Nicht aufgeben von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 3: Gefühle ------------------ Als Mario zwei Tage später wieder einmal versuchte, Elsa auf ihrem Handy anzurufen, bekam er nur noch die Ansage, dass die Nummer nicht mehr vergeben war. Fassungslos starrte er sein Handy an. Sie wollte wohl wirklich nicht mehr mit ihm sprechen. Erst zog sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von daheim aus und dann gab es innerhalb von Stunden ihre Nummer nicht mehr. Es war noch keine 72 Stunden her, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Auf seine Anrufe und SMS hatte sie gar nicht mehr reagiert. Die letzten beiden Nächte hatte er fast nicht geschlafen, schlaflos hatte er sich von einer Seite auf die Andere gewälzt. Elsa ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Obwohl er sich am Sonntag noch erleichtert gefühlt hatte, dass er die Beziehung nicht mehr hatte, ging es ihm nicht gut. Kaum war er eingeschlafen, schreckte er aus Träumen von Elsa wieder hoch. Langsam begriff er, dass Elsa nicht mehr da war. Normalerweise hatte sie sich jeden Tag bei ihm gemeldet oder zumindest ein paar SMS geschrieben. Und obwohl ihn das in letzter Zeit nur noch genervt hatte, ertappte er sich dabei, wie er den ganzen Tag immer wieder auf sein Handy schaute und genau auf diese kleinen Nachrichten wartete. --- Als Mario am Mittwoch von der Uni heimkam, steckte er seinen Schlüssel in das Schlüsselloch an der Wohnungstüre und stellte fest, dass die Türe nicht mehr abgeschlossen war. Er war sich sicher, dass er die Türe heute morgen richtig abgeschlossen hatte. Er starrte auf die Türe, es gab nur noch eine andere Person, die auch einen Schlüssel zu seiner Wohnung hatte. Er stieß die Türe auf und rief laut ihren Namen. “Elsa!” Als er sah, dass im ersten Zimmer niemand war, rannte er in sein Schlafzimmer, aber auch hier war sie nicht. Als er wieder ins Wohnzimmer ging, merkte er erst, dass ein Karton auf dem Esstisch stand. Er ging zur Wohnungstüre, die er offen gelassen hatte und schloss sie. Dann lief er zum Tisch und sah den Zettel, der dort neben dem Karton lag. Auf dem Zettel lag sein zweiter Wohnungsschlüssel, den er in die Hand nahm und eine Faust darum ballte. Er setzte sich, nahm den Zettel mit der anderen Hand hoch und erkannte sofort ihre Schrift. ~Mario, ich habe dir deine Sachen gebracht und meine geholt. Deinen Schlüssel lasse ich hier . E.~ “Elsa…” Mario griff in den Karton und holte ein Foto von ihnen beiden hervor, auf denen ihre Köpfe zu sehen waren. Mario hatte Elsa im Arm, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und war nur im Profil zu sehen. Elsa lachte in die Kamera und ihre Augen leuchteten. Das Bild hatte Maja im Sommer aufgenommen, als sie zusammen einen Ausflug gemacht hatten. Damals war alles noch in Ordnung gewesen, ihm war es gut gegangen und er war sich seiner Gefühle zu Elsa noch sicher. Man erkannte die Freude und den Spaß auf dem Foto, die sie damals hatten. Mario starrte auf das Foto in seiner Hand und spürte regelrecht, wie sein Herz brach. Erst in diesem Moment realisierte er, dass Elsa wirklich weg war. Nicht nur kurz, sondern ganz. Nicht nur, dass er einen Moment Ruhe hatte, sie war weg, für immer. Und er realisierte, dass er sie immer noch liebte, und zwar von ganzem Herzen. Er fing an zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. Er hatte Mist gebaut, richtigen Mist. Und er glaubte nicht, dass Elsa ihm verzeihen konnte. --- Einige Tage später kam Maja aus dem Raum heraus, in dem sie eine BWL-Vorlesung gehabt hatte. Sie verabschiedete sich von Kara, die gleich noch eine andere Vorlesung hatte und weiter musste. Dadurch dass sie Eventmanagment und BWL studierte und Kara BWL, hatten sie ein paar Vorlesungen gemeinsam. Maja verließ das Uni-Gebäude. Kaum dass sie draußen war, erkannte sie erstaunt, dass Mario auf sie zugelaufen kam. “Hallo Maja.” “Hallo Mario.” “Hast du Zeit? Ich kann Elsa einfach nicht mehr erreichen.” “Ich weiß nicht, ob ich mit dir reden sollte Mario.” Maja sah ihn zweifelnd an. “Maja, ich dachte, dass auch wir zwei Freunde sind.” Mario sah sie verzweifelt an. Maja musterte ihn nachdenklich, er hatte ja Recht, sie waren Freunde. “Gehen wir einen Kaffee trinken. Ich habe jetzt sowieso eine Freistunde.” Zehn Minuten später saßen sie mit jeweils einer Tasse Kaffee vor sich in der Cafeteria. Maja musterte Mario. “Du siehst beschissen aus.” “Danke Maja, nett wie immer. Aber genauso fühle ich mich auch…” Mario umfasste mit beiden Händen seine Tasse und sah sie besorgt an. “Maja. Was ist mit Elsa?” Maja musterte ihn aufmerksam. Eigentlich sollte sie ja nicht mit ihm über Elsa reden, aber so wie er aussah, ging es ihm wirklich schlecht. “Elsa geht es nicht gut. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie isst nicht mehr und nur dann, wenn man sie daran erinnert. Ich glaube ja nicht, dass sie es mit Absicht macht. Sie scheint viel mehr einfach nicht daran zu denken. Und sie lacht nicht mehr. Sie scheint überhaupt nichts mehr zu fühlen, sie funktioniert einfach nur noch. Und sie hat noch nicht einmal geweint seit Samstag. Sie wirkt, als ob sie alle ihre Gefühle einfach abgestellt hat.” Maja sah Mario an. Er hörte ihr zu und starrte seine Tasse mit großen Augen an. Dann blickte er zu ihr auf. “Maja. Ich habe Mist gebaut. Ich habe Elsa wehgetan und das nur, weil ich nicht offen zu ihr sein konnte und nicht mit ihr darüber geredet habe, wie es mir geht. Zusammen hätten wir vielleicht eine Lösung gefunden. Das war der größte Fehler meines Lebens.” “Du liebst sie noch, oder?” Maja hatte Angst davor, dass sie jetzt eine Antwort bekommen könnte, die sie eigentlich nicht hören wollte. Aber so wie Mario sie ansah, war sie sich fast sicher, was er antworten würde. “Ja. Und das ist mir erst jetzt wieder klar geworden.” Mario sah ihr fest in die Augen und Maja stieß ihre Luft aus, die sie angehalten hatte. “Wir dürfen nicht über dich sprechen, nicht einmal deinen Namen erwähnen, dann rastet sie gleich aus. Sie hat sich wirklich verändert, du würdest sie nicht mehr erkennen…” Erschöpft legte sie ihren Kopf in ihre Hände. Als sie wieder aufblickte, hatte sie Tränen in den Augen. “Das war echt scheiße Mario. Und ich kann dir nicht einmal sagen, ob sie dich noch liebt, denn zur Zeit scheint sie gar nichts mehr zu empfinden.” “Das wollte ich nicht Maja. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich wollte. Aber Elsa wollte ich nie wehtun.” Auch in Marios Augen glitzerten Tränen. Die Beiden saßen noch lange zusammen und redeten, Maja ließ sogar die folgende Vorlesung ausfallen. Mario redete sich alles von der Seele und auch Maja schüttete ihm ihr Herz aus. --- Als Gregor seinen Geburtstag im Dezember feierte, kam Mario gemeinsam mit Kara und Reiko bei Daichis an. Gregor wohnte noch zu Hause. Er besuchte dieselbe Uni wie Mario, da Conny aber an der Musik- und Kunsthochschule vor Ort studierte, war er daheim wohnen geblieben. Mario hoffte, dass er heute Abend mit Elsa reden konnte. Auch wenn er viel mit Maja gesprochen hatte und sie öfters Kontakt hatten, weigerte sie sich, ihm Elsas neue Handynummer zu geben. Auch die Anderen wollten dies nicht, da Elsa es ihnen allen verboten hatte. Conny öffnete die Türe und fiel Kara um den Hals und begrüßte anschließend Reiko und Mario. Als sie Mario in den Arm schloss, begutachtete sie ihn davor genau. Er sah wirklich nicht besonders gut aus, da hatte Maja recht gehabt. “Wie geht es dir?” fragte sie ihn. Mario sah sie an und zuckte mit den Schultern. Was sollte er auch sagen, laut seinen Freunden sah man es ihm ja schließlich deutlich an. Conny drückte seinen Arm und lief vor ihnen ins Wohnzimmer hinein, wo die meisten Kickers schon saßen und Gregor in Beschlag nahmen. Mario lief mit hämmerndem Herzen hinein und sah sich nach Elsa um. Er konnte sie aber nicht sehen. Gregor kam ihm entgegen und lächelte ihn an. “Hallo Mario. Schön dass du da bist.” “Hallo Gregor. Immerhin hast du mich ja eingeladen. Da sollte ich ja kommen.” Mario lächelte Gregor an, man konnte ihm aber anmerken, dass ihm eigentlich nicht zu lachen zumute war. “Wo ist Elsa Gregor?” Gregor sah seinen Freund ernst an. “Sie ist von ihrem Studiengang aus zu einem Seminar gefahren, das die ganze Woche lang geht und kommt erst morgen wieder.” Marios Hoffnungen fielen in sich zusammen. “Ich hatte wirklich gehofft, heute endlich mit ihr reden zu können.” “Ich muss dir gestehen, dass ich nicht weiß, was ich hätte machen sollen. Ich hätte euch nicht beide einladen können. Du wärst zwar gekommen, aber Elsa hätte sich geweigert. Sie will weder etwas von dir hören noch dich sehen. Sie kam von selber auf mich zu und meinte, dass sie auf das Seminar gehen würde. Dann könnte ich ja “denjenigen” einladen. Sie spricht nicht mal mehr deinen Namen aus.” “Maja hat es mir schon erzählt. Ich bin solch ein Idiot.” Mario fuhr sich verzweifelt mit der Hand über das Gesicht. Gregor sah auf und nickte. “Ja, bist du.” Dann streckte er sich. “Versuche wenigstens ein wenig Spaß an meinem Geburtstag zu haben Mario. Das schuldest du mir als mein bester Freund.” Mario nickte. “Ich werde es versuchen.” “Gib dein Bestes.” Gregor drückte Marios Schulter und ging zu Conny, Kara und Reiko. Mario seufzte auf und ging dann in Gedanken versunken zu Sascha, Christoph, Tino und Benjamin, die auf dem Sofa saßen und sich unterhielten. --- Silvester kam immer näher. Maja und Kara hatten ewig gebraucht Elsa dazu zu überreden, mit ihnen zu feiern. Sie hatten schon vor Ewigkeiten Karten zu einer Silvesterfeier gekauft, die von der Sport-Uni aus veranstaltet wurde. Elsa hatte sich erst mit Händen und Füßen gewehrt, immerhin hatte sie zusammen mit Mario Karten gekauft und es war klar, dass er auch kommen würde und anfangs hatte sie sich geweigert. Allerdings nur so lange, bis Maja vor ihr in Tränen ausgebrochen war und sie angeschrien hatte. Was sie sich eigentlich dabei denken würde, ihnen alles so zu versauen. Ob sie von ihnen verlangen würde, alles sein zu lassen, nur weil Mario vielleicht auftauchen könnte. Und dass sie keinen Bock mehr auf Elsa egoistisches Verhalten hatte. Sie hatte sich dazu entschieden, mit Mario Schluss zu machen und sie sollte gefälligst langsam wieder klar kommen. Anschließend war Maja in ihr Zimmer gestürmt und hatte die Türe hinter sich zugeschlagen. Elsa war wie angewurzelt im Wohnzimmer stehen geblieben. Ihr war nicht klar gewesen, dass sie durch ihr Verhalten auch Maja und die Anderen verletzt hatte. Minutenlang stand sie nur da und die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf umher. Maja hatte recht. Ihretwegen hatten alle auf wirklich viel verzichtet. Normalerweise hatten sie sehr viel zu acht unternommen oder auch als Paare, seit sie und Mario nicht mehr zusammen waren, hatten sie gar nichts mehr gemacht. Auch Viktor und Reiko waren kaum noch hier, vermutlich, weil Maja und Kara ihr ihre Beziehungen nicht unter die Nase reiben wollten. Oft waren sie bei ihr zu Hause geblieben und hatten Zeit für sie geopfert, die sie eigentlich mit ihren Freunden verbringen sollten. Elsa ging zu Majas Zimmertüre und klopfte leise an. Eine Weile war es still und Elsa stand mit ihrer Stirn an Majas Türe gelehnt da. Irgendwann hörte sie, dass Maja leise “Komm rein.” sagte. Elsa öffnete die Türe und ging hinein. Maja hatte sich auf das Bett geworfen und ihr Gesicht in ihr Kopfkissen gedrückt. Elsa zog ihre Hausschuhe aus und legte sich neben Maja auf den Rücken ins Bett. Eine Weile schwiegen beide und lagen nur da. “Du hast recht Maja. Es tut mir wirklich leid.” sagte Elsa leise. Maja hob erstaunt ihr tränenüberströmte Gesicht aus ihrem Kissen und sah Elsa an. Das hatte sie nicht von ihr erwartet. “Ich bin wirklich unmöglich gewesen. Besonders zu euch.” flüsterte Elsa und starrte weiter an die Decke. “Ich komme mit euch mit. Und wenn er auch da ist, werde ich das schon irgendwie hinbekommen. Ich verspreche es dir.” Maja sagte nichts. Dann griff sie aber nach Elsas Hand und hielt sie fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)