Die Auswahl von SummerBreeze (Der Bruder des Königs) ================================================================================ Kapitel 6: Verzweifelte Flucht ------------------------------ Hey meine Lieben, diesmal habe ich euch nicht so lange warten lassen. Ich konnte es selbst nicht erwarten dieses Kapitel zu Ende zu schreiben :) Ich hoffe es gefällt euch genauso gut, wie das Letzte. Danke nochmals für die ganzen lieben Kommentare. Ich habe mich wirklich sehr gefreut. Hinterlasst mir doch auch diesmal eure Meinung. Bin schon gespannt, was ihr von den Verlauf der Geschichte haltet :) xoxo Wer erinnert sich nicht an die Gute-Nacht-Geschichten aus seiner Kindheit? Da passt Aschenputtel der Schuh, der Frosch wird zum Prinzen und Dornröschen wach geküsst. Es war einmal... und dann lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende. Märchen - der Stoff aus dem die Träume sind. Das Problem ist nur, dass Märchen nicht wahr werden. Das passiert nur bei den anderen Geschichten, denen die mit düsteren, stürmischen Nächten beginnen und schlimm enden. Es sind die Alpträume, die anscheinend immer wahr werden. Dem der sich die Redewendung: “...sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ einfallen ließ, sollte man kräftig in den Arsch treten. „Danke, dass du zu Naruto nichts gesagt hast.“, flüsterte meine Zofe fast schon, als wir alleine auf meinem Zimmer waren. „Wo ist Ino?“, ignorierte ich die Dunkelhaarige und machte mir inzwischen Sorgen um meine andere Zofe. „Ihr geht es gut! Sie wird bestimmt gleich hier sein!“ „Woher willst du das so genau wissen? Es werden bei diesen Aufständen ständig Menschen verletzt. Was macht dich so sicher, dass es Ino doch nicht erwischt hat?“, fuhr ich Hinata aufgebracht an. Dieser ganze Tag kam mir absurd vor. Das Mädchen, was jetzt vor mir stand hatte nichts mit dem Mädchen von heute Morgen gemein. Das alles konnte doch nur ein schlechter Witz sein. „Sa-sakura, vertrau mir!“ „Wie soll ich dir denn Vertrauen? Du bist eine Spionin und hast mich die ganze Zeit angelogen. Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich glauben soll!“, schrie ich Hinata noch lauter an und bekam meine Stimme einfach nicht in den Griff. „Pssst … man hört euch bis draußen hin!“, öffnete sich die Tür und meine blonde Zofe betrat das Zimmer. „Du hast es ihr erzählt?“, sprach Ino Hinata nun gezielt an. „Sie hatte mich und Neji reden hören. Ich hatte keine andere Wahl.“ „Nicht du auch noch?“, seufzte ich erschöpft, doch war mehr als erleichtert darüber die Blonde wohlauf zu sehen. „Sakura… bitte, Sie müssen uns vertrauen. Wir haben nichts Böses im Sinn!“, kam Ino auf mich zu und lächelte mich sanft an. „Dann erklärt es mir!“, beruhigte ich mich ein wenig und setzte mich auf mein Bett. Meine Beine taten mir unglaublich weh. „Hinata und ich verfolgen kein böses Ziel, wir sind nur hier, um Proben von dem Gift zu entnehmen, dass Fugaku in das Trinkwasser von Helios einführt. Durch die Proben können wir ein Gegengift herstellen.“ „Kommst du auch ursprünglich aus Helios?“ „Nein, ich bin hier in Selene geboren, jedoch lebten meine Familie und ich genau an der Grenze zu Helios‘ Mauern.“ „Wie kommt es dann, dass du Hinata zur Seite stehst, wieso bist du hier?“, verstand ich nicht den Zusammenhang von Ino’s Erzählung. Das alles ergab für mich einfach keinen Sinn. „Ino lebte mit ihrer Familie an der Grenze, genau an der Mauer zwischen Helios und Selene. Dort lernte sie auch Sai kennen, einen Soldat meines Volkes, der damit beauftragt war die Mauern zu überwachen.“, erklärte Hinata und schaute Ino mit Bedacht an. „Vor etwa einem Jahr hatte Fugaku einen Bombenanschlag veranlasst, jedoch nicht auf Helios sondern auf die Grenze von Selene. Dabei sind viele Menschen, die an der Grenze ihr Heim hatten, gestorben, wie auch Ino’s Familie. Ino war zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite der Grenze … Sie war bei Sai. Fugaku ließ es so aussehen, als sei Helios der Übeltäter dieses Anschlags und marschierte daraufhin in unser Land ein. Natürlich waren wir auf so etwas nicht vorbereitet gewesen, als die Wachen von Helios fielen, wurde auch Ino entdeckt, um sie zu schützen, so dass sie nicht als Verräterin dasteht, gab Sai zu sie entführt zu haben.“, erzählte die Dunkelhaarige und griff nach Ino’s Hand, die mit leerem Blick zu Boden starrte. Eine seltsame Übelkeit machte sich in mir breit. Das alles war viel zu viel für meinen Körper. „Sie haben Sai getötet.“, flüsterte Ino nun und sprach meine Befürchtung aus. Ich wollte Ino in den Arm nehmen, ihr etwas Aufmunterndes sagen, doch ich war unfähig auch nur zu Blinzeln. Wie konnten Menschen sich gegenseitig nur solch Grausamkeiten antun? Wie konnte ich jahrelang unwissend in einem Land leben, dass von solch einem erbarmungslosen König regiert wurde? Mein Magen verkrampfte sich, während kalte Schauer meinen Körper durchzuckten. Hastig erhob ich mich von meinem Bett und stürmte aus dem Zimmer. Sobald die Tür hinter mir zufiel, begann ich zu rennen. So schnell ich konnte. Vergessen waren die Beinschmerzen. Ich fühlte mich, als würden die Wände des Palastes mich erdrücken, als würde ich hier drinnen nie wieder zu Atem kommen. Meine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen, während ich die aufsteigenden Tränen in meinen Augen kaum mehr unterdrücken konnte. Ich musste hier raus! Sofort! Endlich erreichte ich die Tür zur Terrasse, ehe ich plötzlich laute Stimmen vernahm und anhielt. „Wieso rastest du so aus? Ich will doch nur kurz nach ihr schauen!“, erklärte Itachi aufgeregt. „Ich bin doch nicht blind, du hast dich von ihr um den Finger wickeln lassen.“, hörte ich Sasuke‘s amüsiertes Lachen und drückte mich automatisch fester gegen die Tür. „Sasuke, du benimmst dich wirklich paranoid.“ „ITACHI! Du bist einfach nur zu naiv, um es zu sehen. Sie hat kein Interesse an dir! Schau sie dir doch bitte einmal richtig an, ihre Eltern sind ärmer als Kirchenmäuse! Sie ist doch nur aus Eigennutz hier!“ „Jetzt übertreibst du! Ich will doch nur kurz nach Sakura sehen!“, antwortete Itachi aufgebracht. „Verdammt, sie würde alles tun um länger hier bleiben zu können!“ Sasuke‘s Stimme war so kalt, dass sich Gänsehaut von meinen Armen bis zu meinem Nacken hin ausbreitete. Mir wurde schwindelig. Übelkeit stieg in meinem Hals empor und ließ mich panisch keuchen. Was sagte Sasuke da? War sein ganzes Verhalten mir gegenüber nur gespielt? Was hatte der Kuss zwischen uns zu bedeuten? Wollte er mich nur testen? Blanke Panik brach in mir aus. Noch nie zuvor hatte ich derartiges gespürt. Mein Herz klopfte so schnell, dass ich glaubte, sogleich ohnmächtig zu werden. Meine Hände begannen zu schwitzen und in meinem Kopf schien sich alles zu drehen. Wie war das möglich? Wie konnte ich nur so dumm sein? So schnell ich konnte lief ich zurück die Treppen hoch und rannte gegen Naruto, der gerade in die andere Richtung wollte. Mit einem Mal war mir wieder furchtbar schlecht. Meine Gedanken und Gefühle machten mir Angst und ließen meinen Magen verrücktspielen. „Naruto …. Mir ist schlecht …“, brachte ich noch gerade so hervor und drückte mir dann schnell die Hand vor den Mund. Der Blonde starrte mich entgeistert an, ehe er es auch verstand und mich sogleich packte. Wir liefen die Treppen hoch bis zu meinem Zimmer. Naruto öffnete die Tür und schob mich schnell in die Toilette, da erbrach ich mich schon. Mein Hals brannte, wie Feuer, während Tränen über meinen Wangen liefen. Wieder und immer wieder würgte ich bis nur noch blanke Magensäure übrig blieb. Nur noch halb bekam ich mit, wie mir Naruto meine Haare hielt und mir über den Rücken streichelte. Kalter Schweiß lief mir über die Stirn, während heftiger Schüttelfrost mich packte. Ich zitterte am ganzen Körper. Nur mit Mühe konnte ich meinen Kopf oben halten. Es war so unerträglich kalt. Mein Körper zitterte noch heftiger, wollte einfach nicht mehr aufhören. Krämpfe durchzogen meinen Magen. Mein Gesicht war nass von Tränen und Schweiß. Tausende kleine Lichter tanzten vor meinen Augen. Sie nahmen mir jegliche Orientierung … und dann wurde alles schwarz. Das Letzte was ich spürte, waren Naruto’s Arme, die mich noch auffingen, bevor ich zu Boden fallen konnte. „Ich bin tausende Tode gestorben, als ich hörte, dass du nach dem Angriff auf der Krankenstation liegst.“, hörte ich Temari’s Stimme, als ich die Augen aufschlug. „Hey Temari!“, lächelte ich nur schwach, während sie mir unaufgefordert ein Glas Wasser reichte. Mühevoll versuchte ich mich aufzurichten. „Du solltest lieber in Zukunft mehr auf dich Acht geben. Der Arzt meinte, dass du eine Panikattacke hattest. Doch bei diesem Durcheinander, ist es auch kein Wunder.“, sprach die blonde Schönheit ruhig und strich mir sanft über das Haar. Es war eine wahrlich Willkomme Abwechslung mal Jemanden um sich zu haben, der mich nicht anlog und versuchte zu täuschen. „Wie lange war ich weg?“, fragte ich schwach, kaum in der Lage mich sonst zu bewegen. „So etwa zwei Stunden. Geht es dir denn wieder gut?“ „Hmm..“, nickte ich. Erst jetzt nahm ich Sasuke und Naruto im Augenwinkel wahr, wie sie beide an der Wand standen. „Danke Naruto!“, lächelte ich den Blonden beschämt zu. Es war mir unangenehm ihm fast vor die Füße gekotzt zu haben. Für eine angehende Prinzessin gehörte sich so etwas bestimmt nicht. Gut, dass ich nicht vor hatte, Prinzessin zu werden. „Gern geschehen, kleine Sakura! Ich gehe dann mal und berichte Itachi, dass du wach bist. Er war leider noch mit den Nachwirkungen des Aufstandes beschäftigt!“, rechtfertigte Naruto die Abwesenheit des Prinzen. Ich nickte nur. „Ruh dich aus!“, zwinkerte der Blonde mir noch zu bevor er das Krankenzimmer verließ. „Ich gehe dann auch mal. Ich schau später nochmal nach dir.“, drückte Temari mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn und verließ ebenfalls das Zimmer. Nun waren Sasuke und ich alleine. Unsicher schaute ich zu ihm herüber. Er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und wirkte wütend, wie ich überrascht feststellte. Gilt mir nicht eigentlich das Recht wütend zu sein? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns an ohne ein Wort zu sagen. Das unangenehme Schweigen bereitete sich aus und ließ einen dicken Kloß in meinem Hals wachsen. Immer wieder musste ich mich ermahnen nicht anfangen zu weinen. Schnell wich ich seinem Blick aus und betrachtete meine Hände. „Du solltest lieber diesen Wettbewerb verlassen!“, durchbrach seine kühle Stimme die Stille und ich konnte nicht anders, als ihn wieder anzuschauen. Entsetzt über seine Aussage fiel mir einfach keine passende Antwort ein. Ich war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Oder vielleicht wollte ich auch nur nicht die Antwort, die sich mir ergab, wahr haben. Denn tief in meinem Inneren wusste ich, dass es das Beste wäre hier und jetzt einfach aufzuhören. Angestrengt versuchte ich mich von Sasukes‘s Augen loszureißen. Warum hatte er auch nur so eine fesselnde Wirkung auf mich? „Ich würde jetzt gerne ein wenig schlafen!“ Meine Stimme zitterte, doch war laut genug, dass er es am anderen Ende des Raumes hören konnte. Kleinlaut beobachtete ich, wie er hinausging. Das Leben im Palast tat mir nicht gut. Die aufkeimenden Gefühle für Sasuke durfte ich nicht mehr an mich ran lassen. Ich passte hier einfach nicht her und ich wusste schon gar nicht, ob ich dafür bereit war meine Freiheit zu opfern, um womöglich vielleicht Prinzessin oder gar Königin zu werden. Doch ich war viel zu erschöpft meine Gedankengänge weiter auszuführen. Den ganzen nächsten Vormittag lief Temari aufgeregt durch meinem Zimmer herum und erzählte mir unermüdlich von der Wochenaufgabe, die wir von Tsunade beim Frühstückt erhalten hatten. Wir sollten unsere Freizeit in der kommenden Woche dazu nutzen, ein selbstgemachtes Präsent für Itachi vorzubereiten. Dafür wurden wir in zweier Teams eingeteilt. Sicherlich hatte Tsunade’s wachsames Auge die Rivalität zwischen Karin und Temari erkannt und dem Wettbewerb zu Liebe die Beiden nicht in das gleiche Team verfrachtet. Doch auch ich war über diese Konstellation mehr als froh, auch wenn ich nichts gegen meine Beiden anderen Mitstreiterinnen hatte, so waren sie mir dennoch fremd. „Temari, jetzt beruhig dich doch einmal. Wir haben eine ganze Woche Zeit, da wird uns schon etwas einfallen.“, lächelte ich die Blonde an, die sich nun neben mich auf mein Bett setzte. „Es muss unbedingt besser werden, als Karin’s Idee!“ seufzte Temari und ließ sich auf den Rücken fallen. „Das wird es schon!“, bestätigte ich ihr und hoffte sie würde es von nun an ruhiger angehen lassen. „Sakura, darf ich dich etwas fragen?“ „Klar!“, musterte ich nun Temari’s Gesicht genauer, da ihre Stimme ernster klang als sonst. „Was hältst du von Prinz Itachi?“ „Ich kann mir bisher kein genaues Bild von ihm machen. Wir haben uns ja eigentlich auch nur einmal richtig unterhalten, aber auf mich wirkt er sehr freundlich und charmant. Warum fragst du?“ „Magst du ihn?“, ignorierte Temari meine Frage. „Er ist der Thronfolger unseres Staates natürlich mag ihn, aber warum fragst du mich das alles?“, wiederholte ich mich nochmals. „Sowie Itachi dich immer anschaut, glaube ich, dass er schon jetzt mehr für dich empfindet.“, erklärte mir meine Freundin ohne mich dabei anzuschauen. Sie gab sich gar keine Mühe zu verbergen, dass sie diese Tatsache störte. „Temari, du interpretierst da zu viel herein.“, seufzte ich und warf mich neben sie. Bisher war ich so sehr mit Sasuke beschäftigt, dass ich Itachi vollkommen außer Acht gelassen hatte. „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Prinz Sasuke?“, ertönte Temari’s Stimme neugierig, als sie sich auf den Bauch drehte, um mich besser im Blick zu haben. Es war als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Was soll da zwischen uns sein?“, versuchte ich lässig zu klingen und mir meine Nervosität nicht ansehen zu lassen. „Diese Spannung im Krankenzimmer war ja kaum noch zu ertragen. Du willst mir doch nicht weiß machen, dass ich mir das nur eingebildet habe?“ „Sehr witzig, was für eine Spannung sollte da denn gewesen sein?“, versuchte ich den durchdringenden Blicken der hübschen Blondine standzuhalten. Es war doch zum verrückt werden, wie sie mich las, als sei ich ein offenes Buch. „Sag du es mir!“, lächelte sie mich wissend an, so dass ich mich unfreiwillig ertappt fühlte. „Ich weiß es selbst nicht… es scheint so, als wäre meine bloße Anwesenheit für ihn eine Provokation. Er ist gemein und beleidigend. In seiner Nähe setzt mein Verstand aus und ich verhalte mich für meine Verhältnisse total irrational. Es ist wirklich zum Haare raufen!“, gab ich ehrlich zu und konnte die aufkommende Wut über den jüngeren Prinzen nicht vermeiden. Ich musste mein Vorhaben ihm aus dem Weg zu gehen strikter durchziehen. „Magst du Sasuke?“ „Wie sollte ich einen Menschen, den ich kaum kenne und der mich derart beleidigt und verletzt, mögen können? Wie sollte ich einen Menschen, der so kalt und arrogant ist denn nur mögen?“, setzte ich mich nun aufrecht hin und hoffte, dass Temari das verdächtige glitzern in meinen Augen nicht erkannte. „Sakura…“, flüsterte Temari bevor sie von einem Türklopfen unterbrochen wurde. „Ja?“, riefen wir Beide erschrocken im Chor. „Entschuldigung, dass ich euch störe.“, betrat Itachi mein Zimmer und ließ damit Temari und mich sogleich aufspringen. „Eure Majestät!“, begrüßte Temari ihn zuerst und machte einen tiefen Knicks. Ich folgte ihrem Beispiel wortlos. „Machen Sie sich keine Umstände. Ich wollte nur kurz nach Lady Sakura sehen. Ich hatte mir Sorgen gemacht und musste mich von Ihrem Wohlbefinden selbst überzeugen. Geht es Ihnen denn inzwischen besser?“ „Danke, mein Prinz. Es geht mir wieder blendend. Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Sorgen bereitet habe!“ „Das freut mich zu hören, dann hoffe ich, dass Sie meiner Verabredung heute Abend zustimmen werden!“, lächelte mich Itachi freundlich an, so dass ich unweigerlich errötete. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass mich Jemand um eine Verabredung bat. „Ähmm… Ja, ge-gerne!“, stotterte ich und schaute hilfesuchend zu Temari, die mir nur ein strahlendes Lächeln schenkte. „Dann hole ich Sie gegen 20 Uhr ab. Lady Temari, Lady Sakura!“, verabschiedete sich Itachi angemessen. „Temari, ich …“, wollte ich mich rechtfertigen, da ich nicht wusste, wie die Blonde dazu stand. Ich wollte meine einzige Freundin hier nicht verlieren. „Schon okay, Sakura. Du kannst doch nichts dafür, dass dich Itachi mag.“, lächelte meine blonde Freundin mich beruhigend an, dabei klangen ihre Worte voller Aufrichtigkeit. „Danke!“ Nachdem Temari gegangen war, erzählte ich meinen Zofen von meiner anstehenden Verabredung mit Itachi. Auch wenn es mir inzwischen seltsam vorkam Hinata und Ino als meine Zofen zu betrachten, war ich auf ihre Hilfe angewiesen und wollte unter keinen Umständen ihre Tarnung auffliegen lassen. Ich ließ die Sache mit Helios vorerst ruhen, um mich in Ruhe mit den Gedanken auseinandersetzen zu können. Nur die Bloße Erinnerung an Ino’s Geschichte ließ meinen Magen schon verrücktspielen. Für diese Woche hatte ich genug Aufregung. Nach dem Nachmittagsunterricht bei Tsunade, setzte ich mich mit einem Buch in den Rosengarten. Ich hatte mich immer noch nicht an die Wände des Palastes gewöhnt und dieses Gefühl kurz vorm Ersticken zu sein, wollte mich einfach nicht loslassen. Angestrengt versuchte ich mich auf Shakespeares Hamlet zu konzentrieren, doch immer wieder driftete ich mit den Gedanken zu Sasuke und seinen gestrigen Worten. Hielt er mich wirklich für solch eine Heuchlerin? Sicherlich stimmte es, dass ich für das Wohlergehen meiner Familie diesen Wettbewerb bestritt, doch würde ich nie etwas tun, um Itachi dazu zu zwingen mich weiterhin hier zu behalten. Waren meine Beweggründe denn so falsch? Und auch wenn es so sei, warum hatte mich Sasuke dann geküsst? Was hatte das alles zu bedeuten? Erneut versuchte ich mich auf die Tragödie von Hamlet zu konzentrieren. Es war eigentlich eines meiner Lieblingsbücher und ließ mich nicht selten meine Probleme vergessen, doch heute sollte es einfach nicht sein. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, um einfach nur die Spätsommerluft zu genießen. Wie es wohl meiner Familie in der Zwischenzeit erging? Als ich nach einer Weile wieder meine Augen öffnete, beschlich mich ein mulmiges Gefühl beobachtet zu werden, doch auch nachdem ich mich umgeschaut hatte, konnte ich niemanden entdecken. Ich sagte mir, dass es wahrscheinlich an den positionierten Wachen lag, trotzallem nahm ich es mir nicht mich wieder hinauf in mein Zimmer zu begeben. „Bist du schon aufgeregt?“, fragte mich Ino, als sie noch letzte Handgriffe an meinen Haaren anlegte. „Ja, ein wenig. Ich hatte noch nie zuvor eine Verabredung.“, antwortete ich ungewöhnlich schüchtern und betrachtete dabei mein Spiegelbild. Ino und Hinata hatten sich selbst übertroffen. Ich trug ein langärmliges, weißes Kleid, das gerade einmal bis zu meinen Knien reichte. Um meine Taille herum waren zu einem breiten Gürtel Steine bestickt, die wie Diamanten funkelten. Der U-Boot-förmige Ausschnitt betonte vorteilhaft meine schmalen Schultern. Zu meinem erfreuen, durfte ich im wahrsten Sinne des Wortes Ballerinas tragen. Die schmalen Bänder wurden an meinen Fußknöcheln zu Schleifen gebunden und ließen mich nur mehr mädchenhafter wirken. Mein rosa Haar hatte Ino in großen Locken gedreht und ohne viel Aufwand sanft über meinen Schultern fallen lassen. Auch mein Make-up hielt sich dezent, so dass ich nicht glaubte eine Maske zu tragen. Im Ganzen sah ich eigentlich viel bescheidender aus als es üblich im Palast war, doch exakt diese Tatsache ließ mich hervorstechen. Denn genaugenommen war ich nur ein 17-jähriges Mädchen, das ihr erstes Date hatte. „Danke!“, lächelte ich noch rechtzeitig bevor es an der Tür klopfte. Ich holte noch einmal tief Luft. Mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals, während meine Finger die Türklinke umklammerten. Dann drückte ich sie hinunter und öffnete die Tür. Vor mir stand Itachi und sah überwältigend gut aus. Er trug einen weißen Anzug dazu eine weiße Weste, darunter weißes Hemd sowie eine weiße Fliege. Farblich passten wir perfekt zueinander fast wie ein Brautpaar. „Guten Abend Lady Sakura, wie geht es dir?“, stand ein lächelnder Itachi vor der Tür und hielt mir den Arm hin, damit ich mich bei ihm unterhaken konnte. „Danke, mir geht es fabelhaft. Und dir?“, erwiderte ich sein strahlendes Lächeln. „Ich hab mich schon den ganzen Tag auf unsere Verabredung gefreut.“ „Danke!“, antwortete ich nur schüchtern. Die Situation machte mich doch nervöser, als ich anfangs angenommen hatte. „Du siehst heute übrigens atemberaubend aus!“ „Danke, du siehst auch sehr gut aus!“, erröteten meine Wagen und ich hoffte inständig, er würde nichts davon mitbekommen. „Was wollen wir denn genau machen?“, versuchte ich das Thema zu wechseln, Dieser Austausch von Komplimenten ließ mich nur noch nervöser werden. „Eigentlich nichts besonders. Ich dachte, wir essen zu Abend und unterhalten uns ein wenig.“, lächelte er mich wieder charmant und ließ den Muskel in meiner Brust einen großen Hüpfer machen. Welches Mädchen konnte denn so viel Charme widerstehen? „Das hört sich wirklich gut an!“, gab ich ehrlich zu und war glücklich darüber, dass Itachi keine Aktivität geplant hatte. „Da wären wir!“, blieb der Schwarzhaarige abrupt stehen, als wir uns vor einer großen, mit Wachen besetzten Tür befanden. „Wäre es zu kitschig, wenn ich dich bitten würde, die Augen zu schließen?“ „Ne-nein!“, befolgte ich seine Anweisung. Er lachte leise neben mir, als hätte er gespürt, wie nervös er mich machte. Aufgeregt biss ich mir auf die Unterlippe und ließ mich von ihm in den Raum führen. Ich hörte noch wie die Tür wieder geschlossen wurde, während Itachi mich bat die Augen zu öffnen. Als ich die Augen öffnete, hielt ich unweigerlich die Luft an. Überall flackerten hunderte von Teelichtern. Der ganze Saal wurde vom Kerzenlicht erhellt. Zwischen den Lichtern waren Vasen mit langstieligen Rosensträußen aufgestellt. Es mussten wahrscheinlich Tausende gewesen sein. Doch was mich am meisten beeindruckte, war die Wand vor mir. Sie bestand aus ganz vielen einzelnen Plasmabildschirmen, die ein ganzes ergaben. Sie waren gerade auf einen Sonnenuntergang am Strand eingestellt und ließen mich unfreiwillig für einen kurzen Augenblick wirklich glauben, wir befänden uns wirklich am Meer. „Ein nie endender Sonnenuntergang.“, flüsterte Itachi nun neben mir, als ich noch immer nicht die passenden Worte gefunden hatte. Sofort überzog sich mein Körper mit Gänsehaut. Auch Itachi entging das nicht. Er lächelte in sich hinein und führte mich in die Mitte des Raumes, wo schon ein kleiner Tisch für uns gedeckt war. „Gefällt es dir?“, fragte er sanft. „Es ist wunderschön!“, schaffte ich es nun endlich etwas zu sagen und konnte mich einfach nicht satt sehen. „Es freut mich, dass es dir gefällt! Aber nun fange an zu essen, sonst wird es noch kalt.“, forderte Itachi mich auf und ich versuchte mich auf mein köstliches Steak zu konzentrieren. Seit wann eigentlich hatte ich keine richtige Mahlzeit mehr zu mir genommen? „Willst du tanzen?“, durchbrach Itachi die Stille, als uns langsam die Gesprächsthemen ausgingen. Auch wenn wir wahrscheinlich seit Stunden hier saßen und uns unterhielten, empfand ich es nicht als unangenehm. Ganz im Gegenteil, ich wünschte dieser Abend könnte ewig so weiter gehen. „Ich weiß nicht. Ich kann nicht so gut tanzen.“, gab ich ehrlich zu. „Hab keine Angst, lass dich einfach von mir führen!“, bot mir Itachi seine Hand an, die ich nur zögerlich annahm. „Ohne Musik?“ „Das wird schon!“, zwinkerte der Schwarzhaarige mir zu und begann eine Melodie zu Summen zu welcher er mich taktvoll führte. Ich hoffte inständig, dass das gedämmte Licht der Kerzen meine Röte wenigstens ein bisschen verbarg. „Wie ist es eigentlich gewesen so abgeschottet von der Öffentlichkeit aufzuwachsen?“, traute ich mich nach einer Weile zu fragen, als ich den Takt raus hatte. Mit Itachi zu tanzen, erschien mir plötzlich so einfach, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. „So abgeschottet sind wir gar nicht aufgewachsen. Wir duften eine Öffentliche Schule besuchen, haben auch Freunde! Nur die Tatsache, dass wir Prinzen sind, wurde geheim gehalten. Ansonsten konnten wir ein recht normales Leben führen.“ Seine Finger an meiner Taille strichen sanft über den Stoff meines Kleides und ließen mich erzittern. „Hast du Angst davor einmal König zu werden?“, versuchte ich das Gespräch weiterzuführen, da es mich wirklich interessierte. „Jede einzelne Sekunde fürchte ich mich davor“, gab er zu und ließ mich mit seiner Antwort abrupt stehen bleiben. Mit derart ehrlichen Worten hatte ich nicht gerechnet. „Warum das denn?“ „Die Verantwortung eine ganze Nation zu führen, ist doch für jeden angsteinflössend. Was ist wenn ich etwas falsch mache? Falsche Entscheidungen treffe und andere darunter leiden müssen?“ „Versuch dein Bestes, mehr kann man nicht machen. Ich bin mir sicher du wirst ein guter König!“, schaute ich Itachi in die Augen. Ich wollte, dass er weiß, dass ich es ernst meinte. Er nickte ein wenig verlegen und schien gleichzeitig dankbar für meine Antwort zu sein. Seine Augen blitzten. Ich sah Entschlossenheit darin und fragte mich im selben Moment, was das zu bedeuten hatte. Noch ehe ich verstand, was überhaupt passierte, zog er mich an sich und küsste mich. Wärme durchzog meinen Körper und ich spürte, wie seine warmen Hände mich umfassten. Doch noch bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich mich diesem Kuss hingeben wollte, wurde die Tür ruckartig geöffnet. Sofort ließ Itachi mich los. „Vater lässt dich rufen!“, kam Sasuke’s kalte Stimme bei mir an und ich konnte noch immer nicht fassen, was gerade hier passierte. „Immer diese Pflichten!“, seufzte Itachi und strich mir sanft über den Kopf. „Es tut mir Leid, Sakura. Sasuke wird dich zu deinem Zimmer führen.“, verabschiedete sich der ältere Prinz mit einem Lächeln und ließ mich mit dem Jüngeren zurück. Das alles konnte doch nicht gerade Wirklichkeit sein … Oder? Für einige Minuten blieb ich wie angewurzelt stehen. Ein wütender Sasuke stand nicht zehn Schritte von mir entfern. Er starrte mich an, als würde er mich am liebsten eigenhändig erwürgen. Ich brachte es nicht über mich das Wort zu ergreifen. „Perfekt!“, lachte der Schwarzhaarige und klatschte laut in die Hände, während er sich schrittweise mir näherte. „Eine wirkliche Glanzleistung! An dir geht eine hervorragende Schauspielerin verloren.“, lachte Sasuke weiter und wollte sich einfach nicht mehr einkriegen. Verkrampft bemühte ich mich nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte vor Sasuke keine Schwäche zeigen. Ich war besser als er! Bevor er noch etwas sagen konnte, versuchte ich mich an ihm vorbei zu drücken. „Ich bin noch nicht fertig!“, hielt er mich noch rechtzeitig am Handgelenk fest. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst, während seine Augen mich voller Wut fixierten. „Du bist absolut Perfekt!“, strich er mir sanft über die Wange und seine Stimme klang viel weicher als zuvor. Ich zuckte zusammen und hielt die Luft an. Mein Herz pochte wie wild. Warum musste ich auch auf seine Nähe so empfindlich reagieren? „So ein hübsches Gesicht mit solch fesselnde Augen und dazu diese kirschfarbenden Lippen, wie soll man(n) sich da beherrschen?“ Seine Augen strahlten so viel Entschlossenheit aus, dass es mir Angst machte. Panisch atmete ich ein. „Dieser süße Pfirsichduft, dabei hasse ich Süßes! Wie viele Männer hast du schon damit in den Wahnsinn getrieben?“, fragte Sasuke und verringerte nur noch mehr die wenigen Zentimeter zwischen uns. Seine Worte schnürten meine Brust zusammen, machten es mir unmöglich zu antworten. War er nun vollkommen verrückt geworden? „Deinetwegen verliere ich noch meinen Kopf!“, betrachtete er mich eingehend. „Wa-was mache ich denn?“, hauchte ich ihm entgegen. Zu mehr war ich in diesem Moment nicht fähig. „So viel und dann wieder gar nichts!“, antwortete er knapp und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen. „Entweihe ich mit unwürdiger Hand dieses Heiligtum, so will ich’s lieblich büßen. Und meine Lippen zwei scharlachrote Pilger, müssen den harten Griff durch zarten Kuss versüßen.“, zitierte er Romeo und drückte seine Lippen mit solcher Vorsicht auf meine, als hätte er Angst mich zu zerbrechen. Er küsste mich mit so viel Gefühl, dass ich sogleich meine Augen schließen musste, um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. Fast enttäuscht atmete ich auf, als er sich wieder von mir löste. Seine Augen glänzten verdächtig, doch als ich die Verzweiflung darin sah, wich ich einen Schritt zurück. „Verschwinde!“, schrie Sasuke mich voller Wut an, ehe ich mich hastig an ihm vorbei drängte. Meine Beine trugen mich, wie von selbst zum Ausgang des Saals. Ich rannte so schnell ich konnte und versuchte die Tränen in meinem Auge zu ignorieren. Ich fühlte mich wie ein ausgenutztes Stück Elend. Schlimmer konnte es nicht kommen! Es war einmal...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Die Geschichten, die wir erleben sind der Stoff aus dem die Träume sind. Märchen werden nicht wahr. Die Realität ist viel stürmischer, viel undurchsichtiger, viel beängstigender. Die Realität ist viel interessanter als „...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)