Halloween von District_13_rising ================================================================================ Kapitel 2: The first Halloween ------------------------------ The first Halloween Oktober im Jahr der 76. Hungerspiele 'Leben in den USA' stand vorn auf dem abgegriffenen alten Buch, das er vor ein paar Monaten mit noch ein paar anderen Büchern im alten Haus seiner Großeltern gefunden hatte. Es gehörte wohl zu den ehemals verbotenen Büchern, die sein Großvater versteckt hatte. Nachdem sie vor sieben Monaten zurück nach Distrikt 8 gekommen waren hatten sie das Haus seiner Großeltern leer vorgefunden. Sie hatten das ganze Haus nach Hinweisen durchsucht, doch nichts gefunden. Bis heute wussten sie nicht, was mit ihnen passiert war. Bei der Suche hatte Nathan einige alte versteckte Bücher entdeckt, die er nach einigem Überlegen mitgenommen hatte. Zu Hause hatte er sich mit ihnen in sein Zimmer verzogen und begonnen, sie alle durchzulesen. Die meisten handelten von den Anfangszeiten Panems. Doch drei Bücher, darunter auch 'Leben in den USA' handelten von dem, was lange vor Panem in Nordamerika vorherrschte. Eine Republik, in der die Bürger ihren Präsidenten in Wahlen bestimmten. Ein System, das die Rebellen nun auch wieder einführen wollten. Das hatte er in Distrikt 13 erfahren. In dem Buch ging es auch um die Bräuche und Sitten der sogenannten US-Amerikaner. Auf einer Seite war ein als Zombie verkleideter Mensch hinter einem Kürbis, in den eine Fratze geschnitzt worden war, zu sehen. Auf der Seite daneben hatte er erfahren, dass es am 31. Oktober jedes Jahr einen Feiertag namens Halloween gegeben hatte, bei dem sich Kinder und Erwachsene als Monster, Zombies oder sonstige Spukgestalten verkleidet und geschminkt hatten. Die Kinder waren anscheinend dann um die Häuser gezogen und hatten Süßigkeiten gesammelt, indem sie den Bewohnern andernfalls mit Streichen gedroht hatten. Jugendliche und Erwachsene hatten Spukpartys gefeiert, oder ihre Häuser besonders gruselig gestaltet, um den klingelnden Kindern etwas zu bieten. Nathan hatte die Idee, sich einmal im Jahr so richtig gruselig zu verkleiden und so zu feiern, sehr gefallen. Er wollte dieses Fest wieder aufleben lassen und eine Halloweenparty schmeißen. Das Beste daran war, dass genau am 31. Oktober auch Jacky ihn wieder hier besuchen würde. Er vermisste seine Freundin, denn seit seine Familie mit ihm Distrikt 13 verlassen hatte, um zurück nach Distrikt 8 zu gehen, hatten sie sich erst dreimal für jeweils eine Woche besuchen können. So eine Halloweenparty war genau das Richtige, um Jacky etwas cooles gleich zur Begrüßung bieten zu können. Er musste nur noch seine Eltern davon überzeugen. Eine Woche vor Halloween beschloss er endlich, seine Eltern wegen einer Halloween-Party zu fragen . In seinem Zimmer lagen schon einige Pläne für die Party, die Lilly und er in den letzten Tagen zusammen gestellt hatten. Seine kleine Schwester hatte er schon vor Wochen in seine Pläne eingeweiht und Lilly war natürlich sofort Feuer und Flamme für seine Pläne gewesen und hatte sich schon ein Kostüm überlegt. Mit dem Buch in der Hand ging Nathan die Treppe nach unten ins Wohnzimmer, wo seine Eltern gerade gemeinsam saßen. "Mom? Dad? Kann ich euch kurz sprechen?" Beide blickten erstaunt auf und sahen ihn neugierig an. Es war nicht gerade alltäglich, dass er ein Gespräch so anfing, also war ihm ihr Interesse auf jeden Fall schonmal sicher. "Natürlich. Was gibt es denn?" fragte sein Vater und deutete ihm an, dass er sich ihnen gegenüber auf das Sofa setzen sollte. Nathan legte das Buch auf dem Wohnzimmertisch ab und setzte sich dann. Er sah gerade noch, wie sein Vater den Blick vom Titel den Buchs löste und seiner Mom einen ratlosen Blick zuwarf. "Ihr fragt euch sicher, was es mit dem Buch auf sich hat." begann er seinen vorbereiteten Vortrag. "Ich habe ein paar Bücher bei Oma und Opa gefunden und mitgenommen. Und das hier war auch dabei. Es geht darum, wie die Menschen damals in den USA gelebt haben. Und beim Lesen habe ich das hier gefunden." Er schlug das Buch an der Seite auf, die er mit einem kleinen Zettel markiert hatte und drehte es so, dass seine Eltern das Bild und auch die Überschrift 'Halloween' sehen konnten. "Am 31. Oktober haben die Menschen damals Halloween gefeiert. Sie haben sich als Zombies, Monster oder so was verkleidet und haben dann gefeiert. Die Kinder sind verkleidet von Haus zu Haus gezogen und haben Süßigkeiten gesammelt." Er warf seinen Eltern einen kurzen Blick zu, die sich nun schon leicht schmunzelnd ansahen, als würde sie ahnen, was nun kommen würde. "Ich finde, dass wir nach dem Krieg mal wieder richtig feiern könnten und verkleidet macht das doch noch mehr Spaß oder? Lilly sieht das auch so und zufällig kommt auch noch Jacky am 31. abends mit dem Zug an. Dann könnte ich sie mit einer richtig coolen Party hier überraschen. Lilly und ich haben schon einige Pläne gemacht, was die Deko, Kostüme und so weiter angeht. Jetzt müsst nur noch ihr zustimmen. Also können wir eine Halloweenparty feiern?" schloss er letztendlich und sah seine Eltern nun abwartend an. Für einen Moment sagte niemand was und Nathan begann sich zu fragen, ob seine Eltern ihm diese Party tatsächlich verbieten würden. Hatte er sich so verschätzt? Doch dann ergriff seine Mom das Wort. "Du hast dich ja wirklich gut vorbereitet. Aber es klingt wirklich danach, als könnte das eine tolle Party werden. Aber nur, wenn wir noch eine Menge Werbung im Distrikt machen. Also musst du jetzt wohl Gas geben, für die erste Halloweenparty in Distrikt 8." Nathan starrte erst seine Mom und dann seinen Dad einen Moment lang ungläubig an, bevor er vom Sofa aufsprang, um den Tisch rum ging und seine Eltern umarmte. "Danke! Ihr seid die Besten!" Und mit diesen Worten war er auch schon aus dem Wohnzimmer verschwunden und lief nach oben in sein Zimmer, in dem schon Lilly auf ihn wartete. "Lilly, wir haben viel zu tun" Eine anstrengende Woche voller Planung, Bastelei und Werbung lag hinter der ganzen Familie Dearing. Lilly hatte die Deko übernommen, Cecelia hatte sich bereit erklärt, sich um Essen, Getänke und die Kostüme der Familie zu kümmern, Nathan plante die Musik und machte zusammen mit seinem Dad Werbung für die Party im Distrikt. Endlich war Halloween und im Haus der Dearings hingen viele Papierkürbise, Gespenster und Totenköpfe, die Lilly alle gemalt, ausgeschnitten und zum Teil zusammen geklebt hatte. Die Wände waren mit Laken abgehangen, an die Hologramme von Zombies und lachende Kürbise projeziert wurden. Zum frühen Abend hin hatten sich alle Dearings in ihre Kostüme geworfen, auch Nathan, der nun zum Bahnhof aufbrach, um Jacky vom Zug abzuholen. Auch für sie hatte seine Mom ein Kostüm geschneidert, das zu seinem 'blutiger Zombie'-Kostüm passte. Der ganze Distrikt war eingeladen worden und viele hatten zugesagt, zu ihnen zu kommen. Einige andere hatten sogar beschlossen, ihre Häuser selbst entsprechend zu schmücken und allen Kindern, die klingelten, Süßigkeiten zu schenken. Es war bereits dunkel, als er den Bahnhof erreichte und im Schatten einer der Lampen stehen blieb. Als der Zug ankam, spürte Nathan, wie sein Herz immer schneller schlug, wie jedes Mal, wenn er Jacky wieder sah. Doch diesmal war er auch noch aufgeregt, weil er nicht wusste, wie gut ihr diese Halloween-Sache wirklich gefallen würde. Von seinem dunklen Platz aus, sah er, wie seine Freundin aus dem Zug stieg, und sich auf dem Bahnsteig suchend nach ihm umsah. Gerade, als sie ihm den Rücken zugedreht hatte, schlich er sich an sie heran und sprach mit bedrohlichem Ton und einer dunklen kratzigen Stimme. "Süßes, sonst gibt's saures!" Nathan wusste nicht, was er sich als Reaktion erhofft hatte. Vielleicht dass sie ihm als 'Süßes' einen Kuss geben würde? Auf keinen Fall aber hatte er daran gedacht, dass seine Freundin nun mal ausgebildete Soldatin war und meist erst einmal handelte, bevor sie nachfragte. So kam es, dass Nathan sich binnen einer Sekunde auf dem Boden wieder fand, die Arme verdreht und Jacky auf seinem linken Handgelenk kniend. "Was für ein Perversling bist du?" schrie sie ihn an und verdrehte seinen rechten Arm noch mehr, was Nathan vor Schmerz aufstöhnen ließ. "Jacky....ich....ich bin's! Nathan" Er konnte ihr Zögern spüren, nicht zuletzt, weil der Druck auf sein linkes Handgelenk für einen Moment noch stärker wurde, bevor sie ihn langsam los ließ. "Wenn das ein Trick ist, dann sag ich dir, dass ich Soldatin bin und dich jederzeit wieder auf den Boden befördern kann!" drohte sie noch einmal, bevor sie ihn ganz frei ließ und er sich endlich wieder aufstellen konnte. "Du kannst mich gern wieder auf den Boden befördern, aber dann möchte ich geküsst werden." murmelte er ihr grinsend ins Ohr, während er sich seine immer noch schmerzenden Arme rieb. "Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt! Was soll das?" fragte sie ihn noch immer etwas aufgebracht und deutete auf sein Zombie-Kostüm. "Wir feiern Halloween! Das ist ein altes Fest, bei dem sich die Menschen früher gruselig verkleidet haben und die Kinder mit dem Spruch 'Süßes oder Saures' auf Süßigkeitenjagd gegangen sind." erklärte er ihr lächelnd und nahm nun all seinen Mut zusammen, um sich vorzubeugen und ihr einen sanften Kuss auf die weichen Lippen zu hauchen. Dieser Plan funktionierte, denn Jackys Gesicht entspannte sich zusehends und sie grinste ihn nun ihrerseits an. "Und weil dir künstliches Blut für dein Kostüm nicht gereicht hat, dachtest du dir, du erschreckst mich so sehr, dass noch echtes Blut dazu kommt?" stichelte sie und Nathan schüttelte den Kopf. "Nein, das war irgendwie nicht geplant. Aber du bist ja immer mal für eine Überraschung gut:" Er zwinkerte ihr zu und nahm dann ihren Koffer, damit sie sich auf den Weg machten. "Meine Mom hat auch ein Kostüm für dich gemacht. Du wirst meine Zombie-Braut" erklärte er Jacky, während sie die Straße zum Dorf der Sieger entlang liefen. Drei Stunden später war auch Jacky in eine Zombiebraut verwandelt worden und die Party war in vollem Gange. Das Haus und der Garten waren absolut voll mit verkleideten Kindern und Erwachsenen und auch mit einigen Schaulustigen. Es gab Kürbissuppe, blutrote Liebesäpfel, in deren Glasur Fratzen geschnitzt waren, Bonbons und Schokolade, Würste und noch einige andere Snacks. Lilly, die als weiße Geisterfrau verkleidet war, zog mit einigen Freunden durch den Distrikt und sammelte Süßigkeiten, wie es die Kinder damals auch getan hatte. Nathans Eltern waren als Frankensteins Monster und Frankensteins Braut verkleidet. Figuren, die sie ebenfalls in dem Buch entdeckt hatten. Nathan brachte Jacky gerade ein Glas Bowle und legte einen Arm um sie. "Und, wie gefällt dir dein Empfang?" Und seine schöne, blutige Zombiebraut strahlte ihn an und nahm ihm das Glas aus der Hand, bevor sie antwortete. "Dir ist hoffentlich klar, dass du jetzt jedes Mal eine besondere Party schmeißen musst, wenn ich dich besuchen komme!" Nathan lachte nur. "Naja....du kannst ja schonmal jedes Jahr an Halloween zu Besuch kommen, dann machen wir das Fest wieder zu einer Tradition. Und ansonsten komm ich dich einfach besuchen. Mal sehen, was für coole Einfälle du so hast." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)