A Lady's Night von Kim_Seokjin (full of Horror (Halloween Wichtel-Aktion 2014)) ================================================================================ Prolog: Feenwein ---------------- „Du hast es mir versprochen.“, rief Daphne, als die Zimmertür ihrer Schwester zu fiel. Astoria wusste, dass die ältere Greengrass nun einen Schmollmund ziehen würde, auch wenn sie es dank der geschlossenen Tür diesen nicht sehen konnte. Sie verdrehte die Augen und stieß die Luft entnervt aus ihren Lungen, als sie auch schon das Klopfen hörte. Manchmal fragte sie sich, wer eigentlich die Ältere von den Beiden war. „Du weißt, dass ich nicht locker lassen werde,“, drohte Daphne und hörte natürlich nicht auf, weiter die Tür zu malträtieren. „Also öffne einfach die Tür und pack deine Sachen.“ Astoria brummte und fuhr sich müde über die Augen. Sie hatte eine verdammt lange Nacht hinter sich, da sie ihre erste Nachtschicht im St. Mungos angetreten hatte. Es war kein Fingerschlecken auf der Station für Fluchschäden und Zauberunfälle, vorallem nicht, wenn man auf die Langezeitpatienten traf. Dennoch hatte sie diesen Weg gewählt und wollte genau in jene Station um zu sehen, was mit den Magieren passiert war. Es war nicht nur die Neugier, die sie trieb, sondern auch der Wunsch, diesen Menschen etwas zu helfen und es war kein einfacher. Sie hatte schon des Öfteren ebenfalls den Wunsch verspürte ihre schmalen und langen Finger um die Hälse diverser Patienten zu legen und kräftig zu zudrücken. Auch wenn sie sicher war, dass sie nicht die Kraft hätte, diese zu töten. Natürlich ginge es einfacher mit einem Fluch, aber es war sicherlich nicht so befriedigend. Wieder schüttelte Astoria den Kopf, damit sie diesen Gedanken aus dem Kopf verbannte. Sie war eine Heilerin und hatte verdammt viel Geduld, also würde sie auch das lange Wochenende mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen überstehen – auch wenn sie viel lieber einfach nur durch schlafen würden. Sie zog ihren Zauberstab, schwenkte ihn und murmelte leise die Worte, damit er zu packen begann. Dabei ignorierte sie gekonnt, das beständige Klopfen und Betteln ihrer kleinen Schwester. Sie war aber auch ein unnachgiebiges Ding! Astoria ließ den gepackten Koffer neben sich schweben, ehe sie die Tür öffnete und wich der Faust ihrer Schwester aus, die gerade wieder auf die Tür einhämmern wollte. „Und bist du startklar?“, fragte sie nüchtern und beobachtetet amüsiert, wie sich die Gesichtszüge von entnervt und wütend zu überrascht und freudig verwandelten. „Ja, in weniger wie zwei Minuten.“, versprach sie und rannte zu ihrem Zimmer. Mit einem Schmunzeln auf den schmalen Lippen ging Astoria währenddessen die Treppe hinunter und in den Salon, wo Tracey Davis schon auf sie wartete. Die Ältere sah auf und nickte ihr zur Begrüßung zu. Dank ihrer älteren Schwester kannte sie Tracey recht gut und man konnte sagen, dass sie miteinander klar kamen, auch wenn sie keine dicken Freunde waren. Dazu hatte sie ja ihre ältere Schwester. Als ihre dunklen Augen allerdings Millicent Bullstrode erblickten, lupfte sie überrascht eine Braue. „Mit mir hättest du wohl nicht gerechnet, was?“, grinste die ehemalige Slytherin und stand auf um Astoria kurz zu drücken. „Deine Schwester hat nicht verlernt eine kleine Nervensäge zu sein, wenn sie etwas will.“, raunte sie ihr noch ins Ohr, ehe sie wieder zurück zu ihrem Platz ging. Astoria nickte nur knapp und war heilfroh, dass Milli dabei sein würde. *** Natürlich hatte ihre Schwester länger als zwei Minuten gebraucht, aber damit konnte sie leben. Etwas mulmig war ihr allerdings zu Mute, als sie daran dachte, dass sie alles alleine gebucht hatte und wenn sie ehrlich war, dann hätte Astoria dies lieber selber getan. Ihre Schwester neigte dazu sehr experimentierfreudig zu sein und vorallem neugierig. Als es endlich los ging, wartete draußen der Fahrende Ritter auf sie. Astoria war weniger begeistert und wie sie ihrer Freundin ansehen konnte, wollte diese auch nicht gerade Freudensprünge vollbringen. Aber was hatten sie nun noch für eine Wahl. Sie stiegen ein und die holprige Fahrt konnte beginnen. „Wie läuft es eigentlich mit Theo?“, wollte Astoria wissen, als sie schon eine geraume Weile unterwegs waren und sie das ewige Geplapper von Stan einfach nicht mehr ertragen konnte. Sie verstand nicht warum Tracey und Daphne so an den Lippen des Mannes hingen. „Sagen wir einfach, momentan haben wir uns wieder in unser Schneckenhaus zurück gezogen.“, antwortete Millicent nach einigen Sekunden. Astoria konnte deutlich in ihrem Gesicht lesen, dass es ihr überhaupt nicht gefiel und es sie auch traurig machte. Es war ihr auch nicht zu verdenken. Millicent war schon eine ganze Weile an Theodore Nott interessiert, aber dieser junge Mann schien einfach niemanden wirklich nah an sich heranzulassen außer natürlich Blaise und der war weder Millicent noch Astoria eine große Hilfe. Überhaupt wusste sie gerade nicht, wo der Zabini-Sproß gerade herumtingelte und nach dem Beziehungsaus zwischen ihnen, war es eigentlich verwunderlich, dass sie noch befreundet blieben. Als Astoria allerdings versucht hatte ihn dazu zu überreden, dass er doch ein bisschen mithelfen sollte, Theo aus seinem Schneckenhaus zu locken, hatte er abgelehnt und seit diesem Augenblick, gab es einen kleinen Knacks in ihrer Freundschaft. Astoria schob die Gedanken an ihren Exfreund beiseite und überlegte, wie sie ihre Freundin aufheitern könnte und ein besseres Thema anschlagen konnte. „Lass uns ein Beispiel an meiner Schwester nehmen, so verrückt es auch klingen mag.“ Astoria reichte ihrer Freundin das noch unberührte Glas Feenwein und versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln. „Aber ein bisschen Spaß und Unbedachtsamkeit kann uns nicht schaden für das Wochenende oder?“ Millicent waren deutlich die Zweifel anzusehen und Astoria erwartete eigentlich schon, dass ihre Freundin widersprechen würde, doch da nahm sie das Glas und sie stießen an. Als der Feenwein ihre Lippen berührte, hatte Astoria das Gefühl in ihrem Mund entstand eine Geschmacksexplosion. Er war süß, ein wenig säuerlich und scharf zugleich. Er sorgte dafür, dass sie sich sofort entspannte und in ihren Sitz zurück sinken ließ. „Wow, der schmeckt super.“, hörte sie ihre Freundin murmeln, ehe sie mit einem Lächeln auf den Lippen schon einen weiteren Schluck nahm. Sie konnte ja nicht wissen, dass dies ein riesengroßer Fehler war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)