Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 3: Abfuhr und silberne Narbe ------------------------------------ Vor dem Eingang von Rukas Anwesen steht eine genervte Merle. Sie ist den Weg neben der 2,5 Meter hohen Sandsteinmauer entlanggelaufen, welche das gesamte Anwesen umgibt. Die Braunhaarige hatte nur kurz eine kleine Besorgung gemacht. Ihre Ausbeute befindet sich in dem braunen Flechtkorb, welcher sich an ihrem linken Arm befindet. Sie hatte fast das metallische Gittertor erreicht, als jemand sie mit ihrem Namen ansprach. Schon an der Stimme erkannte sie die Person und ihre Laune schoss sofort in den Keller. Rein aus Höflichkeit drehte Merle sich zu dem Wachsoldat hinter ihr um. Und nun steht sie hier schon einige Minuten. Dabei scheint ihr Gegenüber nichts Besseres zu tun zu haben, als ihr den letzten Nerv zu rauben. „Ich sagte nein, Gajin.“ Genervt fährt sich die brünette Frau durch ihr schulterlanges Haar. Allerdings scheint das Nein den braungebrannten Mann nicht zu interessieren. „Komm schon Merle, du wirst es auch nicht bereuen.“ Kokett lächelt er sie an. „Wie oft willst du dir eigentlich noch eine Abfuhr von mir holen?“, will sie nun langsam frustriert wissen. „Solang, bis dein harter Kern jeschmolzen ist“, verkündet er sicher. Lässig lehnt er sich gegen das Tor, vor dem die Beiden stehen. „Jetzt hör mal her du Möchtegern Casanova!“, ist Merles Stimme nun merklich gereizt und sie geht ein Stück auf Gajin zu. „Hör auf mich zu belästigen und mach gefälligst diene verdammte Arbeit“, herrscht die Braunhaarige ihn an. Ihre grünen wütenden Augen funkeln den Dunkelgrauhaarigen an. „Du bist so sexy, wenne wütend bist“, amüsiert Gajin sich. Lachend weicht er dem Schlag von Merle aus. „Du bist aber eine wilde Mieze. Na ich mach mich mal wieder an die Arbeit“, verkündet Gajin, als er zwei ihm bekannte Personen bemerkt. Fröhlich pfeifend geht er, wobei er lässig einen angeflogenen Apfel fängt. Dabei geht er auf eine verärgert dreinblickende Sara zu, während er genüsslich in den Apfel beißt. Ja verschwinde du nur, bevor es eine Leiche gibt, schimpft Merle im Stillen. Dass Gajin den von ihr geworfenen Apfel gefangen hat, reizt sie noch mehr. Immerhin hatte sie nur drei Stück gekauft. Wütend ballt sie ihre Hände zu Fäusten. In ihrer Wut bemerkt Merle nicht, wie sich ihr von hinten eine Person nähert. Der angekommenen Person entgeht Merles aufgewühlter Zustand nicht. „Merle?“, wird sie vorsichtig mit sanfter Stimme angesprochen. „Was?“, keift Merle den Mann an, kurz nachdem sie sich schnell umgedreht hat. Beschwichtigend hat der Schwarzhaarige seine Hände erhoben. „Wenn es unpassend ist, komme ich später wieder“, spricht Sharaku mit ruhiger Stimme. „Ach du bist es!“, erkennt Merle ihn. „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe“, entschuldigt sie sich reumütig. „Es ist nur...“ Kurz atmet sie tief ein und aus, mit dem Versuch sich zu beruhigen. Gleich danach geht sie die wenigen Schritte auf Sharaku zu. Bei ihm angekommen, lehnt sich Merle an seine Brust an. „Gib mir bitte nur einen Moment, um wieder runter zu kommen.“ Wortlos umarmt Sharaku sofort die aufgewühlte Brünette und streicht ihr beruhigend über den Rücken. Dabei bemerkt er durch den Stoff ihrer aquafarbenen Jacke ihr leichtes Zittern. Einen Augenblick verweilen Beide so und genießen die Nähe des jeweiligen Anderen. „Danke, dies habe ich jetzt gebraucht“, meint Merle nun entspannter. Langsam drückt sie sich sanft von Sharakus Brustkorb ab. Dankbar, dass er ihr wieder einmal eine emotionale Stütze und Ruhepol ist, lächelt sie ihn kurz an. Sharaku nimmt dies seinerseits mit einem Nicken zur Kenntnis. Dennoch ist Merle die gezeigte Schwäche etwas unangenehm. Immerhin zeigt sie sich anderen gegenüber meist stark und selbstbewusst. Auch wenn andere Personen dies als Arroganz ihrerseits auffassen können. „Meisterin Ruka ist momentan nicht anwesend“, beginnt Merle. „Ich werde ihr ausrichten, dass ihr eure Mission erfolgreich ausgeführt habt.“ Einen Moment wartet Merle ab, ob Sharaku dieser Aussage widerspricht. Da dies nicht geschieht, spricht sie wieder. „Ich werde euch eure Bezahlung später vorbeibringen. Und auch wenn ich dich nicht daran erinnern muss, denke bitte an den Bericht, welchen du schreiben musst. Ich werde diesen dann mitnehmen, sofern er fertig ist, sobald ich wegen eurer Bezahlung vorbeikomme.“ „In Ordnung.“ Kurz zögert Sharaku. „Allerdings gab es vorhin am Tor eine kleine Aufregung.“ Entschuldigend lächelt er die Brünette an. Diese hebt skeptisch ihre rechte geschwungene Augenbraue. „Was hats du diesmal angestellt?“, will Merle vom Schwarzhaarigen wissen. „Hey!“, empört sich Sharaku. „Ben hat angefangen und wieso gibst du mir die Schuld?“ Etwas beleidigt verschränkt Sharaku seine Arme vor seinem Körper. „Weil du manchmal noch immer schnell impulsiv handelst“, rechtfertigt Merle ihre vorherige Aussage. „Und du weißt, wie ich zu dem ‘er oder sie hat angefangen‘ Schuldzuweisungen stehe.“ Dass Merle nicht ganz unrecht hat mit ihrer Aussage, gesteht Sharaku ein. Also schildert er seiner Freundin die Ereignisse um Aleu in Kurzform. „Verstehe“, äußert sich Merle nachdenklich. „Dann haben wir jetzt also ein Sorgenkind mehr.“ Zustimmend nickt Sharaku dieser Aussage zu. „Deshalb wollt ich auch darüber mit Ruka sprechen, sobald sie wieder da ist.“ Damit trägt Sharaku eins seiner Anliegen vor. „Dann werde ich Meisterin Ruka darüber informieren, sobald sie wieder zurück ist.“ Da sie schon eine Weile vor dem Tor stehen, will Merle sich langsam ins Anwesen begeben. Und in der Annahme, dass es nichts Weiteres gibt, dreht Merle sich von Sharaku weg. „Außerdem würde ich gerne in eurer Bibliothek nach einem bestimmten Buch suchen“, verkündet Sharaku sein weiteres Anliegen. Nach seiner Aussage dreht sich Merle wieder zu Sharaku um. Erneut blickt sie den Schwarzhaarigen skeptisch an. „Deine Formulierung klingt etwas wage, als wüsstest du nicht, nach welchem Buch du suchst.“ Ertappt kratzt sich Sharaku an seinem Hals. „Naja, ich kann mich noch grob an das Aussehen erinnern und dass es um die Ookami ging.“ Zumindest glaube ich das noch. Was er aber nicht ausspricht. „Dann werde ich dir beim Suchen wohl helfen müssen“, beschließt Merle. „Also wie sieht das entsprechende Buch aus?“ Abwartend sieht sie den Mann vor sich an. „Es ist etwas schmaler, als ein durchschnittliches Buch“, beginnt Sharaku mit der Beschreibung. „Leider ist es wie viele andere Bücher in braunem Leder gebunden, hat dafür aber einen verzierten Buchrücken. Der Buchtitel steht deshalb auf der Vorderseite“, schließt Sharaku die Beschreibung ab, an welche er sich erinnert. „Na komm, lass uns endlich reingehen“, fordert Merle ihr Gegenüber auf ihr zu folgen. „Und vielleicht haben wir Glück und finden das besagte Buch tatsächlich.“ Sich dem Eisentor nähernd, öffnet Merle dieses beim Erreichen. Fast geräuschlos schwingt das massive Objekt auf. Danach schreiten sie beide über das Grundstück Richtung Gebäude. Dafür müssen sie den Garten durchqueren. Dies tun sie auf einem mehrfarbigen Bruchstückweg. Seitlich des Weges befindet sich auf beiden Seiten eine schmale Spur von Kies, welcher dem Weg folgt. Zu ihrer Linken befindet sich eine Grasfläche, auf welcher sich vereinzelte Gruppen von verschiedenen Blumen befinden. Auch einige Büsche zieren diese Seite. Hinter diesen ist ein kleiner Bambuswald, welcher dem Verlauf der Mauer folgt. Auf der rechten Seite liegt inmitten der Graslandschaft ein etwas größerer Koiteich. Über diesen Teich führt eine kleine, rot überdachte Brücke. Auch hinter diesem Teich befinden sich, in einigem Abstand, Bambusbäume. Am Teich wachsen verschiedene Wasserpflanzen, genau wie im Wasser. Beim Haus angekommen, holt Merle aus der Hosentasche ihrer dunkelgrünen Hose einen Schlüsselbund. Mit diesem schließt sie die Haustür auf. Nach dem Öffnen betreten sie und Sharaku zusammen das Gebäude. In der Zwischenzeit erreichen Taya und Aleu gerade ihr Ziel. Das Zuhause von Sharaku und Taya. Dabei handelt es sich um ein zweistöckiges Gebäude. Die Fassade ist in einem hellen graugrünen Farbton gehalten. Die Tür und die Fensterrahmen sind naturbelassen und aus Nussbaum. Das Auffälligste ist aber, dass man schon von weitem kein Dach auf dem Gebäude sehen konnte. Jedes andere Haus in diesem Viertel hat entweder ein Satteldach oder ein Pultdach. Allerdings bezweifelt die Ookami, dass das Haus kein Dach besitzt. Sehr wahrscheinlich ist es bei diesem Haus einfach ein Flachdach. Das würde vielleicht auch eine Erklärung für die Mauer aus schwarzen Steinen auf dem Dach sein, wenn man das Dach betreten kann. Während dem Weg hierher hat sich der Gefühlszustand der beiden Frauen wieder normalisiert. Dabei half es auch, dass sie unterwegs auf keinen weiteren Kitsune gestoßen sind. Dabei hat Taya keine Umwege mit Seitenstraßen oder Gassen genommen. Sie ist mit Aleu einfach direkt den kürzesten und schnellsten Weg auf den Hauptwegen unterwegs gewesen. Und dies verwundert die rothaarige Kitsune etwas. Denn sie hat bis heute noch nie erlebt, dass sie in Ischido auf keinen anderen Kitsune trifft. Dabei war die Uhrzeit egal, man traf in so einer großen Stadt immer auf andere Kitsune. Dennoch ist Taya für diesen seltsamen Umstand dankbar. Sie hat ehrlich gesagt nicht daran gedacht, wie Andere aus ihrem Volk auf die junge Ookami reagieren könnten. Sie selbst war zu dem Zeitpunkt des Bruches noch ein Kind gewesen. Doch gerade wegen der langen Zeitspanne die schon zurückliegt hat Taya nicht gedacht, dass noch immer so emotional auf das vergangene Ereignis zurückgeblickt wird. Es könnte aber auch sein, dass der Grund für Bens Verhalten in seiner Herkunft liegt. Er stammt ursprünglich aus dem Südosten des Kaiserreich Song. Genau dort in der Region, wo auch das Volk der Ookami lebte. Gut, sie stammt auch aus dieser Region, genauer gesagt aus der „roten Zone“, wo die Miasma-Seuche gewütet hatte. Auch wenn diese Bezeichnung nach Ende der Seuche benutzt wurde. Nach dem schrecklichen Ereignis sind nicht nur die Überlebenden der Seuche, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften alle Kitsune ausgewandert. Dadurch gab es teilweise einen großen Bevölkerungsrückgang in manchen Städten und Dörfern. Der Südosten ist die einzige Region, in der sogar heute noch keine Kitsune mehr wohnen. Zu groß ist die Angst vor einem erneuten Ausbruch, besonders da die Ursache bis heute noch immer ein Rätsel ist. Und das trotz intensiver Untersuchung der dortigen Verwaltungen. Immerhin führte die Flucht der Kitsune zu weniger Steuereinnahmen und plötzlich fehlenden Arbeitskräften. Allerdings schweift Taya gerade ziemlich ab. Aleu wirft ihr schon einen fragenden Blick zu. „Ich musste nur kurz an was denken“, erklärt die Füchsin ihre vorrübergehende Abwesenheit. „Lass uns reingehen“, schlägt Taya vor. Zusammen gehen die Beiden zur Eingangstür. Neben der Tür befindet sich auf beiden Seiten je ein schmales, aber hohes Fenster. Graue Gardinen im Inneren verhindern einen Blick ins Innere. Erst jetzt löst Taya ihre Hand von Aleus Hand. Mit ihrem Schlüssel sperrt die Rothaarige die Haustür auf. Gefolgt von Aleu betritt Taya das Innere. „Willkommen in unserem bescheidenen Zuhause“, begrüßt sie Aleu mit einem Lächeln. Immerhin ist es jetzt auch für eine Weile das Zuhause von Aleu. Kurz nachdem Aleu eingetreten ist, nimmt ihre feine Nase mehrere verschiedene Gerüche wahr. Ihre Nase kräuselnd legt die Ookami ihren Kopf leicht in den Nacken. Somit beginnt sie schnüffelnd ihre nähere Umgebung wahr zu nehmen. Schwach aber deutlich nimmt sie den Geruch von Sharaku und Taya wahr. Nach der Stärke schätzt Aleu, dass die Beiden wohl etwa zwei Wochen oder mehr nicht hier gewesen waren. Allerdings gibt es einen etwas stärkeren Geruch einer fremden Person im Raum. Sie schätzt, dass diese Person zu Letzt zwei oder drei Tage hier war. Der Geruch von Blumen und Kräutern liegt ebenfalls in der Luft. Bei dem Anblick wie Aleu schnuffelt muss Taya leise kichern. Den Anblick ihrer Freundin und wie dabei ihre Nase zuckt empfindet sie als niedlich. Gleichzeitig fragt sich Taya, ob es bei ihr so ähnlich aussieht, wenn sie nach Gerüchen schnüffelt. Immerhin hat sie Sharaku dabei schon einige Male beobachtet, hat es aber nie kommentiert. Ihre Nase ist nicht annähernd so fein, wie die von Inus oder Ookamis, aber sie hat ihr schon bei einigen Aufträgen geholfen. Nachdem Aleu die ersten Eindrücke gesammelt hat, begutachtet sie die Umgebung nun genauer. Sie steht mit Taya in einem Vorraum. Dieser ist optisch mit dem dahinter befindlichen, länglichen Flur getrennt. Am Ende des Flures befindet sich ein Fenster. Links und rechts ragt etwas ein halber Meter Mauer raus. Diese trennt den Eingangsbereich vom Flur. Dies erzeugt eine Art Durchgang. Die Wände im Eingangsbereich sind im hellen Grauton gestrichen, während der Boden aus Nussholz besteht. Der Boden vom Flur selbst ist mit hellem Kieferholz ausgelegt. Die Wände des Flures haben die gleiche Farbe wie die Hausfassade. Im Vorraum steht auf der rechten Seite ein kleiner Schrank. Auf diesem befindet sich eine Glasschüssel und ein ovales Tongefäß. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Schuhregal und eine Bank. Genau an dieser stellt Taya ihren Rucksack und ihre Schuhe ab. Dafür nimmt sie sich ein paar braune Schlappen. Erst jetzt bemerkt Aleu, dass Taya keine Socken trägt. Wieder auf die Kitsune blickend, erkennt Aleu, wie diese zu ihren Pfoten sieht. „Hausschuhe benötigst du keine“, spricht Taya eher zu sich selbst. Die Ookami erkennt, wie Taya kurz ihren Blick über den Boden entlang laufen lässt, bevor ihre Augen den Kontakt mit den ihren suchen. „Warte bitte kurz einen Moment“, meint Taya freundlich bittend. Gleich darauf geht Taya zur rechten Tür im Flur, welche sich gleich nach dem Eingangsbereich befindet. Neugierig geht Aleu ein Stück nach vorne, ohne den Vorraum zu verlassen. In dem Raum, wo Taya eingetreten ist, befindet sich das Bad. Von ihrem Standort aus kann Aleu eine große Wanne am anderen Ende des Raumes sehen. An der seitlichen Wand befindet sich ein Waschbecken. Zwischen dem Waschbecken und der Wanne befindet sich ein zwei Meter hoher Spiegel. In diesem sieht Aleu das Spiegelbild von Taya. Die Füchsin kniet vor einem Badschrank. Der Boden und die Unterhälfte des Bades sind mit hellen Fliesen verlegt. Gegenüber der Tür zum Bad, befindet sich auf der linken Seite ein weiterer Eingang. Hier fehlt aber die Tür. Darum kann die Rotbraunhaarige einen ungestörten Blick ins Wohnzimmer werfen. An der gegenüberliegenden Wand stehen zwei Sofas. Beide je vor einem Fenster. Dabei ist das Rechte etwas länger. Vor dem linken, kleineren Sofa befindet sich ein kleiner Kaffeetisch aus hellem Holz. Der Teppich in diesem Raum ist grasgrün. „Ans Wohnzimmer schließt die Küche an“, informiert die wieder erschienene Rothaarige. Aleu hat zuvor schon mitbekommen, dass Taya wieder neben ihr steht, weshalb sie auch nicht überrascht wurde. Als Aleu sich zu Taya wendet, erkennt sie was diese aus dem Bad geholt hat. In den Händen hält Taya eine weiße Schüssel, welche zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Dies erklärt auch das Rauschen von Wasser zwischendurch. In der Schüssel befindet sich zudem ein hellblauer Lappen. „Setz dich doch bitte“, meint Taya freundlich und deutet mit dem Kopf auf die Bank. Folgsam kommt Aleu der Bitte nach. Nebenbei legt sie auch ihre abgenutzte Ledertasche neben dem Rucksack von Taya ab. Kaum sitzt Aleu, kniet sich Taya vor sie, um die Schüssel abzustellen. Erst jetzt bemerkt Aleu den cremefarbenen Fellkamm in Tayas linker Hand. Fragend blickt die Rothaarige aus braunen Augen zu Aleu auf. „Darf ich oder willst du es lieber selber machen?“ Mit einer Antwort zögernd, dreht Aleu ihren Kopf zur Seite. Beim letzten Mal als jemand Anderes sich um ihre Pfotenpflege gekümmert hat, war sie noch ein Junges gewesen. Außerdem hat sie in letzter Zeit diese etwas vernachlässigt. Ihr Schlafquartier befand sich fast nur draußen. Und die anderen Gelegenheiten waren Ruinen oder verlassene Orte. Da musste sie sich nicht groß um Schmutz oder Fellpflege ihrer Pfoten bemühen. Sie waren ja eh permanent dem Schmutz ausgesetzt. „Oh!“, entkommt es Aleu überrascht. Ihre dunkelblauen Augen haben auf dem dunklen Holzboden soeben graue Abdrücke entdeckt. Genauer gesagt: Abdrücke von ihren Pfoten. Aus Scham färben sich die Wangen von Aleu leicht rötlich. „Mach dir nichts draus“, erwidert Taya gelassen auf die Reaktion der Ookami. „Der Boden wird eh jedes Mal dreckig“, beruhigt sie Aleu weiter. Diese Worte beruhigen Aleu tatsächlich. Zudem gab es auch keine Möglichkeiten den gröbsten Schmutz abzustreifen. Draußen befinden sich nur Pflastersteine und hier drinnen ist nur der glatte Holzboden. Bei ihr daheim befand sich im Eingangsbereich jedes Hauses eine Rasenfläche hinter der Eingangstür. Diese dient als Pfotenabtreter. Ihren Kopf wendet Aleu nun wieder Taya zu. Diese sitzt inzwischen vor ihr auf dem Boden. Auch wenn die Körpersprache der Kitsune Ruhe und Geduld ausstrahlt, straft ihr Schweif dies als Lüge. Unruhig bewegt sich der flauschige Schweif quer über den Boden. Anscheinend hat es Taya nicht so mit der Geduld. Inzwischen hat Aleu eine Entscheidung getroffen. Aus diesem Grund streckt sie ihr rechtes Bein zu der Füchsin aus. Diese macht sich gleich daran, mit dem bürstenähnlichen Kamm durch das Fell der Pfote zu fahren. Dabei wendet sie geübt genau das richtige Maß an Druck aus. Nicht zu viel, damit dies ihr kein unangenehmes Ziepen im Fell oder Kratzen auf der Haut verursachen würde. Aber auch nicht zu wenig, was nur oberflächlich die Unreinheiten beseitigen würde. Das Gefühl genießend, welches das Durchkämmen verursacht, schließt die junge Wölfin ihre Augen. Leicht vergessene Erinnerungen an glückliche Zeiten rühren sich im Unterbewusstsein der Ookami. Wie oft hatte ihre liebende Mutter dies bei ihr getan. Nur mit Mühe kann Aleu ein aufkommendes Winseln herunterschlucken. Bevor sie sich weitere Gedanken darüber machen kann, zuckt Aleu erschrocken mit ihrer rechten Pfote zusammen. Dabei war es nichts schmerzhaftes. Erneut zuckt ihre rechte Pfote zusammen, während sie sogar etwas kichern muss. Um sich nach der Ursache zu erkunden, blickt Aleu zu Taya hinunter. Erneut zuckt ihre Pfote zusammen, als Taya mit dem feuchten Tuch ihre Pfotenunterseite reinigt. Belustigt fährt Taya mit dem Tuch erneut vorsichtig in einen der Zwischenräume von Aleus Pfote. „Taya“, beklagt sich Aleu mit belustigter Stimme, als diese erneut mit ihrer Pfote wegzuckt. Mit einem unschuldig wirkenden Grinsen sieht Taya zu Aleu hinauf. „Nun ist deine linke Seite dran“, meint sie erheitert. Die unbewusste Reaktion von Aleu findet Taya mehr als amüsant. Und Aleu selbst scheint es auch nicht wirklich zu stören, sonst würde sie nicht protestlos ihr nun ihre linke Pfote hinhalten. Erneut beginnt Taya mit dem kämmen des Fells und danach mit dem Lappen die Unterseite zu reinigen. Auch hier lässt es sich Taya nicht nehmen, Aleu zu traktieren. Belohnt wird diese mit gelegentlichem Kichern der Wölfin. Nachdem Taya mit diesem fertig ist, erkennt Aleu, dass außer dem Dreck sich nicht viel in ihrem Pfotenfell verfangen hat. Ein paar Grashalme und vier kleine Kieselsteine. „Lass uns nach oben gehen“, beginnt Taya, „dann zeig ich dir das restliche Haus und dein Zimmer.“ Beide Frauen nehmen zuvor noch ihr Gepäckstück. Die Schüssel mit Wasser lässt Taya erstmal an der Seite stehen. Taya führt Aleu weiter den Flur entlang. Nur wenige Schritte weiter wird der Flur auf der rechten Seite breiter. Zwischen dem Bad und einem weiteren Raum befindet sich auf dieser Seite auch eine Treppe nach oben. Vom Eingangsbereich konnte man die Treppe nicht sehen. Dafür sah man aber bereits den Zwischenraum. „Der Raum hinter der Treppe ist unsere Vorratskammer“, erklärt Taya. Nun zeigt die Kitsune auf eine Glastür auf der linken Seite, gegenüber dem Vorratsraum. „Das ist der andere Weg in die Küche. Die Tür zum Vorratslager befindet sich leicht diagonal gegenüber der von der Küche.“ Zusammen gehen sie die Stufen der Treppe empor. Oben angekommen befindet sich links eine weitere Treppe vor einem andren Raum. Am oberen Ende der zweiten Treppe erkennt Aleu am nur einen kleinen Raum mit Tür. „Dort geht es auf das Dach.“ Wobei Taya an der zweiten Treppe links vorbeigeht. Sie öffnet die Tür zu dem dahinter befindlichen Raum. Aleu folgt ihr ins Zimmer. Als Aleu das Zimmer betritt, versinken ihre Pfoten etwas im Teppich. Verwundert sieht die Rotbraunhaarige nach unten. Sie steht auf einem sandfarbenen Teppich mit weißen Akzenten. „Wir haben in allen drei Schlafzimmern einen Flauscheteppich“, meldet sich Taya vom Kleiderschrank aus, welche Aleu beobachtet hat. Ihren Rucksack hat Taya neben dem Schrank abgelegt. „Ich find diesen Teppich klasse.“ Wobei sie ihre Hausschuhe abstreift. Aleu beobachtet, wie Taya barfuß auf dem Teppich ihre Zehen wiederholt ausstreckt und zusammenzieht. Offensichtlich hat sie Freuden an dem Gefühl, welches sie dabei an ihren Füßen verspürt. Probehalber tut Aleu das gleiche mit ihren Pfoten. Wie schon vorhin beim Reinigen ihrer Pfoten kitzelt der Teppich in den Zwischenräumen ihrer Zehen. „Wenn der Teppich dich stört, können wir in deinem Zimmer auch einen anderen verlegen“, bietet Taya der Ookami an. Diese blickt kurz zu Taya. Sie möchte ihren Gastgebern nun keine unnötigen Umstände bereiten. Zum Test tritt Aleu nun mehrmals auf dem Teppich auf. Wie beim Eintreten hat sie keine Probleme, solange sie nicht gezielt ihre Pfoten spreizt. „Schon gut“, erwidert Aleu nach ihrem Test Tayas vorheriges Angebot, „solange ich normal laufe, ist alles in Ordnung.“ Da Taya nicht darauf reagiert, bemerkt Aleu erst, dass die Kitsune sie mustert, nachdem sie ihr wieder ihre Aufmerksamkeit schenkt. „Ich nehme mal an, dass du keine weitere Wechselkleidung in deiner Tasche hast, oder?“ Wobei sich die Frage fast erübrigt, wenn man die geringe Größe der Ledertasche beachtet. Dennoch bestätigt Aleu ihre Frage. „Nein, bis auf einen Schlafanzug sind nur noch ein paar persönliche Gegenstände darin.“ Dass sie weder Geld hat, noch es sich leisten kann unnötiges Gepäck mit sich zu führen, behält Aleu für sich. „Dann geb ich dir was von mir“, beschließt Taya, „wir scheinen eh eine ähnliche Figur zu haben.“ Nach dieser Aussage verschwindet sie hinter der geöffneten Schranktür. Diesen Moment nutzt Aleu für eine kurze Aufnahme des Raumes. Erneut schnüffelt die Wölfin in der Luft, um die sich hier befindlichen Gerüche bewusster wahr zu nehmen. Abgesehen von den normalen Gerüchen, nimmt Aleu nur noch den Geruch von Taya wahr. Der von Sharaku fehlt komplett in diesem Zimmer. Dies lässt Aleu vermuten, dass sich der Schwarzhaarige, wenn überhaupt, nur sehr kurz in diesem Zimmer aufhält. Neben einem großen Doppelbett befindet sich noch ein Schreibtisch mit Stuhl, zwei Kommoden, ein kleiner Schrank, zwei Regale und ein cremefarbenes Sitzkissen im Zimmer. Die Raufasertapete ist in einem angenehmen Orangeton gestrichen. Da Taya bereits die benötigte Kleidung in ihren Händen hält, sieht Taya noch wie Aleu ihre Erkundung beendet. „Alle Schlafzimmer sind ähnlich eingerichtet. Du hast also ein großes Bett für dich alleine zum breit machen.“ Nach diesen Worten schlüpft Taya wieder in ihre Schlappen und verlässt ihr Zimmer mit Aleu. Im Flur bleibt die Kitsune stehen und sieht den Flur entlang. „Das Zimmer direkt neben meinem gehört Sha. Danach kommt ein kleineres Bad als unten. Dort haben wir zwar keine Wanne wie unten, aber eine Dusche und die Waschmaschine. Links gegenüber dem Bad befindet sich dein Zimmer. Und den kleineren Raum uns gegenüber verwenden wir als Abstellraum,“ beendet Taya die restliche Aufteilung der Zimmer für Aleu zu erläutern. Mit einem Nicken nimmt die Ookami dies zur Kenntnis. Zu Zweit begeben sich die Frauen wieder nach unten, um in das dortige Bad zu gehen. In dieses eingetreten, sieht Aleu, dass sich hier auch eine Dusche gegenüber der Wanne befindet. Hinter der Tür ist die Toilette. Beides hatte sie vorhin nicht sehen können, aufgrund des Winkels. Bei genauer Betrachtung fällt Aleu auf, dass der Boden vor der Wanne leicht abschüssig zu dieser ist. Eine türkisfarbene Antirutschmatte liegt in diesem Bereich. Am Boden der Wanne befinden sich zudem mehrere kleine Löcher, durch welche wohl Wasser abfließen kann. Taya hat in der Zwischenzeit die Wechselkleidung auf einem kleinen Schrank abgelegt. Nun entfernt die Rothaarige ihr Ober- und Unterteil vom Körper, sodass die Kitsune nur noch ihre schwarze Unterwäsche trägt. Mit einem raubtierhaften Grinsen geht Taya nun mit angehobenen Armen auf Aleu zu. Dabei macht sie mit ihren Händen Greifbewegungen. „Nun bist du dran!“ Wobei dies etwas unheilvoll klingt. Bevor die verunsicherte Aleu darauf reagieren kann, steht Taya auch schon vor ihr. Dabei nimmt Taya die Hände von Aleu in die ihren und streckt der Ookami kurz ihre Zunge entgegen. „Kleiner Scherz“, beruhigt sie Aleu mit sanfter Stimme. Ein leichtes Grinsen ziert dabei immer noch ihr Gesicht. „Lass uns gemeinsam duschen“, schlägt Taya vor. Sofort nachdem dieser Satz fällt, trübt sich der Blick von Aleu. Beschämt dreht sie ihren Kopf zur Seite, während sie ihn dabei hängen lässt. Die Wolfsohren knicken wie heute schon mal erneut ein, während Aleu ihre Hände leicht verkrampft. Erschrocken über diese heftige Reaktion auf ihren Vorschlag, lässt Taya die Hände von Aleu los. Mit zwei Schritten rückwärts gibt Taya ihr gegenüber etwas Freiraum. „Tut mir leid. Ehrlich, tut mir leid.“ Verunsichert zittert Tayas Stimme ein wenig. „Ich wollte dich wirklich nicht bedrängen. Wenn es dir so unangenehm ist, lass ich dir natürlich deine Privatsphäre.“ Nervös wartet Taya auf eine Reaktion von Aleu. Doch noch immer hat sich an ihrer Haltung nichts geändert. „Nun, dann... ehm... werd ich dich mal alleine lassen.“ Betrübt dreht sich Taya zur Tür, wirft aber noch einen kurzen Blick über ihre Schulter zu Aleu. „Warte.“ Leise, aber bestimmend erklingt Aleus Stimme. Dies veranlasst Taya sich wieder der Ookami zuzuwenden. „Du hats mich nicht bedrängt.“ Wobei ihre Stimme nun etwas fester klingt. „Ich würde gerne mit dir duschen, nur...“ Ihren Kopf hebend sieht Aleu in die Augen von Taya. „Es gibt da etwas, was mir sehr unangenehm ist und das ich nicht gerne offen zeige.“ Damit hat sie die Neugier der Kitsune geweckt. Abwartend was ihr Aleu anvertrauen möchte, gibt Taya der jungen Frau die Zeit, welche sie benötigt. Zu ihrer Verwunderung dreht sich Aleu aber seitlich zu ihr. Die linke Flanke zu Taya gerichtet, greift Aleu nach dem Saum ihres Ober- und Unterteils. Gleichzeitig zieht Aleu mit ihrer rechten Hand ihren Pullover nach oben und mit der linken ihre Hose nach unten. Erschrocken zieht Taya die Luft ein, während sie ihre Hände vor den Mund schlägt. Mit geweiteten Augen betrachtet die Kitsune die scheinbar riesige silberne Narbe, welche sich längs über ihre linke Hüfte zieht. Eigentlich hat Taya schon einige Verletzungen, darunter auch Narben, gesehen. Als Söldnerin sollte dieser Anblick sie nicht so schockieren. Doch das ganze Wesen von Aleu, welches sie bisher gesehen hat, wirkt nicht wie das einer Kriegerin. Aleu scheint niemand zu sein, welcher den Kampf sucht, sondern eher meidet. Zudem hat Taya noch nie eine silberne Narbe gesehen. Diese konnte unmöglich auf normalem Weg entstanden sein. Taya ist sich sicher, diese Narbe birgt eine schreckliche Geschichte. „Wer...“ Den Kloß in ihrem Hals runterschluckend, versucht es Taya erneut. „Wer hat dir das angetan?“ Taya kommt die Vermutung, dass dies ein Werk eines Kitsune ist. Diese einfache Frage voller Unglaubens und Mitgefühl drängt unterdrückte Erinnerungen bei Aleu wach. Bilder eines hasserfüllten Gesichtes. Der Schmerz der Klinge, welche sich in ihr Fleisch bohrt. Das Brennen des Giftes in ihrem Körper. Mit diesen Bildern bricht auch ein Damm und eine Welle von Trauer überflutet Aleus Geist. Während erste Tränen aus ihren Augen fließen, kommen auch die ersten erstickten Schluchzer von Aleu. Sofort eilt Taya zu Aleu und nimmt die aufgelöste Frau in eine schützende Umarmung. „Schon gut, lass es raus“, flüstert Taya, „Weinen befreit einen.“ Tatsächlich hält Aleu sich nach diesen Worten nicht mehr zurück. Die Tränen fließen nun in Strömen. Auch klammert sich Aleu an Taya, wie eine Ertrinkende. Aus den Schluchzern wird kurz darauf regelrecht ein Weinkrampf. Doch auch Schreie aus unterdrücktem Schmerz verlassen ihre Kehle. Jeder dieser Schreie versetzt Tayas Herz einen schmerzhaften Stich. Während die Kitsune die völlig aufgelöste Aleu umarmt, streichelt sie mit ihrer rechten Hand sanft über Aleus Rücken. Beruhigende Wörter und Versicherungen dass alles wieder gut wird flüstert sie dabei weiterhin. Dennoch hat Taya dabei selbst mit den Tränen zu kämpfen. Da das Stehen langsam ungemütlich wird, sinkt Taya mit Aleu langsam auf den Boden. Dort nimmt sie eine bequemere Position ein. Dabei lässt sie Aleu keine Sekunde aus ihrem schützenden Griff. Wie lange sie beide nun in dieser Position bereits verbringen, kann Taya nicht sagen. Sie hat bereits jegliches Zeitgefühl verloren. Zum Glück stört sie der kalte Fliesenboden nicht. Noch immer liegt Aleu weinend in ihrem Arm. Doch scheint sie nun langsam zur Ruhe zu kommen. Die junge Wölfin musste anscheinend eine Menge angestaut haben. Eindeutig zu viel findet Taya. Es dauert noch einen Moment, bis Aleu vollkommen verstummt. Das Beben ihres Körpers war schon etwas vorher verebbt. Noch immer ruht der Kopf an Tayas Brust, während sich die Atmung von Aleu normalisiert. Dennoch wartet Taya, bis Aleu sich von sich aus von ihr löst. Die Ookami hat während ihres Ausbruches wortwörtlich Rotz und Wasser geheult. Der teils getrocknete Schnodder auf Tayas Haut fühlt sich unangenehm an. Auch hat sich dieser auf ihren BH verteilt. Doch hält sie Aleu weiterhin an sich gedrückt. Etwas was anscheinend aber nicht mehr nötig ist. Aleu beginnt sich sacht aus ihrem Griff zu winden. Unter Hilfenahme ihrer Hände stützt sich Aleu von Taya ab. Die Augen von Aleu sind stark gerötet und wirken aufgequollen. Sanft wischt Taya die letzten Spuren der Nässe aus dem Gesicht von Aleu. „Geht es wieder?“, erkundigt sich Taya mit gesenkter Stimme. Dabei ist ihr bewusst, dass die Frage an sich überflüssig ist. Dass sie dennoch fragt, soll Aleu zeigen, dass sich Taya um sie sorgt. Kraftlos nickt Aleu zur Bestätigung. Zu mehr ist sie gerade auch nicht imstande. Ihr Hals brennt wegen des vielen Schluchzens unangenehm. Dieser Gefühlsausbruch ist Aleu mehr als unangenehm. Sie hatte die letzten Jahre gelernt, niemals offen zu weinen. Tat sie es doch, wurde sie schmerzhaft bestraft. Doch seit ihrer Kindheit ist dies jetzt das erste Mal wieder, dass sie in eine schützende Umarmung gezogen wurde. Auch hatte Taya sie ermutigt, es zuzulassen. Die ganze Situation beginnt Aleu etwas zu überfordern. Auch ist sie ziemlich erschöpft, körperlich wie geistig. Dieser Zustand entgeht auch Taya nicht. Daraufhin hilft sie Aleu auf und navigiert sie zu einem Hocker. Auf diesen platziert sie die Ookami. „Wenn du die Kraft dafür hast, zieh dich schon mal aus. Ich lasse uns in der Zeit das Wasser ein.“ Nebenbei streicht Taya Aleu zärtlich über die Wange. Erneut nickt Aleu schwach zur Bestätigung. Zügig begibt sich die Kitsune zur Wanne und beginnt das Wasser in diese fließen zu lassen. Dabei sorgt sie gleich dafür, die richtige Temperatur einzustellen. Tayas Blick wandert danach zu den verschiedenen Badezusätzen am Wannenrand. Ich denke die Kräutermischung wäre jetzt am idealsten, beschließt Taya für sich. Nach dieser greifend, füllt sie etwas von der grünen Flüssigkeit in das Wasser. Danach verrührt sie diese mit ihrer linken Hand etwas. Dadurch beginnt sich etwas Schaum zu bilden. Durch die Wärme des Wassers breitet sich langsam ein angenehmer Duft im Raum aus. Dabei ist dieser Badezusatz extra für Tiermenschen mit sensiblen Nasen gedacht. Normale Zusätze haben meist einen zu intensiven Geruch. Da das Wasser noch etwas benötigt, bevor die Wanne genug gefüllt ist, widmet sich Taya wieder Aleu. Diese sitzt noch auf dem Hocker, hat sich aber bereits ihrem Oberteil entledigt. Ihre Hose streift sie gerade über ihre Pfoten. Nachdem sie dieses Kleidungsstück los ist, bemerkt Aleu dass Taya sie beobachtet. Oder eher gesagt begutachtet die Kitsune gerade ihre Unterwäsche. Aleu ist bewusst, dass ihre Unterwäsche im Gegensatz zu der von Taya etwas kindlich wirkt. Sie trägt einen hellblauen BH, wo auf jeder Brustseite ein weißer Pfotenabdruck abgebildet ist. Ihr Slip ist ebenfalls hellblau, besitzt aber ein gleichmäßig verteiltes Knochenmuster in Weiß. „Jeder sollte das tragen, in was er sich wohl fühlt“, meint Taya plötzlich. Ihr ist nicht entgangen, wie Aleu ihre beiden Unterwäschen anscheinend verglich. „Aber jetzt weg mit diesem störenden Stück Stoff.“ Mit diesen Worten lässt sie auch sofort Taten sprechen. Mit geübtem Handgriff fällt der BH zu Boden. Auch ihren Slip streift sich Taya ab. Aleu folgt langsamer Tayas Aufforderung, während diese den Wasserzufluss zur Wanne stoppt. Zur Sicherheit kontrolliert Taya die Temperatur. Zufrieden mit dieser steigt die Kitsune in die Wanne und lässt sich mit einem wohligen Seufzer in das Wasser gleiten. Ohne dass es eine Aufforderung benötigt, steigt Aleu zu Taya in die Wanne. Diese ist breit genug, dass beide Frauen nebeneinander Platz haben und auch lang genug, um sich auszustrecken. Auch Aleu kann ein wohliges Seufzen nicht vermeiden. Das Wasser ist angenehm warm, während der beruhigende Duft verschiedener Wildkräuter einen einnimmt. Auch den warmen Körper von Taya spürt Aleu an ihrer Seite. Beide Frauen reiben ihre Haut mit dem Wasser ein und waschen so mögliche Unreinheiten von ihren Körpern ab. Da es eine Verschwendung wäre, danach schon wieder aus der Wanne zu steigen, bleiben die jungen Frauen noch im Wasser. Als Aleus Kopf zu Taya kippt, bemerkt diese, dass Aleu eingeschlafen ist. Dabei kommt dies nicht überraschend. Der Tag hat bereits viel von ihr abverlangt. Das Weinen hat sie nicht nur seelisch, sondern auch körperlich sehr ausgelaugt. Und das warme Wasser wirkt mit den Kräutern entspannend. Dass Aleu sich diesem hingibt, hat sie erwartet. Nicht umsonst hat sie extra die Kräuter gewählt. Und solange sie neben Aleu im Wasser bleibt, braucht sie sich auch keine Sorgen machen, dass sie mit dem Kopf unter Wasser gerät. Um Aleu noch etwas Erholung zu gönnen, werden sie Beide solange bleiben, wie es noch angenehm warm ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)