Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 10: Zeit 10 ------------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 10 Immer noch hallte mir Vegetas ehrlicher Schwur in meinen Ohren wieder, als ich mich an diesen einen Abend zurück erinnerte. Hörte immer noch die Ernsthaftigkeit seiner Stimme diese mir so sehr geliebten Lippen verlassend. Sah aufrichtig in diese dunklen Augen, die mir in diesem Moment mehr als mein eigenes Leben bedeuteten und ich die Welt umarmen könnte. Ich spürte seine ganze Aufrichtigkeit. Dieses endlose Bemühen seinerseits, mir dieses eine Versprechen zu halten. Es zu ehren und zu behüten; gar zu bewahrheiten, sofern er es denn konnte und dennoch hatte ich ebenso diesen einen kleinen Funken an Angst in seinen Augen gesehen. Dunkle Opale, die mir sonst immer so viel Stärke, gar unendliche Zuversicht zeigten, waren nun nichts weiter als die Spiegel in eine mir so fremde Welt. Getragen so aus voller Furcht. Eine Welt in der man sich nun nicht mehr sicher sein konnte, ob man auch den nächsten Morgen noch erleben sollte und dennoch versuchte es Vegeta so sehr. Versuchte, sein Versprechen mir gegenüber keine Lüge werden zu lassen und dennoch hatte ich augenblicklich das leichte Zittern seines Körpers gespürt. Sah diese immense Angst in dunklen Seen aufsteigen, dass es dieses eine Mal nicht ausreichend sein würde, das Übel dieser Welt davon abzuhalten einen Sieg zu erringen. Dass er es diesmal vielleicht nicht schaffen würde mein Leben zu retten. Gar das unseres gemeinsamen Sohnes und diese Erkenntnis nun so wahrhaft vor mir zu sehen, wachsend in Vegetas Herzen, ließ meine eigene Angst nun so endlos zur Wahrheit werden. Zu einem Ultimatum, das nicht ausgesprochen werden durfte, sich aber nun doch selbst eine Stimme verlieh. Gar jeden Tag ein Stückchen mehr und mehr denn je konnte ich mir selbst nicht mehr in den Spiegel sehen. Hasste mich dafür, dass ich meinem Gefährten diese Bürde praktisch aufgezwungen hatte und wieder ließ ich den Schraubenschlüssel sinken, der eher dazu bestimmt war einen von Vegetas Trainingsdrohnen zu reparieren. Ja, ich hatte ihm ein Versprechen auf den Leib geschneidert. Eines, dass er nicht einhalten konnte... Oder eher das Einhalten selbst sich als eine schwierige Aufgabe erwies und mehr denn je hasste ich mich für diese eine Tat so sehr. Wissend, dass mein Saiyajin alles ihm in der Macht stehende tun würde, mir diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Nämlich, dass er bei mir bleiben würde. Gar bis ans Ende der Welt, doch... Konnte er das denn wirklich?!?  Denn eigentlich... schadeten wir uns mit unser beider Schwur nur selbst. Einen, der uns nun mehr denn je im Weg stand. Nämlich der, der zu viel verspricht und der, der zu viel erwartet. Beide Seiten leiden... Eine Pattsituation möge man fast dazu sagen und trotz all der Umstände, nach denen mir eher zum Heulen zu mute war, brachte ich dennoch ein kläglich schwaches Lächeln zu stande. Eines, das sich in diesem Moment auf der einen Seite so völlig falsch anfühlte, anbetrachts der ganzen Hilflosigkeit, die über uns wie ein drohender Schatten lag und andererseits versprach es nämlich nur eines: Endlose Freiheit. Doch... für wie lange?!? Das Knacken des Radios riss mich aus meinen Gedanken und hastig drehte ich mich um. Ich war in meiner Werkstatt, zusammen mit dem letzten Rest an Mitarbeitern, die mir geblieben waren, denn so langsam sickerte die wahre Wahrheit in das Gedächtnis jedes einzelnen Menschen auf dieser Erde und wieder jagte ein eisiges Knacken durch die Stille, als der Funk ein weiteres Mal unterbrochen wurde. Denn keine Terroristengruppe, wie man zuerst angenommen hatte oder eine anderweitige Katastrophe brachte die Menschheit an den Rand ihres eigenen Unterganges. Nicht irgendeine bösartige Macht oder gar ein weiterer Krieg stand uns bevor, dazu gedrillt uns ein Fürchten zu lehren, das diese Maschinen bei weitem überbieten konnten. Sondern es waren: Cyborgs. Das schienen meine Mitmenschen nun begriffen zu haben und damit wuchs eine zuvor bestehende Angst in eine heillose Panik. Denn die Angriffe, zuerst auf kleinere Dörfer gerichtet, zielten nur mehr denn je auf die großen Städte dieser Welt.  Nun wollten diese Androiden sich nicht mehr verstecken. Wollten nicht mehr nur in den Schatten dieser Welt agieren sondern sie wollten nur eines: Nämlich, dass sie brannte. Jeden Tag ein Stückchen mehr und fast jedes mal stellten wir uns ihnen in den Weg. Mit allen Kräften die wir hatten. Mit allem, was wir mobilisieren konnten, doch sie... spielten nur mit uns. Das hatte ich nun erkannt. Vegeta kam mehr denn je erschöpfter nach Hause. Jedes Mal mit neuen Wunden und Blessuren, die bei weitem an Größe und Anzahl hinzugewannen. Er lief auf dem Zahnfleisch, holte gar alle Reserven aus sich her raus und das sein Körper diese Pein auf Dauer nicht mehr mit machen würde, wusste ich nur zu gut. Es schmerzte.... So unwahrscheinlich ihn leiden zu sehen und dennoch wusste ich auch, dass ich ihn nicht aufhalten konnte. Selbst wenn ich es damals mit meinem simplen Versprechen beabsichtigt hatte... Gar so sehr versucht hatte, so wusste ich es dennoch tief in meinem Herzen so endlos besser. Denn er war ein Saiyajin. Geboren für den Kampf.  Geboren für so viel Leidenschaft, die ihn endlos dieser Herausforderung trotzen ließ und somit ließ ich ihn gewähren. Wissend, dass ich ihn von seiner wahren Bestimmung nicht abhalten konnte und dennoch hoffte ich, dass er diese für mich aufgeben würde. Denn was nütze mir ein Sieg über diese Maschinen, wenn ich ihn nicht mit Vegeta teilen konnte?!? Was nütze mir Freiheit, gar mein eigenes Leben, wenn es dennoch mit seinem Tod ebenfalls sterben würde? Denn ohne ihn, hatte ich kein Leben. Ohne ihn verlor alles an Sinn und Bedeutung, gar noch jeglicher Freude, die ich bis dahin verspürt hatte und noch ehe ich es richtig wahrnehmen konnte, liefen mir nun die ersten Tränen über blasse Haut. Die Skizzen meine Baupläne verschwammen vor meinen Augen zu wässrigen Seen und ohne dass ich es verhindern konnte, zog sich das erste Wimmern über zitternde Lippen. Denn auch ich hatte versucht zu verdrängen. Hatte diese minimale Lücke zwischen Leben und Tod unterschätzt und nun, da dieser so bedingungslos vor uns stand und mit jedem Tag Einlass in unser aller Leben erringen konnte... Gar eine gut geglaubte Struktur mit einem Mal vernichten konnte, so spürte auch ich diese eine, kalte Klaue, welche sich wie ein eisernes Schloss um dein eigenes Herz legte und es mit jeder weiteren Stunde, mehr denn je seiner Freiheit beraubte. Gar in die Ecke drängte und alle Hoffnung mit einem Mal zerbersten ließ. Was... konnte ich schon ausrichten?!?, dachte ich wütend und nun wurde meine bestehende Angst durch haltlosen Zorn ersetzt. Wütend fegte ich die Pläne mit einer barschen Handbewegung beiseite und meine ganzen Materialien gleich mit. Mit einem lauten Scheppern fielen sie zu Boden und sicherlich hatte ich nun die geballte Aufmerksamkeit des ganzes Saales auf mir, doch war mir das in diesem Moment so was von egal. Ich war nur ein Mensch, Gott verflucht. Was konnte ich schwaches Wesen schon großartig ausrichten, wenn es mein Saiyajin nicht ein Mal konnte?!? Er, der so viel Kraft in seinem Körper hatte, dass er wahrlich einen ganzen Planeten mit dem kleinen Finger zerstören konnte, war hier mehr denn je so völlig machtlos. Was konnte ich dann schon großartig tun, wenn Vegeta es nicht konnte?!? Geschockt sah ich zur Seite, kniete mich dann langsam zu Boden und nahm meinen Schraubenschlüssel in die Hände. Zwirbelte ihn zwischen meinen Fingern und ließ alles um mich herum vergessen, während die Antwort langsam aber sicher in meiner Seele wuchs. Ich... konnte ihn unterstützten. Mit allem was ich bin. Mit allem was mich ausmachte. Denn ich war seine Gefährtin. Ich war seine Seelenverwantde.  Sein Mond und seine Sterne.  Würde auf ewig für ihn leuchten, wenn er es von mir verlangte und neuen Mutes rappelte ich mich wieder auf. Nein. Sein Sieg sollte nicht an mir scheitern. Eher würde ich dafür sterben, wenn er mich denn nur ließ. Wieder riss mich das Rauschen des Funkradios aus meinen Gedanken und zurück in die eiserne Realität. Zurück in die Labore meiner Katakomben, in denen ich die letzten Tage viel zu viel Zeit verbrachte, doch es musste sein. Leider. Denn so sehr wie sich Vegeta eisern und verbissen in sein Training zurück zog, so ließ er mich diese eiserne Sturheit auch durch meine zerstörten Drohnen spüren. Denn er verspürte Angst. Fühlte, dass irgendetwas in der Luft lag, was schon baldige Gefahr versprach, denn unsere Welt war nun nicht mehr so sicher wie zu vor. Nicht mehr seitdem er gegangen war und wieder wanderten meine erschöpften Gedanken an meinen besten Freunde zurück. Wie lange war Son-Kun jetzt.... schon... tot? Viel zu lange für meinen Geschmack und erneuten Tränen nahe, biss ich mir auf die Unterlippe. Versuchte so das immense Zittern zu unterdrücken, was so plötzlich durch meinen Körper wanderte und jede Faser zu lähmen schien, die er besaß. Viel zu lange.... Wieder ein Rauschen und endlich schien der Funk durch zu kommen. Erschrocken sah ich auf, als die zerrissene Stimme irgendeines Moderators durch die Lautsprecher meines Radios hallte und mit einem Mal unsere Arbeiterhallen in ein stilles Schweigen tauchte. „Sie sind weiter vorgedrungen....“, zerrte es über die ganze Halle und mit einem Mal bescherte mit die zitternde Angst des namenlosen Niemands eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Wissend, wen genau er mit Sie gemeint hatte und instinktiv ließ ich erneut den Schraubenschlüssel sinken. „... das millitärische Aufgebot der vier Großbezirke versucht die Lage in den Griff zu bekommen, doch erweist es sich weiterhin als äußerst schwierig.“, krächzte die abgehackte Stimme und mit einem Mal wurde mir so endlos kalt. Zitterte gar mein ganzer Körper, denn ich wusste das unsere menschlichen Maschinen nichts gegen diese Cyborgs ausrichten konnten. Wusste um die Menschen, welche in einem erbitterten wie gar aussichtslosen Kampf ihr Leben ließen. Gerade in diesem Moment und wieder ging ein eiskalter Schauer durch meinen Körper. Ich schaltete das Radio ab. Nichts mehr von dieser Welt hören wollend, die sowieso dem Untergang geweiht war und setzte mich dann wieder an meine Arbeit. Die Drohnen sollten noch heute für Vegeta fertig werden und wenn ich wollte, dass mein Saiyajin bald Erfolg in seinem Training haben sollte, ja gar endlich den uns so sehr ersehnten Super-Saiyajin in sich wecken konnte, dann musste ich mich beeilen und wieder legte ich einen Zahn zu. Denn wer wusste schon wie viel Zeit uns noch bleiben würde.  ~*~ Ich arbeitete bis spät in den Abend. Selbst dann noch, als all meine Arbeiter gegangen waren und sich die letzten Sonnenstrahlen am Firmament verabschiedeten bevor die Sonne ihrem kalten Zwilling seinen Platz einräumte. Ein paar mal musste ich meine Arbeit stehen und liegen lassen, um nach Trunks zu sehen, doch gab ich ihn schon bald in die Obhut meiner Mutter, welche sich dieser Aufgabe nur dankend annahm. Denn momentan und auch da ich wusste, dass es töricht war, hatte ich andere Dinge im Kopf, als mich so vollkommen aufopferungsvoll um meinen Sohn zu kümmern. Was ich natürlich viel zu sehr bereute, doch momentan ging es einfach nicht anders. Momentan hatte alleine Vegetas Ziel oberste Priorität gewonnen und da ich leider nicht mitkämpfen konnte, wollte ich wenigstens so meinen Teil dazu beisteuern, dass es besser werden konnte. Meinen Teil, die Welt zu retten auch wenn keiner am Ende danach fragen würde, gar ein Wort des Dankes aussprach, so war mein Gewissen dennoch frei und wieder wischte ich mir bestehenden Schweiß von der Stirn. Die Müdigkeit der letzten Tage stecke mir nur zu sehr in den Knochen, doch an ein Aufgeben war nicht zu denken. Erst wenn wenigstens die Hälfte dieses Schrotthaufens funktionstüchtig war, konnte ich mich selbst zur Ruhe legen. Konnte ich mich vielleicht endlich um meine eigene, kleine Familie kümmern und wieder schrie mein Herz vor lauter Sehnsucht. Wie es Vegeta wohl gerade ging? Seit mehreren Stunden hatte ich ihn nicht mehr gesehen und erneut sah ich sehnsüchtig zur Eingangstüre meiner Labore. Sollte ich... vielleicht nachsehen? Nur um mich zu vergewissern, dass ihm wirklich nichts geschehen war?!? Meine Neugierde trieb mich an und das mulmige Gefühl nun nicht mehr vergessen könnend, legte ich meinen Schraubenschlüssel erneut zur Seite und wischte mir bestehendes Schmieröl an meinen Händen von einem kleinen Tuch ab, das immer bei getaner Arbeit in meiner Hosentasche des Overalls steckte. Gerade wollte ich zur Türe gehen um endlich meiner innigsten Sorge nachzugehen, als mich ein plötzlicher Knall zu Boden riss und alles in beißenden Staub gehüllt wurde. Meine Sicht verschwamm. Wurde zu einer Maße grauen Nebels, als mich beißender Staub erneut einhüllte und irgendwo die Welt um mich herum zu explodieren schien. Helle Wärme erfasste meinen Körper und instinktiv rollte ich mich zur Seite, als auch schon brennendes Geröll auf eben jene Stelle fiel, auf der ich zuvor am Boden gekauert hatte und hastig rappelte ich mich auf. Versuchte über das Donnern und Dröhnen hinweg zu hören, doch klingelten meine Ohren immer noch von der vorherigen Explosion. Versuchte zu sehen, was geschehen sein konnte, doch brannten schon bald erneut meine Augen und wieder wischte ich mir helle Tränen beiseite, als der Rauch nicht enden wollte. Ein quälender Husten trieb sich meine Kehle empor und verzweifelt versuchte ich Luft zu bekommen. Was... Was war hier los? War ein Kabel defekt gewesen und mein halbes Labor deshalb in die Luft geflogen? Oder hatte doch einer der unteren Gastanks des Kellers ein Leck gerissen und sich dort nun irgendwie ein Feuer entfacht, was dieses ganze Chaos hatte verursachen können? Zu viele Fragen in einer solchen Situation wie dieser hier, förderten nur die Panik an sich und genau das war es, was meinem überforderten Geist nun auch zur Last fiel. Ich hatte Panik. Eher eine Todesangst und wieder versuchte ich durch den dicken Rauch den Notausgang zu erhaschen. Irgendwo brannte ein Feuer und endlich schienen die Sirenen anzuspringen, doch immer noch hörte ich das schrille Surren als gedämpften Donnerschlag. Eingelullt, wie in einem dicken Nebelschleier und wieder taumelte ich vorwärts, als der Boden unter meinen Füßen verräterisch zu Beben begann und sich erste Risse durch die Fließen zogen. Raus.... Ich...  Ich musste raus hier, sonst würde bald nicht mehr viel von mir übrig bleiben und wieder taumelte ich vorwärts. Hatte endlich einen der Notausgänge am anderen Ende des Raumes erblickt, als mich eine helle Stimme in meinem Handeln unterbrach. Eine mir fremde Stimme um genau zu sein. So kalt und ohne jegliches Leben und langsam drehte ich mich um. „Bulma Briefs, wenn ich mich nicht täusche....“, grinste mein Gegenüber, welcher sich aus brennender Asche erhob und langsam, gar jener Monotone gleich, den Kopf schief legte und sich blondes Haar zur Seite strich. „Ganz schön schwer deine nette, kleine Behausung zu finden. So ziemlich jeder Trümmerhaufen hier sieht gleich aus.“, lachte es abermals eiskalt und ängstlich taumelte ich zurück. Wollte mich bewegen, doch versagten mir meine Beine komplett den Dienst und kraftlos sackte ich zu Boden zurück. „Aber, aber... wer wird denn gleich seinen guten Stand verlieren...“, säuselte nun eine zweite Stimme und panisch drehte ich mich nach dieser um. Sie klang definitiv männlicher, aber dennoch irgendwie jung und endlich hatte ich die zweite Person in dem dichten Rauch ausgemacht. Doch das, was ich sah ließ mir mit einem Mal das Blut in den Adern gefrieren und wieder kehrte all meine Angst zurück. Mit einem Mal und so unausweichlich. „Schönes Zu Hause hat sich unser Prinzlein da ausgesucht...“, lächelte C-17 so ohne jegliche Emotion und sprang dann leichtfüßig von dem Trümmerhaufen, der ein mal meine Außenwand gewesen war Ein einzelnes Ki-Geschoss hatte ausgereicht meine halben Labore zu zerstören und wieder wollte ich zurückweichen, doch konnte ich mich nicht rühren. Was... was suchten sie hier? Waren sie schon so weit vorgedrungen?!? Panisch kroch ich zur Seite, als einer der beiden Geschwister langsam auf mich zu schritt. Wollte mich abermals auf meine Beine hieven, doch sackte ich abrupt ab und spürte sofort einen hellen Schmerz, der durch meine linke Hand pulsierte. Panisch sah ich all das Blut, welches von dieser tropfte und in einem Anflug aus reiner Ironie dachte ich, wieso mir das nicht früher aufgefallen war. Ein Metallstück musste sich bei der Explosion gelöst und sich durch meine Hand gebohrt haben und instinktiv griff ich nach dem eisernen Stück. Biss augenblicklich die Zähne aufeinander und zog bestehendes Metall aus einer klaffenden Wunde. Ich schrie auf, denn der Schmerz war unausstehlich und sofort sickerte neues, frisches Blut empor. „Sieht unser Saiyajin sicherlich gar nicht gerne, wenn sich sein kleines Erdenweib verletzt hat.“, kicherte C-17 wieder belustigt und warf sich langes, schwarzes Haar über seine Schultern. „Apropos, Saiyajin.... Scheint ja nicht gerade sehr besorgt um dich zu sein, wenn er dich schon jetzt im Stich lässt.“ Wütend starrte ich auf die blondhaarige Frau, welche einst Mal ein Mensch gewesen war. Sah voller Hass in diese leblosen Augen, geboren aus so kaltem Eis, doch wieder lachte diese Maschine nur verspottend auf. „Was... Was sucht ihr hier?“ Endlich fand ich meine Stimme wieder und ängstlich kroch ich abermals nach hinten, bis ich mit dem Rücken gegen einen umgestoßenen Schrank stieß. Immer noch machte mir der beißende Rauch das Atmen schwer, aber immerhin schien sich dieser nun durch das klaffende Loch in der Außenwand zu verdichten und schon bald war all der Rauch verschwunden. Immer noch heulten die Sirenen. Weinten gar ihr Klagelied empor und wieder dachte ich, ängstlich und jeder Panik gleich, wieso nicht schon längst irgendjemand hier war. Ob sie alle die Explosion überlebt hatten, oder wir nicht doch noch bald irgendwelche Toten zu beklagen hatten. Aber vor allen Dingen, was noch viel wichtiger war: Hatte meine Familie überlebt? Und Vegeta?!? War er.... War er etwa.... Wo bist du nur?, dachte ich erneuten Tränen nahe und band mir letzten Endes das kleine Tuch mit Schmierfett um die Wunde meiner linken Hand. Steril sah anders aus, aber mit einer Infektion konnte ich umgehen. Mit Blutverlust aber nicht und wieder sah ich den Maschinen in die Augen, welche langsam auf mich zu schritten. „Was sucht ihr hier?“, wiederholte ich mich erneut und schrie ihnen nun schon fast entgegen. Das rauchige Kratzen meiner Kehle abermals ignorierend und nahm all meinen Mut zusammen. „Ihr habt doch schon alles was ihr wollt. Unsere Welt liegt doch schon in Trümmern und Son-Kun schon längst tot. Was wollt ihr also dann von uns? Wieso lasst ihr uns nicht endlich in Ruhe?!?“ Ich rang nach Atem sofern ich das überhaupt noch konnte. Nichts als Wut in meiner Seele verspürend. Nichts als so endlos tiefen Hass, welchen ich in keinster Weise für möglich gehalten hätte jemals zu empfinden. Doch diese Maschinen...  ...lachten nur. Verspotteten mich gar auf höchste Art und Weise und wieder wollte ich mich in die Höhe stemmen, doch fehlte mir jegliche Kraft dazu. „Armes, kleines Menschlein. Ist das nicht so offensichtlich?“, säuselte dieses blondhaarige Miststück von Neuem und sah dann auffordernd zu ihrem Bruder. „Sagst du es ihr, Bruderherz, oder soll ich es tun?“ „Nicht nötig, Schwester. Du machst das sehr gut.“, gähnte dieser doch glatt gelangweilt und wandte sich dann ab. Begann sich in meinem halb zerstörten Labor umzusehen und endlich fand ich festen Halt. Hievte mich angeschlagen auf die Beine und wollte gerade ein herumliegendes Metallstück ergreifen, mit dem ich mich selbst verteidigen konnte. Wäre doch gelacht, wenn ich einfach so aufgeben würde. Wenn ich gar hier und heute schon sterben sollte, dann wenigstens nicht ohne es mindestens ein Mal versucht zu haben, doch spürte ich nur noch einen eiskalten Luftzug, bevor ich plötzlich in die Höhe gerissen wurde. „Ich bin entsetzt. Was für schlechte Manieren. Behandelt man so etwa seine Gäste?!?“, flüsterte mir die Cyborg ins Ohr und riss mir meine Waffe mit einem Mal aus den Händen. Krallten sich eiskalte Finger mehr denn je so plötzlich in mein Haar und augenblicklich jagte ein beißender Schmerz durch meinen ganzen Schädel.  Doch ich schrie nicht. Nein. Diese Genugtuung würde ich ihnen nicht gegen und schmerzerfüllt biss ich mir auf die Zähne. „Kein Wunder, dass er dich so gern hat. So ein Feuer kriegt man nur schwer gebändigt.“, lachte sie eiskalt und warf mich dann achtlos zu Boden. Ihr Schlag war hart und mehrere Mal überschlug ich mich auf staubigem Boden, bevor ich gegen einen der felsigen Trümmer krachte und zum Liegen kam. Kurz wurde mir schwarz vor Augen und eine dicke, warme Flüssigkeit sammelte sich in meinem Mund. Blut. Das... Das konnte nur Blut sein und betäubt spuckte ich dieses zur Seite um wieder Luft zu bekommen. `Vegeta....´, dachte ich flehend und versuchte den aufkeimenden Schwindel zu vertreiben, der sich in meinem Kopf zu manifestieren schien und mein Umfeld mehr denn je in Bewegung brachte. Mich alles nur noch in Schleier sehen ließ und wieder sah ich aus schwachen Augen auf die Cyborgs. Mehr denn je mit so getrübtem Blick, welcher mehr und mehr schläfriger wurde. Wo... bist du nur? Wieso hilfst du mir nicht?!? „Um auf deine vorherige Frage zurück zu kommen, wieso wir all das hier tun...“, sprach die Cyborg langsam und lief abermals auf mich zu. „Ja, du hast Recht. Son-Goku ist tot. Wurde uns genommen von so etwas Lachhaftem wie einer lächerlichen Herzkrankheit und hat damit meinen Bruder und mich so völlig ohne Aufgabe gelassen.“ Wieder trat sie näher an mich heran und kraftlos sackte ich in mich zusammen. Nicht mehr kämpfen könnend, da alle Kraft aus mir gewichen war und somit schlug mir mein Herz bis zum Hals. Erneut nichts als Angst verspürend, dem baldigen Tode so nahe zu sein. Doch wieder wurden meine Gedanken jäh durch die Cyborg unterbrochen. „Und da wir nun gänzlich so ohne Aufgabe sind und uns, wie du dir sicherlich auch denken kannst, mehr als nur langweilen, dachten wir: Haben wir mal mit Euch ein bisschen unseren...Spaß. Wenn uns, der uns eigentliche schon so dreist vom Leben genommen wurde.“ Ich traute meinen Ohren kaum. Wagte kaum die nächsten Worte über meine Lippen zu bringen und dennoch schaffte ich das Unmögliche. „Nur... aus Spaß?!?“, hauchte ich verzweifelt und wieder lief mir warmes Blut über blasse Lippen. „All dieser Wahnsinn nur weil ihr euch um euer Vergnügen willen, beraubt fühlt?“ „Es ist eher eine Art … Spiel.“, unterbrach mich nun auch der andere Zwilling und aus schwachen Augen sah ich auf eben Jenen. C-17 nahm ein verirrtes Teil meiner übrig gebliebenen Drohne in seine Hände und begutachtete es gelangweilt von allen Seiten, während er weiter sprach. „Wie eine Art Schachspiel um genau zu sein. Wir wollen sehen, was für Züge ihr unternehmt. Was für Möglichkeiten euch offen liegen, wenn wir nach gewissen Regeln handeln. Doch Regeln sind mehr als nur lästig geworden und... zugegebener Maßen... habt ihr; du und deine kleinen Freunde, mehr als nur enttäuscht. Zeit die Dinge nun endlich anders anzugehen.“, lachte er spottend und zerdrückte dann eisernes Metall so leichtfertig in seinen Händen, als wäre es aus Butter. Verbissen sah ich mich im Raum um. Die Zeit der Ablenkung nutzend um nach Vegeta Ausschau zu halten. Die Explosion musste er doch gehört, bis gar gespürt haben. Meinen schwach sinkenden Ki gleich mit, doch nichts war zu hören als das Knacken des Stromes, der aus offenen Leitungen jagte. Nichts weiter zu sehen als vereinzelte Rauchschwaden, die sich langsam aber sicher einen Weg nach draußen suchten und wieder suchte ich die Trümmer mit den Augen ab. Hoffend, auf einen Schatten. Hoffend, auf irgend ein Zeichen, dass sich mein Saiyajin schon längst an die Feinde unserer Welt herangepirscht hatte. Denn dieser Jäger steckte durchaus in ihm. Das wusste ich, doch nichts bestand weiter, als die ewige Stille. Nichts weiter, als die Ruhe vor dem Sturm... „Aber wir sind auch aus einem anderen Grund hier...“, weckte mich abermals eine eisige Stimme aus meinen Gedanken und nun stand die Cyborg so unweit vor mir. Mit all ihrer ganzen Macht, die sie entbehren konnte und wieder sah ich in diese kalten, leblosen Augen. Nichts als das lodernde Feuer der Hölle sehend und wieder wich ich instinktiv zurück, doch stieß ich abermals gegen kalten Fels. Gar in die Ecke gedrängt wie ein wildes Tier. Gefangen im Käfig seines eigenen Verderbens und war somit der Gnade unserer Verurteiler hilflos ausgeliefert. „Das berühmt berüchtigte Gesicht der Capsule Corporation hat doch sicherlich mehr auf Lager als lächerliche Flugmaschinen und Roboter.“, witzelte sie spottend und spuckte dann angewidert zur Seite. Trat eben besagten Roboter mit Füßen und sah kühl auf jenen einen Schrotthaufen, der in toten Trümmern zu Boden lag. „Eine Beleidigung, wenn du mich fragst. Das Design ist mehr als nur widerlich und von der innere Kernfähigkeit will ich gar nicht erst sprechen.“, bemängelte sie einen ihrer Artgenossen, so fern ich das so sagen konnte und wieder wich ein Knurren aus meiner Kehle. Was... bezweckten sie mit diesem Angriff, wenn sie niemandem schaden sondern... uns nur drohen wollten? Oder... waren sie doch auf etwas ganz anderes aus?!? Doch das, sollte ich wohl so gleich erfahren. „Ein Vögelchen zwitscherte mir, dass du den Dragonball-Radar erfunden hast.“, stellte sie mit einem eisigen Lächeln ihre Forderung und mit einem Mal erstarb mein Herz zu purem Eis.  „Wäre doch unfair wenn ihr euch durch einen klitzekleinen Wunsch einen Vorteil verschaffen könntet. Nicht wahr?“, fragte sie mich jeglicher Gehässigkeit gleich und abermals blitzen kalten Augen lüstern auf.  Ich spürte, wie mir schlecht wurde. Sich mein Herzschlag mit einem Mal zu verdreifachen schien und nur so widerstandslos in meinen Ohren pochte. Gar mein Blut jeglicher Geschwindigkeit gleich in meinen Adern rauschte und meine Welt mit einem Mal so unvollkommen werden ließ. Das war also ihr ganzer Plan? Sie hatten uns doch schon Gottes Palast sowie den Quitten Turm genommen. Reichte das nicht endlich?!? Sie besaßen doch schon alle Möglichkeiten, wieso also dann systematisch jene der unseren zerstören wollen?!? Aber das war es wohl, was dieser Android gemeint hatte. Es war eben nur – ein Spiel und wir die Schachfiguren ihres skrupellosen Planes, der kein Entrinnen zu kennen schien. Nicht wirklich. Wieder sah ich in ausdruckslose Gesichter. Erkannte meine aussichtslose Lage mit einem Mal. Wenn ich ihnen den Radar aushändigen würde, war die letzte Chance auf ein Überleben dahin. Wenn ich mich aber für sein Fortbestehen opfern würde, hatte nur einer zu sterben: Nämlich ich selbst. Ein Leben für so vieles. Eines musste sterben wenn ich dafür so Etliche retten konnte. Wenngleich noch ein Einziges, das ich mehr denn je über alles liebte und nur in Sicherheit wissen wollte. Ja vielleicht gar mehr als mich selbst. Einen Preis, den ich immer wieder und nur liebend gerne dafür zahlen würde, konnte ich mit dieser einen Tat sein Leben retten und endlich stahl sich ein überhebliches Grinsen auf meine Lippen. „Ihr könnt mich mal kreuzweise an meinem Menschenarsch lecken!“ Dieser Fluch hatte gesessen. Woher ich diesen Wortlaut hatte wusste ich nicht wirklich, vielleicht färbte eine gewisse Person ja auch langsam ab, aber momentan tat es so ungemein gut, eben jene Worte auszusprechen. Das empörte Gesicht der Cyborg zu sehen noch mehr, denn mit einem Mal und so fern das bei Maschinen eben möglich war, legte sich ein gewisser Ausdruck reinen Zornes in ihre Augen. Ja gar in ihre ganze Mimik und wütend spannte sie den Körper an. „Du wagst es?!?“, fauchte sie mir nun fast entgegen und ihre ganze Wut war so berauschend, dass ich doch glatt zu lachen begann. Damit hast du nicht gerechnet, was?, dachte ich spottend. Grinste abermals und schloss dann die Augen. Mich nun auf meinen Tod vorbereitend, denn das die Cyborg zum Schlag ausholen würde, war so klar wie noch nie. Solch eine Beleidigung würde sie nicht auf sich sitzen lassen und wieder hörte ich ihre erboste Stimme, doch versuchte ich sie auszublenden. Mich nur auf die letzten Momente meines Lebens erinnernd. An all das Schöne, das ich bis dato erlebt hatte. An meinen Sohn, der jetzt wahrscheinlich ohne Mutter aufwachsen musste, aber immerhin noch seinen Vater hatte. Irgendwo da draußen. Vegeta... Wo immer du jetzt auch bist, ich hoffe, dass es dir gut geht. Dass du keine Schmerzen hast. Keine Dummheiten mehr begehst, jetzt da ich nicht mehr auf dich acht geben kann und deinen Querkopf gar über alles stellst. Dass du dieses Chaos überleben wirst und den Schmerz, der daraus entsteht. Aber vor allem hoffe ich, dass du am Ende aller Dinge... stolz auf mich sein kannst. Denn Eines sollst du wissen. Ich habe es immerhin – versucht. In dieser wie in jener Hinsicht. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich leise und merkte nicht, wie sich eine einzelne Träne aus meinen Augen löste. Wie sie sanft meine Wange hinablief, weiter meinen Arm entlang und sich dann mit meinem Blut am Boden vermischte. Eins wurde mit der bestehenden Ewigkeit der Zeit und endlos schien diese stillzustehen, während ich auf mein Ende wartete. Ein Ende, so ohne Wiederkehr. Ein Ende... ... auf ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)