Urlaub zu viert von SilverSerenity ================================================================================ Kapitel 3: Heiße Quellen ------------------------ Heiße Quellen Haruka stellte die Brötchen auf den Tisch und drehte sich fragend zu Michiru. "Schlafen die beiden immer noch? Von Usagi erwarte ich ja nichts anderes, aber Setsuna?" Michiru lachte leise, als sie die Teller eindeckte. "Ich glaube für Setsuna war der gestrige Tag anstrengender, als du dir vorstellen kannst. Ich gehe die Beiden mal wecken." Mit diesen Worten war die Frau mit den türkisfarbenen Haaren verschwunden. Michiru beschloss als erstes Usagi zu wecken, da sie wusste, dass Usagi länger brauchen würde. "Usagi?", sprach sie sanft gegen die Zimmertür, klopfte und öffnete die kleine Tür. Verdutzt schaute sie in einen leeren Raum. "Ist sie schon duschen?", fragte sich die junge Künstlerin, aber sie konnte kein Wasserrauschen hören. Verwirrt ging sie zum Schlafzimmer der anderen Freundin und klopfte erneut sanft an die Tür. Sie öffnete die Tür und wollte grade Setsunas Namen flüstern, als sie inne hielt. Da war Usagi, sie hatte sich eng an Setsuna gekuschelt. Setsuna lag fast noch so da wie am Abend zuvor. Michiru blinzelte und fragte sich mit brennender Neugier, warum Usagi hier war. Vorsichtig tapste sie zum Bett und stupste Setsuna sanft an. "Hey, Setsuna. Wach auf! Es ist schon nach elf." Verschlafen öffnete die dunkelhaarige ihre Augen und brummte leise zur Antwort: "Bin schon wach!" "Dann ist ja gut, dann darfst du jetzt Usagi wecken!", lächelte sie Michiru an. Verwirt versuchte Setsuna ihre müden Augen zu öffnen und fragte schlaftrunken: "Warum soll ich sie wecken, warum machst du das nicht?" "Weil sie in deinem Bett liegt.", gab Michiru trocken zur Antwort. Setsuna riss ihre Augen auf und blickte fragend an sich herab. Erst jetzt spürte sie Usagis warme Hand und ihren Kopf auf ihrer Brust. Michiru konnte die Verwirrung in Setsunas Gesicht geradezu ablesen und kicherte leise, als sie Setsunas Worte hörte. "Sie muss sich zu mir geschlichen haben. Ich habe so fest geschlafen, dass ich es gar nicht bemerkt habe." "Wie auch immer, deine Aufgabe!", lachte Michiru und war schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Kichernd lief sie die Treppe hinab. "Was ist so lustig?", fragte sie Haruka, die ihr entgegen kam. "Usagi! Sie hat sich heute Nacht zu Setsuna geschlichen und Setsuna hat es nicht mal gemerkt. Du hättest eben ihr Gesicht sehen sollen!" Haruka schaute Michiru erstaunt an und stimmte dann in ihr Lachen ein. "Michiru, ich glaube Usagi brauch nur einen Schubs in die richtige Richtung.", sprach Haruka nun. Michiru räusperte sich und schüttelte den Kopf: "Bitte nicht, das ist Setsunas Aufgabe." "Setsuna würde nicht einmal nach ihrem Glück greifen, auch wenn man es ihr auf einem Silbertablett legen würde!" "Haruka!", stöhnte Michiru, doch dann wurde sie von der Sportlerin an sich gezogen. "Ja, ja ich weiß!", bevor Michiru demonstrieren konnte, küsste sie die Sportlerin leidenschaftlich. Seufzend ergab sie sich und drückte sich näher an die Frau mit den kurzen blonden Haaren heran. Setsuna hatte noch verwirrt Michiru nach geschaut. Jetzt schaute sie zweifelnd auf Usagi. Die einsame Kriegerin seufzte. Die Willensstärke, die sie zeigen musste, strengte die junge Frau an. Sanft stupste sie Usagi an und flüsterte: "Hey Usagi! Aufwachen!" Usagi seufzte, öffnete kurz die Augen, brummte dann und kuschelte sich plötzlich noch näher an sie heran. Erst jetzt bemerkte Setsuna wie viel Haut sich zwischen ihnen beiden berührte. Ihr Herz beschleunigte sich und die Dunkelhaarige atmete tief ein. "Usagi, lass uns aufstehen, es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint!", versuchte Setsuna es erneut. Wieder blinzelte die Frau mit den zwei Zöpfen und sprach jetzt schlaftrunkend: "Nichts kann so schön sein, als hier zu liegen." Setsunas Herz verkrampfte schmerzhaft. Niemals würde sie glauben, das Usagi wirklich ihre Nähe damit meinte. Für sie gab es wirklich nichts schöneres. Traurig seufzte die Zeitkriegerin und sprach erneut: "Es gibt Frühstück, hast du keinen Hunger?" Endlich öffnete Usagi ihre Augen und ließ sie auch auf. Sie blickte zu Setsuna auf und lächelte. "Guten Morgen." "Guten Morgen. Na hast du dich gestern verlaufen?", fragte Setsuna sanft und war froh, dass Usagi endlich wach war. Als Antwort kuschelte sich Usagi erneut an und antwortete ehrlich: "Nein, ich konnte nicht schlafen. Ich habe mich alleine Gefühlt, du hast mir gefehlt. Bist du böse, dass ich mich einfach zu dir gelegt habe?" Setsuna war froh, das Usagi nach unten blickte, denn sie spürte die Röte auf ihren Wangen. Leise flüsterte Setsuna: "Nein, ich kann dir nicht böse sein. Du schmeichelst mir ja fast!" Usagi lachte leise und drückte sich ein letztes mal an Setsuna, stand dann auf und jubelte: "Lass uns Frühstücken!" Nach dem Frühstück kam Haruka mit einem Reiseführer zu den drei anderen Frauen und hielt ihnen eine Aufgeschlagene Seite hin. "Diese Gegend ist bekannt für ihre heißen Quellen. Wir könnten erst Wandern gehen und dann einer der heißen Quellen besuchen. "Das ist eine spitzen Idee!", seufzte Michiru begeistert. Erst als sie Setsuna ansah und ihren zweifelnden schmerzenden Blick wahr nahm, da begriff Michiru, was ein Besuch an den heißen Quellen bedeutete. Ihre Begeisterung konnte sie nun nicht mehr zurücknehmen, also hoffte die türkisfarbende auf Usagi. Diese blickte allerdings sehr begeistert auf die Bilder im Reiseführer und seufzte: "Oh ja, da wollte ich immer hin, aber Mamoru mag das gar nicht! Wann brechen wir auf?" Mit dieser Aussage der jungen Prinzessin war das Ausflugsziel besiegelt. Setsuna hatte nicht widersprochen. Sie liebte die Natur und genau wie Usagi, wollte sie die heiße Quellen sehen, aber sie fürchtete sich einmal mehr vor der Nähe. Sie fürchtete nicht nur sich zu entkleiden, sondern auch ihre Seele. Die Gruppe von Frauen stieg seit zwei Stunden durch die dichten Wälder. Michiru hatte für ausreichend Proviant gesorgt und Haruka war die Motivatorin der Gruppe. Endlich, nach einer Ewigkeit durch angenehm duftenden Waldabschnitten, erreichten sie ihr Ziel. "Meine Schönen, wir sind am Ziel unserer Reise", kündigte die blonde Sportlerin der Gruppe an. Etwas atemlos seufzte Michiru: "Oh wie wunderschön!" Die anderen Beiden konnten nur zustimmen. Hinter einen kleinen Kuppel verbarg sich ein alter verlassener Schrein. Dieser grenzte an einen kleinen Pinienwald. Leichter Nebel umhüllte die Baumgruppen, dieser kam von den heißen Quellen, welche sich direkt hinter Granat farbenden Steinen befanden. "Ich würde sagen, dass haben wir mehr als verdient!", seufzte Michiru und folgte Haruka über einen kleinen Pfad zu einer Umkleidekabine. Usagi folgte ohne Zögern. Setsuna hingegen verharrte einen Moment, doch dann gab sie sich einen Ruck und folgte der Gruppe. "Wohin willst du auch fliehen?", seufzte die Dunkelhaarige in Gedanken und suchte sich eine Kabine, um sich umzuziehen. Zaghaft öffnete sie die dann die Holztür und schaute hinaus. Sofort blickte sie in lächelnde blaue Augen. "Ich habe auf dich gewartet! Haruka und Michiru sind schon vor gelaufen.", eröffnete ihr die Frau mit den blonden Zöpfen. Setsuna konnte nicht verhindern, das ihre Wangen rot wurden. Ihre wunderschöne Prinzessin stand direkt vor ihr und hatte nichts um sich geschlungen, als ein kurzes rosa farbendes Handtuch. Nur eine kurze Bewegung, nur eine Berührung, nur ein Kuss, so nah erschien ihr für einen Moment ihr Traum. Doch Setsuna hatte eine halbe Ewigkeit ihren Verstand siegen lassen und er siegte auch jetzt. "Dann lass uns zu den Beiden gehen!", lächelte die Grünhaarige melancholisch und schob sich sanft an Usagi vorbei. Dabei bemerkte sie nicht die röte auf Usagis Wangen. Die Frau mit den zwei Zöpfen war nicht weniger von Gefühlen überwältigt als Setsuna. Verlegen schaute sie der Dunkelhaarigen nach. Um ihre braun gebrannte Haut schmiegte sich ein tiefrotes Handtuch, es hatte die gleiche Farbe, wie diese schönen dunklen Augen. Usagi seufzte unhörbar. Was war nur los mit ihr? Jeder Blick, jede Bewegung der Älteren brachte sie aus dem Gleichgewicht. "Da seit ihr ja endlich!", wurden sie von Haruka begrüßt, welche sich schon durch das trübe dampfende Wasser gleiten ließ. Usagi schob sich verlegen an Setsuna vorbei, ließ ohne darüber nachzudenken ihr Handtuch auf einen der vielen Steine fallen und schritt in das warme Wasser. Dabei seufzte sie zufrieden: "Das ist angenehm warm." Setsuna schaute ihr wie gebannt nach und konnte ihren Blick nur schwer abwenden. Erst als sich die Blondine zu ihr umdrehte und leise rief: "Kommst du?" Setsuna blickte in die tiefblauen Augen und ließ ohne ein Wort ihr Handtuch fallen. Dabei blickte sie hinab auf das trübe Wasser, wie es Schritt für Schritt näher kam. Dabei entging ihr, dass Usagi genau wie sie selbst, völlig gebannt jeder ihrer Bewegungen folgte. Michiru und Haruka hingegen entging kein Blick und keine Mimik der beiden Frauen. "Siehst du!", flüsterte Haruka ihrer Freundin sanft zu. Michiru schloss ihren Mund und wandte sich an Haruka, um ihr in die Augen zu blicken. "Du hast Recht, es ist fast zum greifen nah. Aber, Haruka. Es ist nicht unsere Aufgabe. Setsuna, sie muss es Usagi sagen." Haruka biss sich auf die Lippen und verdrehte innerlich die Augen: "Sie wird es niemals tun, Michiru. Setsuna lässt ihren Verstand siegen und der ist mit jeder Faser auf Vernunft getrimmt." Michiru schwieg. Ihre Hand suchte im warmen Wasser die Hand der Partnerin. "Ich möchte mal mit Setsuna reden. ", schlug die Frau mit den blauen Haaren vor. Haruka nickte überrascht. Usagi war zum Rand des kleinen Gewässers geschwommen und blickte nun über den Rand hinweg. Man konnte über die Bäume hinweg bis zum Meer blicken. Auf diesem glitzerte die mittlerweile tief stehende Sonne. Die junge Prinzessin atmete schwer aus und legte den Kopf auf den kalten Stein. Dieser Ort war so wunderschön, aber etwas fehlte. Plötzlich spürte sie eine Bewegung. Fragend drehte sich die Frau mit den zwei Zöpfen und zu ihrer Enttäuschung blickte sie in grünblaue Augen und nicht in tiefrote. Trotzdem lächelte sie matt. Haruka legte ihre Arme auf den kalten Stein und fragte sanft: "Gefällt es dir hier?" Usagi nickte kräftig mit dem Kopf: "Oh ja, es ist wunderschön hier. Es ist wunderschön mit euch." Dabei wanderte der Blick der jungen Prinzessin automatisch zu Setsuna, welche sich mit Michiru unterhielt. "Ich ..." , begann Usagi, doch dann hielt sie inne. Haruka folgte ihren Blick und fragte sanft: "Du?" Usagi wandte ihren Blick ab und blickte wieder zum Ocean. Auf ihre Wangen schlich sich eine zarte Röte. Ein inneres Gefühl sagte Usagi, dass sie genau wusste, was ihr fehlte, was sie wollte, aber sie wagte nicht den Gedanken zu zulassen. Viel zu groß war die Angst, dass ihre Sehnsucht nicht erwidert würde. Die Prinzessin seufzte sehnsüchtig. Haruka schaute sie forschend an. "Usagi?" Erst jetzt bemerkte die blonde Prinzessin, dass sie nicht alleine war. Sie zuckte leicht zusammen und lachte verlegen: "Entschuldige, ich war in Gedanken." "Bei wem waren deine Gedanken?", hakte die Kurzhaarige nach. Automatisch wanderten die blauen Augen Richtung Setsuna. "Bist du bei Setsuna?", fragte Haruka leise. Doch ehe Usagi antworten konnte, vernahm sie eine vertraute Stimme. "Hey ihr Beiden, was gibt es denn da zu tuscheln?", es war eine liebvolle Tonlage, in der Michiru sprach. Michiru war, während Haruka zu Usagi geschwommen war, zu der Dunkelhaarigen geschwommen. Setsuna lies sich durch das warme Wasser treiben und hatte die Augen geschlossen. Michiru beobachtete sie eine Weile und sprach dann sanft. "Wie fühlst du dich?" Die Dunkelhaarige öffnete ihre Augen und schaute zum Himmel. Sie erkannte Michirus Stimme, so dass sie sich nicht vergewissern musste, wer da zu ihr sprach. "Ich fühle mich gut!", antwortete die Dunkelhaarige ehrlich. Dann richtete sie sich leicht auf, damit sie ihrer Gesprächspartnerin in die Augen schauen konnte. "Ich fühle mich verwirrt, aber wenn ich ganz tief darüber nachdenke, dann fühle ich mich sehr, sehr wohl.", sprach Setsuna weiter und lächelte dabei melancholisch. Michiru musterte ihre Freundin nachdenklich und erwiderte das Lächeln. "Du weist, du kannst mit mir über alles reden.", startete die türkisfarbende als Versuch. Setsunas Augen wanderten automatisch zu Usagi und sie seufzte leise. Sie biss sich auf die Unterlippe und seufzte hörbar. Dann wandte sie sich um und schüttelte den Kopf: "Das weiß ich, aber ich kann nicht. Bitte verzeih, es hat nichts mit dir zu tun. Du und Haruka seit meine besten Freunde. Ich vertraue euch voll und ganz." Michiru griff nach der Hand ihrer Freundin und lächelte sanft. "Und weil ich deine Freundin bin, verstehe ich, wenn du Zeit brauchst. Du hast alle Zeit der Welt. Wir sind für dich da!" Michiru drückte Setsunas Hand und wandte ihren Kopf zur Seite. "Lass uns zu den Beiden gehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)