The great Journey of the Straw Hat Pirates von Cessy (Every legend has a beginning.) ================================================================================ Kapitel 21: Wenn die Glocke drei Mal schlägt -------------------------------------------- Die donnernden Glockenschläge ließen nicht nur Kayo aufhorchen. Die Mimik des Blauhaarigen erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, während sich seine Körperhaltung automatisch straffte. „Ist alles in Ordnung?“, „Hum?“, als Silas aufblickte entdeckte er die ebenmäßigen Gesichtszüge der Schiffszimmerin, die ebenso aufgewühlt wirkte wie er sich gerade fühlte. „Lass‘ uns an den Strand gehen.“ Ein zartes lächeln umspielte die vollen Lippen der Kleineren und folgte einem zustimmenden Nicken. Zwinkernd präsentierte Celest zwei riesige Whiskeyflaschen, die sie zuvor offensichtlich hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Schlich sich da gerade tatsächlich ein unscheinbares Schmunzeln auf Silas‘ fahle Gesichtszüge? Ihr zunickend erhob er sich schließlich und verließ mit Celest an seiner Seite das schauerliche Anwesen. „Was hat es mit nun diesen Glockenschlägen auf sich?“, fragte die Rosahaarige sichtlich interessiert als erneut zwei Glockenschläge erklangen. „…“, „Crescent?“, neugierig sank Celest zu dem vielfach Größeren in den roten Sand des Strandes hinab. Dieser blickte still und beinahe sehnsüchtig mit seinen silbernen Irden aufs unendlichweite Meer hinaus. Ein strahlender Vollmond ließ die schwarzgetränkten Gewässer noch bedrohlicher wirken, was Ces einzuschüchtern schien. Instinktiv zog die Rosahaarige ihre Beine an den Körper und umarmte sie fest mit ihren Armen. Die ganze Insel war ihr einfach nicht geheuer… „Das Meer wirkt gefährlicher als es wirklich ist.“, „Ach… spricht der Herr nun auch wieder mit mir?“, „Vielleicht.“, amüsiert grinsend genehmigte sich der Blauhaarige einen großen Schluck aus der Whiskeyflasche, um sie kurz darauf der Kleineren zu reichen. „Danke.“ Celest setzte die Flasche gerade an ihre vollen Lippen an, als zum dritten Mal die mysteriösen Glockenschläge ertönten. Irgendeinen Sinn und Zweck mussten sie doch besitzen? „Verrätst du mir jetzt was es mit diesen Glocken auf sich hat?“, „Wenn du mit mir ins Wasser kommst, überlege ich es mir. Ich könnte jetzt eine Abkühlung gebrauchen.“, „Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?“, „Falls du dir Sorgen machst dich ausziehen zu müssen, solltest du bedenken dass es nichts an dir gibt was ich nicht schon gesehen hätte.“ Die Gesichtszüge der Schiffszimmerin fuhren Achterbahn. Wie konnte dieser blauhaarige Perverse es wagen?! Wie konnte sie auch nur eine Sekunde daran verschwendet haben, zu glauben dass er doch ganz nett sei?! Verdammter Alkohol! Innerlich fluchend genehmigte sich Celest einen weiteren ausgiebigen Schluck der Schmuggelware. „In Ordnung. Du darfst deine Kleidung anbehalten.“, „Du glaubst doch nicht ernsthaft dass ich mit dir in dieses tiefschwarze Wasser steige? Wer weiß was sich darin alles tummelt! Außerdem…“, „Hum?“, „Kann ich nicht schwimmen.“ Achja, da war ja was. Das andere Piratenmädchen hatte irgendetwas von Teufelskräften erwähnt. „Teufelskräfte, hum?“, in der dunklen, geschulten Stimme spiegelte sich deutlicher Spott wieder. „Ja, Teufelskräfte. Problem damit?“, „Davon halte ich nichts. Wie auch immer… Kommst du nun mit oder verwehrst du mir meinen einzigen Geburtstagswunsch?“, „Geburtstagswunsch?“, wiederholte Celest sichtlich überrascht. „Du hast Geburtstag? … Warum… warum sagst du denn nichts?“, „Was tut das schon zur Sache?“, „Eine ganze Menge!“, beinahe empört krabbelte die Kleinere vor Silas und setzte sich auf ihre Unterschenkel, um ihn Angesicht zu Angesicht zu belehren. „ Niemand sollte an seinem Geburtstag alleine sein! Wie kannst du einen so bedeutsamen Tag so herunterspielen?“, „Du solltest weniger trinken.“, „Und du mal einige deiner Ansichten überdenken.“, „Hum. Außerdem bin ich nicht alleine.“ Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Skeptisch beobachtete Silas das Mädchen dabei, wie sie urplötzlich die Schnürung ihrer Schuhe löste. „Was wird das?“, „Na wonach sieht‘s denn aus? Ich zieh‘ mir meine Schuhe aus. Sie waren schließlich unglaublich teuer!“ Belächelnd musterte der Größere die türkislackierten Zehnägel der Jüngeren. In den Stand gekommen genehmigte sie sich noch einen ordentlichen Schluck Whiskey und deutete dann aufs Meer. „Wollen wir?“, „Du meinst es ernst, hum?“, „Angst?“, „Ach vor den Paar an der Küste schlummernden Seekönigen doch nicht.“, „W-wie bitte?!“, „Angst?“, „I-ich… nein.“, entschlossen richtete sich die Schiffszimmerin dem Meer zu, als er sie plötzlich von den Füßen riss. Mühelos hatte sie Silas in seine Arme aufgelesen, um mit ihr gemeinsam Schritt für Schritt tiefer ins Wasser zu gleiten. „W-was wird das?!“, „Du kannst nicht schwimmen, vergessen?“ Der großgewachsene stand nun bis zur Mitte seines trainierten Oberkörpers im Wasser. Überrascht stellte Celest fest, dass das Wasser eine angenehme Temperatur besaß. Es bedeckte ihr Gesäß, dass lediglich Knie und Oberkörper ab Brust aufwärts herausragten. Einzelne pastellrosane Haarsträhnen schwammen an der Wasseroberfläche, „Verrätst du es mir nun?“, das Mädchen schien den Blickkontakt zum Größeren bewusst zu meiden und starrte stattdessen in den kristallklaren Nachthimmel hinauf. „Hum?“, „Na die Glocken.“ Wie auf ein Stichwort ertönte diese erneut. Diesmal schlug sie drei Mal. Als kurz darauf ein erdbebenartiges Donnern die Insel zum beben brachte, zuckte Celest zusammen. „W-was war das?!“, „Du willst es wirklich wissen, hum?“, „Das ganze, verdammte Schloss bebt!!!“, „Nichts Ungewöhnliches. Es ist jetzt genau 00:00uhr. Celatine und Kayo leben gerade ihre sexuellen Bedürfnisse aus.“, „WIE BITTE?!“, „Willst du mir damit ernsthaft sagen, dieses verdammte Erdbeben und das Donnern kommt von…“ Stilles nicken seitens des Größeren. „Können wir das Thema wechseln?“, erst jetzt überwand Celest sich dazu einen Blick in die blassen Gesichtszüge des Größeren zu riskieren. Wie schon zuvor hatte er ungewöhnlich angespannte Haltung angenommen. Seine Mimik war hart und selbst seine allesverzehrenden Augen wirkten irgendwie leer. Deshalb wollte er also das Schloss verlassen… Er wollte dem offensichtlich ziemlich aggressiven Beischlaf der beiden Schlossherren aus dem Weg gehen. Wem konnte sie es verübeln? Tatsächlich war sie in diesem Moment sogar froh sich nicht im Schloss zu befinden… „Hey Crescent.“, „Hum?“, als der Blauhaarige seinen Blick zu dem Mädchen in seinen Armen senkte, trafen ihre Lippen auf seine Wange. Den größten Beitrag zu dieser völlig irrsinnigen Schnappsidee leistete wohl oder übel der Alkohol in ihrem Kreislauf, der mittlerweile wahrscheinlich fast das gesamte Blut in ihrem Körper ersetzt hatte. Außerdem war es sowieso ziemlich unwahrscheinlich dass sie sich am nächsten Morgen an irgendetwas erinnern würde… Also warum nicht? Außerdem wirkte dieser unschuldige Kuss wahre Wunder, was das angekratzte Ego der Schiffszimmerin betraf. Es schien hast so als müsse sie sich nach den harten Worten des Schwertkämpfers, selbst beweisen doch begehrenswert zu sein. Als sie sich schließlich wieder der kalten Wange des Größeren löste, hauchte Celest ein leises, ehrliches „Herzlichen Glückwunsch, zum Geburtstag.“, „Hum.“, überrumpelt hatte sich ein amüsiertes lächeln auf die Lippen des Großgewachsenen geschlichen. „Und das von einem so unattraktiven, männerverachtenden Temperamentbündel.“ Dieser Kerl traf aber auch immer mitten ins Schwarze! „Du hast gelauscht?!“, „Sagen wir, es war nicht zu überhören.“, „Hmpf!“, beleidigt verschränkte das kratzbürstige Frauenzimmer ihre Arme vor die Brust, um kurz darauf das Thema zu wechseln. Die Sachen die Zorro ihr an den Kopf geworfen hatte, lagen ihr immer noch zu schwer im Magen, als das sie sich jetzt damit auseinandersetzen wollte. „Wie alt bist du eigentlich geworden?“, „Um das zu erfahren musst du mir schon mehr bieten als einen unschuldigen Wangenkuss.“, „Das kannst du sowas von vergessen!!! Das war eine einmalige Sache weil du Geburtstag hast!!!“, „Also wenn ich mich recht entsinne wiederholt sich eine ‚einmalige Sache‘ nicht.“, „Verdammt richtig du Klugscheißer!“, „Ahhhh verstehe. Unser kurzes ‚Stell-dich-ein‘ im Schloss war dir also nicht einmalig genug?“, „Hüte deine Zunge, Crescent!“, „Vielleicht solltest du deine lieber hüten?“, „Zur Hölle mit dir!!!“, „Als wäre mir die neu.“, „Argh!!! Worauf hab ich mich da nur eingelassen?! Verflucht sei‘ der Alkohol!!! Bring mich gefälligst zurück an Land!!! Ich brauch‘ nen Whiskey.“, „Du merkst selbst dass du gerade nicht in der Position bist irgendwelche Anforderungen zu stellen, oder? Mal abgesehen davon widersprichst du dir selbst.“, „Ich fand dich wirklich netter als du weniger gesprochen hast! Kannst du nicht einmal die Klappe halten?!“, „So so… du findest mich nett, hum?“, „DAS HABE ICH NICHT GESAGT VERFLUCHT NOCHMAL!“, „ Aber… mal was anderes. Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte…“, „WAS?!“, „Du trägst ernsthaft einen Hammer unter deinem Rock mit dir herum?“, „PROBLEM DAMIT???! Ich frag dich ja schließlich auch nicht ob das mit der Schminke und dem Nagellack dein Ernst ist!!!“, „Ändert nichts an der Tatsache dass du mich nett findest.“, „EINEN TEUFEL TU ICH!!!“ Kurz hielt Silas inne, hob den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit auf einen Punkt, der wohl noch außerhalb des Meeres war. Scheinbar wusste nur er, wo dieser Punkt, der sich vor seinem geistigen Auge abbildete, zu erreichen war. Mit musternder Mine verfolgte Celest den abschweifenden Blick des Mannes, der ihr so unbekannt war aber doch mit festem Griff einfing, mit Interesse. "Was ist denn jetzt?", fragte das rosahaarige Monster in das mittlerweile totenstille Meer hinein, als sie nervös mit einer nassen Haarsträhne zu spielen begann. Leise schnaufend schüttelte der Bewohner des Schlosses den Kopf, strengte sein silbernes Augenpaar an, um seine Aufmerksamkeit wieder auf das junge Mädchen zu richten um sich doch dazu zu erbarmen, ihr zu antworten. "Diese Insel.." "Was ist mit dieser Insel?" neugierig hob Celest ihren Kopf aus den schützenden Händen des Seelensammlers. Spöttisch lachend starrten die Silberaugen die Schiffszimmerin an, die offenbar nicht im geringsten verstand wie groß die Miseré war, in der sich Silas befand. Schlussendlich war es wieder ein Celest-typischer Geistesblitz der sie dazu veranlasste die alles entscheidende Frage zu stellen „Warum bist du eigentlich auf dieser Insel, Crescent?“ Celest ließ sich in eine bequemere Position nieder, um besser zuhören zu können, der Blauhaarige verweilte in der selben Haltung wie vorher, das Gewicht der Schiffszimmerin schien dem Blauhaarigen keinerlei Probleme zu bereiten, dennoch trat er einige Schritte aus dem Meer hinaus in Richtung des Strandes, während er vom Alkohol angeregt zu reden begann. „Hum…“, gab dieser kurz und knapp als Beantwortung, was erneut auf riesige fragende Augen und provokant tippelnde Fingerspitzen auf seiner Armmuskulatur stieß. Über die Neugierde der Rosahaarigen sichtlich amüsiert fuhr Silas fort. „Wenn du so darauf bestehst, werde ich es dir genauer erklären...“, „Das will ich hoffen, ich meine ... dieser Ort… diese Vorkommnisse.. du bist mir sowieso was schuldig.“ Kokett lächelte der Cellospieler und deutete herausfordernd mit seinem lackierten Zeigefinger auf die Stirn des Mädchens. „Das ist eine…“, süffisant hob sich Mundwinkel nach links „… ganz andere Geschichte.“ Offensichtlich bereitete es dem Musiker Freude zu provozieren, was im nächsten Moment zu einem leichten rosa auf den zarten Wangen der Schiffszimmerin führte. Der Alkohol erledigte seine Aufgabe seit jeher gut und die deutlich Kleinere war nicht zuletzt aufgrund seines Geburtstages weniger böse auf den hochgewachsenen Mann. Unter normalen Umständen wäre das Tempramentbündel wohl förmlich explodiert. „Hum...scheinbar bin ich dir wohl wirklich noch sympathischer geworden.“ Spott zierte die schmalen Lippen des Blauhaarigen, ehe er das Gewicht von Celest einer Feder gleich auf den Sand setzte, um sich im nächsten Moment neben das Mädchen zu setzen. “Pah! Der erste Eindruck zählt! Und bei dem bleibe ich...“, grummelte die Rosahaarige vor sich hin. „Der erste Eindruck, hum?“, süffisant leckte sich der Seelensammler über die Lippen, was seine spitzen vampirähnlichen Eckzähne zum Vorschein brachte. Peinlich berührt und ganz offensichtlich wissend worauf Silas anspielen wollte, wand die knapp Bekleidete ihren Blick ab. Mit angewinkelten rechten Bein fixierte Silas die zu seiner linken sitzenden Celest, die sich erneut über die gebunkerte Flasche hermachte. Scheinbar ignorierte sie mittlerweile die Provokationen des Älteren. „Für die Erfüllung meines Geburtstagswunschs sollte ich dir auch einen Wunsch erfüllen, nehme ich an.“ „Pah. Glaub ja nicht das ich auf dich angewiesen bin.“, „Mit dem Hammer unter deinem Rock mit Sicherheit nicht.“, „Fängst du jetzt schon wieder an? Entweder du erzählst es mir oder eben nicht. Ist mir völlig egal.“ Eine glatte Lüge über die sich Celest selbst nicht im Klaren war. Im Grunde interessierte es sie brennend, warum der Perverse auf dieser Insel war und vor allem was er hier überhaupt machte. „Ich bin an einen Vertrag gebunden.“. „Ein Vertrag? Was für ein Vertrag?“, „Ein Vertrag mit Celatine. Erst nach Erfüllung dieses Vertrags kann ich die Insel verlassen.“, „Und… was beinhaltet dieser Vertrag?“, „Das werde ich dir nicht sagen.“, „Hmpf...“ aufmüpfig stampften die nackten Füße der Rosahaarigen in den Sand um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. „Ich werde vermutlich bis an mein Lebensende auf dieser Insel sitzen.“, „Wie lange bist du denn bislang hier?“, „Ich schätze es dürften zwanzig Jahre sein.“ Celest´ Augen waren bereit ihre Höhlen zu verlassen. Trotz des Alkohol, der ihre Kehle mit einer warmen Schicht überzog, schluckte sie einen trockenen Kloß herunter. „Zwanzig Jahre?“, fragte die Schiffszimmerin nochmal ungläubig nach, als ob es irgendwas an der vorherigen Aussage ändern konnte. „Ja. Ich verlasse diese Insel lediglich um meinen Auftrag von Celatine zu erfüllen. Und zwar grundsätzlich Nachts.“ Langsam dämmerte es der Rosahaarigen. Kein Wunder das Silas jeden Winkel des Schlosses scheinbar besser kannte als deren Besitzer und kein Wunder das der Blauhaarige diese blasse Hautfärbung besaß. Auf der Insel auf der sie sich alle befanden schien die Sonne nie zu scheinen. „Warum verlässt du diesen trostlosen Ort nicht einfach?“,„Hahahaha!“ Ein hohles, unechtes Lachen drang aus der Kehle Silas´ als er die Worte des Mädchens vernahm und selbst zur Flasche griff, um einen großen Schluck des flüssigen Goldes in seinen Körper zu befördern. „Das ist nicht so einfach. Wenn ich nicht hier bleiben würde, würde Celatine mich auf der Stelle töten.“ Interessiert blickte Celest zu ihrer rechten und erkannte das erneut zu Stein gemeißelte Gesicht des Mannes, als die Insel wiederholt zu beben begann. Scheinbar waren die beiden Schlossherren mit ihrem Liebesspiel noch nicht fertig. „Meine Güte?! Wie lange geht das denn noch?“, fragte die Rosahaarige interessiert und kratzte sich verstohlen am Kinn. „Das ist unterschiedlich. Wahrscheinlich haben wir noch zwei, drei Stunden Zeit. Die Tiere und Monster dieser Gegend sind noch nicht geflohen.“, „WIE BITTE?!“l geschockt starrte Celest auf den scheinbar toten Wald der sich hinter ihnen befand. „Ganz recht. Normalerweise treiben die Kreaturen dieser Insel in Scharen aus, wenn es zu oft bebt. Obwohl ich mich nicht daran erinnern kann, dass es jemals anders war, haben sich die anderen Lebewesen dieser Insel noch nicht an die allabendliche „Zeremonie“ gewöhnt.“, „Nun… du schließlich auch noch nicht, Crescent.“, grinste das deutlich kleinere Mädchen selbstsicher, als sie urplötzlich etliche Schreie südlich von sich hörte. „Hum... Wie auf Kommando.“, stellte der Blauhaarige nüchtern fest, während er sich zeitgleich erhob. In sitzender Haltung reichte Celest dem Seelensammler grade mal knapp bis zur Mitte seiner Oberschenkel. „Steh auf Prinzesschen.“, „WIE BITTE?!“, „Willst du den Seekönigen als Mitternachtssnack dienen?“, verstohlen blickte die Rosahaarige auf den Strand. Stimmt auffallend; Silas hatte die Tatsache dass sich am Fuße der Wellen die Seekönige schliefen benannt. Langsam stand das Frauenzimmer ebenfalls auf und stellte sich halb betrunken neben den knapp zwei Meter hohen Mann. „Und jetzt?“, „Gehen wir an einen sicheren Ort.“, entgegnete dieser ruhig während er seine übergroße Waffe demonstrativ über den Schultern fixierte. „Du kämpfst wirklich mit diesem Ding, oder?“ Interessiert aber auch verwirrt über die Sensenähnliche Waffe blickte die Rosahaarige an dem schwarz lackierten Griff hinüber zu der Schnittfläche der Klinge. Es war ihr kaum vorstellbar das Silas aufgrund seiner Kampffähigkeiten die er bei Zorro, Sanji und Chopper unter Beweis stellte, diese Waffe jemals ernsthaft gebrauchen würde. Still schweigend ging die Kleinere einige Schritte neben dem Hochgewachsenen der sie mit prüfenden Blick musterte. „Und du stellst ziemlich viele Fragen. Immerhin... trage ich keinen Hammer unter meinem Röckchen.“, „Bei deiner Aufmachung wäre selbst dies keine Überraschung.“, „Scheinst ja doch schlagfertig zu sein.“, gab der Schwarzgekleidete offen zu und präsentierte demonstrativ seine schwarz lackierten Fingernägel, ehe er nach einigen Schritten anhielt und mit abgeflachter Hand die Rosahaarige zum Warten aufforderte. „Was ist denn jetzt?“, ungeduldig wippte Celest mit der Schmuggelware hin und her. „Psst. Da vorne.“, präsentativ deutete der Blauhaarige auf eine Gabelung des Weges der sich vor den Augen der beiden Wandernden spaltete. „Toll. Eine Gabelung. Das sehe ich auch.“, entnervt verdrehten sich die rehbraunen Augen der Schiffszimmerin. „Das meine ich nicht.“ Durch einen ungewöhnlich kalten Luftzug begleitet zog Silas seine sichelartige Waffe um für das Auge nicht erkennbare schnelle Bewegungen zu vollüben. Die Winde die dabei aufzogen waren derart schnell und kalt, dass es der Rosahaarigen schwer fiel auf beiden Füßen stehen bleiben zu können, obwohl sie eindeutig hinter dem Seelensammler und seiner Angriffsfläche stand. „WAS ZUM TEUFEL MACHST DU DA?!?“, pikierte sich die junge Frau bis sie den Grund für Silas Sicheltanz erkannte. Wenige Meter vor den beiden materialisierte sich eine Symbiose aus Steinbock und Drache die den Blauhaarigen gefährlich anfauchte. Die riesigen Flügel des Ungetüms schlugen in unrhythmischen Wellen auf und ab, was eine Menge Geröll zum schweben brachte. „W-was zur Hölle?!!“, zur Salzsäule erstarrt blickte Celest auf die gewundenen Hörner, hinunter auf die gut zwei Meter langen Stoßzähne des Monsters. Silas hingegen stand mit festem Blick gewohnt gelassen vor dem rötlich verfärbten Tier und beobachtete dieses mit nüchterner Mine, als dieses einen Schritt voran ging. „DU MUSST DIESES DING ANGREIFEN VERDAMMT!“, fluchend versteckte sich die Rosahaarige hinter dem breiten Kreuz des Seelensammlers und wartete darauf dass dieser endlich seine Waffe benutzte. Nachdem der Drache einen weiteren Schritt auf Silas zu machte, bewegte sich dieser weiterhin keinen Millimeter vorwärts weswegen sich die Rosahaarige panisch in eine Erdmulde verschanzte, in der sie glaubte, einen sicheren Platz gefunden zu haben. Der schwüle, stickige Atem des Monsters nebelte den hochgewachsenen Mann bis in die Haarspitzen ein. Der Geruch von verfaultem Fleisch drang auf seine Poren und erzeugte einen Gestank der kaum auszuhalten war. Vom Ekel getrieben zuckte eine Augenbraue des Blauhaarigen angewidert auf, ehe Silas seine linke Hand hob und einen Finger ausstreckte. Über diese Geste sichtbar erbost, ging das riesige Tier noch einen Schritt auf den Mann zu und erhob seine im Gegensatz zu Silas Kopf, vierfach so großen Klauen, um ihm den Kopf vom Hals zu schlagen, ehe der Seelensammler ein kaum hörbares Wort flüsterte, das den Drachen schließlich zum Stillstand bewegte. Die Silberaugen langsam öffnend, verengte sich die Pupille Silas´ mit einem Mal zu der Größe einer Stecknadel, was den zur Iris hinlaufenden beinahe weißlichen Ton noch mehr zur Geltung brachte. Alsbald sich der Zeigefinger des Seelensammlers zum ersten Gelenk hin knickte, verlor der Drache den festen Boden unter den Hufen, was ihn in Ohnmacht verfallen ließ. Mit einem dumpfen Knall fiel das Monstrum zu den Füßen des schwarzgekleideten Mannes, der sich im selben Augenblick zu Celest umdrehte, um ihr selbstsicher die Hand auszustrecken. „Kommst du?“, fragte dieser das nun völlig sprachlose Mädchen mit fester Stimme, ehe sich Celest mit Hilfe der bekleideten Hand wieder festen Boden unter den Füßen zusicherte. „W....wie hast du das gemacht?“, mit fragenden Augen starrte die Schiffszimmerin auf das ohnmächtige Etwas das friedlich schnaubend auf dem Boden lag. „Ich bevorzuge passive Kampftechniken wenn mir der Gegner unterlegen ist.“, „Du gibst einem auch nie eine richtige Antwort...“ – Etliche Weggabelungen später - „Jetzt sag mir endlich wie du das gemacht hast Crescent!“ wiederholt bemerkte Silas die Tatsache, dass Celest ihn noch nie beim Vornamen genannt hatte, während er mit dem Daumen die Windrichtung prüfte. „Alles zu seiner Zeit, Cessy.“, schmunzelnd fand die Hand wieder seinen ursprünglichen Platz in der Seitentasche des Mantels. „Wir sind gleich da.“, stellte der Blauhaarige nüchtern fest und bemerkte dabei nicht im geringsten den musternden Blick der Schiffszimmerin, die deutlich ihren Kopf heben musste, um sein Gesicht in der abschnürenden Dunkelheit erkennen zu können. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, stellte die Roshaarige erneut fest. Die gerade Nase und das ebenso gerade Kinn bildeten ein absolut gerades Profil, als hätte es den Tücken der Zeit widerstanden. Wenn Silas schon seit zwanzig Jahren auf der Insel war, musste er auf jeden Fall mindestens zwanzig Jahre alt sein. Weiter sich selbst Fragen stellend rätselte das Mädchen über das Alter des Blauhaarigen weiter. Er sagte er habe einen Vertrag bei Celatine unterschrieben... Also musste er zu diesem Zeitpunkt in einem arbeitsfähigen Alter gewesen sein. Wie alt war er nur? Immer noch rätselnd starrte die Rosahaarige auf die Silberaugen die einen Blick inne hielten, den sie schon einmal irgendwo gesehen hatte. Woher kannte sie diese Augen? Mit dem Gedanken geistig einschlafend bemerkte Celest nicht, dass Silas schon seit wenigstens zwei Minuten den Blick des rosahaarigen Monsters aus dem Profil erwiderte. Wie aus einem verbotenen Traum gerissen wedelte die Schiffszimmerin mit ihrer offenen Hand vor ihrem Gesicht wild hin und her. „Was ist denn?“, panisch lachend versuchte der Zuckerwattenkopf die Peinlichkeit runterzuspielen. Sie hätte nie zugegeben sich geradezu in seinen Augen verloren zu haben. „Hum...“, nachdenklich bedachte Silas dem Boden eines Blickes und fuhr fort, „Wir sind da. Vor unseren Füßen befindet sich eine Zwischenwelt. Hier bist du in Sicherheit, damit ist meine Mission erfolgreich abgeschlossen und ich werde dich alleine lassen. Ich empfehle dir, dir noch einen großen Schluck zu genehmigen.“, „Du willst mich hier alleine lassen?!“, geschockt blickte sich die Schiffszimmerin um und erkannte einen Friedhof der in dichten Nebel gehüllt war. Die zahlreichen aus Stein gefertigten Grabsteine ließen ihr Vertrauen nicht Mal ansatzweise keimen. Übersät von Wurzelwerk und totem Geäst erschien der Friedhof alles andere als sicher. „..Zu diesem Ort verläuft sich niemand. Dies ist der einzige Ort zu dem die Tiere dieser Insel nicht ihren Weg finden. Ich bin sehr oft hier.“ Skeptisch blickte sich Celest nochmals um und glaubte den gesprochenen Worten gerne. Dieser Ort war wirklich der düsteren Erscheinung Silas´ angemessen. Die etlichen Kreuze die wie ein Stacheldrahtzaun um den Friedhof aufgebracht worden waren sprachen Bände. „Wieso ist das eine Zwischenwelt?“, „Das wirst du noch früh genug rausfinden.“ Wie auf ein Kommando ertönten die säuselnden Klänge hoher Frauenstimmen die den Nacken der Schiffszimmerin im vorbei gehen streichelten. Entsetzt fasste sich die Rosahaarige in den Nacken und prüfte ihre vermeintliche Halluzination während sie dem Blauhaarigen weiter zum Zentrum folgte. In mitten dieses Totenreiches stand nordöstlich eine riesige Büste der Maria Magdalena an die sich Silas vertraut anlehnte. „Und nun? Willst du mich jetzt als Opfergabe aufspießen?“, fragte die deutlich Kleinere mit einem leicht panischen Unterton als sie ihre Aufmerksamkeit auf die Sichel lenkte, die Silas zu seinen Füßen abgelegt hatte. „Mit nichten.“, antwortete dieser bestimmt und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Gesicht der Büste, ehe er den restlichen Flascheninhalt ex´te. Sich selbst fragend warum Celest dem Fremden so viel Vertrauen schenkte kratzte sich die Jüngere unweigerlich am Kinn und schüttelte ablehnend den Kopf. Sie kannte weder Alter, Geburtsort noch sonst irgendwas von diesem Typen und folgte ihm trotzdem an so einen Ort. Im Normalfall wäre sie Zorro nicht von der Seite gewichen. Zorro. Ein kurzer Stich piekste mitten ins Herz der Rosahaarigen. Noch nie würde sie derart gedemütigt und bloßgestellt. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein... „Du scheinst Schmerzen zu haben.“, „W-was?“, „Dein Gesicht. Schmerzverzerrt.“, „Ich… Mhm… Vergiss‘ es einfach.“, grummelte das Frauenzimmer in ihrem gewohnten Motzton vor sich her. „Mach dich nicht abhängig von den Gefühlen anderer.“ Weit rissen die rehbraunen Augen der deutlich Kleineren auf als Silas einige Schritte an sie heran trat und ihr den Ratschlag mit gnadenloser Wucht entgegenschleuderte. Ja, da hatte er wohl Recht dämmerte es der Rosahaarigen als sie spürte wie die langen kalten Finger des Größeren ihre Haare ergriffen. Verstört beobachtete sie die Geste Silas‘ und wand sich mit schlagendem Herzen seinen Augen zu die sie wie die Male zuvor mit einem Blick zum erstarren brachten. Nichtmal Mihawk hatte diesen Effekt auf die Schiffszimmerin weshalb ihr ein warmer Schauer über den Rücken lief, den sie selbst nicht deuten konnte. „Nur ein Wilder reißt eine Blume aus der Erde wenn er sie sieht.“ Verstohlen blickte Celest zur Seite, die Anspielung auf Zorro war ihr sofort klar, ein zartes erdbeerrot legte sich auf die mädchenhaften Wangen der Rosahaarigen, ehe sie den von Alkohol getränkten Atem des Seelensammlers ganz nah an ihrem Mund verspürte und ; obwohl es so kalt war, bildete der Atem Silas keine Spur von Wärme in der umherliegenden Luft. Waren seine Lippen, sein Herz auch so kalt wie diese Insel? Aus ihren Gedanken gerissen bemerkte Celest eine plötzlich auftauchende Gestalt die sich verteidigend die Hände vor ihr Gesicht hielt. Mit aufgerissenem Mund und ebenso geweiteten Augen schien das aus Nebel bestehenden Wesen schreien zu wollen, während es ganz langsam den Kopf schüttelte um dann zum Wohl wollen der Rosahaarigen still schweigend zu verschwinden. „Wo zum Teufel hast du mich hingebracht? Und wer zum Teufel bist du Crescent?“ Vermutlich von der Angst getrieben war Celest bereit, die alles entscheidenden Fragen zu stellen. Die Warnung des Wesens das sie zu hundert Prozent nicht halluziniert hatte, war wohl der letzte Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. „..Hum..“, leicht verärgert stellte der Seelensammler fest, dass es nun wohl nicht mehr möglich war, die Rosahaarige hin zu halten. „Ich werde es dir erklären... In meinen Jugendjahren nahm ich verschiedenste Aufträge an. Zu meinem siebzehnten Geburtstag ankerte ich auf dieser Insel und nun sind ein paar Jahre vergangen.“, „Und das soll jetzt alles sein?“ Nickend bestätigte der ehemalige Söldner die Annahme der deutlich Kleineren, die misstrauisch die Luft zwischen ihre Zähne presste. „Veralbern kann ich mich alleine. Hör endlich auf Spielchen mit mir zu spielen!“, „Nun gut… ich ankerte auf dieser Insel.“, „Das hast du schon erzählt...“, mürrisch ballte Celest ihre Hände zu Fäusten, sie war sich selbst nicht sicher ob sie es aus Angst oder aus Wut tat. Sie wollte endlich alles wissen. Was war diese Insel? Was hat Silas hier verloren? Und wo hatte er sie hingebracht? „Ruhig Blut, Liebes...“, kokett grinste der Blauhaarige die deutlich Kleinere an und ergriff die linke Hand der Schiffszimmerin die erschrocken über die kalte Temperatur der Berührung einmal in sich zusammenzuckte. „Ich ankerte auf dieser Insel...und traf Celatine. Er bot mir im Austausch zu meiner Seele eine Möglichkeit die Redline zu erklimmen um ungemerkt in Mary Joa einzudringen.“, „Was ist das?“, „Du kennst Mary Joa nicht? …Unfassbar...“, kurz hielt Silas den Atem an und fuhr fort, „Mary Joa ist der Sitz der Weltregierung. Es befindet sich auf der Redline, noch nie hat es ein Pirat geschafft in Mary Joa einzudringen. Das Unterwassergefängnis Impel Down ist dagegen ein Kindergarten.“, stellte Silas nüchtern fest und beobachtete das rosahaarige Monster, das bei den Worten “Impel Down“ ebenfalls ihren fragenden Blick aufsetzte. „Wie auch immer… ich unterschrieb den Vertrag. Der womöglich größte Fehler meines Lebens. Ich war von Celatine überzeugt. Er demonstrierte mir seine übermenschlichen Kräfte als wäre es ein Leichtes und ich vertraute ihm in jugendlicher Naivität. Um meinen Vertrag zu erfüllen muss ich den Wert meiner Seele mit anderen Seelen auffüllen.“ Ungläubig starrten die Rehaugen auf das emotionslose Gesicht des Blauhaarigen. „Seelensammler...“, stellte Celest leise fest als sie mit festem Schritt nach freier Fläche suchte. „Die Augen.. du… du hast sie alle auf dem Gewissen!“, mit schneller werdenden Schritten lief die Rosahaarige los. Wie konnte sie auch nur eine Sekunde diesem zwielichtigen Typen trauen? Aus der Ferne betrachtet verschmolzen die Büste und die Silas Silhouette zu einer Form. „Dieses Mädchen...“, seufzend setzte sich Celatine, der wie aus dem Nichts erschienen war, neben den ebenfalls Blauhaarigen. „Was ist mit ihr?“ Scheinbar war Silas über derartiges Auftreten seines Schlossherren nicht überrascht, was ihn nicht mal aufzucken ließ. „... Du und sie, Silas.“ Kopfschüttelnd negierte der Langhaarige seinen Satz und begann neu „…Sie wird dich mir entreißen. Ich weiß nicht wie sie es machen wird, aber sie wird es.“ Abwertend lachte der Seelensammler auf, verschränkte die Arme vor die Brust „Du hast schon immer verstanden wie man in Rätseln zu sprechen hat… weißt du was?“ „...“ „Du nervst mich seit zwanzig Jahren.“ Auf leisen Sohlen verließ der Blauhaarige die Büste, prüfte mit halbleeren Augen den immerzu tristen Himmel der über der Insel wie ein nächtlicher Schleier lag. Wie oft hatte Silas schon versucht sich an die kristallklare Farbe des Himmels zu erinnern? Wenn er des Nachts von Celatine zu seinen Missionen geschickt wurde sah er immer nur die Dunkelheit, die sich in Endlosschleifen in sein Gedächtnis einbrannte. Celests Herz schlug so stark gegen ihre Brust, dass sie dachte, es würde jeden Moment zerbersten oder herausspringen. Ihre Lunge arbeitete auf Hochtouren, brannte wie Feuer aus der Hölle selbst. Sie rannte so schnell wie noch nie zuvor. Nahm dieser Friedhof denn nie kein Ende?! Blutroter Nebel ließ ihre Sicht verschwimmen… Sie stolperte und schlug sich dabei ihr rechtes Knie auf. Fluchend zog sie das verletzte Bein in einer sitzenden Position näher zu sich heran und tastete mit zitternden Fingerspitzen die großflächige Wunde ab… „Verflucht!“ Sie hatte es tatsächlich geschafft sich ihr Schienbein zu brechen. Das hatte dem Tollpatsch gerade noch gefehlt... Der zersplitterte, weiße Knochen ragte aus ihr heraus und bot einen schauerlichen Anblick. Höllische Schmerzen verwehrten der Schiffszimmerin jegliche Bewegung… Schweiß tropfte ihr von der Stirn, sie spürte ein Kitzeln auf der Haut, als es langsam an ihrem Hals herunterlief. Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste den Knochen wieder zurück in die klaffende Wunde schieben, damit ihre Teufelskräfte den Rest erledigen konnten. Mit knirschenden Zähnen presste Celest ihre Lippen zu einer geraden Linie. Innerlich einen Countdown herunterzählend schloss sie schmerzverzehrt ihre Augen. Tränen mischten sich auf der Erde mit Blut und Dreck… Ein letzter tiefer Atemzug… und dann der erlösende, gequälte Aufschrei. Für diese Art von Verletzung würde der Genesungsprozess ihrer Teufelskräfte eine etwas längere Zeitspanne beanspruchen… Erst nach einigen Minuten normalisierte sich die Herzfrequenz der Rosahaarigen. Sie keuchte noch immer stark und senkte ihren Blick. In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher als zurück bei ihren Freunden zu sein, …bei ihrer Familie. Erleichtert darüber dass der Schmerz allmählich nachließ, ließ sich Celest schließlich mit geschlossenen Augen auf den Rücken fallen. Plötzlich spürte sie kühle Hände auf ihrer Haut. Finger strichen sanft über ihre Stirn und ihren Haaransatz. Lippen, hauchten einen Kuss auf ihre Schläfe. War sie eingeschlafen? Wie lange lag sie schon hier? „Du Hitzkopf.“, flüsterte ihr eine Männerstimme leise in ihr Ohr. Irgendwoher kannte Celest sie… und doch wirkte sie fremd. Dieser Tonfall – so rau und leise mit der Andeutung eines Lächelns – war etwas, in der die Rosahaarige sie noch nie sprechen gehört hatte. Es gelang ihr nicht, der Stimme ein Gesicht zuzuordnen. „Bist mal wieder über deine eigenen Beine gestolpert, hm?“, „Reiß dich zusammen, Celest!“, ermahnte sich das temperamentvolle Frauenzimmer selbst und appellierte an ihren Verstand. „Du hast viel Blut verloren… da ist es völlig normal dass man halluziniert…“, „Öffne deine Augen, Sunny.“ Der Schiffszimmerin stockte der Atem. *** Flashback – Water Seven – 10 Jahre zuvor *** „Eines Tages… möchte ich auch mein Traumschiff bauen… So wie Onkel Tom… Ich möchte damit mit meinen Freunden ins Ungewisse… bis ans Ende der Welt segeln…“ Auf den pastsellrosanen Haarschopf eines kleinen burschikosen Mädchens legte sich eine Hand. Die braunen Augen des Mannes füllten sich mit Tränen, während das heulende Geräusch des Seezuges den Start zu Enies Loby ankündigte. „Hör‘ auf so einen Müll zu erzählen, Sunny! Du bist ein Mädchen!!! Und jeder weiß doch das Mädchen keine Schiffe bauen können!!!“, mischte sich ein ebenso kleiner Blondschopf mit ins Geschehen. „Halt gefälligst die Klappe, Pauly!!! Du wirst schon sehen!!! Ich werde es dir und auch allen anderen beweisen!!! Ich werde eine ebenso große Schiffszimmerin wie Onkel Tom und dann werde ich das größte und tollste Schiff der gesamten Grandline bauen!!!“, „Hört auf Euch zu streiten…“, „Aber Eisberg!!! Pauly hat angefangen!!!“, „Ruhe.“, „Hmm?“ Während der Seezug mit Tom als Insassen, allmählich am Horizont verschwand, begab sich der Braunhaarige zu ihr in die Hocke und platzierte beide Hände auf ihren Schultern. „Versprich‘ es mir.“, „Was meinst du?“, „Das du niemals aufhörst an deinen Träumen festzuhalten.“, „… Ich... Ich verspreche es.“, „Und jetzt versprichst du uns noch dass du Pauly heiratest wenn du erwachsen bist!“ Sowohl Celest als auch ihr bester Freund Pauly liefen augenblicklich vor Scham feuerrot an. „HALT DIE KLAPPE FRANKY!!!“, „Ahahahahaha!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)