The great Journey of the Straw Hat Pirates von Cessy (Every legend has a beginning.) ================================================================================ Kapitel 41: Blütenwunder ------------------------ -Einige Zeit später- Es war wieder Nacht geworden. Im Schein des Mondes wirkten die letzten Stunden nicht wie eine Schlacht. Viel zu beruhigend glühte das schwache Licht auf die Umgebung... Langsam konnte die Rosahaarige ihre Augen öffnen. Als sie erkannte, das um sie herum nur Dunkelheit herrschte, brach blanke Panik in ihr aus. Panik vor Rauch, Panik zu sterben. Reflexartig richtete sich der gebräunte Körper auf, griff nach etwas unsichtbaren und versuchte vergeblich zu Schreien. Staub und Ruß entwich ihren geschundenen Lungen, ein geräuschvolles Atmen folgte dem befreienden Husten, der Sauerstoff durchflutete ihren ganzen Körper, noch nie war die Handwerkerin so glücklich atmen zu dürfen. Nach getätigten Atemzügen geriet langsam Ruhe in ihren Körper, was sie nicht davon abhielt sich umzublicken. Eine melancholisch wirkende Melodie traf auf ihre Ohren, welche jäh von einem vielsagenden, „Hum.“ unterbrochen wurde. Die äußerst bekannte Stimme ertönte einige Meter weiter auf einem erhöhten Stein. Spontan dachte Celest, dass ihr diese Szene bekannt vorkam. Sie fühlte sich zurückgeworfen auf die geisterliche Insel, wo sie ihn kennengelernt hatte. „Ich hatte schon befürchtet du würdest sterben.“ Er hatte sich Sorgen um sie gemacht? Ihre Augen weiteten sich ungläubig, einiges an Ruß hustete die Rosahaarige erneut aus, ihre Stimme krächzte beim sprechen, „Wie... hast du mich gefunden?“, „Liebchen. Ich habe zwanzig Jahre ohne Licht auf einer Insel gelebt.“ Springend begab sich Silas zu ihr herab. Er hatte die Beiden im Eifer des Gefechts zu einer Bucht gebracht, fernab von den Pandas oder den blutgierigen Truthähnen. „Beruhigend. Meine Geschwindigkeit ist noch da.“ Irritiert blickte Celest zu dem Blauhaarigen hinauf. Sie musste immer zu ihm aufsehen, „Was?“ Zungenschnalzend legte der Seelensammler sein Kinn auf der Hand ab. „Ich habe... eine Dummheit begangen.“, „Das wäre ja nichts neues.“ Die Stimme der Schiffszimmerin schien sich langsam zu normalisieren. „Ich habe auf Enies Lobby im Austausch zu einer neuen Waffe meine Kräfte abgegeben.“ Celest erschrak. Ungläubig blickte sie auf seine Silberaugen, ehe er fort fuhr, „Glücklicherweise erfreuen wir uns beide des Lebens, hum?“ Erneut bildeten sich Tränen in den rehbraunen Augen, ehe sie zu schluchzen begann. Die letzten Tage hatte sie viel zu viel geweint. Die Ereignisse überschlugen sich, es war einfach zu viel für die sensible Handwerkerin. Das nun auch noch ausgerechnet Silas, von dem sie dachte, er wäre ein arroganter, egoistischer und widerlicher Lüstling, sein Leben für sie aufs Spiel setzte, machte es keineswegs einfacher. Nichtmal wissend ob er lebend aus diesem Schlamassel rauskommen würde, alles nur um sicherzustellen das sie überleben würde... Alles nur, weil sie zu unfähig war aus einer billigen Rauchschwade zu entkommen. Geräuschvolles weinen gab der Nacht einen weiteren Ton fernab der Nachtigall, die in der Ferne ihr einsames Lied sang. Silas hatte noch immer sein Kinn auf der Hand gestützt, blickte zur Seite auf das weinende Mädchen. Das Meer schien unbeeindruckt von den letzten Stunden zu sein. Kein großer Wellengang erbarmte sich um die Geschehnisse angemessen zu empfangen, ebenso wie der Mond der sein sanftes, goldenes Licht auf die beiden reflektierte. Noch immer schien Celest zu weinen, in ihren Augen spiegelte sich das fahle Mondlicht das ihren ganzen Körper einnahm, wieder. Beklemmung machte sich in der Brust des Blauhaarigen breit, das Gefühl schien ihn auf unangenehmste Weise einnehmen zu wollen. Normal wäre er unbeeindruckt gewesen. Wäre vermutlich einfach gegangen, hätte seine Aufgabe für erledigt abgehakt. Anstatt dessen zog er den Kopf von Celest zu sich, ohne zu wissen, was er denn überhaupt tun wollte. Kurz dachte er darüber nach sie einfach zu küssen. Zu schauen was passieren würde... Doch die Trauer die die Rosahaarige umfing war eine andere. Es war keine Trauer die man bei Abschieden empfangen würde. Es war Dankbarkeit. Dankbarkeit und Angst ums nackte Überleben. Langsam rutschte der Hochgewachsene zu ihr hinunter, umfing mit seinen langem Armen den Körper des Mädchens und hielt sie fest, was sie veranlasste nur noch mehr zu weinen, sich an seinem Rücken nahezu festzukrallen. „Was ist mit den anderen?!? Was ist mit Raine?“ Silas riss seine Augen auf. Er hatte vielen Menschen das Leben genommen. Celest war die erste, die ihm Angesicht des Todes nicht an sich dachte. Er hatte sie wieder falsch eingeschätzt. Er konnte es nicht glauben. Es durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag. „Weißt du was mit Raine und den anderen ist?“ Ein schmerzhafter Druck legte sich auf die Brust des Blauhaarigen, er wusste keine Antwort darauf, drückte den Kopf des Mädchens nur weiter in seine Halsbeuge und schwieg sich aus. Er kniete gebeugt zu ihr hinunter, legte die Hand auf das Haar des Mädchens und beobachtete den Vollmond der in fast beißender Ironie die Nacht erhellte...   -Am nächsten Morgen- Sanji war der Erste der wieder zu sich gekommen war. Als er seine Augen öffnete, fand er sich in dem riesigen Asiatower wieder. Einige Pandas hatten die bewusstlosen Körper der Strohhutpiraten aus Dank über den Sieg des Hauptquartiers der Truthähne auf die andere Seite der Insel befördert. Ein monströser Kopfschmerz machte sich in dem Blonden breit. „Erstmal 'ne Kippe..“, beschloss der Smutje, kramte in seiner Jackeninnentasche und fand nichts vor. Sich selbst und die gesamte Insel innerlich verfluchend stand der Hochgewachsene auf, blickte auf die schlafenden Körper von Zorro, Ruffy und Chopper die da seelenruhig schliefen. Die anderen Betten wirkten unbenutzt. Still kratzte sich der Blonde an seinem Bärtchen. „Hoffentlich ist Cessy und Rainey nichts zugestoßen...“, „ASIEN ASIEN ASIEN!!! ALLE AUFSTEHEN!!! HEUTE IST EIN BESONDERER TAG!!!“, „OHJA UND WAS FÜR EIN TAG JIM KWON PIK!“ Vom lauten Weckruf der Bärchen öffneten sich die Augen der restlichen Crew. „Was ist denn hier los... ich will schlafen...“, „Ich habe immernoch Hunger...“, „ASIEN! ER UND SEINE CREW HABT UNS GERETTET! DAS MUSS GEFEIERT WERDEN!“, „Jaja... wie vor 30 Jahren!“ Stolz drückte der Lachsopa seine Fäuste auf sein Becken. Irritiert musterte Sanji den debilen Alten, „ASIEN ASIEN! ER HAT DIE SKLAVEN BEFREIT ASIEN ASIEN ASIEN!!!“, „OHJA UND WIE ER DAS HAT!“ Freudig rückten die beiden Pandas zum Tänzchen, als durch die Türschwelle eine äußerst verheulte Celest tritt. Beim Anblick der Handwerkerin brach Sanji in ohrenbetäubendes Weinen aus und fiel der Rosahaarigen um den Hals. „CEEEESSSYYY!!!“ Die schwarzen Pupillen Zorros musterten die Kleinste der Crew ausgiebig. Einerseits war er froh sie zu sehen, andererseits wollte er gar nicht wissen wo sie die Nacht und vor allem mit wem verbracht hatte. Die Antwort auf seine Vermutung verborg sich hinter dem Türrahmen und betrachtete die Szenerie ebenso stillschweigend wie Zorro. Celest strich Sanji über die blonden Haare. Es war wohl das erste Mal das der Smutje keinen Schlag für seine durchaus penetrante Aufmerksamkeit erntete. Ein Panda hatte ein riesiges Frühstück herein gebracht, welches besonders von Ruffy überglücklich angenommen wurde. Während der Captn der Bande maßlos alles in sich hineinstopfte, bekam die Rosahaarige keinen Bissen herunter. Nachdem die Schiffszimmerin sich zu den anderen gesellt hatte, trat Silas einige Minuten zeitverzögert ebenfalls in den Raum und wurde sogleich von Zorro in Empfang genommen. „Tu doch nicht so!“, „Hum?“, „Du warst die ganze Nacht bei ihr! Ihr seid zusammen reingekommen! MIR machst du nichts vor!“ Kurz hatte der Blauhaarige tatsächlich die Aufmerksamkeit auf den jähzornigen Schwertkämpfer gerichtet, setzte sich aber lieber auf einen Stuhl um ebenfalls zu frühstücken. „Achhhhh... der Herr will wohl nicht mit mir reden. Will wohl lieber noch ein bisschen auf seinem Klavierchen rumpiepsen bevor er endlich eingreift und uns aus dieser gottverdammten Situation holt!“ Kurz verengten sich die Silberaugen zu Schlitzen. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte nicht viel gegen Alaric, nicht in dem Zustand in dem er sich befand, ausrichten können. Nicht nur er wusste das. Auch Celest wusste jenes. Empört stand die Schiffszimmerin auf, „Wir können froh sein, dass wir noch alle leben!“, „Das DU zu ihm hältst ist mir völlig klar, Ces! Pfah!“ Wütend stampfte der Grünhaarige aus dem Raum, fragend blickte Celest dem muskulösen Mann hinterher, als Ruffy diesmal sie zurückhielt. „Er kommt gleich wieder Ces. Lass uns lieber was futtern!“. „Mhm.. Ja du hast wohl Recht.“   -Einige Zeit später- „HEUTE WIRD EIN VÖLLIG NEUES JAHRTAUSEND BEGINNEN DANK DIESES HERREN!!!“ Auf einem Silbertablett wurde der Lachsopa hereingetragen. Die Feierlichkeiten zu seiner Heiligsprechung sollten auf einem Berg, umrandet von Kirschblüten stattfinden. Im Zentrum der Bäume fand sich ein schimmernder, fast silberner See vor. Die Pandagroßmutter trat ebenfalls zu ihm hinzu. Bereits bei der Bestattung der Flying Lamb war sie anwesend, sie schien das geistige Oberhaupt der Insel zu sein, vermutete Celest. Die Rosahaarige war neben einem vollgefressenen Captn und Silas in der ersten Reihe anzutreffen. Der süßliche Duft den sie wahrnehmen konnte, stammte von allerhand zerstoßenen Beeren und rauchenden Kräutern die die Pandagroßmutter in einer Schale mit sich führte und über dem See ausgoss... Chopper lächelte zufrieden, als er die rosanfarbigen Kirschblüten sah. Wie kleine schwebende Wattekugeln ragten sie sogar über den Berg hinaus. Manche jedoch waren so klein gewachsen, das sie gerade eben die Größe von Alaric erreichten. Ein Schmerz schnürte erneut Celest Brust ein. Nach der Explosion würden weder Alaric noch Raine noch leben... Sie hätte es nicht überlebt, hätte Silas sie nicht aus dem erstickenden Rauch geborgen. Wie sollten dann die beiden überlebt haben? Sie waren mitten im Herzen der Explosion! Tausend Fragen schossen der Kleinsten der Crew durch den Kopf. Ohne Raine und Alaric waren sie nicht komplett.. Wie sollten sie nur weitermachen? Sie hatten keinen Schiff, keinen Navigatoren... Was war nur mit den beiden geschehen? Lebten sie überhaupt noch? Kaum konnte Celest ihre Gedanken weiter ordnen, spürte sie eine Hand die nach ihrer griff. Wäre die Berührung nicht so kalt gewesen, hätte sie in hundert Jahren nicht daran gedacht, das es seine Hand gewesen wäre. Irgendwas hatte sich in ihm verändert... Irritiert blickte sie nach oben, starrte in das Gesicht des Seelensammlers und fragte sich was zum Teufel nur mit ihm los war, „Hum. Willst du nochmal an den Strand?“ Falsch gelegen. Wütend schlug die Rosahaarige die Hand von sich weg, ertrank in Scham und der Röte ihres Gesichts bis eine helle Stimme, begleitet von einem strahlenden Licht aus dem innersten des Sees aufschrie. „NIMM DEINE SCHMUTZIGEN PFOTEN VON IHM!!!“, „WIE BITTE?!?“, fauchend antwortete Celest der unbekannten Stimme aus dem See, der Lachsopa wurde immer näher an jenen befördert. Die Pandagroßmutter lächelte zufrieden verkündend. „Eine weitere, lange Reise die ihr Ende nehmen darf.“, überdeutlich warf sie einige Kirschblütenblätter auf den See, das Licht schien sich immer mehr auszubreiten. Staunend stopfte sich Ruffy einige Bambuschips in sein Mundwerk. „COOOOOOL DIE OMA IST EIN ZAUBERER!!!“, „Hum.“ Als das Licht den silberfarbigen See nun völlig auskleidete, formten sich aus einem schwarzen Phantom, das an einen Goldfisch erinnerte, ein menschenähnlicher Körper. Grünes, wallendes Haar fiel über die nackten Brüste. Jediglich eine Perlenkette zierte die Oberweite des Mädchens. Ein bordeauxroter Anhänger verband die vorderen und hinteren Haare, an dem Anstecker hingen ebenfalls einige Perlen herunter. Die dunkelroten Augen blickten verärgert auf Celest, sofort schwamm die junge Frau an den Rand des Sees und begann weiter zu schreien, „SILAS!!!“ Sämtliche Augenpaare richteten sich auf den Blauhaarigen. „HEIRATE MICH!!!“ Sämtliche Kinnladen fielen zu Boden. „Hum?“ Nichtsdenkend hatte Silas ein Gespräch mit einem Pandaeinwohner angefangen und unterhielt sich über die Vorteile von Tupperware. „WAS ZUM TEUFEL IST HIER LOS?!?“ Motzend ging Celest einige Schritte auf die Unbekannte zu, musterte sie von oben bis unten, bis ihr schließlich der glitzernde Schweif auffiel. Ohne Zweifel war sie eine Meerjungfrau. „GEH WEG VON MIR FETTE NACKTSCHNECKE!!!“, „WAS ZUM TEUFEL?!?“ Celest verstand allmählich, konnte oder wollt es aber nicht glauben, doch allem Anschein nach, gab es kaum eine anderer Möglichkeit als ihre Vermtung. Silas verdammtes Haustier war eine gottverdammte Meerjungfrau! „COOOOOOOOOL EINE ECHTE MEEEEEERJUNGFRAUU!!!“, schrie der Captn vergnügt, seine Augen zu Sternen verformt. Ebenso beeindruckt war Sanji, der unter einer Fontäne von Blut dermaßen viel Antrieb bekam, das er kurzerhand abhob und wegflog. Nachdem der Blauhaarige einen Vertrag mit dem Tupperdosenhändler abgeschlossen hatte, ging auch er einige Schritte auf die Nixe zu, kratzte sich irritiert am Kinn. „Rosie?“, „JA MEIN LIEBSTER!!!“ Erneut öffneten sich sämtliche Münder ungläubig. „KANN DAS HIER IRGENDJEMAND MAL ERKLÄREN?!?“, „Hum. Wäre ich auch dankbar drum.“ Langsam schwamm der ehemalige Goldfisch zu Silas an Ufernähe, reckte ihren beflossten Hintern in die Höhe und gab ihrer Brust vollsten Ausblick. „WAS ZUM GEIER?!?“, fauchte Celest ungläubig. Der Goldfisch war schon schlimm zu ertragen! Aber als sprechendes, denkendes... irgendwie menschliches »etwas« war sie noch schrecklicher. Musternd glitten die rehbraunen Augen über den Körper der Langhaarigen und blieben bei den üppigen Brüsten stocken. Entsetzt schaute Celest auf ihre eigene Oberweite und musste entsetzt feststellen, das die Gute um einiges besser bestückt war als sie. „Ich war erst vier Jahre alt, als mich meine Eltern mit einem verwunschenen Amulett zu einem Goldfisch verzauberten.“, „Hum. Hum.“, antwortete Silas kühn. „Dann hast du mich gefunden, mein Liebster und seitdem wartete ich auf den Tag an dem du mich irgendwann retten würdest. Nun hast du es endlich geschafft! Wir können heiraten, Kinder kriegen, eine Familie gründen. Ein Haus. Nein... zwei Häuser. Mit Einfahrt und Garage. Natürlich ein Mehrgenerationenhaus, wenn wir alt werden und unsere Kinder sich um uns kümmern sollen...“ Weiter drauf los brabbelnd hielt sich die hübsche Meerjungfrau entzückt die Wangen. Lange hatte sie auf diesen Tag gewartet, endlich war es so weit gekommen. Die Pandas klatschten gerührt Beifall, einige hatten zur Zeremonie Fächer mitgebracht die sie nun ausbreiteten um einen Fächertanz zu vollführen. „Hum. Du bist nun frei?“ ,„FREI WIE EIN FISCH IM WASSER MEIN LIEBSTER!!!“, „Dann machs gut.“ Auf dem Absatz drehte Silas um, ging erneut zum Tupperwarenverkäufer um seinen Vertrag noch einen Anti-Haft-Mikrowellendeckel zuzufügen. Empört platschte Rosie im Wasser, begann krampfartig an zu Weinen und auf Celest zu zeigen, „DAS IST ALLES DEINE SCHULD!!!“, „WIE BITTE?!?!"   - Ein wenig später -  Eingehüllt in Mondlicht und den Tanz von Glühwürmchen, verweilte Celest alleine, nahezu regungslos und hoffnungslos fasziniert in einer Symbiose mit dem kühlenden Sandstrand auf dem Boden. Sie wagte kaum einen Atemzug... Der klare, dunkle Himmel, von funkelnden Sternen übersät - es gab wenig auf dieser Welt, was sie so sehr berührte. Stumm lauschte sie dem beruhigenden Wellengang des Meeres, der auf magische Weise mit dem wunderschönen Gesang einer Nachtigall verschmolz. Während der Vogel sein altes Lied sang, erwischte sich die Rosahaarige heimlich dabei sich die Leichtigkeit des Tieres herbei zu sehnen. Die Nachtigall würde sich wohl kaum fragen, was es besseres zu tun gäbe oder was der nächste Tag, Sturm oder gar Krieg für sie bereit hielt. Welche neuen Freunde sie schon bald begrüßen würde, oder wenn sie irgendwann wieder ...verlor. “Wo bist du nur Raine?”, hauchte Celest nun besorgt. Das Meer wehte ihr eine sanfte, salzige Brise zu und spielte im Mondschein vergnügt mit den pastellrosanen Wellen ihres langen Haares, als sich plötzlich ein bekanntes Gesicht spiegelverkehrt über ihren Kopf beugte und unbeschwert angrinste. “Hey, Ces. Warum bist du nicht mit den Anderen auf der Feier?”, “Ich könnte dich das gleiche Fragen, weißt du?”, sie richtete sich langsam in seine Sitzposition auf. “Ich wollte Rosie einen kleinen Gefallen tun.” Rosie... Die Schiffszimmerin verdrehte beim Klang des Namens unweigerlich ihre Augen und beobachtete Ruffy im nächsten Augenblick dabei, wie er die besagte Meerjungfrau Huckepack zum Meer trug und sie behutsam ins Wasser setzte. Rosie selbst begrüßte die Handwerkerin indes liebevoll, indem sie ihr mit ihrer gewaltigen Schwanzflosse eine beachtliche Ladung Wasser ins Gesicht spritzte und anschließend amüsiert kichernd auf einen kleinen Felsvorsprung zu schwamm, auf dem sie sich kurz darauf niederließ. Die Grünhaarige würdigte Celest keines Blickes und bürstete sich mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen, mit den Fingern ihr nasses Haar... “Ist sie nicht cool?!”, “Ja, absolut herzallerliebst...”, fauchte Ces sarkastisch, genervt beförderte sie einen kleinen Tintenfisch der einen Narren an ihrer Stirn gefressen hatte, zurück ins Wasser. Ruffy ließ sich derweil ungefragt neben die Rosahaarige in den Sand sinken und beobachtete die bildschöne Meereseinwohnerin mit einem sorglosen Lächeln im Gesicht. “Wir werden Rosie zurück in ihre Heimat bringen!”, verkündete er schließlich zufrieden, während Ces’ Hand nun energisch ihre tintenverschmierte Stirn traf. Sie wusste dass eine Diskussion absolut sinnlos war, sobald sich ihr herzensguter, naiver Kapitän etwas in seinen Dickschädel gesetzt hatte. “Meinst du nicht wir sollten uns erstmal um unser eigenes Wohl sorgen, bevor wir obdachlosen Fischen unsere Hilfe anbieten? Wir sind hier schließlich ebenso gestrandet...”, “Jetzt sei’ doch nicht so, Cessy. Rosie hat sonst Niemanden... Wir haben schließlich immer noch uns.”, “Naja, das was von uns übrig geblieben ist... Raine ist immer noch verschwunden und Ric - unser Navigator... wird vermutlich nicht wieder zu uns zurückkehren und ist nun unser Feind. Unser geliebtes Lämmchen ist fort und wir sind im Moment vermutlich die meist gefahndeten Piraten auf der gesamten Grandline. Fantastische Aussichten, findest du nicht?” Celest seufzte schwer und lehnte ihren Kopf nachdenklich gegen die Schulter des Schwarzhaarigen, der sogleich liebevoll mit einem Arm auffing und umarmte. “Es wird alles gut, keine sorge.”, “Wieso bist du dir da so sicher?”, “Na weil du dich gerade in den Armen des zukünftigen Piratenkönigs befindest!” Ruffys lachen wirkte ansteckend und Celest ertappte sich dabei zu kichern. Wie schaffte er es nur immer sich so positiv und sorglos jeder noch so großen Hürde zu stellen? “Raine geht es gut... Das spüre ich.”, “Und Alaric?”, “Ist nicht mehr er selbst...”, “Bist du ihm denn gar nicht böse?”, “Er ist wie du mein Freund, Celest. Ich werde ihm niemals lange böse sein können... Natürlich bin ich enttäuscht. Aber vielleicht erinnert er sich schon bald wieder an unsere gemeinsamen, schönen Tage. Bis dahin müssen wir ihn ziehen lassen...”, “Ich will nicht gegen ihn kämpfen, Ruffy...”, “Ich auch nicht... Aber welche Wahl haben wir schon? Wir wussten alle dass diese Reise nicht immer einfach sein wird... Wir können nur hoffen, dass er sich bald wieder erinnert.”, kurz hielt der Strohhutkäpitain inne. “Der Rauchheini und die Käfigfrau scheinen ein gutes Herz zu besitzen... Sie werden sich bis dahin gut um ihn kümmern.”, “Mhm...”  Sowohl Celest, als auch Ruffy schwiegen sich einen nachdenklichen Moment aus, als plötzlich die winterklare Stimme der jungen Meerjungfrau das Schweigen brach und sich überaus höflich winkend an den Schwarzhaarigen wandte, “Entschuldigung. Herr Kapitän? Captn Ruffy!”, “Was gibts, Rosie?”, Ruffy strahlte sie bis über beide Ohren an, während Ces wiederholt die Augen verdrehte und sie genervt nach äffte. “Entschuldigung, Herr Kapitän!”, piepste sie verächtlich und wackelte ihre Worte klangvoll untermalend mit ihrem Hintern im Sand. “Kennt ihr diese beiden Schiffe dort zufällig?”, “Hm?” Der Schiffszimmerin, die gerade noch aufwendig ihre nichtmal halb so großen Brüste positionierte, um die Meerjungfrau noch besser immitieren zu können, stockte plötzlich der Atem. Ergriffen packte sie die Hand des Schwarzhaarigen, “Ruffy... Das sind...”, “COOL!!! DER EISBERG- UND LASSOMANN!!!!!!!! HAAAAALLOOOOOO!!! HIER SIND WIR!!!!!!!!” - Derweil auf der anderen Seite der Insel - Zwei Körper - schwer wie Stein - mit einer ungesunden, bläulichen Hautfarbe, fielen wie zwei nasse Säcke in den Sand. Alaric hatte mittlerweile sein Bewusstsein wieder erlangt und zitterte unkontrolliert am ganzen Körper. Seine lividen, spröden Lippen formten brüchig einen Namen, als Hina ihm liebevoll eine wärmende Decke um die Schultern warf, “A... Aokiji”. Ein überaus großer, schlanker Mann mit gelockten schwarzen Haaren, hatte sich zu den beiden Rotschöpfen in die Hocke hinab begeben und betrachtete die gealterten Gesichtszüge seines ehemals Untergebenen, mit kalter Intensität. “W... Wieso... Wieso hast du...”, “Gerechtigkeit hat aus jeder Perspektive eine andere Gestalt, Shadow... Ich dachte du hättest aus vergangenen Fehlern gelernt. Du enttäuscht mich...” Alaric ballte seine Fäuste und fühlte sich augenblicklich in seine Zeit als junger Kadett zurück versetzt. Sein ehemaliger Ausbilder drückte den Kopf des Kleineren wie schon so oft, wenn er in seinen Augen unachtsam gehandelt hatte, tadelnd hinab. Sein Schützling knirschte derweil verächtlich mit den Zähnen... “Während ich hier her radelte habe, ich mir einige Gedanken zu dir gemacht... Wie Alt bist du, Shadow?”, “Was soll die dämliche Frage?!”, genervt schüttelte Ric die große Hand von seinem Kopf. “Antworte.”, “28, verflucht!”, “Mhm, dachte ich mir fast... Was weißt du über die Plutonpläne... Die Porneoglyphen?”, “NICHT MEHR ALS DU AUCH! Was soll das hier überhaupt?!”, “Wie bist du hier her gekommen?”, “Warum fragst du nicht Ezra und Hina?!”, “Weil ich dich gerade befrage, Shadow. Reiß dich zusammen und ordne deine wirren Gedanken... Wo warst du die letzten Jahre?”, “Stehe ich etwa vor Gericht?! Du weißt ganz genau, wo ich die letzten Jahre war! Ich verstehe nicht was du von mir willst, Kuzan!”, “Du solltest es besser wissen, Dummkopf. Ich verurteile im Gegensatz zu Akainu und Kizaru niemanden voreilig. Du Scheiße gebaut, Shadow. Du hast gewaltige Scheiße gebaut und ich weiß wirklich nicht, ob ich deinen hirnrissigen Dickschädel diesmal aus seinen eigenen Exkrementen ziehen kann...”, “Ich bin doch nicht der einzige Kommandant der für die Verhaftung der Strohhüte verantwortlich ist! Es war ein großer Zufall dass sie mir in die Arme gelaufen sind!!! Sen Goku kann mir gar Nichts vorwerfen! Ich habe mein Bestes gegeben!!!” Alaric verteidigte sich wie ein kleines Kind vor seinem Meister. “Jetzt sagt doch auch mal was! Hina! Ezra!”, doch die beiden Angesprochene wagten keinen Laut. “Hör mir gut zu, Shadow... Du bist des Hochverrats angeklagt. Dein Vater ist bereits auf dem Weg hier her... Wir haben den Auftrag dich nach Mary Joa zu eskortieren. In drei Tagen wirst vor die fünf Weisen treten müssen. Du musst dich bis dahin erinnern, Shadow.” Das gelbe Auge des halb Erfrorenen weiteten sich ungläubig, “Das ist doch wohl alles ein schlechter Scherz???!!!! Hina???????!! Ezra?????!!!” Ric sah hilfesuchend zu seinen Freunden. Sie erwiderten seinen Blick nicht und starrten bedrückt zur Seite... Kuzan hingegen musterte nun die lividen Gesichtszüge der bewusstlosen Strohhutpiratin nachdenklich, “Smoker... Blackcage... Bringt sie zurück zu den Strohhutpiraten. Richtet ihrem Kapitän außerdem von mir aus, dass ich mich ihrem Navigatoren annehme und mein bestmöglichstes versuchen werde, ihn von jeglichen Schäden zu bewahren.”, “WIE BITTE???!!! BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN, AOKIJI???!!!”, “Ich bin dir noch etwas schuldig. Du wirst es mir eines Tages danken... Alaric, du....” Der Schattenhafte hatte sich nicht erinnern können, dass ihn der Logianutzer je bei seinem Vornamen genannt hatte und schluckte seine Wut einen Moment bitter hinunter, während er Ezra dabei beobachtete wie er die Korallfarbige behutsam vom Boden auflas. “Du bist 34... Hast der Marine vor drei Jahren mit einem lauten Knall den Rücken zugewandt und bist die vergangenen Monate zusammen mit dem Mädchen in Ezras Armen, auf dem Schiff der Strohhutpiraten um die Welt gesegelt. Die Lage ist Ernst, die fünf Weisen werden dich ohne zu zögern hinrichten wenn du ihnen nicht das erzählst, was sie von dir hören wollen...” - Strand - Cessy, Ruffy, Rosie - Celest vergrub sich laut schluchzend in den Armen von Eisberg und Pauly. Sie weinte nun schon eine gefühlte Ewigkeit, während Ruffy wie ein Honigkuchenpferd grinste und seine Beine amüsiert von einer gewaltigen Löwengalionsfigur baumeln ließ. Rosie hingegen beobachtete das emotionale Wiedersehen mit den beiden Männern aus der Ferne skeptisch und verschränkte die Arme beinahe beleidigt und missinterpretierend vor ihre üppige Brust, “So eine dreckige, kleine Schlampe...”. “Hör endlich auf zu weinen, Sunny...” Der Lilahaarige tätschelte liebevoll den Kopf des rosanen Zwerges, der ihm gerade mal bis knapp unter die Brust reichte. “W-wie... wie habt ihr uns nur gefunden?”, “Ist das ein schlechter Scherz, Kleines?” Pauly lachte und Celest wurde beim vertrauten Klang seiner Stimme warm ums Herz. “Sie bringen es nahezu Rund um die Uhr auf allen Kanälen! Wir konnten nicht länger untätig rum sitzen und sind sofort los geschippert, als man euren aktuellen Standort bekannt gegeben hat! Ohne fahrbaren Untergrund würde eure Reise schnell ein Ende finden...”, “Ich habe dir die Thousand Sunny versprochen, erinnerst du dich?” Celest schluckte und vergrub ihre Nase tiefer in das Hemd des Größeren, als sie zögernd nickte und plötzlich vor Aufregung zu zittern begann. Sie konnte es kaum erwarten ihren neuen Freunden das neue, wunderschöne Schiff zu präsentieren und würde es als Überraschung aufheben, sofern Ruffy sich nicht verplapperte...   Die frohe Botschaft, das neue Schiff und die vertrauten Gesichter ließen Hoffnung in der Schiffszimmerin keimen. Das vermutlich größte Problem der Crew war durch die dubiose Verfilmung der Pandas gelöst worden... Überglücklich, zugleich aber wehmütig diesen Moment nicht mit Raine teilen zu können, löste sich sich die Rosahaarige von dem Bürgermeister. „Großartige Nachrichten, nicht wahr?“ Mit breitem Grinsen nickte Ruffy ihr zu, seine Gummibeine baumelten über den Augen des Löwenkopfes, als er pantomimisch seine Hände hob um Ausschau zu halten. „LAAAAND IN SIIIICHT!!!“, rief der Schwarzhaarige vergnügt, schaute spielerisch weiter nach links. „RAUCHHEINI IN SIIIIICHT!!!“ Rauchheini? Interessiert blickten sowohl Celest als auch Pauly und Eisberg ebenso nach links. In der Tat näherte sich ihnen Smoker, samt eines bewusstlosen Körpers im Schlepptau. Keine Sekunde brauchte die Rosahaarige um die baumelnden Beinchen Raine zuzuordnen. „Ruffy! Das sind Smoker und...“, „RAAAAINEEE!!!“ Stürmisch sprang der Captn auf, dehnte seine Arme bis zu einem Stein der am Ufer ragte und katapultierte sich zu dem Marinelieutenant. „Strohhut Ruffy.“ Die dunkle Stimme Smokers wirkte erschöpft. „Rauchheini!“, „Tse...“ brummend legte er den bewusstlosen Körper des Mädchens in die Arme des Schwarzhaarigen. „Ich übergebe dir hiermit das Mädchen das deiner Crew angehört.“ Eiligen Schrittes waren auch Celest und Pauly dazugestoßen. Eisberg wartete derweil am Ankerplatz der Thousand Sunny. „Raine?!? Ich kanns nicht glauben!“ Wieder zierten Tränen das Gesicht der Handwerkerin als sie das bekannte Gesicht erblickte. Raine sah mehr tot als lebendig aus... „Sie hat einige schlimme Verletzungen... ihr solltet sie eurem Arzt vorstellen.“, „Verstehe...“, entgegnete Ruffy, musterte die Wunde die am Rippenbogen wie eine Leuchte herausstach eindringlich. „Ich soll euch außerdem eine Nachricht von meinem Vorgesetzten überbringen.“ Aufmerksam spitzten die Anwesenden die Ohren. „Admiral Aokiji lässt verlauten, dass er sich Alaric annehmen werde.“, „Was soll das bedeuten?“, „Woher soll ich das wissen? Er trug mir auf, euch das zu überbringen. Er würde versuchen ihn vor jeglichem Schaden bewahren... und schöne Grüße an den Captn.“, „Aokiji...“, sprach Celest zu sich selbst. „Noch nie gehört.“, gab der Schwarzhaarige offen zu, sein Lachen klang vielversprechend. „Danke das du auf mein Feuermädchen aufgepasst hast, Smoker.“ Es war wohl das erste Mal das Ruffy den Größeren bei seinem Namen nannte. „Humpf...“, grummelte dieser in sich hinein. „Gewöhn dich nicht dran. Wir sind und bleiben Feinde. Beim nächsten Treffen werde ich dich und deine gottverdammte Crew hochnehmen. Darauf kannst du dich verlassen.“, „Hahaha. Alles klar Rauchheini!“ Überglücklich winkte Ruffy dem Grauhaarigen zu, als er auf dem Absatz kehrt machte. „Pass trotzdem auf deine Crew auf. Du hast einiges zu lernen Grünschnabel...“ Nachdem sein Schatten am Horizont zu verschwinden begann, ergriff Pauly das Wort. „Und jetzt?“, „Wartet hier. Wir müssen Raine zu Chopper bringen.“, „Aye... das müssen wir... wir sind Smoker und diesem Aokiji einiges schuldig.“, „Ja er scheint gar nicht so ein böser Typ zu sein.“, „Außerdem muss jemand auf das Schiff aufpassen. Wenn nicht ihr, wer dann?“   -Einige Zeit später- Noch immer trug der Captn höchstpersönlich den bewusstlosen Körper Raines. Sie waren bereits ein ganzes Stück gelaufen... „Halt durch Raine... Wir sind bald da.“ Ruffy war sich sicher dass sie trotz Bewusstlosigkeit jedes einzelne Wort mitbekam. Celest hatte ihren Captn die ganze Zeit beobachtet und wusste endlich wieder wieso ausgerechnet dieser verfressene Gummimensch ihr Kapitän war. Niemand, ausnahmslos niemand in der Crew hatte so ein Vertrauen in seine Kameraden! Auch wenn Ruffy oftmals wie ein übergroßes Kind wirkte, war genau dies seine größte Stärke. Der Schwarzhaarige war nie antriebslos, wusste worauf es ankam und ließ sich durch keine Gefühlsschwankungen beirren. Sie erwischte sich selbst dabei, dass sie sich so einige Scheiben von ihrem Captn abschneiden sollte... Niemand in der Crew war so furchtlos, mutig oder hatte dieses Grundvertrauen zu seinen Freunden. Werte, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber im Sumpf zwischen Eifersucht, Missgeschicke, Kommunikation und wie die ganzen unangenehmen Dinge des Erwachsen-seins auch hießen, schwierig waren täglich einzuhalten. Gedankenverloren ging Celest den Weg weiter. Nach der Heiligsprechung des Lachsopas und des scheinbar geplanten Rituals zur Rückverwandlung von Silas gottverdammten Haustieres, wurde ein Fest zu Ehren der Strohhutpiraten abgehalten. Ergriffen hielt sich die Rosahaarige beim Anblick der tausenden Lichter im fahlen Mondschein die Faust vor die Brust. Es war als repräsentierten die zahllosen Papierlaternen die überall aufstiegen die Bandbreite der Veränderungen, die die letzten Tage bereit hielten. Es war nicht nur Alaric der zum Verräter wurde oder Raine die schwer verletzt flach atmend in den Armen ihres Captns lag. Es war auch Celest selbst, die sich in den letzten aufgehenden Sonnen und Monden verändert hatte. Veränderungen waren das große Stichwort der gesamten Insel... Noch nie hatten sich so viele Ereignisse überschlagen. Ihre Nacht am Strand war nur ein Ereignis von gefühlten tausenden, die über der Crew zusammenbrachen und sich wie jene Papierlaternen in den unterschiedlichsten Facetten zeigten. Manche leuchteten schwach rosa, andere dunkelviolett. Das gesamte Farbspektrum der fliegenden Lichter strahlte auf Ruffy und die Handwerkerin herab. Begleitende asiatische Klänge entzückten die Ohren aller Anwesenden mit Entspannung. Die überaus friedliche Stimmung schien nur durch Raine an die dramatischen Szenen des gestrigen Abends zu erinnern, umso erleichterter waren die beiden Strohhüte als sie Choppers blaue Nase im Getümmel der Pandamenge auskundschafteten. „Heh Chopper!!!“, rief der Captn freudig. „Wir haben Raine dabei!“, „ASIEN ASIEN ASIEN!!! DAS IST DER VIZE DER LACHSPIRATENBANDE!!!“, „Hmm?!?“ Fragend blickte Ruffy um sich, Zorro war doch gar nicht bei ihm. „UND DAS IST DIE FETTE NACKTSCHNECKE!!!“ Eine Ader formte sich an Celest`Stirn. Diese verdammte Meerjungfrau würde noch was erleben. „MEIN NAME IST CELEST!!!“, „KÖNNEN WIR EIN AUTOGRAMM HABEN!!!“, „ASIEN ASIEN ASIEN SCHREIB ES AUF MEINEN KUGELSCHREIBER!“, „SCHREIB ES AUF MEINEN MÜLLEIMER!“, „SCHREIB ES AUF MEINEN SCHLÜPFER!!“, „SCHREIB ES AUF MEINEN HAARTROCKNER!!!“ Sich den Kopf kratzend nahm Ruffy einen schwarzen Stift entgegen der ihm gereicht wurde. „UND WAS IST MIT MIR?!? IHR HABT GESAGT ICH WERDE EIN FILMSTAR!!!“, „Asien Asien Asien... nach einer kosmetischen Behandlung vielleicht.“, „Nein, nichtmal dann... Pak mi Do!“, „WIE BITTE?!?“ Schulterzuckend krakelte Ruffy in vortrefflicher Hässlichkeit das Zeichen des Strohhuts auf die Gegenstände. „ASIEN ASIEN ASIEN?!? WAS IST DAS DENN?!?“, „Das ist das Zeichen meiner Crew“ Stolz hob der Captn den Stift in die Höhe. „EIN BETRÜGER!!!“, „WIE UNHÖFLICH!!!“ Motzend huschte die Fangemeinde weg, ebneten dem Schiffsarzt den Weg, der tappsend auf sie zu trat um die Rothaarige mit seinem kritischen, analysierenden Blick zu beäugen.   „Sie hat sehr viel Blut verloren. Ich muss sie sofort behandeln.“ Von der Seite tappste die Pandaoma an, die die Szene seit geraumer Zeit mitverfolgte. „Wir bringen sie in mein Zelt... Doch seid gewarnt, manche Wunden heilt die Zeit nur sehr nachlässig.“ Celest schluckte trocken. Sie wusste ganz genau was die alte Dame damit meinte. „Können sie ihr helfen Pandaoma?“, „Helfen ist nicht gleich Hilfe Gummijunge. Bring sie zu mir.“ Mit kleinen Schritten tappsten sowohl Chopper als auch Ruffy samt Raine in seinen Armen der weisen Dame hinterher. Wie angewurzelt blieb die Rosahaarige stehen. Sie konnte nichts für sie tun. Wieder nicht. Selbst wenn sie die jüngste der Crew geheilt hätte, wäre sie die nächste gewesen die wochenlang ausgeknockt im Bett verbracht hätte. Wohlmöglich hätte sie die Verletzung nicht einmal überlebt... Enttäuscht über sich selbst blickte die Schiffszimmerin zum Boden, knarzte mit den Zähnen als sie auf ihre unfähigen Hände blickte, die es einfach nicht fertig brachten, für irgendjemanden von Nutzen zu sein. Während Celest erneut in Gedanken versunken war, reihten sich einige Tänzer und Sänger auf, die das Spektakel musikalisch untermalen sollten. Ein mannschaftsstarker Chor von Pandas betrat eine Tribüne die umrahmt von Kirschblüten aufgebaut worden war und begann zu singen. Begleitet wurde dies durch ein fernöstliches Orchester, die in den Bäumen halt suchten. An jeder Ecke wurde die Rosahaarige von einem anderen Instrument begrüßt, das seinen mysteriösen Klang direkt in ihr Herz spielte. „ASIEN ASIEN ASIEN! SO GEHT DAS NICHT!“, „Wie bitte?“ Irritiert starrte Celest hinunter zu einem Pandaherren, der mehrere Kleidungsstücke in der Hand hielt. Energisch griff das Bärchen sie am Handgelenk um sie in eine Umkleidekabine zu zwängen.   -Bei Ruffy, Raine, Chopper- „Wird sie wieder Pandadoc?“ Empört stuppste Chopper Ruffy in die Gummbeine. „Natürlich wird sie wieder! Die Wunde ist vernäht, sie blutet nicht mehr. Wenn sie wach wird muss sie viel trinken und Eisen zu sich nehmen und dann...“, „Kleiner Elch. Nicht alle Krankheiten können geheilt werden.“, „UND WIE ALLE KRANKHEITEN GEHEILT WERDEN KÖNNEN!!!“ Voller Ärgerniss trat Chopper auf die Pandagroßmutter zu, hielt ermahnend seine Hufe empor. „MEIN MEISTER HAT MIR BEIGEBRACHT DAS ALLES HEILBAR IST!!!“, „Alle körperlichen Krankheiten... das mag sein.“, die Pandaoma griff zu einem Gehstock, drehte sich kurz um sich selbst, stütze sich im nächsten Moment an das hölzerne Etwas, um es nur im nächsten Moment auf Choppers Kopf zu platzieren. „Ein gebrochenes Herz ist keine herkömmliche Krankheit.“, „Hm?“ Der Captn blickte interessiert an der Oma hinunter, begab sich in die Hocke um sie besser ansehen zu können. „Dafür gibt es keine Medizin der Welt. Dafür braucht es Freunde, Familie und viel Mitgefühl.“, „Kein Problem Pandazauberoma. Davon gibt es bei uns genug.“ Grinsend hob der Schwarzhaarige seinen Daumen siegessicher empor und lachte vergnügt. „Das beruhigt mich, denn sie wird wach.“ Kaum hatte die alte Dame ihren Satz beendet, erfüllte sich ihre Prophezeiung als sich ein paar leer schauende Augen öffneten. Raine lag einige Zeit auf dem spärlich hergerichteten Bett, als sie schlussendlich zu Ruffy und Chopper rüberschaute. Letzterer wackelte vergnügt als er seinen Patienten bei Bewusstsein bemerkte. „Hallo Raine. Schön das du wieder da bist.“, „Hallo Chopper.“, „Willkommen zurück, Feuermädchen.“, „Aye Captn.“    -Bei Celest- Keine zwei Minuten musste sie in der Kabine verharren, ehe sie in einem neuen, maßgeschneiderten Kimono heraus beförderte wurde. Ihre Haare waren mit einigen Blumen aufwendig hochgesteckt worden, der seidene Stoff schmiegte sich wie eine zweite Haut über ihren Körper. Auch ihr Gesicht wurde bearbeitet. Die zahlreichen Bissverletzungen die ein gewisser Blauhaariger der Crew an ihr zurückgelassen hatte, wurden allesamt abgepudert, ein frischer Teint mit rötlich geschminkten Augen waren das Ergebnis. Celest blickte sich zufrieden in einem kleinen Handspiegel an. Diese Pandas wussten wirklich wie man sich zu Festlichkeiten kleiden sollte. Die eingesteckten Blumen in ihrem Haar harmonierten perfekt zu den Stäbchen die kreuzförmig in einen Dutt eingearbeitet wurden. Kurz waren ihre Sorgen vergessen, als auf der Bühne einige Trommler für Rhythmus sorgten. Das basslastige Schlagen der mit Truthahnhäuten bespannten Instrumente, ließen ihren Körper freudig wippen. Es war seltsam, so ganz alleine bei diesem Fest zu sein. In der Ferne erblickte sie den Lachsopa der an einem Stand kleine Fische in einen winzigen Kescher fing, aufgeregt wackelte der Greis mit den armen als er den Hauptgewinn, in Form eines riesigen Plüschlachses gewann. Warum war dieser debile Alte eigentlich in ihrer Mannschaft? Kurz kam die Erinnerung an die heldenhafte Tat des Lachsopas zurück in ihr Gedächtnis, wie er Ruffy aus dem Aquarium zog und von Pandas und dem Captn höchstpersönlich gefeiert wurde. Sich selbst einen Facepalm gebend ging Celest weiter... Die Sterne waren an diesem Abend ausgesprochen hell, der Mond schien wie in der gestrigen Nacht fahl über die asiatische Insel, tauchte sie in eine friedliche Landschaft, fernab von Gut und Böse. Fernab von Verrat, Misstrauen und den Seiten des Lebens die man nicht sehen wollte. Alles wirkte so friedlich. Die Insel war ein Sanktuarium für die Seele. Eine letzte Ruhestätte vor dem Sturm. Doch hatte der Sturm für die Strohhutpiraten hier mehr begonnen als sich zu organisieren. Seufzend ging Celest weitere Schritte vorbei an Trubel und Vergnügen. Einige Pandas hatten die Schlachtszene vorheriger Tage nachgestellt, kämpften mit Nudelholz und Brillenetui gegeneinander, verbeugten sich hochachtungsvoll vor der Schiffszimmerin als sie ihren Weg kreuzte. Für sie war sie wohl so etwas wie ein Held. Dabei war sie in ihren Augen die unrühmlichste ihrer Crew. Einige Schritte weiter war der Weg von allerhand plastisch leuchtenden Steinen gepflastert. Er harmonierte mit den fliegenden Papierlaternen die die Straße mit den Sternen erhellte. An einem Baum angelehnt atmete die Rosahaarige tief durch, die hellgrünen Blätter rahmten sie ein als einige rosa Blütenblätter auf ihren ebenso farbigen Haare halt fanden. An einer einer Abzweigung konnte sie zwei sich streitende, leider ihr viel zu bekannte Stimmen vernehmen. „MIR REICHTS CRESCENT!!! DEINE SPÄSSE KANNST DU WOANDERS ABZIEHEN!!!“ Fauchend bäumte sich der Grünhaarige auf, an seinem Obi hingen seine drei heiß geliebten Schwerter. Längst hatte er mit dem Daumen die Scheide seines Wado-Ichi-Monjis berührt, er war jede Sekunde bereit das Schwert zu zücken. „Ich bin nicht in der Stimmung für halbherziges, Lorenor.“ Die kalten Augen des Blauhaarigen verzogen sich zu Schlitzen. „ICH HABE KEINE ZEIT MEHR FÜR DICH VERDAMMT!“ Das klackende Geräusch von Getas, einem asiatischen Schuhwerk, näherte sich dem Grünhaarigen. Genüsslich zog Silas an der länglichen Pfeife, stieß den Rauch geräuschvoll aus. „Die musst du auch bald nicht mehr haben.“ Unwissend blickte Zorro seinen Gesprächspartner an. Er war nur einige Meter vor ihm zum Stillstand gekommen und fuhr fort. „Ich werde dieser Reise nicht mehr beiwohnen.“ Sowohl der Schwertkämpfer als auch die Schiffszimmerin schluckten trocken. Celest hatte sich einige Meter an die beiden Streithähne herangetraut, versteckte sich an der Hausfassade und konnte kaum glauben was sie hörte. „Was soll das jetzt? Wieder eines deiner Spielchen um mich in Sicherheit zu wiegen?“ Entnervt verdrehte Zorro seine Augen, biss sich dennoch auf die Unterlippe. Die Eifersucht brodelte zu stark in ihm... Die Rivalität die er zu Silas aufgebaut hatte, hatten Maßen angenommen für die er sich beinahe selbst schämte. „Hum. Kein Spielchen. Ich habe meinen Sinn und Zweck in dieser Crew verloren.“ Er nahm sich einen weiteren Zug der Pfeife. Celest stockte der Atem. Nicht noch einer. Sie wollte das nicht. Auch wenn er ein arroganter, egoistischer, widerlicher... Kopfschüttelnd versuchte die Rosahaarige die vielen negativen Adjektive abzuschütteln... „Ich bleibe auf dieser Insel.“ Nachdenklich blickte der Grünhaarige auf den ältesten der Crew. „Es gibt keinen Ort mehr für mich. Wenn ich in dieser Piratenbande unerwünscht bin, sei es auch nur von einem Mitglied, beuge ich mich dessen.“ Bedächtig legte Silas eine übergroße Schnalle zu Boden, die die Halterung seiner Sense war. „Außerdem bin ich entwaffnet.“ Er wollte wirklich auf dieser verdammten Insel bleiben?!? Aufgebracht hielt sich Celest mit aller Kraft an der Fassade fest, sie drohte gleich vor Wut und Enttäuschung zu platzen. Wie konnte er ihr das nur antun? Auch wenn es peinlich war, es war nicht zu leugnen was passiert war und nun wollte er sich einfach aus dem Staub machen, so tun, als wäre er nie da gewesen? Das alles nachdem Raine ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte um ihren Verräter von Navigatoren vor der Crew zu schützen, wollte er auf dieser Insel bleiben? Tausend Fragen schossen durch den Kopf der Rosahaarigen, bis sie es kaum noch aushielt. „Celest. Komm doch bitte hervor, anstatt dich feige zu verstecken.“ Er hatte sie längst bemerkt. Peinlich berührt trat die Angesprochene nach vorne. „Ces?“, brummend drehte sich der Schwertkämpfer zur Seite, als jene das Wort ergriff. „Du redest von Feigheit, aber du willst dich feige auf dieser Insel verstecken?“, „Schön das ICH völlig ignoriert werde!“, „Du benimmst dich auch wie ein Kleinkind!“, „Ach? Das sagt Fräulein »Ich bin so unschuldig, beschütz mich Zorro«“, „Ich habe nie darum gebeten beschützt zu werden!“, „Natüüüürlich... als könntest du auf deinen Hintern selbst aufpassen.“, „Hum“, „ES REICHT!“ Die Aufforderung stammte von Ruffy, der samt Raine und Chopper im Schlepptau nur die letzten Sätze der Streithähne mitbekam. Ihr Gezanke war trotz Musik über das gesamte Fest zu hören. „Ruffy!“, „Ich habe genug davon.“ Energisch trat der Captn der Crew nach vorne, schob die Rosahaarige bei Seite und positionierte sich in der Mitte. „Niemand steigt hier einfach so aus. Ich will sowas nicht hören.“, „SAGTE ICH DOCH AUCH!!!“,motzend stellte sich die Rosahaarige neben ihren Captn. „Das ist mir egal! Keiner steigt aus und ihr hört endlich auf euch zu streiten. Wir können froh sein das wir noch leben und das ist UNSER ALLER verdienst!!!“ Trocken schluckten alle Hörenden einen Kloß im Hals runter, selbst Silas der für seine spitzen Bemerkungen bekannt war. „Auch wenn du ohne Waffe bist, Sensenmann. Du hast unsere Schiffszimmerin gerettet... Alles andere interessiert mich nicht. Du gehörst dazu, es gibt keinen Grund auszusteigen und ich verbiete es dir.“, „Hah.“, nüchtern lachte der Blauhaarige auf. „Du kannst mir nichts verbieten.“, „Und wie ich das kann. Ich bin der Captn und wir sind Freunde.“, „Pff... Freunde...“, „Du wirst dich an ihn gewöhnen Zorro. Du hast dich auch an Raine gewöhnt, oder nicht?“ Wo Ruffy Recht hatte, hatte Ruffy Recht. Entsetzt blickte der Grünschopf hinüber zum besagten Feuermädchen, das sehr wacklig auf ihren Beinen war. Auch Celest war die Jüngste der Crew erst aufgefallen, als Ruffy ihren Namen aussprach. „Raine!“, prompt ließ die Rosahaarige vom Rest ab, lief zu dem Wuschelkopf und umarmte sie freudig.   „ASIEN ASIEN ASIEN!!! WIR BITTEN NUN ZUM TANZ!!!“ Besagte Pandas waren die Trommler die schon Minuten vorher für Stimmung sorgten. Ihr Spiel war nun leiser, fast tranceartig. Zorro zog seine Schwerter zurück in die Scheide, ging mit eiskaltem Blick an Silas vorbei, der weiter an seiner Pfeife rauchte und dabei von Ruffy ins Visier genommen wurde. „Ich meine es ernst Sensenmann. Du bist Teil der Crew des zukünftigen König der Piraten.“ Kurz huschte ein Grinsen über die blassen Lippen des Blauhaarigen. Da war er wieder. Der Grund warum er sich dieser verrückten Bande angeschlossen hatte... „Aye Captn Ruffy.“ Indess hatten sich Celest und Raine auf den Weg gemacht. So sehr wie die Streiterei die Rosahaarige auch strapazierte, so überwog die Freude endlich ihre Freundin wiederzusehen. „Geht es dir gut Raine?“, „Den Umständen entsprechend.“ Bedrückt blickte sie auf ihre Brust, die unter der die Wunde die Alaric ihr zugefügt hatte, pulsierte. Zugeschnürt begann ihr Hals sich wieder mit Druck zu füllen, ein Kloß bildete sich den auch Celest empathisch mitfühlen konnte. „Weißt du was?“, „Hm?“, „Gib mir deine Hand.“ Ohne Widerworte reichte das Feuermädchen ihre blasse Hand der Kleineren, die die Schwielen der vergangenen Tage sofort bemerkte. Mit festem Griff um Raines Taille ging sie einige Schritte nach vorne, weiter zu den Musikern, begann einen Fuß vor den anderen zu setzen. „Was machst du da Cessy?“, „Lass uns tanzen.“ Vorsichtig traten die Füße der Feuerfruchtnutzerin nach vorne, sie hatte bislang nur einmal in ihrem Leben getanzt. Es war auf der Insel auf der sie Silas kennenlernten... Alaric hatte es ihr versucht beizubringen. Bei dem Versuch trat sie ihm gefühlte tausend Mal auf die Füße, die Eleganz mit der er tanzen konnte war ihr nicht vergönnt und so sollte es auch dieses Mal sein. Kaum hatte der rothaarige Wuschelkopf zwei Schritte gemacht, trat sie Celest unglücklich auf die Füße. „En...entschuldigung... Ich habe bislang nur einmal mit ...ihm getanzt.“ Raine konnte den Namen nicht aussprechen. Es schmerzte sie zu sehr auch nur eine Sekunde an ihn denken zu müssen. „Dann trete ich dir einfach auch auf die Füße!“,  lachend schwang die Rosahaarige Raine um die eigene Achse, trat einige Male absichtlich auf ihre Füße, als das Finale des Festes zum Besten gegeben wurde. Ein imposantes Feuerwerk wurde gezündet, der Himmel explodierte förmlich über den Köpfen der beiden Mädchen. Sämtliche Farben zischten hinauf in die Atmosphäre, glühten wie ebenso tanzende Menschen spiralförmig hinab, füllten die asiatische Insel in Schwefelgeruch. Das unbekannte Schauspiel ließ Raine und Celest empor schauen. Noch nie hatten sie ein Feuerwerk gesehen, mit offenen Mündern verfolgten sie jede kleine Rakete die über ihren Köpfen explodierte... Fernab der Tanzenden formten Ruffys Lippen begeisterte „OHHHHHH“s und „AHHHH“s als Antwort auf das Farbspektrum das sich ihm bot. Neben ihm stand immernoch Silas, der die asiatische Pfeife zu seinen Lippen führte. Der Rauch, den sein Körper verließ tanzte ebenso hinauf zu den Sternen, wie die Farbpigmente in den Himmelsgeschossen zu den Köpfen der tanzenden Pandas. Einer der Einwohner trat inmitten des Feuerwerks hervor, ein Mikrophon war an seinen Stehkragen gepinnt. „ASIEN ASIEN ASIEN!!! WIR DANKEN DEN LACHSPIRATEN FÜR IHRE HELDENHAFTE UNTERSTÜTZUNG!!!“, „Nicht so laut Lee Kim Lee!!“, ermahnte die Pandadame neben ihn den Sprechenden. „Dank der Hilfe der Lachspiraten können wir nun in Ruhe unsere Filme weiter veröffentlichen, ein Leben in Ruhe, im Einklang der Natur führen und weitere Blockbuster zum Besten geben!“ Der Redende sprach nun deutlich leiser, bis ihn ein emotionaler Panda das Mikrophon vom Kragen abriss. „ASIEN ASIEN ASIEN!!! DIE SERIE ERFASST DIE GANZE GRANDLINE!!! BUHUHUHU !!! NUR DANK EUCH BIN ICH, SEONG LE SONG IM STANDE MEINE FAMILIE ZU ERNÄHREN!!!“ Aufgewühlt brach das Bärchen in Weinen aus, hinter ihm standen Frau und seine zwölf Kinder. „DANKE LACHSPIRATEN BUHUHU!!!“, „SIE HABEN MEIN NUDELRESTAURANT GERETTET BUHUHU!!!“, „UND MEINE FABRIK IN DER MEINE ACHTZEHN TÖCHTER ARBEITEN BUHUHU!!!“ Weinend fielen sich die Pandas um die dicklichen Hälse, hielten ein großes Plakat in die Luft, auf dem ein Lachs, eingerahmt von einem Herzen zu erkennen war. Dem Dank weiteren Ausdruck verleihend explodierte zeitnah zu der Dankesrede eine Rakete am Himmel die einen riesigen Lachs darstellte. Unter den beeindruckenden Lichteffekten am Nachthimmel schloss Celest die Größere lächelnd in eine innige Umarmung, die Raine zärtlich erwiderte. Ihr Kinn ruhte entspannt auf der schmalen Schulter der Handwerkerin, die sich just in diesem Moment eng an ihre Brust schmiegte. “Lass mich bitte niemals mit diesen Idioten alleine...”, flüsterte Ces leise. Die Korallfarbige setzte derweil einen Atemzug aus, als ihr die Gedanken wie ein Karussell entglitten. Warum dachte sie ausgerechnet jetzt an Blackbeard? Whitebeard... Ace und ihren ‘Auftrag’, der im bunten Alltag der Strohhutpiraten irgendwann in Vergessenheit geraten war? Raine schluckte die Ernüchterung wie viel zu heißes Essen bitter hinunter und drückte die Rosahaarige fest an sich. Die letzte Feuerwerksrakete brachte ihr schließlich Gewissheit. Irgendwas ging nicht mit rechten Dingen zu... Es fühlte sich wie eine dunkle Vorahnung an, die sich erbarmungslos und krampfartig in ihren Magen vergrub. “Alles in Ordnung mit dir? Hast du Schmerzen?” Die Kleinere blickte mit besorgter Miene auf und betrachtete die emotionskalten Gesichtszüge der Feuernutzerin warm, als Raine schließlich einen Moment nach Luft rang und einen tiefen Atemzug des blumigen Duftes ihrer Freundin einatmete. “Raine?”, “Irgendetwas stimmt nicht Celest...”, “Wenn du von deinen Teufelskräften sprichst...”, “Nein, das ist es nicht. Ich habe ein ungutes Gefühl, dass ich nicht näher definieren kann... Ich...” Celest spürte wie sich Tränen auf ihrer Schulter absetzten und beobachtete jede noch so kleine Regung ihrer geliebten Freundin. Nachdenklich wischte sie der Größeren die Tränen von den Wangen, die vergangenen Tage waren hart gewesen. Nach dem bitteren Krieg in Enies Lobby hatte Raine sowohl Alaric verloren, als auch mit dem Schwinden ihrer Teufelskräfte zu kämpfen. Celest konnte die Schmerzen der Logianutzerin nur erahnen... “Shhh... Es wird alles gut. Ich konnte mich übrigens noch gar nicht bei dir entschuldigen...”, “Was meinst du?”, schluchzte Raine leise. “Bevor wir in Water Seven vor Anker gegangen sind... habe ich Dinge zu dir gesagt, die ich wirklich bereue. Ich war wegen dem zerstörten Lämmchen Blind vor Wut... Es tut mir leid, Raine. Ich hätte mich niemals mit dir streiten dürfen... Das war absolut idiotisch und egoistisch von mir! Meinst du, du kannst mir verzeihen?”, “Ich war dir niemals böse, Ces...” Das Gesicht der Rosahaarigen verriet Erleichterung, als sie ihre Arme um den Nacken der Größeren schlang. Celest stellte sich auf Zehnspitzen und hauchte Raine einen Kuss auf die Wange, “Ich danke dir. Das bedeutet mir wirklich viel...”, “Wir Mädchen müssen doch zusammen halten, nicht?”, zitierte die Größere mit einem zaghaften lächeln auf ihren Lippen, sodass Ces sich einen Moment zurück nach Yuba versetzt fühlte und andächtig ihr Lächeln erwiderte. “Ja, das stimmt wohl... Muss eine sehr weise Frau gewesen sein, die das mal zu dir gesagt hat.”, sie wischte Raine behutsam die letzten Tränen von den Wangen. “Weise würde ich jetzt nicht behaupten...”, “Heeeeeeeeh!!!”, empört plusterte das Temperamentbündel die Wangen auf, als ihre Freundin fortfuhr. “Aber dafür warmherzig, hilfsbereit und liebevoll.”, “Ach Rainey...” Was würde Ces nur ohne sie tun? “Achja!”, “Hm?” Grinsend löste sich Ces schließlich aus der innigen Umarmung und stemmte stolz beide Hände auf die Hüften. “Ich habe übrigens eine Überraschung für Alle! Würdest du mir helfen unsere Freunde zusammen zu trommeln?” Die Schiffszimmerin hoffte inständig Raine auf andere Gedanken bringen zu können, als diese ihrer Bitte zustimmte hopste sie aufgeregt kurz in die Luft und rannte mit einem freudigen “DANKE!!!”, hinüber zu Sanji, der sich Rosie sei Dank immer noch von dem Schocknasenbluten einer echten Meerjungfrau begegnet zu sein erholte und gerade die zwei durchgebluteten Klopapierrollen in beide Nasenlöcher wechselte. Beim Anblick von Celest im Kimono schwebte er tatsächlich einen Moment... -Etwas später auf dem Weg zum Strand- “Buhuhuhu... Warum müssen wir Augenbinden tragen? Es ist auch ohne schon sooo dunkel...”, “Übe dich etwas in Geduld, Chopper! Ich verspreche dir es wird sich lohnen!”, fiepste Ces aufgeregt und bildete zusammen mit Ruffy den Kopf der Händchen haltenen Karawane. “Wessen zartes Händchen halte ich daaaaaaaa??! Raaaaineyyyylein, bist du’s?” Die Schiffszimmerin kicherte amüsiert als sie einen Blick nach Hinten warf. Sanji rauchte wie üblich unzählige Rauchherzchen, die am breiten Kreuz des Seelensammlers verpufften. “Hum.”, “Buhuhuhuhuuu...”, “Jetzt beeilt euch doch alle mal! Ich habe HUNGER!!!”, “Zorro, bist noch da?”, “Ja.... Und wer auch immer das war! Hör gefälligst auf mir ständig in die Hacken zu treten!”, “Verzeihung...”, “Ich hoffe ja die Überraschung ist ein Lachs! Ja... ja... Das wäre fein.”, “Ich würde einen neuen Wäschetrockner bevorzugen... Obwohl mir ein Wäscheständer auch recht wäre.”, “Zorro bist du noch da?”, “Ja!”, “Als ob du jemals Wäsche waschen würdest, du verdammte Sense! Hast du mal an deiner erbärmlichen Leichenkleidung geschnuppert?!”, “Als ob dein Frass besser riechen würde, Dosenöffner!”, “Und was mischt du dich da jetzt ein Fettsack?! Deinen Schweißgeruch riech’ ich schließlich 10km gegen den Wind!”, “DAS NENNT SICH TESTOSTERON!!! SOWAS KENNST DU NICHT!!!”, “Zorro, bist du noch da?”, “JA!!!”, “Hum. Hab vergessen Wäscheconditioner zu kaufen, ich Idiot.”, “Ich hätte noch einen mit Lachsgeruch im Angebot!”, “Wie viel kostet der?”, “Ich hab Angst, buhuhuhuhuhuuuu...”, “Sooo zarte Hände... Sie können nur von meiner geliebten Raineylein sein ”, “HUUUNGEEEEER!!!”, “Zorro bist du noch da?”, “JA VERDAMMT! WIE OFT WILLST DU MICH DAS NOCH FRAGEN FEUERSCHNALLE?!”, “Für dich kostet der Lachsconditioner nur 10.000 Berry, mein Freund!”, “Kann ich mit Karte zahlen?”, “Mhmmmmm... Lachsconditioner, leeeeeeeckeeeeeer...........”, “HIER EIN KÜSSCHEN FÜR DAS ZAAAARTEEE HÄÄÄNDCHEEEEEEEN!!! ”, “Hum.”, “Zorro, bist du......”, “JA ICH BIN NOCH DA GOTTVERDAMMT!!! HALT ENDLICH DIE FRESSE!!!”, “BUHUHUHUHUHUHUHUUUUU!!!! Warum schreist du so Zorro?! Ich bekomme Angst!!!”, “Ich mache immer wieder gerne mit ihnen Geschäfte, Herr Crescent!”, “Hast du zufällig auch ein Vogelnest im Angebot?”, “EIN VOGELNEST??!! WAS ZUR HÖLLE STIMMT MIT UNSERER MANIKÜRE NICHT?!!!”, “ICH BIN ÜBRIGENS NOCH DA!!!!”, “Ok, Zorro.”, “BUUHUHUHUHUHUHU!!!!”, “HUUUNGEEEEEERRRR!!!”, “DU HAST GERADE ERST GEFRESSEN RUFFY!!!! SCHNAUZE!!!!”, “Oh, so ein hübsches goldenes Ei... Ja ja... Ich könnte dir anbieten es von einem meiner Lachse ausbrüten zu lassen!”, “Hum? Nein, danke. Trudie verdient es von seinem Vater aufgezogen zu werden.”, “Wie kann Opa Kai eigentlich durch die Augenbinde sehen??? CEESSY!!!!! OPA KAI SCHUMMELT!!! BUHUHU!!! SO UNFAIR!!!!”, “KANNST DU AUCH WAS ANDERES ALS HEULEN UND PETZEN??!!! ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!!!”, “BUHUHUHU!!!! ZORROOOOO!!! SANJI SCHREIT MICH AN!!!”, “LASS CHOPPER IN RUHE KRIGELBRAUE!!!”, “DU HAST EIN EI???!! SANJI HOL DIE PFANNE RAUS!!! ICH VERHUNGERE!!!”, “Zorro...”, “JA, DOCH! Ich bin noch da........ ROAH! Das Weib treibt mich noch in den Wahnsinn!!!” Als die Karawane schließlich mit Ach und Krach zum Stillstand kam, stolperte nahezu jeder über seinen Vordermann. Ces’ Kopf drohte derweil zu platzen, ihre Hand traf energisch auf ihre Stirn. Was ein erbärmlicher Haufen... Doch es war ihr erbärmlicher Haufen! Sie liebte jeden einzelnen von ihnen... Lachend beobachtete sie wie Sanji zum wiederholten Mal den Handrücken von Silas küsste, während dieser unbeeindruckt mit seiner Kreditkarte vor der Nase des Lachsopas wedelte. Ruffy nuckelte vergnügt am Geweih des Schiffsarztes, der davon anscheinend nichts weiter mitbekam und stattdessen laut Heulte, weil Zorro ihn ausersehen unsanft angerempelt hatte. Dieser gestikulierte gerade laut Fluchend wild in der Luft, während Raine besorgt einen GPS-Sender am Hintern des Grünhaarigen montierte.  “WIR SIND DAAAAAA!”, verkündete Celest, die das Schauspiel noch einen Moment amüsiert beobachtet hatte und die wilde Meute verstummte tatsächlich schlagartig. “Ihr könnt nun die Augenbinden ablegen!” Gesagt. Getan. Jeder einzelne der bunten Truppe verweilte nahezu regungslos an Ort und Stelle, während Ces vorgerannt war und sich breit grinsend mit ausgestreckten Armen vor der Thousand Sunny platziert hatte. “UNSER NEUES SCHIFF!!!”, verkündete sie euphorisch. “WENN ICH VORSTELLEN DARF! DIE THOUSAND SUNNY!!!”, “IST SIE NICHT COOOOOOOL????!!!”, schrie nun auch Ruffy.   „Wir mussten noch mehrere Wochen Feinarbeit leisten...“, „Ja, die Schiffszimmerer Water Sevens und etliche Umzugsfirmen haben Höchstarbeit geleistet.“, entgegneten Celest Kindheitsfreund und Bürgermeister Eisberg. Große Augen starrten ungläubig auf das neue Schiff. Vergnügt wackelte Chopper auf einem Bein hin und her, woraufhin auch Sanji einstieg. „ES IST FAST SO SCHÖN WIE DU CESSY!!!“, quietschte der Koch nun aufgeregt, einige Herzchen rauchend. „Lasst uns reingehen!“, verkündete die Rosahaarige zielstrebig, sie war selbst neugierig welche Erneuerungen das Schiff für sie und ihre Crew bereithielt. In einer Bewegung zwischen Achselzucken und Nicken trat der Schwertkämpfer der Strohhutpiraten vor. „Zorro, bist du noch...“, „ICH STEHE DIREKT VOR DIR GOTTVERDAMMT!!!“, „Oh entschuldige, ich habe dich gar nicht gesehen...“, „Ich werde für Raineylein und Cessylein sooooo viel kochen!!!“, „Tse, bislang hast du ja noch nicht so oft deine Kochkünste unter Beweis gestellt, Topflappen.“, „FÄNGST DU SCHON WIEDER DAMIT AN?!?“, „Und wenn dem so wäre?!?“, „DU KANNST GLEICH WAS ERLEBEN!!!“, „KÖNNEN WIR NICHT EINFACH AUF DAS SCHIFF?!?“ Wütend trat die Handwerkerin nach vorne, sprang mit einem Satz auf die Reling, gleiches tat der Rest der Crew, ausgenommen von Ruffy, der mit seinen Armen wie ein Gummigeschoss nach vorne preschte, um unsanft auf den Mast zu krachen und der Thousand Sunny schon die erste Delle einbrachte. „DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN?!? KANNST DU NICHT EINMAL AUFPASSEN?!?“, „`Tschuldige Ces!“, quietschte der Schwarzhaarige, als er in einer Abwärtsbewegung den Mast herunterrutschte. „Hum.“, „Sie haben bestimmt ein Zimmer für uns beide gebaut, mein Liebster “, „Ohhhh meine geliebte Meerjungfrau, dessen bin ich mir sicher!!!“ Verliebt hatte sich der Blonde neben Rosie gestellt, beäugte sie offensichtlich von oben bis unten. „Hier.“, auffordernd schob Silas die Leichtbekleidete hinüber zu Sanji, der sie mit blutender Nase in empfang nahm.„Du kannst sie haben.“, leise schlich der Seelensammler davon, inspizierte die feine Maserung des Holzes, das die Wärme des Tages noch immer in sich einschloss. Beinahe bedächtig wanderten seine Schritte zielstrebig auf die Treppen zum Trainingsraum zu, den bereits Zorro in windeseile entdeckt hatte. Die Gewichte wurden unter einer Kuppel eingeschlossen, genauso wurde auch die Bibliothek gearbeitet die sich parallel zum Trainingsraum, auf der anderen Seite befand. Stillschweigend ging der Blauhaarige weiter seines Weges, erblickte die neuen Seile die da an den Mästen und Segel ruhten. Diese Segel würden die Crew in ungewisse Gewässer, wenn nicht gar ans Ende der Welt bringen... Im Gegensatz zu Silas, der noch auf der ersten Etage seine Augen wandern ließ, hatten sich Celest, Ruffy und Chopper klammheimlich zu den Treppen begeben, die nach unten führten. Mit großen Augen starrten sie fassungslos auf das azurblaue Aquarium, dass das erste Untergeschoss völlig auskleidete. „COOOOOOOOL!!! SCHAU MAL CESSY!!!“, schrie der Captn als einige Fische ihn zu grüßen wagten. Der Lachsopa trabte mit gebrechlichen Schritten auch nach unten und fiel prompt in einen Heulkrampf. „Jaja... Bei diesen Lachsen wird doch jeder sentimental.“ Scheinbar hielt der Greis alles für Lachse. Das exotische Fische vor seinen Augen hin und her schwammen, schien der Opa nicht zu begreifen. Fernab von dem überdimensionalen Glasbehältnis stand eine Konsole in der sich Fischfutter, Kescher und ähnliche Geräte befanden, um das Ungetüm aus gebrannten Sand säubern zu können. Celest zuvor entspannte Schritte glichen nunmehr einem Laufen, sie wollte jede nur erdenkliche Ecke auskundschaften, nicht zuletzt die vielen Zimmer die im Untergeschoss auf sie warteten... Einen Moment überlegte die Rosahaarige was sich wohl hinter ihnen verbergen möge, entschloss sich dann prompt dazu, nicht auf ihre übrigen Crewmitglieder zu warten, sondern einfach alle Türen zu öffnen. Das Zimmer das auf zwölf Uhr lag, öffnete sie zu erst. Ein hellbrauner Boden, ein Fass das als Tisch umfunktioniert wurde, ein Bett und mehrere für sie nicht wichtige Elemente kreuzten ihre Augen. Desiniteressiert wollte die Rosahaarige die Tür wieder schließen, als ihr Captn mit freudigen Schreien in das Zimmer eintrat, „WIE. COOL. IST. DAS. DENN?!?“ Völlig ausflippend warf sich der Captn in ein Fischernetz, dass als Hängematte mitten im Raum wippte. „ICH LIEBE DIE SUNNY!!! CES IST ES NICHT HERRLICH?!?“, „Ja völlig...“ Wenn die anderen Zimmer auch so geschmacklos eingerichtet waren, hatten die Schiffszimmerer ihrer Heimat maßlos übertrieben. Ein Fass und ein Fischernetz waren nun wirklich keine Meisterleistung. Beinahe enttäuscht ging sie weiter, öffnete mehrere Zimmer hintereinander. Sie waren tatsächlich schöner eingerichtet als der Raum in der der Captn noch immer quietschvergnügt döste, doch sie brachten sie allesamt nicht völlig aus der Fassung. Der eine Raum war so gut wie kahl, es stand lediglich ein Bett in jenem, im Anderen war es sehr fernöstlich eingerichtet, einige Raumteiler und Papierlampen wurden über einem Futon aufgehangen. Beim Anblick des ungewöhnlichen Bettes schrie Celests Rücken aufgebracht nach einem richtigen Bett. Sie würde niemals auf so einem »Ding« schlafen. Das war doch nicht einmal ansatzweise ein Bett! Missmutig schloss die Handwerkerin das nächste Zimmer auf. Einige Seekarten waren ausgebreitet. Was sollte sie mit Seekarten? Das nächste Zimmer war an Kitsch kaum zu überbieten. Es war nicht nur pink angestrichen, es tummelten sich zudem tausende Stofftiere auf jeglicher Oberfläche. Der Schiffszimmerin graulte der Anblick, sie könnte nichtmal eine Sekunde in so einem Zimmer entspannen. Chopper schien das ganz anders zu sehen und tappste mit vorsichtigen Schritten in die Mitte des Raumes, „Ist das jetzt... meins?“ Achselzuckend trat die Rosahaarige einen Schritt hinaus, öffnete die nächste Tür, doch erkannte nichts. Es war stockfinster in jenem, sodass sie es kurzerhand wieder schloss um Chopper „Sieht ganz so aus!“ rüberzurufen. Es war nicht so, dass Celest die Zimmer hässlich fand. Es war viel mehr, dass ihr Geschmack einfach nicht getroffen wurde. Kein Zimmer glich dem anderen und doch war da keins bei, in dem sie sich wohl fühlen würde, bis sie die vorletzte Tür von links öffnete. Sie war quer durch den Raum gelaufen, die Klinke war noch nicht ganz runter gedrückt als ihr ein Traum aus verwaschenem Rosa, Braun und Rottönen entgegenkam. Das Bett war auf einem Podest positioniert worden, hinter dem Podest war ein bodenlanges Fenster, welches von der Sonne angestrahlt den Raum noch mehr Atmosphäre einhauchte... Die ebenso bodenlangen Vorhänge waren farblich abgestimmt, tanzten in der Bewegung des Windes auf und ab und schienen das Rauschen des Meeres wiederzugeben. Begeistert blickten die Rehaugen zu dem eingebauten Kleiderschrank, dem fast pompösen Schminktisch und dessen Musterungen. Mehrere Spiegel waren an jenem angebracht, der das gegenüberliegende Fenster spiegelte, jedoch so aufgestellt wurde, dass das Licht sich nicht reflektierte. Es war durch und durch ein eleganter Traum eines jeden Mädchens, die halbe Grandline wäre neidisch auf soviel Pracht! „Äußerst geschmackvoll.“, „Ja nicht wahr?“, antwortete die Rosahaarige geistesabwesend. „Ich nehme es.“, „WAS?!?“, fauchend drehte sich die Handwerkerin um, ein paar Silberaugen musterten das Zimmer. Schon allein sein schwarzer Mantel war an Blasphemie an diesem heiligen Ort nicht zu überbieten. „DAS IST MEIN ZIMMER VERDAMMT!“, „Hum.“, „WAS WILLST DU MIT EINEM GOTTVERDAMMTEN SCHMINKTISCH?!?“ Kurz blickte die Handwerkerin auf die schwarz geschminkten Augen ihres Gegenübers, ohrfeigte sich innerlich für dämliche Frage. „Wir können es auch beide haben. Das Bett ist groß genug für zwei Personen.“, „EINEN SCHEISS IST ES!!! ALS OB ICH MIT DIR IN EINEM BETT SCHLAFE!!!“, „Wir könnten auch Sand auf das Podest streuen.“ Von dem Trubel der weiter Unten stattfand, bemerkte Raine nur wenig. Ausgiebig hatte sie sich in der Bibliothek umgesehen... Der fahle Geruch von alten Büchern ließ sie zufrieden aufseufzen. Alaric hätte bestimmt genauso reagiert. Ein kurzer Schmerz durchfuhr ihre Brust kurz vor dem Herzen. Die zugenähte Stelle war bei weitem noch nicht abgeheilt und so würde sie wohl jedesmal wenn sie an den Navigatoren dachte, den Schmerz nicht nur innerlich spüren. Sie beschloss, sich aus dem äußerst geräumigen, geistigem Refugium zu bewegen und Zorro zu suchen. Nicht das sich der Schwertkämpfer doch irgendwie wieder verlaufen hatte und noch gar nicht in Genuss des schönen Schiffes kommen konnte! Voller Anerkennung an die Schiffszimmerer trat der Wuschelkopf einige Schritte vorwärts, sah hinter der Bibliothek den Eingang zur Kombüse aus der es bereits köstlich duftete... Die Zeit war wie eingefroren. Obwohl Alaric nicht mehr an Bord war, benahm sich jeder als ob er da wäre. Es war nicht so, dass sie Groll gegenüber ihren Freunden empfand. Es war mehr Unverständnis. Es war, als wäre er nie bei ihnen in der Crew gewesen, als hätte er nie existiert. Hatte sie einfach zu hohe Erwartungen an ihn gesetzt? War das was sie hatten wohl möglich gar nicht von so großer Wichtigkeit? Kurz fragte sich die Rothaarige, was sie denn überhaupt hatten? Waren es nur unbedeutende Küsse? Unbedeutende Umarmungen, Berührungen? Während sich das Feuermädchen dies alles fragte, trugen sie ihre Füße beinahe selbstständig zum Trainingsraum in dem sie Zorro fand. „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte Raine vorsichtig. Sie wusste nicht, ob der Schwertkämpfer in Anwesenheit von anderen trainieren konnte. Zorro gab ein kurzes, unterkühltes „Ist mir egal“ als Antwort heraus, was Raine dazu brachte, sich mit angewinkelten Beinen mitten auf den Boden zu setzen. Sie hatte ein Buch aus der Bibliothek mitgebracht und begann eifrig darin zu lesen, während der Raum von den sich erhebenden Gewichten eine Spur leichter wurde...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)