It's Christmas Time von abgemeldet (Wunder geschehen also doch!) ================================================================================ Kapitel 2: 2. Advent -------------------- 2. Advent: Das Whiskeydesaster Die zweite Kerze brannte mittlerweile auf dem Adventskranz und Namis Laune ging immer mehr Richtung absolutem Nullpunkt. Und seit der Sache im Krähennest noch schneller. Weder sie noch Zorro hatten ein Wort über diese Aktion verloren und das war vielleicht auch gut so. Allerdings gab es da diese hämische kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie darauf hinwies, dass sie schon allein bei den Gedanken an Zorro in letzter Zeit diese Kribbeln verspürte und ihr ganz heiß wurde. Und bei seinem Anblick drifteten ihre Gedanken und irgendwelche hirnverbrannten Fantasien ab, für die sie sich selbst am liebsten Ohrfeigen würde. Was würde also passieren wenn er sie berührte? Er sie mit seinen unfassbar dunklen Augen ansah...? Um Gottes Willen! Was zur Hölle war nur los mit ihr?! Sie hatte beschlossen ihrem Adventsritual treu zu bleiben und sich die Kante zu geben und zwar so richtig. Das konnte man allein schon daran sehen, wie sich die leeren Whiskeygläser und Bierflaschen auf ihrem Tisch stapelten. Die Kellnerin hatte es mittlerweile aufgegeben Ordnung in die ganze Sache zubringen und so stellte sie nur schnell ein neues Glas vor der Navigatorin ab und suchte dann das Weite. Mittlerweile hatten sie ein neues Abkommen getroffen: Zwei Whiskeys für die doppelte Wirkung. Und Halleluja: Es wirkte. Ihre Sicht wurde langsam verschwommen und ihr war alles so was von egal. Wenn sie aufstehen würde bezweifelte sie, dass sie überhaupt noch einen Fuß vor den anderen setzten konnte. Am besten sie blieb also einfach an Ort und Stelle sitzen und vertrieb sich die Zeit mit ihren neuen besten Freunden. Als Nami ihr zweites Glas an die Lippen setzten wollte wurde ihr dieses aus der Hand genommen. Bereit diesem unverschämten Vollidioten an die Gurgel zu springen funkelte sie wütend ihre unerwünschte Gesellschaft an. Und anscheinend konnte sie Gott, Karma oder was auch immer das für ein verfluchter Scheiß war nicht leiden, denn direkt neben ihr auf den leeren Stuhl nahm gerade Zorro Platz. Na ganz klasse. Nicht schon schlimm genug das er in letzter Zeit sich in ihre Gedanken eingenistet hatte, jetzt musst er sich auch noch hier breit machen und sie bei ihrem Absturz stören. Es gab mittlerweile immer mehr Gründe sich die gottverdammte Kugel zu geben. „Was soll der Scheiß, du verblödeter Gorilla!“, fauchte sie ihn an. Er antwortete nicht sondern winkte der Kellnerin zu, die ihnen zwei neue Gläser auf den Tisch stellte und dann kehrt machte. Genervt fuhr Nami sich durch die langen orangen Haare. „Du hast ganze zehn Sekunden um hier abzuhauen oder…“ „Oder was?“, fragte er amüsiert. „Verdoppelst du meine Schulden?“ „Nein, ich grill dich mit ein paar Blitzen wie ein Hähnchen über dem Feuer!“ Zorro überlegte kurz. Sollte er es wirklich riskieren? Sie sah extrem angepisst aus und machte jedem Vulkan der kurz vorm explodieren war ernsthafte Konkurrenz. Ihre verdammten Blitze ab zubekommen war kein Spaß, das wusste er aus Erfahrung. Ach Scheiß drauf, was soll’s! Er schnappte sich sein Glas Whiskey und kippte es in einem Zug hinter. Dann lehnte er sich locker auf seinem Stuhl zurück und musterte seine Freundin eindringlich. Ihre Haare standen wirr vom Kopf ab. Die Kleidung leicht verrutsch und die dunklen Augen wirkten irgendwie glasig. Wenn er wetten sollte, saß die Kleine hier schon eine halbe Ewigkeit und hatte sich in ihren jetzigen Zustand gesoffen. Er wusste das sie viel vertragen konnte. Aber auch sie würde irgendwann ihre Grenze erreichen. „Was ist los?“, fragte er schließlich. „Was soll schon sein?“ Er lehnte sich zu ihr vor und stützte seine Unterarme auf dem Tisch ab. „Ich bitte dich! Jeder Vollidiot kann erkennen, dass du Weihnachten hasst.“ Erstaunt sah sie auf. „Wirklich?“ „Jep. Du fauchst doch schon jeden Tannenbaum an den wir sehen. Ganz zu schweigen von Schnee, Weihnachtsmännern, Engeln, Weihnachtssternen, Lebkuchen, …“ „Ja ja“, unterbrach sie ihn. „Ich hab’s ja verstanden!“ „Darf ich fragen warum?“ Schweigen. Nami spielte nervös mit ihrem Glas. Schwenke den Alkohol hin und her und beobachtet ihn dabei fasziniert, nur um nicht in Zorros dunkle Augen zusehen. „Ich hab’s nicht immer gehasst. Bis zum Tod meiner Mutter hab ich es sogar geliebt. Nojiko und ich haben jedes Jahr genau auf diesen Tag hingefiebert. Auch wenn wir nicht viel Geld hatte, Bellemere hat es sich nie nehmen lassen für uns ein perfektes Weihnachten zu organisieren. Wir haben zusammen gebacken. Wir haben Sterne gebastelt und sie an den Weihnachtsbaum gehängt. Und an Heilig Abend saßen wir Drei und Genzo da und Bellemere hat uns immer Geschichten und Märchen vorgelesen. Es war einfach perfekt so wie es war. Es gab nichts Besseres. Doch seit ihrem Tod, kann ich es einfach nicht mehr feiern. Auch wenn Nojiko so oft versucht hat mich umzustimmen, es ist einfach nicht mehr das Gleiche…“ Sie hatte mit den Tränen zu kämpfen. Das konnte man sehen. Zorro verspührte – so wie sie da saß, so einsam und traurig – den seltsamen Drang sie in die Arme zu schließen und zu trösten. „Ich glaube wir brauchen noch mehr Whiskey!“ ~~~~~ Es war weit nach Mitternacht als die beiden Strohhüte sturzbetrunken aus der Bar taumelten. Nami hatte lachend die Arme um Zorros Taille geschlungen und versuchte so ihr Gleichgewicht zu halten. Doch dieser hatte ebenfalls ziemlich tief ins Glas geschaut und ebenso seine Problem und in der Senkrechten zu bleiben und nicht einfach vornüber zu kippen. Er stützte sich mit dem einen Arm, den er um die Hüfte der Navigatorin gelegt hatte, ab und in der anderen hielt er eine Flasche voll mit Rum, den er aus der Bar hat mitgehen lassen, während Nami den Barkeeper abgelenkt hatte. Das Leben war schon praktisch wenn man Brüste hatte. Auf der Sunny angekommen wollte Nami betrunken wie sie war sich von ihm lösen und das Frauenschlafzimmer ansteuern, doch weit kam sie nicht. Ein Schritt und sie stolperte. Zorro konnte noch rechtzeitig am Arm stützten. Merke: Alkohol und High Heels waren keine gute Kombination. „Du bist betrunken“, grinste er sie an. Empört tippte sie ihm mit dem Finger gegen die Brust. „Schtimmt nisch! Isch bin foll wie 'ne Haubitze!“ Er lachte. Nicht dieses spöttische oder bösartige Lachen, nein, es war das offene und ehrliche Lachen, was man bei ihm so selten hörte. Gott wie sie diesen Klang liebte. Es brachte ihren ganzen Körper zu vibrieren. „Ach wirklich? Wie 'ne Haubitze?“ Eiffrig nickte sie. „Jaaaaaa“, quietschte sie vergnügt und schnappte sich die Flasche Rum. Zorro schüttelte ungläubig den Kopf. Er hatte sie noch nie so betrunken erlebt. „Na komm, ich bring dich ins Bett“, er legte wieder einen Arm um ihre Taille und brachte sie ins Frauenschlafzimmer. Das Bett von Robin war leer, soweit er wusste hatte sie heute Nachtwache. Er führte sein betrunkenes Anhängsel zum Bett und löste sich von ihr. Doch sie sich nicht von ihm und als sie sich auf die Matratze setzten wollte und immer noch an ihm hing, verlor er das Gleichgewicht und landete zusammen mit ihr auf dem Bett. Beide fingen sie wieder an zu lachen. Der Schwertkämpfer stützte sich mit den Unterarmen links und rechts neben ihr ab, um sie etwas von seinem Gewicht zu entlasten. Braune Augen starrten ihm entgegen. Es war wie flüssige Schokolade in der man hätte ertrinken könne. Und da war es wieder, dieses elektrisierende Kribbeln das sich in seinem Körper ausbreitete. „Zorro~~“, schnurrte sie und streichelte sanft mit einer Hand über seine Wange. Mit der anderen fuhr sie durch den grünes weiches Haar – es war sogar noch weicher als sie es sich vorgestellt hatte - und verweilte in seinem Nacken. „Was tun wir hier?“, flüsterte er und tastete mit seinen Augen ihr wunderschönes Gesicht ab. „Ich weiß es nicht“, antwortete sie und zog sein Gesicht zu sich heran um ihre Lippen auf die seinigen zudrücken um so in einem leidenschaftlichen Kuss zu versinken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)