Abenteuer Alaska von Sunwings ([Nami x Zorro]) ================================================================================ Kapitel 1: Alaska? ------------------ Kapitel eins: Alaska?   „Was hältst du von Alaska?“, fragte Nico Robin, ohne von ihrem Buch aufzusehen. Nami saß vor ihr auf dem Besuchersessel und musterte sie misstrauisch. Robin war ihre Verlegerin und schüchterte die junge Autorin ziemlich ein. „Alaska?“, erwiderte sie verwundert. Eigentlich dachte sie, Nico Robin wollte mit ihr über das neue Buch reden, von dem sie noch keine einzige Zeile geschrieben hatte. Obwohl ihre Leser bereits seit Monaten auf das neue Buch warteten. „Ja, Alaska.“, bestätigte Robin und blickte schließlich doch von ihrem Buch auf. „Naja… Bei dem Wort Alaska fallen mir spontan eisige Kälte, Hundeschlitten und Eskimos ein.“ Nami lächelte gezwungen. Sie wusste immer noch nicht, was die ganze Alaska Sache sollte. Robin legte ihr übliches, freundliches Lächeln auf. „Ich habe mir gedacht, du könntest dort hinreisen. Um an deinem Buch zu arbeiten, auf das ich übrigens schon lange warte.“ Nami glaubte sich verhört zu haben. Sie sollte was?! Nach Alaska reisen und dort ein Buch schreiben? Davor würden ihr bestimmt die Finger abfrieren! Hatte man dort überhaupt Internetempfang? Sie müsste doch nicht in einem Iglo leben, oder? Räuspernd rutschte sie auf ihrem Sessel herum. „Ich weiß nicht, ob das wirklich das Richtige für mich ist.“ „Versteh mich nicht falsch, Nami. Ich habe bereits alles organisiert. Nicht mehr lange, und du wirst das heiße Miami für ein Monat verlassen.“ Nun fiel ihr die Kinnlade runter. Immer wieder öffnete sie ihren Mund, doch die richtigen Worte kamen nicht heraus. Sollte sie einfach, ohne Wenn und Aber, zustimmen? Oder sollte sie sich auf ihr Gefühl verlassen und Robin an die Gurgel gehen, dass sie überhaupt an so eine absurde Idee gedacht hatte? Aber vielleicht brauchte sie genau das? Einen ruhigen, idyllischen Ort, an dem sie ohne Störungen schreiben konnte? Aber Alaska?! Sie könnte von einem Bären gefressen werden oder erfrieren und niemand würde es bemerken, weil in diesem Land so gut wie keine Menschen lebten! Als sie immer noch nicht geantwortet hatte, sprach Robin wieder: „Bei meiner Sekretärin liegt dein Flugticket bereit. Du solltest warme Sachen einpacken. Der Ort heißt übrigens Coldfoot.“, fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu. Coldfoot? Es gab eine Ortschaft die Coldfoot hieß?! Und das in Alaska. Wie klischeehaft war das denn? Das war ja die Garantie für kalte Füße. Haha… „Aber… Ich soll doch einen Liebesroman schreiben? Wie soll ich im eisigen Alaska, in einem Ort namens Coldfoot, an eine heiße Liebesbeziehung denken?!“ „Vielleicht findest du ja selber ein heißes Abenteuer?“ Namis Mundwinkel sanken immer weiter nach unten. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Wenn Nico Robin sagte, Nami würde nach Alaska reisen, dann würde sie auch verdammt nochmal nach Alaska reisen. Ein heißes Abenteuer, ja klar. Das einzige heiße Abenteuer, das man in Alaska erwarten könnte, war eine heiße Dusche. „Sind wir fertig?“, fragte Robin und zog eine Augenbraue in die Höhe. Fertig?! Fertig mit den Nerven, dachte Nami. Was sollte sie nur tun? Ihr Blick traf auf Robins stechende Augen, die ihr deutlich vermittelten, dass keine Widerrede erwünscht war. Nami lebte immerhin in Miami! Wie zum Teufel, sollte sie in dieser Stadt Winterbekleidung finden? Oder wie sollte sie sich auf das eiskalte Klima in Alaska einstellen? Sie war an das warme Wetter gewöhnt, verdammt. Robin räusperte sich und nickte Richtung Tür. Das war dann wohl eine klare Ansage, dass Nami endlich das Büro verlassen sollte. Hastig stand sie auf und lächelte gequält. „Ich hoffe du genießt die ruhige Landschaft, Nami. Vertrau mir, jeder Autor hat es bis jetzt geschafft ein ganzes Buch in Alaska zu schreiben.“, meinte Robin und ihre Mundwinkel zuckten leicht. Ohne weitere Worte verließ Nami das Büro. Draußen atmete sie tief durch und lehnte sich an die gerade geschlossene Tür. Also gut, Alaska. Die Sekretärin lächelte ihr freundlich entgegen und reichte ihr die Flugtickets. Namis Blick fiel auf das Abreisedatum. „Nächste Woche?!“, fragte sie entsetzt. „Aber…“ „Nico Robin meinte, das würden sie schon auf die Reihe kriegen.“, erwiderte die Sekretärin zwinkernd. Nami stöhnte gequält auf. Das darf doch nicht wahr sein!   Ein paar Tage später: „Alaska?! Oh mein Gott.“ Nami seufzte. Egal, wie vielen Leuten sie von ihrer geplanten, oder besser gesagt NICHT geplanten Reise, erzählte – jeder, wirklich jeder – war total entsetzt darüber. „Ja, es ist fucking cold Alaska!“ Ihr bester Freund, Sanji, sah ihr immer noch misstrauisch entgegen. „Das ist doch bitte ein Scherz, oder?“ Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Lieblingskaffee und verdrehte die Augen. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn das alles nur ein großer Scherz sein würde. Aber leider hatte sie die Flugtickets zuhause liegen, somit war es eiskalte Realität. Es fröstelte sie leicht, obwohl es im Moment um die 30 Grad in Miami hatte. Wie sollte sie den Tag bei Minusgraden überstehen? Ihr Laptop funktionierte bei solch eisigen Temperaturen bestimmt gar nicht! „Robin meinte, ein erholsamer Aufenthalt, die idyllische Umgebung und die Ruhe hätten bis jetzt noch jeden Autor wieder ans Schreiben gebracht.“ Sanji stutzte. Er wusste natürlich von ihrer einfallslosen Ideen für ihren neuen Roman, aber diesen Vorschlag von Robin fand sogar er äußerst merkwürdig. Die hübsche Orangehaarige seufzte. „Wenigstens könnte ich dort einen Blick auf die Nordlichter werfen.“ Ihr Freund lachte auf. „Das ist aber auch das einzig romantische, was es in Alaska gibt.“ „Komm schon, könntest du mich wenigstens etwas aufheitern?“, fragte sie schmollend. Sanji fasst nach ihren Händen. „Du schaffst das schon, Nami. Du wirst gar nicht bemerken, wie schnell das Monat um ist.“ Oh ja, sie hoffte es würde in Windeseile vorübergehen.   Einen Tag vor der Abreise: „Ich reise morgen nach Alaska, haben Sie ein paar dicke Jacken in ihrem Sortiment?“ Die Verkäuferin hielt in ihrer Bewegung inne. Sie betrachtete Nami von oben bis unten, und der Autorin wurde etwas mulmig. Ok, sie sah vielleicht nicht gerade danach aus, als würde sie morgen nach Alaska reisen. Aber sie wollte noch ein letztes Mal ihren Lieblingsrock und das schicke Top tragen, dass sie erst vor wenigen Tagen im Schlussverkauf ergattert hatte. Ihre hochhackigen Schuhe konnte sie wohl ab morgen auch in den Kleiderschrank verbarrikadieren. Mit großen Augen wartete sie auf die Antwort der Verkäuferin, die sich schließlich räusperte. „Naja… Wir hätten ein paar Wollpullover im Schlussverkauf. Aber mit mehr kann ich Ihnen leider nicht dienen, junge Dame.“ Nami stöhnte auf. So war es ihr die ganze Woche ergangen. Sie dachte immer, sie würde in einer der Hauptstädte der Modebranche leben, aber wenn es um Wintereindeckungen ging, versagten alle kläglich. Vielleicht lag es auch daran, dass man in Miami nie einen wirklich kalten Winter erlebte. Sie kaufte sich verschiedene Modelle der Wollpullover und ging dann ziemlich frustriert nach Hause. In nicht mal zwanzig Stunden würde sie abreisen und sie hatte nicht einen einzigen Wintermantel. Das einzige, was ihr bis jetzt in Alaska helfen würde, waren, verschiedene Wollpullover, Wollsocken und eine Heizdecke, die sie von Sanji bekommen hatte.   Auf den Weg nach Hause kam sie an einem Sport- und Outdoorgeschäft vorbei. Wow, das war ihr bis jetzt nicht einmal aufgefallen, und es lag beinahe in derselben Straße, in der sie wohnte. Rasch ging sie die paar Stufen hinauf und wurde erfreulich überrascht. Überall hingen Parkers, Skihosen, Wolldecken und all das, was sie brauchte um in Alaska zu überleben. Sie schnappte sich eine große Einkaufstasche und packte so viele Sachen wie möglich ein. Ein Verkäufer eilte zu ihr und beäugte sie neugierig. „Ja, ich weiß! Ich sehe nicht aus, als würde ich all das Zeug in nächster Zeit brauchen. Aber glauben Sie mir, ab morgen werde ich ein Monat in der eiskalten Hölle leben und diese Klamotten ganz dringend benötigen!“, sagte sie, bevor der junge Verkäufer auch nur den Mund öffnen konnte. Nervös kratzte der junge Mann sich am Kopf. „Eigentlich wollte ich Sie fragen, ob ich Ihnen etwas abnehmen kann.“, erwiderte er schließlich und Nami bemerkte, dass er hilflos überfordert mit ihrem Wutausbruch war. Aber sie konnte jetzt kein Mitleid für ihn empfinden, immerhin hatte sie morgen einen Höllentrip vor sich! Dankend lehnte sie ab und drückte sich an ihm vorbei. Letzten Endes gab sie beinahe 1000,00 Dollar für ihre Alaska Ausrüstung aus und ärgerte sich über jeden einzelnen Cent davon. Für sie war es rausgeschmissenes Geld, denn diesen Kram würde sie nie wieder benötigen. Am Abend vor ihrer Abreise kuschelte sie sich ein letztes Mal, für einen ganzen Monat, in ihr warmes Bett. Aber sie brachte beinahe kein Auge zu. Die Aufregung und der Stress der letzten Tage brachten sie um ihrem erholsamen Schlaf. Wie konnte Robin ihr das nur antun? Sprachen diese Menschen überhaupt ihre Sprache? Sie war schon ziemlich gespannt, wie es sein würde, auf einer Hundeschlittenfarm zu leben. Nami mochte Hunde, hatte sogar selbst einen als sie noch ein Kind war. Vielleicht würde es auch gar nicht so übel werden. Und mit diesen motivierenden Gedanken schlief sie schließlich doch noch ein.   Die Ankunft…  Nami stand am Flughafen von Juneau, Hauptstadt von Alaska. Laut Reisedaten würde sie hier von einem Arbeiter der Hundeschlittenfarm, auf der sie die nächste Zeit leben sollte, abgeholt werden. Der Flug hierhin war halbwegs passabel gewesen, immerhin hatte sie die meiste Zeit davon geschlafen. Aber jetzt stand sie hier, wartete schon eine gefühlte Ewigkeit auf diesen vermeintlichen Hundeschlittenfahrer. Wie nannte man das nochmal? Musher? Sie hatte extra etwas gegoogelt, damit sie nicht vollkommen ahnungslos rüberkam. Plötzlich stutzte sie. Denn der Typ, der eben durch die breite Tür kam, war schon ein echter Hingucker. Er sah aus, als wäre er soeben einem ihrer Romane entstiegen. Groß, muskulös, braun gebrannt – was sie wunderte, immerhin war sie in Alaska – und ein Gesicht, das von Göttern selbst gemeißelt sein musste. Auf seinem Kopf trug er eine dicke Wollmütze, was ihn irgendwie niedlich erscheinen ließ, seine Jeans saßen locker an seinen Hüften und seine dicke Jacke verbarg tragischer Weise seinen vermutlich perfekten Oberkörper. Obwohl er im Terminal A bei Weitem nicht der einzige Mann in diesem Aufzug war, hatte er etwas an sich, das ihr sofort ins Auge gefallen war. Und wie es aussah, wartete er sogar auf sie, denn jetzt hielt er ein Pappschild hoch, auf dem ‚N. B. Canavan‘ stand und ließ seine Blicke suchend über die Menge schweifen. Entschlossen gab sie ihrem Gepäcktrolley einen Schubs und steuerte diesen Traummann an. Aus der Nähe betrachtet sah er sogar noch besser aus, mit seinen blitzenden grünen Augen. „Ich glaube, Sie warten auf mich.“ „Das denke ich nicht, Ma’am.“, sagte er gedehnt, nachdem er sie flüchtig gemustert hatte. Oh, wow. Seine Stimme war so tief, dass sie beinahe Namis Brustkorb zum Erzittern brachte. Noch dazu überfuhr sie ein kalter Schauer. „Doch, Sie warten wirklich auf mich.“ „Ich warte auf einen N. B. Canavan.“, beharrte er, aber in seiner Stimme schlich sich eine leichte Irritation. „Ich bin N. B. Canavan.“, sagte Nami prompt. Er musterte sie von oben bis unten – angefangen bei ihren orangen, langen Haaren, über ihren langen Parker, unter dem sie übrigens mindestens noch zehn Schichten aus Pullovern und Longsleeves hatte, bis hinunter zu ihren schicken Stiefeln, die sie nebenbei 50% billiger bekommen hatte. „Ma’am…?“ „Ich wollte sagen, N. B. Canavan bin ich. Ich heiße Nami Canavan. Das N bei N. B. steht für Nami, verstehen Sie?“ Sein Stirnrunzeln verstärkte sich und man konnte seinen Gesichtsausdruck schon fast mürrisch nennen. Für gewöhnlich rief Namis Erscheinung beim anderen Geschlecht die gegenteilige Reaktion hervor. Und sie fragte sich irritiert, ob etwas mit ihrem Äußeren nicht stimmte. Sicher, ihr Make-Up müsste vermutlich etwas aufgefrischt werden, aber die Schlange vor dem Waschräumen war nicht sehr einladend gewesen, und ihre Haare – unwillkürlich strich sie mit einer Hand glättend über den Kopf, nein daran konnte es nicht liegen. Abwartend sah sie ihr Gegenüber an. Schließlich schien er zu einem Entschluss gelangt zu sein, denn er erklärte kurz und bündig: „Wenn das so ist… Dann kommen Sie am besten mit. Unser Flieger steht draußen bereit.“ Nami stutzte. „Flieger?!“ Er drehte sich zu ihr um. „Ja, was dachten Sie, wie wir nach Coldfoot kommen würden?“ Nervös tapste sie von einem Fuß auf den anderen. „Naja… Mit dem Auto?“ Der mürrisch dreinblickende Mann, der sich noch nicht mal vorgestellt hatte, lachte kurz auf und schüttelte dann den Kopf. Offenbar hielt er es nicht für notwendig auf ihre Frage zu antworten. Stattdessen ging er zielsicher Richtung Ausgang, während Nami sich mit ihrem Trolley abmühte. Die Menschen in Alaska hielten offensichtlich nicht viel von Gastfreundschaft. Aber sie musste feststellen, dass der Kerl einen netten Knackarsch in seinen Jeans stecken hatte.   Sie atmete nochmals tief ein, bevor sie die Tür öffnete und von der eisigen Luft Alaskas empfangen wurde. Kapitel 2: Coldfoot ------------------- Kapitel zwei: Coldfoot Eisige Kälte umhüllte Nami. Sie atmete ein und hatte Angst, ihre Lunge würde sofort erfrieren. Die kalte Luft konnte sie in ihrem ganzen Körper spüren. Abrupt blieb sie stehen, sie würde keinen Schritt weiter gehen. Hilfesuchend sah sie zu ihrem mürrischen Begleiter. Doch dieser würdigte sie keines Blickes. Stattdessen stiefelte er weiter, natürlich ohne ihr auch nur ein Gepäcksstück abzunehmen. „Hey! Könnten Sie mir vielleicht etwas helfen? Oder mir zumindest erklären, was es mit diesem Flieger auf sich hat?“ Doch ihre Fragen wurden vom kalten Wind verschluckt und in die Schneelandschaft Alaskas getragen. Ihre Nase war bereits eisig kalt, ihre Haarspitzen hatten weiße Farbe angenommen und Nami würde am liebsten weinen. Ihr schlimmster Albtraum war wahr geworden. Sie würde Robin dafür bezahlen lassen, wenn sie wieder im heißen Miami zurück war. Da Nami sich nicht die Blöße des verwöhnten Stadtmädchens geben wollte, setzte sie sich wieder in Bewegung und folgte dem Knackarsch ihres Begleiters.   Dann sah sie es. Das wohlmöglich älteste Flugzeug, wenn man das Teil überhaupt so nennen konnte, stand vor ihr und erstrahlte in seinem rostigen Outfit. Sie würden doch nicht ernsthaft mit diesem Teil fliegen, oder? War dies überhaupt flugtauglich? Es sah jedenfalls so aus, als wäre es seit mindestens zwanzig Jahren nicht mehr beim TÜV gewesen. Doch ihr mürrischer Begleiter blieb direkt davor stehen, und begrüßte den alten Piloten. Erneut ein Urgestein, dem Nami auch nicht wirklich abnehmen konnte, dass er noch flugtauglich war. Danach sah er sie abwartend an. Und als sie keine Anstalten machte, etwas zu unternehmen sagte er auf eine irritierend spöttisch-lässige Art: „Sollten Sie den Gepäckwagen nicht zurückbringen, Ma’am?“ Nami verkniff sich, ihn darauf hinzuweisen, dass sie zu Gast hier in Alaska war und in Miami die Männer normalerweise richtige Gentleman waren. Immerhin machte er langsam Anstalten, als würde er ihr Gepäck in das rostige Etwas verfrachten. „Wie viel Gepäck haben Sie denn dabei?“, fragte er stirnrunzelnd nach, als er die unzähligen Koffer betrachtete. „Ich bleibe immerhin ein Monat.“, erwiderte sie, als wäre es das normalste auf der Welt mit mindestens fünf Koffern zu verreisen. Ohne weitere Worte drehte sie sich um und schob den Trolley in das Gestell vor den Terminal. Als sie zu dem Flugzeug, oder besser gesagt kleines Wasserflugzeug, zurück kam bemerkte sie, dass ihr gesamtes Gepäck verladen war und ihr Begleiter bereits in diesem Monster Platz genommen hatte. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf den Sitz neben sich. Dies allein schien ein Wink zu sein, dass sie sich endlich beeilen sollte. So elegant, wie sie mit dem langen Parker Mantel konnte, stieg sie ein und ignorierte die Tatsache, dass sie sich beinahe ins Höschen machte. Ohne ihr einen Blick zuzuwerfen, brummte er: „Bitte schnallen Sie sich an, Ma’am.“ Der Pilot drehte sich mit einem breiten, zahnlosen Lächeln zu Nami um. „Willkommen in Alaska, schöne Frau. Man nennt mich Old John. Ich hoffe Sie haben einen angenehmen Aufenthalt.“ Mit diesen Worten widmete er sich den zahllosen Knöpfen am Cockpit und die Maschine kam rumpelnd in Bewegung. Doch kurz bevor er auf die Landebahn gelangte, starb der Motor wieder ab. Mit entschuldigendem Blick warf er einen Blick über die Schulter. „Tut mir Leid, Ma’am. Die gute alte Hetty hat mal wieder Startschwierigkeiten. Aber mein altes Mädchen wird Sie sicher nach Coldfoot bringen. Immerhin ist meine Hetty das sicherste Wasserflugzeug in der Nähe.“, sagte er stolz und drückte dann erneut an den Knöpfen herum. Namis Mund klappte nach unten. Das sicherste Wasserflugzeug? Diese Kiste?? Sie wagte sich gar nicht vorzustellen, wie die anderen Flugzeuge aussehen mussten. Ihr Begleiter warf ihr einen aufmunternden Blick zu. Dies war immerhin die erste Reaktion von ihm, abgesehen von seinem mürrischen Gesichtsausdruck.   Erneut startete Old John seine Hetty und diesmal schien sie wirklich durchzuhalten. Es war unerträglich laut und Namis Herz schlug tausendmal so schnell wie üblicherweise. Ihre Finger krampften sich an den rissigen Stoff des Sitzes. Ihr mürrischer Begleiter sah gelassen aus dem Fenster. Hatte er denn keine Angst, dass dieses Monster jeden Augenblick in die Luft gehen könnte? Was war nur los mit diesem Land? Mit zusammengekniffenen Augen spürte sie schließlich wie Hetty in die Luft stieg. Immer weiter weg vom sicheren Boden und der einzigen Möglichkeit für Nami, wieder zurück nach Miami zu reisen. „Sie können die Augen ruhig öffnen.“, hörte sie von ihrer Rechten. Zögernd öffnete sie zuerst eines und dann das andere Auge. Ihr war leicht übel geworden, denn die gute alte Hetty wackelte ziemlich fest in der Luft. Mit tiefen Atemzügen wagte sie dann doch einen Blick aus dem Fenster. Und es erwartete sie eine erfreuliche Überraschung. Lächelnd begutachtete sie die Landschaft Alaskas, auf die sie von dieser Höhe den perfekten Blick hatte. Das Gebirge erstreckte sich bedrohlich vor ihnen und die verschneiten Wälder luden zum Träumen ein. Sie konnte sogar ein Wolfsrudel von hier oben entdecken. Sie strahlte wie ein kleines Mädchen, dass gerade ein Barbie Traumhaus geschenkt bekommen hatte. Dieser Ort wäre vielleicht wirklich die richtige Inspiration für ihren Roman. Wer könnte sich bei dieser kalten, aber dennoch wunderschönen Landschaft keine Liebesromanze vorstellen? Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihren Begleiter, der immer noch vor sich hin schmollte. Nami räusperte sich, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Mit müden Augen betrachtete er sie. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?“, fragte sie zögerlich, nachdem sein Blick ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte. „Zorro.“, erwiderte er knapp und blickte wieder aus dem Fenster. Der Kerl war wirklich kurz angebunden, dachte sich Nami. Hoffentlich würde er nicht ihre einzige Gesellschaft sein, ansonsten würde sie vollkommen ausflippen. Sie wandte sich an Old John. „Können Sie mir was über Coldfoot erzählen?“ Er drehte sich lächelnd zu ihr um, und Nami bereute ihre Frage. Warum musste er sich auch zu ihr umdrehen? Sollte er nicht besser aufpassen, wo er hinflog? „Sie… Sie müssen mich dabei nicht ansehen.“, probierte sie es, hoffentlich würde er sich wieder auf den Flug konzentrieren. „Wer möchte eine hübsche Frau, wie Sie, nicht ansehen?“, fragte er stattdessen und ein kehliges Lachen entglitt ihm. „Außer unserem mürrischen Zorro natürlich. Wissen Sie, er hat eine Abneigung gegen Großstadtmenschen.“ Ach, wirklich? War ihr gar nicht aufgefallen. Zorros Kommentar auf Old Johns Ansprache war ein einziges Brummen.   Nami seufzte erleichtert auf, als Old John sich wieder auf sein Flugzeug konzentrierte. „Coldfoot ist ein kleiner Ort. Sie werden sich dort bestimmt wohlfühlen, Ma’am.“, beantwortete er dann ihre Frage. Alles klar, kleiner Ort. Das hatte sie sich schon gedacht. Sie wollte gerade erneut eine Frage stellen, als Hetty plötzlich einen lauten Knall von sich gab. Erschrocken klammerte sie sich an das nächstbeste. Und das war Zorro, der sie mit gerunzelter Stirn betrachtete. Doch Nami dachte gar nicht daran, von ihm abzulassen. „Was war das für ein Geräusch?“, schrie sie gegen den Lärm an. „Oh, machen Sie sich keine Sorgen.“, schrie Old John von vorne. „Hetty gibt mir nur ein Zeichen, wenn wir in Coldfoot angekommen sind. Wir werden nun landen. Das könnte etwas holprig werden.“, fügte er unnötigerweise hinzu. Es wäre auch ein Wunder, wenn dieses rostige Teil sanft landen würde. Nami schloss ihre Augen, als sie merkte, wie die Maschine langsam an Höhe verlor. Immer wieder ruckelte es und sie krampfte ihre Finger um Zorros Arm. Als sie den Boden erreichten, stöhnte und ächzte Hetty und kam dann mit einem lauten Knall auf dem sicheren Land an. „Sie können mich jetzt loslassen, Ma’am.“, meinte Zorro und zerrte bereits an ihrem Arm. Wortlos entfernte sich Nami von ihm und stutzte, als sie aus dem Fenster sah. Wo war sie hier nochmal? Coldfoot stand dort auf einem Schild, aber sie konnte wirklich weit und breit kein Haus oder eine Menschenseele erblicken. Lebte hier überhaupt irgendjemand? Statt Begriffe wie Musher hätte sie vielleicht besser mal diese Ortschaft gegoogelt. Aber wer hätte schon damit gerechnet, dass hier niemand leben würde? „Verzeihen Sie, Miss. Aber wir müssen jetzt aussteigen.“ Miss? Wo war denn das zuvorkommende Ma’am hin? Allerdings musste sie zugeben, dass ihr dies langsam wirklich auf den Geist gegangen war. Zögernd stieg sie aus der guten alten Hetty und drehte sich einmal um sich selber und tatsächlich – da war ein kleines Haus zu sehen. Zorro verlud ihr Gepäck auf eine Art Schlitten. Argwöhnisch beobachtete sie ihn dabei. Sie war schon ziemlich gespannt, was als nächstes folgen würde. Immerhin war die Reise bis jetzt alles andere als langweilig gewesen. Old John klopfte ihr auf die Schulter. „Ich hoffe Sie genießen die Zeit hier in Coldfoot, Ma’am.“, sagte er und warf dann einen Blick auf Zorro. „Und nehmen Sie es ihm nicht übel. Er hat nichts gegen Sie persönlich.“ Nami seufzte. Trotzdem hätte sie gehofft, er würde etwas mehr mit ihr sprechen. Sie bedankte sich bei Old John für die angenehme Fahrt und gesellte sich dann zu ihrem Begleiter, der mit der Verladung ihres Gepäcks fertig war. Wortlos wies er sie an, auf dem vorderen Teil des Schlittens Platz zu nehmen. Dann ertönte ein lauter Pfiff von seinen Lippen und Nami hielt die Luft an. Kam jetzt wirklich das, was sie sich dachte? Ihre Frage wurde beantwortete, als sie lautes Bellen hörte. Sie blickte in die Richtung, aus denen sie die Hunde hörte. Mindestens sieben Huskys liefen auf sie zu. Etwas ängstlich ließ sie sich weiter in den Sitz zurückfallen. Sie hatte wirklich keine Angst vor Hunden, doch wenn sie im Rudel auf sie zugelaufen kamen, waren sie doch etwas angsteinflößend. Doch die Huskys würdigten Nami keines Blickes, stattdessen stellten sie sich in Zweierreihe vor dem Schlitten auf und warteten geduldig auf weitere Befehle ihres Herrchens. Dieser kraulte jedem der Hunde bei den Ohren und befestigte sie schließlich an der langen Leine.   Erneut würdigte er Nami keines Blickes und diese stöhnte genervt auf. „Wissen Sie.“, fing sie an und blickte über ihre Schulter zu ihm auf, da er sich hinter ihr auf den Schlitten stellte und die Leine in die Hand nahm. „Vielleicht sollten Sie in Erwägung ziehen, etwas freundlicher zu mir zu sein. Immerhin werden wir einen Monat lang zusammen leben.“ Er runzelte die Stirn. Eine seiner Lieblingsbeschäftigung, dachte sich Nami. „Wir werden nicht zusammen leben, Ma’am.“, gab er schließlich von sich. Nami atmete schwer aus. „Also gut. Dann könnten Sie das Ma’am bitte weglassen?“ „Wie Sie wollen, Ma’am.“, sagte er und grinste sogar leicht. Eine neue Gefühlsregung! Nami fühlte sich, als hätte sie gerade einen Eisberg zum Schmelzen gebracht. „Können wir…“, sagte sie, wurde jedoch von Zorro unterbrochen, der wieder pfiff und die Hunde abrupt anfingen zu laufen. Mühelos zogen sie den Schlitten, mit dem schweren Gepäck durch die verschneite Landschaft. Nami konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war ein unglaubliches Gefühl, wie der blaue Himmel über sie hinwegflog, wie die wilde Landschaft an ihr vorbeizog und sie das schwere Atmen der Hunde hörte. Sie schloss ihre Augen und sog die erfrischende, kalte Alaska Luft ein.   Es fing an zu schneien und eine kleine Schneeflocke landete auf Namis Nase. Sie hatte schon lange keinen echten Schnee mehr gesehen. Wie schön es doch wäre, wenn sie endlich mal wieder weiße Weihnachten erleben würde. Plötzlich hielt der Schlitten an und Nami drehte ihren Kopf nach rechts. Dort konnte sie einen großen Stadel oder Stall erkennen, aus dem noch mehr Hundegebell zu hören war. Als Zorro den Schlitten noch etwas weiter ziehen ließ, konnte sie kleine, einstöckige Hütten erkennen und links davon eine größere. In der großen Hütte konnte sie sehen, dass Licht brannte und Rauch aus dem Kamin kam. „Wir sind hier.“, kündigte Zorro knapp an, als er schon die Hunde von der Leine losmachte. Gleich danach verschwanden alle Huskys, bis auf einen. Er war etwas kleiner, als die anderen und beschnupperte Nami neugierig, die nun auch aufgestanden war. Sie hielt ihre Hand vor seine Nase, ließ ihn daran schnuppern und kraulte ihm schließlich hinter den Ohren. Das Fell war warm und so kuschlig. Sie kniete sich zu dem Hund runter, achtete nicht mal mehr auf die Kälte, die ihr eine Gänsehaut bereitete. „Sie heißt Nayeli.“, sagte Zorro und kniete sich neben Nami. Nayeli hatte hellgraues Fell, beinahe weiß. In ihrem Gesicht war es etwas dunkler und ihre Augen erstrahlten in einem hellen Blauton. Zorro streichelte der Hündin über den Rücken. Nami beobachtete ihn dabei. Jetzt, da sie ihm so nah war, konnte sie sein Gesicht noch besser betrachten. Erst jetzt fielen ihr die drei goldenen Ohrringe an seinem linken Ohr auf. „Ein schöner Name für so eine hübsche Hündin. Was bedeutet er?“, fragte sie und Zorro hielt kurz in seiner Bewegung inne. Er lächelte leicht und stand dann auf. „Es heißt ‚Ich liebe dich‘.“ Und mit diesen Worten ging er in Richtung der großen Hütte, wartete jedoch vor der Tür, bis Nami bei ihm war. Nayeli folgte ihr sofort und stieß mit ihrem Kopf gegen Namis Fuß. „Ich weiß nicht, ob du mit rein darfst, Süße.“, meinte Nami und kraulte nochmal die Ohren der Hündin. Zufrieden bellte sie und rannte dann Richtung Stall. Die Tür zu dem großen Backsteinhaus war geschlossen, aber irgendwo im Inneren hörte sie das Klappern von Geschirr. „Sie mag Sie.“, stellte Zorro erstaunt fest und riss Nami damit aus ihren Gedanken. Als Nami antworten wollte, wurde sie unterbrochen, als ein Mädchen auf sie zu gerannt kam. „Daddy!“, schrie sie und warf sich in Zorros Arme Die Großstadtfrau stutzte. Daddy? Das Mädchen schätzte Nami auf um die acht Jahre. Ihre Haare waren unter einer Mütze versteckt, aber sie konnte die dunkelblauen Spitzen erkennen. Die Augen leuchteten ihr ebenfalls in einem dunklen Blauton entgegen. Demnach musste sie eher nach ihrer Mutter kommen. Als Zorro sich von seiner Tochter löste, fiel diese sofort Nami um den Hals. „Herzlich Willkommen in Coldfoot.“ Nami war etwas zu geschockt, um die herzige Umarmung zu erwidern. War es üblich, sich in Alaska als Begrüßung zu umarmen? Auch wenn die Person fremd für einen war? Doch dann fiel ihr Blick auf Zorro. Vermutlich nicht, denn er hatte ihr nicht mal die Hand geschüttelt. Obwohl sie gegen eine Umarmung sicher nichts hatte. Nami, der Kerl hat eine Tochter und höchstwahrscheinlich auch eine Frau, dachte sie und schüttelte kurz ihren Kopf. „Vielen Dank.“, murmelte sie und strich der Kleinen gedankenverloren übers Haar. „Ich bin Kuina! Ich hoffe mein Dad war nicht allzu mürrisch.“, grinste sie und streckte ihrem Vater die Zunge raus, bevor er etwas sagen konnte. Nami schmunzelte. „Es war nicht so schlimm.“ „Zorro? Kuina? Ist sie schon hier?“, ertönte eine männliche Stimme vom Haus Inneren und Kuina fasste Nami an der Hand und zog sie mit ins warme Haus. Erst jetzt fiel Nami auf, wie kalt ihr eigentlich geworden war. Doch Nayeli und Kuina hatten sie völlig aus dem Konzept gebracht. „Lorenor Zorro, wo bleiben deine Manieren? Jetzt bring unseren Gast schon rein. Sie erfriert bestimmt da draußen. Nicht jeder ist in dieser kalten Gegend aufgewachsen.“ Eine junge Frau, sie musste in Namis Alter sein, lugte aus einer Tür, die vermutlich zur Küche führte. Der köstliche Geruch von frisch gebratenen Fleisch und Kartoffeln stieg Nami in die Nase. Sie war unglaublich hungrig und freute sich jetzt schon tierisch auf das Essen. Sogar so sehr, dass sie nicht mal das Haus zuerst begutachten wollte. Die Frau war hübsch. Sehr hübsch. Lange, hellblaue Haare fielen über ihre Schultern und sie strahlte Nami entgegen. Ihre Haut hatte die Farbe von Alabaster, sah sogar von der Ferne weich aus und Nami wunderte sich, ob das an der frischen, kalten Luft liegen musste. Kuina zog an ihrer Hand und führte sie in die Küche. Die junge Frau mit den blauen Haaren schüttelte Namis Hand als Begrüßung. „Sie müssen eine lange Reise hinter sich haben. Ich hoffe Sie haben Hunger. Ich bin übrigens Vivi.“ „Vielen Dank. Ich heiße Nami und ehrlich gesagt sterbe ich vor Hunger.“ Vivi lachte kurz auf und drückte Nami auf einen der Stühle. Zorro und Kuina setzten sich gegenüber von ihr. Vielleicht war Vivi ja die Mutter von Kuina? „Hast du Ace und Ruffy gesehen?“, fragte sie Zorro, doch der schüttelte nur knapp mit seinem Kopf. „Hattet ihr einen schönen Flug?“, hackte sie noch mehr nach und seufzte dann, als Zorros einzige Antwort ein Nicken war. Also wenn sie seine Frau wäre, dann hatten sie sich wirklich nicht mehr viel zu sagen, dachte Nami erstaunt und runzelte ihre Stirn. Irgendwas sagte ihr, dass Vivi wirklich nicht die Mutter von Kuina war. Deshalb musste noch eine Frau hier leben. Auch wenn sie bis jetzt nur von einem Ace und einem Ruffy gehört hatte.   „HUUUUUNGEEEER!“, schrie plötzlich jemand vor der Haustür und Nami erschrak sich so fest, dass sie sich an ihrem Tee verschluckte, den Vivi ihr gerade in die Hand gedrückt hatte. Diese entschuldigte sich sofort. „Oh nein, das tut mir schrecklich Leid, Miss Canavan! Die Jungs hier auf der Farm haben wirklich nicht die besten Manieren.“ Ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, und sie schämte sich gewaltig. Obwohl sie eigentlich nichts dafür konnte. Zwei Männer mit schwarzem, verwuscheltem Haar traten in die Küche und sogen gierig den Geruch des Essens ein. „Vivi, du bist einfach die beste Köchin der Welt.“, sagten beide wie aus einem Munde und nach längerem Betrachten, konnte Nami sagen, dass die beiden Brüder sein mussten. Der einzige Unterschied war, dass der eine etwas älter sein musste und einige Sommersprossen um die Nase hatte. „Oh. Sie müssen unser neuer Besuch, N. B. Canavan sein.“, sagte der ältere der beiden und schüttelte Nami kräftig die Hand. „Ich bin Ace und eigentlich hatten wir einen Mann erwartet, aber mit Ihnen sind wir natürlich auch zufrieden.“, quatschte er drauf los und grinste breit. „Ich bin Ruffy. Schön, dass du hier bist!“, lachte nun auch der Jüngere. „Ruffy! Man duzt fremde Leute nicht einfach, ohne um ihre Erlaubnis gefragt zu haben!“, ermahnte ihn Vivi und lächelte Nami, erneut, entschuldigend an. Diese winkte jedoch grinsend ab. „Das geht schon in Ordnung. Ich bin nicht so versessen auf dieses Sie.“ „Siehst du, Vivi? Ist doch alles kein Problem.“, lachte Ruffy und bediente sich bereits an dem Brot, das in der Tischmitte stand. „Ace und mein Dad sind für die Ausbildung der Hunde zuständig, während Vivi uns alle bemuttert. Ohne sie wäre ich schon längst verhungert.“, erklärte Kuina und zeigte dann auf Ruffy. „Ruffy ist eigentlich für nichts zuständig.“ Und dann etwas leiser: „Er ist einfach ein Vollidiot.“ Nami nickte und konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. Sie fand es wirklich äußerst amüsant und es freute sie umso mehr, dass hier alle in ihrem Alter waren. Trotzdem interessierte sie sich noch brennend dafür, wer nun Kuinas Mutter und somit Zorros Freundin oder Frau war. Aber sie wollte nicht unhöflich erscheinen und danach fragen. Irgendwie würde sie es schon noch rausbekommen. Dann beobachtete sie, wie Ace sich zu Vivi runterbeugte und sie sanft auf die Lippen küsste. Also hatte sie mit ihrer Vermutung goldrichtig gelegen. Sie seufzte bei dem Anblick des Paares. Ihr eigenes Liebesleben war schrecklich eingerostet und da war es kein Wunder, dass bei Zorros Anblick ihre Hormone verrücktspielten. Und genau diesen Herrn ertappte sie gerade dabei, wie er sie musterte. Doch sobald er bemerkt hatte, dass sie ihn mit großen Augen ansah, konzentrierte er sich auf das Essen auf seinen Teller.   Nach dem Essen stand Nami auf und konnte sich nur schwer ein Gähnen verkneifen. „Vielen Dank, Vivi. Das Essen war spitze. Ich hoffe es ist nicht unhöflich, wenn ich Sie bitten würde, mir meine Unterkunft zu zeigen?“ Hastig sprang Vivi von ihrem Stuhl auf. „Oh nein, Ma’am. Sie müssen schrecklich müde sein. Zorro, könntest du sie bitte zu ihrer Hütte führen?“ Der Angesprochene brummte nur etwas und stand schließlich auf. Ohne Nami zu beachten ging er aus der Tür. Nami verabschiedete sich noch von allen und wünschte jeden eine Gute Nacht. Eilig folgte sie Zorro, der im dichten Schneefall auf sie wartete. Kaum hatte sie aufgeschlossen, schritt er flott voran, bis er vor einem einstöckigen Backsteinhaus stehen blieb. „Ihre Unterkunft.“ Nami begutachtete es von außen. Es wirkte ja ziemlich klein… Aber es würde sicher das Nötigste beinhalten. „Es gibt doch hoffentlich einen stabilen Internetzugang…?“ „Sowas haben wir in Coldfoot nicht.“ „Was, Sie haben kein WLAN?“ Namis Stimmte bekam etwas unangenehm Schrilles. „Nope.“ „Das darf doch nicht wahr sein.“ Fassungslos sah sie ihr Gegenüber an. „Und Fernsehen…?“, flüsterte sie. „Auch nicht.“ „Aber das geht doch gar nicht. Was soll ich denn die ganze Zeit hier… hier…“ Sie machte eine breite Geste, die die kleinen Hütten, den Stadel der Hunde und den ganzen Wald drumherum gleich mit einschloss. „Was soll ich denn hier anfangen?“ „Nun, so wie ich das verstanden habe, sind Sie hier, weil Sie ihr neues Buch fertig schreiben sollen.“ Auffordern streckte er den Arm aus. „Wenn ich um Ihre SIM-Karte bitten dürfte…“ „Sie wollen – was?!“ „Kein Internet, kein Mobiltelefon. Das sind die Regeln in Coldfoot.“ Sein Ton klang endgültig und seine Miene sagte –nicht verhandelbar-. Sie dachte an Nico Robins Worte. Nur die Natur und Nami selbst. Hatte sie das damit gemeint? Kein Internet? Kein Mobiltelefon? Abgeschnitten von der Außenwelt? „Das ist ja ganz furchtbar.“ Nami ließ sich mutlos auf den kleinen Sessel auf der Veranda fallen. „Das wird ja die reinste Hölle.“ Zorro grinste. „Sieht so aus, als bekämen wir beide nicht, was wir erwartet hatten. Warum machen Sie nicht das Beste daraus und hören auf sich zu beklagen?“ Nami klappte ihren Mund auf und zu und starrte ihr Gegenüber entgeistert an. Ihr fehlten für einen Moment die Worte und so etwas passierte ihr äußerst selten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)