Unangenehmer Frauenarztbesuch!? von horo_koi (Dramione, Blainy) ================================================================================ Kapitel 1: Unangenehmer Frauenarztbesuch!? (Blainy) --------------------------------------------------- Genervt von sich selber tigerte die rothaarige Weasley durch die Gänge des St. Mungos. Sie hasste diese halb jährlichen Untersuchungen beim Frauenarzt zutiefst. Noch nie hatte sie sich irgendwie wohl fühlen können. Jedes mal, sobald ihr Termin zur Vorsorgeuntersuchung anstand, standen ihre Hormone Kopf und alles in ihr drin sträubte sich dagegen, dort hinzugehen. Sie wusste nicht woran es lag, sie wusste nur, dass es so war, auch wenn sie das Glück hatte von einer Frau untersucht zu werden. Doch heute... ausgerechnet heute, wo sie auch noch Geburtstag hatte, musste ihre verdammte Frauenärztin krank sein und sie zu jemand wild fremden, der sie Untersuchen würde. Das alles nur, damit sie ihren dummen Trank bekam, um nicht Gefahr zu laufen, schwanger zu werden. Es war zum Haare raufen. Zudem dauerte ihr das alles viel zu lang und die Schwester am Empfang, die ihre Daten aufgenommen hatte, hatte sie schon mehrfach genervt angesehen und ihr bedeutet, sich endlich zu setzen. Das schlimme daran jedoch war nicht die Vertretung an sich. Damit wäre sie vielleicht noch klar gekommen, aber als die Schwester sagte, dass der Dr. bald für sie da wäre, hätte sie am liebsten sofort wieder die Flucht ergriffen. Ein Arzt... Ein Mann, würde sie Untersuchen. Sie hatte nichts gegen Männer... überhaupt nicht. Sie liebte sie sogar, seitdem mit Harry Schluss war und sie tun und lassen konnte, was sie wollte und für richtig hielt. Dennoch, machte sie die Tatsache von einem solchen genaustens betrachtet und abgetastet zu werden, mehr als nervös. Wenn sie doch nur nicht diesen verfluchten trank bräuchte und ihre dumme Heilerin sich nicht ihren Arm gebrochen hätte, als sie mit ihren verdammten Pferden unterwegs war, denn so viel hatte sie von der Sprechstunden Hilfe erfahren können. Auch wenn sie es nur ungern zugab, aber so aufgeschlossen und unkompliziert sie sonst auch war, so verschlossener und komplizierter war sie, wenn es um Ärzte ging. Es musste wohl ein über Überbleibsel des Krieges sein. Eine Phobie gegen Heiler... denn Heiler brachten den Tod mit sich. An ihnen klebten die Seelen der verstorbenen, die sich nach Erlösung sehnten und gehofft hatten, weiter zu leben, aber es trotz Heiler nicht geschafft hatten. Sie hasste es. Es machte ihr Angst, dass sie diese Seelen wie kalte Schauer spüren konnte. „Miss Weasley...!“ Aufgeschreckt durch ihren Namen zuckte sie zusammen und wirbelte herum. „W-was?“ „Sie sind dran, knurrte die Schwester sie wütend an. Scheinbar hatte sie mehrfach versucht sie anzusprechen, was dennoch kein Grund war, sie so ungehobelt an zu pampem. „Das könnte man auch Freundlicher sagen.“, meinte sie nur in die Richtung der Empfangs Tusse, die es sicherlich mehrfach am Tag mit ihrem Chef trieb und straffte ihre Schultern. Ihre Tasche, welche um ihren Arm hing, drückte sie leicht an sich und krallte ihre Finger in den Gurt der Tasche. Die Nervosität stieg von Sekunde zu Sekunde, in der sie den Flur entlang ging und dem Behandlungszimmer näher kam. Noch immer stand die letzte Patientin in der Tür und schien mit dem Arzt zu flirten. Neugierig dadurch, was für ein Arzt sie erwarten würde, blieb sie vor der Frau stehen und musterte sie von oben bis unten. Ihre Schwarzen Haare waren offen und leicht durcheinander. Ihr Lippenstift war rot und am Rand leicht verschmiert, wenn man genauer hin sah. Die Bluse der Frau stand einen Knopf zu weit offen, wie sie fand und der enge Bleistiftrock, den sie trug, schien viel zu kurz zu sein. Wahrscheinlich war da dran herum gezaubert worden. Augen verdrehend und es endlich hinter sich bringen wollend räusperte sie sich einmal, und starrte die Schwarzhaarige vor sich genervt an. „Könnte ich dann bitte? Ich habe noch mehr Termine. Wenn sie so interessiert an den Arzt sind, dann kommen sie doch gleich morgen wieder, weil sie die Pille danach verschrieben bekommen wollen.“, knurrte sie die Frau vor sich an, welche nicht älter als sie selber schien, wenn nicht sogar noch jünger als sie selber und das sollte schon etwas bedeuten, immerhin war sie selber gerade mal Dreiundzwanzig. Es nervte sie, dass sie noch immer nicht hier weg kam, sondern von dieser Tusse ohne Niveau aufgehalten wurde. Abwartend tippte sie immer wieder mit ihrem Fuß auf und starrte sie abwartend an, doch die Schwarzhaarige ignorierte sie gekonnt. „Nerven sie nicht. Sie sind ja gleich dran und lassen sie ja ihre Finger von ihm.“ Empört sah sie die aufgeplusterte Tusse vor sich an und konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte man so dreist sein? „Sie...“, begann sie, doch wurde sie unterbrochen, als sie die Stimme des Arztes aus dem Zimmer heraus hörte. „Madeleine, ich sagte dir schon, du musst nun wirklich gehen. Wir sehen uns in einem halben Jahr.“ Wütend schnaubte die Schwarzhaarige vor ihr noch einmal, bevor sie ihr den Rücken zu kehrte und verschwand. „Nicht gerade sehr Damenhaft.“, murrte sie abfällig, bevor sie das Zimmer betrat und endlich die Tür hinter sich schloss. Ihr Blick glitt durch den Raum, der nicht anders aussah, wie die Räumlichkeiten, die sie von einem Frauenarzt eben gewohnt war. Der Schreibtisch war auf der Rechten Seite und stand vor einer verzauberten Fensterfront, durch die man zwar hinaus, aber nicht hinein sehen konnte. Auf der linken Seite dagegen befand sich ein Vorhang, hinter dem man sich frei machen konnte. Und direkt daneben dann der Stuhl, auf den jede Frau gehen musste. Genau hinter dem Stuhl, befand sich eine anrichte mit eingelassenem Waschbecken, wenn sie das richtig sah. Seufzend sah sie sich erneut um und bemerkte erst dann den Arzt, der sie gleich nackt sehen würde. Überrascht hielt sie die Luft an, als sie den Mann vor sich erkannte. Auch wenn er keine der alten Hogwarts Roben sondern einen Arzt Kittel trug, erkannte sie seine feinen Gesichtszüge und seine funkelnden schwarzen Augen sofort. „Nie im Leben...“, begann sie ungläubig, bevor sie ihn ansprach, um sicher zu gehen, dass sie ihn wirklich kannte. „Zabini?“ Warum hatte sie nur nicht den Namen geachtet, als man ihn ihr am Telefon gesagt hatte? Aber sie wusste es. Sie wusste, warum sie nicht darauf geachtet hatte. Es hatte sie schon nervös genug gemacht, dass sie überhaupt zu einen anderen Arzt geschickt wurde. So hatte sie sich keineswegs darauf konzentrieren können, wie der Name gelautet hatte. Bei Merlin... Sie hatte ja sogar bei dem Datum und der Uhrzeit nochmal nachfragen müssen, damit sie wenigstens die wusste. Kopf schüttelnd musterte sie den hoch gewachsenen Dunkelhäutigen, der vor ihr stand. Nie im Leben würde sie sich von ihm Untersuchen lassen. Auf keinen Fall! Trotzig reckte sie ihr Kinn in die Höhe und starrte ihn unnachgiebig an. „Was ist Weasley? Hat es dir die Sprache verschlagen? Komm rein und mach dich frei, Madeleine hat mich gerade genug Zeit gekostet. Bring es einfach hinter dich und wir sind schnell durch.“, murrte er missgelaunt, während er sich von ihr ab wand. „Du hast mit ihr geschlafen... Hier in diesem Zimmer, wahrscheinlich sogar, während sie auf diesem Stuhl lag. Sicher werde ich mich nicht darauf setzen und schon gar nicht, werde ich mich von dir Untersuchen lassen.“ Genervt fuhr der Schwarzhaarige wieder zu ihr herum. Sie konnte sehen, wie er resigniert seufzte und sich erschöpft gegen seinen Schreibtisch lehnte. Sich durch die Haare streichend sah er wieder zu ihr hinüber und musterte sie. „Ich habe nicht mit ihr geschlafen... nie! Ich schlafe generell nicht mit Patientinnen.“, murrte er in ihre Richtung, sodass sie sich zusammen reißen musste, nicht spöttisch auf zu lachen. „Ach nein? Offene Bluse, viel zu kurzer Rock, verschmierter Lippenstift und zerzauste Haare, zudem Lippenstift Reste an deinem Kragen.... Brauchst du noch mehr gegen Argumente um die Wahrheit zu sagen? Keine Sorge, ich verpetze euch schon nicht an deine anderen Patientinnen.“, erwiderte sie spöttisch und schnaubte einmal missbilligend. Wollte er ihr wirklich weiß machen, dass er sie nicht angefasst hatte? Dass er es nicht mit so einer billig, willigen getrieben hatte? Kopf schüttelnd stand sie mit verschränkten Armen vor ihm und musterte ihn weiterhin. „Merlin, glaub was du willst, aber wie du mitbekommen hast, bin ich nicht gerade abschreckend auf Frauen. Sie kommt so gut wie jede Woche hier her und jedes mal, versucht sie sich flirtend an mich ran zu machen. Der verschmierte Lippenstift kam daher, dass sie versuchte verführerisch auszusehen, als sie ihren Finger an ihre Lippen legte und lasziv zu mir auf sah. Da sie mir dann, um mir näher zu kommen, den Kragen richten wollte, kam der Lippenstift Rest so dort ran. Die zerzausten Haare.... tja... das kam wohl davon, das sie so tat, als würde ich sie allein schon scharf machen, wenn sie sich auf den Stuhl setzte und ich sie aufforderte ihre Beine hoch zu legen und sich entspannt zurückzulegen. Der offene Knopf und der zu kurze Rock, waren schon da, als sie herein spaziert kam.“ Nachdenklich sah sie ihn während seiner Ausführungen an. Sie musste schon zugeben, dass es sich wirklich plausibel anhörte und durchaus so gewesen sein könnte, denn er sah immerhin nicht ein bisschen danach aus, auch nur in geringster Weise ins Schwitzen geraten zu sein. „Okay, nehmen wir an, ich glaube dir und würde mich von dir untersuchen lassen. Du stehst unter Schweigepflicht oder? Du darfst niemanden erzählen, dass ich hier war. Weder Malfoy noch sonst irgendwem?“ „Nein. Ich würde es niemandem erzählen. Das hier ist mein Beruf. Draco hat sich schon oft genug, während meines Studiums darüber lustig gemacht und anzügliche Witze gerissen. Ich nehme meinen Job ernst und dazu gehört auch die Schweigepflicht und Anonymität meiner Patientinnen.“, meinte er ruhig, wobei er sie kurz nachdenklich ansah, bevor er leicht grinste. „Wobei ich sagen muss, dass mich die Frauen sehr gern als ihren Arzt in der Öffentlichkeit präsentieren und mir somit genug Patienten beschaffen.“ Augen rollend wand sie ihren Blick von ihm ab und sah sich stattdessen in seinem Büro um. „Ist es für dich denn gar nicht seltsam, dass ich nun vor dir stehe? Eine Ehemalige Gryffindor und irgendwie eine Feindin von dir?“ Erneut wand sie ihren Blick zu ihm und musterte seine Erscheinung. Seine Haare waren leicht zerzaust, aber sie wusste von früher, dass er sie immer gern so trug. Sein Gesicht spiegelte die Ruhe wider, mit der er ihr begegnete und seine schwarzen Augen leuchteten leicht auf, wenn das Licht, dass durch das Fenster schien, sich in ihnen reflektierte. Sein weißer Kittel stach deutlich hervor und ließ seine dunkle Haut nur noch dunkler erscheinen. Auch das schwarze Hemd, was er unter seinem Kittel trug, unterstrich diesen Kontrast. Seine weiße Hose jedoch, passte sich perfekt seinem Kittel an. Sie seufzte leicht, als sie mit ihren Beobachtungen fertig war. Schon damals war er mehr als attraktiv für sie und bei Merlin, sie musste den Frauen da draußen wirklich recht geben. Er sah nicht nur heiß aus, auch hatte er die Schule mit ausgezeichneten Noten bestanden, war Single, ein Faktum, dass sie aus einer der vielen Klatsch Zeitungen hatte, und war ein angesehener Arzt. Auch, wenn er ein Frauenarzt war. „Hmm... Es ist vielleicht etwas Merkwürdig für dich, doch für mich nicht. Wie gesagt, es ist mein Job und es ist nichts Besonderes, egal wer es ist. Wobei ich sagen muss, dass es bei dir vielleicht nicht nur ein Job ist.“, grinste er sie nun wie damals an. Er und Malfoy hatten schon immer ein Abzeichen für das anzüglichste Grinsen verdient gehabt. Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und sah in die schwarzen Iriden ihres Gegenübers. „Wie soll ich das bitte verstehen?“ „Na ja, ich hab damals mal auf dich gestanden. Da wäre es natürlich ein Highlight, dir mal so nah zu kommen.“ Überrascht stoppte sie ihren Atem und starrte ihn einige Sekunden einfach nur an. „Du... Was?“ Sein Grinsen verschwand jedoch keine Sekunde, als er sich mit seinen Händen vom Tisch, an dem er gelehnt hatte, abstieß und auf sie zu schritt. „Du hast mich verstanden. Ich habe auf dich gestanden. Du warst heiß... Verboten, gutaussehend, schlagkräftig, in vielerlei Hinsicht sogar und loyal. Zudem sind verliebte Frauen immer anziehend auf Männer. Doch heute... Du bist nicht verliebt und du bist auch nicht mehr mit Potter zusammen, hab ich recht?“ Ertappt sah sie ihm in die Augen, doch brachte sie kein einziges Wort über ihre Lippen. Was sollte sie auch groß sagen? Dass er recht hatte? Dass sie nicht mehr mit Harry zusammen war, weil ihr einfach etwas gefehlt hatte? Nein! Ganz sicher würde sie ihm dies nicht sagen. Schmunzelnd beobachtete er die junge Frau vor sich. Zu seinem erstaunen musste er feststellen, dass sie noch viel schöner geworden war, als er sie in Erinnerung hatte. Sie seufzte auf, als sie bemerkte, dass er sie musterte. „Okay, ja. Harry und ich haben uns getrennt. Und nein, ich werde dir sicher nicht erzählen, wieso weshalb warum... Also komm gar nicht erst auf die Idee mich das zu fragen. Im übrigen, würde ich nun gern meine Behandlung hinter mich bringen, damit ich so schnell wie möglich wieder hier weg komme.“ Unsicher sah sie sich erneut in dem Raum um und schon allein der Gedanke, auf diesem Stuhl zu liegen, machte sie ungemein nervös. „Okay. Wenn du anfangen willst, dass mach dich frei und leg dich hin.“, antwortete er ihr in Arzt Manier und ging sich seine Handschuhe anziehen, um sich vorzubereiten. Unsicher trat sie hinter den Vorhang, den sie zuvor gesehen hatte und legte langsam ihre Sachen soweit ab, die sie nun nicht brauchen würde. Noch einmal tief durch atmend, schritt sie auf den Stuhl zu und versuchte tunlichst, einen Blick zu ihm zu ignorieren. Als sie sich setzte, sah sie, wie er sich langsam auf seinem Hocker zu ihr herum drehte und ihr in die Augen sah. „Bist du bereit?“, kam die Frage erneut, bevor er ihr sagte, wie sie sich hinzulegen hatte und das sie sich keine Sorgen machen sollte. Um sie zu entspannen, begann er sie über ihre letzten Jahre auszufragen und erzählte ihr von einigen Missgeschicken im Studium, wie er zum Beispiel einmal am Abend trinken war und an nächsten Tag eine Untersuchung hatte, um solche Untersuchungen zu üben, als er sich übergeben musste und die Frau empört sein Behandlungszimmer verlassen hatte. Ohne das sie es mit bekam, war die Untersuchung auch schon vorbei und er streifte sich die Handschuhe wieder ab, die er auch sogleich in den Müll warf und sein Besteck auf einen Teller legte, der im nächsten Moment verschwand. Lächelnd sah sie ihn an und musste feststellen, dass es ihr wirklich weniger unangenehm war, als sie gedacht hatte und vor allem, ging es wirklich einfacher und ohne diese Panik, die sie sonst verspürte, als bei ihrem eigentlichen Frauenarzt. Doch ihr Stolz verbot ihr, ihn zu fragen, ob er sie auch weiterhin immer Untersuchen würde. „So, dann sind wir wohl durch. Wie erwartet, ist alles in bester Ordnung und auch schwanger scheinst du nicht zu sein. Das ist wohl ein Grund zum Gratulieren, wenn du mit Potter auseinander bist.“, grinste er sie an und stand von seinem Hocker wieder auf, um ihr vom Stuhl zu helfen, sodass sie sich wieder anziehen konnte. „Danke. Es war wirklich.... angenehmer, als ich dachte.“, antwortete sie ihm, während er sie hinter dem Vorhang, hinter welchem sie wieder verschwunden war, nicht mehr sehen konnte. Immerhin sollte er nicht ihre rosigen Wangen sehen, die sich Rötlich verfärbt hatten. Als sie fertig angezogen war, entspannte sie sich merklich und ließ ihre Schultern erst zweimal kreisen, um ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Irgendwie verstand sie von Minute zu Minute immer mehr, warum die Frauen hier in ihn verliebt waren und ihn gerade zu vergötterten. Sie selber fühlte sich ja immer mehr von ihm angezogen. Verdammt! „Ginerva?“ Verwirrt blinzelte sie den Schwarzhaarigen vor sich an. „Was?“ „Ich habe gefragt, ob die heute Abend schon etwas vor hast, oder ob du sich vielleicht mit mir treffen würdest, damit wir darüber reden können, ob ich dich in meiner Praxis noch unter gebracht bekomme.“ Erneut blinzelte sie irritiert und musste erst einmal die Worte verdauen, die er ihr gerade gesagt hatte. Er wollte mit ihr ausgehen? Sich mit ihr Treffen? Etwa nur, wegen diesem lächerlichen Grund? „Nein. Entweder wir treffen uns unverbindlich, oder gar nicht. Ich werde mich sicher nicht mit dir treffen, nur um einen Platz in deiner Praxis zu bekommen.“, murrte sie und merkte nur langsam, was sie gesagt hatte, als sie sein Grinsen sehen konnte, welches sich über seine vollen Lippen schlich. „Gut Ginerva.“, fing er an und kam ihr näher, sodass sie sich zurück lehnte, um etwas von ihm weg zu kommen. Dieser Versuch ging jedoch gehörig schief, als sie eine Wand in ihrem Rücken spürte. Wo diese her kam, konnte sie sich allerdings nicht erklären, denn eben hatte sie noch fast in der Mitte des Zimmers gestanden. „Dann haben wir also ein Date. Keine Sorge... wenn es gut läuft, dann wirst du die einzige sein, die ich noch untersuchen werde.“, schmunzelte er mit sich zufrieden und musterte sie erneut von oben bis unten. „Heute Abend um 8 Uhr im Restaurant zum alten Kessel in der Winkelgasse. Ich werde vor dem Restaurant auf dich warten.“ Kapitel 2: Unangenehmer Frauenarztbesuch!? (Dramione) ----------------------------------------------------- Gelangweilt blätterte sie die nächste Seite ihres Magazins durch, welches sie sich vom Tisch des Wartezimmers genommen hatte. Jetzt wartete sie genau wie Ginny zuvor darauf, dass sie an der Reihe war. Beim Frauenarzt. Sie hatte jedoch weniger Panik davor, als Ginny. Wusste sie doch genaustens, was geschehen darf und was nicht. Dennoch blieb seit ihrem letzten Gespräch mit Ginny, welches sie vor zwei Wochen über dieses Thema geführt hatten, ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend zurück. Es war nicht so, dass sie Angst hatte vor dem was kam. Es war viel mehr die Tatsache, dass sie ebenso wie Ginny wechseln musste, da ihr bisheriger Arzt in Rente ging und somit alle Patienten aufteilte. Sie wusste zwar, wo sie hin kam, denn es war eben so im Mungos, wie zuvor, doch hoffte sie Inständig, dass sie nicht wie Ginny zuvor schon Blaise bekommen würde. Zwar hatte die Rothaarige schon einige male ein Date mit dem gutaussehenden Schwarzhaarigen, dennoch würde es ihr komisch vorkommen, wenn er nun auch ihr Arzt wäre. Zudem es für ihre beste Freundin sicherlich auch nicht gerade toll wäre, wenn ihr Freund, mit dem sie seit zwei Tagen zusammen war, sie untersuchen würde. Doch jegliche Fragerei gegenüber dem Dunkelhäutigen hatte keine Klarheit gebracht. Er hatte ihr schlicht weg nicht sagen wollen, wer ihr neuer Arzt werden würde. Seufzend legte sie die Zeitschrift wieder auf den Tisch und besah sich den Warteraum genauer. Überall saßen hibbelige Jugendliche und Frauen in ihrem Alter, welche scheinbar direkt zu Blaise wollten. Auch sah sie eine Schwarzhaarige, welche Perfekt auf Ginny's Beschreibung passte. Ob sie die Frau war, welche sie meinte? Diese Madeleine? „Hermione Granger!“, ertönte dann auch schon die Stimme der Schwester, die ansagte, wer als nächste dran sein würde. Sie sah genauso genervt aus, wie Ginny es gemeint hatte. Schmunzelnd musste sie an den ausführlichen und detailreichen Bericht ihrer Freundin denken, welchen sie ihr gegeben hatte. Es war schon erstaunlich wie lebhaft sie immer wieder erzählen konnte und alles berichtete. Aber das musste sie auch können, wenn sie die Quidditch Spiele der Welt moderierte. Gemächlichen Schrittes ging sie auf das Zimmer zu, vor dem die Schwester mit verschränkten Armen stand und auf sie wartete. Ein wissendes und freches Grinsen schliss sich auf ihre Lippen, als sie diese, bei der Frau angekommen, öffnete. „Guten Tag. Entschuldigen sie ich war wohl etwas in Gedanken. Aber ich möchte ihnen schöne Grüße von Ginny Weasley bestellen. Einer rothaarigen Freundin von mir, die vor circa drei Wochen bei ihnen war.“, lächelte sie hinterlistig, wobei ihre Augen einen amüsierten Glanz annahmen. Wut schnaubend wand sich die Sprechstundenhilfe wieder ihrem Schreibtisch und meckerte leise vor sich her. Kopf schüttelnd und grinsend ging sie bei bester Laune in den Raum des Arztes, dem sie nun ihr vertrauen schenken würde. Als sie den Raum betrat, hörte sie nur die Stimme des Arztes, welcher gerade den Raum zu einer Hintertür verließ und ihr sagte, sie solle sich schon frei machen. Ihm hinterher sehend, zuckte sie nur mit den Schultern und begann sich zu entkleiden, wobei sie ihre Sachen säuberlich zusammen gelegt auf den Stuhl legte, bei dem sie sich umzuziehen hatte. Die Räumlichkeiten waren ihr schon vertraut, da sie in diesen schon mit ihrem früheren Arzt war und sich somit nicht umgewöhnen musste. Ein Vorteil für all diejenigen, die sonst nur Angst vor Veränderungen hatten. Zum Glück hatte sie jedoch früh die Angst vor Veränderungen überwunden uns hatte ihr Leben eigenständig meistern können. Langsam zog sie sich noch das letzte bisschen Stoff aus, bevor sie sich ihr Handtuch nahm und es sich um ihre Hüften wickelte. Sofort komplett freizügig wollte sie nicht vor ihrem neuen Arzt stehen, den sie noch nicht kannte. „So, dann wollen wir mal.“, hörte sie auch schon die Stimme von zuvor und wusste, dass er wieder ins Zimmer gekommen war. Noch immer stand sie hinter dem Vorhang, welcher sie verdeckte, bevor sie hervor trat, das Handtuch festhaltend. Lächelnd sah sie zu dem älteren Mann, welcher jedoch nicht allein im Raum stand. Es war ihr alter Arzt, jedoch stand neben diesem ein hochgewachsener blonder Mann, welcher nicht einfach nur blond war, sondern eindeutig Malfoy blond. Das hatte ihr noch gefehlt. Erst bekam Ginny Zabini und jetzt sie Malfoy? Merlin, wenn das Ron und Harry wüssten, die würden ihr raten, nie wieder zu einem Gynäkologen zu gehen, genau so, wie sie es bei Ginny getan hatten. „Merlin.“, hauchte sie leise, könnte es sich einfach nicht verkneifen, biss sich jedoch im nächsten Moment schon auf die Lippe. „Miss Granger, darf ich vorstellen? Das ist Mister Malfoy. Ihr neuer behandelnder Arzt. Ich begleite ihn noch in der nächsten Zeit, bei den anstehenden Untersuchungen, damit die Damen sich an ihn gewöhnen können, jedoch jemanden hinter sich haben, dem sie Jahrelang vertraut haben.“ Hart schluckte sie, als ihr Blick von Mr. Bonham zu Malfoy glitt, welcher sie mit einem Neutralen lächeln ansah, welches sie noch nie bei ihm gesehen hatte. „Ich... Also. Wir kennen uns.“, brachte sie leicht hervor. Ihr Blick klebte förmlich an dem Blonden, welcher sie noch kurz musterte und ihr zu nickte, bevor er sich um wand und nach seinen Handschuhen Griff, welche er sich wohl zurechtgelegt hatte, bevor er den Raum verlassen hatte. „Oh wirklich? Das ist ja wundervoll! Wissen Sie Hermione, Mister Malfoy war vor einigen Tagen noch sehr nervös, was das Untersuchen anging. Er bat mich dabei zu sein um auch das Vertrauen zu stärken. Ich bin mir sicher, wenn sie sich beide kennen, wird es ja kein Problem sein, dass ich sie allein lasse.“, lächelte sie der alte Mann an, welcher genau spürte, dass zwischen ihnen eine gewisse Spannung herrschte. Geschockt sah sie ihrem Arzt hinterher, welcher den Raum verließ und sie mit Malfoy zurück ließ. War es jetzt eigentlich Mode unter den Hogwarts Absolventen ihres Jahrgangs als Frauenarzt im Mungos Karriere zu machen? Krampfhaft hielt sie sich an ihrem Handtuch fest, welches noch immer um ihre Hüften geschlungen war. „Miss Granger.“, sagte er ruhig, während er sich zu ihr um drehte und sie musterte. „Wenn sie sich vielleicht setzen würden. Ich würde dann gern mit der Untersuchung beginnen. Oder haben sie irgendwelche Bedenken, die sie mir zuvor noch mitteilen möchten?“, fragte er ruhig, als ob sie sich zum ersten Mal sehen würden. „Ich... Merlin, das ist so absurd.“, brachte sie nur heraus und schüttelte ihren Kopf ungläubig. Das kann doch alles nicht wahr sein. Erst Ginny und Blaise und nun wir beide.“ Ein ungläubiges lächeln hatte sich auf ihren Lippen breit gemacht und sie wusste, dass alles musste ein wirklich mieser Scherz sein. Doch andererseits wusste sie auch, dass es einfach kein Scherz sein konnte.“Miss Granger?“, fragte er deshalb nochmals. Seufzend sah sie ihn an. Das konnte einfach nicht sein. „Draco... Rede nicht so mit mir.Tu nicht so, als würden wir uns nicht kennen.“, versuchte sie es ihm auszureden. Es nervte sie ungemein, dass er sich so verhielt. „Draco Malfoy. Bitte. Lass es uns einfach hinter uns bringen okay“, fragte sie ihn hoffnungsvoll. Sie wusste, würde sie einen anderen Arzt wollen, müsste sie sich auf einiges gefasst machen, weswegen sie die paar male, die sie Malfoy sehen würde schon überstehen könnte. „Wie du willst Granger. Dann setz dich mal, damit ich meine Arbeit machen kann. Mit einem kribbeln im Bauch atmete sie tief durch, bevor sie zu ihm ging, ihr Handtuch von ihren Hüften nahm und es auf den Stuhl legte, auf den sie sich gleich darauf setzte. Es war ihr unangenehm, so vor ihm zu liegen, doch war es eigentlich reine Routine und er würde schon wissen, was er tat, wenn sie so an Dr. Bonham dachte, der dem Blonden vertraute. Und sie vertraute ihrem alten Arzt einfach. Er hatte sicher seine Finger mit ihm Spiel, als es um seine Nachfolge ging. „Versuch an etwas Angenehmes zu denken, damit du nicht so verkrampft bist. Du musst dir echt keine Gedanken machen. Ich bin wahrscheinlich professioneller als Blaise es ist.“, versuchte er sie zu beruhigen, da sie deutlich etwas zitterte. Allerdings war es kaum zu übersehen, dass sie sich einfach nicht entspannen konnte und er es mit seinen Worten nur noch schlimmer machte. Seufzend sah er ihr in die Augen, dessen Blick sie gegen Decke gewandt hatte. „Granger... Es ist mein Job Frauen zu untersuchen. Ich gehe weder mit ihnen aus, noch pflege ich sexuelle Konfrontationen mit meinen Patienten.“ Überrascht ob seiner Worte, sah sie wieder zu ihm und schmunzelte leicht. Genau das hatte sie sich soeben noch durch den Kopf gehen lassen, um sich wirklich zu beruhigen und sie musste sagen, es klappte. Sie wusste, dass er nie etwas Sexuelles mit ihr eingehen würde, was sie durchaus beruhigte. Dennoch würde sie ihn wohl auch in ihrer Freizeit des Öfteren wieder sehen müssen, wenn Ginny weiterhin mit dem Schwarzhaarigen zusammen bleiben würde. „Okay. Du hast ja recht. Zwar könnte es etwas komisch werden, wenn wir uns dank Ginny und Blaise auch in der Freizeit sehen, aber ich denke, das sind zwei unterschiedliche Stufen.“, hauchte sie leicht, bevor sie sich langsam entspannte und er seiner Arbeit nachgehen konnte. Komischerweise, konnte sie sich genauso darauf einlassen, wie bei Mr. Bonham, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen. Befreit stieg sie nach der Untersuchung wieder vom Stuhl und zog sich an, bevor sie sich nochmal an seinen Schreibtisch setzte und ihn anlächelte. Sie war ihm dankbar dafür, dass er so gut mit dieser Sache umging und sie beide nicht in ein peinliches Schweigen verfallen mussten. Wobei sie sich sicher war, dass dem Blonden sicherlich nichts peinlich gewesen wäre. „Also, es ist alles in bester Ordnung. Den Trank bekommst du genau so wie immer, da wird sich nichts andern und der Abstand der Untersuchungen wird wohl ebenfalls gleich bleiben.“, sagte er ihr und hob seinen Blick von seinen Aufzeichnungen. „Ich nehme an, du bist Single?“, wechselte er dann jedoch das Thema. Überrascht starrte sie ihn an, hatte es doch gewusst. Er konnte eben nicht einfach professionell sein. „Was ich dich jetzt frage, hat nichts hier mitzutun Granger. Ich wollte dir eigentlich vorher schon Schreiben, da wusste ich nur noch nicht, dass du meine Patientin bist. Ich wollte dich bitten, mit mir zu einem Ball zu gehen. Blaise wird mit Ginny dort auftauchen und er meinte, dass Ginny dich sowieso mitschleifen will, daher hatte ich Gedacht, dass wir, wenn wir schon in nächster Zeit öfter miteinander zu tun haben, eben so dort auftauchen könnten und uns besser kennen lernen.“ Überrascht weiteten sich ihre Augen bei seinen Worten, bevor sie leicht schmunzelte und anfing zu lachen. „Du bist wirklich nicht von dieser Welt Malfoy.“, lachte sie befreit und lehnte sich in dem Stuhl zurück, in dem sie saß. „Wie war das eben noch, du gehst nicht mit deinen Patientinnen aus?“ „Das war um dich zu beruhigen.“, grinste er ihr leicht entgegen, flirtete mit ihr, wie sie es gerade mit ihm tat. Sie musste ja wirklich zugeben, in diesen Klamotten, sah er wirklich zum Anbeißen aus. Weiß stand ihm ja so viel besser, als seine schwarzen Anzüge zu ihrer gemeinsamen Schulzeit. „Bleibe ich denn die Ausnahme von der Regel?“, fragte sie ihn und biss sich leicht auf ihre Lippe, über sie Sie bis eben noch mit ihrem Finger gestrichen hatte. „Kommt drauf an.“ „Auf was?“ „Darauf, ob mir der Abend gefällt und wir uns wirklich so gut verstehen, wie es die anderen beiden denken.“ „Dann bin ich also nur eingeladen, weil Ginny und Blaise meinen, dass wir uns gut verstehen könnten.“ „So in etwa.“, räumte er ein, wobei das Gespräch für ihn beendet zu sein schien, da er sich im nächsten Moment erhob und einmal um den Tisch herum ging, um sie gegen die Kante zu lehnen und sie gelassen anzusehen. „Also? Was sagst du?“ „Ich sage..“, begann sie und stand währenddessen auf, um sich direkt vor ihm wieder zu finden. „Ja.“ Noch einmal blickte sie auf die Tür, welche sie soeben hinter sich geschlossen hatte und konnte es einfach nicht fassen. War das wirklich so passiert, wie sie es nun im Gedächtnis hatte? Würde Malfoy nun wirklich ihr Arzt sein und hatten sie sich tatsächlich verabredet? Für einen Ärzteball, auf dem sie zusammen erscheinen würden? Hatte sie mit ihm geflirtet, als würde er der erste Mann sein, den sie nach Jahren wieder an sich heran ließ und nach dem sie Sie verzehrte, wie nach keinem anderen? Kopf schüttelnd und schmunzelnd verließ sie nach einem kurzen „Auf Wiedersehen!“ den Warteraum um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Ein angenehmes Kribbeln stellte sich in ihrem Bauch ein, sodass sie nur eines annehmen konnte. Sie freute sich auf das Treffen mit dem blonden Malfoy spross. Zuhause angekommen machte sie es sich auf ihrem Sessel bequem und las ihr Buch weiter, welches sie noch angefangen zu liegen hatte. Er hatte sie vorgewarnt, bevor sie sein Untersuchungszimmer verlassen hatte, dass die Rothaarige sich sicherlich bei ihr melden würde, da diese wusste, dass er vor hatte Hermione an diesem Tag zu fragen. Sie konnte sich schon vorstellen, dass sie sich spätestens am Abend bei ihr melden würde um sie auszufragen, wie sie das alles finden würde. Sie ahnte schon, worauf das alles hinaus laufen würde. Lächelnd las sie, bis Ginny sich bei ihr meldete. Kapitel 3: Unangenehmer Frauenarztbesuch!? (End) ------------------------------------------------ Kopf schüttelnd saß sie in dem kleinen Restaurant, in dem sie sich mit ihrer besten Freundin verabredet hatte. Sie wollten sich seit ewiger Zeit einmal wieder allein treffen, da bei den letzten malen immer wieder jemand dabei war, um genau zu sein, waren ihre Männer bei ihnen, mit denen sie nun seit Wochen zusammen waren und kaum ein Tag verging, an dem sie eben nicht die Zeit mit ihnen genossen. Doch an diesem Tag sollte es anders werden. Sie hatten sich vorgenommen, einmal wieder einen Tag, ganz ohne Blaise und Draco zu verbringen. Es klang noch immer komisch für die ehemalige Gryffindor, den blonden Arzt als ihren Freund zu bezeichnen, doch machte ihr Herz immer wieder einen Hüpfer, wenn sie nur an ihn dachte. Überrascht hatte sie nach dem Ball Abend feststellen müssen, dass sie sich wirklich gut mit ihm verstehen konnte und sie musste ihm zu gute halten, dass er sich bei ihr entschuldigt hatte. Zwar nicht auf die typische Art und Weise, indem er ihr sagte, dass ihm seine Taten von damals leid taten, doch dafür zählten die zuvorkommenden Gesten und die kleinen Anmerkungen um so mehr, die er ihr gegeben hatte. Sie war überrascht gewesen und hatte die kleine verzauberte Rose, die er ihr gereicht hatte, atemlos angestarrt, bevor er sie ihr leicht in ihren Haaren befestigt und schmunzelnd ihren Gesichtsausdruck kommentiert hatte. Eigentlich hatte sie ihm für die Bemerkung böse sein wollen, doch die Geste mit der Rose hatte sie zu sehr überwältigt. Dabei hätte sie den Slytherin niemals so Romantisch eingeschätzt. „Mach den Mund zu Granger, man könnte sonst noch denken, dass das, das erste Mal war, dass dir ein Mann eine Rose überreicht hat.“, hatte er sie geneckt. Ein lächeln huschte bei der Erinnerung über ihre Lippen. Seit dem Abend hatte er ihr genau zwanzig Tage später einen wunderschönen Strauß weißer Rosen zukommen lassen. Für jeden Tag seit diesem Abend, eine Rose. Der Strauß stand, dank einem speziellen frisch halte Zauber immer noch wie am ersten Tag auf ihrem Nachttisch neben ihrem Bett, wo sie ihn jeden Morgen und jeden Abend begutachten konnte. Mittlerweile waren sie schon ein Monat zusammen und sie war überrascht, dass er ihren Wunsch, noch keinen Sex zu haben, hingenommen hatte. Meistens verbrachten sie die Nächte zusammen in ihrer oder seiner Wohnung und es kam nur selten vor, dass sie mal getrennt schliefen. Dies war nur, wenn sie sich einmal Stritten und das kam bisher nur drei mal vor, was noch überraschender war. Natürlich hatten sie sich schon öfter gestritten, doch diese drei male, waren beide Seiten beleidigend geworden, weswegen die Gryffindor es vorgezogen hatte, lieber allein die Nacht zu verbringen. Dennoch hatte sie schnell merken müssen, dass ihr seine Nähe fehlte. Sie vermisste seine Wärme und seine Umarmung, in der sie einschlief und am Morgen entspannt und glücklich aufwachen konnte. Er hatte ihr Herz so schnell erobert, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Seufzend war sie eines Morgens aufgewacht und an ihn gedacht, sich gefragt, was er gerade machte. Wie gern hätte sie auch jetzt wieder gewusst, was er gerade tat, wo er war, ob er schlief oder wach war. Sie wusste. Dass er frei hatte und ausschlafen wollte, während sie sich mit Ginny traf. Das war auch der Grund, weswegen sie in dieser Nacht alleine war. Sich gewünscht hätte, ihn bei sich zu haben. Doch sie waren sich einig gewesen, denn er hatte am Abend zuvor mit Blaise feiern gehen wollen. „Hermione!“, kreischte Ginny, welche gerade das Café betreten hatte und stürmisch auf sie zu kam. Lachend stand sie von ihrem Platz auf und umarmte ihre beste Freundin erst einmal zur Begrüßung. Ginny lachte herzlich und erdrückte sie halb, bevor sie von ihr abließ und sich auf den gegenüberliegenden Stuhl fallen lies. „Und? Erzähl schon, wann war Draco gestern Abend bzw. die Nacht zuhause?“ Verwirrt sah sie die Rothaarige an, welcher sie keine wirkliche Antwort auf die Frage geben konnte. „Ich... hab keine Ahnung. Warum fragst du?“ „Wie du hast keine Ahnung?“ „Na ja, Draco hat nicht bei mir geschlafen. Da er feiern wollte und ich früh aufstehen, um mich mit dir zu treffen, hatten wir ausgemacht, dass dann jeder für sich in seiner Wohnung schlafen würde.“, antwortete sie unbehaglich. Es wunderte sie, dass Ginny so aufgedreht danach fragte. Hatte sie etwas verpasst? War etwas geschehen, von dem sie nun nichts wusste? „Ach so... lass mich raten, diese Vernunft Idee kam doch sicherlich von dir und Blondi hat einfach nur zugestimmt, nachdem er gemerkt hat, dass eine Diskussion um das Thema bei dir nicht viel bringen würde.“ Schnaufend drehte sie ihren Kopf von ihrer besten Freundin weg und murmelte nur leise, dass es sie nicht angehen würde, wie es zu dieser Entscheidung gekommen war. „Aber sag, warum fragst du wann Draco zuhause war? Ist etwas gewesen? Hat Blaise vielleicht irgendetwas gesagt?“ Leichte Unsicherheit trat in ihren Blick, den sie auf die Rothaarige gefesselt hatte. Ginny jedoch schien sie nur unverständlich anzusehen, bevor es klick machte und sie verstand warum die Brünette so reagierte. Sie hatte Angst. Angst davor, doch noch heraus finden zu müssen, dass Draco mit dem kein Sex nicht klar kam und sich mit einer anderen vergnügte. Dass er sie am Abend zuvor betrogen hatte und von Blaise nachfragen sollte, wann der Blonde zuhause angekommen war. Wahrscheinlich würde dieser es dann sogar noch lustig finden, wenn er heraus finden würde, dass sein bester Freund die Nacht allein verbracht hatte. Ein Schauer jagte über ihren Körper. Die Vorstellung, er hatte etwas mit einer anderen, während sie zusammen waren, grauste sie. Sie hatte sowieso immer im Kopf, dass er vielleicht untreu sein könnte. Wer wusste schon, ob er nicht doch bei eine seiner Patientinnen schwach wurde, wenn sie ihn an flirtete. Wie hielt Ginny das ganze nur aus? Sie hatte Blaise sogar mit der Schwarzhaarigen Tusse gesehen und wusste, dass diese noch immer in der Praxis ein und aus ging. „Hermione? Ist alles klar bei dir?“, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Überfordert strich sie sich durch ihre Haare und versuchte sich an einem Lächeln, welches ihr jedoch gänzlich misslang. „Weißt du Ginny ich.. Draco und ich haben noch nicht miteinander geschlafen. Ich wollte es nach unser Vergangenheit einfach nicht so schnell gehen lassen und er hat es auch zugestimmt, fand es okay. Aber ich bin jedes mal so unsicher. Ich frage mich immer, was er macht wenn ich nicht dabei bin. Schläft er vielleicht mit irgendwelchen Frauen, die er untersucht? Oder hat er auf der Party gestern eine kennen gelernt, die er einfach mal abgeschleppt hat?“, fragte sie ihre beste Freundin, welche sie nur ungläubig ansah und beruhigend ihre Hand in ihre nahm. „Hey, es ist doch alles okay. Die Zweifel sind doch normal, wenn man wie ihr erst einmal alles langsam angehen wollt, du aber dennoch im Kopf hast, wie sein Ruf früher war. Ich habe so auch bei Blaise gedacht, als wir anfangs zusammen kamen, aber wie du weißt, waren wir ziemlich schnell mit unserer Beziehung, weswegen ich ihm da etwas mehr vertrauen kann. Vielleicht sollten du und Draco auch diesen Schritt gehen. Weißt du, wenn du dich auf ihn einlässt und ihr eine Nacht zusammen verbringt, dann kann so etwas noch mehr Vertrauen aufbauen.“, riet sie der Brünetten, welche sie nur traurig ansah. „Ich weiß aber nicht, ob das Reichen wird. Was ist, wenn er mich nicht mehr will, wenn er erst einmal mit mir geschlafen hat? Du kennst seinen Ruf Ginny.“ „Vielleicht solltest du endlich aufhören an die alten Zeiten zu denken und daran glauben, dass auch ich anders sein kann.“, erklang plötzlich die Stimme ihres Freundes hinter sich. Erschrocken zuckte sie zusammen und wand sich zu ihm um, starrte ihn unablässig an, bevor sie langsam aufstand und einen Schritt auf ihn zu ging. „Wie...viel hast du gehört?“, fragte sie vorsichtig und schluckte den Klos in ihrem Hals hinunter, welcher sich bei seinem Anblick gebildet hatte. „Ich würde sagen, so ab der Stelle, dass du nicht weißt was ich tue, wenn du nicht dabei bist.“ Erneut zuckte sie leicht zusammen, ob seines scharfen Tonfalls. Sie liebte ihn. Egal wie er es angestellt hatte, dass sie ihm so verfallen war. Doch nun war das alles gerade nicht von Bedeutung, denn er hatte mitbekommen, dass sie ihm eventuelle untreue unterstellte und sich Gedanken machte, dass er sie nur fürs Bett wollte, bevor er sie wieder abschießen würde. Sich nicht anders zu helfen wissend, versuchte sie von dem Thema wieder abzulenken und sprach ihn stattdessen auf etwas anderes an. „Was machst du hier eigentlich?“ Sie hoffte, dass sie ihn damit genug ablenken würde. „Ernsthaft Granger? Du lenkst vom Thema ab? Wer hätte je gedacht, dass sich die große Hermione Granger nur so zu helfen weiß. Aber um deine Frage zu beantworten, hier.“, knurrte er und zog einen riesigen Strauß roter Rosen hinter seinem Rücken hervor. „Heute haben wir uns vor einem Monat so richtig kennen gelernt, falls du es vergessen hast. Aber scheinbar bedeutet dir das alles nichts.“, murrte er noch zur Erklärung, drückte ihr den Strauß Rosen in den Arm und drehte sich zum Gehen. Seine Augen hatten sie wütend und verletzt an gefunkelt, bevor er sich auf den Weg zum Ausgang machte. Irritiert und verletzt von seinen Worten, sah sie die Rosen in ihren Armen an. Genau einunddreißig Rosen. Ein Monat. Er hatte wirklich daran gedacht und ihr eine Überraschung machen wollen. Tränen stiegen in ihre Augen, bevor sie schnell durch den Laden lief und hinter ihm, das Café verließ in dem sie sich mit Ginny getroffen hatte. Dass sie ihre beste Freundin nun einfach hatte dort sitzen lassen, war ihr einfach nicht mehr in die Gedanken gekommen. „Draco! Warte bitte!“, rief sie ihm nach und zu ihrer Erleichterung blieb er an Ort und Stelle stehen, wo er gerade noch gelaufen war. Nur langsam drehte er sich zu ihr um und funkelte sie noch immer wütend an. „Was willst du Granger?“, knurrte er ungehalten. Das Zittern seiner Hände entging ihr jedoch, als sie sich um seinen Hals warf und ihn fest an sich drückte. „Draco... Es tut mir leid. Ich will nicht an dir zweifeln. Ich...“, begann sie, unterbrach sich jedoch wieder. Was sollte sie ihm auch sagen? Das er ihre Knie weich werden ließ, wenn er sie nur ansah und das sie sich zurück halten musste, nicht jedes mal über ihn her zu fallen? Dass sie nur nicht mit ihm schlief, weil sie angst hatte, er würde sie dann wieder verlassen und sie mit gebrochenen Herzen so sitzen lassen, wie er es bei den Mädchen zu Hogwartszeiten getan hatte? „Du misstraust mir.“, beendete er für ihr den Satz und drückte sie wieder von sich. „Nein das... das ist nicht wahr Draco. Ich habe nur Angst.“ „Angst? Sag mir Granger, wovor hast du Angst? Habe ich dir in unserer Beziehung je Grund gegeben, angst zu haben?“, fauchte er wütend und löste sich schließlich gänzlich von ihr. Erneut stritten sie sich und sie wusste, dass wenn sie nicht gleich sagen würde, was los war, er einfach davon apparieren würde. „Ich habe Angst Draco. Ich weiß, dass ich die Vergangenheit vergessen soll, doch das geht einfach nicht so leicht. Jedes mal kommt mir wieder in den Kopf, dass du vielleicht nur mit mir spielen könntest. Mich nachdem du dein ziel erreicht hättest, fallen lassen würdest. Es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen, ob du wirklich so treu bist, wie du es mir bis jetzt gesagt und gezeigt hast. Dein Beruf ist da nicht all zu förderlich. Ich weiß, dass oft genug irgendwelche Mädchen zu dir und Blaise kommen um sich untersuchen zu lassen.“ „Merlin.“, knurrte er angestrengt, nachdem er ihr zugehört hatte. „Weißt du was? Ich habe meine Patienten gewechselt. Ich kümmere mich außer um dich, nur noch um Frauen, die vierzig und älter sind. Blaise und ich wollten euch damit überraschen.“ Geschockt weitete sie ihre Augen und starrte ihn an, ließ die Hand mit den Rosen sinken und starrte auf den Boden, gegen den ihr Blick gesunken war. Er hatte also gewusst, dass es ihr etwas aus machen würde. Und er hatte ihr zuliebe seine Patienten gewechselt und aussortiert. Erneute Tränen erschwerten ihre Sicht, bevor sie leise aufschluchzte und ihre freie Hand auf ihren Mund legte. Unweigerlich fragte sie sich, was er noch alles tun musste, um ihm vollkommen zu vertrauen. Sie war wirklich dumm. „Hermione.“, sprach er sie ruhig an und hob mit seiner Hand ihr Kinn an, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich liebe dich Draco.“, schluchzte sie leise, traute sich jedoch nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Hermione. Sieh mich an.“, sprach er ruhig und wartete geduldig, bis sie sich traute ihn wieder anzusehen. „Ich liebe dich Draco.“, schluchzte sie erneut, bevor sie seine Arme um sich spürte und an ihn gedrückt wurde. „Shh..., beruhige dich wieder. Ich bleibe bei dir Granger. Aber du solltest mir langsam vertrauen. Ich war weder zu Schulzeiten so, wie es mein Ruf sagte, noch bin ich jetzt so. Ich hatte in der Schule nicht einmal Zeit mich so auszutoben, wie es die Gerüchte besagten. Jetzt hör auf zu heulen. Sonst verlasse ich dich doch noch, weil du mich verdammt schlecht da stehen lässt.“, grummelte er leise, während er sich um sah. Es war zwar noch verdammt früh, doch in der Zaubererwelt waren die meisten so früh unterwegs. „Na, die beiden können wohl wirklich nicht ohne Drama was?“, fragte der hochgewachsene Schwarzhaarige seine Freundin, welche neben ihm stand und sich gegen ihn lehnte. „Sieht ganz so aus. Dabei hätte ich wirklich damit gerechnet, dass es gestern Abend endlich mit den beiden geklappt hatte und diese ganze Angst von Hermione abfallen würde.“ „Tja, sie scheinen nicht so zu sein wie wir. Ich hätte auch nie gedacht, Hermione Granger einmal Tränen vergießen zu sehen.“, antwortete er leise und strich leicht über ihre Taille, um die er seinen Arm gelegt hatte. „Na ja, bei uns ging es auch nur so schnell, weil wir uns gestritten haben und die Leidenschaft einfach zu groß zwischen uns war.“ „Willst du mir damit sagen, dass du mich genauso hättest warten lassen wie sie?“ Ungläubig sah er zu der Rothaarigen hinab, welche mindestens einen Kopf kleiner war als er selber. Immer wieder musste er feststellen, dass sie zwar kleiner als er war, ihm jedoch um nichts nach stand und ihm immer wieder die Fassung raubte. Sie war eben die perfekte Ergänzung zu ihm. Grinsend drehte er sie zu sich herum und legte seine Arme um sie, bevor er sich zu ihr hinab beugte und sie zärtlich küsste. „Nein. Ich bin anders als Hermione. Ich mache schneller das, was mir Spaß macht. Auch wenn ich damit mal auf die Nase falle, lerne ich doch daraus. Hermione geht da pragmatischer vor. Sie tut nichts, von dem sie nicht gänzlich überzeugt ist. Noch ein Grund, weswegen es nach der Schule nicht weiter mit ihr und meinen Bruder geklappt hat.“, schmunzelte sie, bevor sie nochmals ihre Lippen auf die seinen legte. Nachdem sie sich wieder voneinander lösten und zu ihren beiden Freunden sahen, mit denen sie nun gemeinsam Frühstücken wollten, sahen sie nur noch, wie sie sich in einem Strudel auflösten und davon apparierten. „Hmm... Ich würde sagen, sie gehen jetzt den Punkt Vertrauen und Treue an, was denkst du?“, lachte Ginny, welche die Hand ihres Freundes ergriff und zu ihm hinauf sah. „Ja.“, grinste er eben so breit wie sie. „Vielleicht sollten wir auch noch etwas daran arbeiten. Was hältst du davon? Frühstück im Bett und nebenbei etwas an unserer Beziehung arbeiten?“, fragte er sie und kam nicht umhin, sie unglaublich verführerisch zu finden. „Klingt fantastisch~“, antwortete sie ihm noch, bevor sie sich bereit machte, mit ihm zu apparieren. „Sag, hat Draco recht und ihr habt die Patienten wirklich so ändern können?“ „Ja, hat er. Ich war Madeleine einfach leid und außerdem... habe ich meine Traumfrau gefunden.“, grinste er noch, bevor er sie in den Strudel des Apparieres zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)