Nicht aufgeben von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 1: Schluss ------------------ Elsa stand im Flur und hatte ein Telefon am Ohr. Ungeduldig wartete sie darauf, dass ihr Freund am anderen Ende der Leitung endlich abnahm. “Hallo?” ging er schließlich dran. “Hallo Mario. Ich bin es.” “Ach, hallo Elsa.” “Ich wollte kurz wegen heute Abend nachfragen...” “Was ist heute Abend?” “Diese Studentenparty, zu der wir doch gehen wollten.” Elsa lehnte sich gegen eine Wand und spielte mit dem Kettenanhänger an ihrem Hals, der ein Halbes Herz darstellte und auf dem Marios Name eingraviert war. Sie hatte die Kette von Mario zu ihrem ersten Jahrestag bekommen und Mario hatte das Gegenstück dazu. “Wenn ich ehrlich bin, habe ich darauf  gerade gar keine Lust…” “Oh.” Elsa wirkte enttäuscht, dann nahm sie sich aber zusammen. “Nun gut, dann komme ich zu dir. Wir können ja einen Film zusammen ansehen und ein bisschen kuscheln.” “Sei mir nicht böse Elsa, aber eigentlich will ich heute Abend nichts mehr machen. Der Tag war ziemlich anstrengend.” “Wenn es dir zu viel ist müssen wir natürlich nichts machen. Ich bleibe einfach bei Maja und Kara und unternehme etwas mit den Beiden. Und wir sehen uns morgen, ja? Immerhin ist morgen Sonntag und wir müssen beide nicht an die Uni und du musst nicht arbeiten.” “Telefonieren wir einfach morgen nochmal, ja?” “In Ordnung. Dann erhole dich heute Abend und bis Morgen.” “Ja. Du dich auch. Bis dann.” “Ich liebe dich.” In dem Moment in dem Elsa den Satz sagte, hörte sie schon das Tuten des Telefons, Mario hatte zu schnell aufgelegt. Elsa war enttäuscht. In letzter Zeit hatten sie und Mario kaum noch Zeit füreinander. Mario war vor ein paar Monaten von daheim ausgezogen und in der Nähe der Uni in eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung gezogen. Da er seinen Eltern nicht komplett auf der Tasche liegen wollte, hatte er, neben dem Studium und den Kickers, angefangen zu jobben. Dadurch war sein Kalender immer ziemlich voll. Die junge Frau seufzte auf und strich sich die Haare nach hinten. Mädchen konnte man schon lange nicht mehr zu ihr sagen. Der ständige Pferdezopf war anderen Frisuren gewichen, die Mädchenkleidern einem erwachsenem Kleidungstil. Statts Turnschuhen trug sie meistens hochhackige Schuhe und die Ohren waren inzwischen gepierct. Ihre beste Freundin Maja hatte sie mit geschleppt und im Gegensatz zu dieser, hatte Elsa nach insgesamt fünf Löchern (drei im rechten und zwei im linken Ohr) wieder aufgehört. Bei Maja sah das schon anders aus. “Hey und wann gehst du jetzt?” Maja streckte den Kopf aus ihrer Zimmertüre hinaus und sah Elsa fragend an. “Ich wurde versetzt.” Elsa hielt das Telefon achselzuckend hoch und setzte es zurück auf die Ladestation, die auf einer Kommode im Flur stand. Zusammen mit Maja ging sie ins Wohnzimmer, wo Kara auf dem Sofa saß und sich die Fußnägel lackierte. Diese warf ihren Freundinnen einen Blick zu und fuhr fort mit dem lackieren. “Mach bitte keine Flecken auf das Sofa.” Maja warf ihrer Mitbewohnerin einen Blick zu und setzte sich neben sie. “Mir ist bisher noch nie etwas passiert. Das letzte Mal war es Elsa. Und die wohnt noch nicht mal hier.” Kara grinste Maja an, die zu lachen begann. “Ich habe mich schon hundert Mal dafür entschuldigt.” Elsa streckte den Beiden die Zunge heraus und setzte sich auf Karas andere Seite. “Was mich mal wieder auf die Frage bringt, wann du jetzt endlich bei uns einziehst? Noemi ist schon vor einiger Zeit ausgezogen und das Zimmer ist immer noch frei…” Maja grinste ihre beste Freundin an. Maja und Kara  wohnten zusammen in einer WG mit vier Zimmern. Die Wohnung gehörte Usegis und als Kara hierher gezogen war um zu studieren, hatte Viktor mit seinem Vater abgeklärt, dass die Wohnung zukünftig als WG genutzt werden durfte. Da Viktor ebenfalls in der Nähe wohnte (zusammen mit Reiko) war Maja mit Kara eingezogen. Eines der vier Zimmer war das Wohnzimmer und die dritte Mitbewohnerin Noemi, die sie von der Uni kannten, war schon vor zweieinhalb Monaten ausgezogen. Seit dem versuchten Maja und Kara Elsa, die immer noch daheim wohnte, dazu zu überreden, endlich bei ihnen einzuziehen. Mario hatte bei Beginn des Studiums entschlossen, solange noch daheim wohnen zu bleiben und immer mit dem Zug zur Uni ein zu fahren, wie die Kickers noch an ihrer alten Schule auf dem Fußballplatz trainieren durften. Da Daniel mit dem letzten Schuljahr auch seinen Abschluss gemacht hatte und die Kickers nun einen Fußballplatz hatten, der in der Nähe der Uni lag, war Mario auch näher zur Uni gezogen. Elsa hatte sich damals ebenfalls dazu entschlossen, daheim wohnen zu bleiben. So konnten sie und Mario zumindest Zeit miteinander verbringen, wenn sie gemeinsam mit dem Zug fuhren, was fast zwei Stunden pro Tag waren, und so konnten sie sich auch abends öfters treffen. “Ihr kennt meine Antwort. Ich warte immer noch darauf, dass Mario endlich fragt, dass ich bei ihm einziehe. Wäre ziemlich doof, erst hier bei euch einzuziehen und dann vielleicht ziemlich schnell wieder aus. Und ich habe ja hier das Schlafsofa.” Elsa grinste ihre Freunde an. Seit Mario nicht mehr daheim wohnte, schlief sie auch nicht mehr so oft daheim. Entweder schlief sie in der WG bei Maja im Zimmer, auf dem Sofa (zum Glück ein ausziehbares Schlafsofa) oder bei Mario, was aber schon eine Weile nicht mehr vorgekommen war. “Wenn wir gerade von deinem Freund reden… Warum hat er dich versetzt? Ihr wolltet doch zu dieser Party.” Maja sah Elsa fragend an. “Er musste heute wieder arbeiten und hat gerade gemeint, dass es ihm zu viel ist und er ein wenig Ruhe braucht. Wir werden uns ja hoffentlich morgen sehen.” Elsa schnappte sich eines von Karas Nagellackfläschchen und fing an sich ihre Fingernägel in einem lachsfarbenen Ton zu lackieren. Dabei entging ihr der Blick, den Maja und Kara sich zu warfen. In letzter Zeit hatte Mario sehr wenig Zeit für seine Freundin gehabt und öfters Verabredungen mit ihr abgesagt, auch an ihrem Geburtstag vor drei Wochen hatte er arbeiten müssen. Aber da Elsa sich nichts böses dabei dachte und sie wussten, wie fertig Mario in letzter Zeit immer war, sagten ihre Freundinnen dazu auch nichts. “Dann gehen wir eben noch was trinken.” Maja sah die Beiden grinsend an. “Meinst du?” Elsa warf ihr einen zweifelnden Blick zu. “Warum nicht? Wir waren schon lange nicht mehr nur zu dritt abends unterwegs. Und da keine von uns heute was mit ihrem Mann macht, könnten wir einen Ladies Abend machen. Komm schon Elsa.” meinte auch Kara und strahlte sie an. “Okay. Aber vorher müssen wir noch was Essen.” “Gut, dann kochen wir gemeinsam was und machen uns danach fertig. Und dann gehen wir los.” Maja grinste ihre Freundinnen an. Es war schon eine Weile her, dass nur sie Frauen so etwas gemacht hatten. Meistens waren ihre Freunde dabei. “Wie sieht es mit Conny aus?” Kara sah fragend auf, während sie ihre Nackellacksachen aufräumte. “Die macht heute Abend was mit Gregor.” Elsa stand auf und streckte sich. “Also ab in die Küche Ladies.” --- Einige Zeit später kamen die drei jungen Frauen lachend bei einer Bar an. Es war einiges los und die Drei gingen hinein. Während Elsa und Kara ihre Jacken aufhängten, ließ Maja ihren Blick durch die Bar streifen. Plötzlich stutzte sie. Die Person, die an der Bar saß, sah aus wie Mario. Das konnte doch nicht sein, oder? In dem Moment stellte sich Elsa neben ihre Freundin und folgte ihrer Blickrichtung. Kurz darauf wurde sie blass, als sie ebenfalls erkannte, wer dort am Tresen saß. “Was macht Mario denn hier Elsa? Hatte er zu dir nicht gesagt, dass er daheim bleiben will?” fragte Maja leise. Elsa hob die Schultern. “Er wird schon einen Grund haben. Vielleicht wusste er ja, dass wir doch noch hierher kommen… Du und Kara habt ja Viktor und Reiko geschrieben, dass wir noch hierher gehen. Und vermutlich hat es einer der Beiden Mario gesagt.” Man konnte Elsa anhören, dass sie das selber nicht so recht glaubte. “Ich gehe mal zu ihm rüber.” Sie lächelte Maja halbherzig an und drückte sich dann durch die Leute hindurch, die zwischen ihr und dem Tresen standen. “Was ist denn los?” fragte Kara in dem Moment hinter Maja. “Mario ist hier.” Maja deutete mit dem Kopf in seine Richtung und Kara sah verwirrt hinüber. Als Elsa bei Mario ankam, blieb sie unschlüssig hinter ihm stehen. Er hatte sie noch nicht registriert. “Mario?” fragte sie leise. Der Angesprochene versteifte sich vor Schreck und drehte sich zu ihr um. “Elsa…” sagte er und sah sie an. “Du bist ja doch da. Maja, Kara und ich haben vorher auch noch entschieden hierher zu kommen. Wenn ich gewusst hätte, dass du auch hier bist hätte ich dir natürlich geschrieben. Dann hätten wir uns ja auch schon ein bisschen früher treffen können. Tut mir leid, aber da habe ich nicht drangedacht.” plapperte sie mit weitaufgerissenen Augen los und hielt ihre Hand an ihr Herz, das stark gegen ihren Brustkorb schlug. Mario sah sie ebenfalls mit aufgerissenen Augen an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie hierher kommen würde. Dass Elsa sich ihre Gedanken machte, konnte er ebenfalls erkennen. Sie war sehr blass und sah erschrocken aus, was auch die großen Augen erklärte. Und normalerweise plapperte sie auch nicht so vor sich hin. Er sagte nichts sondern hörte ihr nur zu. “Hast du dich schon erholen können?” In diesem Moment kam eine hübsche Barfrau hinter dem Tresen auf sie zu. “Hey Mario. Wie ich dir heute Nachmittag gesagt habe, wir haben noch genug Tequilla da. Also trinken wir jetzt wie ausgemacht gemeinsam einen.” Als sie Elsa registrierte lächelte sie sie an. “Trinkst du auch einen Tequilla mit?” Elsa sah verwirrt zwischen Mario und der jungen Frau hin und her. Die Beiden hatten heute Nachmittag schon miteinander ausgemacht, dass sie heute Abend zusammen etwas trinken würden? “Mario? Das verstehe ich nicht. Du hattest doch gemeint, dass du heute Abend nichts mehr machen möchtest…” Elsa sah ihn mit immer noch weit aufgerissenen Augen an. Dann trat plötzlich Erkenntnis in ihren Blick. Ungläubig starrte sie ihn an. “Nein, es ging nicht darum, dass du nicht nichts machen möchtest… Du wolltest nur nichts mit mir machen…” Elsas Herz schien zu reißen, als ihr klar wurde, was los war. Plötzlich machten die ganzen letzten Monate Sinn, dass er nie Zeit hatte, Verabredungen absagte und immer irgendetwas vorhatte, so dass sie auch spontan nichts mehr hatten machen können. Mario sagte immer noch nichts, aber an seinem Blick erkannte sie, dass sie Recht hatte. Trotzdem wollte sie es nicht glauben und musste es von ihm hören. “Habe ich Recht?” Mario nickte, schwieg aber weiter. Tränen traten in Elsas Augen. “Weißt du was, dann mache ich es dir auch für die Zukunft nicht schwer.” Sie versuchte den Verschluss an ihrer Kette zu lösen. Sie bekam es aber nicht hin, da ihre Finger zu arg zitterten und ihr Herz ihr bis zum Hals schlug. Sie packte die Kette und riss sie mit einem ordentlichen Ruck von ihrem Hals und feuerte sie vor Mario auf den Boden. “Es ist aus!” Sie drehte sich um und rannte aus der Bar hinaus. Der Schmerz an ihrem Nacken, an der Stelle, an der die Kette sich in ihre Haut gebohrt hatte, bevor der Verschluss gerissen war, brannte wie Feuer. Elsa war froh über diesen Schmerz, denn momentan lenkte er sie von dem Schmerz in ihrem Herzen ab. Sie holte tief Luft und riss sich zusammen. Sie nahm sich vor, diesem Idioten nicht eine Träne nach  zu weinen. Sie lief zu dem Auto, mit dem sie gekommen waren und wartete auf Maja und Kara. Kurz darauf hörte sie hinter sich Schritte und Karas Stimme. “Elsa?” “Alles okay Kara. Kommt Maja gleich, dass wir nach Hause fahren können?” --- Maja  hatte fassungslos dem Gespräch gelauscht und beobachtete jetzt erschrocken, wie Elsa sich ihre Kette vom Hals riss, sie Mario vor die Füße schleuderte und mit ihm Schluss machte. Als Elsa sich herumdrehte und an ihr vorbeirannte, drehte Maja sich zu Kara um und gab ihr ein Zeichen, dass sie Elsa folgen sollte. Kara nickte und lief Elsa hinterher. Maja machte einen Schritt auf Mario zu, der sich bückte, die Kette aufhob und seine Hand um den Herzanhänger herum zu einer Faust ballte. “Mario, was sollte das denn?” “Du hast Elsa doch gehört, oder?” Mario warf Maja einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu und drehte sich zu der Barfrau um. “Sandy, schenkst du mir bitte einen ein?” Maja machte noch einen Schritt auf Mario zu und packte ihn an einem Arm. “Mario. Elsa hat gerade mit dir Schluss gemacht. Das Mädchen, in das du verliebt bist, seit du 13 Jahre alt warst und mit dem du über vier Jahre zusammen bist! Das sollte dir doch mehr ausmachen.” “Es ist aber so Maja. Solltest du ihr nicht hinterher rennen?” Mario nahm das Glas und trank es in einem Zug leer. “Noch einen Sandy.” “Bist du dir sicher Mario?” “Ja.” Maja schüttelte fassungslos den Kopf und drehte sich ebenfalls um. Auf dem Rausweg holte sie die Jacken und lief zum Auto, wo die anderen beiden schon warteten. “Elsa…” “Tut mir einen Gefallen, ja? Ich will nicht über ihn sprechen. Also lasst es einfach.” Elsa setzte sich auf die Rückbank im Auto und zog die Türe hinter sich zu. Maja und Kara standen draußen und nickten sich zu. Wenn Elsa jetzt nicht darüber reden wollte, dann musste sie auch nicht. Beide setzten sich auch ins Auto und Maja drehte den Schlüssel herum und fuhr los. --- Gregor lag mit Conny im Bett und streichelte mit seiner Hand über ihre nackte Hüfte. “Ich habe dich vermisst.” murmelte er, als er sich zu ihr beugte und ihren Hals zu liebkosen begann. “Du hast mich erst heute morgen gesehen.” Conny kicherte und stöhnte auf, als Gregor mit seinen Fingern zwischen ihre Beine fuhr, ihre Weiblichkeit streichelte und langsam mit einem Finger in sie eindrang. “Das ist viel zu lange her.” Gregor stöhnte auch auf, als Connys Hand sich um sein Glied schloss. In dem Moment piepste sein Handy und er blickte auf. “Sicher nicht Herr Daichi.” Connys Hand griff fester zu und Gregor musste wieder aufstöhnen. “In Ordnung.” Er drehte sie auf den Rücken und schob sich zwischen ihre Beine. In dem Moment piepste sein Handy nochmals. “Entschuldige Conny.” Er griff schnell auf den Nachttisch von Conny und nahm sein Handy in die Hand, während Conny unter ihm entnervt aufstöhnte. Er hatte zwei Nachrichten bekommen, eine von seiner Schwester und eine von Maja. Er öffnete erst die von Elsa. Von: Elsa An: Gregor Datum/Uhrzeit: 22.Nov./23.15 Uhr Gregor, ich habe gerade mit Mario Schluss gemacht. Ich übernachte bei Maja. Kein Wort zu den Eltern  und auch nicht zu Mario falls er sich meldet. Elsa Von: Maja An: Gregor Datum/Uhrzeit: 22.Nov./23.24 Uhr Gregor, schau nach Mario! Er sitzt in der Bar Nine. “Scheiße.” Gregor sprang auf und suchte sich seine Kleidung zusammen. “Gregor. Was ist los?” Erschrocken sah Conny ihn an. “Hier lies.” Er warf Conny sein Handy zu und zog seine Hose hoch. “Warum sollst du nach Mario schauen?” “Lies die von Elsa darunter noch.” Während Gregor seinen Pulli über den Kopf zog, las Conny fassungslos Elsas SMS. “Oh nein. Warum das denn? Als ich heute Mittag mit Elsa telefoniert habe, war alles noch in Ordnung.” Mit großen Augen sah sie ihren Freund an, der auf sie zu kam und sich auf den Bettrand setzte. “Entschuldige bitte Conny.” “Mach dir keinen Kopf. Das ist jetzt wichtiger. Rufst du mich später an?” “Ich rufe dich morgen an. Heute wird es sicher ziemlich spät. Ich liebe dich Conny.” “Ich dich auch.” In dem Moment schlug jemand gegen Connys Zimmertüre. “Gregor! Ich fahre, komm!” Gregor und Conny warfen einen perplexen Blick zur Türe. “Ich komme.” rief Gregor und beugte sich zu Conny hinunter um ihr noch schnell einen Kuss zu geben. Dann stand Gregor auf und lief auf den Flur hinaus, wo Viktor bereits auf ihn wartete. Das Maja auch ihren Freund informierte war ja eigentlich klar gewesen und Gregor war nun sehr froh, dass Connys Bruder heute bei seiner Familie daheim gewesen war, so konnte er nun bei diesem im Auto mitfahren. --- Ungefähr 20 Minuten später parkte Viktor sein Auto direkt vor dem Eingang der Bar. Er hatte das Gaspedal durchgedrückt gehabt und so hatten sie nur einen Bruchteil der üblichen Zeit gebraucht. Gregor und er stiegen aus und liefen in die Bar. “Hey, du kannst dein Auto da nicht stehen lassen.” Einer der Gäste vor der Bar versuchte Viktor aufzuhalten. “Und ob ich das kann. Siehst du ja.” knurrte Viktor und ging hinein. “Entschuldigung. Das ist ein Notfall. Wir sind gleich wieder weg.” beschwichtigte Gregor den aufgebrachten Gast und lief Viktor hinterher, der drinnen schon zielstrebig auf Mario zu lief. “Hey Mario.” Er packte ihn unsanft an der Schulter und drehte ihn zu sich herum. “Viktor… Hat Maja dich auf mich angesetzt?” sagte Mario undeutlich und drehte sich zu Gregor herum, der in diesem Moment hinter Viktor auftauchte. “Verdammt.” murmelte er. “Das kannst du laut sagen Mario. Schließlich geht es um meine Schwester!” “Hallo Sandy.” wand Viktor sich an die Barfrau, die seit kurzem mit Eric zusammen war und mit Mario zusammen studierte. “Hallo Viktor. Seid ihr hier um ihn mitzunehmen?” Sie deutete mit dem Kopf auf Mario. “Ja.” “Das ist gut. Seit seine Freundin Schluss gemacht hat, kippt er hier einen nach dem anderen in sich rein.” “Ex-Freundin Sandy, schon vergessen?” Mario ballte seine Faust noch fester um die Kette in seiner Hand. Er hatte sie nicht einmal losgelassen in der Zeit, seit Elsa weg war. “Machen wir, dass wir heimkommen Mario.” Gregor zog ihn vom Stuhl und legte Marios Arm um seine Schultern. Mario kam schwankend zum Stehen. Er schien wirklich einiges getrunken zu haben. “Was bekommst du Sandy?” Viktor zog seine Brieftasche hervor und zog anhand des Betrages, den Sandy nannte, nur die Augenbrauen hoch. Schweigend zahlte er und ging Gregor und Mario hinterher. Kapitel 2: Der Tag danach ------------------------- Als Maja aufwachte, war sie einen Moment verwirrt, irgendetwas stimmte nicht. Dann fiel ihr wieder ein, was los war und das Elsa fehlte. Sie hatte mit bei ihr im Bett geschlafen, da Maja Elsa nicht hatte alleine lassen wollen. Maja schaute auf ihren Wecker, 4.55 Uhr morgens. Sie drehte sich um und schloss wieder die Augen. 20 Minuten später wachte sie wieder auf und Elsa war immer noch nicht da. Leicht alarmiert stand Maja auf und machte sich auf die Suche nach Elsa. Im Wohnzimmer, der Küche und im Bad war sie nicht. Maja klopfte leicht an Karas Türe und steckte ihren Kopf ins Zimmer. “Maja, was ist denn?” fragte Kara verschlafen. “Ist Elsa bei dir?” “Nein. Was ist los?” “Sie ist weg.” “Mist. Hast du schon überall nachgesehen?” Kara setzte sich auf und streckte ihre Füße zum Bett hinaus. “Überall. Nein, im freien Zimmer noch nicht.” Maja sah ihre Freundin an. “Dann sehen wir da noch nach.” Kara stand auf und ging zu Maja. Maja klopfte leise an der Türe des freien Zimmers an und die Beiden sahen hinein. Elsa stand mit verschränkten Armen mitten im Zimmer und sah aus dem Fenster hinaus. “Elsa. Alles in Ordnung?” fragte Maja leise und ging auf sie zu. Sie legte ihre Hand auf Elsas Schulter. “Das Zimmer ist immer noch frei, nicht wahr?” sagte Elsa leise. “Ja.” Kara stand in der offenen Türe. “Dann würde ich es nehmen.” Maja und Kara warfen sich einen Blick zu. Das hatten sie ja schon länger wollen, aber nicht unter dieser Voraussetzung. “Natürlich.” Maja drückte Elsas Schulter, die sich nun umdrehte und ihre Freundin mit leeren Augen ansah. “Habt ihr noch Umzugskartons?” “Ja, im Keller sind noch einige.” Kara lächelte Elsa an. “Kann ich dein Auto haben Maja? Ich würde jetzt gleich heimfahren und packen. Ich kann sowieso nicht mehr schlafen…” “Klar. Aber ich komme mit. Ich bin jetzt auch wach, daher...” “Ich auch.” Kara nickte zu Majas Worten. “Danke euch. Aber ihr müsst wirklich nicht mitkommen und könnt auch wieder ins Bett gehen.” “Hör auf Elsa. Dafür sind wir als deine Freundinnen nunmal da. Gehen wir uns noch kurz etwas anziehen, dann können wir auch schon los. ” Maja schob Elsa vor sich aus dem Zimmer. Eine Stunde später parkten sie vor Daichis Haus und stiegen aus. Jeder nahm einen Teil der Umzugskartons und ging zur Eingangstüre. Als Elsas Hund Maradona sie sah, begann er laut bellend um sie herumzuspringen. “Psst Maradona, sei ruhig. Aus jetzt.” versuchte Elsa ihn zu beruhigen, sie wollte ja nicht dass er alle aufweckte. Dazu war es aber zu spät. Elsas Vater öffnete die Haustüre und sah erstaunt auf seine Tochter und ihre Freundinnen mit den Umzugskartons herunter. “Elsa, was machst du denn hier?” “Hallo Papa. Lass uns am Besten erstmal rein, dann ist auch Maradona ruhig.” “Da hast du recht. Kommt schnell rein.” Drinnen kam ihnen bereits Elsas Mutter entgegen. “Hallo Elsa. Was macht ihr denn so früh hier? Es ist gerade mal halb sieben.” “Ihr wisst ja, dass bei Maja und Kara noch ein Zimmer frei ist. Und ich würde dort gerne einziehen. Ihr habt mich ja auch schon gefragt, ob ich nicht umziehen will. Wäre es für euch in Ordnung? Wegen der Miete und allem…” Elsa sah ihre Eltern mit großen Augen an. “Natürlich Schatz. Aber wir dachten, dass du bald bei Mario mit einziehen wirst.” Frau Daichi sah ihre Tochter an, irgendetwas stimmte nicht mit ihr. “Das hat sich erledigt. Dann würden wir einfach oben zusammen packen und einen Teil mitnehmen.” “Was meinst du damit, dass sich das mit bei Mario einziehen erledigt hat?” Frau Daichi blickte fragend drein. “Wir sind nicht mehr zusammen, daher…” “Seit wann das denn?” Geschockt sahen ihre Eltern sie an. “Seit gestern. Also ist es für euch in Ordnung?” “Natürlich Elsa. Ich kann nachher auch deine Möbel gleich rüber fahren. Ich habe zur Zeit wieder den Transporter, da der Kombi kaputt und in der Werkstatt ist.” Herr Daichi sah seine Tochter ebenfalls traurig an. “Danke. Kommt ihr mit hoch?” Elsa nahm ihre Kartons und ging die Treppe hinauf. Ihre Mutter hielt Maja noch einen Moment auf. “Maja. Was ist da los? Hat Mario eine Andere?” Maja schüttelte den Kopf. “Ich weiß es nicht Ann-Li. Das Ganze ist wirklich kompliziert. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Mario eine Andere hat… Und eines macht mir wirklich Sorgen…” “Und was ist das Maja?” “Elsa hat bisher noch nicht geweint. Und normalerweise reagiert sie bei Problemen immer sehr emotional, daher wundert es mich, dass sie noch nicht in Tränen ausgebrochen ist.” “Da hast du recht.” Besorgt sah Frau Daichi die Treppe hoch, die ihre Tochter vorher hinauf gegangen war. Elsa stand in ihrem Zimmer und musste sich zusammenreißen. Überall waren Erinnerungen an Mario. Fotos standen herum oder hingen an den Wänden, Geschenke und Kleinigkeiten, Kleidungsstücke,... Kara stellte die Umzugskartons ab und sah auf die große Fotokollage, die an der Wand hing. “Fang schonmal mit einem Schrank an Elsa. Ich bin gleich wieder da.” Während Elsa tat, was Kara ihr gesagt hatte, ging diese nochmals aus dem Zimmer. Ein paar Minuten später kam sie mit Maja und einem kleineren Karton wieder. “Hier Elsa.” Sie drückte Elsa den Karton in die Hand. “Was soll ich damit?” “Alles von Mario das du ihm zurückgeben willst kommt hier rein. Und den Karton bekommt Mario zurück.” Elsa starrte auf den Karton und dann auf die Fotos. Sie nickte und ging auf die Fotokollage zu. Wie mechanisch fing sie an, alle Bilder ab zu machen und die Bilder auf denen sie gemeinsam oder nur Mario zu sehen war, wanderten in den Karton. Ein paar Stunden später verabschiedete Elsa sich von ihrer Mutter. “Falls du etwas von Mario hörst, dann sage ihm bitte nicht, wohin ich gezogen bin. Er darf gerne wissen, dass ich ausgezogen bin, mehr aber nicht.” Frau Daichi nickte und nahm ihre Tochter fest in den Arm. Im Gegensatz zu Elsa kämpfte sie mit den Tränen. Nicht nur, dass ihre Tochter auszog und sie sich nichtmal darauf hatte vorbereiten können, dass die Beziehung mit Mario zu Ende war schmerzte sie ebenfalls, immerhin war er nach der langen Zeit wie ein Sohn für sie geworden. Und dass ihre Tochter so emotionslos war, brach ihr ebenfalls das Herz. Elsa drückte ihre Mutter ebenfalls nochmals an sich und setzte sich dann zu Maja und Kara ins Auto. Die Drei fuhren los und Herr Daichi fuhr im Transporter mit den Möbeln hinterher. --- Als Mario aufwachte, hatte er heftige Kopfschmerzen. “Verdammt!” murmelte er und langte sich an den Kopf. Als er die Augen öffnete und sich umsah, erkannte er erstaunt, dass er auf dem Sofa im Wohnzimmer von Viktor und Reiko lag. Er hatte keine Ahnung, wie er hierher gekommen war. “Hier.” Gregor hielt ihm eine Kaffeetasse hin. Mario setzte sich auf und nahm Gregor die Tasse ab. “Danke. Wie bin ich hierher gekommen Gregor?” Mario sah Gregor an, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte und sich dann neben ihm auf das Sofa setzte. “Weißt du überhaupt noch etwas von gestern?” Mario wollte sich mit der anderen Hand an seinen hämmernden Kopf langen, dabei spürte er, dass auch diese schmerzte. Er öffnete seine Hand und sah die Kette, die er darin umschlossen hatte. Die Spitze des Herzanhängers hatte sich in seine Haut gebohrt und nun klebte getrocknetes Blut daran. In diesem Moment wusste Mario wieder was los war. “Elsa.” stöhnte er leise und stellte seine Kaffeetasse auf den Couchtisch. “Genau, Elsa.” Gregor sah Mario an. “Wir haben dich gestern aus der Bar geholt, in der du dich besoffen hast und in der Elsa mit dir Schluss gemacht hat.” “Gregor…” “Was hast du dir eigentlich gedacht? Du warst über vier Jahre mit ihr zusammen.” “Ich kann es dir nicht erklären. Aber vermutlich ist es besser so…” Mario starrte immer noch nachdenklich die Kette in seiner Hand an. “Wie könnte es so besser sein? Wir alle dachten, dass es zwischen euch prima läuft.” Gregor sah seinen besten Freund verwundert an. “Das tut es schon seit einiger Zeit nicht mehr. Zumindest bei mir, Elsa hat da vielleicht noch anders empfunden.” “Und warum hat Elsa gestern mit dir Schluss gemacht?” “Weil Mario sie angelogen hat. Er meinte, dass er abends nichts mehr machen wollte und hat sich dann in der Bar mit einer Anderen verabredet.” Viktor kam gerade mit einer Kaffeetasse ins Wohnzimmer. Als Mario ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah, zuckte er nur mit den Schultern. “Ich habe vorher mit Maja telefoniert und diese stand während eurer Unterredung direkt hinter euch Mario.” Mario sah wieder die Kette an. “Ja, so war das. Aber die Andere ist eine Studienkollegin und die Freundin von Eric, ich hatte mich mit ihr nicht als so eine Art Date verabredet, nur zum Reden. Mir wurde in letzter Zeit einfach alles zu viel… Die Uni, Fußball, arbeiten und dann noch Elsa, die ständig Zeit mit mir verbringen wollte… Meine Gefühle sind zur Zeit einfach nicht mehr so, wie sie sein sollten. Ich sollte sie eigentlich lieben, aber so ist es gerade nicht. Es ist einfach immer sehr anstrengend gewesen, Zeit für sie zu finden und so war es einfacher Elsa nicht zu sehen. So auch gestern…” “Und wie fühlst du dich jetzt?” Gregor sah Mario immer noch verwirrt an. “Ich weiß es nicht. Ein klein wenig erleichtert vielleicht und frage mich bitte nicht warum, ich verstehe es selber nicht. Und ich habe echt üble Kopfschmerzen.” “Bei dem was du gestern in dich reingekippt hast, hast du das auch verdient.” Viktor hatte sich an den Türrahmen gelehnt und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Mario sah verlegen zu Gregor hinüber. “Bist du gar nicht sauer mit mir?” Er hatte erwartet, dass Gregor halber ausrasten würde, wenn er mitbekommen würde, wie er zur Zeit für Elsa empfand beziehungsweise nicht mehr empfand. Immerhin liebte Gregor seine Schwester. Gregor lehnte sich nachdenklich zurück. “Doch, bin ich schon. Du hast erstens meine Schwester sehr verletzt und sie angelogen. Zweitens hast du mich die ganze Nacht wach gehalten. Und drittens war ich, als ich die Nachricht bekommen habe, kurz davor wirklich guten Sex zu haben und du hast mich davon abgehalten.” Viktor verschluckte sich an seinem Kaffee und musste husten. Als er wieder Luft bekam sah er Gregor fassungslos an. “Gregor, du hast was? Lass nur die Finger von meiner Schwester!” “Stell dich nicht so an Viktor. Conny und ich sind bereits über vier Jahre zusammen. Wenn du noch nie Sex mit Maja gehabt hast, können wir uns gerne darüber unterhalten. Sei froh, dass es Conny und keine Andere war.” Gregor schüttelte den Kopf und sah wieder zu Mario. “Du bist mein bester Freund Mario und das schon seit Jahren. Ich werde dir jetzt nicht die Freundschaft kündigen, nur weil du nicht mehr mit Elsa zusammen bist. Aber es wird wirklich schwer werden. Immerhin haben wir alle einen gemeinsamen Freundeskreis. Ich werde jetzt Conny anrufen. Ich gehe dazu in Reikos Zimmer, immerhin ist der unterwegs.” Gregor stand auf und ging an Viktor vorbei, der ihn immer noch fassungslos ansah. “Ich kann dich verstehen Viktor. Ich wollte auch nie hören, dass Mario mit meiner Schwester in Bett geht.” Er klopfte ihm auf die Schulter und ging, nach einem Griff zum Telefon, in Reikos Zimmer und zog die Türe hinter sich zu. --- Reiko hatte den Mädchen und Herrn Daichi geholfen die Möbel aufzubauen und Elsas Zimmer einzurichten. Maja hatte sich den Karton genommen, in den Elsa alle Sachen von Mario gestopft hatte und in ihr Zimmer gestellt, so dass Elsa ihn nicht die ganze Zeit sehen musste. Nachdem alle Möbel standen, packte Elsa ihre Kisten voll aus. Damit war sie den Großteil des Tages beschäftigt. Es tat ihr gut, sich abzulenken. So musste sie zumindest nicht allzu viel an Mario denken. Immer wenn sie an ihn denken musste und sie kurz davor war los zu heulen, langte sie an die Wunde auf ihrem Nacken, die die Kette hinterlassen hatte. Und immer wenn der Schmerz sie durchzuckte, ging es wieder. Sie würde seinetwegen nicht weinen, nicht einmal. Sie wusste auch, dass wenn sie anfangen würde, dass sie dann nicht mehr würde aufhören können. Sie nahm ihre neue Nikon Spiegelreflexkamera und stellte sie neben ihre alte Canon, die sie vor vier Jahren von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte und griff nach der nächsten Kiste. Nachdem auch der letzte Karton leer war, sah sie sich in ihrem neuen Zimmer um. Gegenüber von der Türe stand ihr Bett und daneben ein Regal, in dem die Ordner ihres Studiums untergebracht waren, Fotoalben, Bücher und in dem auch ihre beiden Kameras standen. Rechts von der Türe war der Kleiderschrank. Links neben der Türe stand ihre Kommode und daneben der Schminktisch. Gegenüber vom Kleiderschrank, auf der anderen Seite des Zimmers stand der Schreibtisch vor den Fenstern. Alles war in weiß gehalten und durch Kissen und Deko hatte sie ein paar Farbtupfer ins Zimmer gebracht. Elsa faltete den letzte Karton zusammen und ging aus dem Zimmer, nein, ihrem Zimmer hinaus und stellte den Karton im Flur zu den Anderen. Sie würden sie später wieder in den Keller tragen. Dann ging Elsa ins Wohnzimmer wo Kara und Reiko auf dem Sofa saßen. Maja hatte sich ans Fensterbrett gelehnt und raus geschaut. Da es langsam auf den Winter zuging, war es draußen schon dunkel. “Ich bin fertig.” Elsa sah die Anderen an und griff zu ihrer Handtasche, die sie auf den Esstisch im Wohnzimmer gestellt hatte. Dabei schaffte sie es, die Handtasche vom Tisch zu werfen. Da diese offen gewesen war, verteilte sie den kompletten Inhalt über den Boden. Elsa kniete sich hin und sammelte alles schnell zusammen. Dann versteifte sie sich plötzlich und starrte auf ihren Geldbeutel, der sich beim Fall geöffnet hatte. Darin hatte sie ein Foto von sich und Mario, auf das sie nun genau schaute. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie musste schlucken. Nicht weinen! dachte sie, fummelte zitternd das Foto aus dem Geldbeutel und zerriss es in lauter kleine Stückchen. “Elsa.” Maja machte einen Schritt nach vorne. Elsas blasses Gesicht und wie sie sich auf die Lippe biss, erschreckte sie sehr. Elsa sammelte die Stückchen ein und stand auf. Sie lief aus dem Wohnzimmer hinaus und kurz darauf hörte man die Klospülung rauschen. Maja, Kara und Reiko warfen sich einen Blick zu. Kurz darauf kam Elsa wieder herein. Sie war immer noch sehr blass, wirkte aber gefasst. “Entschuldigt.” murmelte sie und sammelte die Sachen voll zusammen, die noch auf dem Boden lagen. “Es ist doch nichts passiert.” Maja trat einen Schritt näher. Es tat ihr weh, ihre Freundin so zu sehen. “Ja… Reiko, weißt du, wie ich meine Handykarte sperren lassen kann? Und wo bekomme ich schnell eine neue Nummer her?” Reiko sah Elsa an. “Meinst du, dass das sinnvoll ist?” “Ja. Wenn du mir nicht helfen kannst, finde ich es auch anders heraus.” “Nein. Sag mir einfach, welchen Anbieter du hast, dann finde ich heraus, wo der nächste Laden liegt.” “Danke.” --- Als Mario seinen Kater einigermaßen auskuriert hatte, ging er nach Hause. Er fühlte sich innerlich leer, so wie die letzten Monate auch schon. Jetzt, wo die Kopfschmerzen langsam weg gingen, konnte er auch darüber nachdenken, was eigentlich passiert war. Als er in seiner Wohnung ankam, ging er, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte, direkt in sein Schlafzimmer. Seine Wohnung war nicht besonders groß, aber sie reichte gut aus. Wenn man die Türe öffnete, stand man schon direkt im ersten Raum. Hier standen ein kleiner Esstisch, ein Sofa und ein Fernseher. Links von der Türe, in einer Nische, stand eine Garderobe, dahinter war eine Türe, die in die kleine Küche hinein führte. Rechts, hinter der Eingangstüre war das Badezimmer und eine Türe weiter war das Schlafzimmer, in dem er ein großes Bett, einen großen Kleiderschrank und seinen Schreibtisch untergebracht hatte. Mario ging zum Bett und setzte sich seufzend darauf. Aus seiner Hosentasche zog er Elsas Kette und sah sie wieder an. Er wollte sie schließen, merkte dann aber, dass der Verschluss gerissen war. Dann würde er sie halt reparieren lassen und ihr danach wieder geben. Nein, das brauchte er nicht… sie hatte ja Schluss mit ihm gemacht. Kurz zuckte ein Schmerz durch sein Herz. Er legte die Kette auf seinen Nachttisch, dort wo seine eigene schon eine Weile lag. Er schob die beiden Herzteile aneinander, so dass man das Herz erkennen konnte und auch ihre eingravierten Namen lesen konnte. Er ließ sich auf den Rücken fallen und schloss die Augen. Er musste an Elsa denken. Daran, wie glücklich sie gewesen waren, was sie miteinander erlebt hatten. Und dann musste er daran denken, wie sie ihn gestern Abend angesehen hatte, als ihr klar geworden war, dass er sie nicht sehen wollte. Er biss sich auf die Lippen. Die Tränen in ihren Augen schmerzten ihn. Er setzte sich auf, er sollte sie anrufen, wenigsten noch mit ihr reden. Ihr erklären, was in letzter Zeit los gewesen war. Für sie hatte es sicher so ausgesehen, als hätte er sich mit Sandy verabredet gehabt, danach, dass er Interesse an ihr hätte. Er wollte aber nicht, dass Elsa dachte, dass er sie wegen einer Anderen nicht wollte. Er stand auf und ging ins Wohnzimmer, wo er nach dem Telefon griff und sich auf das Sofa fallen ließ. Er saß fast eine dreiviertel Stunde da und starrte das Telefon an, da er sich nicht traute, ihre Nummer zu wählen. Irgendwann nahm er aber seinen Mut zusammen. Er verkrampfte seine Hand um das Telefon und hatte schon fast Angst es zu zerbrechen, da es einmal laut knackste. Sofort lockerte er seinen Griff. “Daichi.” ging Elsas Mutter ans Telefon. “Hallo Ann-Li. Ich bin es, Mario.” “Mario…” “Ist Elsa da? Ich sollte dringend mit ihr reden.” “Elsa wohnt nicht mehr hier Mario.” “Wie? Wann ist sie ausgezogen? Und wo ist sie jetzt?” “Sie ist noch heute ausgezogen. Wohin darf ich dir von Elsa aus nicht sagen. Wie geht es dir Mario?” “Ich… Ich weiß es nicht, wirklich nicht.” “Ist es wegen einer Anderen?” “Nein!” Mario war entsetzt. “Nein, es gab nie jemand anderen als Elsa. In letzter Zeit war es bei mir einfach nicht mehr so, wie es eigentlich sein sollte. Und darüber wollte ich mit ihr reden. Weißt du, wie ich sie erreichen kann? Ihr Handy ist aus. Da habe ich es schon vorher probiert…” “Nein, leider nicht. Aber sie will auch nicht mir dir reden. Lass ihr einfach ein wenig Zeit, ja? Und mach es gut Mario. Ich hoffe, dass zwischen euch klärt sich noch.” “Das hoffe ich auch. Bis bald.” Seufzend legte Mario auf. Elsa war ausgezogen? Und das so schnell? Er schüttelte den Kopf. Er würde es später und morgen nochmal probieren. Mario stand auf und ging ins Bad. Auch wenn es noch recht früh war, er wollte einfach nur ins Bett. Der ganze Tag hatte ihn so viel Kraft gekostet. Kapitel 3: Gefühle ------------------ Als Mario zwei Tage später wieder einmal versuchte, Elsa auf ihrem Handy anzurufen, bekam er nur noch die Ansage, dass die Nummer nicht mehr vergeben war. Fassungslos starrte er sein Handy an. Sie wollte wohl wirklich nicht mehr mit ihm sprechen. Erst zog sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von daheim aus und dann gab es innerhalb von Stunden ihre Nummer nicht mehr. Es war noch keine 72 Stunden her, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Auf seine Anrufe und SMS hatte sie gar nicht mehr reagiert. Die letzten beiden Nächte hatte er fast nicht geschlafen, schlaflos hatte er sich von einer Seite auf die Andere gewälzt. Elsa ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Obwohl er sich am Sonntag noch erleichtert gefühlt hatte, dass er die Beziehung nicht mehr hatte, ging es ihm nicht gut. Kaum war er eingeschlafen, schreckte er aus Träumen von Elsa wieder hoch. Langsam begriff er, dass Elsa nicht mehr da war. Normalerweise hatte sie sich jeden Tag bei ihm gemeldet oder zumindest ein paar SMS geschrieben. Und obwohl ihn das in letzter Zeit nur noch genervt hatte, ertappte er sich dabei, wie er den ganzen Tag immer wieder auf sein Handy schaute und genau auf diese kleinen Nachrichten wartete. --- Als Mario am Mittwoch von der Uni heimkam, steckte er seinen Schlüssel in das Schlüsselloch an der Wohnungstüre und stellte fest, dass die Türe nicht mehr abgeschlossen war. Er war sich sicher, dass er die Türe heute morgen richtig abgeschlossen hatte. Er starrte auf die Türe, es gab nur noch eine andere Person, die auch einen Schlüssel zu seiner Wohnung hatte. Er stieß die Türe auf und rief laut ihren Namen. “Elsa!” Als er sah, dass im ersten Zimmer niemand war, rannte er in sein Schlafzimmer, aber auch hier war sie nicht. Als er wieder ins Wohnzimmer ging, merkte er erst, dass ein Karton auf dem Esstisch stand. Er ging zur Wohnungstüre, die er offen gelassen hatte und schloss sie. Dann lief er zum Tisch und sah den Zettel, der dort neben dem Karton lag. Auf dem Zettel lag sein zweiter Wohnungsschlüssel, den er in die Hand nahm und eine Faust darum ballte. Er setzte sich, nahm den Zettel mit der anderen Hand hoch und erkannte sofort ihre Schrift. ~Mario, ich habe dir deine Sachen gebracht und meine geholt. Deinen Schlüssel lasse ich hier . E.~ “Elsa…” Mario griff in den Karton und holte ein Foto von ihnen beiden hervor, auf denen ihre Köpfe zu sehen waren. Mario hatte Elsa im Arm, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und war nur im Profil zu sehen. Elsa lachte in die Kamera und ihre Augen leuchteten. Das Bild hatte Maja im Sommer aufgenommen, als sie zusammen einen Ausflug gemacht hatten. Damals war alles noch in Ordnung gewesen, ihm war es gut gegangen und er war sich seiner Gefühle zu Elsa noch sicher. Man erkannte die Freude und den Spaß auf dem Foto, die sie damals hatten. Mario starrte auf das Foto in seiner Hand und spürte regelrecht, wie sein Herz brach. Erst in diesem Moment realisierte er, dass Elsa wirklich weg war. Nicht nur kurz, sondern ganz. Nicht nur, dass er einen Moment Ruhe hatte, sie war weg, für immer. Und er realisierte, dass er sie immer noch liebte, und zwar von ganzem Herzen. Er fing an zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. Er hatte Mist gebaut, richtigen Mist. Und er glaubte nicht, dass Elsa ihm verzeihen konnte. --- Einige Tage später kam Maja aus dem Raum heraus, in dem sie eine BWL-Vorlesung gehabt hatte. Sie verabschiedete sich von Kara, die gleich noch eine andere Vorlesung hatte und weiter musste. Dadurch dass sie Eventmanagment und BWL studierte und Kara BWL, hatten sie ein paar Vorlesungen gemeinsam. Maja verließ das Uni-Gebäude. Kaum dass sie draußen war, erkannte sie erstaunt, dass Mario auf sie zugelaufen kam. “Hallo Maja.” “Hallo Mario.” “Hast du Zeit? Ich kann Elsa einfach nicht mehr erreichen.” “Ich weiß nicht, ob ich mit dir reden sollte Mario.” Maja sah ihn zweifelnd an. “Maja, ich dachte, dass auch wir zwei Freunde sind.” Mario sah sie verzweifelt an. Maja musterte ihn nachdenklich, er hatte ja Recht, sie waren Freunde. “Gehen wir einen Kaffee trinken. Ich habe jetzt sowieso eine Freistunde.” Zehn Minuten später saßen sie mit jeweils einer Tasse Kaffee vor sich in der Cafeteria. Maja musterte Mario. “Du siehst beschissen aus.” “Danke Maja, nett wie immer. Aber genauso fühle ich mich auch…” Mario umfasste mit beiden Händen seine Tasse und sah sie besorgt an. “Maja. Was ist mit Elsa?” Maja musterte ihn aufmerksam. Eigentlich sollte sie ja nicht mit ihm über Elsa reden, aber so wie er aussah, ging es ihm wirklich schlecht. “Elsa geht es nicht gut. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie isst nicht mehr und nur dann, wenn man sie daran erinnert. Ich glaube ja nicht, dass sie es mit Absicht macht. Sie scheint viel mehr einfach nicht daran zu denken. Und sie lacht nicht mehr. Sie scheint überhaupt nichts mehr zu fühlen, sie funktioniert einfach nur noch. Und sie hat noch nicht einmal geweint seit Samstag. Sie wirkt, als ob sie alle ihre Gefühle einfach abgestellt hat.” Maja sah Mario an. Er hörte ihr zu und starrte seine Tasse mit großen Augen an. Dann blickte er zu ihr auf. “Maja. Ich habe Mist gebaut. Ich habe Elsa wehgetan und das nur, weil ich nicht offen zu ihr sein konnte und nicht mit ihr darüber geredet habe, wie es mir geht. Zusammen hätten wir vielleicht eine Lösung gefunden. Das war der größte Fehler meines Lebens.” “Du liebst sie noch, oder?” Maja hatte Angst davor, dass sie jetzt eine Antwort bekommen könnte, die sie eigentlich nicht hören wollte. Aber so wie Mario sie ansah, war sie sich fast sicher, was er antworten würde. “Ja. Und das ist mir erst jetzt wieder klar geworden.” Mario sah ihr fest in die Augen und Maja stieß ihre Luft aus, die sie angehalten hatte. “Wir dürfen nicht über dich sprechen, nicht einmal deinen Namen erwähnen, dann rastet sie gleich aus. Sie hat sich wirklich verändert, du würdest sie nicht mehr erkennen…” Erschöpft legte sie ihren Kopf in ihre Hände. Als sie wieder aufblickte, hatte sie Tränen in den Augen. “Das war echt scheiße Mario. Und ich kann dir nicht einmal sagen, ob sie dich noch liebt, denn zur Zeit scheint sie gar nichts mehr zu empfinden.” “Das wollte ich nicht Maja. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich wollte. Aber Elsa wollte ich nie wehtun.” Auch in Marios Augen glitzerten Tränen. Die Beiden saßen noch lange zusammen und redeten, Maja ließ sogar die folgende Vorlesung ausfallen. Mario redete sich alles von der Seele und auch Maja schüttete ihm ihr Herz aus. --- Als Gregor seinen Geburtstag im Dezember feierte, kam Mario gemeinsam mit Kara und Reiko bei Daichis an. Gregor wohnte noch zu Hause. Er besuchte dieselbe Uni wie Mario, da Conny aber an der Musik- und Kunsthochschule vor Ort studierte, war er daheim wohnen geblieben. Mario hoffte, dass er heute Abend mit Elsa reden konnte. Auch wenn er viel mit Maja gesprochen hatte und sie öfters Kontakt hatten, weigerte sie sich, ihm Elsas neue Handynummer zu geben. Auch die Anderen wollten dies nicht, da Elsa es ihnen allen verboten hatte. Conny öffnete die Türe und fiel Kara um den Hals und begrüßte anschließend Reiko und Mario. Als sie Mario in den Arm schloss, begutachtete sie ihn davor genau. Er sah wirklich nicht besonders gut aus, da hatte Maja recht gehabt. “Wie geht es dir?” fragte sie ihn. Mario sah sie an und zuckte mit den Schultern. Was sollte er auch sagen, laut seinen Freunden sah man es ihm ja schließlich deutlich an. Conny drückte seinen Arm und lief vor ihnen ins Wohnzimmer hinein, wo die meisten Kickers schon saßen und Gregor in Beschlag nahmen. Mario lief mit hämmerndem Herzen hinein und sah sich nach Elsa um. Er konnte sie aber nicht sehen. Gregor kam ihm entgegen und lächelte ihn an. “Hallo Mario. Schön dass du da bist.” “Hallo Gregor. Immerhin hast du mich ja eingeladen. Da sollte ich ja kommen.” Mario lächelte Gregor an, man konnte ihm aber anmerken, dass ihm eigentlich nicht zu lachen zumute war. “Wo ist Elsa Gregor?” Gregor sah seinen Freund ernst an. “Sie ist von ihrem Studiengang aus zu einem Seminar gefahren, das die ganze Woche lang geht und kommt erst morgen wieder.” Marios Hoffnungen fielen in sich zusammen. “Ich hatte wirklich gehofft, heute endlich mit ihr reden zu können.” “Ich muss dir gestehen, dass ich nicht weiß, was ich hätte machen sollen. Ich hätte euch nicht beide einladen können. Du wärst zwar gekommen, aber Elsa hätte sich geweigert. Sie will weder etwas von dir hören noch dich sehen. Sie kam von selber auf mich zu und meinte, dass sie auf das Seminar gehen würde. Dann könnte ich ja “denjenigen” einladen. Sie spricht nicht mal mehr deinen Namen aus.” “Maja hat es mir schon erzählt. Ich bin solch ein Idiot.” Mario fuhr sich verzweifelt mit der Hand über das Gesicht. Gregor sah auf und nickte. “Ja, bist du.” Dann streckte er sich. “Versuche wenigstens ein wenig Spaß an meinem Geburtstag zu haben Mario. Das schuldest du mir als mein bester Freund.” Mario nickte. “Ich werde es versuchen.” “Gib dein Bestes.” Gregor drückte Marios Schulter und ging zu Conny, Kara und Reiko. Mario seufzte auf und ging dann in Gedanken versunken zu Sascha, Christoph, Tino und Benjamin, die auf dem Sofa saßen und sich unterhielten. --- Silvester kam immer näher. Maja und Kara hatten ewig gebraucht Elsa dazu zu überreden, mit ihnen zu feiern. Sie hatten schon vor Ewigkeiten Karten zu einer Silvesterfeier gekauft, die von der Sport-Uni aus veranstaltet wurde. Elsa hatte sich erst mit Händen und Füßen gewehrt, immerhin hatte sie zusammen mit Mario Karten gekauft und es war klar, dass er auch kommen würde und anfangs hatte sie sich geweigert. Allerdings nur so lange, bis Maja vor ihr in Tränen ausgebrochen war und sie angeschrien hatte. Was sie sich eigentlich dabei denken würde, ihnen alles so zu versauen. Ob sie von ihnen verlangen würde, alles sein zu lassen, nur weil Mario vielleicht auftauchen könnte. Und dass sie keinen Bock mehr auf Elsa egoistisches Verhalten hatte. Sie hatte sich dazu entschieden, mit Mario Schluss zu machen und sie sollte gefälligst langsam wieder klar kommen. Anschließend war Maja in ihr Zimmer gestürmt und hatte die Türe hinter sich zugeschlagen. Elsa war wie angewurzelt im Wohnzimmer stehen geblieben. Ihr war nicht klar gewesen, dass sie durch ihr Verhalten auch Maja und die Anderen verletzt hatte. Minutenlang stand sie nur da und die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf umher. Maja hatte recht. Ihretwegen hatten alle auf wirklich viel verzichtet. Normalerweise hatten sie sehr viel zu acht unternommen oder auch als Paare, seit sie und Mario nicht mehr zusammen waren, hatten sie gar nichts mehr gemacht. Auch Viktor und Reiko waren kaum noch hier, vermutlich, weil Maja und Kara ihr ihre Beziehungen nicht unter die Nase reiben wollten. Oft waren sie bei ihr zu Hause geblieben und hatten Zeit für sie geopfert, die sie eigentlich mit ihren Freunden verbringen sollten. Elsa ging zu Majas Zimmertüre und klopfte leise an. Eine Weile war es still und Elsa stand mit ihrer Stirn an Majas Türe gelehnt da. Irgendwann hörte sie, dass Maja leise “Komm rein.” sagte. Elsa öffnete die Türe und ging hinein. Maja hatte sich auf das Bett geworfen und ihr Gesicht in ihr Kopfkissen gedrückt. Elsa zog ihre Hausschuhe aus und legte sich neben Maja auf den Rücken ins Bett. Eine Weile schwiegen beide und lagen nur da. “Du hast recht Maja. Es tut mir wirklich leid.” sagte Elsa leise. Maja hob erstaunt ihr tränenüberströmte Gesicht aus ihrem Kissen und sah Elsa an. Das hatte sie nicht von ihr erwartet. “Ich bin wirklich unmöglich gewesen. Besonders zu euch.” flüsterte Elsa und starrte weiter an die Decke. “Ich komme mit euch mit. Und wenn er auch da ist, werde ich das schon irgendwie hinbekommen. Ich verspreche es dir.” Maja sagte nichts. Dann griff sie aber nach Elsas Hand und hielt sie fest. Kapitel 4: Silvester -------------------- An Silvester saßen Elsa, Maja, Kara und Conny in der WG und bereiteten sich vor. Elsa versuchte böse Miene zu gutem Spiel zu machen und Spaß zu haben. Seit ihrem Gespräch mit Maja gab sie sich wirklich Mühe, leider funktionierte es aber nicht so ganz. Elsa ging es immer noch sehr schlecht und sie kam immer noch nicht besonders aus sich heraus. Immernoch war sie recht gefühllos, lachte nicht und weinte auch immer noch nicht. “Also, was ziehst du jetzt an Elsa? Du bist die Einzige, die noch nichts gesagt hat.” Conny sah sie lächelnd an. “Ich weiß nicht.” Elsa zuckte mit den Schultern. Die letzten Jahre hatten sie sich immer schon vorher Gedanken gemacht, was sie anzogen, dieses Jahr war das alles aber total an ihr vorbei gegangen. “Dann ab zu deinem Kleiderschrank.” Conny stand auf und zog Elsa mit sich. In ihrem Zimmer angekommen, riss Conny die Schranktüre auf. “Das hier.” Sie zog ein fein gestreiftes schwarz-weißes Top aus dem Schrank. “Und die hier.” Eine schwarze Röhrenjeans folgte. “Die passt mir nicht mehr.” sagte Elsa leise. “Warum?” Kara sah fragend von Elsas Bett aus zu Elsa hinüber. “Sie ist zu groß.” Elsa war das peinlich. “Das war ja klar. Du isst zu wenig.” Maja schüttelte den Kopf. “Warte mal.” Conny drückte Elsa das Top in die Hand und ging zur Türe hinaus. Kurz darauf kam sie mit einer anderen schwarzen Röhrenjeans hinein und drückte sie Elsa in die Hand. “Hier, probiere die mal an.” Elsa sah sie fragend an, zog sich dann aber ihre Hose aus und zog die schwarze Röhrenjeans an. Die Anderen beobachteten sie dabei. Elsa schloss die Hose. “Passt. Von wem ist die?” “Von mir.” Conny sah sie besorgt an, Elsa bemerkte den Blick aber gar nicht, da sie sich im Spiegel des Schrankes begutachtete. “Hast du dir eine zu große Größe gekauft Conny?” Fragend sah Elsa ihre Freundin an. “Nein. Das ist meine normale Größe.” Elsa starrte ihre Freundin ungläubig an. Conny war sehr schlank und zierlich und niemals hätte sie gedacht, in eine ihrer Hosen zu passen. Sie sah wieder in den Spiegel. “Du hast zu arg abgenommen Elsa. Das ist wirklich nicht mehr gesund.” Maja, die auch auf Elsas Bett saß, blickte ebenfalls in den Spiegel und erwiderte darin Elsas Blick. “Du hast recht. Ich versuche wieder mehr zu essen, ich verspreche es euch.” “Wir werden dich daran erinnern Elsa.” Kara sprang von Elsas Bett auf und lief im Flur zu ihrem riesigen Schuhschrank. Die Drei hatten jede Menge Schuhe und stellten diese gemeinsam in einen Schuhschrank. Zum Glück hatten sie die gleiche Schuhgröße. “Hier.” Kara nahm ein Paar knallrote Plateaupumps hervor, die einen 10-Zentimeter Pfennigabsatz hatten. Elsa nahm ihr erstaunt die Schuhe aus der Hand. “Kara. Die hattest du selber noch nie an.” “Zu deinem Outfit passen die perfekt. Und vielleicht machen sie dich ja glücklich.” Kara lächelte sie an. “Dann fehlt nur noch der knallige Lippenstift in der passenden Farbe.” Maja stützte sich von hinten auf Elsas Schultern ab. Elsa sah auf und konnte ihm Flurspiegel sich selbst sehen, umrundet von ihren besten Freundinnen. Sie musste lächeln, das erste Mal seit über einem Monat. Die Anderen sahen sie erstaunt an und mussten auch lächeln. Maja stiegen Tränen in die Augen und sie wischte sie schnell weg. “Jetzt heulen wir schon wegen Schuhen.” Conny musste leise kichern und die Anderen stimmten mit ein. Elsa sah weiterhin in den Spiegel und das erste Mal seit der Trennung von Mario fühlte sie sich etwas besser. --- Zwei Stunden später standen sie am Eingang des Gebäudes, in dem sie feiern würden. Um Mitternacht würden alle zusammen auf die Dachterrasse gehen und von dort aus das Feuerwerk beobachten. Elsa sah angespannt auf den Eingang. Sie hatte Angst davor, auf Mario zu treffen. Sie gab sich wirklich Mühe, trotzdem hätte sie am liebsten die Flucht ergriffen und wäre davon gerannt. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Maja, die merkte dass es ihrer Freundin nicht gut ging, griff nach ihrer Hand und drückte sie. Elsa sah auf und Maja lächelte sie aufmunternd an. Dann spürte sie, wie sich eine Hand auf ihrer anderen Seite auf ihre Schulter legte. Als sie sich umdrehte, musste sie zu ihrem Bruder aufsehen, da er inzwischen größer war als sie. “Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.” Elsa sah Gregor auf seine Aussage an und legte ihre Hand auf seine. Mario kam eine Stunde später an. Er war furchtbar aufgeregt. Dieses Mal wäre Elsa da, das hatten die Anderen ihm gesagt. Als er zur Türe hineinkam, sah er sich sofort nach ihr um. Schließlich entdeckte er sie in einer Ecke, wo sie sich mit einem jungen Mann unterhielt. Ihm stockte der Atem. Sie sah so wunderschön aus. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt, aus dem sich ein paar Haare gelöst hatten und sanft um ihr Gesicht fielen. Das Top und die Röhrenjeans ließen sie groß und schlank wirken, dazu wirkten auch die Pumps mit. Mario lief auf sie zu. Als er hinter ihr stand, bemerkte Elsa ihn. Sie wurde blass und drehte sich sofort wieder um. “Können wir reden Elsa?” “Ich unterhalte mich bereits.” antwortete sie mit zittriger Stimme. “Du hast sie gehört.” Der junge Mann sah Mario an und wand sich wieder Elsa zu. “Ich kann ja wohl noch mit meiner Freundin sprechen.” Mario sah den jungen Mann finster an. “Ex-Freundin, Mario!” Elsa drehte ihren Kopf zu Mario um und sah ihn ebenso finster an. “Also lass mich bitte in Ruhe!” Mario stand einen Moment ruhig da und starrte sie an. Dann schüttelte er den Kopf. Nein, das würde er nicht. Er machte einen Schritt vorwärts, packte Elsa und nahm sie einfach auf die Arme. “Mario!” rief sie auf. “Lass mich runter.” “Nein, das werde ich nicht. Wir reden jetzt miteinander.” Er drehte sich herum und lief los. Der junge Mann hielt Mario am Arm fest. “Du hast gehört, was Elsa gesagt hat. Sie mag nicht mit dir reden.” “Lass ihn in Ruhe Max. Er wird nicht aufhören, bevor er mit mir geredet hat.” sagte Elsa resigniert. “Bist du dir sicher?” Max sah Elsa zweifelnd an. “Ja.” “Also lass uns in Ruhe Max.” Mario sah ihn an und ging mit Elsa auf dem Arm in Richtung der Treppe, die ein Stockwerk weiter nach oben führte, auf dem der Ausgang auf die Dachterasse war. Erschrocken merkte er, wie leicht sie geworden war. Elsa war für ihn nie besonders schwer gewesen, aber nun war sie wirklich besorgniserweckend leicht. Er drückte sie ein wenig fester an sich und bemerkte sofort, wie sie sich in seinen Armen versteifte. Er ging mit ihr die Treppe hinauf. Oben kam ihnen die Barfrau entgegen, die in der Bar mit Mario getrunken hatte. Elsa wurde noch blasser und wollte sich aus Marios Armen freistrampeln. Sie wollte nicht hören, dass er eine Neue hatte. Marios Griff wurde fester und Elsa versteifte sich wieder. “Hey Sandy, können wir raus? Wir müssen miteinander reden.” Sandy sah Mario an, der seine Freundin, nein Ex-Freundin, auf dem Arm hielt. Dass Elsa dies nicht gefiel konnte sie ihr ansehen. “Ich weiß nicht, eigentlich wollen wir erst 20 Minuten vor Mitternacht die Türe öffnen und die Leute rauslassen.” “Schatz, lass die Beiden raus. Es ist notwendig dass sie miteinander reden. Hallo Elsa, hallo Mario.” Eric legte seiner Freundin eine Hand auf den Rücken und lächelte Elsa und Mario an. Elsa sah ihn erstaunt an. “Deine Freundin Eric?” “Ja, schon seit fast vier Monaten.” Er sah grinsend zu Sandy hinüber die ihn anlächelte. “Genau. Und Mario kenne ich von unserem Studium. Wir haben einige Vorlesungen gemeinsam.” Elsa sah verwirrt von Einem zum Anderen. Auf der einen Seite war sie sehr erleichtert darüber, dass zwischen Mario und Sandy nichts gelaufen war, auf der anderen Seite änderte das aber nichts daran, dass er sie angelogen hatte und nicht mehr mit ihr hatte zusammen sein wollte. Mario merkte, dass Elsa in seinen Armen wieder anfing mit zappeln. “Können wir bitte raus Sandy?” “Ich mache euch die Türe auf.” Sandy lief voraus und öffnete die Türe. Mario trat mit Elsa hinaus. Es war dunkel und man konnte die Lichter der Stadt sehen Es war romantisch beziehungsweise hätte es sein können. Mario ließ Elsa hinunter und sofort lief sie ein paar Schritte weg. Es stach Mario im Herzen, dass sie von ihm davonlief, früher hätte sie sich in seine Arme geschmiegt. “Du siehst gut aus Elsa.” “Was Make up nicht so alles ausmacht, nicht wahr? Was willst du mit mir reden? Ich würde gerne bald wieder rein, da es wirklich kalt ist.” Mario hätte sich in den Hintern treten können. Es war Winter, teilweise lag schon Schnee und Elsa hatte über ihrem Top nur eine kurze schwarze Lederjacke an. “Willst du mein Jackett haben?” Mario machte einen Schritt auf sie zu und begann schon es auszuziehen. Elsa ging den Schritt rückwärts, den er auf sie zugegangen war und schüttelte den Kopf. “Nein. Mach einfach schnell, dann kann ich wieder rein. Wir müssen nicht länger hier draußen sein als notwendig und schon gar nicht gemeinsam.” Mario fühlte sich, als hätte sie ihm in den Magen geschlagen und sah sie mit großen Augen an. Maja hatte recht, sie hatte sich verändert. Sie war wirklich verletzt, das spürte er in allem was sie tat und sagte. “Ich möchte mich bei dir entschuldigen Elsa. Ich habe Mist gebaut und dich verletzt. Das hast du nicht verdient. Mir ging es zu dem Zeitpunkt einfach nicht gut. Es war alles zu viel, die Uni, das Arbeiten, die Kickers. Ich hatte kaum noch Zeit und daher habe ich angefangen dich zu vernachlässigen. Und dann sind meine Gefühle für dich untergegangen. Ich hätte mit dir reden sollen, von Anfang an Elsa. Zusammen hätten wir sicher eine Lösung gefunden. Statt dessen habe ich immer wieder Ausreden gefunden um dich nicht sehen zu müssen. Ich habe dich verletzt, obwohl ich dir versprochen hatte, dies nie zu tun. Ich wollte dir keine Schmerzen zufügen und ich habe dich auch nicht betrogen. Das musst du mir einfach glauben. Es tut mir wirklich leid Elsa und ich vermisse dich so furchtbar. Du warst das Beste das ich in meinem Leben jemals hatte und ich will dich zurück, mehr als alles andere. Können wir nicht einfach wieder zusammen sein?” Mario sah Elsa flehend an. Diese erwiderte seinen Blick mit großen Augen. Dann schüttelte sie den Kopf. “Nein. Das können wir nicht. Du hattest die Wahl irgendetwas aufzugeben oder zurückzuschrauben. Deine Eltern haben dir oft genug gesagt, dass du nicht arbeiten musst und sie dich unterstützen. Du hättest auch bei den Kickers weniger machen können, aber du hast entschieden, dass ich es bin, was weg kann. Und daher nein, wir können nicht mehr zusammen sein.” Elsa hatte die Arme um ihren Körper geschlungen und das nicht wegen der Kälte. “Du hast gesagt, was du sagen wolltest Mario. Ich gehe wieder rein.” Elsa drehte sich um. Sie musste weg, einfach nur weg von ihm. Sie ging los. “Ich liebe dich Elsa!” Elsa blieb abrupt stehen, als sie Mario hörte, der dies mit fester Stimme sagte. “Wenn du mich nicht mehr liebst, dann lasse ich dich in Ruhe Elsa, das verspreche ich dir. Wenn du mich aber auch noch liebst oder zumindest etwas für mich empfindest, dann werde ich um dich kämpfen. Also, liebst du mich noch?” Mario stand mit geballten Fäusten hinter Elsa. Elsa schlug ihre Hände vor den Mund und dann brachen all die Gefühle aus ihr hervor, die sie die letzten Wochen unterdrückt hatte. Tränen begannen über ihr Gesicht zu laufen und ihr Herz schlug gegen ihren Brustkorb. Ohne etwas zu sagen rannte sie los und stürmte in das Gebäude hinein. Sie rannte an Eric und Sandy vorbei, die ihr mit großen Augen hinterher sahen und die Treppe hinunter. Unten rannte sie auf Maja zu, die mit Vikor, Conny, Gregor, Kara und Reiko auf Sofas saß. Elsa griff nach Majas Hand. “Ich schaffe es nicht Maja. Ich weiß dass ich es dir versprochen habe, aber ich kann einfach nicht.” Elsa konnte nicht mehr aufhören mit weinen und die Tränen flossen nur so. “Ich will nach Hause. Bitte lass mich gehen.” Alle sahen sie erschrocken an. Seit Wochen hatte Elsa nicht geweint, gerade sie, die sonst immer so emotional war und schnell den Tränen nahe und jetzt hörte sie nicht mehr auf. Maja drückte Elsas Hand. “In Ordnung. Ich komme mit dir mit.” Sie drehte sich zu Viktor herum, der neben ihr saß und sah ihn flehend an. “Viktor?” “Das passt schon. Ich würde sie auch nicht alleine lassen. Aber nachher komme ich zu dir und wir verbringen die erste Zeit des neuen Jahres gemeinsam und wenn ich Elsa aus deinem Bett schmeißen muss.” Viktor lächelte seine Freundin aufmunternd an. Elsa war seit Jahren Majas beste Freundin und die Beiden taten alles füreinander. Daher war es für Viktor kein Problem, auch wenn er natürlich gerne mit Maja in das neue Jahr hineingefeiert hätte. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Maja und Elsa verabschiedeten sich von den Anderen und riefen sich ein Taxi, dass sie nach Hause brachte. Elsa hörte nicht einmal auf mit weinen. Es war, als ob all das, was sie die letzten Wochen unterdrückt hatte, nun auf einmal hervorkam. --- Ein paar Minuten nachdem Elsa und Maja weg waren kam auch Mario die Treppe hinunter und lief zufrieden grinsend auf die Anderen zu. Er setzte sich auf den freien Platz neben Viktor und wurde befremdlich von allen angesehen, immerhin war Elsa das reine Gegenteil von ihm gewesen. “Was hast du ausgefressen?” Gregor sah ihn fragend an. “Elsa hat nicht nein gesagt.” Mario grinste die Anderen an. Reiko sah ihn verwirrt an. “Du meinst, dass sie ja gesagt hat…” “Nein, sie hat nicht nein gesagt. Ein Ja wäre besser gewesen, aber so geht es auch.” “Was meinst du damit Mario?” Conny sah ihn an. “Ich habe sie gefragt, ob sie mich noch liebt. Und dass ich um sie kämpfen werde, wenn sie noch etwas für mich empfindet. Und sie hat nicht nein gesagt. Also werde ich um sie kämpfen. Gibt mir bitte jemand von euch ihre Handynummer? Ich will ihr noch zum neuen Jahr schreiben.” “Willst du ihr das neue Jahr etwa auch gleich versauen Mario?” Viktor sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Ich habe ihr dieses Jahr versaut. Das Neue werde ich zu dem Schönsten machen, dass sie je hatte. Ich bekomme die Nummer sicher auch anders raus, wenn ihr sie mir nicht geben wollt.” Die Anderen sahen sich an, dann zogen alle seufzend ihre Handys hervor. Mario grinste immer noch und blickte zwischen seinen Freunden umher. Elsa empfand noch etwas für ihn, sonst wäre sie nicht weggerannt. Sie hätte ihm in ihrer jetzigen Situation gesagt, wenn sie ihn nicht mehr lieben würde. Und nichts zu sagen, war immer noch eine bessere Antwort als Nein. --- Während die Anderen gemeinsam in das neue Jahr hinein feierten, saßen Elsa und Maja daheim in ihrem Wohnzimmer. Immer wenn Elsa dachte, sie hätte sich einigermaßen beruhigt, fingen die Tränen wieder an mit laufen. Sie bekam die Situation vorher auf der Dachterrasse einfach nicht aus dem Kopf. Mario liebte sie noch. Und er wollte sie zurück. Wochenlang hatte sie alle ihre Gefühle unterdrückt und dann kam er daher und fragte, ob sie ihn noch liebte. Sie hatte ihm nicht sagen können, dass sie ihn nicht mehr liebte, denn das wäre ja gelogen gewesen. Natürlich liebte sie ihn noch, mehr als alles andere. Aber diese Liebe schmerzte nur, immerhin hatte er nicht mehr mit ihr zusammen sein wollen. Daher war es das Beste gewesen, einfach wegzulaufen. Maja kam mit einer Flasche Sekt und zwei Gläsern aus der Küche. “Hier. Wir stoßen trotzdem an, das lasse ich mir nicht nehmen.” Sie stellte die Sachen auf den Couchtisch und setzt sich wieder neben Elsa. “Magst du mir jetzt endlich sagen, was Mario mit dir geredet hat?” Elsa hatte bisher noch kein Wort darüber verloren. Auch jetzt zog sie wieder die Schultern hoch und schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht laut aussprechen, was Mario zu ihr gesagt hatte, das konnte sie noch nicht. “Na gut.” Maja lächelte sie an und schenkte ihnen beiden ein Glas Sekt ein. “Gleich ist es soweit.” meinte sie mit Blick auf den Fernseher, auf dem ein Countdown lief. In dem Moment, in dem die Uhr auf 0:00 sprang und sie miteinander anstießen, piepste Elsas Handy. “Da ist aber einer wirklich pünktlich mit den Neu-Jahrs-Grüßen.” grinste Maja und reichte Elsa ihr Handy. Dann griff sie nach ihrem eigenen Handy, dass in diesem Moment klingelte. “Viktor?” Elsa nahm ihr Handy und öffnete die SMS, die gekommen war. Sicher von Gregor. Als sie die Nachricht las, fing ihr Herz stärker an mit schlagen. Mario meinte es wohl wirklich ernst damit, dass er um sie kämpfen würde. Von: Mario An: Elsa Datum/Uhrzeit: 01. Jan/0:00 Uhr Liebe Elsa, ich wünsche dir ein wunderschönes neues Jahr. Das alte Jahr habe ich dir verdorben, das Neue werde ich zum Schönsten machen, dass du je hattest. In Liebe Mario Kapitel 5: Nicht aufgeben ------------------------- Das tat Mario tatsächlich. Er schrieb ihr jeden Tag eine oder mehrere SMS oder schickte ihr Bilder, von Sonnenauf- und -untergängen und anderen schönen Sachen. Elsa wurde auch immer wieder mit Kleinigkeiten überrascht. Mario gab Reiko und Gregor öfters kleine Briefe oder andere Sachen mit, die sie entweder persönlich oder über die Mädchen an Elsa weiterreichten. Elsa antwortete auf keine dieser Dinge, freute sich aber immer ein wenig darüber. Trotzdem hielt sie sich zurück. Seine Abweisung steckte ihr noch in den Knochen und die letzten Wochen waren sehr schwer gewesen. Mario hatte sie zu sehr verletzt, um einfach weiter zu machen, wie es früher gewesen war. Auch wenn im Endeffekt sie es gewesen war, die Schluss gemacht hatte, er war derjenige, der nicht mehr hatte wollen. Er hatte Elsa auch schon an der Uni überrascht und ihr einen Kaffee-to-go-Becher in die Hand gedrückt. “Ich würde ja einen Kaffee mit dir trinken gehen, aber bisher bin ich mir sicher, dass du nein sagen würdest, wenn ich dich fragen würde. Daher bekommst du den Kaffee einfach so. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.” Und schon war er wieder weg. Elsa stand mit dem Kaffee-Becher in der Hand da und sah ihm perplex hinterher. Sie hob den Becher hoch und roch daran. Dann musste sie lächeln. Schoko-Cappuccino, genau so wie sie ihn mochte. Als sie aufsah, grinste Maja sie an. “Sag nichts Maja.” “Tue ich nicht. Gehen wir lieber in die Vorlesung. Deinen Koffein Nachschub hast du ja jetzt.” Mario tauchte jeden Tag mit einem Kaffee-to-go-Becher an der Uni auf. Als er an einem Tag nicht kam, war Elsa ein klein wenig beleidigt. Maja und Kara lachten darüber. “Du bist vielleicht eine Elsa. Auf der einen Seite willst du ihn immer noch nicht sehen und mit ihm reden, auf der anderen Seite bist du sauer, wenn er dir keinen Kaffee bringt. Dich müsste man wirklich verstehen.” Mario kam an diesem Tag später. Er hatte morgens noch eine Extra-Vorlesung gehabt und es hatte ihm vorher nicht an Elsas Uni gereicht. Elsa hatte eine Viertelstunde Pause und kam aus dem Vorlesungsgebäude heraus, da sie gerne im Freien war, auch im Winter. Maja war drinnen geblieben, ihr war es zu kalt. Elsa stapfte durch den Schnee und blieb erschrocken stehen, als Mario plötzlich vor ihr auftauchte. “Hallo Elsa.” Er lächelte sie an und Elsa sah misstrauisch zurück. “Hier dein Cappuccino. Mir hat es heute morgen leider nicht gereicht.” Elsa nahm ihm den Cappuccino aus der Hand. “Danke.” entgegnete sie leise. “Ich trinke meinen Kaffee auch noch.” Mario hob seinen eigenen Becher hoch. “Ist es für dich in Ordnung wenn ich dazu bei dir bleibe? Wenn nicht gehe ich selbstverständlich.” Elsa schluckte, sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Schließlich nickte sie, es war ja nicht zu viel von ihr verlangt und immerhin hatte er ihr auch einen Kaffee gebracht. Mario ging ein paar Schritte auf die Wand des Uni-Gebäudes zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Elsa folgte ihm schweigend und stellte sich neben ihn. Überraschenderweise sprach Mario jedoch kein Wort sondern trank nur schweigend seinen Kaffee. Als er fertig war drehte er sich zu Elsa um. “Ich muss wieder zurück an die Uni und bei dir geht es sicher auch gleich weiter. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.” Er streichelte mit seiner Hand leicht über ihre Wange und ging lächelnd davor. Elsa sah ihm mit großen Augen hinterher und legte ihre Finger auf die prickelnde Stelle an ihrer Wange, die Mario berührt hatte. Er verwirrte sie. --- Eines Tages kam Kara mit einem Sträußchen Gänseblümchen an. “Hier, den soll ich dir geben Elsa. Kannst du mir mal erklären, wo Mario um diese Jahreszeit Gänseblümchen herbekommen hat? Und warum Gänseblümchen? Rosen sind doch die Blumen der Liebe.” Elsa nahm der verwirrten Kara das Sträußchen aus den Händen und starrte ungläubig darauf. Maja legte Kara ihr Kinn auf die Schulter. “Die erste Blume die Elsa von Mario bekommen hat war ein Gänseblümchen. Aber wo er sie her hat frage ich mich auch. Es ist Winter.” Elsa lächelte. “Er ist verrückt.” Sie holte eine Vase und stellte die Gänseblümchen in ihrem Zimmer auf die Kommode. Dort konnte sie sie auch von ihrem Bett aussehen. --- Zwei Tage später waren die Kickers gerade mit ihrem Training fertig. In der Uni-Stadt in der sie studierten gab es viele verschiedene Universitäten. Da alle Kickers, außer Philipp der an der gleichen Hochschule wie Conny studierte, dort studierten, hatten sie einen Trainingsplatz in der Nähe gesucht. Die Sport-Uni an der Mario, Gregor, Kevin und noch ein paar andere studierten, hatte ein paar Fußballplätze und dadurch hatten sie dort einen bekommen. Sie trainierten immer noch sehr regelmäßig. Dadurch dass sie unterschiedliche Stundenpläne hatten, trainierten sie in der Woche unterschiedlich vormittags, nachmittags und abends und auch jeden Samstag. Mario und Reiko waren die Letzten die noch da waren an diesem Nachmittag. “Ich mache mich auch mal auf den Weg, ich besuche noch Kara.” Reiko sah seinen Freund an, der in diesem Moment seine Spindtüre schloss. “Dann komme ich mit dir mit.” Mario grinste Reiko an und hängte seine Sporttasche über die Schulter. “Ich weiß nicht, ob dass so eine gute Idee ist. Kara und ich wollten Zeit zu zweit verbringen. Maja ist bei Viktor, er ist also auch nicht da.” Reiko versuchte Mario davon abzuhalten mitzukommen, Elsa wäre es sicher nicht besonders recht. Mario sah ihn ernst an. “Reiko, ich weiß, dass Elsa auch in der WG wohnt. Du musst es mir also nicht weiter verheimlichen. Das war mir von Anfang an klar. Sie hat oft genug davon erzählt, dass es noch ein freies Zimmer gibt und Maja und Kara auf sie einreden, dass sie endlich einziehen soll.” “Und du meinst, dass es eine gute Idee ist wenn du einfach mitkommst?” Reiko sah ihn zweifelnd an. Mario schloss hinter ihm die Türe zu ihrem Clubraum ab. “Ja und deshalb gehe ich auch mit. Keine Angst, wenn Elsa will, dass ich wieder gehe, dann bin ich sofort weg.” “Na gut, dann komm eben mit.” --- Als es klingelte ging Elsa an die Fernsprecheinrichtung. “Hallo?” “Hallo Elsa. Ich bin es Reiko.” “Komm hoch.” “Ich habe jemanden dabei.” “Dann bring ihn mit hoch.” Elsa drückte den Türöffner. Als die Beiden im dritten Stock angelangt waren und an ihrer Wohnungstüre klopften öffnete Elsa diese. Als Reiko eintrat sah er sie schuldbewusst an. “Hallo Elsa.” “Hallo.” Sie lächelte Reiko an, als aber Mario in die Wohnung kam, schwand ihr Lächeln und ihr Herz fing stärker an mit schlagen. “Mario…” “Hallo Elsa.” Elsa wand sich Reiko zu. “Ich dachte du meintest Gregor.” “Nein, Mario hat sich vorher eingeladen. Wo ist Kara?” “Die ist duschen.” Reiko sah in Richtung des Badezimmers. “Kann ich euch beide alleine lassen oder zerfleischt ihr euch?” Mario sagte nichts und sah nur Elsa an. Das musste sie entscheiden. “Geh nur Reiko. Wir werden das schon hinbekommen.” meinte sie resigniert. Während Reiko sich auf dem Weg zu Kara machte, sah Mario Elsa an. “Gefällt es dir hier zu wohnen?” “Ja. Es ist schön. Woher weißt du...?” “Ich habe es mir von Anfang an gedacht. Woher solltest du so schnell eine Wohnung oder ein Zimmer haben wo du hinziehen hättest können? Und du hast mir ja auch oft genug erzählt, dass das Zimmer immer noch frei ist.” “Das stimmt…” Unsicher stand Elsa im Flur herum. Dann nahm sie ihren Mut zusammen. “Komm mit.” Sie drehte sich um und ging vor Mario her in ihr Zimmer, das am anderen Ende des Flures lag. Mario lief ihr grinsend hinterher. Er trat hinter Elsa ein, stellte seine Tasche auf den Boden und sah sich alles genau an. Sein Blick fiel auf die Gänseblümchen. “Sie sind also angekommen.” “Ja. Wo hast du sie um diese Jahreszeit her?” “Von einem Blumenladen und es war wirklich schwer genug an welche heranzukommen. Aber ich wollte dir unbedingt welche schenken, daher war es jede Mühe wert.” Mario blickte auf und sah Elsa genau in die Augen. Elsa blickte schnell weg. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und versuchte sich zu beschäftigen, in dem sie ihre Aufschriebe von der Uni zusammenräumte. Mario setzte sich auf ihr Bett. “Mir gefällt dein Zimmer. Es sieht schön aus. Aber du hast kaum Fotos. Früher war dein Zimmer damit gepflastert. Fotografierst du überhaupt noch?” “Seit dem nicht mehr… Hatte zu viele Erinnerungen. Hat es auch jetzt noch…” Elsa sah aus dem Fenster hinaus. Es tat ihr weh, dass er ihr so nahe war. Sie würde ihm gerne in die Arme fallen, so wie früher. Aber er hatte sie monatelang angelogen und hatte sie nicht sehen wollen. Selbst wenn er jetzt wieder sagte, dass er sie liebte, wie war es in einem Monat, in drei, in einem Jahr? Wie als ob Mario ihre Gedanken gelesen hätte, fing er an mit reden. “Ich habe übrigens meinen Job gekündigt. Du hattest ja recht, meine Eltern unterstützen mich. Daher war das sinnvoll. Es gibt wichtigeres als Geld, dich zum Beispiel.” Elsa versteifte sich und legte ihre Hand auf ihr Herz das jetzt stärker schlug. “Das musst du wissen.” sagte sie leise. “Ja, das weiß ich jetzt wieder Elsa. Ich werde mich jetzt auf den Weg machen und dich wieder alleine lassen. Ich lasse dir etwas hier. Ich liebe dich.” Elsa sah immer noch aus dem Fenster, als sie hörte, wie ihre Zimmertüre sich öffnete und sich hinter ihm wieder schloss. Sie drehte sich um. Ihr Blick fiel auf einen Bilderrahmen, den er neben die Gänseblümchen gestellt hatte. Zögernd lief sie darauf zu und nahm ihn in die Hand. Das Foto von ihr und Mario wurde auf der Hochzeit von Marios Cousine aufgenommen, die im Juni stattgefunden hatte. Sie beide hatten Abendkleidung an, Elsa ein elegantes altrosafarbenes Kleid, die Haare zu einer Flechtfrisur aufgesteckt, Mario trug einen grauen Anzug und eine farblich passende Krawatte zu Elsas Kleid. Er hatte seinen Arm um ihre Hüfte gelegt und beide lachten in die Kamera. Es war ein wirklich schönes Bild und Elsa hatte es in ihrem Zimmer bei ihren Eltern auf dem Schreibtisch stehen gehabt. --- Mario lief draußen an der Badezimmertüre vorbei und klopfte daran. “Ich bin wieder weg.” Grinsend schnappte er sich seine Jacke und die Schuhe und ging. --- Reiko ließ Elsa und Mario alleine und ging auf das Badezimmer zu. Er hörte das Wasserrauschen und öffnete die Türe. “Hallo Kara.” “Reiko. Du hast mich erschreckt.” Kara öffnete die Duschtüre ein Stück und sah heraus. “Schon fertig mit dem Training?” “Sonst wäre ich ja nicht da.” Reiko schloss grinsend die Türe ab und zog sich seinen Pulli über den Kopf. “Was hast du vor?” fragte Kara mit großen Augen und beobachtete ihn, wie er sich auszog. “Ich muss auch noch duschen. Und wir können Wasser sparen, in dem wir zusammen duschen.” Er ging auf sie zu und zog die Duschtüre auf. Grinsend stieg er zu Kara unter die Dusche. Diese schlang die Arme um seinen Hals und drängte ihren nassen nackten Körper an seinen. “Das mit dem Wasser sparen hat mich überzeugt.” Lachend zog sie seinen Kopf herunter unter drückte ihre Lippen auf seine. Reiko hatte Kara gerade hochgehoben, an die Wand gedrückt und war tief in sie eingedrungen, als es an die Badezimmertüre klopfte. “Ich bin wieder weg.” “Wer war das Reiko?” Kara hatte ihre Beine um seine Hüfte geschlungen und sah ihn nun verwirrt an. Reiko hatte seinen Kopf in ihre Halsbeuge gelegt und genoss das Gefühl tief in ihr zu sein. “Mario.” murmelte er und biss Kara leicht in den Hals. “Wie bitte?” Kara fing an zu strampeln und schob Reiko von sich. “Spinnst du? Du kannst die Beiden doch nicht einfach miteinander alleine lassen. Elsa ist immer noch viel zu labil.” Kara riss die Duschtüre auf, schnappte sich ein großes Handtuch, dass sie sich um den Körper wickelte und rannte zu Elsas Zimmer. Reiko sah ihr fassungslos hinterher. Gerade eben hatten sie noch Sex und dann rannte Kara einfach weg? Er nahm sich ebenfalls ein Handtuch, das er sich um die Hüfte schlang und ging seiner Freundin hinterher. Diese kniete in Elsas Zimmer neben dem Bett, auf dem Elsas saß, auf dem Boden und streichelte ihrer Freundin beruhigend über den Rücken. Elsa hielt das Bild in der Hand und konnte wieder nicht aufhören mit weinen. Reiko blieb im Türrahmen stehen. Elsa blickte auf und sah sofort wieder weg. “Reiko. Zieh dir wenigstens etwas an.” Kara blickte auf und sah ihren Freund. In dem Moment wurde ihr erst klar, was sie gerade getan hatte. “Es tut mir leid,” meinte sie zerknirscht. “Ich mache es wieder gut.” “Das hoffe ich doch sehr.” Reiko sah Kara mit funkelnden Augen an. “Was auch immer ihr machen wollt, geht und macht es. Aber geht dazu aus meinem Zimmer raus.” Elsa hielt sich eine Hand vor die Augen. “Soll ich dich wirklich alleine lassen?” fragte Kara zweifelnd. “Ja. Ich komm schon klar. Er hat mich einfach nur überrascht. Jetzt macht dass ihr wegkommt, dann kann ich auch meine Augen irgendwann wieder öffnen.” Elsa winkte mit ihrer anderen Hand. “Du hast die Frau gehört. Komm wieder mit unter die Dusche Kara.” Reiko streckte ihr seine Hand entgegen. Kara und Elsa liefen beide rot an. “So genau wollte ich es eigentlich nicht wissen.” stöhnte Elsa auf. Kapitel 6: Valentinstag ----------------------- Elsa, Maja und Kara hatten Freitags gleichzeitig Uni aus und kamen gemeinsam vor dem Haus an in dem ihre Wohnung im 3. Stock lag. Dort wartete bereits, wie jeden zweiten Freitag, Conny, dick eingemummelt in ihren Wintermantel. “Ihr seit viel zu spät dran. Ich warte schon ewig hier in der Kälte auf euch.” grummelte sie. “Entschuldige bitte, Elsas und mein Professor hat einfach kein Ende gefunden.” meinte Maja. “Und dabei hat er gar nichts wichtiges geredet.” Elsa lächelte entschuldigend und nahm Conny kurz in den Arm. Kara schloss die Türe auf. “Schnell rein ins Warme ihr Lieben.” “Geht ihr schonmal hoch. Ich hole noch die Post.” Maja drehte sich bereits zu den Briefkästen um, während die anderen Drei gemeinsam plaudernd die Treppe hochstiegen. Oben saßen Elsa und Conny bereits im Wohnzimmer auf dem Sofa und Kara war in die Küche gegangen, als Maja auch ankam. “Hier Elsa. Für dich.” Sie hielt Elsa einen weißen Umschlag hin auf dem nur ihr Name stand. “Was ist das?” Elsa nahm ihr den Umschlag aus der Hand und sah Maja fragend an, die mit den Schultern zuckte. “Der war unten im Briefkasten. Zusammen mit der Stromrechnung.” Elsa drehte den Umschlag um und sah ihren Namen an. Sie erkannte Marios Schrift sofort. “Er ist von Mario…” sagte sie leise. “Was will er?” fragte Kara und stellte Gläser auf den Tisch. “Das interessiert mich auch.” Maja setzte sich vor dem Sofa auf den Teppich und sah zu Elsa hoch. Diese hielt unschlüssig den Brief in der Hand. Conny legte ihrer Freundin eine Hand auf den Arm. “Mach ihn einfach auf und schaue rein. Danach kannst du dir immer noch überlegen, was du mit dem Brief machen willst.” Elsa sah sie an und nickte. Mit zitternden Fingern öffnete sie den Umschlag und zog ein Blatt heraus, das sie auseinander faltete. Liebe Elsa, ich möchte dich morgen Abend zum Essen einladen. Ich hole dich um 19 Uhr ab. Ziehe dir etwas Hübsches an. In Liebe Mario Ihre Freundinnen begannen wild durcheinander zu reden, während Elsa mit blassem Gesicht immer noch auf den Brief starrte. Ihr Herz schlug in ihrem Brustkorb wie verrückt. Mario wollte mit ihr ausgehen... “Was wirst du machen?” Conny sah sie von der Seite fragend an und auch die anderen Beiden hatten ihren Blick auf Elsa gerichtet. “Ich... ich weiß es nicht.” “Du solltest gehen Elsa.” Maja nahm ihr den Brief aus der Hand und schaute darauf. “Meinst du?” Ängstlich sah Elsa zu ihr hinunter. “Ja, er hat sich die letzten Wochen wirklich Mühe gegeben, das musst du schon zugeben. Er hat dir fast jeden Tag Kaffee an die Uni gebracht und er hat seinen Job gekündigt.” Maja zwinkerte ihrer Freundin aufmunternd zu. “Und es ist Valentinstag.” fügte Kara hinzu und nahm Maja den Brief aus der Hand um ihn sich ebenfalls anzusehen. “Valentinstag?” stotterte Elsa. Daran hatte sie ja gar nicht mehr gedacht. “Ja. Jede von uns geht morgen Abend mit ihrem Freund weg. Reiko und ich sind danach bei ihm zu Hause.” Kara zwinkerte ihr zu. “Und Viktor und ich gehen essen, kommen danach so schnell wie möglich wieder und verbarrikadieren uns in meinem Zimmer.” Maja grinste, als sie daran dachte, was sie und Viktor geplant hatten. “Also musst du weg Elsa. So einfach ist das.” “Wenn ihr meint.” Elsa biss sich auf die Lippen und starrte auf den Brief in Karas Händen. “Jetzt hört ihr mal auf. Elsa, du alleine musst entscheiden, ob du mit Mario essen gehen willst oder nicht, besonders an solch einem Tag. Wenn Maja und Viktor hier sein wollen, dann müssen sie damit leben, wenn du auch hier bleibst.” Conny sah Elsa fest in die Augen und warf dann ihren anderen beiden Freundinnen einen bösen Blick zu. “Conny hat recht.” sagte Kara und Maja stimmte kleinlaut zu. “Ich überlege es mir, ja?” Elsa sah auf und lächelte die Drei unsicher an. --- Mario stand am nächsten Abend an Viktors Auto gelehnt vor dem Haus, in dem Elsa wohnte. Nervös kickte er mit der Spitze seines Schuhs auf den Boden. Er wusste nicht, ob Elsa kommen würde. Er schaute auf seine Armbanduhr, schon fünf nach. Er hatte sich vorgenommen 15 Minuten zu warten. Wenn sie dann nicht kommen würde, kannte er ihre Antwort. Er biss sich auf die Lippe. Hoffentlich würde sie kommen! Er hatte sie mit der Einladung zwar überfallen, aber seit Silvester waren schon eineinhalb Monate herum gegangen und mehr als gemeinsam vor der Uni zu stehen und Kaffee zu trinken hatten sie noch nicht gemacht. Er hätte sie doch erst auf einen Kaffee in der Cafeteria einladen sollen, als gleich zu einem richtigen Abendessen und das noch dazu am Valentinstag. Als er das alles geplant und mit Gregor besprochen hatte, hatte sein Plan noch so gut geklungen. Er sah wieder auf seine Armbanduhr 19:08. Er würde durchdrehen, wenn Elsa nicht kommen würde. Er stieß sich vom Auto ab und fing an, davor hin und her zu laufen. “Mario?” Erschrocken drehte er sich um. Da stand sie und sah ihn an. Er konnte in ihren Augen erkennen, wie unsicher sie war. “Elsa. Danke dass du gekommen bist.” Er lief ums Auto herum und öffnete ihr mit stark schlagendem Herzen die Beifahrertüre. Elsa kam langsam herum und stieg ins Auto ein. Es hatte sie sehr viel Überwindung gekostet, Marios Einladung zu folgen. Aber Maja hatte Recht gehabt. Er hatte sich in den letzten Wochen wirklich sehr viel Mühe gegeben. Daher hatte sie sich entschieden, dass sie es ihm schuldig war, mitzugehen. Mario schloss die Türe hinter ihr und setzte sich auf den Fahrersitz. Er fuhr los und eine Weile schwiegen die Beiden. Elsa hatte ihre Hände in ihrem Mantel verkrampft und ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Sie musste schlucken, da ihre Kehle wie ausgetrocknet war. Sie war einfach furchtbar nervös, da sie nicht wusste, was Mario geplant hatte und von ihr erwartete. Irgendwann brach sie das Schweigen. “Ist das nicht Viktors Auto?” “Ja. Er hat es mir ausgeliehen.” “Das ist nett von ihm.” “Ja…” Und schon war wieder Ruhe. Nach einer Weile griff Elsa ans Radio und wechselte zwischen den verschiedenen Sendern hin und her. Sie musste leise kichern. “Viktor wird sich morgen furchtbar darüber aufregen, dass alles verstellt ist.” Mario sah erstaunt zu ihr hinüber. Er hatte sie noch nicht einmal lächeln sehen oder lachen gehört, seit sie sich von ihm getrennt hatte. Sie schien sich neben ihm langsam zu entspannen. Natürlich hatte er gemerkt, wie verkrampft Elsa war, immerhin kannte er sie schon lange und auch sehr gut. Jetzt entspannte auch er sich und musste lächeln. “Das nenne ich einfach Pech. Er hätte mir das Auto ja nicht leihen müssen. Und seinen Sitz musste ich auch gleich verstellen, immerhin ist er größer als ich.” “Vielleicht sollten wir ihm ein neues Auto kaufen. Wenn wir alles verstellen ist das für ihn vielleicht einfacher, als hier alles wieder einstellen zu müssen.” “Soviel Geld hatte ich für heute Abend eigentlich nicht eingeplant. Aber das bekommen wir auch irgendwie hin.” Mario lachte leise auf und Elsa stimmte mit ein. Sie sah in den Rückfahrtspiegel und genau in dem Moment hatte auch Mario aufgeblickt und erwiderte ihren Blick im Spiegel. Elsas Herz begann stärker zu schlagen und sie wand ihren Blick wieder ab und sah zum Fenster hinaus und beobachtete die vorbeiziehenden Silhouetten. Es war dunkel und man konnte die Lichter der Häuser sehen, an denen sie vorbeifuhren. “Wo fahren wir hin?” “Lass dich überraschen Elsa.” Mario lächelte. Er hatte bemerkt, dass sie sich in dem Moment, als sich ihre Blicke getroffen hatten, wieder verspannt hatte und sie seinem Blick deshalb ausgewichen war. Gewohnheitsmäßig langte er mit einer Hand nach ihr und wollte sie um ihre Hand schließen. Das hatten sie früher immer gemacht, wenn sie im Auto zusammen unterwegs gewesen waren. Er bekam ihre Hand zu fassen und Elsa riss sie sofort weg. Mit großen Augen und blassem Gesicht sah sie ihn an. Mario zog seine Hand wieder zurück. “Entschuldige bitte.” “Nein ich muss mich bei dir entschuldigen Mario.” Die restliche Fahrt über schwiegen sie. Als sie bei dem Restaurant ankamen, in dem Mario einen Tisch reserviert hatte, parkte Mario das Auto und ging darum herum um ihr die Türe zu öffnen. Er streckte ihr seine Hand entgegen um ihr aus dem Auto zu helfen. Elsa starrte einen Moment darauf. Dann ergriff sie sie und ließ sich von ihm aus dem Auto ziehen. Sie war furchtbar nervös und stolperte prompt. Sie fiel gegen Marios Brustkorb und er schloss seine Arme um sie. So konnte sie spüren, dass sein Herz genau so stark schlug wie ihres. Mario ließ sie sofort wieder los, er wusste ja noch, wie sie vorher reagiert hatte, als er im Auto nach ihrer Hand gegriffen hatte. Trotzdem hätte er sie gerne länger festgehalten. Elsa konnte es unterdrücken laut zu seufzen. Es hatte sich einfach so gut und richtig angefühlt in Marios Armen zu liegen. “Komm, gehen wir rein.” Mario lief vorneraus und Elsa folgte ihm. Er öffnete ihr die Türe und Elsa trat vor ihm ein. Mit großen Augen sah sie sich um. In so einem feinen Restaurant waren sie noch nie gewesen. Mario wand sich dem Platzanweiser zu. “Hallo ich habe auf Hongo reserviert.” “Folgen sie mir bitte.” “Kommst du Elsa?” Mario warf ihr einen Blick zu. Elsa nickte und folgte ihm und dem Platzanweiser. Es war einiges los, immerhin gingen viele Paare am Valentinstag essen. Sie wurden an einen Zweiertisch geführt, der direkt an der Fensterfront stand. Von dort hatte man eine großartigen Ausblick auf die Stadt hinunter und die ganzen Lichter. Mario half Elsa aus dem Mantel und gab ihm dem Platzanweiser mit, ebenso seine eigene Jacke. Er betrachtete Elsa von oben bis unten. Sie hatte ein petrolfarbenes Kleid an, das lange Ärmel hatte und ein Stück über ihren Knien endete. Dazu trug sie schwarze Leggins darunter und ihre Füße steckten in hohen Stiefelletten, die ihre Beine länger wirken ließen. Man konnte auch in dem Kleid erkennen, wie sehr sie abgenommen hatte. Die Haare hatte sie wieder zu einem Knoten aufgesteckt und in ihren Ohren hingen lange glitzernde Ohrhänger. An ihrem Handgelenk glitzerte ein Armband, das sie von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. Früher hatte sie immer Marios Armband getragen, an dem drei Anhänger in Form eines Herzes, eines Turnschuhs und eines kleinen Fußballes hingen. Das Armband hatte sie ihm ebenfalls mit all den anderen Sachen in dem Karton zurückgegeben. Elsa sah sich auch Mario genau an. Er hatte einen schwarzen Anzug an, unter dem er ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte trug. Er sah gut aus. Er kam um den Tisch herum und schob ihr den Stuhl hin. Als Elsa saß, setzte auch er sich. Kurz darauf kam ein Kellner, der ihnen die Speisekarten brachte und ihnen Wasser einschenkte. Die Beiden bestellten und sahen lange Zeit schweigend aus dem Fenster. Mario wusste nicht, was er sagen sollte und er hatte furchtbare Angst, dass es Elsa überhaupt nicht gefallen würde. Wie als ob sie seine Sorgen bemerkt hätte, sah sie ihn an. “Es sieht wundervoll aus. Da bekommt man auch wieder Lust zu fotografieren. Aber diese Schönheit kann man immer so schlecht aufs Foto bannen.” Sie lächelte ihn unsicher an und sah wieder in die Nacht hinaus. Mario lächelte. “Das stimmt. Alleine für den Ausblick lohnt es sich, hierher zu kommen.” “Ja. Danke dir für die Einladung.” Als das Essen gebracht wurde, aßen sie und unterhielten sich. Mit den Gesprächen bewegten sie sich aber in sicheren Gewässern. Sie sprachen über die Unis, den Unterricht, ihre Freunde, die Kickers. Die eigene Beziehung sprachen sie nicht an. Als das Geschirr abgeräumt wurde, bat der Kellner ihnen noch die Nachtisch-Karte an. “Was meinst du Elsa?” Mario warf ihr einen fragenden Blick zu. “Ich glaube eher nicht. Ich bin schon satt.” “Schaden würde es dir aber nicht Elsa. Du hast so arg abgenommen.” “Fang du nicht auch noch damit an.” Sie rollte mit den Augen und sah ihn an. “Na gut. Einen ganzen Nachtisch schaffe ich aber nicht Mario.” “Dann teilen wir uns einen. Worauf hast du Lust?” Mario lächelte sie an. --- Nach dem Essen gingen Elsa und Mario wieder zum Auto. “Danke Mario. Das Restaurant ist toll. Das Essen war wirklich sehr lecker und der Nachtisch auch.” Sie strahlte ihn an. “Dafür dass du meintest, dass du satt bist, hast du noch ganz schön viel von dem Nachtisch gegessen.” Mario grinste sie an und bekam sofort ihre Faust zwischen seine Rippen. “Und du hast dich davor noch darüber beschwert, dass ich zu dünn bin.” “Uff.” Mario packte Elsas Hand und sah ihr in die Augen. “Das habe ich nicht. Ich meinte nur, dass es dir nicht schaden würde einen Nachtisch zu essen.” “Pipapo, das kommt aufs Gleiche raus Mario.” Elsa lächelte ihn an und löste ihre Hand aus seinem Griff. Sie sah an den Sternenhimmel und drehte sich im Kreis. “Wie klar die Nacht ist, nicht wahr?” “Ich hätte noch etwas geplant. Natürlich nur, wenn du noch möchtest Elsa.” Mario sah sie unsicher an. Wer weiß, wieviel Zeit sie noch mit ihm verbringen wollte und ob sie nicht schon längst genug von ihm hätte. “Und was?” Elsa blieb stehen und sah ihn an. “Willst du dich nochmal überraschen lassen?” Einen Moment blieb sie unschlüssig stehen, dann lächelte sie ihn an. “Bisher waren es nur gute Überraschungen, also ja.” “Das freut mich. Komm, wir müssen wieder zum Auto.” 20 Minuten später stellte Mario das Auto vor dem Eingang an dem Park ab, in dem sie früher immer waren und in dem die Kickers trainiert hatten. “Ein bisschen Romantik und Nostalgie für die Dame.” Mario streckte Elsa seine Hand entgegen, um ihr wieder aus dem Auto zu helfen. “Der Herr.” Elsa reichte ihm ihre Hand und ließ sich von ihm aus dem Auto ziehen. Gemeinsam spazierten sie nebeneinander durch den Park, stiegen irgendwann die Treppe hoch bis zum ehemaligen Trainingsplatz der Kickers und setzten sich dort wie früher auf den Zaun. Elsa wurde es irgendwann sehr kalt, es war immerhin immer noch Winter. Sie wollte aber noch nicht gehen, es war schön, so mit Mario zusammen zu sein. Mario merkte, dass sie zu zittern begann. Er zog seinen Schal aus und wickelte ihn um ihren Hals. Dann legte er ihr seinen Arm um die Schultern und zog sie an sich. “Ist das für dich so in Ordnung Elsa?” fragte er leise. Sie nickte nur und sagte nichts zu ihm. Sie genoss das Gefühl, von Mario im Arm gehalten zu werden. Als es ein Uhr morgens war entschieden sie sich aber doch, nach Hause zu fahren. Mario parkte 40 Minuten später vor Elsas Haustüre und stieg mit ihr aus. “Danke nochmals dass du mitgekommen bist, Elsa. Ich fand es sehr schön.” “Dann dir nochmal danke für die Einladung Mario. Ich fand es auch schön.” Sie nahm Marios Schal ab und gab ihn Mario zurück. Mario streichelte ihr leicht über die Wange und beugte sich zu ihr hinunter. Elsa schloss die Augen und erwartete mit stark schlagendem Herzen seinen Kuss. Allerdings küsste Mario sie nur leicht auf die Wange. “Gute Nacht Elsa und schlafe gut. Ich liebe dich.” Er trat einen Schritt zurück und lächelte sie an. Elsa sah verwirrt zu ihm auf. “Ja. Gute Nacht Mario.” Sie öffnete die Haustüre und trat ein. Mario lächelte sie nochmal an und lief zum Auto. Elsa ging in ihre Wohnung, machte sich schnell fertig und legte sich ins Bett. Sie legte ihre Finger auf ihrer Wange an die Stelle, an der Mario sie geküsst hatte. Sie war verwirrt, warum hatte er sie nicht richtig geküsst? Dann fiel sie in einen tiefen Schlaf. --- Am nächsten Tag wurde Elsa von Maja mit Fragen bestürmt. Sie saßen alleine im Wohnzimmer auf dem Sofa. Kara war noch bei Reiko und Viktor hatte sich auf den Weg zu seinen Eltern gemacht. “Was mich am meisten verwirrt hat war, dass Mario mich nicht geküsst hat Maja. Das macht doch keinen Sinn.” Elsa zog ihre Beine an und legte ihr Kinn auf ihren Knien ab. “Das stimmt. Wirklich nur ein Kuss auf die Wange? Und das für den ganzen Abend?” Elsa nickte und ihre beste Freundin sprach weiter. “Das ist nicht typisch für Mario. Aber dir hat es gefallen?” “Ja. Er hat sich wirklich Mühe gegeben. Und es war sehr romantisch.” “Das freut mich. Aber ich meinte hauptsächlich den Kuss.” Maja zwinkerte ihrer Freundin zu, die sie nun mit roten Wangen ansah. “Ich…,” Elsas starrte auf ihre Hände. “Ich denke, dass ich mich von ihm küssen hätte lassen, wenn er mich richtig geküsst hätte… Aber andererseits, weiß ich immer noch nicht, was ich will. Was ist, wenn er in drei Monaten entscheidet, dass es mit uns doch nicht passt und das dann endgültig? Ich würde es nicht aushalten…” “Du liebst ihn.” Maja lehnte sich nach hinten und starrte an die Decke. “Ja. Aber irgendwas in mir lässt nicht zu, dass ich mich einfach wieder auf ihn einlasse. Immer wenn ich ihn sehe habe ich Angst, dass er mir erklärt dass er sich jetzt endgültig gegen mich entschieden hat. Daher ist es einfacher, ihn momentan noch auf Abstand zu halten. Und es tut auch immer noch ein wenig weh.” Bei Elsas Worten wanderten ihre Finger unbewusst zu ihrem Nacken, wo eine leichte Narbe zurückgeblieben war. “Ach Elsa. Ich würde dir wirklich gerne sagen, was du machen sollst, aber ich kann es nicht. Ich bin mir sicher, dass Mario dich liebt und um dich kämpft. Aber solange du dich nicht wieder 100 Prozent auf ihn einlassen kannst solltest du nichts überstürzen. Denn wenn das immer in deinem Hinterkopf bleibt, dann wird es einer Beziehung sicher auf langfristige Sicht schaden.” Nachdenklich sah Elsa zu Maja hinüber, dann lehnte sie sich ebenfalls nach hinten und legte ihren Kopf auf Majas Schulter. “Danke.” sagte sie leise. Maja lächelte und drückte ihre Hand. “Dafür bin ich da, das ist mein Job.” “Und den machst du sehr gut.” --- Ein paar Tage später kam Mario, wie inzwischen jeden Tag, an Elsas Uni. “Guten Morgen Elsa.” er lächelte sie an. “Guten Morgen.” erwiderte sie leise und sah ihn an. Irgendwas hatte er vor, sie kannte ihn gut genug, um das zu merken. “Kommst du mit mir einen Kaffee trinken? Hier draußen mit dir zu stehen gefällt mir zwar auch sehr gut, aber eigentlich würde ich mit dir auch gerne mal an einem Tisch sitzen und Kaffee aus richtigen Tassen und nicht immer nur Pappbechern trinken.” Elsa sah ihn mit großen Augen an und biss sich leicht auf die Lippe. Auch er war unsicher, das konnte sie daran merken, dass er eine seiner Hände zu einer Faust geballt hatte. Mit der anderen Hand zupfte er an seiner Mütze herum. Aber er gab sich Mühe, das musste man schon sagen. “Gerne. Aber nur, wenn du mich einlädst.” Sie lächelte Mario an, der erleichtert aufseufzte. “Das hatte ich vor.” --- Die nächsten Wochen bekam Elsa trotzdem immer ihren Schoko-Cappuccino, auch wenn sie oft mit Mario dazu in die Cafeteria ging. Er lud sie auch zum Spazieren gehen ein und sie waren schon zusammen im Kino gewesen. Inzwischen küsste Mario Elsa jedes Mal zum Abschied, aber nur auf die Wange. Elsa war darüber immer noch sehr verwirrt. Sie verstand nicht warum. Mario war das körperliche immer sehr wichtig gewesen und dass ihm ein kleiner Kuss auf die Wange ausreichte war seltsam. Vorallem, da sie ihn nicht küsste, nur er sie. Elsas Widerstand begann langsam zu bröckeln. Mario gab sich einfach sehr viel Mühe und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Er holte sie auch öfters von der Uni ab und brachte sie nach Hause. Dort verabschiedete er sich vor der Haustüre und machte sich wieder auf den Weg. Elsa Zimmer füllte sich langsam wieder mit Fotos, da Mario ihr nach und nach ihre Bilder wieder zurückgab. Elsa stellte zwar nicht alle auf, nahm sie aber öfters in die Hand und ab und an erwischten ihre Mitbewohnerinnen sie dabei, wie sie lächelnd auf eines der Bilder schaute. Maja und Kara lächelten meistens auch nur und sagten nichts dazu, da man sowohl Elsa als auch Mario anmerken konnte, wie gut sie sich taten. Kapitel 7: Käptain ------------------ “Wie bitte?” “Das ist nicht dein Ernst Mario!” “Sag das nochmal!” Zwölf fassungslose und geschockte Augenpaare starrten Mario an, als sie in ihrem Clubraum saßen. “Wie gesagt, ich drehte mit sofortiger Wirkung von meinem Posten als Käptain der Kickers zurück und übertrage ihn Gregor. In Zukunft werde ich mich sowohl beim Training als auch bei den Spielen zurücknehmen.” “Das kannst du doch nicht einfach machen.” Benjamin schüttelte fassungslos den Kopf. “Mario. Du hast die Kickers gegründet und bist seitdem dabei. Du kannst dich nicht einfach rausnehmen!” Kevin starrte ihn entsetzt an. “Mario… Du bist nicht nur unser Käptain sondern auch unser Torwart.” Charlie blickte Mario ebenfalls bestürzt an. “Und unser Trainer.” ergänzte Jeremy. “Du hast erst vor einem Jahr den Trainer-Schein gemacht, dass du uns auch trainieren kannst, wenn wir weiter aufsteigen. War das dann umsonst?” Philipp schob seine Brille zurück. “Den Trainer-Schein habe ich mein Leben lang. Vermutlich kann ich ihn später wieder verwenden. Und ihr braucht nicht unbedingt mich als Torwart. Reiko ist auch sehr gut.” Mario lächelte die anderen Kickers an, von denen aber keiner zurücklächelte. “Ich bin nicht du Mario. Ich bin nur nebenbei Torwart. Hauptsächlich bin ich bei Gregor im Sturm zu finden.” Reiko sah seinen Freund entsetzt an. So etwas hatte keiner von ihnen erwartet, als Mario ihnen geschrieben hatte, dass er etwas wichtiges mit ihnen zu besprechen hätte und sie heute Nachmittag pünktlich im Clubraum sein sollten. “Warum Mario?” fragte Gregor leise. Für ihn war es ein Schock, das zu hören. Mario hatte bisher noch nicht einmal etwas in diese Richtung verlauten lassen. Und dann sollte er, Gregor, auch noch den Käptainsposten übernehmen. Mario setzte sich auf die Bank und sah auf seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte. “Ich habe Elsa verloren, weil ich andere Dinge wichtiger als sie gesehen und über sie gestellt habe. Und nun denke ich, dass ich eine echte Chance habe sie zurück zu gewinnen und ich muss Prioritäten setzen. Und das Wichtigste für mich ist ganz klar Elsa. Ich liebe sie und will sie zurück und nicht nochmal verlieren. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis.” Mario blickte auf und ließ seinen Blick über seine Freunde schweifen. “Aber jetzt beginnen doch die Meisterschaften…” Tino sah ihn an. “Lasst ihn Leute.” Gregor stand auf und sah auch alle an. Dann sah er mit einem seltsamen Blick zu Mario. “Ich denke dass ich für alle spreche, wenn ich dir sage, dass wir Verständnis für dich haben, auch wenn es sehr überraschend kommt. Ich würde sagen, dass wir jetzt rausgehen und anfangen mit trainieren, sonst kommen wir heute nicht mehr dazu. Und wie Tino ganz richtig gesagt hat, beginnen jetzt dann die Meisterschaften wieder und ich würde gerne an letztes Jahr anschließen und sie wieder gewinnen. Also bitte macht euch fertig.” Während die Anderen sich fertig machten und sich dabei leise unterhielten gingen Mario und Gregor gemeinsam auf den Flur hinaus. “Du hättest mich vorwarnen können und sollen.” Gregor sah seinen besten Freund immer noch seltsam an. “Es tut mir leid. Ich denke einfach nur, dass es jetzt gerade die richtige Entscheidung ist.” Mario sah Gregor entschuldigend an. “Ja… Du machst es für Elsa, daher sage ich jetzt erstmal nichts. Aber ich denke nicht unbedingt, dass es auch in Elsas Sinne ist, dass du zurücktrittst.” “Gregor. Ich will deine Schwester zurück, mehr als alles andere. Und wenn es bedeuten würde niemals mehr Fußball zu spielen, wenn ich nur wieder mit ihr zusammen sein kann, dann ist das in Ordnung!” “Es ist gut zu wissen, dass du sie so sehr liebst.” Gregor lächelte Mario an. “Kommst du mit trainieren Mario?” “Nein, ich fange heute schon an mich zurück zu nehmen. Ich bringe dir demnächst die ganzen Trainingsunterlagen mit Gregor.” Mario tippte sich an die Mütze und machte sich auf den Weg. In ihm tobten die widersprüchlichsten Gefühle, aber er war sich sicher, dass er das Richtige getan hatte. --- Ende März, einen Tag vor dem ersten Spiel der Kickers bei den Meisterschaften, bekam Elsa eine SMS von Mario, in der er sie fragte, ob sie mit ihm zusammen das Spiel ansehen wollte. Verwundert starrte sie auf die SMS. “Warum will er, dass ich das Spiel mit ihm zusammen ansehe? Er meint doch sicher, das ich ihm beziehungsweise den Kickers zusehe.” Elsa saß mit Maja und Kara beim Abendessen am Esstisch und blickte von ihrem Handy auf und ihre Freundinnen an. “Nein, er meint schon, dass ihr zusammen schaut.” Kara nahm noch etwas von dem Curry und sah Elsa mit schiefgelegtem Kopf an. “Er muss doch spielen.” Elsa zog ihre Augenbrauen zusammen. “Hast du das etwa noch gar nicht mitbekommen?” Maja sah verwundert von Kara zu Elsa. “Was meint ihr?” “Elsa, Mario ist als Käptain bei den Kickers zurückgetreten und hat nicht vor bei den diesjährigen Meisterschaften mitzuspielen.” Kara hatte dies natürlich von Reiko erfahren und Viktor hatte ebenfalls einiges mitbekommen und so auch Maja. “Wie bitte?” Entsetzt sah Elsa ihre Freundinnen an. “Er hat mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt, dass er nicht mehr Käptain ist oder sich bei den Kickers zurück nimmt.” Elsa konnte nicht fassen, was sie hörte. Die Kickers waren schon ewig ein sehr wichtiger Bestandteil von Marios Leben gewesen. “Er macht es deinetwegen Elsa.” Maja sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Warum meinetwegen?” “Er hat wohl entschlossen, dass er Prioritäten setzten muss und dass du diese Priorität bist.” Elsa sprang entsetzt auf, als Kara das sagte. “Nein! Das soll er nicht. Die Kickers waren immer Teil seines Lebens. Das kann er doch meinetwegen nicht aufgeben. Ich rufe ihn an.” Elsa nahm ihr Handy und ging aus dem Zimmer. Eine halbe Stunde später stand Elsa beim Eingang des Parks, der in der Nähe ihrer Wohnung war und wartete auf Mario. Dieser kam ein paar Minuten später angelaufen. “Elsa. Was wolltest du so dringendes mit mir besprechen?” Er freute sich sehr. Das war das erste Mal, dass Elsa sich bei ihm gemeldet hatte und um ein Treffen gebeten hatte. Er hoffte, dass sie sich entschieden hatte, wieder mit ihm zusammen sein zu wollen und ihm das jetzt sagen würde. “Hallo Mario.” Verkrampft lächelte sie ihn an und Mario hatte das Gefühl, dass sein Herz stehen bleiben würde. Ihr Gesichtsausdruck sagte nichts Gutes aus. “Wollen wir ein paar Schritte spazieren gehen?” “Gerne Elsa.” Einige Minuten liefen sie schweigend nebeneinander her und Mario warf immer wieder einen Blick zu ihr hinüber. Irgendwann fing sie an mit sprechen. “Stimmt es, dass du meinetwegen von deinem Posten als Käptain zurückgetreten bist?” Mario warf ihr wieder einen Blick zu, den sie erwiderte. “Ja.” Elsa blieb stehen. “Warum?” Mario blieb ebenfalls stehen und sah ihr tief in die Augen. “Ich… Du bist wichtiger Elsa. Wichtiger als die Kickers und der Fußball.” “Das denkst du jetzt Mario. Aber Fußball ist dein Leben.” “Ich habe dir vor ein paar Jahren schonmal gesagt, dass Fußball nicht mein Leben ist…” “... nur ein Teil davon. Ich erinnere mich. Aber irgendwann wirst du es mir vielleicht vorwerfen, dass du meinetwegen darauf verzichtet hast und dann bin ich die Blöde. Und du studierst sogar Fußball-Management. Du kannst mir wirklich nicht erklären, dass du nicht mehr Fußball spielen willst.” “Ich will ja auch nicht aufhören Elsa. Nur weniger und dadurch mehr Zeit für dich haben...” “Die Kickers und die Zeit die du fürs Training und die Spiele aufgebracht hast haben unsere Beziehung nie gestört Mario, nie. Also fang jetzt nicht an, es zu einem Thema zu machen.” “Das will ich ja gar nicht Elsa. Aber zur Zeit will ich nur eines. Und das ist dich zurück bekommen.” “Mario…” Mit großen Augen sah Elsa ihn an. Mario machte einen Schritt vorwärts und fasste nach ihren Händen. “Elsa. Ich will nur von dir hören, dass du mich liebst und wir wieder zusammen sind.” Elsa machte einen Schritt zurück und zog ihre Hände aus seinen. Tränen flossen ihr über die Wangen. “Das kann ich noch nicht Mario. Da ist einfach noch zu viel in mir. Bitte lasse mir Zeit.” Mario machte wieder einen Schritt nach vorne und schloss seine Arme um sie. Zuerst versteifte Elsa sich, dann ließ sie sich aber fallen. Es fühlte sich einfach zu gut an. “Ich lasse dir alle Zeit der Welt Elsa. Ich liebe dich und ich will, dass du auch mich wieder vorbehaltslos liebst. Und wenn du Zeit brauchst bekommst du diese natürlich.” sagte Mario an ihrem Ohr. Er trat wieder einen Schritt zurück, fasste ihr Kinn mit seiner Hand und hob es leicht an. Er sah Elsa tief in die Augen. “Eines Tages werde ich dich aber fragen, ob du meine Frau werden willst und du wirst ja sagen.” Elsa sah mit großen Augen zu ihm auf. Mario gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Komm, ich bringe dich wieder nach Hause. Es wird kalt.” --- Am nächsten Tag ging Mario zu dem ersten Spiel der Kickers bei den diesjährigen Meisterschaften. Es würde das allererste Spiel der Kickers bei einem solchen offiziellen Anlass sein, bei dem er nicht dabei war. Als er ankam, wärmten sich die Kickers bereits auf und er ging zu ihnen hinunter aufs Spielfeld. “Käptain.” Die Kickers kamen alle lächelnd angelaufen, als sie ihn sahen. “Ich bin nicht mehr euer Käptain.” meinte er und lächelte verkrampft. “Ja…” Die Anderen sahen ihn traurig an. “Ich wollte euch nur sagen, dass ich euch zuschaue und euch die Daumen drücke.” Er lächelte sie wieder an. Als er Elsa mit Kara, Maja und Viktor ankommen sah, machte er sich auf den Weg zu ihnen. Vor Elsa blieb er stehen. “Hallo Elsa.” “Hallo Mario.” Zusammen suchten sie sich einen Platz. “Es muss seltsam für dich sein, das Spiel nur ansehen zu können, oder?” Elsa warf Mario neben sich einen fragenden Blick zu. “Ja, das wird es auf jeden Fall.” Mario sah auf das Spielfeld hinunter. Es war tatsächlich sehr seltsam. “Dass du das aushältst Mario. Ich würde unbedingt da unten bei meinen Jungs sein wollen.” Viktor warf ihm einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu. Mario nickte nur. Die erste Halbzeit legten die Kickers ein miserables Spiel hin. Auch wenn Gregor es schaffte ein Tor zu schießen, war es ein Kampf für die Kickers. Mario neben Elsa war total verkrampft. Auch in der zweiten Halbzeit ging es so weiter. Mario zuckte zusammen, als er plötzlich eine Hand auf seinem Rücken spürte. Kurz darauf spürte er Elsas Atem an seinem Ohr. “Mario, willst du etwas für mich machen?” Er drehte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen. “Natürlich, du weißt, dass ich alles für dich tun würde.” “Okay. Dann geh jetzt gefälligst da runter und kümmere dich um deine Mannschaft. Diese Jungs würden auch alles für dich tun. Und nun wollen sie, dass du das bekommst, was du willst… also mich. Und deshalb akzeptieren sie deinen verrückten Wunsch nicht mehr Käptain zu sein und versuchen es ohne dich. Aber wenn sie deshalb jetzt verlieren und schon vorzeitig ausscheiden, richtet es sich nachher gegen mich. Und das Wichtigste. Ich mag dich als den Käptain der Kickers und den Fußballer. An dem Armband das du mir geschenkt hattest hing ein kleiner Fußball und der hat für mich immer dich symbolisiert. Ich habe mich damals in dich verliebt, als du der Käptain der Kickers warst und ich habe dich die letzten Jahre auch immer so geliebt. Also bitte, geh runter und tue das, was du am Besten kannst. Bitte.” Verwundert sah Mario Elsa an. Dann lächelte er. “In Ordnung.” Er riss die Augen auf und bekam rote Wangen, als Elsa sich zu ihm beugte und ihm einen leichten Kuss auf die Wange gab. Er sprang auf und rannte runter zu dem Fußballfeld. Dort wollte man ihn erst nicht reinlassen. “Hören sie zu. Ich bin der Trainer der Kickers und ich muss da rein.” “Und warum kommen sie dann erst jetzt?” Der Platzwächter sah ihn mit vor dem Oberkörper verschränkten Händen an. “Ich bin etwas spät dran… bitte, ich muss da rein zu meiner Mannschaft.” “Was denken sie eigentlich…” “Käptain!” Ein Aufschrei unterbrach die Aussage des Platzwächters. “Sascha.” Mario blickte auf und lächelte Sascha an, der ihn verwundert und glücklich ansah. “Hallo Sascha. Ich bin hier um euch zu helfen. Aber der nette Mann hier möchte mich nicht hinein lassen.” Der Platzwächter sah nun verwirrt auf Mario hinunter. “Käptain? Ich dachte der da mit den schwarzen Haaren ist der Käptain.” “Ist er zur Zeit auch.” stimmte Mario zu, “Eigentlich ist Mario Käptain, aber er hat den Posten zur Zeit an Gregor abgetreten. Kann er jetzt bitte reinkommen?” Sascha sah den Platzwächter an und dieser trat grummelnd einen Schritt zur Seite. “Na gut…” “Danke.” sagte Mario und drückte sich an ihm vorbei. Elsa konnte von ihrem Platz gut erkennen, wie Mario und Sascha auf den Platzwächter einredete. Als er an ihm hatte vorbeilaufen dürfen, stellte er sich unten an die Seitenlinie und winkte seinen Fußballern zu. Er begann wohl Anweisungen zu geben, Minuten später lief das Spiel viel gesitteter und die Kickers bekamen wieder die Oberhand. Am Ende gewannen sie mit drei zu zwei. Die Kickers fielen Mario um den Hals. “Mario… bist du wieder dabei?” Gregor sah ihn fragend an. “Wenn ich noch darf, dann ja. Elsa hat mir den Kopf gewaschen.” Mario lächelte seinen besten Freund entschuldigend an. Gregor hatte eben recht behalten. “Ich bin sehr froh, dass zu hören. Du hast ja einen megastressigen Job als Käptain und Trainer. Ab sofort kannst du den wieder selber machen. Und komme nie wieder auf die Idee, ihn an mich abzutreten.” Gregor schüttelte den Kopf und grinste. Mario sah zwischen den Kickers hin und her, die alle grinsend um ihn herum standen. “Willkommen zurück Käptain.” Kevin schlug ihm auf die Schulter und grinste ihn an. Mario drehte sich um und sah in Elsas Richtung. Als er sie entdeckte nickte sie ihm zu und lächelte. Mario lächelte zurück. Später ging Gregor auf Mario zu, der etwas abseits stand und nachdenklich in Elsas Richtung blickte, die sich mit den anderen Mädchen unterhielt. “Mario. Ist alles okay bei dir?” Mario blickte überrascht auf, er hatte gar nicht mitbekommen, dass Gregor neben ihm stand. “Ja, eigentlich schon… nur…” “Was ist los?” “Als Elsa mich zu euch hinunter geschickt hat, meinte sie, dass sie mich geliebt hat… Sie hat in Vergangenheitsform geredet. Was ist, wenn sie mich wirklich nicht mehr liebt?” Verzweifelt sah Mario seinen besten Freund an. Dieser legte ihm seine Hand auf die Schulter. “Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Wenn sie gar nichts mehr für dich empfinden würde, dann wäre sie nicht mit dir hierher gekommen. Und sie hätte auch in den letzten Wochen nicht soviel mit dir unternommen. Ihr seht euch fast jeden Tag. Elsa würde dich gar nicht mehr sehen wollen, wenn gar nichts wäre. Das weißt du.” “Ja… Du hast recht. Ich muss einfach positiv denken. Und sie weiter davon überzeugen, dass wir zusammen gehören.” Mario wirkte jetzt entschlossen und Gregor musste lächeln. “Du bist auf dem richtigen Weg Mario, das kann ich dir zumindest schon sagen.” Mario sah wieder in Elsas Richtung, die sich in diesem Moment von den Mädchen umdrehte und auf ihn zugelaufen kam. “Ich geh mal zu den Anderen rüber.” Gregor legte ihm nochmal die Hand auf die Schulter und ging dann davon. “Hey.” begrüßte Mario Elsa als sie vor ihm stand. “Hey. Ist alles wieder geklärt?” “Ja. Sie nehmen mich wieder zurück. Wie sieht es mit dir aus?” Lächelnd beugte er sich zu ihr hinunter. Mit roten Wangen sah sie auf und lächelte auch. “Du hast mir Zeit versprochen Mario.” “Das ist aber kein Hinderungsgrund ab und zu nachzufragen.” Er grinste sie an und sie kicherte leise. Sie zögerte einen Moment, hob ihre Hand und legte sie an seine Wange. “Ich verspreche dir, dass ich dir Bescheid gebe, wenn ich mich entschieden habe.” Mario griff nach ihrer Hand und küsste sie aufs Handgelenk. “Das hoffe ich sehr.” murmelte er und Elsa wurde noch röter. “Vorher verspreche ich dir zu jedem Spiel zu kommen und euch anzufeuern.” Mario strahlte, als er Elsas Satz hörte. “Das würde mich mehr freuen als alles andere.” --- Wie versprochen war Elsa bei jedem Spiel dabei und feuerte die Kickers und vor allem Mario an. Mario war jedes Mal sehr glücklich darüber und ab und an unternahmen sie danach noch etwas gemeinsam. Bei den diesjährigen Meisterschaften schafften es die Kickers es wieder bis ins Finale, wo sie in diesem Jahr aber gegen die Teufel verloren. Nach Jahren der Freundschaft zwischen den beiden Mannschaften gönnten die Kickers den Teufeln den Sieg. Kapitel 8: Frühlingsgefühle --------------------------- Als Mario beim nächsten Mal bei seinen Eltern war und dort aß, hatte er vor, diese etwas sehr Wichtiges zu fragen. Als seine Mutter den Tisch abgeräumt hatte und sie alle mit einer Tasse Kaffee dasaßen, nahm er seinen ganzen Mut zusammen. “Ich muss euch etwas fragen.” “Und was mein Schatz?” Seine Mutter blickte fragend auf. “Du weißt doch, dass du uns alles fragen kannst.” Sein Vater lächelte ihn an. Gleich darauf fragte Frau Hongo noch. “Geht es um Elsa?” Mario sah sie verlegen an. “Ja, schon irgendwie.” “Seid ihr endlich wieder zusammen?” Seine Mutter sah ihn so hoffnungsvoll an, dass Mario sich fast nicht traute zu antworten. “Nein, sind wir noch nicht. Aber ich bin laut Gregor wohl auf dem richtigen Weg.” Enttäuscht sah seine Mutter ihn an. “Ich vermisse Elsa schon sehr.” Mario musste schlucken. “Ja, ich auch.” murmelte er. “Jetzt lass deinen Sohn mal aussprechen. Mario, was wolltest du uns fragen?” Sein Vater legte seiner Frau seine Hand auf die Schulter und sah Mario an. “Ich… Ihr habt doch immer von Omas Verlobungsring erzählt. Und ich wollte fragen, ob ich ihn haben kann.” Mit roten Wangen sah er seine Eltern an. “Den Verlobungsring? Willst du Elsa einen Antrag machen?” Herr Hongo sah seinen Sohn erstaunt an. “Aber du bist doch gar nicht mit Elsa zusammen. Das hast du doch gerade selber gesagt.” Seine Mutter hatte den gleichen Blick aufgesetzt. “Ja. Aber mir ist klar, dass ich sie nie wieder verlieren möchte und es dieses Mal richtig machen möchte. Das heißt nicht, dass ich ihr gleich einen Antrag mache. In der jetzigen Situation wäre das der größte Fehler, der mir unterlaufen könnte. Aber ich weiß dass Elsa die Frau ist mit der ich mein Leben verbringen möchte. Daher habe ich mir eben gedacht, dass ich euch frage…” “Natürlich bekommst du den Ring Mario. Und ich wünsche mir so sehr, dass das mit euch beiden wieder funktioniert.” Frau Hongo sah Mario mit Tränen in den Augen an. “So sehe ich das auch.” Herr Hongo lächelte. “Komm mit Mario, ich gebe ihn dir.” Frau Hongo stand auf und drückte die Schulter ihres Mannes. Mario sah seine Eltern erleichtert an. Er hatte ein wenig Angst davor gehabt zu fragen und sich schon vorgestellt gehabt, dass sie ganz anders reagieren würden und ihm erklären würden, dass er erstmal mit Elsa ins Reine kommen sollte und danach übers Heiraten nachdenken sollte. Erleichtert seufzte er auf. Er hoffte so sehr, dass er Elsa die entscheidende Frage eines Tages stellen durfte. --- Ende April hatten sie richtiges Frühlingswetter, es war warm, alles stand in Blüte und sah farbenprächtig und wunderschön aus. Elsa wachte Samstagmorgen von der Türklingel auf und streckte sich, dann drehte sie sich wieder herum und schloss ihre Augen erneut. Maja war da und auch schon wach, zumindest hatte sie sie vorher durch den Flur poltern hören. Sie würde sicher die Türe öffnen. Elsa zog sich die Decke über den Kopf und kurz darauf klopfte es an ihrer Türe. Sicher war es ein Päckchen, das Maja ihr bringen wollte, dachte sie und murmelte “Komm rein.”. “Guten Morgen Elsa.” Erschrocken fuhr sie auf und sah Mario an, der lächelnd seinen Kopf ins Zimmer steckte. “Mario!” “Entschuldige bitte, wenn ich dich so überfalle.” “Nein, ist schon in Ordnung, ich hatte dich einfach nicht erwartet. Guten Morgen noch.” Sie lächelte ihn an und schlug die Decke zurück. Sie stand auf und ging zum Fenster um die Vorhänge aufzumachen, dabei musste sie sich ein wenig strecken und das T-Shirt, das sie zum Schlafen angehabt hatte, rutschte ein Stück hoch, so das man ihren Slip darunter sehen konnte. Mario stand an der Türe und musste schlucken. Er starrte auf Elsas nackte Beine und ihm wurde wieder klar, wie lange er schon nicht mehr mit ihr geschlafen hatte. Er schloss die Augen und drehte sich um. “Vielleicht willst du dich noch anziehen, ich warte draußen auf dich.” Elsa sah ihm hinterher und danach an sich herunter. Röte stieg ihr in die Wangen. Dadurch dass sie gerade eben erst aufgewacht war, hatte sie gar nicht darüber nachgedacht, dass sie fast nichts an hatte. Sie schlug sich die Hand vor die Augen und stöhnte laut auf. Mario lehnte sich draußen im Flur an ihre Türe, ballte seine Hände zu Fäusten und biss sich auf die Lippen. Die ersten Monate war er gut damit klar gekommen, keinen Sex zu haben. Jetzt wurde es aber immer schlimmer, je näher er und Elsa sich wieder kamen. Viele Nächte wachte er schweißgebadet aus Träumen auf, in denen Elsa die Hauptrolle spielte und sie sich miteinander vergnügten. Er sah an die Decke und hoffte, dass seine Anspannung bald wieder nachlassen würde. Wenn er Zeit mit Elsa verbrachte, durfte er nicht die ganze Zeit daran denken, wie sie nackt aussah und was für Spaß sie miteinander im Bett gehabt hatten. Er stöhnte auf und fuhr erschrocken zusammen, als Maja ihn plötzlich ansprach. “Was?” fragend sah er sie mit roten Wangen an. “Ich habe nur gefragt, ob du mit mir einen Kaffee trinken möchtest, bis Elsa fertig ist.” Als sie am Esstisch mit ihrem Kaffee saßen, grinste sie Mario an. “Hatte Elsa nichts an?” Mit roten Wangen sah Mario Maja an. “Was?” “Deine verkrampfte Haltung gerade eben hat einiges ausgesagt Mario.” “Darüber rede ich glaube ich lieber nicht mit dir.” murmelte er und starrte auf seine Tasse. “Schon okay. Ich weiß nicht, wie lange ihr zwei es ohne Sex aushalten könnt. Immerhin sind seit eurer Trennung schon fünf Monate herum gegangen.” “Maja...bitte,” meinte Mario gequält. “So hilfst du mir auch nicht weiter.” Es war sogar noch länger her, da er und Elsa schon vor ihrer Trennung einige Zeit nicht mehr miteinander geschlafen hatten. “Entschuldige bitte Mario. Ich halte schon meinen Mund.” “Danke.” Maja sah jetzt ihn mit roten Wangen an. Sie merkte, dass es für ihn nicht einfach war. “Versöhnt euch einfach ganz schnell wieder.” “Das habe ich ja vor, aber nicht wegen dem. Ich habe Elsa alle Zeit der Welt versprochen, also bekommt sie die auch.” “Dann bist du selber schuld.” Sie grinste ihn an und verzog kurz darauf schmerzhaft das Gesicht. “Aua!” Mario grinste sie an. “Verdient Maja. Ruhe jetzt.” Er hatte sie unter dem Tisch gegen das Schienbein getreten. In dem Moment kam auch Elsa angezogen und frisch gemacht ins Wohnzimmer und sah Maja verwirrt an. “Was ist los?” Maja erwiderte Elsas Blick wehleidig. “Mario hat mich gegen mein Schienbein getreten. Das gibt sicher einen blauen Fleck.” “Mario würde dich nicht grundlos treten, daher hast du es sicher verdient.” “Elsa!” Maja sah sie beleidigt an und Mario musste lachen. Elsa wand sich an Mario. “Was kann ich denn für dich tun?” “Heute ist so ein schöner Tag und ich dachte, dass wir zwei vielleicht zusammen in den Park gehen und picknicken könnten.” Elsa sah Mario nachdenklich an, der schnell weitersprach. “Wenn du schon etwas vorhast verstehe ich das natürlich. Ich hätte dich vorher anrufen oder dir schreiben sollen.” “Nein, ich gehe gerne mit dir raus. Ich habe gerade nur darüber nachgedacht, ob ich nicht meine Kamera mitnehmen soll. Draußen sieht es so schön aus.” “Und wenn wir beide Kameras mitnehmen? Dann könnten wir beide Bilder machen. Was meinst du Elsa?” Mario war erleichtert und lächelte sie an. “Doch, gerne. Ich hole sie gleich.” Elsa lief zurück in ihr Zimmer und Maja sah Mario mit großen Augen an. “Mario, dass ist das erste Mal seit eurer Trennung, dass sie fotografieren möchte. Sieh es als positives Zeichen, ja?” Mario lächelte. “Ja, das werde ich auf jeden Fall.” --- Im Park angelangt spazierten die Beiden nebeneinander her und unterhielten sich. “Warte einen Moment.” Elsa ließ Mario einfach stehen und lief an den Wegrand. Dort nahm sie ihre Kamera und machte von einem Busch ein Foto. Lächelnd kam sie danach zu Mario zurück. “Da war ein bunter Schmetterling und ich musste ihn einfach fotografieren.” “Auf das Foto bin ich gespannt.” Mario lächelte sie an und hielt ihr seine Hand hin. “Laufen wir weiter?” Elsa sah erst auf seine Hand und dann in seine Augen. “Ja.” Sie machte einen Schritt vorwärts und schob ihre Finger in seine. Mario blickte überrascht auf. “Für den Moment ist es so gut Mario, also mach es bitte nicht kaputt.” Elsa lächelte ihn an und zog ihn mit sich. Sie suchten sich einen schönen Platz und Mario breitete die Picknickdecke aus. Er stellte den Korb daneben und sah Elsa fragend an. “Und was machen wir jetzt? Willst du gleich etwas essen?” “Hmm. Nein, aber ich hätte einen Vorschlag.” “Und der wäre?” Elsa hob verschmitzt grinsend ihre Kamera hoch. “Wir könnten einen Wettbewerb machen. Wer das schönste Foto schießt.” Sie drehte sich um und zeigte mit ihrer Hand über den kompletten Park, in dem einiges los war. Es gab viele Personen, die picknickten, Frisbee spielten, alles war bunt und leuchtete im Sonnenlicht. “Es gibt so viele Sachen hier, die ein Foto verdienen würden. Also, was meinst du?” Sie lächelte Mario wieder an. “Ich bin dabei. Welche Kamera soll ich nehmen?” Mario sah sie an und freute sich über ihre gute Laune. “Ich überlasse dir die Auswahl. Die Canon ist älter und die Nikon hat neuere Spielereien. Ich bin aber geübter im Fotografieren, also entscheide du dich.” “Dann sollte ich doch die Nikon nennen. Denn das was du manuell kannst, kann ich mit der automatisch machen, ja?” Mario grinste Elsa an. “Gut.” Elsa griff nach ihren Kameras und reichte Mario die Nikon. Sie selbst nahm ihre Canon und stand auf. “Dann los.” Mario hob seine Kamera und machte ein Foto von Elsa. “Hey, doch nicht von mir.” Sie lachte ihn an und hob ihre eigene hoch. “Du hast gesagt, dass wir das schönste Foto schießen sollen. Und du bist das Schönste, das ich hier sehe.” Mario grinste sie an und drückte gleich nochmal ab. Elsas Wangen färbten sich rot. “Ich glaube nicht, dass das gilt.” Mario machte ein paar Schritte auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. “Ich schon.” Er grinste sie an. Elsa stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihren Finger auf seine Nase. “Nein. Los jetzt, Fotos machen.” Mario langte mit einem Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich. “Okay, gleich zumindest.” Elsa sah ihn verwirrt an. Ihr Herz schlug stärker. “Sag Cheese Elsa.” Mario hob seine Kamera, zielte auf sich und Elsa und drückte ab. Elsa fing an zu lachen und Mario drückte gleich nochmals ab. “Okay Mario, so ein Foto hätte vielleicht Chancen zu gewinnen. Aber jetzt lass uns so noch fotografieren gehen, ja?” “Jetzt hab ich ja was ich wollte.” Mario grinste sie an und ließ sie los. “Gib dir trotzdem noch Mühe.” “Wie die Dame wünscht.” Sie hatten einen tollen Tag zusammen. Nachmittags brachte Mario Elsa nach Hause. Vor der Türe verabschiedete er sich von ihr. “Es hat Spaß gemacht Elsa. Und es war toll die Fotos zu machen.” “Ja, das fand ich auch. Können wir gerne mal wieder machen.” “Ich werde dich daran erinnern.” Mario lächelte Elsa an, die sein Lächeln erwiderte. “Mache das Mario.” “Dann bis bald.” Mario trat einen Schritt vor und küsste sie sanft auf die Wange. Er drehte sich um und ging ein paar Schritte davon, als Elsa ihm hinterherrief. “Mario?” Er drehte sich um. “Ja?” “Willst du… Würdest du morgen mit mir joggen gehen? Ich habe es heute ausfallen lassen, da ich ja mit dir im Park war und würde morgen gehen. Also wenn du Zeit und Lust hast…” Unsicher sah sie ihn an. “Sehr gerne. Soll ich dich um 14 Uhr abholen?” Mario lächelte sie an und erkannte, wie sich Erleichterung in ihrem Gesicht breit machte. “Ja. Ich freue mich. Bis morgen.” --- Am nächsten Tag klingelte Mario kurz nach 14 Uhr bei Elsa und wartete vor der Türe auf sie. Kurz danach kam sie in ihren Sportsachen herunter. “Hallo Mario.” “Hallo Elsa.” Er musterte sie in ihrem Sportdress. Sie hatte wie immer eine kurze Hose an und ein langärmliges Oberteil, die beide eng anlagen. Sie wirkte langsam auch nicht mehr ganz so dünn wie vor ein paar Monaten noch. Elsa strahlte Mario an. Sie freute sich wirklich sehr ihn zu sehen. Die letzten Wochen lief es prima zwischen ihnen und ihr innerer Widerstand hatte sich gelegt. Sie hatte immer mehr Sehnsucht nach ihm und würde ihn gerne wieder im Arm halten und küssen. Da sie sich aber nicht einfach traute, wartete sie darauf, dass er den ersten Schritt machen und sie endlich richtig küssen würde. “Ich gehe immer hier im Park joggen.” Elsa zeigte in die Richtung und lächelte Mario an. “Dann lauf voraus. Ich folge dir.” “Du sollst aber neben mir laufen.” Elsa grinste Mario an. “Ein Zentimeter hinter dir reicht auch aus.” Mario grinste ebenfalls. “Pass auf, nachher renne ich dir noch wie in der Schule davon.” Mario sah sie erst einen Moment verwirrt an, dann musste er lachen. “Damals hast du mit unfairen Mitteln gespielt Elsa.” “Es hat gereicht zum gewinnen.” Elsa zuckte mit den Schultern und lachte ebenfalls. Als sie in der Schule gegen Mario im 100-Meter-Sprint angetreten war, hatte sie tatsächlich nicht ganz fair gespielt und daher zweimal gegen ihn gewonnen. Lachend liefen sie los und joggten gemütlich durch den Park. Später standen sie vor einer ähnlichen Treppe wie in dem Park in ihrem Heimatort und schauten hinauf. “Ach quatsch Mario. Das machst du nicht.” Elsa sah ihn grinsend von der Seite an. “Natürlich mache ich das. Komm her.” Mario grinste sie an und hielt ihr seine Hand entgegen. “Und nachher fallen wir gemeinsam die Treppe hinunter. Dann hat sich deine ganze Mühe mir gegenüber gar nicht gelohnt Mario. Prima Idee.” Elsa schüttelte den Kopf. “Erstens werden wir das nicht, zweitens schaffe ich das und drittens ist es gutes Training. Also gib dir einen Ruck. Außer du vertraust mir nicht, dann weiß ich zumindest woran es liegt.” “Das ist unfair. Natürlich vertraue ich dir.” Elsa zwickte Mario leicht in die Rippen und sah ihn an. Mario beugte sich zu ihr hinunter und schloss ihre Hand in seine. “Ehrlich?” Elsa sah mit großen Augen zu ihm auf und drückte seine Hand. “Ja, ehrlich.” “Dann komm. Gib dir einen Ruck.” Elsa sah die Treppe hinauf und seufzte. “Na gut. Aber wehe wir stürzen ab.” “Werden wir nicht.” Mario drehte sich mit seinem Rücken zu ihr. Elsa stützte sich mit ihren Händen auf seinen Schultern ab, sprang hoch und setzte sich auf seinen Rücken. Ihre Beine kreuzte sie vor seiner Hüfte und legte ihre Arme um seine Schultern. Mario hielt ihre Beine mit seinen Händen fest und ging die Treppe hinauf. Elsa auf seinem Rücken musste lachen. “Hopp hopp Mario. Schneller, du bist viel zu langsam.” Mario zwickte ihr in die Beine und musste ebenfalls lachen. “Vielleicht sollte ich dich doch fallen lassen.” Sofort klammerte sich Elsa fester an ihn. “Nein.” rief sie. Mario lachte lauter. “Nein, ich würde dich nie fallen lassen Elsa.” “Da bin ich aber froh.” murmelte sie an seinem Ohr. Die Treppe oben angelangt lief Mario noch ein Stück und ließ Elsa auf einem Rasenstück runter. Dann ließ er sich neben ihr auf den Boden sinken und holte tief Luft. Elsa rutschte näher neben ihn und grinste ihn an. “Anstrengend?” “Schon. Hätten wir das nicht schon vor ungefähr vier Monaten machen können? Da warst du noch viel leichter.” “Wie bitte? Findest du ich bin dick?” Elsa sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Nein, aber du hast eindeutig zugenommen, wenn ich daran denke, wie leicht du an Silvester warst. Aber das ist gut so. Nur noch ein paar Kilo und du bist wieder wie früher.” “Mario Hongo! Du kannst einer Frau nicht einfach sagen, dass sie noch einige Kilo zunehmen muss.” Elsa funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. “Ich sage es auch nur dir.” Mario grinste sie an. Elsa stürzte sich auf ihn und fing an ihn zu kitzeln und zwischen die Rippen zu pieksen. Mario packte sie und kitzelte sie ebenfalls. Eine Weile rangelten sie herum, bis Mario endlich ihre Hände zu fassen bekam und sich auf sie rollte. “Bist du endlich wieder brav?” Er sah auf sie hinunter und plötzlich wurden beide ganz ruhig. Ihre Gesichter waren nur noch einige Zentimeter von einander entfernt. Beide spürten, wie ihre Herzen stärker zu schlagen begannen. Mario verschränkte seine Finger mit ihren. Sie sahen sich tief in die Augen und Elsa hatte das Gefühl, dass er sie nun endlich küssen würde. Sie schloss ihre Augen und erwartete sehnsüchtig seine Lippen auf ihren. Mario holte tief Luft und rollte sich zur Seite und von Elsa hinunter. “Komm, joggen wir weiter.” Er stand auf und hielt ihr seine Hand entgegen. Entgeistert sah Elsa ihn an und ließ sich von ihm hochhelfen. Mario lief los und Elsa starrte ihm ungläubig hinterher. Was war das denn bitte? Das war gerade eine eindeutige Situation gewesen, das musste er ja auch wissen. Sie schüttelte den Kopf und lief ihm hinterher. Kapitel 9: Feuerwerk -------------------- In der nächsten Woche hatte Mario Elsa Freitagabend zum Mai Anfang zu einem Fest eingeladen, dass im Nachbarort stattfand. Dort gab es einen Leuchtturm und Nachts würde ein Feuerwerk davor abgefeuert werden. Den Tag über gab ein Straßenfest mit Musik, Ständen und vielen anderen schönen Dingen. Mario hatte sich wieder Viktors Auto geliehen und holte Elsa ab. Als sie aus dem Haus kam, musterte er sie von oben bis unten. “Du siehst toll aus Elsa.” Mit roten Wangen sah sie ihn an. “Danke.” Elsa hatte eine schwarze Röhrenjeans an und trug darüber eine weiße Flatterbluse mit einem schwarzen Längsstreifen in der Mitte. Dazu hatte sie ihre schwarze Lederjacke an und an den Füßen rote Pumps. Sie setzten sich ins Auto und Mario fuhr los. Auf dem Weg unterhielten sie sich bereits angeregt. Als sie aus dem Auto stiegen reichte Mario Elsa seine Hand und sie verschränkten ihre Finger miteinander. Sie hatten viel Spaß, sahen sich alle Stände an, aßen zusammen zu Abend und gingen später in die Richtung des Leuchtturms, bei dem das Feuerwerk abgefeuert wurde.. Sie standen nebeneinander an einem Geländer und sahen auf den Leuchtturm hinab. Als das Feuerwerk losging beobachtenden sie es staunend. Mario sah zu Elsa, die sich neben ihm an das Geländer gelehnt hatte und musste lächeln. Sie freute sich einfach so sehr über alles und er war glücklich, dass sie hier mit ihm war. Als das Feuerwerk zu Ende war, fingen hinter ihnen die Straßenmusikanten wieder zu spielen. Elsa drehte sich zu Mario um und strahlte ihn mit leuchtenden Augen an. “Das war schön, nicht wahr Mario?” “Ja. Komm, tanzen wir.” Er hielt ihr seine Hand hin und sie sah ihn mit großen Augen an. “Du tanzt doch normalerweise nicht Mario.” “Für dich mache ich viel Elsa, das sollte dir in der Zwischenzeit doch klar sein.” Er zog sie an sich und begann langsam mit ihr zu tanzen. “Woher hast du das denn gelernt?” fragte Elsa an Marios Brustkorb gedrückt, ihren Kopf an seiner Schulter und genoss das Gefühl, in seinen Armen gehalten zu werden. “Ich habe es extra für dich gelernt. Und ich hatte eine gute Lehrerin.” Elsa musste lächeln. “Conny?” “Genau.” Lange tanzten sie schweigend. Elsa blickte zu ihm auf und Mario sah ihr tief in die Augen, ihre Herzen schlugen wie verrückt. Die Beiden blieben stehen und sahen sich an. Elsa stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und näherte sich mit ihren Lippen seinen. Sie musste ihn einfach küssen und ihm wieder nahe sein. Mario seufzte auf und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann ließ er Elsa los und ging ein paar Schritte davon. Elsa sah ihm wieder ungläubig hinterher und schüttelte den Kopf. Dann stampfte sie auf. “Mario!” Dieser drehte sich um und sah sie an. “Elsa?” Ihr Tonfall verwirrte ihn, sie klang wütend. Elsa lief auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. “Was soll das Mario?” “Was meinst du?” “Warum küsst du mich nicht einfach? Seit Wochen hast du genug Möglichkeiten. Oder willst du mich doch nicht mehr?” Mit großen Augen sah sie ihn an. Mario erwiderte ihren Blick erschrocken und zog sie an sich. Er legte seine Stirn an ihre, schloss seine Augen und seufzte wieder. “Doch. Natürlich will ich dich, immer noch mehr als alles andere. Aber…” entgegnete er stockend. “Was aber?” fragte Elsa leise. “Wenn ich anfange dich zu küssen kann ich vermutlich nicht mehr aufhören.” murmelte er leise mit immer noch geschlossenen Augen. Mario spürte, wie Elsa ihre Hand in seinen Nacken schob. Sie stellte sich wieder auf die Zehenspitzen und kurz darauf spürte er ihren Atem auf seinen Lippen. “Dann hör einfach nicht auf Mario.” flüsterte sie leise und ihr Herz schlug dabei wie verrückt. Auch Marios Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb, dann spürte er ihre Lippen auf seinen. Vorsichtig küsste sie ihn und kurz darauf spürte er ihre Zungenspitze an seinen Lippen. Mario öffnete seine Lippen und hieß ihre Zunge mit seiner willkommen. Er legte seine Arme um sie und zog sie so eng an sich wie er nur konnte. Er löste seine Lippen nach einer Weile von ihren und blickte in Elsas Augen. In ihnen konnte er lesen, was er seit Monaten hören wollte. Er zog sie wieder fest an sich und presste seine Lippen hungrig auf ihre. So lange hatte er darauf verzichten müssen. Elsa stöhnte leise auf und vergrub ihre Hände in seinen Haaren. Mit ihrem ganzen Körper presste sie sich an Marios. Als sie ihre Lippen wieder voneinander lösten sah sie ihm in die Augen. “Fahren wir zu dir nach Hause?” Mario nickte und zog sie nach einem weiteren Kuss so schnell wie möglich zum Auto. Als sie vor Marios Haus ankamen, zog er Elsa unter vielen Küssen in den Hausflur hinein. Dort drehte er sich zu ihr herum und nahm sie auf den Arm. Schnell lief er die zwei Stockwerke hinauf und stellte sie vor seiner Wohnungstüre auf den Boden. Er versuchte seinen Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken, allerdings zitterten seine Hände zu sehr. “Gib her.” Elsa nahm ihm den Schlüssel aus der Hand und öffnete die Türe. Kaum waren sie drinnen schloss Mario die Türe und drückte Elsa von innen dagegen. Er legte seinen Mund wieder auf ihren und konnte einfach nicht genug von ihr bekommen. Elsa hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt und drängte sich gegen ihnen. Keiner der Beiden konnte an etwas anderes denken als sich endlich wieder berühren zu dürfen. Fieberhaft strich Mario Elsa ihre Jacke von den Schultern. Dann zog er seine eigene mit Elsas Hilfe aus. Er legte seine Lippen auf ihren Hals und Elsa schob ihre Hände unter sein T-Shirt. Kurz darauf zog sie daran, um es ihm über den Kopf zu ziehen. Kaum stand er nur noch in Jeans vor ihr schob sie ihn ein Stück von sich weg und musterte ihn mit funkelnden Augen. Er sah einfach zu gut aus, sein regelmäßiges Training zählte sich aus. Mario grinste sie an, er kannte ihren Blick. “Ich will auch etwas sehen.” sagte er leise und griff nach ihrer Bluse, um sie ihr über den Kopf zu ziehen, so dass sie nur noch im BH vor ihm stand. Er ließ seinen Blick über sie wandern und zog sie an sich. Kaum berührte sich ihre nackte Haut hatten beide das Gefühl zu verbrennen. Ihre Lippen fanden sich wieder und verschmolzen miteinander. Mario hob Elsa hoch und sie schlang ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüfte. Sie konnte Marios Erektion an ihrer Weiblichkeit spüren und sofort ran ein Schauer nach dem anderen über ihren Körper. Mario streifte seine Schuhe ab und lief mit Elsa auf seinen Armen ins Schlafzimmer. Dort ließ er sie auf sein Bett gleiten und küsste sie wieder. Als er aufblickte merkte er, dass sie immer noch ihre Pumps an hatte und streifte sie ihr ab. Elsa packte ihn an seiner Hose und zog ihn zu sich ins Bett. Mario ließ sich auf ihr nieder. Er begann mit seinen Lippen ihren Hals zu liebkosen und streichelte mit seinen Händen jede Stelle an die er kam. Er hielt Elsa fest und drehte sich auf den Rücken, so dass sie nun oben war. Er legte eine Hand in ihren Nacken und hielt sie fest, während er mit seiner Zunge zwischen ihre Lippen fuhr. Mit seiner anderen Hand streichelte er ihren Rücken hinab und legte sie auf ihren Po. Nach einiger Zeit, in der sie sich geküsst und gestreichelt hatten, biss Elsa Mario leicht in die Lippen und setzte sich auf, so dass sie rittlings auf ihm saß. Mario sah zu ihr auf und Elsa grinste ihn an. Sie öffnete ihren BH und ließ ihn langsam heruntergleiten. Marios Augen funkelten und er hob seine Hände um langsam über ihre Brüste zu streicheln. Elsa stöhnte auf und drückte ihre Weiblichkeit stärker an Marios Erektion unter sich. Sie rieb sich langsam an ihm und nun war es Mario der aufstöhnen musste. Er setzte sich auf und schlang seine Arme um sie, um sie fest an sich zu drücken. Elsa ließ ihre Hände über seinen Rücken wandern und legte ihren Kopf in ihren Nacken, während Mario wieder ihren Hals liebkoste. Elsa fühlte sich, als würde sie in seinen Armen schmelzen. Unbewusst rieb sie sich immer mehr an ihm. Sie drückte ihn wieder hinunter, beugte sich über ihn und fing an, seinen Oberkörper mit ihren Händen und Lippen zu verwöhnen. Mario zuckte unter ihr immer wieder zusammen. Als sie ihre Lippen auf seine legte, wälzte Mario sich mit ihr in seinen Armen herum, so dass sie wieder unter ihm lag. Er setzte sich rittlings auf sie und begann sie, so wie sie ihn gerade, mit Händen und Lippen zu verwöhnen. Er schloss seine Lippen um ihre Brustwarzen und saugte daran, bis sie sich unter im wand und Laute der Erregung von sich gab. Langsam ließ er seine Lippen und Finger ihren Oberkörper herunter wandern, bis er an ihrer Hose angelangt war. Dort öffnete er den Knopf und den Reißverschluss und ließ seine Finger langsam hineinwandern. Elsa wand sich immer mehr unter ihm. Sie konnte nicht mehr denken, alles was er mit ihr anstellte ließ einen Stromschlag nach dem anderen durch ihren Körper wandern. Als Mario ihre feuchte Stelle endlich berührte, hatte sie das Gefühl jeden Moment zu kommen. “Bitte.” stöhnte sie und Mario zog seine Hand wieder aus ihrer Hose heraus. Er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. “Ich habe dir alle Zeit der Welt gelassen und jetzt musst du mir diese ebenfalls lassen.” Er wollte sich Zeit lassen mit Elsa und es einfach genießen, sie wieder berühren und küssen zu können, sie in seinem Arm zu halten und ihrem Stöhnen zu lauschen. Elsa sah zu ihm auf. “Das ist gemein.” sagte sie leise und funkelte ihn mit ihren Augen an. Sie grinste und griff nach seiner Jeans. “Dann dauert es für dich aber auch länger.” Sie öffnete seinen Gürtel, den Knopf und den Reißverschluss seiner Jeans. Sie ließ ihre Hand ebenfalls hineingleiten und streichelte über die Beule in seiner Boxershort. Mario schloss die Augen und ließ sich auf den Rücken fallen. Elsa zerrte an seiner Jeans und zog sie ihm aus, so dass er nur noch in seiner Boxershort vor ihm lag. Sie ließ ihre Hand unter den Bund gleiten und umfasste sein Glied. Mario zuckte zusammen und stöhnte Elsas Namen, als sie mit langsamen Bewegungen anfing es zu streicheln. Ihr Griff wurde immer fester. Sie zog die Boxershort hinunter und als ihr sein Glied entgegensprang und sich ihr in voller Größe preisgab beugte sie sich darüber und nahm es in den Mund. Sie leckte mit ihrer Zunge darüber und saugte leicht daran. Mario hielt sie schnell auf. Über ein halbes Jahr Enthaltsamkeit machte sich bemerkbar. Wenn sie nicht sofort aufhören würde, würde er kommen. Und das wollte er nur tief in ihr. “Elsa. Komm her.” Elsa blickte ihn an und kam zu ihm hoch, als sie seinen Blick sah. Zufrieden grinste sie ihn an. “Ja?” “Es kann nicht sein, dass ich schon komplett nackt bin und du immer noch etwas an hast.” Mario grinste und zerrte an ihrer Jeans. Elsa lachte leise und half ihm sie herunter zu ziehen. “Den hier auch noch.” Mario begann ihren Hals wieder zu liebkosen und zog dabei Elsas Stringtanga hinunter. Kaum dass er ihn ausgezogen hatte, begann er wieder sie mit Fingern und Lippen zu liebkosen und zu verwöhnen. Er legte seine Lippen auf ihre und ließ seine Finger in streichelnden Bewegungen ihren Oberkörper hinab gleiten und schob sie zwischen ihre Beine. Sie war schon sehr feucht und bereit für ihn. Als er seine Finger in ihre enge und feuchte Höhle schob keuchte er mit Elsa auf. Er nahm sich Zeit, wie er es zu ihr gesagt hatte und liebkoste ihren ganzen Körper. Als Elsa sich unter ihm wand und immer lauter stöhnte, schob er sich langsam auf sie und zog seine Finger aus ihr heraus. “Ich liebe dich Elsa.” “Ich dich auch.” murmelte sie und hob ihm ihr Becken entgegen. “Elsa. Sieh mich an und sag es mir nochmal.” Elsa öffnete ihre Augen und sah ihn mit einem lustverschleierten Blick an. “Mario… Ich liebe dich.” Als sie das sagte drang Mario mit einem Stoß tief in sie ein und Elsa bäumte sich ihm entgegen und stöhnte laut auf. Sofort explodierte alles in ihr. Mario spürte, wie sie sich um ihn herum zusammenzog und legte seine Lippen auf ihre. Als Elsa sich wieder entspannte fing Mario an sich zu bewegen. Er zog sich aus ihr zurück und drang sofort wieder tief in sie ein. Elsa legte ihre Hände auf seinen festen Hintern und hob ihm ihr Becken entgegen. Mit jedem Stoß von Mario spürte sie, wie sich ein weiterer Orgasmus tief in ihr aufbaute und in dem Moment in dem Mario ihren Namen laut stöhnte, explodierte in Elsa nochmals alles. Sie klammerte sich an ihn und zusammen überrollten sie die Wellen der Lust. Mario blieb ermattet auf ihr liegen. So intensive Gefühle hatte er schon lange nicht mehr gehabt. “Anscheinend hat uns die Pause in dieser Hinsicht gut getan.” murmelte Elsa leise, wie als ob sie seine Gedanken hatte lesen können. “Mhm.” Mario drückte sein Gesicht in ihre Halsbeuge und blieb liegen. Er war viel zu erschöpft um sich zu bewegen. Elsa streichelte mit ihren Händen über seinen Rücken und er döste auf ihr fast ein. “Mario?” meinte sie irgendwann leise. “Mmh?” “Du zerquetscht mich.” “Oh, entschuldige.” Er zog sich aus ihr zurück und legte sich neben sie, wo er sie sofort mit ihrem Rücken wieder an sich zog und nach der Decke langte und über sie beide zog. Elsa kuschelte sich in seine Arme. Nach einer Weile meinte Mario. “Elsa… wir haben nicht über die Verhütung geredet.” “Ich nehme die Pille wieder.” antwortete Elsa schläfrig. “Wieder?” Sie drehte sich herum um Mario in die Augen zu sehen. “Ich hatte nach unserer Trennung aufgehört. Warum hätte ich sie auch gebraucht? Und vor eineinhalb Monaten habe ich wieder angefangen.” “Gut.” Mario schloss sie wieder in seine Arme und zog sie eng an sich. Dabei sah er die Narbe an ihrem Nacken. “Elsa. Die Narbe?” Elsa fuhr mit ihren Fingern darüber. “Von damals, als ich die Kette abgerissen habe.” sagte sie leise. Mario küsste sie auf die Narbe und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. “Es tut mir so leid Elsa.” “Es ist in Ordnung Mario. Jetzt haben wir uns ja wieder.” Elsa legte ihre Hand auf seine und schloss die Augen. Kapitel 10: Neustart -------------------- Am nächsten Morgen wachte Elsa auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie war wieder dort, wo sie hingehörte. Sie öffnete verschlafen die Augen und stellte fest, dass sie nackt und alleine im Bett lag. Verwirrt setzte sie sich auf und hob die Decke vor ihre Brüste. Mit großen Augen sah sie zur Zimmertüre, die sich in diesem Moment öffnete und Mario hereinkam, der nur eine Boxershort an hatte. “Guten Morgen Elsa.” sagte er lächelnd und kam mit zwei Tassen Kaffee auf sie zu. Er setzte sich zu ihr aufs Bett und reichte ihr eine der Tassen. Elsa nahm sie in die Hand und lächelte ihn an. “Guten Morgen Mario.” Mit einer Hand streichelte er ihr über die Wange. “Was ist los?” fragte er sie leise. “Ich war einen Moment erschrocken, als du weg warst. Das ist alles.” Elsa lächelte ihn an und drehte ihren Kopf leicht, so dass sie ihn auf sein Handgelenk küssen konnte. Dann wurden ihre Augen groß. “Was ist das denn?” Sie langte mit ihrer Hand nach seiner Kette. “Die trage ich schon ziemlich lange wieder. Ich habe deine auch reparieren lassen Elsa.” “Nein, das meinte ich nicht.” Mario blickte an sich hinunter und sah den Ring, der neben dem Herzanhänger an seiner Kette hing und den Elsa zwischen den Fingern hielt. Er bekam rote Wangen und musste schlucken. “Eigentlich hatte ich mir das ja anders gedacht.” Er sah ihr in die Augen und musterte sie. Dann lächelte er. Er nahm ihr die Tasse aus der Hand, stand auf und stellte sie zusammen mit seiner auf seinen Schreibtisch. Beim Rückweg zum Bett öffnete er die Kette und löste den Ring, den er dort trug, seit er ihn von seinen Eltern bekommen hatte. Er setzte sich wieder neben Elsa auf das Bett, sein Puls ging wie verrückt. Elsa starrte auf den Ring zwischen seinen Fingern und sah Mario mit großen Augen an. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Sie hatte den Ring gestern gar nicht gesehen oder wahrgenommen. Sie war viel zu sehr mit Mario und ihren Körpern beschäftigt gewesen. Mario sah ihr tief in die Augen. “Elsa. Dich gehen zu lassen war der größte Fehler meines Lebens. Ich will dich nie wieder verlieren und mir ist in den letzten Monaten klar geworden, dass du die Frau bist, mit der ich mein ganzes Leben verbringen möchte und mit der ich alt werden will. Ich liebe dich mehr als alles andere. Du bist das Wichtigste in meinem Leben.” Mario schluckte und ging neben seinem Bett vor Elsa in die Knie, die ihn immer noch mit großen Augen ansah und ihre Hand in die Decke verkrampft hatte, die sie immer noch vor ihrer Brust hielt. Mario sah zu ihr auf. “Elsa Daichi, willst du meine Frau werden?” Elsa starrte auf Mario hinunter. Ihre Gedanken spielten verrückt. Mario fragte sie tatsächlich, ob sie ihn heiraten wollte. Sie konnte die Anspannung in seinem Gesicht erkennen und dass er wirklich Angst davor hatte, dass sie nein sagte. Dann glitt ein Lächeln über ihre Gesichtszüge und sie fing an mit strahlen. Endlich war sie wieder mit Mario zusammen und sie würde ihn nicht mehr aufgeben. Daher gab es auf diese Frage nur eine einzige Antwort,“Ja!” rief sie und fiel Mario um den Hals. Dieser schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. Sein Herz schlug wie verrückt. Sie hatte ja gesagt! Er drückte sie ein Stück von sich und griff nach ihrer linken Hand. Er schob den Ring seiner Großmutter über ihren Ringfinger, der Elsa passte, als wäre er für sie gemacht. Er sah mit einem wundervollen Gefühl auf den Ring, nein seinen Ring an ihrem Finger. Auch Elsa starrte ungläubig auf den Ring an ihrem Finger. Der schmale Goldreif mit dem aufgesetzten Diamanten passte wie angegossen. “Mario.” sagte sie leise und sah zu ihm auf. Mario hatte sich wieder neben sie aufs Bett gesetzt und lächelte sie an. “Elsa.” Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie. “Ich liebe dich.” flüsterte sie und legte ihre Lippen wieder auf seine. Als sie sich wieder voneinander lösten lächelte Elsa ihn an. “Was meintest du damit, dass du dir das eigentlich anders gedacht hattest? Wann wolltest du mir denn einen Antrag machen?” Mario verschränkte seine Finger mit ihren und streichelte mit dem Daumen über den Ring. “Ich wollte dir noch nicht gleich einen Antrag machen, vielleicht wenn wir wieder ein halbes Jahr oder so zusammen sind. Ich wollte dir Blumen schenken und mit dir Essen gehen. Kerzen sollten brennen und es sollte einfach romantisch sein. Vorallem dachte ich auch, dass wir beide etwas mehr anhaben.” Er musste leise lachen und Elsa kicherte. “Gehört das zu der Erzählung unserer Verlobung eigentlich dazu?” Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. Mario schluckte, daran hatte er noch gar nicht gedacht. Sie sollten es ja ihren Eltern und Freunden erzählen. “Besser nicht. Dein Vater bringt mich um, wenn er das hört.” Elsa musste lachen. Auch wenn sie und Mario lange zusammen gewesen waren, hatte es ihrem Vater immer noch ein wenig Schwierigkeiten gemacht, dass seine Tochter nicht mehr sein kleines Mädchen war und Mario hatte ihm oft Rede und Antwort stehen müssen. “Da hast du recht… Wann wollen wir es ihnen sagen?” “Das darfst du entscheiden Elsa.” Mario lächelte sie an. “Deine Eltern sind nachher bei meinen zum Mittagessen eingeladen und ich auch. Möchtest du mitkommen? Wir können es ihnen dort erzählen.” Elsa lächelte ihn ebenfalls an. “Dann machen wir es doch so.” Mario löste seine Hand von Elsas und langte zum Nachttisch, auf dem die nun reparierte Kette von Elsa lag. “Magst du sie wieder?” “Natürlich.” Mario legte sie Elsa um und schloss den Verschluss in ihrem Nacken. “Jetzt fehlt nur noch mein Armband, dann habe ich tatsächlich alles zusammen, genauso wie ich es zu dir gesagt hatte, als du mir die Kette geschenkt hast. Wo hast du eigentlich den Ring her?” Elsa musterte Mario mit großen Augen. “Das war der Verlobungsring von meiner Großmutter und ich habe ihn von meinen Eltern bekommen. Wenn du einen Neuen möchtest, dann können wir dir zusammen einen kaufen gehen.” Mario sah Elsa an, die nun mit dem Kopf schüttelte. “Nein. Das ist genau der richtige Ring. Ich mag gar keinen anderen. Wie spät ist es eigentlich?” “Ungefähr halb neun.” “Hmm… dann reicht es doch noch, dass du mit deiner Verlobten schläfst oder Mario?” Elsa sah Mario grinsend an, der nun mit glänzenden Augen zu ihr sah. “Das hört sich sehr gut an.” “Was? Das mit mir schlafen oder deine Verlobte?” “Beides für sich ist schon toll, aber zusammen ist es perfekt.” Mario lachte und rollte sich auf Elsa, die die Decke zur Seite gezogen hatte und jetzt ihre Arme um ihn schlang. --- Zweieinhalb Stunden später kamen sie in Elsas WG an. Sie hatten gemeinsam bei Mario geduscht und Elsa wollte sich noch umziehen, bevor sie bei ihren Eltern auftauchten und sie hatte keine Kleider mehr bei Mario, die sie hätte anziehen können, immerhin hatte sie damals alle mitgenommen. Sie schloss die Türe zu ihrer Wohnung auf und ging gemeinsam mit Mario hinein. Als sie am Wohnzimmer vorbeiliefen, wurden sie von Maja, Kara, Viktor und Reiko begrüßt. Kara und Reiko saßen am Esstisch und frühstückten, während Maja in Viktors Armen auf dem Sofa saß. “Guten Morgen.” Elsa und Mario traten ins Zimmer ein und wurden von den Anderen angegrinst, die sich denken konnten, was heute Nacht passiert war, immerhin hatte Elsa nicht daheim geschlafen. Maja ließ ihren Blick über ihre beste Freundin wandern, die sie mit roten Wangen ansah. Dabei ließ sie ihren Blick auch über ihre Hand wandern und ihre Augen weiteten sich. Sie sprang auf und kam auf Elsa vor. Sie hob Elsas Hand mit dem Verlobungsring an. Mit großen Augen sah sie Elsa an. “Elsa. Ist das etwa…?” Elsa nickte und blickte zu Mario, der hinter ihr stand. Mario machte einen Schritt vor und legte Elsa seine Hand auf die Schulter, diese blickte zu ihm auf und lächelte. “Wir haben uns verlobt.” Mario strahlte die Anderen an. “Was? Herzlichen Glückwunsch.” Die Anderen redeten überrascht durcheinander. Sie hatten sich zwar gedacht, dass Elsa und Mario als Paar zurück kamen, aber das hatte niemand erwartet. Elsa sah Maja an, die vor ihr stand und immer noch Elsas Hand in ihrer hielt. Tränen schimmerten in ihren Augen. “Herzlichen Glückwunsch Elsa.” Maja machte einen Schritt vorwärts und umarmte Elsa. Dann fing sie an mit weinen, die ganze Anspannung der letzten Monate brach nun auch aus ihr heraus und sie war einfach erleichtert, dass ihre beste Freundin und Mario sich wieder versöhnt hatten. Elsa legte ihre Arme um Maja und auch ihr stiegen Tränen in die Augen. Alle standen und saßen um die Beiden herum und sahen sie lächelnd an. Viktor stand auch auf und kam auf Elsa und Maja zu. “Komm her Schatz.” meinte er und Maja ließ Elsa los und flüchtete in Viktors Arme, wo sie weiterweinte. “Herzlichen Glückwunsch Kleine.” Viktor streichelte Elsa mit einer Hand über die Wange und hielt mit der anderen Maja fest, die in seinem Arm schluchzte. “Herzlichen Glückwunsch.” Kara sprang auf und fiel Elsa um den Hals während Reiko Mario auf die Schulter schlug und ihn dann in den Arm nahm und ihn beglückwünschte. Elsa und Mario setzten sich zu ihren Freunden ins Wohnzimmer und erzählten ihnen von ihrem Tag gestern und der Verlobung an diesem Morgen. “Oh Mario, da hast du ja was angestellt.” Viktor seufzte auf. “Was meinst du Viktor?” Mario sah ihn fragend an. “Wenn du Elsa einen Antrag machst, dann warten die anderen Mädchen sicher auch darauf bald einen zu bekommen.” Viktor zwinkerte Mario zu. Maja, die sich wieder gefasst hatte, drehte sich neben ihm um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Was meinst du?” “Elsa ist deine beste Freundin. Wenn Sie verlobt ist willst du ja vielleicht auch bald.” Viktor zuckte mit den Schultern und verzog kurz darauf schmerzhaft das Gesicht. Maja zog ihren Ellenbogen zurück und sah ihn jetzt mit zusammengekniffenen Augen an. “Meinst du etwa, dass ich dich heiraten möchte?” “Ach komm Maja. Doppelhochzeit. Das wäre doch toll.” Elsa zwinkerte ihr zu und Maja fing an mit grinsen. “Höchstens unter der Voraussetzung Viktor.” “Gerade meintest du noch, dass du mich gar nicht heiraten möchtest.” Viktor sah nun Maja mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Das habe ich nicht gesagt, nur gefragt, ob du es denkst.” “Natürlich denke ich, dass du mich irgendwann heiraten wirst.” “Denkst du also? Davor musst du mich noch fragen.” “Okay. Also willst du mich heiraten Maja?” Darauf war Ruhe. Die anderen Vier sahen zu Viktor, der entspannt da saß und Maja ansah. Diese starrte ihn mit offenen Mund an. “Maja? Ja oder nein wäre ganz nett.” Viktor grinste sie an. Maja öffnete und schloss ihren Mund öfters. Dann sah sie Viktor mit zusammengekniffenen Augen an. “So nicht. Wenn dann musst du mir gefälligst einen richtigen Antrag machen. Nicht daheim auf dem Sofa. Und ohne Ring geht auch nicht. Wenn alles passt, dann sage ich ja. Jetzt aber noch nicht.” Sie drehte sich zu Elsa um, die sie mit großen Augen ansah. Viktor sah Maja ungläubig an. Da machte er ihr einen Antrag und sie sagte nicht ja. “Du hast vielleicht Ansprüche Maja.” “Du bist der mit dem Geld Viktor. Da kann ich ja ein bisschen mehr erwarten.” “Erinnert mich daran, dass ich einen Ehevertrag aufsetzten muss.” Viktor fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. “Wenn du mir schon einen Antrag machst, dann richtig Viktor.” Maja lächelte ihn an und legte ihre Hand auf seine Wange. “Und dann sage ich vielleicht auch ja.” “Und wenn du nein sagst?” “Hatte ich hoffentlich ein gutes Essen davor.” Die Anderen mussten lachen. Maja und Viktor waren einfach unverbesserlich. “Wie sieht es jetzt eigentlich mit dir aus Elsa? Ziehst du jetzt zu Mario?” Kara sah Elsa fragend an. Diese warf einen Blick zu Mario und schüttelte den Kopf. “Nein. Immerhin bin ich erst vor knapp einem halben Jahr hier eingezogen. Ich werde noch eine Weile hierbleiben.” “Wir haben erst heute morgen darüber geredet. Ich habe sie gefragt, aber sie will nicht.” Mario lehnte sich nach hinten und streichelte mit einer Hand über Elsas Rücken. “Vor einem halben Jahr noch hatte ich jeden Tag darauf gewartet, dass er mich endlich fragt. Er hat es nicht gemacht und jetzt will ich erstmal noch hier wohnen.” “Und wie siehst du das Mario?” fragte Reiko seinen Freund. “Ich bin selber schuld. Aber es ist in Ordnung, ich kann sie schon verstehen. Und da wir gar nicht so weit voneinander wegwohnen ist es auch nicht so, dass wir einen ewig weiten Weg haben und können uns trotzdem oft sehen.” Elsa lehnte sich zurück in seinen Arm und sah ihn an. “Ja, du bist selber schuld.” Sie streckte ihm die Zunge heraus und beide mussten lachen. “Ich behalte dich trotzdem.” murmelte Mario an ihrem Ohr. “Das will ich doch hoffen. Außerdem wirst du mich nicht mehr los.” Elsa flüsterte ihm ins Ohr und Mario flüsterte gleich zurück. “Und das hoffe ich.” “Nicht flüstern.” Maja stieß Elsa ihren Ellenbogen in die Rippen. “Wir haben uns gerade nur gesagt, dass wir uns nicht mehr loswerden.” meinte Elsa und griff nach Marios Hand. “Das ist ein sehr guter Plan.” meinte Reiko und streckte sich. Kurz darauf ging Elsa sich noch umziehen und danach machten sie und Mario auf den Weg zu Daichis. Mario durfte wieder mit Viktors Auto fahren, da dieser gebrummelt hatte “Nehmt lieber mein als Majas Auto, immerhin habt ihr darin ja schon alles verstellt.” Elsa und Mario hatten lachen müssen und beim Gehen meinte Elsa zu Viktor “Wir bringen dir dann ein neues Auto mit Viktor.”, was dieser natürlich nicht verstand. --- Als sie bei Daichis ankamen, waren sie ein wenig zu spät dran. Elsa griff nach Marios Hand und zog ihn lächelnd mit bis zur Haustüre. Dort zog sie seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn. Mario legte seine Arme um ihre Taille und zog sie eng an sich. Nach ein paar Minuten lösten sie sich voneinander. “Gehen wir rein.” Elsa schloss die Türe auf und die Beiden gingen hinein. Sie zogen ihre Schuhe aus und machten sich gemeinsam auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern saßen. “Hallo, haben wir vielleicht noch Platz für einen mehr?” Elsa hielt immer noch Marios Hand und strahlte alle an. “Hallo. Natürlich. Schön das du da bist Mario.” Elsas Mutter lächelte das Paar an. Auch Marios Mutter freute sich sehr. Herr Daichi musterte Mario einen Moment und sah dann Elsa an. “Alles wieder in Ordnung Elsa?” “Ja Papa. Mit uns ist alles wieder in Ordnung.” Elsa sah erst ihren Vater und danach Mario an. Mario umschloss ihre Hand noch fester und nickte. “Ja das ist es.” “Hey Schwesterchen, Käptain.” Gregor tauchte hinter den Beiden auf und grinste von einem Ohr zum Anderen. “Wieder gemeinsam?” “Ja Gregor.” antwortete Mario lachend und nahm Conny in den Arm, die mit Gregor hereingekommen war. “Das ist wirklich schön.” Conny wand sich Elsa zu und umarmte auch ihre Freundin. “Finden wir auch.” meinte Elsa und lachte. “Wir müssen euch auch noch etwas sagen.” Mario und Elsa warfen sich einen Blick zu. Elsa sah zu ihren Eltern. “Mario hat mich gefragt ob ich seine Frau werden will und ich habe ja gesagt.” Einen Moment war Stille, dann redeten alle durcheinander. Frau Daichi und Frau Hongo sprangen mit Tränen in ihren Augen auf um ihre Kinder in die Arme zu nehmen. Nach dem die beiden Mütter ihre Kinder losgelassen hatten, stand Herr Daichi auf und ging auf Mario zu. Direkt vor ihm blieb er stehen und Mario musste schlucken. Er hatte auch nach vielen Jahren immer noch ziemlichen Respekt vor Elsas Vater. “Du willst meine Tochter also heiraten, ja?” Mario sah ihn mit roten Wangen an. “Ja.” “Dann willkommen in der Familie Sohn.” Herr Daichi packte Mario und zog ihn in eine Umarmung. Überrascht sah Mario über dessen Schulter Elsa und Gregor an, die lachend dastanden. Herr Daichi schob Mario wieder ein Stück von sich weg und sah ihm in die Augen. “Damit eines klar ist. Wenn ich Elsa je wieder so erleben muss wie vor ein paar Monaten, dann wirst du richtige Probleme mit mir bekommen. Du wirst sie nie wieder verletzen, klar?” Mario nickte. “Ja, ich verspreche es.” Herr Daichi warf Hongos einen Blick zu. “Ich hoffe dass ist in Ordnung für euch.” “Kein Problem Robert. Wenn er Elsa nochmal verletzt wird er auch mit mir und seiner Mutter ziemliche Probleme bekommen.” Herr Hongo nickte seinem Freund zu und stand ebenfalls auf, um Elsa und Mario zu umarmen. “Dann gehen wir doch mal ins Esszimmer und essen. Kommt mit.” Frau Daichi lächelte und sah ihre Familie und Freunde an. Als ihre Eltern ins Esszimmer gingen, nahm Conny Elsas Hand hoch um den Verlobungsring anzusehen. “Oh ist der schön Elsa. Gregor, ich will auch so einen.” Gregor wurde hinter ihr ziemlich blass und starrte mit großen Augen auf ihren Rücken. “Wawawas?” stotterte er. “Conny.” Elsa musste kichern. Conny sah zu Elsa auf und drehte sich zu Gregor um. Als sie seinen Gesichtsausdruck sah wurde sie rot. “Ich wollte damit nicht sagen, dass du mir einen Antrag machen sollst Gregor! Mir hat der Ring gefallen.” Sie konnten regelrecht beobachten, wie Gregor erleichtert die Luft ausstieß. “Ach so.” “Willst du mir damit sagen, dass du mich nicht irgendwann heiraten möchtest?” Conny sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und Gregor wurde wieder blass. “Nein, dass wollte ich nicht, ich…” Conny grinste ihn an. “Ruhig Gregor. Ich will dich gerade nur ärgern.” Sie zwinkerte Elsa zu und ging an ihrem Freund vorbei in Richtung Esszimmer. Vor der Türe drehte sie sich nochmal um. “Wobei ich schon hoffe Gregor, dass du mich auch irgendwann fragen wirst.” Sie ging ins Esszimmer und Elsa lief ihr hinterher. Gregor sah Conny mit stark schlagendem Herzen hinterher. Natürlich wollte er sie irgendwann fragen, ob sie ihn heiratete. Aber er wollte sich noch ein wenig Zeit lassen. Er seufzte auf und spürte dann, wie eine Hand sich auf seine Schulter legte. “Mach dir keinen Druck. Sie hat gesagt irgendwann einmal.” Mario lächelte ihn an. “Das sagst du so einfach Mario. Mal sehen, wieviel Zeit ich noch bekomme.” Gregor streckte ihm die Zunge heraus und grinste. “Übrigens freue ich mich sehr darüber, dass ihr beide wieder zusammen seid Mario. Du tust Elsa einfach gut und sie dir auch. Einen besseren Schwager als dich könnte ich mir gar nicht wünschen.” Mario wurde bei Gregors Worten rot. “Danke.” “Also komm essen, die warten ja nur noch auf uns.” Gregor lief lachend auf die Esszimmertüre zu und Mario folgte ihm. Epilog: Epilog(e) ----------------- Am nächsten Tag stand ein Spiel der Kickers an. Mario und Gregor hatten noch mit dem Schiedsrichter geredet und liefen auf die anderen Kickers zu, die sich gerade aufwärmten. “Jungs. Wir werden ungefähr 10 Minuten später anfangen. Es fehlt noch einer der Linienrichter. Die Aufstellung für das Spiel heute wie wir gestern besprochen haben. Gebt euer Bestes.” Mario sah seine Mannschaft an und konnte nur freudige Gesichter sehen. “Ja Käptain.” Gregor schlug Mario auf die Schulter. “Bei dir kann heute gar nichts schief gehen, immerhin sieht deine Verlobte zu.” Mario schloss die Augen, als die Anderen wie wild durcheinander zu reden begannen. “Wie Verlobte?” Tommy sah ihn mit großen Augen an. “Heißt das, dass du bist wieder mit Elsa zusammen?” Mit einem hoffnungsvollen Blick sah Sascha Mario an. “Nein, er ist nicht mit Elsa zusammen du Dumpfbacke. Sie sind nur verlobt. Da ist man doch kein Paar.” Kevin hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und sah Sascha an. “Danke Gregor. Ich wollte es ihnen nach dem Spiel zusammen mit Elsa sagen.” Mario sah seinen besten Freund kopfschüttelnd an. “Entschuldige bitte Mario.” murmelte Gregor kleinlaut. Mario sah lächelnd zu den Anderen und wand sich dann an Sascha. “Ja, Elsa und ich sind wieder zusammen. Hör nicht auf Kevin, er ist selber eine Dumpfbacke.” “Käptain!” Kevin bliess beleidigt seine Backen auf. “Sei nicht immer so fies zu Sascha Kevin, dann sind wir es vielleicht irgendwann nicht mehr zu dir.” Mario grinste seinen Mittelfeldspieler an, der irgendwann zurückgrinste. “Und seit wann seid ihr wieder zusammen Mario?” Charlie sah ihn fragend an. “Seit vorgestern. Ich hatte sie zum Straßenfest und zum Feuerwerk eingeladen.” “Und seit wann seid ihr verlobt?” Nun sah Jeremy seinen Käptain fragend an. “Seit gestern.” “Das ging ja wirklich schnell Mario.” Philipp rückte seine Brille zurecht und Tino nickte. “Das stimmt. Aber es freut uns sehr.” “Danke Jungs.” Mario zog verlegen am Schirm seiner Mütze. “Mich würde ja interessieren wie genau der zeitliche Ablauf so war. Abends zusammen kommen, in die Kiste gehen und am nächsten Morgen aufwachen und sich verloben?” Kevin zwinkerte Mario zu und als dieser rot anlief, lachte Kevin auf. Benjamin grinste. “Scheint tatsächlich so gewesen zu sein wie du sagst Kevin.” “Ihr Spinner. Ab aufs Feld und aufstellen. Es geht sicher gleich los.” Mario drehte sich so schnell um, wie er nur konnte. Hinter sich hörte er einen Aufschrei von Kevin. “Au Gregor. Was war das jetzt?” “Red nicht so was über meine Schwester. Und Mario wird übrigens mein Schwager und damit ein Teil meiner Familie. Also keine blöden Sprüche mehr. Ich dachte das hättest du in den letzten viereinhalb Jahren längst gelernt.” “Ach komm Gregor, dir sollte es in den letzten acht Jahren klar geworden sein, dass Kevin unverbesserlich ist.” Christoph lachte los und alle anderen stimmten mit ein. “Ich frage mich immer wieder, warum ich euch eigentlich meine Freunde nenne.” grummelte Kevin vor sich hin. “Weil wir das sind. Deine Besten sogar.” Gregor lachte und kurze Zeit später stimmte Kevin mit ein. “Da hast du wohl recht.” Mario schmunzelte und zog sich seine Mütze tiefer ins Gesicht. Das waren sie tatsächlich, die besten Freunde und das schon seit so vielen Jahren. Er sah sich nach Elsa um und als er sie entdeckte musste er lächeln. Sie saß zusammen mit Maja, Conny und Kara auf der Wiese und unterhielten sich lachend. Wie als ob sie seinen Blick gespürt hätte, blickte sie zu ihm und als sich ihre Blicke trafen lächelte sie ihn an. Die Zeit schien einen Moment stehen zu bleiben. Sie beide zusammen, das war einfach richtig. Elsa war die Frau die er liebte, die zu ihm gehörte und die ein Teil, der wichtigste Teil seines Lebens war. Lange hatte er um sie kämpfen müssen, aber jede einzelne Minute war es wert gewesen, sie war es wert gewesen. Und er beschloss sie zur glücklichsten Frau der Welt zu machen. Und das für den Rest ihres ganzen, gemeinsamen Lebens. -ENDE - Extra Sechs Jahre später Naro Karesuke beobachtet interessiert eine junge hübsche Frau, die auf der Party eines Freundes und Geschäftspartners von ihm in der Küche geschäftig hin und her lief und an Angestellte des Partyservices Anweisungen gab. Als alle Angestellten aus dem Zimmer gingen, lief sie aufseufzend zum Küchentresen und nahm sich ein Glas, das dort stand. Sie gefiel ihm. Das lange braune Haar hatte sie zu einem eleganten Dutt aufgesteckt, aus dem sich ein paar Haarsträhnen gelöst und sich um ihr Gesicht gelockt hatten. Die großen braunen Augen mit den langen Wimpern hatte sie gerade geschlossen, als sie einen Schluck aus dem Glas nahm. Sie hatte ein dunkelblaues, schlicht geschnittenes Kleid an, dass sich um ihre Kurven schmiegte. Sie interessierte ihn auch. Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge, diese Chance sollte er sich nicht entgehen lassen. “Entschuldigen Sie bitte.” Naro trat einen Schritt auf sie zu. Die junge Frau zuckte vor Schreck zusammen. “Entschuldigung, ich wollte sie nicht erschrecken.” “Kein Problem. Ich habe Sie einfach nicht bemerkt. Es war gerade ziemlich viel los. Was kann ich für Sie tun?” “Ich bin Naro Karesuke. Ein Geschäftspartner und Freund von dem Gastgeber Viktor Usegi.” “Nett Sie kennen zu lernen. Ich bin Elsa Hongo.” Sie schüttelten sich die Hände. “Was machen Sie hier Elsa?” “Ich bin eine gute Freundin von Viktor und auch die Eventmanagerin dieser Feier und damit für die Organisation zuständig.” “Ich dachte, das wäre Viktors Ehefrau Maja.” Naro war erstaunt. Elsa lächelte ihn an. “Maja und ich haben vor ein paar Jahren zusammen einen Partyservice gegründet. Und da Viktor ein großes Fest aufgrund der letzten beruflichen Erfolge feiern wollte, hat er uns beide engagiert.” Ein Grinsen huschte über ihre Züge. “Um ehrlich zu sein Naro, hätte Viktor gar keine andere Wahl gehabt.” “Das glaube ich Ihnen sofort Elsa. So wie ich Maja bisher kennen gelernt habe, hat sie Viktor ganz schön unter Kontrolle.” “Glauben Sie mir auch Naro, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.” Elsa lächelte. Naro musterte sie ganz genau. Ja, sie gefiel ihm sehr gut. Ihr Aussehen, ihre Stimme und auch ihre Art. “Was mir jetzt erst bewusst wird, Sie heißen Hongo. Etwa wie Mario Hongo…?” In dem Moment, in dem er das fragte, fing Elsas Handy an mit klingeln. “Entschuldigen Sie bitte. Ich muss da kurz ran.” Elsa lächelte ihn entschuldigend an und griff nach ihrem Handy, dass auf dem Tresen neben ihr lag. “Kein Problem.” Naro nickte und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, dass er warten würde. Elsa nahm ihr Handy ab und hob es an ihr Ohr. “Ja Mama?... Dann gib sie mir noch kurz… Hallo mein Schatz, Oma sagt, dass du noch gar nicht schläfst… Ja Nya, ich gebe Papa einen Kuss von dir und du gehst jetzt ins Bett... Da hast du Recht, Kiroko musste schon vorher schlafen, er ist ja noch ein kleines Baby... Tante Conny und Onkel Gregor sind auch hier bei Onkel Viktor, wie auch Mama, Papa und Tante Maja... Ja, ich sage ihnen, dass du sie lieb hast. Geh jetzt in dein Bett und geb Oma und Opa einen Kuss von mir. Und jetzt gib das Telefon wieder an Oma... Mama?... Nya soll jetzt schlafen. Wir kommen morgen mit Gregor und Conny rechtzeitig zum Essen. Ich hab dich lieb.” Elsa legte auf und sah Naro nochmal entschuldigend an. “Entschuldigen Sie bitte nochmals. Meine dreijährige Tochter will einfach nicht schlafen und hält meine Eltern wach. Sie übernachtet heute dort, zusammen mit unserem acht Monate altem Neffen, dem Sohn von Viktors Schwester Conny und meinem Bruder.” Naro hatte Elsa auch während des Telefonats beobachtet. Als ihm der Inhalt des Gespräches klar wurde, hob er leicht enttäuscht die Schultern. Es hatte ihm ja klar sein können, dass die schönsten Frauen immer schon vergeben waren. Aber ein Kind hätte er ihr bei diesem Körper gar nicht zugetraut. “Was hatten Sie mich gefragt, bevor das Telefon geklingelt hat?” “Ich hatte gefragt, ob Sie mit Mario Hongo verwandt sind.” Wie als ob er gewusst hatte, dass von ihm die Sprache war, kam Mario in diesem Moment in die Küche herein. “Schatz, hier bist du ja. Oh, hallo Naro.” Mario schüttelte Naro die Hand. “Du hast meine Frau Elsa schon kennen gelernt?” Mario trat neben sie und legte seine Hand um Elsas Taille. “Damit haben Sie ihre Antwort Naro, oder?” Elsa lachte. “Ja Mario, ich habe sie kennengelernt. Du hast wirklich eine besondere Frau.” Naro zwinkerte ihr zu und Elsa wurde rot. Mario lächelte verliebt auf seine Ehefrau hinunter, die in diesem Moment hochsah und ihn ebenfalls verliebt anlächelte. “Ich weiß Naro. Und ich habe nicht vor, sie jemals gehen zu lassen.” Mario sah wieder auf. “Dann hoffe ich trotzdem Elsa, dass sie nachher ein Glas Sekt mit mir trinken.” “Tut mir Leid Naro, aber auf Alkohol muss ich die nächsten Monate verzichten. Ein Glas Wasser vielleicht.” Elsa legte die Hand auf ihren Bauch, dem man durch die dunkle Farbe des Kleides gar nicht ansehen konnte, dass er sich leicht wölbte. Mario legte seine Hand auf Elsas und sah voller Stolz zu Naro. “Unser Zweites. Unsere Tochter Nya ist jetzt drei und bekommt in fünfeinhalb Monaten ein Geschwisterchen.” “Herzlichen Glückwunsch.” Naro lächelte die Beiden an. “Danke. Apropos Nya.” Elsa wand sich an ihren Mann. “Meine Mama hat angerufen. Die Kleine will einfach nicht schlafen und wollte nochmal mit mir telefonieren. Ich soll dir sagen, dass sie dich lieb hat und dir einen Kuss geben.” “Schade, dass ich den Anruf verpasst habe.” Mario sah Elsa enttäuscht an. “Du siehst sie ja Morgen wieder Mario.” Leicht belustigt streichelte sie ihm über die Wange. Mario vergötterte seine Tochter und die Anderen machten sich schon lustig darüber, dass er sie sicher verziehen würde, allen voran Viktor. Aber bei ihm waren sie sich alle einig, dass er, wenn er erstmal Kinder hatte, diese noch viel mehr verziehen würde. Elsa und Mario hatten knapp eineinhalb Jahre nach ihrer Verlobung geheiratet und Nya war eineinhalb Jahre später auf die Welt gekommen. Elsa hatte noch ein Jahr mit Maja und Kara in einer WG gewohnt und war dann zu Mario gezogen. Sie hatten nach ihrer Hochzeit beide noch ein Semester studiert und währenddessen ihre Abschlussarbeiten geschrieben. Während Elsa und Maja sich beruflich mit einem Partyservice zusammen getan hatten, arbeiteten Mario und Viktor als Manager für ihre Mannschaft. Die Kickers und die Teufel waren zu einer Mannschaft zusammengegangen und waren sehr weit aufgestiegen. Nicht mehr alle der ehemaligen Kickers und Teufel spielten professionell Fußball, sondern hatten andere Berufe ergriffen. Gregor, Kevin, die Zwillinge, Tino, Christoph, Benjamin, Eric, Gordon, Steve und auch noch ein paar andere Teufel-Spieler waren feste Spieler der Mannschaft. Mario und Viktor wechselten sich als Torwart ab, da sie beide hervorragende Keeper waren. Das gab es so in Japan sonst bei keiner Mannschaft. Mario hatte dem Älteren die Trikotnummer 1 überlassen und trug stattdessen die 11 (oder Doppel-Eins, wie die meisten sagten). Gregor stand weiterhin an der Spitze. Reiko hatte vor viereinhalb Jahren einen Vertrag von einer deutschen Mannschaft bekommen. Diesen hatte er Kara vorgelegt und als sie meinte, dass sie Reiko überall hin begleiten würde, hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht. Drei Wochen vor dem Umzug nach Deutschland hatten sie geheiratet und waren inzwischen Eltern einer zweijährigen Tochter. Es lief wirklich gut für sie alle. In dem Moment kam Viktors Ehefrau zusammen mit Conny ins Zimmer. “Da seid ihr ja. Würdet ihr jetzt langsam mal rüber kommen? Wir wollen anfangen, Viktor stresst schon rum. Und brauchst du noch Hilfe Elsa?” “Maja, in deinem Zustand solltest du dich nicht stressen und dich auch nicht von Viktor stressen lassen. Ich habe außerdem alles unter Kontrolle. Wir hatten abgemacht, dass du dich zurück nimmst.” Elsa war zu ihrer besten Freundin und Geschäftspartnerin getreten und streichelte über deren dicken Bauch. “Elsa hat Recht. Du wolltest heute nur Gastgeberin sein Maja.” Conny grinste ihre Schwägerin an. “Nur noch dreieinhalb Wochen, dann bin ich die Kugel endlich los.” Maja seufzte auf und streichelte mit der Hand ebenfalls liebevoll über ihren Bauch. “Glaube mir Maja, dann fängt das Leben erst an.” Mario grinste sie an und deutete mit der Hand auf die Türe. “Naro, gehen wir rüber?” Naro nickte und schloss sich Mario an, der hinüber ins Esszimmer ging. Elsa lächelte Maja und Conny an. “Schade, dass Kara und Reiko nicht auch da sind. Es wäre fast wie früher. Wir Acht zusammen.” “Das stimmt. Aber Reiko wollte nunmal in Deutschland spielen. In eineinhalb Jahren läuft der Vertrag aus und dann kommen sie wieder nach Japan.” Maja zuckte mit den Schultern. “Und in einem Jahr besuchen wir die drei in Deutschland.” Conny sah sie unternehmenslustig an. Verschmitzt lächelten sich die drei Frauen an. Mit dann vier Kindern nach Deutschland zu reisen würde spannend werden. Aber das waren die letzten Jahre auch alle gewesen. Lächelnd wanden sie sich um und gingen hinüber ins Esszimmer, wo ihre Männer auf sie warteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)