Hinterm Horizont von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Zwei wie wir -------------------- Der beginnende Herbst färbte langsam die Blätter der Bäume bunt. Spielerisch wehte der Wind durch die Äste der großen Buche mitten im Park und löste ein paar Blätter von ihren Ästen. Im Schutz des Baumes standen sich zwei junge Menschen gegenüber. Die erste, ein Mädchen im zarten Alter von 7 Jahren, sah ihren besten Freund traurig an. Der Junge wiederum stand ihr wie versteinert gegenüber. Absolute Stille herrschte, unterbrochen von einer simplen Frage. „Warum?“ „Meine Mama hat eine neue Arbeit angenommen…“, flüsterte das Mädchen und unterdrückte die dicken Tränen, die sich schon in ihren Augenwinkeln gebildet haben, „… in Ägypten.“ „Und das konntest du mir nicht eher sagen?“, so langsam machte sich Wut in dem Jungen breit, „So ein Umzug geht doch nicht von heut auf morgen. Wie lang wusstest du schon davon?“ „Zwei Wochen.“ Nun konnte sie es sich doch nicht mehr verkneifen und ließ ihren Tränen freien Lauf: „ Glaubst du es ist so einfach für mich? Ich soll mit meiner Familie nach Ägypten zurück und alle meine Freunde hier zurücklassen? Dich zurücklassen! Wir sind doch die besten Freunde-haben so viel durchgemacht.“ „Und so viel Spaß gehabt“, sagte der Junge. Er schwieg kurz. „Ich kann dich nicht gehen lassen. So eine Freundin wie dich finde ich nie wieder!“ Das Mädchen ging nun auf ihr Gegenüber zu und nahm ihn fest in den Arm: „ Ich hasse es tschüss sagen zu müssen.“ „Kannst du nicht doch hier bleiben?“ Auf diese Frage überlegte sie kurz. Oft hatte sie ihre Mutter gefragt, ob sie nicht hier bleiben könnte- bei ihren Freunden. Bei irgendjemandem hätte sie bestimmt eine Unterkunft gefunden. Doch ihre Mutter hatte diese Diskussion immer sofort verwehrt. Für sie war es klar, dass ihre Tochter, genauso wie ihr Sohn, sie nach Ägypten begleiten würden. „Ich habe versucht auf sie einzureden. Aber es geht kein Weg ran. Morgen in der Früh geht das Flugzeug“. Plötzlich klingelte das Telefon. Das Mädchen erschrak leicht, ehe es in ihrer Jackentasche nach ihrem Handy suchte und abnahm: „Ja? ........ ok.“ Sie packte ihr Handy wieder zurück in ihre Jackentasche und sah ihren Freund an: „Es war meine Mama- sie möchte das sich langsam nach Hause komme und meine Sachen weiter zusammenpacke.“ „Dann heißt das also Abschied nehmen?“, fragte der Junge traurig. „Es sieht wohl danach aus.“ „Und werden wir uns wiedersehen?“ Das Mädchen lächelte leicht: „Definitiv. Egal wie lang es dauert. Zwei wie wir… die können sich nicht verlieren!“ Sie hakten ihre kleinen Finger ineinander, grinsten sich breit an und sagten: „Versprochen!“ Ein letztes Mal umarmten sie sich noch, ehe sie sich schweren Herzens trennen mussten. So liefen sie getrennten Weges nach Hause mit einem Versprechen, sich nie aus den Gedanken zu verlieren. Die ersten Wochen und Monate hielten die beiden regen Kontakt. Doch mit der Zeit und den unterschiedlichen Lebenswegen ließ dieser letztendlich nach bis er komplett abbrach. Wie es dazu kam, konnte keiner von beiden richtig erklären… ________________________________________________________________________________________________ Ein kurzer und knapper Prolog, der erstmal nur einen Einlick schaffen sollte. Ich hoffe es hat euer Interesse geweckt :). LG Mana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)