Der Schlüssel zu meinem Herzen von CelestialMage ================================================================================ Kapitel 3: Natsu ---------------- Prolog Was mich hinter der Tür erwartete, sollte die wahre Natur unseres Auftrages enthüllen… Natsu Wütend stapfe ich Richtung Haus und Hämmere gegen die Tür. „Natsu?! Ich komme jetzt rein!“, warum mache ich das eigentlich noch? Er taucht immer einfach so bei mir auf. „NEIN! GEH EINFACH WEG!“ Ist das Natsus Stimme? So hab ich ihn ja noch nie gehört. Vorsichtig öffne ich die Tür einen Spalt, ein bisschen Angst macht er mir schon. Innen ist es dunkel. Durch die dicken Vorhänge fällt nur wenig Licht. Natsu sitzt mit dem Rücken zur Tür, das Gesicht zur Wand gedreht. Er kauert auf dem Boden, die Beine angewinkelt. So eine abwehrende Position habe ich bei ihm noch nie gesehen. Mir wird plötzlich ganz kalt, was ist hier nur los. Ganz vorsichtig sage ich nochmal seinen Namen, dieses Mal mit großer Sorge in meiner Stimme. „VERSCHWINDE LUCY! DU BIST DIE LETZTE; DIE MICH SO SEHEN SOLL!“, okay, hier stimmt definitiv was nicht. Das ist keine einfache Laune, ihn umgibt eine Aura von Gefahr. Ich gehe zu ihm hin, um herauszufinden was los ist. Wenn er nicht mit mir reden will, werde ich es halt aus ihm herausziehen. „Natsu, was ist los, ich will dir doch nur…“ Ramms. Ehe ich mich versehe fliege ich durch den halben Raum. Meine Wange pocht, sie ist garantiert geschwollen. Ich schmecke Blut im Mund. Mit aufgerissenen Augen starre ich wieder den Rücken an. Das ist grade nicht wirklich passiert! Das kann nicht sein, Natsu würde mir nie ihm leben wehtun. „Wer…bist du? Du bist nicht Natsu!“ Er dreht sich um und sieht mir direkt in die Augen. Mir gefriert das Blut in den Adern. Seine Augen sind pechschwarz. „VERSCHWINDE! Bevor noch mehr passiert.“ Noch benommen von dem Schlag krieche ich zur Tür. Wieder an der frischen Luft versuche ich zu verstehen, was da gerade passiert ist. Der Schmerz in meinem Gesicht ist nichts dagegen, was mein Herz gerade durchmacht. Taumelnd komme ich wieder auf die Beine, sobald ich stehe, renne ich los. Ich muss zur Gilde. Völlig außer Atem komme ich dort an. Ich stoße die Tür auf und sehe mich hektisch um. „WO IST DER MASTER?“ schreie ich so laut, dass mich alle ansehen. „Lucy, was ist los?“ fragt Mira. „Ich muss mit dem Master reden!“ „Lucy, er kommt erst morgen von einer Tagung wieder“, ist ihre Antwort. Ich muss mich beruhigen, hier rumzubrüllen bringt schließlich auch nichts. Ich versuche durchzuatmen und gehe zu Gray an den Tresen. Juvias tötende Blicke stören mich gerade wenig. Als erstes muss ich den Blutgeschmack wegspülen. Mira gibt mir irgendeinen Saft und ich stürze ihn runter. Das tut gut. Mein Herzschlag beruhigt sich ein wenig und ich erzähle Gray leise, was passiert ist. Was immer es war, Natsu wollte scheinbar nicht, dass es jemand mitbekam. Deshalb wollte ich am liebsten direkt mit dem Master sprechen, außerdem wusste er so gut wie immer, was zu tun war. Grays erster Beschluss war natürlich, Natsu zur Besinnung zu prügeln. Doch ich kann ihn beruhigen, die Sorge, die mir ins Gesicht geschrieben steht, scheint ihn zu überzeugen. Ich muss die Tränen unterdrücken, was ist nur los mit ihm? Ich stehe ihm doch so nahe, wie sonst niemand, niemals würde er mir wehtun. Ein kleiner Schluchzer entweicht mir und Gray nimmt mich in den Arm. Jetzt brechen alle Dämme und ich heule Gray regelrecht die Ohren voll. „Lass uns rausgehen“, flüstert er mir ins Ohr, nimmt meine Hand und führt mich nach draußen. Dass Juvias Kopf hochrot anläuft, nehme ich nur im Augenwinkel war. Draußen schütte ich ihm mein Herz aus. Wie es sich anfühlt, vergessen zu haben, was passiert ist, den Schmerz, den Loki in seinen Augen hatte, der sofort auch mich überging, die Aura, die Natsu umgab. So mitfühlend, wie ich Gray noch nie erlebt habe, drückt mich Gray an seine Brust. Für einen Moment vergesse ich meine Sorgen und mein Herz rast. „Was hältst du davon, wenn ich mit Loki rede?“ Das war eine gute Idee. Mir gegenüber schien er irgendwas zu verbergen. Ich nicke und rufe Loki. „Gray möchte mit dir reden“ sage ich knapp. Dass die beiden gleichzeitig, ohne dass ein Kampf im Gange ist, da sind, ist zu viel für mein Herz. Auch wenn ich gerade echt größere Sorgen habe, bringt es mich um den Verstand. Loki verschwindet kurz um daraufhin das Tor selbst zu öffnen. Die Beiden setzen sich ein paar Meter weg auf die Wiese zwischen den Bäumen. Ich lasse mich auf einer Bank an der Gilde nieder. Ich versuche meine Gedanken zu beruhigen. Die beiden sind verdammt heiß. Hab ich das gerade wirklich gedacht?! Ich kann es mir ruhig eingestehen, ich finde Gray und Loki heiß. Wenn die beiden zusammen sind, versprühen sie einen besonderen Charme. Sie sind eben beste Freunde. Ich weiß gar nicht, wie viel Zeit vergangen ist, während ich die beiden einfach nur betrachtet habe, jedenfalls nicken die beiden und kommen auf mich zu. Wach werden, Lucy!, sage ich mir selbst, sie sollen mich ja nicht mit einem verträumten Blick erwischen. Loki nimmt meine Hand und fängt eindringlich an zu sprechen. „Lucy, ich werde, egal was auf dich zukommt, wieder sofort das Tor öffnen, wenn du in Gefahr bist. Egal, was momentan zwischen uns steht, ich kann nicht mit ansehen, dass dir etwas zustößt. Also zögere bitte auch nicht, mich zu rufen.“ Oh Gott, er hat es also doch gemerkt. Es lag allerdings keinerlei Vorwurf in seiner Stimme. „Loki, es tut mir so leid, ich…“ „Lucy, mach dir keine Sorgen. Du bist doch meine Prinzessin“ sagt er liebevoll, sein Lächeln wirft mich fast um. Doch gleichzeitig macht es mich auch wieder traurig. Er verschwindet mit einem ernsten Blick zu Gray. „Lucy, Loki konnte mir auch nicht allzu viel von dem Vorfall erzählen, jedoch sagte er, er habe dich aus einem magischen Zirkel hinausgetragen, und dass du fast von Dunkelheit verschlungen worden wärst. Er meinte, es handelte sich dabei definitiv um schwarze Magie. Natsu war länger da drin als du, oder? Loki meint, sein Verhalten ist vermutlich die Folge dessen. Die Dunkelheit wird seinen Körper mehr und mehr einnehmen, bis sein Wille bricht. Dann ist er verloren.“ Die Worte sind wie ein Stich mitten ins Herz und ich kann sehen, dass Gray genauso fühlt. Plötzlich fällt mir etwas ein. „Auf der Tasche war so ein seltsames Zeichen, vielleicht können wir etwas darüber herausfinden! Ich werde Levy um ihre Hilfe bitten. Könntest du zu Natsu gehen und ihm einbleuen, dass er ja nicht aufgeben darf?“ Gray nickt und macht sich sofort auf, während ich zurück in die Gilde gehe. Ich gehe sofort zu Levy, sehe ihr ernst in die Augen. Ich brauche ihr nichts zu sagen, sie versteht mich auch ohne Worte. Sie nickt und wir setzen uns an einen Tisch. Ich schnappe mir eine Serviette und kritzle das Zeichen darauf. „Lu-chan!“, erstaunt sieht sie mich an. „Was hat das zu bedeuten?“ Verwundert sehe ich sie an. „Das wollte ich eigentlich dich fragen.“ Sie springt auf und läuft in den Keller ins Archiv. Sie brauchte keine 5 Minuten, dann kam sie mit einem Buch in der Hand wieder zurück. „Diese Art von Symbolen sind altertümliche Schriftzeichen für schwarze Magie.“ „Loki hat auch schon über schwarze Magie gesprochen“, überlege ich laut. „Ich bin mir sicher, ich habe dieses Symbol schonmal gesehen. Ich werde es finden!“, verspricht sie mir. Entschlossen holt sie ihre ‚Wind-Reader-Glasses‘ heraus und fängt an das Buch zu wälzen. Während ich warte, denke ich darüber nach, was Loki zu mir gesagt hat. Er hat wahrgenommen, dass etwas nicht stimmt, aber es hat sich so angehört, als würde es auch von ihm ausgehen. Was ist eigentlich los mit mir? Ich mache mir solche Gedanken, obwohl ich nicht mal weiß, ob ich überhaupt bei einem von ihnen eine Chance habe. Natsu… Uns verbindet ein starkes Band, so stark, dass es niemals jemand trennen könnte. Wir kennen uns in- und auswendig. Umso schmerzvoller, dass jetzt jemand versucht, mit aller Macht sein Bewusstsein zu erlangen. Ich bin ihm so nah, dass ich gar nicht sagen kann, was für eine Beziehung wir haben. Doch ich hab noch nie sexuell an ihn Gedacht, das kann und möchte ich irgendwie nicht. Unsere Beziehung ist so speziell und unglaublich wichtig für mich, dass ich sie nicht in Gefahr bringen möchte. Ich kann nicht ohne ihn Leben, deshalb habe ich oft darüber nachgedacht, ob ich ihn nicht doch liebe. Bei uns war es von Anfang an anders, doch genau deshalb denke ich langsam, dass er einfach mein bester Freund ist. So, wie ich es mir immer gewünscht habe. Ich kann alles mit ihm teilen, wir sind praktisch wie eins. Ich bin ihm zu nah, um ihn zu lieben. „Ich hab es!“, unterbricht Levy meine Gedanken, doch ihre Freude, die Bedeutung gefunden zu haben, ist genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen war. „Das Zeichen bedeutet Chaos. Es gibt eine Legende, dass ein gefallener Engel dieses Amulett verloren hat. Der Besitzer des Amuletts bestimmt seine Wirkung: entweder es beschwört Chaos in den Menschen, oder es wendet dieses ab. Gelangt es in den Besitz einer dunklen Gestalt, könnten sie die Menschheit damit in Anarchie stürzen. Die Welt würde im Chaos versinken, die Menschen sich selbst zerstören. Gelangt es in den Besitz eines Menschen mit einem puren Herzen, könnte damit der Frieden gesichert und böses vernichtet werden. Jedoch muss für die Verwendung ein Mensch gefunden werden, der entweder ein im tiefsten verdorbenes oder reines Herz hat.“ „Das heißt, in dieser Tasche war vermutlich das Amulett und dieses ist jetzt im Besitz einer dunklen Gilde?!“. Ich muss herausfinden, was das für eine Gilde ist. „Danke, Levy!“, sie hat mir wirklich geholfen. Ich springe auf und laufe zu Mira, die schon die ganze Zeit zu uns herüber sieht. „Mira, du musst mir helfen!“, sie kannte sich von allen am besten mit Gilden und Regeln aus. Ich beschreibe ihr den gruseligen Mann mit dem gelben Auge und die dunkle Aura, die den ganzen Wald umgab, denn ich glaube langsam, dass diese nicht von dem Wald ausging, sondern von diesem Mann. Als ich ausgesprochen habe, kommt auch Gray zurück. Er sieht sehr ernst aus. Kein Wunder, er war die ganze Zeit über bei Natsu. Mira grübelt einen Moment, dann will sie natürlich wissen, was los ist. Ich erzähle ihr die Kurzfassung, die sie schon zur Genüge schockiert. Von dem Magier hat sie schon mal gehört, jedoch weiß sie seinen Namen nicht. Jedoch meinte sie, er gehört zu einer Gilde Namens ‚Midnight Shadow‘, irgendwie passend. Sie kramt eine Karte hervor und zeigt uns, wo die Gilde liegt. Sie befindet sich vermutlich in einer Höhle in einem Gebirge, wo genau weiß man leider nicht. Das waren jedoch mehr Erkenntnisse, als ich mir erhofft hatte. „Wenn es sich wirklich um das Amulett handelt, ist die ganze Menschheit in Gefahr. Mira, kontaktier bitte den Master, er muss zurückkommen sobald es geht. Wir sollten uns in der Zeit überlegen, wie wir vorgehen.“ Mira nickt und verschwindet in einem Nebenzimmer. In der Zeit, in der sie weg ist, steige ich auf einen Tisch und erkläre der Gilde, was Sache ist. Wir können jede Hilfe brauchen. Spätestens, als ich erkläre, wie es um Natsu steht, bricht der Kampfgeist aus. Jeder will ihn retten, jeder will, dass die Verantwortlichen für ihre Taten büßen müssen. So ist es eben in Fairy Tail, wir sind wie eine große Familie. Beflügelt und voller Tatendrang steige ich von dem Tisch runter, Gray grinst mich frech an, er ist bereit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)