du seist mein Freund, fliegst du hochkant hier raus. Kapiert?" Ich schaue ihn finster an und freue mich, als er getroffen meinem Blick ausweicht. "Ob du das kapiert hast?" "Ja, Boss." "Gut. Und das nächste Mal, wenn du zu mir willst, klopfst du vorher an und wartest, bis ich dich hereinbitte. Und jetzt raus." "Ist gut, Boss." Wie ein angeschossenes Reh schleicht Sebastian nach draußen. Das war's! Endgültig! Nie wieder stille ich meine Lust an ihm! Das läuft mir sonst noch aus dem Ruder. Etwas mit Kollegen oder Angestellten anzufangen bringt wirklich nichts als Ärger! ****** Ob Anton seine Meinung noch ändern wird? ^___^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)