...und der Wahnsinn geht weiter! von Sonnenblume (OS-Sammlung #2 ~ SakuXAka) ================================================================================ Kapitel 1: Freaky Little Monsters --------------------------------- Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing! …Stille. Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing!! …Stille. Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing!!! „Verdammt, Sasori, jetzt mach doch mal die Tür auf. Ich bin grad beschäftigt.“ „Jaja..“ „WIE heißt das????“ Oha, Temari klang ziemlich angepisst. Kein Wunder, es trieb sie immer in den Wahnsinn, wenn man mit dem gleichgültigen Wort ‚Jaja‘ ankamen, wenn jemandem etwas gerade nicht so ganz in den Kram passte. Dass sie aber auch immer daran rummäkeln musste! „Ich bin schon so gut wie da!“ „Danke.“ Es rumpelte etwas, ich hörte Schritte, eine Tür quietschte und dann stand ich Sasori gegenüber. Oder besser gesagt einem halben Sasori, denn er streckte mir, nur in Boxershorts und ansonsten wie Gott ihn schuf, den Kopf durch den Türspalt entgegen und musterte mich einen Moment lang misstrauisch, bis bei ihm die Erkenntnis aufleuchtete, dass ich eine bekannte Person war, und sich sein Gesicht zu einem leichten Grinsen verzog. Lecker! Ich wank ihm und ein schwaches Lächeln zog sich über mein Gesicht, als ich ihn näher betrachtete. „Hattest wohl noch keine Zeit zum Anziehen, was?“ „Leider.“, er seufzte theatralisch, „Aber warte kurz, ich ziehe mir nur kurz etwas über. Bin dann gleich wieder da. Kannst ja schon mal reinkommen.“ Er verschwand in Richtung seines Zimmers und ich betrat die Vierzimmerwohnung, die er zusammen mit Temari bewohnte. Nur so zur allgemeinen Info: Temari und Sasori waren Bruder und Schwester. Sie arbeitete in einer Anwaltskanzlei und war zudem meine beste Freundin. Er studierte Kunst zusammen mit Deidara, meinem Mitbewohner, der heute Abend auch anwesend sein würde, an der Uni hier in der Stadt. Überhaupt, unsere gesamte Gruppe, die von mir so genannte Chaoten-Clique, würde heute Abend auftauchen, denn Sasori und Temari hatten feierlich zu einer Halloween-Party geladen. Mit Kostüm! Ich war gespannt, wie kreativ die Herren sich verkleiden würden; Zum einen wäre da Deidara, von dem ich bereits wusste, als was er gehen würde: Als verrückter Professor! So mit weißem Kittel, Brille und abstehenden, weißen Haaren. Das sah tierisch aus! Ich hab mich gekugelt, als ich ihn gesehen hab. Herrlich! Dann würde Itachi kommen. Der große Bruder von dem Macho… Grrr, ich könnte ihm immer noch den Hals umdrehen, aber zurück zum Thema: Als was er sich verkleiden würde?! Keine Ahnung! Da fragt ihr mich was. Ich lies mich einfach überraschen. Dann wäre da noch Pain, the hottest shit around! Zum Anbeißen, kann ich nur sagen! Er und Temari hatten mich mit in die Clique eingebunden, als ich noch neu war und ich hatte mal eine Nacht mit ihm verbracht. Es knisterte immer mal wieder zwischen uns, aber irgendwie wurde daraus nie mehr. Vielleicht ja heute Abend, …wer weiß…Egal! Das gehört jetzt nicht hierher! Jedenfalls, er wäre heute auch da und ich hab ebenfalls keine Ahnung, was er in seinem kreativen Köpfchen geplant hatte. Vor allem war ich gespannt, was er mit seinen Piercings anstellen würde. Oh Mann, mir lief schon wieder der Sabber in Bächen hinab! Sasori meinte auf sich selbst bezogen, nur, dass wir sein Kostüm schon noch früh genug sehen würden. Das hieß, schon wieder Überraschung! Herrje! Wahrscheinlich zieht er sich erst zu Beginn um und wartet dann auf seinen großen Auftritt. Aber was sollte man machen, so war er nun einmal. Mit Temari hatte ich gleich noch eine schöne Schmink-Session. Sie wollte als Skelett gehen, ähnlich Lady Gaga aus ‚Born this way‘. Das war auch einer der Gründe warum ich jetzt schon bei den beiden an der Tür stand und klingelte, es war grade erst Nachmittag des 31. Denn Temaris Kostüm benötigte einiges an Vorbereitung. Der andere Grund war, dass ich zur Tine Wittler abkommandiert worden war. Ich sollte den beiden beim Schmücken und Anrichten der Leckereien helfen. Aber auch nur, weil Temari bei mir noch einen gut hatte, wegen der Sache mit dem Ballkleid. Tja, nun war ich hier und stand etwas verloren im Flur und wartete auf Sasori, der mir zeigen wollte, wo ich anfangen sollte. „Sakura, bist du das?“ Temari schaute aus dem Wohnzimmer in den Flur zu mir herüber, über und über mit schwarzen und orangen Girlanden, bunten Partyhüten, Konfetti Lichterketten aus Mini-Kürbissen bedeckt. Alles in allem sah sie aus, als würde sie eher Karneval in Rio, als Halloween hier mit uns feiern. Ich konnte nicht anders und prustete los. Sie sah mich leicht beleidigt an. „Klappe, Deko-Fee! Ich bin es, die hier deinen Job macht. Du kannst auch gleich übernehmen!“ Gesagt und getan schmiss sie mir das ganze Zeug in die Arme. Mir blieb das nächste Gelächter im Hals stecken, da ich einen der Minikürbisse ziemlich elegant gegen die Brust bekam und fast zusammenbrach. Hilfeeeeee!! „Ich geh mich dann schon mal umziehen. Kommst du auch gleich?“ Ich brachte nur noch ein halb ersticktes Ja raus, dann war sie schon um die Ecke verschwunden und lies mich allein mit dem riesigen Berg von Pappe und Plastik. Himmel! Das alles sollte an die Wände?! Sicher, dass sie nicht nach vorne umfallen würden, während wir da schön einen über den Durst tranken? Stellt euch vor, da läge jemand, sagen wir mal, derjenige wäre… Itachi…, und der hätte sich richtig abgeschossen und würde dann da auf dem Sofa vor sich hin singen und dann würde plötzlich ein ganzer Haufen Deko auf ihn rauffallen, was meint ihr würde dann am nächsten Tag in der Zeitung stehen?! Mann an Halloween mit Kürbislichterkette erschlagen! Menschen, nehmt euch in Acht, denn sein untoter Geist wandelt unter euch und will sich rächen! ...oder so ähnlich. Waaaah!!! Wahnvorstellungen! Klapse, ich komme! Da ich nun auch schon seit ca. fünf Minuten in der Gegend rumstand, machte ich mich seufzend ans Werk. Hier ein paar Girlanden hin und dort ein paar Minikürbisse verteilt, sodass die Ecken schon relativ gruselig aussahen, jedenfalls meiner Meinung nach. Ein größeres Problem stellte das große grüne Sofa dar, welches einfach partout nicht in meine Vorstellung von Halloween passte. Zum einen war es grün, zum anderen wollte ich es nicht mitten im Raum stehen haben. Ich wollte es ganz an den Rand haben, um einen Couchlandschaft zu schaffen, für die Leute, die nicht gerne tanzen wollten. Denn in der Mitte des Raumes wollte ich eine Tanzfläche haben für die etwas Sportlicheren unter uns und die es wagten, sich mit ihrem Kostüm auf die Tanzfläche zu stellen. Also musste das Problem in Angriff genommen werden. Ich zog, zerrte, schob, schimpfte, fluchte, zauberte, machte und tat,… aber das Ding blieb stur!!! Keinen Zentimeter bewegte es sich, blieb einfach an Ort und Stelle, bis ich schließlich kläglich aufgab und nach Sasori schrie. Der kam auch prompt an gehüpft, mit so etwas, das wie orange Schminke aussah, im Gesicht. Gemeinsam schoben und zogen, schimpften, zerrten, fluchten und zauberten wir bis das gigantische Sofa-Monster dort war, wo wir es haben wollten. Sasori verschwand sofort wieder in sein Zimmer, und ich stahl mich zu Temari, damit ich sie endlich schminken und auch mich fertig machen konnte. Als was ich ging? Hatte ich denn das noch garnicht verraten?! Das war das geilste Kostüm ever. Vampire’s Victim war für dieses Jahr mein Motto. … „Neeeeeiin!!! Temari nimm die Finger weg davon!“ „Aber ich will doch nur…“ Kurz entschlossen packte ich ihre Hand, um zu verhindern, dass sie sich noch weiter mit Dipsauce einschmierte. Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing! „Nicht das auch noch…“, ich gab ein genervtes Stöhnen von mir, schnappte mir die Saucenschüssel und stellte sie aus Temaris Reichweite, damit ihr Monstergesicht nicht noch weiter verunstaltet wurde, als es ohnehin schon war. „Ich hätte schon aufgepasst!“ Oha, sie schmollte. Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing! „JA! Ich komme ja schon!“, mein Fauchen verklang ungehört, denn Temari hatte sich schon wieder ins Partyzimmer verzogen. Ich raffte mein rotsamtenes Kleid zusammen, ich musste aufpassen, dass ich mir nicht an irgendeinem Tischen das Knie stieß, und kletterte über die Menschen, die schon da waren, hinüber Richtung Wohnungstür, da ja anscheinend niemand sonst auf die Klingel gehört hatte. Keine Ahnung, ob die sich Watte in die Ohren gestopft hatten oder schon besoffen waren, auf jeden Fall schleppte ich mich noch durch den Flur, wich ein paar Sektflaschen aus und öffnete schließlich die Wohnungstür. Na, wer grinste mir denn da mit einem Plastikgebiss und einem schwarzen Cape entgegen? „Süßes oder Saures!“ „Wir kaufen nichts! ...“, damit schlug ich ihm die Tür halb genervt, halb lachend vor der Nase zu. Aber auch nur fast, denn ich stoppte im letzten Moment, „…es sei denn, du hast Schokolade. Dann her damit!“ „Für Sie doch immer, wertes Fräulein. Wären Sie mir auch so gnädig und würden mir in Gegenzug ein Schluck Ihres Blutes gönnen? Es riecht himmlisch!“ „Itachi Uchiha! Ich dachte immer, Vampire hätten noch etwas Erziehung genossen.” „Holde Maid, ich verbitte mir diese Anschuldigung, wo sie doch so gar nicht der Wahrheit entspricht. Aber wären Sie so freundlich, mich zuerst hineinzubitten, damit ich Ihnen drinnen bei einem Schlückchen meine Probleme näher erläutern könnte.“ Gott, sprach der geschwollen. Wenn Itachi so weiter machte, könnte er fast bei dem Originalstück von Romeo und Julia mitmachen, ohne vorher deren Sprachstil zu lernen. Himmel! Ich ließ Itachi also hinein und gemeinsam quetschten wir uns durch den engen Flur, wieder vorbei an den Sektflaschen und über den großen Haufen Menschen hinüber zu meinem alten Platz. Der Haufen Menschen, den ich eben so schön betitelt hatte, bestand inzwischen aus Deidara, Temari, Pain, Gaara, einem Cousin von Sasori und Temari, der der Überraschungsgast schlechthin war, Itachi, Sasori und mir. Sasoris Kostüm war der Brüller schlechthin gewesen. Seine grandiose Idee, sich als laufender Kürbis zu verkleiden, hatte für tellergroße Augen und Kinnladen bis zum Boden gesorgt, vor allem weil sich das quietschige Orange ganz wunderbar mit seinen Haaren biss. Das Sofa, war schon voll besetzt, als wir in das Wohnzimmer kamen, weshalb wir uns irgendwo zwischen dem Süßigkeitentisch und dem Alkoholtisch niederließen, wo noch gerade Platz für zwei Menschen war. Ansonsten war der Raum komplett voll. „Ist aber ganz schön eng hier.“, er verzog das Gesicht. „Was ist?“ „Besonders viel Zeug habt ihr aber nicht mehr hier, oder?“ „HÄ?!“ „WO IST DER ALKOHOL???“ „Da hättest du früher kommen müssen. Du hast das Wetttrinken zwischen Deidara und Sasori verpasst, bei dem fast die Hälfte draufgegangen ist.“ Memo an mich: Nächstens mal mehr Alkohol holen oder nur einen von beiden einladen. „Wer hat gewonnen?“ „Sasori. Deidara ist irgendwann aus den Latschen gekippt.“ Ich seufzte und dachte kurz an den Moment zurück, wo Deidara zum Salz noch den letzten Tequila runterkippte. Für die Zitronenscheibe hatte er schon keine Kraft mehr und fiel mit einem „Adios Amigos!“ hinten rüber aufs Sofa. Er lag immer noch da und schnarchte nun friedlich vor sich hin. Und ich hatte leider noch keine Idee, wie ich ihn später in unsere Wohnung kriegen sollte, denn in diesem Saustall – so sah es hier inzwischen meiner Meinung nach aus, und ich bin ein ziemlich toleranter Mensch, was Chaos anging immerhin wohnte ich mit Deidara zusammen! – wollte ich ihn nicht lassen. Das ertrug selbst meine kleine zerbrechliche Seele nicht. „.. Und jetzt?“ „Jetzt machen wir das, was uns der Rest schon so toll vorgemacht hat.“ „Und das wäre?“ „Na was wohl??“ „… Achsoo..“ Ich grinste. Her mit allem, was nicht unter 16 verkauft werden durfte. Wollen wir doch mal sehen, wie trinkfest unser kleiner Graf Dracula in Wirklichkeit war. Hähähä. Holt die Gläser raus, der Wettstreit kann beginnen! „Ich will auch…“ Grade, als ich das erste Getränk in die Gläser von Itachi und mir kippte, kam Temari angedampft und schob mir ihr Glas gleich mitunter, sodass ich ihr fast etwas reingekippt hätte. Aber auch nur fast. „Temari.. was hältst du davon, wenn du für heute Abend aufhörst und lieber wieder zu deinen Einhörnern und den Regenbögen in der Wolkenlandschaft fliegst, von denen du mir vorhin so begeistert erzählt hast? Ich glaube Mary Poppy hatte ihren Regenschirm noch nicht wieder gefunden. Du musst ihr doch beim Zaubern helfen!“ „…Einhörner… Du hast recht! Mary Poppy!! Ich komme und helfe dir!!“ Sagte es und hatte ihr Glas schon wieder ganz vergessen. Hmm! Das ging einfacher als gedacht. Diese Taktik musste ich mir merken. Vielleicht funktionierte das irgendwann nochmal. Das Betrunkene sich aber auch so leicht ablenken ließen. So was musste man ja als Vorteil nutzen. Inzwischen hatte ich die Getränke fertig zubereitet und trat mit ihnen auf Itachi zu, welcher Deidara beobachtete. Dieser hatte es irgendwie geschafft, von einer kopfüber hängenden Position mit einem mehr oder weniger eleganten Purzelbaum vorwärts im Halbschlaf auf das Sofa und damit auch auf allen Drausitzenden zu rollen und dort genüsslich weiterzuschlafen. Ich hatte keine Ahnung, ob das bequem war. Ich meine sowohl für Deidara als auch für den Rest. Naja, war ja nicht mein Problem. Ich übergab Itachi sein Getränk. Er schaute sich noch ein wenig im Zimmer um, bis er mir seinen Blick zuwandte. „So mal by the way gefragt: Wer räumt das Ganze hier später eigentlich wieder auf?“ Ich seufzte. Da hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Jedoch war die Lösung noch um die Ecke Brötchen holen. „Frag das in zwei oder drei Stunden nochmal.“ „Dann Prost!“ ~Am gleichen Tag, irgendwann zwei oder drei Stunden später ~ Wir hatten eine Diskussion geführt. In nicht-nüchternem Zustand versteht sich. Also Itachi, Temari, Mary Poppy und ich. Thema: Der nächste Tag… mehr oder weniger. Ich hatte verloren. Na toll und ratet mal, wer den ganzen Mist nun aufräumen durfte??? …Tine Wittler natürlich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)