Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 22: Nächtliche Gedanken ------------------------------- Inzwischen ist es Abend geworden, den Tag Revue passieren lassend, liegt Aleu auf ihrem Bett. Bis zum Abendbrot hat sie sich mit Laika auf der Couch unterhalten. Sharaku hatte die beiden allein gelassen, sodass sie ungestört reden konnten. So hat Aleu erfahren, dass Laika damals von einem Kitsune, mit dem Namen Logan, gerettet wurde, kurz bevor er dem Hungertod erlegen ist. Von seinem Leben in der Siedlung Capta hat Laika ebenfalls berichtet. Auch, dass er eine Schwertkampfausbildung bei Logan hatte und dass er sogar seine Heiler Ausbildung bei einer alten Kitsune, mit dem Namen Maria, abschließen konnte. Gespannt hat Aleu gelauscht, wie die vergangenen 10 Jahre für ihn waren. Die Zeit ist dabei so schnell vergangen, dass sie sich gewundert hatten, als Sharaku meinte, dass das Abendessen fertig sei. Ein Klopfen an ihrer Tür reißt Aleu aus den Gedanken. „Ja.“ Die Tür wird von Laika geöffnet, welcher ihr Zimmer betritt. Nun setzt Aleu sich auf, so dass ihr Kindheitsfreund sich neben sie setzen kann. „Ich muss sagen, Sharaku kocht wesentlich besser als Logan oder ich.“ Dies lässt Aleu kurz kichern. „Dann kannst du ja noch was lernen.“ Darauf zuckt Laika mit den Schultern. Einen Moment sehen sich beide an. „Wenigstens geht es dir gut.“ Dabei hebt Laika seine rechte Hand. Sanft streichelt er mit dem Rücken seines Zeigefingers über Aleus wunden Hals. „Und das Andere bekommen wir auch noch hin, so wie früher.“ „Jetzt, wo du wieder da bist, bestimmt.“ Mit diesen Worten lehnt sich Aleu an Laika. //Ach Laika, wenn ich das nur wirklich glauben könnte. Wenigstens habe ich dich wieder, mein Laiki.// Mit dem Blick in den Abendhimmel sitzt Sharaku, wie vor einigen Tagen, auf dem Dach. Neben ihm, auf dem Boden, liegt die kleine Schatulle mit dem Geschenk für Taya, welches er von dem gleichen Händler anfertigen ließ, wie das neue Messerset. In Gedanken fährt Sharaku mit einem Finger über das Holz der Schatulle. Was den Inhalt angeht, hatte Merle ihn beraten. Vor zwei Monaten hat sich ihre Beziehung von Freundschaft zu einer geschwisterlichen verändert. Eine kühle Brise lässt Sharaku frösteln, weshalb er die Jacke enger umschließt. //Der Winter naht.// Um sich wieder aufzuwärmen, verstaut Sharaku die Schatulle in seiner Jacke und betritt das Haus. Auf dem Weg zu seinem Zimmer sieht Sharaku, wie Laika gerade in Aleus Zimmer verschwindet. In seinem Zimmer holt Sharaku die Schatulle aus seiner Jacke und legt sie auf dem Nachttisch ab. Die Jacke wirft er nach dem Ausziehen über die Lehne eines Stuhles. Mit dem rechten Arm hinterm Kopf legt sich Sharaku aufs Bett. Diesmal kreisen seine Gedanken zu dem Tag mit dem Aufeinandertreffen mit Kaily. Als er damals den Brunnen erreicht hat und Tayas lebensbedrohliche Lage sah, hatte er Angst, Angst um Taya und Angst sie für immer zu verlieren. Kurz bevor die Ookami den tödlichen Stoß ausführen konnte, hatten ihre goldenen Augen im Mondlicht geglänzt. Zu diesen Augen und dem Aussehen ist ihm nur ein Name eingefallen, der Name der im Buch seiner Mutter vorkam. Er hat es riskiert und diesen Namen geschrien und es hatte geklappt. Nur einen Fingerbreit trennten Kailys Klauen von Tayas Körper. Das Adrenalin schoss in diesem Moment regelrecht durch seinen Körper. Als Kaily zu ihm blickte, konnte er erkennen, wie sie überlegte, die Hauptsache war aber, dass sie von Taya abließ. Sharaku war nicht überrascht, als sie in ihm Ayumis Sohn sah. Dass Kaily versuchte ihn zu provozieren, ignorierte er, warum sie ihn jedoch als Halbblut bezeichnet hat, konnte er sich nicht erklären. Sharakus Kopf wandert zu seinem Nachttisch, in welchem sich das Buch seiner Mutter befindet. //Vielleicht finde ich die Antwort darauf in den Seiten.// Bis jetzt hatte er nur einige Seiten gelesen und andere überflogen oder ausgelassen. Sein Blick wandert wieder zur Schatulle und seine Gedanken damit zurück, wo er stehen geblieben war. In dem Moment, wo die andere Ookami Taya bedrohte und ihn aufforderte sein Katana fallen zu lassen, wusste er, was zu tun war. Natürlich hat er Tayas Kopfschütteln mitbekommen, aber konnte nicht anders. Sharaku war egal, was mit ihm geschehen würde, solange nur Taya nichts weiter geschieht. Der schlimmste Moment war aber, als Kaily Taya dazu zwang, gegen ihn zu kämpfen. Das Entsetzen und die Verzweiflung, welche er in Tayas Augen sehen konnte, verpassten ihm einen gewaltigen Schlag. Egal wie oft Taya nach ihm schlug, ihn verletzte, er konnte nicht gegen sie kämpfen und könnte es zukünftig auch nicht. Niemals würde er Taya in irgendeiner Weise absichtlich verletzen, dafür war sie ihm zu wichtig. Er gestand es sich seit Längerem ein, dass er in die kleine Kitsune verliebt ist. Entschlossen steht Sharaku auf, greift sich die Schatulle und verlässt sein Zimmer. Langsam öffnet Sharaku die Tür zu Tayas Zimmer. Wie erwartet ist es bereits dunkel im Zimmer. Das einzige Licht kommt jetzt vom Flur. Leise betritt Sharaku das Zimmer und geht auf ihren Schreibtisch zu. Dort legt er die Schatulle ab, dreht sich zu Tayas Bett und nähert sich ihr. Bei ihr angekommen setzt er sich zu Taya aufs Bett. Trotz des Absenkens der Matratze, schläft sie weiter. Mit einer Hand streicht Sharaku ihr die Haare von der Stirn, beugt sich zu ihrem Kopf und küsst Taya auf ihre Stirn. Sofort bildet sich ein leichtes Lächeln auf Tayas Lippen, während ihre Wangen leicht erröten. Flüsternd kommen die nächsten Worte über seine Lippen: „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht mögliche tun werde, um dafür zu sorgen, dass du glücklich wirst.“ //Selbst, wenn es mich das Leben kostet.// Vorsichtig steht Sharaku wieder auf und deckt Taya behutsam weiter zu, da die Decke verrutscht ist. //Schlaf gut meine Liebe.// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)