Drei Jahre von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 46: Epilog Part II - Gefühle ------------------------------------ Donnerstag, 5. April 766 Ich habe genug davon vor dem Computer zu sitzen und Daten einzugeben. Bald wachsen mir noch graue Haare... Meine Augen brennen, ich kann den Monitor kaum noch anstarren. Es ist gerade richtig angenehm auf einem Blatt Papier zu schreiben. Wann habe ich so etwas das letzte Mal getan? Im Moment warte ich nur darauf, dass die Anzüge fertig werden. Ich habe jedenfalls mein Bestes gegeben. Die chemische Zusammensetzung ist perfekt... Aber was schreib ich hier. Die wissenschaftlichen Daten dazu werden irgendwann digitalisiert und eigentlich will ich nicht länger darüber nachdenken. Ich schreibe eigentlich nur, um nicht nur vor mich hinzugrübeln. Wenn ich meine Gedanken niederschreibe, dann fühle ich mich richtig erleichtert. Selbst diese wenigen Zeilen beruhigen mich schon sehr und geben mir wieder mehr Luft zum Atmen. Ich grüble und grüble... Die meiste Zeit denke ich über Vegeta nach. Was er tut. Was er denkt. Mal ist er hier und dann wieder nicht. Er öffnet sich und dann verschließt er sich wieder. Er ist unnahbar. Zumindest gibt er sich so. Doch ich weiß wie er ist. Er kann sich noch so gut vor mir verstellen… Zu oft hatte er sich schon vor mir geöffnet. In diesen Nächten, wo wir alles vergaßen... Anfangs hatte ich Angst vor ihm. Dann Ehrfurcht. Doch dann... Mitleid. Es muss doch traurig sein so ein Leben zu führen. Kein wirkliches Zuhause... kein... ich weiß auch nicht. Es fühlt sich jedenfalls gut an ihn wieder in meiner Nähe zu haben. Wenn er da ist, weiß ich, dass mir nichts passieren kann. Zumindest glaube ich das. Vielleicht rede ich mir das nur ein... diesen Wunschgedanken. Im Moment stelle ich mir eher die Frage, was ist wenn die Cyborgs besiegt sind? Wird er dann Son Goku herausfordern? Wird einer der Beiden dann sterben? Ich könnte den Tod von keinem ertragen. Warum kann er nicht einfach zu mir zurückkommen? Zu uns zurückkommen. Und einfach da sein. Er muss gar nichts tun. Einfach nur da sein. Für mich. Für unseren Sohn. Es gibt nichts Wichtigeres für mich als Trunks... und Vegeta. Ich liebe ihn, meinen Prinzen. So sehr. Tief in meinem Herzen spüre ich, dass auch er etwas für mich empfindet... Auch wenn er es nicht zeigt. Es ist nicht seine Art, ich weiß. Eigentlich bin nicht ich die Leidtragende, sondern er, weil er keine Gefühle zulassen kann. Er tut mir leid. Er ist bedauernswert. … *~~~~~~* Vegeta schnaufte genervt aus und wechselte wieder einmal die Liegeposition. Das Kissen, auf dem er lag, war bereits durchgeschwitzt und heiß von seinem ständigen Hin- und her wälzen. Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, seit er schlafen gegangen war. Doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Der Saiyajin fühlte sich todmüde, doch sein Hirn arbeitete in einer Tour und wollte nicht rasten. Die Gedankengänge wollten einfach nie enden. Alles war so verworren und miteinander versponnen. Kaum hatte er über eine Sache gründlich nachgedacht, kam schon der nächste plötzliche Gedanke, der ihm den Schlaf raubte. Nun lag er seitlich im Bett mit dem Rücken zur Tür gedreht. Er schob die Decke noch etwas hinunter, da ihm irgendwie heiß war. Eigentlich wollte er abschalten und die letzten Tage vergessen. Doch es war so viel passiert. Cell, Trunks, Kakarott, Bulma... Tod, Leben und Kampf. Es endete nie, es war wie ein ewiger Kreislauf.  Future Trunks würde morgen wieder in seine Zeit reisen. Wenigstens müsste er sich dann mit ihm nicht weiter befassen. Er konnte die Gefühle, die er für seinen zukünftigen Sohn empfand nicht so ganz verarbeiten. So etwas hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Diese Wut, dieser Zorn, der in ihm entfacht wurde, als er... Vegeta drehte sich wieder auf den Rücken. Es war so seltsam, unglaublich erschöpft und müde zu sein, aber dennoch nicht schlafen zu können. Ein leichtes Dröhnen machte sich in seinem Kopf breit und tat immens weh. Der Prinz schloss seine Augen und atmete noch einmal tief durch. Er musste sich beruhigen und noch einmal versuchen einzuschlafen. Sonst würde er einfach eine Runde spazieren gehen. Das hatte schon immer geholfen. Seine Gedanken schweiften zu Bulma, wie sie ihn selbstlos und ohne Vorwürfe umarmt hatte. Sie hatte sich auf ihn gefreut und Freudentränen geweint. Wegen ihm. Er hatte ihr schon einmal gesagt, dass er keine Träne wert war. Plötzlich schossen sich die Wortfetzen wieder in sein Gehirn. Jene Worte, die sie für sich privat niedergeschrieben hatte und er nie hätte lesen dürfen. Doch er konnte nicht anders. Er war von Natur aus neugierig. Eigentlich hatte er gewusst, was sie für ihn empfand. Aber es war etwas anderes, es so zu lesen. Nicht nur, dass sie ihn liebte, er war ihr neben Trunks anscheinend das Wichtigste. Wie konnte sie das nur über ihn sagen? Er verstand dies alles nicht. Was hatte er je für sie getan, dass sie solche Gefühle entwickelt hatte… Doch ein Teil des Gewäschs, das sie in Worte gefasst hatte, störte ihn ungemein.  Er tut mir leid. Er ist bedauernswert. Diese Worte hämmerten sich erneut in seinen Kopf. „Was weiß die schon?“ knurrte er und öffnete abrupt wieder seine Augen. Er tat ihr leid. Sie hatte Mitleid, weil er anscheinend keine Gefühle zulassen konnte. Nur weil er sie nicht zulassen konnte, hieß das nicht, dass er sie nicht auch spürte.  Es passierte gerade gestern, als Trunks… Erneut bohrte sich dieser Schmerz in seine Brust und die Szene, die sich abgespielt hatte, wurde in seinem Hirn erneut abgebildet. Wie Cells Ki Trunks durchbohrt hatte. Dieser Schmerz, Jahre zuvor... Als hatte er so etwas schon einmal gespürt. Vegeta erinnerte sich erneut an Tarble zurück. Das was er jetzt fühlte, hatte sich Jahre zuvor ähnlich angefühlt. Eine vergessene und verdrängte Zeit, die nie wieder ans Licht kommen sollte. Plötzlich setzte er sich ruckartig auf und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Schwer atmend musste er feststellen, dass es ihm wirklich nicht vergönnt war heute Nacht noch Schlaf zu finden. Er schmiss seine Decke weg und bewegte seinen Körper Richtung Zimmertür, die er so leise es ging, öffnete. Nicht einmal ein leichtes Knarren gab die Tür von sich, als er die Klinke wieder nach oben gleiten ließ. Nur in seiner Boxershorts bekleidet bewegte er sich Richtung Küche. Dort öffnete er den Kühlschrank und genehmigte sich einen Schluck Cola aus einer kleinen Dose, die er vorfand. Manchmal gelüstete es ihm nach diesem süßen Getränk, gerade nachts. Auch wenn die Briefs immer meinten davon könne man nicht schlafen. Seiner Meinung nach war dies sowieso egal.  Nun da er bereit war nach draußen zu gehen, wollte er eigentlich nicht mehr. Er beschloss stattdessen sich auf den Balkon zu begeben, den er über das Wohnzimmer überreichte. Dort öffnete erneut lautlos die Schiebetür und ging mit seinen nackten Füßen über die kühlen Fliesen. Es war nicht zu kalt und nicht zu heiß. Vielleicht 15 Grad. Eine leichte Brise wehte und ein zunehmender Mond schien am Himmelsfirmament. Er stellte die Cola-Dose auf den Terrassentisch und hielt sich am Geländer fest und sah in die Ferne. Seine Gedanken kreisten nun um Kakarott. Was hätten sie jetzt in diesem Moment getan, wo Cell besiegt war und somit nur mehr ihr Kampf ausständig war? Wahrscheinlich wäre er hinfällig gewesen, da der jüngere Saiyajin ihn wieder einmal übertrumpft hatte. Und wenn er, der Prinz, aufmüpfig geworden wäre, hätte er es mit dessen Brut zu tun gehabt. Er hätte klein beigeben müssen, oder sterben. Der zweite Fall, der eintreten konnte, war eher unwahrscheinlich, da Kakarott ihn damals schon am Leben gelassen hatte. Nachdem Vegeta nun auch Vater war und Bulma an ihm Gefallen gefunden hatte, hatte dieser wahrscheinlich noch weniger Motivation ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Wie war das alles so gekommen? Warum hatte sein Schicksal so eine Wendung genommen? Er war frei und konnte tun und lassen was er wollte. Doch irgendwie fehlte ihm der Sinn zu leben. Der Kampf war für ihn im Moment nur trostlos und nicht wert ihn auszuführen. Nicht bei Leuten, die ihn so sehr überholt hatten. Wenn er nur ein Mensch wäre und sich mit dieser Situation abfinden könnte, würde er glücklich werden. Doch so fühlte er sich leer, ausgelaugt und mehr als elend. Vielleicht musste er versuchen wie ein Mensch glücklich zu werden?  ********* „Wuäääh“, dröhnte es aus dem Babyfon und Bulma fiel unversehens aus ihrem Bett. „Ich komm ja schon...“, maulte sie während sie sich wieder aufrichtete. Normalerweise schlief der kleine Mann doch eher durch. Aber irgendwie hatte sie in ihrer Aufregung sein Nachmittagsschläfchen zu sehr verlängert und jetzt war der Kleine augenblicklich wieder putzmunter. Sie griff nach dem Babyfon und schaltete es aus. Als sie auf ihren Wecker blickte, stellte sie fest, dass es zwei Uhr morgens war. Gähnend ging sie zu ihrer Zimmertür, die sie kaum hörbar auf und zu machte und über den Gang huschte, um zu ihrem Kind zu kommen. Doch kaum war sie in Trunks' Zimmer und bei seinem Kinderbett, schien der kleine Mann seltsamerweise wieder still zu sein. „Dir geht’s ja eh gut... ist dir bloß langweilig?“ Skeptisch musterte sie ihr Baby und nahm es sachte aus dem Bettchen heraus. Seine Windel war nicht nass oder schmutzig, so viel konnte sie nach einer Geruchsprobe feststellen. Die Brust wollte er auch nicht. „Du bist einfach nur aufgeweckt und willst unterhalten werden“, stellte sie mühsam fest und versuchte ihn irgendwie wieder schläfrig zu bekommen. Da sie nun selbst nicht mehr schlafen konnte, beschloss sie ein bisschen im Haus herum zu gehen. Es würde irgendwann sicher der Zeitpunkt kommen, wo der Kleine durch die Bewegungen wieder einschlafen würde. Bulma marschierte in die Küche und musste feststellen, dass der Kühlschrank noch einen leichten Spalt offen war. Hatte sie ihn nicht richtig zugemacht? Oder war jemand anderes noch nach ihr ins Bett gegangen? Future Trunks war sehr bald in das für ihn vorbereitete Gästezimmer verschwunden. Die Ereignisse der letzten Tage, hatten ihn wohl doch etwas mitgenommen. Nachdem die Blauhaarige die Kühlschranktür schloss, schleifte sie ihren Körper weiter ins Wohnzimmer. Bereits von dort konnte sie die Silhouette ihres Saiyajins ausmachen, wie er im Freien stand und sich am Geländer festhielt. Nur in Unterwäsche bekleidet stand er draußen in seinem muskulösen Körper. Erneut musste sie feststellen, dass seine spärlich bekleidete Erscheinung sie etwas nervös machte. Sie schob dieses Gefühl jedoch beiseite und wunderte sich, was er um diese Uhrzeit überhaupt noch machte. Mit Trunks am Arm begab sie sich zu ihm. Ihre Schritte waren leise, jedoch nicht so sehr, dass er sich erschrecken konnte. Falls er ihre Nähe nicht schon viel früher gespürt hatte. Schließlich blieb sie mit ein bisschen Sicherheitsabstand neben ihm stehen. „Na, du kannst wohl auch nicht schlafen“, fragte sie ihn und beobachtete seine Reaktion. Ein stummes Nicken bejahte ihre Frage. Anscheinend war er wieder mal der Mann der vielen Worte, musste sie abermals sarkastisch feststellen. Sie wendete ihren Blick ebenfalls auf den Mond zu und schaukelte dabei Trunks weiter hin und her, der langsam aber doch wieder seine Augen schloss. „Es ist viel passiert, ich weiß“, führte sie das Gespräch weiter fort. Vegeta hatte zwar kein Wort über die Cell Spiele verloren, doch ihr zukünftiger Sohn hatte sie wenigstens an den Erlebnissen teilhaben lassen. Vielleicht würde Vegeta selbst irgendwann aus freien Stücken seine Erinnerungen ihr preisgeben. „Du musst auch gar nichts sagen. Ich wollte dir nur sagen, dass ich für dich da bin...“ „Ich weiß“, gab er knapp zurück. Sie bemerkte, wie er sich bei ihren Worten zusammenkrampfte und das Geländer auf einmal fester hielt. Seine Hände zitterten leicht dabei. Was war mit ihm passiert bei diesem Kampf? „Ich will nicht mehr darüber nachdenken.“ Bulma biss sich auf die Unterlippe und zögerte bei ihren nächsten Worten. Sie wollte ihn nicht unter Druck setzen. Doch auch sie war zu neugierig. Sie wollte einfach wissen wie es in ihm aussah. „Wenn du darüber redest, musst du vielleicht nicht mehr so viel Gedanken daran verschwenden...“ „Was weißt du schon...“, zischte er.  Anfangs hatte sie gedacht, dass er wütend sei. Doch in gewisser Weise kam er ihr mehr verzweifelt vor. Vielleicht wütend und enttäuscht über sich selbst. Doch das hatte nichts mit ihr selbst zu tun, vermutete sie jedenfalls. „Nicht viel anscheinend“, schmunzelte sie und strich mit ihrer rechten Hand über das kleine Köpfchen ihres Sohnes. Das stimmte. Sie hatte keine Ahnung wie er sich nun fühlte. Wie sich ein Saiyajin fühlte, konnte sie sowieso nicht einschätzen. Son Goku war für sie auch immer ein Geheimnis gewesen, da er immer etwas Unvorhergesehenes tat. „Ich will nur von deinem Mitleid verschont bleiben“, redete er weiter und Bulma verstand zunächst nicht worauf er hinaus wollte. Es herrschte eine seltsame Stille und Anspannung zwischen ihnen. Nach ein paar Sekunden des Wartens löste er seine Hände vom Geländer und wendete seinen Kopf ihr zu. „Ich habe gelesen, was du geschrieben hast, also verkauf mich nicht für blöd.“ Kurz verstand sie nicht, was er meinte. Doch als er das Wort 'schreiben' erwähnte, fiel es ihr plötzlich wieder ein. Diesen Zettel hatte sie in ihrer Schublade bei den anderen persönlichen Notizen verstaut. Sie erinnerte sich, wann sie diese Zeilen niedergeschrieben hatte. Vegeta musste diese Zeilen gelesen haben, als sie auf die Anzüge gewartet hatte. Sie erinnerte sich, dass sie in ihrem eigenen Bett aufgewacht war. Langsam fügten sich die Erinnerungslücken und machten schließlich einen Sinn. „Ach das“, begann sie und atmete tief ein und aus. „Das waren nur Gedanken. Flüchtige Worte, die ich einfach niedergeschrieben hatte. So viel Bedeutung darfst du ihnen nicht schenken.“ „Also ist es nicht so?“ „Wie?“ „Dass du mich bemitleidest.“ Bulma musste kurz überlegen. Sie wollte einfach nichts Falsches sagen. Natürlich bemitleidete sie ihn, aber sie musste die Wirkung der Worte, die sie verfasst hatte, doch etwas entschärfen. „Bemitleiden ist falsch ausgedrückt“, redete sie sich heraus. „Ich kann mich nur nicht in dich hineinversetzen. Sowie du nicht in mich. Du weißt einfach nur nicht, was du versäumst...“ „Mmm...“ Vegeta verschränkte seine Arme und sah in ihre blauen Augen, die in dem Licht der Sterne und des Mondes regelrecht glühten. Bulma fühlte seinen kritischen Blick auf ihr. Eigentlich wollte sie doch nur Smalltalk mit ihm führen, wie konnte das Gespräch nur in diese Richtung gehen? „Vergiss einfach, was ich geschrieben habe“, seufzte sie schließlich und machte sich bereit zum Gehen. „Auch, dass du mich liebst?“ Sie hatte bereits ihren Rücken ihm zugewandt und erstarrte mitten in der Bewegung. Ihr Atem stockte und sie spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen und die Haare darauf, die sich leicht zu Berge stellten. „Soll ich vergessen, dass ich neben Trunks das Wichtigste für dich bin? Oder ist das alles auch nicht wahr?“ Bulma war noch immer erstarrt von seinen Worten. Ihr Hals fühlte sich trocken an und schwer, als ob sie einen Kloß darin hätte. Sie hatte nie damit gerechnet, dass er sie auf ihr Geschriebenes ansprechen würde. Das war doch nicht seine Art. Von Gefühlen wollte er doch nichts wissen. Selbst wenn er sie angesprochen hätte, wäre dies normalerweise in einem verächtlichen Ton passiert. Was wollte er damit bezwecken? Warum war er nur so schwierig? Wieso stellte er solche Fragen über Gefühle, die er sowieso nicht erwidern konnte? „Warum stellst du solche Fragen, wenn du die Antwort doch selbst kennst?“ schluchzte sie und wischte sich mit ihrer freien Hand eine aufkeimende Träne weg. „Es kann dir doch egal sein, was ich für dich empfinde. Was würde es für dich ändern?“ „Weil ich es einfach wissen muss“, sagte er nüchtern und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie spürte seine Stirn auf ihrem Hinterkopf und seinen Atem auf ihrem Hals, der sie erneut erschauern ließ. „Ich verstehe nicht wieso...“, flüsterte sie. Ihre Augen waren bereits mehr nass als feucht und die Blauhaarige konnte die kleinen Perlen, die über ihre Wange liefen nicht mehr kontrollieren. „Weil ich auch nichts verstehe“, hauchte er. „Ich verstehe gar nichts. Wie könnt ihr… Menschen, nur so etwas sagen, dass ihr jemanden liebt. Oder, dass euch jemand wichtig ist. Diese Gefühle sind doch nur unkontrollierbar und unberechenbar. Sie machen einen irrational. Das kann doch nichts Gutes sein...“ Bulma schluckte und dachte über seine Aussage nach. Redete er von dem was gestern passiert war? Die Geschichte mit Trunks, als dieser gestorben war?  „Ich...“, fuhr Vegeta fort. „Ich konnte mich nicht kontrollieren. Ich war einfach wie erstarrt. Warum hat mein Verstand mir nicht eher mitgeteilt, dass es die Dragon Balls gibt. Dass Trunks wiederbelebt werden konnte. Doch da war etwas... in mir... ich konnte es nicht kontrollieren...“ Sie fühlte noch immer seine Stirn an ihrem Hinterkopf und die Hände an ihren Schultern, die leicht zitterten. Es gab Momente, da war sie sich mehr als unsicher, ob Vegeta sie je lieben würde. Dass er überhaupt lieben würde. Doch als sie so seine Worte vernahm, spürte sie, wie er diese für sie gedachte undurchdringbare Mauer dann doch durchbrach. Bulma war sich sicher, dass er morgen dieses Gespräch abstreiten würde, so war seine Natur. Doch die Erinnerungen an den letzten Tag waren zu frisch und ihr Saiyajin musste dies erst alles verarbeiten. „Das ist menschlich“, erwiderte sie ihm. Auch wenn Tränen ihr Gesicht bedeckten, musste sie grinsen. „Man hört nicht immer auf das, was der Verstand einem mitteilen möchte.“ Sie konnte nicht anders, als sich zu ihm umdrehen und ihm in die Augen zu sehen. Seine Hände wanderten zu ihrem Gesicht und wischten ihre die Tränen weg. „Ich hab’s dir schon mal gesagt. Erstens, ich bin keine Träne wert… und zweitens, ich bin kein Mensch... Bulma.“ Plötzlich musste sie über beide Ohren grinsen und sie fühlte wie ihr Körper regelrecht unter seinen Berührungen glühte. „Was ist?“ Skeptisch musterte er ihr schlagartig verändertes Gesicht. „Nichts... du hast mich nur Bulma genannt.“ „Und?“ „Du hast mich immer nur mit 'Hey, du', 'Frau' oder ähnliches angesprochen“, stellte sie freudig fest und musste dabei leicht kichern. Bulma versank in seinen dunklen Augen, die sie weiter wie gebannt anstarrten. Er sagte nichts, doch das brauchte er auch nicht. Sie genoss den Moment, den sie miteinander teilten, auch wenn sie nicht alleine waren. Ihr Kind war zwar auch anwesend, bekam jedoch von dem Gespräch nichts mit. Und auch nichts davon, als sie sich nach ewigen Sekunden des Anstarrens endlich küssten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)