Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 11: Blick in Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart --------------------------------------------------------- Erst zur Dämmerung kehren Aleu und Taya von ihrem Ausflug aus dem Wald zurück. Beide sind verschwitzt und mit Dreck bedeckt. „Bei Tor, ich bin fix und fertig.“ Erschöpft lehnt sich Aleu gegen die Wand im Eingangsbereich. „Wem sagst du das, ich bin ebenfalls erledigt.“ Ihre Schuhe katapultiert Taya beim Ausziehen in eine Ecke. „Du bist die Erste, die ich kenne, welche schneller ist als ich.“ „Danke, aber dafür bist du Beweglicher und hast schnellere Reflexe.“ „Dafür sind wir beide aber gleichermaßen verschwitzt“ Für einen Moment grinsen sich beide gegenseitig an. „Willst du baden oder duschen?“ Kurz überlegt Aleu. „Ein Bad zum Entspannen wäre jetzt das Richtige.“ „Dann lass dir dabei ruhig Zeit, ich werde oben unter die Dusche gehen. Alles Nötige findest du im Bad, bedien dich ruhig.“ Danach wirft Taya einen kurzen Blick ins Wohnzimmer, bevor sie die Treppen hochsteigt. Sharaku sitzt mit einem braunen Buch in der Hand im Sessel und scheint darin vertieft zu sein. Auf dem Tisch befindet sich ein Glas Saft. Sich an Rukas Bitte erinnernd, geht Aleu zu Sharaku. Dieser sieht von seinem Buch auf, als Aleu vor ihm steht. „Was hast du auf dem Herzen?“ Weil seine Stimme leicht kratzig klingt, räuspert er sich und nimmt einen Schluck aus dem Glas. „Ich soll dir das von Ruka geben.“ Dabei reicht Aleu Sharaku die weiße Packung. Dieser klappt das Buch zusammen und nimmt die Packung mit einem Seufzen entgegen. //Das habe ich total vergessen.// Mit dem Buch in der einen Hand und der Packung in der anderen steht Sharaku auf und verschwindet in der Küche. Neugierig folgt Aleu Sharaku in die Küche. In dieser angekommen kann Aleu beobachten, wie Sharaku den Inhalt der Packung in eine kleine Dose schüttet. Dabei erkennt sie, dass es sich um braunes Pulver handelt. Danach schraubt er einen Deckel auf die Dose und stellt diese in einen Schrank. Bevor Aleu fragen kann, kommt ihr Sharaku zuvor. „Es handelt sich um ein leichtes Beruhigungs- und Schlafmittel.“ Nun dreht sich Sharaku zu Aleu um und sieht sie direkt an. „Und nein, es ist nicht nur wegen Taya, man kann es auch anderweitig verwenden.“ Bei der Erwähnung von der anderweitigen Verwendung tritt der Schalk in seinen Augen, weshalb Aleu ihre rechte Augenbraue hochzieht. „Aha, ich will es erst gar nicht wissen.“ //Naja, eigentlich schon.// Damit verschwindet Aleu aus der Küche und geht nach oben. Dort holt sie frische Kleidung, welche anscheinend Taya schon rausgesucht hat und geht danach ins untere Bad. Das untere Bad ist etwas größer als das obere. Die Wanne befindet sich gegenüber der Tür. Die Kleidung legt sie auf einem Hocker ab, welcher sich zwischen Wanne und Waschbecken befindet. Als Nächstes lässt sie das Wasser in die Wanne, wobei sie gleich eine angenehme Temperatur einstellt. Erst als die Wanne halb voll ist, beginnt sich Aleu auszuziehen. Die Schmutzwäsche lässt sie auf einem Haufen auf den Boden liegen. //Wegräumen kann ich später immer noch.// Nun greift Aleu nach einer der Flaschen mit Badezusätzen und gibt etwas davon in das Wasser. Mit einer Hand verrührt sie das Ganze, bevor sie in die Wanne steigt und sich mit einem wohligen Seufzen hineingleiten lässt. //Tut das gut.// Da die Badewanne groß genug ist, kann Aleu sich komplett lang machen. Für eine Weile bleibt sie so liegen. Erst als das Wasser ihre Nase erreicht, stellt sie es ab. Aufrecht sitzend beginnt Aleu ihre Arme, Schultern und Oberkörper einzuseifen. Nachdem sie sich davon befreit hat, macht sie mit ihren Beinen und Pfoten weiter, wobei sie dabei gründlich ihr Fell einreibt. Damit fertig legt Aleu sich wieder hin, bevor sie ihren Kopf für wenige Sekunden unter Wasser taucht. Beim Shampoonieren ihrer Haare bekommt sie etwas Seife in die Augen. //Na toll.// Mit einem geschlossenen Auge greift Aleu nach der Brause und befreit sich von der Seife. Vorsichtig spült sie auch ihr Auge aus. //Es brennt zwar noch leicht, aber es sollte alles raus sein.// Mit geschlossen Augen lehnt sich Aleu an und entspannt sich. Dies tut sie so lange, bis das Wasser merklich abkühlt. Sich wieder aufrichtend will Aleu aufstehen, als ihr Blick an der Wasseroberfläche haften bleibt. Das Wasser fängt an sich zu verdunkeln, bis sie den Boden sieht. Ein weißer Nebel legt sich über das Wasser. Aus diesen Nebel steigt eine Art Bildprojektion. Aufmerksam beobachtet Aleu diese Projektion. In dieser wird Taya gezeigt, welche sich mit Merle in einem Zimmer unterhält. Man sieht deutlich wie sich die Lippen der beiden bewegen, allerdings ist kein Laut zu hören. Nun kann Aleu beobachten, wie Taya Merle eine rote Kristallkette überreicht, welche sich mit einer Umarmung bedankt. Mit der rechten Hand rührt Aleu im Wasser und das Bild ändert sich. Nun kann Aleu eindeutig Sharaku erkennen, welcher gerade einen kleinen Koffer öffnet, in welchem sich mehrere verschiedene Küchenmesser befinden. Erneut rührt Aleu im Wasser und wieder ändert sich das Bild. Diesmal zeigt es Taya und Sharaku in einem gemeinsamen Zelt. Beide liegen in ihren eigenen Schlafsäcken, aber dicht aneinander. Taya liegt dabei mit dem Rücken an Sharakus Brust, welcher sie umarmt und an sich gedrückt hat. Gerade will Aleu erneut rühren, als Bewegung ins Bild kommt. Taya scheint wach zu sein, da sie sich in der Umarmung umdreht und den schlafenden Sharaku einen Moment beobachtet. Mit einer Hand fährt sie über sein Gesicht und bleibt mit dem Finger an seinen Lippen hängen. Dabei hat Taya einen sehnsüchtigen Ausdruck im Gesicht. Schließlich befreit sie sich aus Sharakus Umarmung und richtet sich auf. Da sie nun mit dem Rücken zu ihm sitzt, bekommt sie nicht mit, wie er langsam wach wird. Ohne sich umzudrehen, fängt Taya an sich auszuziehen, um ihre Kleidung zu wechseln. Mit entblößtem Oberkörper und nur einen Slip tragend dreht Taya sich um, da ihr Rucksack anscheinend hinter Sharaku liegt. Dieser hat sich halb wach ebenfalls aufgerichtet, in dem er sich auf seinen Arm stützt. Noch verschlafen registriert Sharaku die Situation nicht sofort, weshalb er Taya einfach weiter ansieht. Taya hingegen ist im ersten Moment erstarrt, gefolgt von einer starken Rötung ihrer Wangen und das Ausholen ihrer Hand. Würde man durch die Projektion was hören, wäre das Geräusch der folgenden Ohrfeige deutlich wahrzunehmen. Bei dieser ist Aleu sogar zusammengezuckt. //Das war wohl der Tag an dem ich die beiden getroffen habe. Das würde den Handabdruck in Sharakus Gesicht und das Verhalten der Beiden erklären.// Nach erneutem Rühren erscheint ein neues Bild. Erneut sind Sharaku und Taya zu sehen, diesmal aber hier im Raum. Allerdings sitzt Taya mit einer etwa vierjährigen Kitsune auf dem Boden. Die Kleine hat blaue Augen und rote Haare. Beide spielen mit dem Spielzeug, welches sich ebenfalls auf dem Boden befindet, zusammen. Sharaku, welcher an der Tür zur Küche steht, beobachtet die beiden. Ein leichter Drei-Tage-Bart ist bei ihm zu erkennen. Aleu glaubt eine Mischung aus Freude, Zuneigung und Liebe in Sharakus Augen zu erkennen. Neugierig was noch kommen mag, wechselt Aleu die Bilder. Jetzt wird Aleus Zimmer gezeigt, in welchem sie auf dem Bett sitzt. Gerade wird die Zimmertür geöffnet und eine weitere Person betritt den Raum. Scharf zieht Aleu die Luft ein, als sie die Person erkennt. Tränen der Freude sammeln sich in Aleus Augen, während sie das Geschehen beobachtet. //Laika, du lebst also doch noch.// Mit zittriger Hand wechselt Aleu erneut das Geschehen. Ein großer verregneter Platz wird nun bei Nacht gezeigt. Zwei Personen sind zu erkennen, wobei eine auf dem Boden liegt. Eine größere Blutlache hat sich bereits um die Person gebildet. Das Gesicht wird allerdings von der anderen Person verdeckt. Bei dieser Person handelt es sich um einem Lanor mit weißen Haaren. In der Hand hält er ein blutdurchtränktes Messer. Nun beugt sich der Lanor zum am Boden Liegenden. Mit Erschrecken erkennt Aleu diesen als Sharaku, welcher den anderen hasserfüllt ansieht. Dieser hat nur ein wahnsinniges Lächeln im Gesicht, bevor er mit dem Messer ausholt und Sharakus Kehle durchtrennt. Mit großem Unglauben beobachtet Aleu das Geschehen, passte das doch nicht mit den vorherigen gesehen zusammen. Erneut wechselt das Bild, diesmal aber ohne Aleus Zutun. Jetzt blickt Aleu in das Gesicht einer Ookami mit rundlichen, goldenen Augen und silberweißen, leicht stacheligen Haaren welche der Ookami bis zum Rücken reichen. Ein eiskalter und hasserfüllter Blick bohrt sich in Aleu. Mit erbleichtem Gesicht und einem Aufschrei springt Aleu hoch. Dabei wird nicht nur die Projektion zerstört, sondern auch ein Schwall Wasser über den Rand der Wanne befördert und einige Waschutensilien zu Boden geworfen. Mit wild klopfendem Herzen steht Aleu in der Wanne. //Nein, nein, nein, nein.// Plötzlich wird die Badezimmertür aufgerissen. „Was ist passiert? Bist du in Ordnung?“ Statt zu antworten, lässt Aleu sich sofort in die Wanne sinken. Dabei schwappt erneut Wasser über den Rand. „RAUS“ Das Erstbeste greifend, wirft sie es dem Eindringling entgegen. Leicht kann Sharaku der angeflogenen Kernseife ausweichen, wobei er sofort die Tür schließt. Wie sich herausstellt, noch rechtzeitig, da etwas auf der anderen Seite der Tür landet. Während Aleu nun mit knallrotem Gesicht in der Wanne sitzt, lehnt sich Sharaku mit geröteten Wangen an die Tür. //Na klasse, wie oft soll so was denn noch passieren? Am Ende halten mich alle noch für pervers.// Das Auftauchen von Taya mit einem wissenden Grinsen, war nicht unbedingt hilfreich für ihn. 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