Kann man zwei Menschen lieben? von SilverSerenity ================================================================================ Kapitel 11: Lass mich nicht alleine! ------------------------------------ Lass mich nicht alleine! Usagi hatte das Gefühl über ihren Körper zu schweben, als die Schwestern sie an die Seite zogen. Eine Ewigkeit hatte sie die lange grüne Linie angestarrt, ehe sie panisch geschrieen hatte. Die Schwestern und der junge Arzt waren mit einem Defibrillator ins Zimmer gestürmt. Über das Rauschen des Blutes in ihren Ohren hörte Usagi die Anweisungen des Arztes. Seit zehn Minuten sah die junge Prinzessin das gleiche Bild. "Laden auf einszwanzig, alle weg!" Leblos zuckte der Körper der dunklen Schönheit unter den Stromschlägen zusammen, um dann regungslos auf das Bett zu fallen. Usagis Körper bebte und ihre Augen fixierten das unwirkliche Geschehen. "Laden auf zweihundert, alle weg!" Übelkeit übermannte Usagi, als auch dieser Versuch erfolglos blieb. Das war nicht ihre Setsuna, die da lag. Das Alles musste ein Alptraum sein und Usagi konnte nicht daraus erwachen. Betäubt schritt sie auf den Arzt zu, als dieser die Arme sinken ließ und sprach: "Zeitpunkt des Todes..." "NEIN!", brüllte Usagi und wollte sich an dem jungen Mann vorbei schieben. Dieser versuchte die blonde Frau festhalten und setzte mit sanften Ton an: "Es tut mir..." "NEIN! SIE IST NICHT TOD!", brüllte Usagi ihn an und riss sich aus dem Griff des Arztes. Ihre blaue Augen fixierten den leblosen Körper ihrer Geliebten. Der Atem der Mondprinzessin beschleunigte sich unkontroliert schnell. Ein unerträglicher Schmerz zerriss ihr Herz. Mit dem lauten Schrei wurde der Raum von einem leuchtenden Silber überflutet. Das gleißende Licht erfüllte den Raum, suchte sich seinen Weg durch die Flure und die kleinen Fenster. Innerhalb von Sekunden erhellte das Licht die aufkommende Abenddämmerung. Haruka und Michiru wurden von dem Licht in ihrem Hotelzimmer geblendet. Die beiden Frauen schauten sich nur für eine Sekunde an und sprachen zeitgleich: "Usagi!" Hastig rannten sie aus ihrem Zimmer und trafen auf die anderen Kriegerinnen. "Setsuna, es muss etwas passiert sein!", sprach Rei panisch, als sie den Flur hinab rannte. Die Priesterin war fast schneller als Haruka. Das Licht um sie herum ließ nicht nach. Es erhellte das ganze Viertel und blendete schmerzhaft in den Augen der Freundinnen. "Das ist das Licht des Silberkristalls!", sprach Minako die Befürchtung aller aus. Der Arzt und die Schwestern wurden von einer Schockwelle erfasst und gegen die Zimmerwand geschleudert. Usagi bekam von diesen Ereignissen nichts mit. Mit trüben Augen blickte sie auf die tote Setsuna. Die junge Frau bemerkte nicht, wie das Licht den Raum auflöste und wie ihr Körper zu schweben begann. Das Herz der jungen Frau war von Schmerz vernebelt. Eine silberne Träne suchte sich ihren Weg. Draußen warf sich Haruka erneut an diesem Tag gegen eine unüberwindbare Tür. Die Druckwelle hielt den Raum von allem und jedem geschlossen. Entsetzt schauten die Freundinnen zu, wie sich die silberne Träne langsam kristallisierte. Usagi fixierte die kleine silberne Kugel und hob ihre Hände. Das Licht umschloss ihren Körper und die junge Frau verwandelte sich in die Prinzessin des Mondes. Abwesend blickte Serenity in das silberne Licht. Plötzlich befand sich die junge Prinzessin nicht mehr im Krankenzimmer. Sie hörte nicht mehr das Schlagen gegen die Tür, sie sah auch nicht mehr Setsuna. Stattdessen blickte sie in traurige blaue Augen. Mit einer tiefen Traurigkeit lächelte Königin Serenity ihre Tochter an. "Mein kleines Mädchen!", flüsterte sie. Verwirrt schaute sich Serenity um: "Wo ist Setsuna?" Die jung gebliebene Königin seufzte: "Sie ist ..." "Nein ist sie nicht! Das akzeptiere ich nicht!", weinte Serenity. In ihren Händen schwebte der kleine silberne Kristall. Die kleine zerbrechlich wirkende Kugel, die eine so grenzenlose Macht besaß. Plötzlich blickte sie von der kleinen Kugel zu ihrer Mutter. "Kann ich sie retten?", fragte Serenity hoffnungsvoll. Die Augen ihrer Mutter ruhten eine Weile auf ihr. Dann sprach Königin Serenity: "Ja meine kleine Serenity, du kannst sie retten. Aber du musst ihn dafür zerteilen. Mit der einen Hälfte kannst du sie beleben und die andere Hälfte brauchst du." Serenity starrte mit großen Augen auf die kleine Kristallkugel, welche verspielt leuchtete. "Was passiert, wenn ich ihn zerteile?", fragte Serenity leise. "Sie wird leben und du wirst leben. Aber Serenity, du gibst deine Unsterblichkeit auf. Ihr werdet ein menschliches Leben leben, altern und sterben." Mit einem glücklichen Lächeln schaute Serenity in die Augen ihrer Mutter und sprach: "Ich werde es tun, es ist das was ich will, was mein Herz will. Was ich schon immer wollte. Ich will nur ihre Usagi sein." Als ihre Mutter sie traurig anlächelte, flüsterte Serenity fragend: "Wenn ich den Silberkristall zerstöre, dann sehe ich dich nie wieder oder?" Königin Serenity nickte und sprach: "Ich liebe dich mein Kind und will das du glücklich bist, ich will das Pluto glücklich ist. Ich werde immer bei dir sein!" Die Mädchen konnten von dem Geschehen nichts sehen. Für sie erschien es so, als schwebe Serenity regungslos mit dem Silberkristall in der Hand. Angsterfüllt versuchten sie dir Tür zu öffnen, als Serenity plötzlich ihren Kopf hob. Gebannt schauten sie ihrer Prinzessin zu. "Was tut sie?", fragte Ami panisch, als die Mondprinzessin den Kristall über ihren Kopf hob. Eine Weile passierte nichts, doch dann zersprang die leuchtende Kristallkugel, zum Entsetzten aller Frauen, in zwei Hälften. Beide Hälften schwebten eine Weile über der jungen Prinzessin. Plötzlich rasten sie in zwei Richtungen. Die eine Hälfte drang in Setsunas Körper, die andere in den schwebenden Körper der Prinzessin. Kaum waren die beiden Hälften verschwunden, verschwand auch das helle gleißende Licht. Der Halbmond auf der Stirn der Prinzessin verblasste. Als Haruka endlich die Tür öffnen konnte, fiel Usagis Körper leblos zu Boden. Rei war als erstes bei ihrer Freundin und suchte fieberhaft nach einem Puls. Es schien Ewig zu dauern, als sie endlich das leichte Pochen ertastete. "Sie lebt!", rief Rei in dem Augenblick als das Piepen der Nulllinie wieder einsetzte. Das warme Nichts in dem sich Setsunas Seele befand wurde von einem noch wärmeren Gefühl umhüllt. Die junge Frau konnte ihren Herzschlag spüren. Irritiert öffnete Setsuna ihre Augen. Warum fühlte sie wieder ihren Körper? "Bin ich nicht Tod?", hauchte fragend sie in das silberne Licht. "Nein bist du nicht!", vernahm Setsuna die vertraute helle Stimme. Überrascht wandte sich die Kriegerin der Zeit um. Zärtliche blaue Augen lächelten sie an. "Usagi, was ist passiert?" Die Prinzessin schüttelte den Kopf: "Ich bin nicht, Usagi. Sie hat den Silberkristall zerstört und damit ihr früheres Leben gelöst." Entsetzt schaute Setsuna in die tiefen blauen Augen. Es waren die Augen, die sie immer geliebt hatte. Serenity kam auf Setsuna zu und betrachtete sie. "Ich bin die Hälfte, die jetzt in dir lebt. Du wirst, wie Usagi, ein sterbliches Leben führen. Ihr werdet altern und sterben...", lächelte die Prinzessin und deutete dabei auf die Brust der Dunkelhaarigen. Nachdenklich legte die Mondprinzessin eine Hand auf Setsunas Wange. "Ich wünschte du hättest es mir damals schon gesagt. Ich hätte mich in dich verliebt, Sailor Pluto." Bevor Setsuna antworten konnte, küsste sie die Mondprinzessin zärtlich auf den Mund. Als sich die Lippen der Beiden berührten löste sich die junge Prinzessin auf. "Leb wohl, meine Wächterin!" Benommen öffnete Setsuna ihre Augen. Kaum Schaute sie in die ozeanblauen Augen, wurde Setsuna stürmisch umarmt. Weinend krallte sich Michiru an die Dunkelhaarige und schluchzte: "Du dumme Kuh, warum tust du uns das an?" "Tut mir leid!", hauchte Setsuna kraftlos und versuchte ihre Kräfte zu sammeln. Als sie endlich ihren Körper spürte, versuchte Setsuna aufzustehen. Es gelang ihr nicht, weil Michiru sie immer noch fest umklammerte und schluchzte. "Michiru, bitte lass mich aufstehen!", murmelte Setsuna und versuchte erneut ihre Kräfte zu sammeln. "Tut mir leid!", schluchzte Michiru und lehnte sich nach hinten. "Wo.. wo ist Usagi?", fragte Setsuna plötzlich und Angst überflutete ihren Körper. "Ich bin hier!", hörte sie die Stimme ihres Engels. Unter großer Kraftanstrengung setzte sich die einsame Kriegerin auf und blickte in die vertrauten blauen Augen. Wie immer lächelten und strahlten sie. "Usagi...", hauchte Setsuna und versuchte aufzustehen. Usagi hatte ihre Lebenskraft schneller gefunden und kroch zu Setsuna herüber. Schweigend beobachteten die jungen Frauen ihre beiden Freundinnen. Eine Ewigkeit schauten sich Setsuna und Usagi tief in die Augen. "Du hast mich gerettet!", beendete Setsuna das Schweigen. Usagi schüttelte ihren Kopf und flüsterte: "Nein, du hast mich gerettet! Ich wollte immer ein ganz normales Mädchen sein. Ich möchte nichts anderes sein, als deine Usagi. Setsuna verzog weinend ihren Mund und versucht zu lächeln. Zitternd hob sie ihre Hände und umschloss das Gesicht ihres Engels. "Ich liebe dich so sehr!", flüsterte Setsuna glücklich. Usagi lachte weinend auf und nickte. Vorsichtig legte sie beide Hände auf die warmen Wangen ihrer Freundin und nährte sich den kirschroten Lippen. Kurz bevor sie sich berührten hauchte Usagi: "Und ich liebe dich! Niemand wird mich jemals wieder von dir trennen, niemand!" Beide Frauen versanken in dem innigen Kuss und niemand im Raum sprach ein Wort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)