Cruise von Geisterkatze ================================================================================ Kapitel 24: Die bittere Wahrheit -------------------------------- 24. Kapitel ~ Die bittere Wahrheit Kyo lag noch wach auf seinen Futon, als er hörte wie die Beiden unten in Shigures Zimmer verschwanden. Hatten sie sich jetzt also endlich richtig versöhnt? Der Kater hoffte es, dann schien der Abend ja gut gelaufen zu sein für den Hund. Der Abend des Orangehaarigen war dagegen eher… langweilig gewesen. Er hatte Gedacht, wenn er schon eine ganze Etage für sich alleine hatte, dann wäre das toll, aber es war ziemlich ruhig gewesen und öde. Nicht das er das Gestöhne neben seinem Zimmer vermissen würde, auch wenn es schon weniger geworden war, aber zu wissen das noch wer da war, war schon ein anderes Gefühl. Zumindest war ihm dann so langweilig gewesen, das er sich ein Bad eingelassen hatte, als er in der Wanne dann saß, wusste er, das es ein Fehler gewesen war. Nicht nur wegen dem Wasser, sondern es war noch trostloser und seine Gedanken gelangten wieder zu seinem Traum, den er in der Nacht gehabt hatte. Wieso träumte er so etwas? Wenn es ein normaler Traum gewesen wäre, hätte er nichts dagegen, aber so einer war wirklich zu viel. Er konnte doch nicht einfach so was träumen. Wenn Hatori davon wüsste, wie würde dieser wohl darauf reagieren? Oh Gott, das wollte er lieber gar nicht wissen. Er würde ihn auslachen, nein wahrscheinlich nicht, so ein Typ war der Drache nicht, aber mit Sicherheit würde er ihn Merkwürdig anschauen. Der Kater strich sich durchs Haar und konnte den verachtenden Blick schon förmlich in seinen Nacken spüren, so, das sich gleich dort die dünnen Härchen aufstellten. Aber würde der Arzt ihn so ansehen? Irgendwie passte das auch nicht, doch wie würde der Ältere dann reagieren? Der Orangehaarige raufte sich durchs Haar und schüttelte schließlich seinen Kopf. Warum machte er sich nur solche Gedanken, es war doch nur ein Traum gewesen und nichts weiter. Hatori und kein Anderer würde das je erfahren und somit, konnte er es auch vergessen. Als er zu dieser Erkenntnis gekommen war, hatte er die Wanne verlassen, klar Schiff im Badezimmer gemacht und war schließlich schlaftrunken in sein Zimmer gestolpert. Und nun lag er wieder munter, noch Wach, auf dem Futon und seufzte immer wieder mal auf. Er hasste es, wenn man todmüde war, sich hinlegt und dann wieder hellwach war. Konnte der Körper sich auch mal entscheiden? Der Kater murrte leicht und drehte sich auf die Seite, gerade als ein kleiner Lichtschwall vom Flur in sein Zimmer schien. Hatte er denn nicht die Tür zugemacht gehabt? Verwirrt setzte sich Kyo wieder auf und blickte zu seinem Zimmereingang, welcher wirklich nicht verschlossen war. Leicht zuckte er mit seinen Schultern und wollte gerade aufstehen, um seine Tür zu schließen, doch wurde diese dann weiter geöffnet. Nun war der Orangehaarige noch verdutzter. Was wollte Hatori denn hier? Vor allem um diese späte Zeit noch? Wie war er hier rein gekommen? Hatte Shigure schon wieder die Terrassentür aufgelassen? Irgendwann passierte noch was. Ach nee der Somaarzt hatte ja einen Ersatzschlüssel zum Haus, falls irgendein Notfall eintreffen sollte. „Was machst du hier?“ fragte Kyo dann erstmal, während er spürte wie sein Herz schneller anfing zu Schlagen und er aus irgendeinem Grund ein wenig nervös wurde. War das wieder ein Traum? Wenn ja, sollte er aufwachen, bevor wieder irgendwas passierte, was nicht sein sollte. Der Arzt seufzte derweil und senkte kurz den Blick, ehe er den Jungen wieder ansah. „Es ist Zeit Kyo… Akito meinte, ich solle dich abholen.“ erklärte er dem Kleineren und biss sich dabei unbewusst auf die Unterlippe, während er mit ansah, wie die Augen des Katers sich weiteten, wobei die Hände sich in die Bettdecke krallten. Nein. Das konnte noch nicht sein. Das war nicht wahr. „Nein, ich... ich hab noch Zeit… so lange ich… in der Schule bin…“ entgegnete der Jüngere nun stotternd, doch der Schwarzhaarige schüttelte nur leicht betreten und mitfühlend den Kopf und seufzte leicht. Kyo schluckte schwer und wollte es nicht glauben. Nein. Das konnte einfach nicht sein. Er hatte doch einen Deal mit Akito, wieso wurde das unterbrochen? Dieser verdammte ‚Gott’. Das konnte dieser doch nicht machen! Doch konnte er, aber er hatte doch noch über ein Jahr Zeit. Vollkommen aus der Bahn geworfen, raufte sich der Kater durchs Haar, bis der Somaarzt sich räusperte, schließlich sollten sie so langsam los. Der Orangehaarige biss sich auf die Unterlippe und lies langsam die Decke zwischen seinen verkrampften Fingern los, ehe er seufzend und leicht zittrig von seinem Futon aufstand. Ein wenig desorientiert suchte er sich ein paar Sachen zusammen und zog diese an, ehe er Hatori schlussendlich die Treppen hinab folgte. „Was… ist mit Shigure?“ fragte der Kleinere vorsichtig, als er in seine Schuhe geschlüpft war und kurz zurück blickte. Er würde wohl nie wieder diese Treppe hinauf gehen, er würde nie wieder den Gang zur Küche gehen, um seine morgendliche Milch aus dem Kühlschrank zu holen, noch würde er das lachen der Anderen am Frühstückstisch hören. Er seufzte schwer und sah wieder zum schwarzhaarigen Arzt. „Je weniger es im Moment wissen, umso besser Kyo.“ erklärte dieser dann leise und wandte sich dann langsam um und verlies das Haus. Der Kater zögerte kurz und überlegte sich in sein Zimmer zu verschanzen, doch ging er dann mit leicht wackligen Beinen dem Älteren hinterher und stieg mit ein in dessen Auto. Betrübt blickte er noch einmal zum Haus, ehe der Drache den Motor startete und er sich reflexartig anschnallte, dann bewegte sich das Auto auch schon vorwärts. Über die ganze fahrt, war die Stimmung ziemlich gedrückt. Kyo konnte es nicht fassen, das in wenigen Minuten sein Leben in Freiheit endgültig enden sollte. Das konnte es doch noch nicht gewesen sein. Er hatte doch noch gar nichts erreicht, hatte nicht mal sein ersten Kuss vergeben oder gar Liebeskummer gehabt. Verdammt, er war noch nicht mal in einem Vergnügungspark gewesen oder Bowlen. Der Kater wollte doch eigentlich noch so viel ausprobieren. Er seufzte schwer, wenn er könnte, würde er die Zeit zurück drehen, doch die schien im Moment rasend schnell und somit gegen ihn zu laufen, denn ehe er sich versah, stand er mit dem Schwarzhaarigen vor der Tür von ihren Oberhaupt. Kurz lies der Jüngere seinen Blick schweifen und musste feststellen, das sich, seid er das letzte Mal als Kind hier war, sich nichts geändert hatte. Betrübt senkte er seinen Blick und schluckte schwer. Er war jetzt schon nervöser, als vor dem Flug nach Niigata, doch wie auch im Flugzeug, war es Hatori, der versuchte ihn zu beruhigen. Der Orangehaarige sah zu seinem Verwandten auf, der kurzer Hand ihn sachte in den Arm nahm und sein Kinn auf den Schopf des Katers sachte stützte. Sie blieben eine weile so stehen, doch irgendwann musste Hatori schließlich die Umarmung lösen. „Du solltest jetzt zu ihm rein.“ wisperte er und klopfte an der Tür von Akito und öffnete diese. Kyo schluckte schwer und sah in ein dunkles Zimmer hinein. Noch einmal sah er den Arzt an und öffnete kurz seinen Mund, schloss diesen aber wieder und lief in die Dunkelheit hinein. Der Kater schreckte aus den Schlaf und vernahm das Geräusch des Motors vom Auto. Ein wenig verwirrt sah er sich um und blickte zu dem Fahrer. Hatori, hatte ihn also wirklich aus Shigures Haus mitgenommen und fuhr ihn… . Moment. Wo fuhr der Schwarzhaarige denn mit ihm hin? Am Haupthaus waren sie doch schon längst vorbei. Waren sie überhaupt noch in Tokio? Leicht hob er seine Augenbraue und versuchte ein bekanntes Stadtviertel zu erkennen, doch dem war nicht so. Wo und wann war er überhaupt eingeschlafen? „Wo bringst du mich hin?“ fragte er nach einer weile dann doch etwas verdattert, seinen Vetter und schaute diesen an, welcher sich natürlich auf die kaum befahrende Straße konzentrierte. Der Ältere seufzte bei der Frage leicht und blickte vom Seiten- in den Rückspiegel und wieder nach vorne auf die Straße. Kurz öffnete er seinen Mund, schloss ihn aber wieder und bog erstmal in einen Waldweg ein, doch Kyo erkannte, das es nicht der Wald von Shigure war, was ja auch ziemlich unlogisch gewesen wäre. Langsam wurde der Orangehaarige aber doch leicht ungeduldig, denn der Drache hatte immer noch nicht auf seine Frage geantwortet. Als er diesen erneut darauf ansprechen wollte, vernahm er das Rauschen des Meeres und irgendwie gelangten sie tatsächlich an den stillen Ozean. Nun wieder verwirrt sah er zu seinem Cousin und erblickte dabei das schicke Ferienhaus und den Steg, der ins Meer führte. Das alles wurde optimal vom Mond beschienen und so konnte er auch das Ruderboot, am Ende der Anlegebrücke erkennen. Er zuckte leicht zusammen, als die Fahrertür zugeschlagen wurde. Hatori war ausgestiegen. Eilig schnallte er sich nun auch ab und verlies das Auto. So gleich empfing ihn eine frische sanfte Meeresbrise und spielte mit seinem Haar. Wo waren sie hier? Gehörte das auch der Somafamilie? Und was genau hatte der Arzt denn nun vor? Wieder sah er also zu dem Schwarzhaarigen, welcher gerade auf ihm zu kam und er zu dem Älteren aufschauen musste. „Ich lasse nicht zu, dass er dich wegsperrt Kyo.“ wisperte der Drache endlich seine Antwort, wobei er sanft nach dem Kinn des Jungen griff und mit seinem Daumen über die Lippen streifte. Der Kater hob überrascht seine Augenbrauen an und sein Mund öffnete sich ebenso leicht. „Aber… das kannst du doch nicht machen. Er… dann wird er dich verletzen.“ meinte der Orangehaarige und blickte automatisch dabei in Richtung von Hatoris linken Auge, welches sich hinter den Haaren verbarg. Der Arzt schmunzelte leicht und strich vom Kinn, sanft über die Wange des Jungen. „Mach dir darüber keine Sorgen.“ wisperte der Ältere und beugte sich zu dem Kater hinunter und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, welcher erwidert wurde und von Sekunde immer gieriger. Als der Somaarzt nach dem Hintern des Kleineren griff, schreckte dieser auf und fand sich auf seinem Futon in Shigures Haus wieder, während sein Wecker neben ihm schrill Piepte und die Sonne bereits am aufgehen war. Der Kater sah seine geschlossene Tür an und strich sich kurz durchs Haar. Der Traum hatte ihn an etwas erinnert. Auch wenn das Ende wieder sehr merkwürdig war, aber beinah hätte er den Kampf mit Yuki aus den Augen verloren. Er hatte mit Akito einen Deal und seine Zeit lief langsam ab, er musste die Ratte endlich besiegen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)