Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 14: Aufeinandertreffen Teil 1 ------------------------------------- Seit der Vollmondnacht sind nun drei Tage vergangen. Auf den darauf folgenden Tag war das Wolfsgeheul, welches in der Nacht zu hören war, das Thema Nummer Eins. Einige hatten sich über die nächtliche Störung beschwert, andere dachten, dass ein wilder Wolf in der Stadt sei und wieder anderen war es völlig egal. Die zwei darauf folgenden Tage verbrachte Aleu mit Taya und Merle, welche es sich nicht nehmen ließen, Aleu neue Kleidung und andere Dinge, wie auch etwas Persönliches für ihr Zimmer zu kaufen. Den heutigen Tag verbringen Aleu, Taya und Sharaku bis zum Abend zu Hause. Da keiner wirklich Lust hat zu kochen, gehen sie in einem Lokal essen. Als sie das Lokal wieder verlassen, ist es bereits dunkel. „Buh, ich bin voll.“ Zufrieden reibt sich Taya ihren Bauch. „Wem sagst du das, es war wirklich lecker.“ Ein leichtes Gähnen entkommt Aleu. „Es wird wohl Zeit, dass ihr Beide ins Bett kommt.“ „Und was ist mit dir?“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht Taya zu Sharaku. „Ich treffe mich noch mit Tommas und Andre in Lias Bar. Wir wollen noch was zusammen trinken.“ „Übertriebs aber nicht!“ „Keine Sorge, das mach ich doch nie.“ Kurz wuselt Sharaku durch Tayas Haar. „Ich werde nicht al zulange weg sein.“ Seine Jacke schließend dreht Sharaku sich um und geht die immer noch belebte Straße entlang. „Mir fällt gerade ein, dass ich dir den großen Brunnen bei Nacht noch nicht gezeigt habe. Wollen wir noch dorthin?“ Erwartungsvoll blickt Taya zu Aleu. „Und was macht ihn besonders von tagsüber?“ Interessiert schaut Aleu Taya entgegen. „Nachts brennen die Fackeln am Brunnen. Dabei reflektiert das Wasser auf besondere Weise das Licht, da der Brunnen an vielen Stellen unterschiedlich tief ist und zusammen mit den Blüten, welche im Wasser schwimmen, ergibt das ein faszinierendes Bild.“ „Und worauf wartest du dann noch?“ Im gemütlichen Tempo gehen Aleu und Taya nebeneinander her. Je näher sie dem Brunnen kommen, desto verlassener werden die Straßen. Nach etwa einer Viertelstunde erreichen sie den Platz, wo sich der Brunnen befindet. Der Brunnen selbst ist vier Meter breit und sieben Meter lang. Umgeben wird er von fünf Stufen auf jeder Seite. Die Fackeln stehen nicht nur am Rand, sondern auch im Brunnen und besitzen unterschiedliche Größen. Zum Bedauern der Beiden brennt keine einzige Fackel. „Seltsam, die Fackeln brennen eigentlich sonst jede Nacht.“ Verwundert und enttäuscht nähert sich Taya mit Aleu dem Brunnen. Plötzlich beginnt Aleu zu zittern, was Taya nicht entgeht. „Was ist los?“ Die Besorgnis um ihre Freundin ist deutlich herauszuhören. „Ich habe plötzlich ein ungutes Gefühl.“ „Das tut mir jetzt aber nicht leid.“ Die kalte und gehässig klingende Stimme lässt die beiden erschrocken herumfahren. Aus den Schatten der Umgebung lösen sich zwei weibliche Ookamis. Die Größere der beiden trägt eine eisblaue lange Hose und einen eisblauen Pullover. Die andere trägt eine schwarze dreiviertel Hose und einen weinroten Pullover. Eine mit Stacheln besetzte Metallpeitsche ist ihre Waffe. Bei dem Anblick von Kaily tritt Aleu unweigerlich zwei Schritte zurück. Dies veranlasst Taya sich schützend vor Aleu zu positionieren. „Sieh einer an, die Missgeburt lässt sich von einer stinkenden Kitsune beschützen. Aber was soll man auch von einer wie dir sonst erwarten.“ Wütend knurrt Taya die, für sie fremde, Ookami an. „Oh, wie erbärmlich, habe ich dich etwa gekränkt, kleine Ratte.“ Dabei wirft sie Taya einen abschätzigen Blick zu. Am liebsten würde Taya dieser Frau an die Gurgel springen, doch sagen ihre Instinkte, dass sie vorsichtig sein sollte. Darum beschränkt Taya sich auf ein Verstärken ihres Knurrens. Aleu hingegen hat traurig den Kopf gesenkt, haben Kailys Worte sie verletzt. Dass Kaily ihre Freundin nicht anders behandelt, kränkt Aleu zusätzlich. „SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MICH SCHON HERABLASSE, MIT DIR ZU REDEN!“ Erschrocken folgt Aleu Kailys Aufforderung. „Ich hätte es schon damals beenden sollen, wovon mich dein Vater abgehalten hat. Du bist nicht würdig am Leben zu bleiben.“ Tränen laufen nun Aleus Gesicht herab. „Warum Mutter?“ Es war nur ein Flüstern, doch alle Anwesenden konnten es hören. Erschrocken über Aleus Worte, wendet sich Taya zu ihr. //Mutter? Soll das etwa bedeuten, dass Aleu die Narbe von ihr, ihrer eigenen Mutter zugefügt bekommen hat?// Gerade als Taya wieder zu den beiden Ookami blicken will, bekommt sie einen Schlag mit dem Handrücken einer Faust ins Gesicht, welche sie zu Boden befördert. Nachdem Kaily die Unaufmerksamkeit von Taya ausnutzt, um sie zur Seite zu befördern, legt sich ihre rechte Hand um Aleus Hals. Diese klammert ihre beiden Hände um Kailys, als diese zudrückt. Unfähig sich zu bewegen, breitet Panik sich in Aleus Körper aus, während sie immer schlechter Luft bekommt. Zischend wirft Kaily die nächsten Wörter Aleu entgegen. „Du elendes Halbblut hast nicht das Recht mich so zu nennen. Meine einzige Tochter starb vor etlichen Jahren. Ich wünschte du wärst damals an ihrer Stelle krepiert.“ Wütend drückt Kaily fester zu und genießt dabei die Angst und Hilflosigkeit von Aleu. Taya springt auf und will zu Aleu eilen, um ihr zu helfen, doch kaum, dass sie einen Schritt macht, schlingt sich etwas um ihren Hals und zieht sie nach hinten. Schmerzvoll kommt Taya mit dem Rücken auf dem steinigen Boden auf. Aus Reflex hat sie nach dem unbekannten Gegenstand gegriffen, welcher sich um ihren Hals gewickelt hat. Feine Rinnsale von Blut laufen aus den Wunden an ihrem Hals hinab. Ihre Finger haben sich an den Dornen der Peitsche ebenfalls verletzt. „Du solltest dich nicht einmischen Fuchsschlampe.“ Etwas fester zieht Irene an ihrer Peitsche, was Taya dadurch schmerzhaft auf keuchen lässt. Natürlich bleibt Tayas gescheiterter Versuch Aleu zu helfen von Kaily nicht unbemerkt. Mit einer neuen Idee schubst Kaily Aleu Richtung Brunnen. Schützend hält Aleu ihre Arme vor ihren Kopf, mit welchen sie dann auf den Stufen vom Brunnen aufschlägt. Der schmerzvolle Aufschrei lässt Taya erschrocken zusammenzucken. Sich zusammenrollend hustet Aleu stark, während der benötigte Sauerstoff durch ihren schmerzenden Hals strömt. Aleu ignorierend, schenkt Kaily ihre Aufmerksamkeit Irene und Taya. „Lass sie los!“ Verwundert führt Irene Kailys Befehl aus. „Wenn die Kleine unbedingt sterben will, sollten wir ihren Wunsch respektieren.“ Nun breitet sich auf Irenes Lippen ein verstehendes Lächeln aus. Sie würde die nun folgende Darbietung genießen, auch wenn das beutet, dass sie sich auf keinen Fall einmischen darf. Nach dem Taya wieder frei ist, kniet sie auf dem Boden und tastet vorsichtig ihren Hals ab, dabei zuckt sie bei jeder Wunde leicht zusammen. Nun reißt sie einen Streifen vom unteren Teil ihres Shirts ab und wickelt sich diesen um den Hals. Danach wirft sie einen Blick nach Aleu und stellt erleichtert fest, dass sie noch lebt. Noch immer liegt sie auf dem Boden zusammengerollt, aber ihr Körper bewegt sich deutlich. „Was ist nun? Gerade noch wolltest du gegen mich kämpfen und jetzt hockst du auf dem Boden. Wenn du dir es anders überlegt hast, kann ich mich ja wieder der Missgeburt zuwenden.“ Gelangweilt sieht Kaily zu Taya. Wütend richtet sich Taya auf. Ihre Fingernägel lässt sie zu Krallen werden, wodurch ihre Hände zu Klauen werden. Kampfbereit nimmt sie eine Pose ein. Kaily lässt ihre Hand ebenfalls zur Klaue werden, nimmt aber keinerlei Haltung ein. Entschlossen stürmt Taya auf Kaily zu, bei ihr angekommen, schlägt sie nach ihrem Gesicht. Mühelos blockt Kaily den Angriff und schlägt ihrerseits nach Tayas Gesicht. Diese lässt sich nach hinten fallen und tritt dabei nach ihrer Gegnerin. Aber auch dieser Angriff wird geblockt. Mit den Händen vom Boden abstützend macht Taya einen Rückwärtssalto. Gerade als sie mit den Füßen auf dem Boden aufkommt, muss sie mehrere Schläge von Kaily abwehren. So geht das einen Moment hin und her. Beide versuchen mit Schlägen und Tritten ihre Gegnerin zu treffen, doch kann die jeweils andere entweder ausweichen oder diese blocken. Taya ist zwar etwas schneller als Kaily, weswegen sie ihren Angriffen ausweichen kann, dafür besitzt Kaily weitaus mehr Kampferfahrung, wodurch sie die Angriffe vorhersehen und blocken kann. Augenscheinlich scheint keine der beiden für den Moment einen Vorteil zu besitzen. Allerdings macht sich in Taya langsam Unsicherheit breit, da keine ihrer Angriffe durchkommt. Dass Kaily immer noch gelangweilt wirkt, macht das Ganze nicht besser. Erneut versucht Taya ihre Gegnerin mit einem Schlag zu treffen. Diesmal weicht Kaily dem Schlag nicht nur aus, sondern dreht sich mit einer halben Körperrolle an Taya vorbei. Tief versenkt Kaily dabei ihre Krallen in der Seite von Taya. Schmerzvoll schreit Taya auf und stolpert nach vorne. Erschrocken hält sie sich ihre Wunde, dreht sich wieder zu ihrer Kontrahentin. Der gelangweilte Blick von Kaily ist einem kalten und mordlustigen gewichen. Genüsslich leckt sie sich das Blut von ihren Krallen, während sie Tayas Blick erwidert. Langsam wird Taya klar, dass Kaily anscheinend nur mit ihr gespielt hat. Zur der verstärkenden Unsicherheit, mischt sich nun Angst. Allerdings kann Taya Aleu nicht einfach im Stich lassen. Einen Moment der Unachtsamkeit kommt Taya schwer zu stehen, als Kailys Knie sich in Tayas Bauch vergräbt, stöhnt sie auf. Beim Zurücktaumeln kassiert Taya ein Fußkick gegen den Kopf, welcher sie zu Boden befördert. Durch den Treffer benommen, bleibt Taya auf dem Boden liegen. Kaily kennt aber keine Gnade und bombardiert sofort die auf dem Boden Liegende mit Tritten gegen den gesamten Körper. Verzweifelt versucht Taya ihren Kopf mit den Armen zu schützen, während sie bei jedem Treffer schmerzvoll aufschreit. Als Kaily ein leises Wimmern ihres Opfers vernimmt, fängt sie an zu lachen. Für sie gibt es keinen Grund mit ihrer Behandlung aufzuhören, wo es gerade doch so schön wird. Entsetzt über das, was Aleu sieht, richtet sie sich auf und eilt zu Taya. Sie hat zwar keine Ahnung, was sie tun kann, aber weiter tatenlos zusehen schon mal nicht. Nur hat sie die Rechnung ohne Irene gemacht, welche sich Aleu in den Weg stellt. Irene hat das Geschehen mit Freude beobachtet, jedoch Aleu nie aus den Augen gelassen. „Du willst Alpha Kaily doch nicht stören, während sie spielt, oder?“ Besorgt sieht Aleu an Irene vorbei, für den Moment hat Kaily von Taya abgelassen und schaut mit einem unheilvollen Grinsen zu ihrer Tochter. //So ist es recht. Sieh genau hin, was deine Schuld ist.// Kaily kniet sich zu der fast bewusstlosen Taya hinunter. Ihre linke Klaue legt sich um Tayas Hals, die rechte hat sie erhoben und zielt auf das Herz von Taya. Aus halb geöffneten Augen blickt Taya hinauf. „NEIN!“ Irene hält die sich währende Aleu mit festen Griff fest. Egal wie sehr Aleu sich gegen den Griff wehrt, sie kommt nicht frei. Hilflos muss sie mit ansehen, wie Kailys Klaue nach unten rast. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)