Von Spinnen und Hexen von Arcturus ================================================================================ Von Spinnen und Hexen --------------------- Sharrkans Tag war perfekt. Trotz des frühen Abends hing die heiße Sommerluft, die sich wie ein schweres Tuch über den Palast gelegt hatte, noch träge zwischen den Säulengängen und kündete von einer Nacht, die wie dafür geschaffen sein würde, um frei zu haben. Und Sharrkan hatte frei. Seit – grob überschlagen – vierhundertundfünfzehn Schritten befand er sich im Feierabend. Dreizehn wohlverdiente, freie Stunden lagen vor ihm. Dreizehn Stunden, die er in einer lauen Abendbrise verbringen würde, zwischen den hellen Lampions einer beliebigen Kneipe und in angenehmer Gesellschaft, in der einen Hand einen guten Kelch Wein, in der anderen ein hübsches Mädchen, oder zwei. Vielleicht sollte er Pisti einladen oder Masrur – Er stoppte abrupt. Die Tür zu Yamraihas Arbeitszimmer stand offen, einen kleinen Spalt nur. Einen kleinen Spalt, der von verdunkelten Fenstern kündete und von halb heruntergebrannten Kerzen. Das Licht, das in der Dunkelheit hinter der Tür flackerte, versprach Unheil für all jene, die dumm genug waren, die Hexe bei der Arbeit zu stören. Natürlich hielt es ihn dennoch nicht davon ab, die Tür mit mehr Schwung aufzustoßen, als nötig gewesen wäre. Das Holz knallte gegen die Wand, irgendwas, das möglicherweise so zerbrechlich wie teuer war, klirrte, so als wolle es sagen ‚Mach das noch einmal und ich falle um!‘, und im Schein ihrer Kerzen zuckte Yamraiha zusammen, so als hätte sie ihn wirklich nicht früher bemerkt. „Hey, Yamraiha“, grüßte er, mit einem Grinsen auf den Lippen, das so breit und selbstgefällig war, dass sie es in seinen Worten hören musste. „Hast du nichts Wichtiges vergessen?“ Mit einer gewissen Faszination beobachtete Sharrkan Yamraihas Schultern dabei, wie sie sich anspannten. Sie drehte sich nicht um – den Gefallen tat sie ihm so einfach schon lange nicht mehr – doch ihre Bewegungen waren steif und kontrolliert. Sie griff nach einer der Schreibfedern, die ordentlich in einem Becher warteten, und tunkte sie in das bereitstehende Tintenfass, doch ihre Hand verharrte über dem Papier. Mit Genugtuung stellte er fest, dass ihre Schreibhand zu zittern begann, doch er schwieg. Längst kannte er die Hexe gut genug, um zu wissen, wann sein Einsatz kommen würde. Und das würde er in drei … Das Zittern in Yamraihas Arm wurde stärker. … zwei … Sie ließ die Feder sinken. Vermutlich breitete sich unter ihrer Hand ein Tintenfleck aus, dort wo die Kielspitze das Papier berührte, doch er konnte es nicht sehen. … eins … „Ich arbeite, Sharrkan“, murrte sie schließlich. Sharrkan lachte.  „Genau das ist das Problem“, antwortete er. Erneut gönnte er sich das süffisante Grinsen, von dem er wusste, dass es Yamraiha auf die Palme brachte. Sämtliche Warnzeichen ignorierend, trat er in den Raum. Muffige, schwüle Wärme umfing ihn, als sei er durch einen unsichtbaren Schleier getreten, vermischt mit dem vertrauten Geruch nach Zaubertränken und Meerwasser. Sofort schien der Stoff seines Hemdes noch etwas mehr an seiner Haut zu kleben. Umsichtig machte er einen Bogen um die Schriftrollen, die sie noch nicht weggeräumt hatte, und stieg über ein aufgeschlagenes Buch hinweg. Vor dem ersten Fenster blieb er stehen. Mit dem Wissen, dass er sich in ihrem Blickwinkel befand und sie keine seiner Bewegungen aus dem Auge lassen würde, umfasste er den Saum der Vorhänge. Selbst der Stoff roch muffig. Es kümmerte ihn nicht. Sharrkan warf noch einen kurzen Blick über die Schulter – dann riss er die Vorhänge zur Seite. Licht flutete durch die Glasscheiben und ließ die Staubpartikel, die er aufgewirbelt hatte, glitzern. Hitze prickelte auf seiner Haut. Das Schaben von Holz über Stein, eilige Schritte und das Klirren irgendwelcher Gläser bestätigten ihm, dass er Yamraihas volle Aufmerksamkeit hatte. „Was soll das?!“, fauchte sie hinter ihm. „Der Trank ist lichtempfindlich!“ Lässig drehte Sharrkan sich um. Behutsam – er war schon lange nicht mehr unvorsichtig genug, um irgendetwas in diesem Raum mehr als nötig zu vertrauen – lehnte er sich gegen die Fensterbank in seinem Rücken und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz flackerte sein Blick zu dem Kessel, der in Yamraihas Schatten leise vor sich hin blubberte, und zu seinem eigenen Schatten, der den Saum ihrer Robe streifte, doch erst bei ihren Gesicht blieb er hängen. Er registrierte, wie Yamraiha die Lippen zu einem dünnen Strich zusammenzog und wie sie mit der freien Hand nach der Krempe ihres Hutes griff. Die Geste kannte er. Er kannte auch, was kommen würde, doch für den Moment schien sie vollauf damit beschäftigt zu sein, gegen das Sonnenlicht zu blinzeln. Sharrkan Mundwinkel zuckten. „Ich glaube, hier ist noch etwas ganz anderes lichtempfindlich.“ Sie öffnete den Mund, doch die Vorwürfe und Beleidigungen blieben aus. Das Blinzeln stoppte abrupt. Mit einem Ruck zog sie den Hut tiefer ins Gesicht und wirbelte herum. „Ich arbeite.“ „Nein“, antwortete er, „du machst Überstunden.“ „Ich arbeite!“ „Unbezahlte Überstunden.“ „Kannst du nicht einfach jemand anderem auf die Nerven gehen? Geh mit deinen Schwertern spielen, die hast du doch so gern!“ „Lass mich überlegen … hm“, er blickte für einen Moment zur Decke und beobachtete das Licht, das in den Kuppelgewölben flackerte. „Ah, ich weiß: Nö.“ „Hrmpf.“ Yamraiha warf den Schreibkiel zurück zu den anderen. Noch während die Federn in ihrem Becher wackelten, griff sie nach etwas, das verdächtig nach einem von Ja’fars guten, silbernen Suppenlöffeln aussah. Sie tauchte den Löffel in den Kessel. Zischen antwortete ihr, doch im Gegensatz zu den feinen Härchen auf Sharrkans Armen schien sie das nicht zu alarmieren. Jedenfalls begann sie betont ruhig und umsichtig in der Brühe zu rühren, wie andere Leute in einem Eintopf. „Du hast die Glocke gehört, oder?“, fragte er über das anhaltende Zischen hinweg. Ohne den Löffel ruhen zu lassen, fischte sie mit der anderen Hand nach einer der umgefallenen Glasflaschen und stellte sie zurück an ihren Platz. Zwei weitere folgten. „Ich bin mir sicher, dass du sie gehört hast.“ Mit einer unwirschen Geste zog sie ein besonders kleines Fläschchen heran. Einen Moment lang glitzerte der Inhalt giftig grün im Sonnenlicht, dann verschwand ihre Hand mitsamt dem Fläschchen im Schatten ihres übergroßen Hexenhutes. Ein leises Plopp! wies ihn darauf hin, dass sie etwas mit dem Korken tat, was er sonst nur mit den Verschlüssen von Weinflaschen zu tun gedachte. Erschreckend zielgenau spuckte sie den Korken in den bereitstehenden – und überquellenden – Mülleimer. Leises Plätschern folgte. Sharrkan zuckte automatisch zusammen, doch die Explosion blieb aus. Tatsächlich – so bemerkte er einen Augenblick später – verstummte sogar das Zischen und Blubbern, was die ganze Angelegenheit seiner Meinung nach aber nur noch gruseliger machte. Er räusperte sich. „Das Zeug wird nicht in drei Sekunden in die Luft fliegen, oder?“ Drei Sekunden verstrichen. Nichts geschah. Keine Explosion, kein komisches Zaubertrankzischen, nicht einmal eine Antwort. „Was kochst du da überhaupt zusammen?“ Vorsichtig trat er näher, machte einen großen Schritt über dasselbe Buch hinweg, über das er bereits einmal gestiegen war, und blieb hinter ihr stehen. Die Krempe ihres Hutes stieß gegen seine Wange und vermutlich strich sein Atem über ihre entblößten Schultern. Er war ihr so nah, er hätte sie mit Leichtigkeit umarmen können, doch so lebensmüde war er dann doch nicht. Lieber beließ er es dabei, über ihre Schulter zu spähen. Kurz ließ er seinen Blick über den Tisch gleiten, doch mit all den Fläschchen, Schriftrollen und Amuletten konnte er genauso wenig anfangen, wie mit den Spinnen oder mit dem Zettel, auf dem sie ihre Notizen gemacht hatte – und das sicher nicht nur, weil sich bei ihrer Rettungsaktion das Tintenfass darüber entleert hatte. Eine dieser Beobachtungen zupfte vage an seinem Bewusstsein, doch er schenkte ihr keine Beachtung. Stattdessen linste er in den Kessel und wusste nicht so recht, was er eigentlich erwartet hatte. Eine blubbernde, zähflüssige, blaue Masse vielleicht, oder ein Gesöff, das ähnlich ungesund-grün war, wie der Inhalt des Fläschchens, das in ihm verschwunden war. Tatsächlich befand sich im Kessel offenbar nur Wasser. Absolut klar und wässrig, unbewegt, weil sie nicht rührte, ohne den Hauch einer Farbe oder einer anderen Absonderlichkeit. Es stank nicht mal nach irgendwas. Unwillkürlich rümpfte Sharrkan die Nase. „Wasser?“, fragte er. Irgendetwas zerrte noch immer an seiner Aufmerksamkeit, doch er konnte den Finger nicht darauf legen, was es war. „Das ist kein Wasser, oder, Hexe?“  „Sharrkan-“ „Ja?“ Sie stockte. „AHHH!“ Seine Hand schnellte zum Schwertgriff. Sein Puls schlug Alarm und pochte in seinen Ohren. Er machte einen Schritt vor, an ihr vorbei, suchte das Zimmer mit dem Blick ab – fand Schriftrollen, Bücher, Zauberutensilien, deren Zweck ihm verborgen blieb– „Wa-“ Dann sah Sharrkan es. Nein, sie. Acht Beine, acht Augen und so groß wie seine Hand. Mindestens sieben Stück davon. „AHHH!“ Er wusste, dass er innehalten und nachfragen sollte. Er wusste es wirklich. Doch die Stimme, die ihn darauf hinwies, dass er es wusste, wurde leiser, verschwand im Rauschen der aufwallenden Panik und knickte unter dem Anblick ein wie ein Zahnstocher. „Ich mach das“, entschied er, die Stimme eine Oktave höher, als gut war, griff statt nach dem Schwert nach dem nächstbesten Buch und schlug zu. Mit Wucht. Gläser klirrten. Schriftrollen zitterten. Yamraiha fluchte im Hintergrund. All das war furchtbar weit weg. Der Kessel wackelte und bebte auf seinem Gestell, doch Sharrkan hörte nur das Knacken und Knirschen von Spinnenkörpern zwischen Leder und Holz. Im Augenwinkel sah er es noch kippen. Automatisch streckte er die Hand aus. Seine Finger streiften das Metall des Kessels. Wasser flutete den Tisch, durchtränkte seine Ärmel und spritzte auf seine Schultern und irgendwie … rief ihn das wieder zur Besinnung. Er hielt inne, blinzelte. Zählte fünf Spinnenleichen, zu viele umgekippte Flaschen und einen finsteren Blick, der sich in seinen Rücken bohrte. Yamraiha schrie nicht einmal mehr. Sie starrte. „Äh.“ „Äh?“, grollte sie. Sharrkan kannte diesen Tonfall, doch normalerweise nutzte ihn nur Ja’far. Wenn einer von ihnen – in der Regel Sinbad – etwas wirklich, wirklich, wirklich dummes getan hatte. Das war schlecht. Ganz schlecht. ‚Entschuldige?‘ Mehr als ein Gurgeln kam nicht über seine Lippen. Er wollte es sagen, wirklich, doch da drang ihm längst Wasser in Mund und Nase. Seine Augen brannten, sein Arm schlug durch Wasser. Eine Spinne trieb an ihm vorbei. Das letzte, das er sah, war Ja’fars entgeistertes Gesicht, der plötzlich in der Tür stand.   ~*~ später ~*~   Sein ganzer Arm kribbelte unangenehm. Brennen zog sich durch seine Schulter, dort, wo das Tuch seine Haut berührte. Sharrkan war sich sicher, dass Ja'far bewusst fester aufdruckte, als unbedingt notwendig gewesen wäre. Dummerweise war er sich auch ein paar anderer Kleinigkeiten bewusst. Er presste Augen und Lippen zusammen und sagte nichts. Ja'far seinerseits schwieg, aber er brauchte auch keine Worte. Der feste Griff, mit dem er seinen Ellbogen umschloss und von jedem schmerzerfüllten Zucken abhielt, und die harschen Bewegungen, mit denen er über seine Haut tupfte, waren Standpauke genug. Sie fluchten darüber, dass sie die Abendversammlung verpassen würden. Darüber, dass Sinbad ihr Fehlen (das hieß Ja’fars, Sharrkan machte sich keine Hoffnungen darauf, dass er in dieser Rechnung berücksichtigt wurde) dazu nutzen würde, die Versammlung schleifen zu lassen und Pisti, um sich abzusetzen. Darüber, dass es Ja'fars Aufgabe sein würde, das Trinkgelage aufzulösen und Sinbads Kater am nächsten Morgen zu ertragen. Darüber, dass es seine Schuld war. Alles. Für einen Moment hielt Ja'far inne, so, als müsse er nach den richtigen Worten suchen. Diesen kurzen Moment lang ruhte das Tuch beinahe sacht auf seinem Schulter. Dann hob Jafar es an und presste es etwas weiter armabwärts wieder gegen die Haut. Er hätte ihn auch mit einem Bündel Brennesseln schlagen können. Wider besseren Wissen zischte Sharrkan leise. Das nächste Tupfen war deutlicher, als es jedes „Hör auf zu Wimmern!“ hätte sein können. Sharrkan biss die Zähne zusammen.   „Du hattest Glück“, warf Ja'far unvermittelt ein, „dass Yamraiha so geistesgegenwärtig war, den Trank sofort abzuwaschen.“ Sharrkans Augenlider flackerten auf. Sterne tanzten vor seinem Blick, dann sah er den Tiegel mit grünlich weißer Salbe, das Tuch in den bleichen Fingern des Anderen und Ja'fars Lächeln. Er hasste Ja'fars Lächeln. „Abzuwaschen?!“, knurrte er. „Sie hat versucht, mich zu ertränken!“ Ja'far zuckte mit den Achseln. „Nun, ja. Das auch.“ „Du leugnest es nicht einmal!“ „Nein. Würde sie auch nicht.“ Sharrkan hätte die Arme vor der Brust verschränkt, wäre da nicht die wütende Rötung gewesen, die sich seinen Arm hinab zog, dort, wo der Trank ihn erwischt hatte. Oberhalb seines Oberarms verschwand sie unter einer dicken Schicht Salbe, auf Höhe seines Handgelenks und seiner Finger schlug sie Pusteln und Blasen. Wasser. Hah. Er würde nie wieder auf die dumme Idee kommen, die Hexe hätte in ihrem Kessel nur Wasser. Ja'far tauchte das Tuch erneut in den Tiegel. Ungerührt begann er damit, die Salbe auch auf Sharrkans Oberarm einzumassieren, dort, wo seine Robe die Haut nicht vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. „Du bist selbst Schuld“, fuhr er ebenso ungerührt fort. „Yamraiha arbeitet momentan an einem wichtigen Projekt für die Landwirtschaft Sindrias.“ „Sie arbeitet nicht, sie macht Überstunden!“ „Du hast die Arbeit eines ganzen Tages zerstört.“ „Unbezahlte Überstunden.“ „Willst du behaupten, ich würde nicht ordentlich zahlen?“ „Willst du es abstreiten?“ Das Tuch ruhte auf seiner Haut. Sharrkan konnte das Knirschen Ja'fars Zähne hören oder zumindest bildete er sich das ein. „Meine Überstunden gehen dich einen feuchten Kehricht an.“ Ohne einen weiteren Hinweis zerrte Ja'far an seinem Ellbogen. Sharrkan folgte der unausgesprochenen Aufforderung, vornehmlich, weil sich Ja‘fars Finger wie ein Schraubstock um seinen Arm schlossen. Klaglos obendrein, weil er ahnte, was geschehen würde, wenn er erneut wimmerte. Nicht, dass er ernsthaft daran dachte, zu wimmern. Zischen vermutlich, knurren vielleicht, aber ganz sicher nicht wimmern. Wimmern. Pfft. „Für Yamraihas Überstunden gilt übrigens dasselbe. Ihre Arbeit hat höchste Priorität.“ „Und meine nicht.“ Die Antwort hing zwischen ihnen, wie der Leib gewordene Baal. Sharrkan hätte die Hand ausstrecken und ihr den Hals umdrehen können, wäre er ernsthaft lebensmüde gewesen. Unter dem Tuch mit der Salbe pochte es, jedes Tupfen brannte. Die Bläschen an den Fingern waren die schlimmsten. Jede einzelne von ihnen plusterte sich auf und leuchtete selbst unter der Salbe, fast so, als wollten sie ihm versprechen, dass es noch viel schlimmer werden würde, bevor es besser werden konnte. Sharrkan wandte den Blick der Fensterfront zu, weil das alles war, was er tun konnte. Das Brennen blieb, wie auch das Ziehen in seiner Schulter blieb und sich nur verlagerte, wenn Ja'far entschied, dass er an eine Stelle nicht ordentlich ankam. Das leise Squatsch Squatsch, mit dem Ja'far das Tuch erst in den Tiegel und dann auf seine Haut drückte, blieb auch, genauso, wie der Pulsschlag, der in seinen Ohren pochte. Hinter den Fenstern verfärbte sich der Himmel erst orange, dann rosa. Zwischen den Fensterstreben kroch eine dünne Mondsichel langsam von einem Fenster zum nächsten. Vermutlich hatte Pisti sich längst von der Abendversammlung abgesetzt. Vermutlich war Sinbad längst blau. Sharrkan wäre auch lieber blau gewesen, als hier zu sitzen, aber die Lust auf Feierabend hatte sich längst in selbigen verabschiedet.  Irgendwann registrierte er eine Bewegung im Augenwinkel. Es folgte ein leises Klatschen, doch Sharrkan sah nicht auf, um zu überprüfen, ob Ja'far das Tuch wirklich so achtlos zu dem Berg geworfen hatte, der einmal seine Robe gewesen war, wie er glaubte, dass er es getan hatte. Im Nachhinein verfluchte er sich sogar für das Zucken der Augenbraue, mit der er die Bewegung quittiert hatte. Das Rascheln, das folgte, ignorierte er konsequent. Stumm ließ er es zu, das Ja'far seine gesunde Hand griff und auf ein Stück Stoff drückte, dort, wo ihn zwar der Trank nicht erwischt hatte, dafür aber Ja'fars Schraubstockgriff. „Sie hat mich gebeten, dir etwas auszurichten.“ Ja'fars Stimme hallte im Raum nach, während selbiger zu wickeln begann. „Lass dich nie wieder in meinem Blickfeld sehen?“ „Nicht ganz. Sie sagte: Ich schätzte die gesamte Spinnenpopulation in Sindria auf einige Millionen. Angefangen von den ganz kleinen bis zu denen, in die du drei Mal reinpasst. Ach und Sharrkan? Ich kenne einen Zauber, um jede einzelne von ihnen aufzuspüren.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)