Respirar von Rocinante (Lawlu / Zosa) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Irgendwas lief hier verdammt falsch. In einer verkommenen Lagerhalle fernab der Stadt, umrundet von zwielichtigen Gestalten an einen Stuhl gebunden zu sein war nicht gerade Alltag des Sechundzwanzigjährigen. Ein stumpfer Schmerz drang durch seinen Kopf und gesellte sich zu dem bereits vorhandenen, der den Rest seines Körpers bereits seit Stunden malträtierte. Der metallische Geschmack von Blut begann langsam sich in seinem Mund auszubreiten. Schwach ertönte das zischende Lachen seines Peinigers, kaum fähig das durchdringende Pochen in seinen Ohren zu übertönen. Die wenigen zerschlagenen, teilweise verbarrikadierten Fenster tauchten die Umgebung in ein diffuses Licht, welches nicht mehr als die groben Züge des besagten Mannes, dessen Gesicht sich nur wenige Zentimeter von dem des Festgebundenen befand, preisgab. „Du weist doch, wie einfach es wäre, Law. Sprich nur die Worte aus, die ich so sehnlichst von dir hören möchte und wir vergessen alles was passiert ist.“, begann er, seine Stimme in einem melancholischen Tonfall. Einzig sein breites Grinsen, während er sanft mit seinen Fingern das Blut von der Schläfe seine jungen Gefangenen wischte, lies die wahre Grausamkeit seines Handelns ersichten. Ja, der Schwarzhaarige wusste, um was es sich handelte. Er wusste, wie viel Spaß es seinem Gegenüber bereitete, Personen zu brechen. Welche Euphorie der Moment, indem sein Opfer sich nach einem erbitterten Kampf doch geschlagen am Boden wieder fand, in dem älteren auslöste. Er wusste es zu gut. Zu oft hatte er es bereits beobachten können. Doch er war niemand, dessen Willen so einfach zu brechen war. Niemand, der sich von ein Paar Schlägen oder Schnitten einschüchtern lies. Wut brodelte in ihm hoch. Es war nicht die Tatsache, dass er hilflos seinem ehemals so fürsorglichen Boss gegenübersaß. Es war nicht die Tatsache, dass der Mann mit dem rosanen Federmantel eine krankhafte Freude daran hatte, ihn leiden zu lassen. Es war die Tatsache, wie sicher der große Donquixote de Flamingo sich seiner Sache war. Wie herablassend es von ihm war, zu denken, es wäre so einfach ihn zurück auf seine Seite zu ziehen, ihn dazu zu bringen unterwürfig um Gnade zu flehen. Niemals würde er ihm diese Genugtuung geben. Der Tod schien ihm wie eine angenehme Option, verglichen damit sich Flamingo auszuliefern. Hasserfüllte Augen reflektierten in dem roten Glass der Sonnenbrille Flamingos, ihr Besitzer ihm in einer mehr als trotzigen Handlung ein Gemisch aus Blut und Speichel entgegen spuckte. „Du verdammtes Mistbalg.“, zischte Flamingo und wischte sich angewidert über die Wange. Die Federn seines Mantels raschelten leise, als er sich aufrichtete und einige Schritte zurück, näher an die umstehenden Personen setzte. Er streckte die Hand aus und hielt sie einem schwaarzhaarigen Mädchen, im ungefähr gleichen Alter wie auch Law, vor die Brust. Sie lächelte glücklich und überreichte ihm die tödliche Waffe. Das Grinsen, dass sonst das Gesicht des Oberhaupts der Donquixote-Familie zierte, wich nun einem Ausdruck von Wut, der sich in vorm einer Vene an seiner Stirn entlang zog. Er hob den Arm und richtete die Waffe auf seinen ehemaligen Schützling. „Keine Sorge, ich werde dich nicht töten. Das würde mein väterliches Herz nicht zu lassen. Aber ich werde dafür sorgen, dass du dir wünschst tot zu sein. Denn weist du, nichts ärgert mich mehr als verraten zu werden. Gerade dein Verrat macht mir sehr zu schaffen. Immerhin habe ich dich aufgezogen. Und ich dachte es wäre etwas besseres daraus gekommen als du. Halt das bitte nicht für Grausamkeit, hierbei handelt es sich nur um Erziehung.“ Wie er in dieser Situation landete? Wieso er nun in den Lauf der Waffe des Mannes blickte, der so viele Jahre wie ein Vater für ihn sorgte? Dem er jahrelang als rechte Hand bei stand? Hätte ihre Geschichte anders enden können? Wenn sie in einer anderen Welt leben würden? Unter anderen Umständen? Weit weg von dem Schmerz, der jedem einzelnen in diesem Raum in der Vergangenheit zugefügt wurde? Die Stimme Flamingos riss ihn aus seinen Gedanken. Das Adrenalin, dass zuvor noch durch seine Adern lief, begann zu schwinden und hinterließ die plötzliche Einsicht, wie fürchterlich das hier wirklich werden würde. Die Worte des Älteren ließen ihn erschaudern. „Das wird sicher lustig werden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)