Der Schlüssel zu meinem Herzen von CelestialMage ================================================================================ Kapitel 8: Alles wieder beim Alten - oder? ------------------------------------------ Alles wieder beim Alten – oder? In der Gilde wurden schon etliche Vorbereitungen getroffen, Mira ist dabei, den Saal zu schmücken, Lisanna stockt die Vorräte der Bar auf, Gray kreiert mystisch aussehende Eisfiguren und alle unterhalten sich fröhlich und helfen, wo es geht. Diesen Abend würden wir alle gemeinsam feiern, dass alles wieder beim Alten ist. Natsus Aufwachen war der Auslöser dafür, dass nun wirklich die ganze Gilde von Freude erfüllt ist. Es wird eine lange Nacht werden, deshalb beschließe ich, erst einkaufen zu gehen und dann noch ein Nickerchen einzulegen. Gähnend wache ich auf und muss mich aus dem Bett zwingen. Am liebsten würde ich mich einfach rausrollen, nachmittags zu schlafen machte mich immer noch müder. Aber dafür würde ich heute Abend länger durchhalten. Etwas benommen lasse ich die Wanne vollaufen und schütte die Badeessenz in meinem Lieblingsduft hinein. Ich lasse meine Anziehsachen achtlos auf den Boden fallen und steige in das rosa schimmernde Wasser. Wohlig seufzend genieße ich die Wärme, die meinen Körper umgibt und lasse meine Gedanken schweifen. Ich bin so froh, dass Natsu endlich wach ist und dass Loki und ich uns wieder besser verstehen. Auch wenn es immernoch komisch ist, denn hin und wieder sehe ich diesen Schmerz in seinen Augen und meine Gefühle für ihn machen mir auch zu schaffen. Warum konnte ich mich nicht einfach in Natsu verlieben? Es gingen eh schon alle davon aus, dass zwischen uns etwas wäre. Das ist es aber nicht. Er kennt mich durch und durch und ist definitiv der Mensch, der mir am nähsten ist. Doch es ist einfach keine romantische Verbindung. Deshalb gehen wir vermutlich auch so ausgelassen miteinander um. So langsam wird es Zeit, dass ich das Bad beende. Ich will ja nicht total verschrumpelt aus der Wanne steigen. Erfrischt und entspannt wickle ich mich in ein Handtuch. Vor dem Spiegel stehend überlege ich, ob ich wohl ganz normale Klamotten oder doch eher etwas Besonderes tragen soll... Ich gehe in mein Zimmer und greife nach dem Telefon. „Hallo?“ höre ich schon Levys Stimme am andern Ende der Leitung. „Hi Levy! Du sag mal...“ Ich spreche mit ihr über allen möglichen Mädchenkram und wir beschließen, uns zumindest ein bisschen herauszuputzen. Ich weiß ja schon länger, dass Levy auf Gajeel steht, deshalb sage ich ihr, dass sie die Chance ergreifen sollte, einen Eindruck bei ihm zu hinterlassen. Wir quatschen ewig darüber, sodass mir nachher gar nicht mehr so viel Zeit bleibt, etwas für mich zu überlegen. Ich entscheide mich für das typische „kleine Schwarze“, dass immer geht. Es betont meine Figur sehr vorteilhaft und eine rosa Schleife in den Haaren lockert das Ganze auf. Ob Loki wohl auch da sein wird? Ich beschließe, noch eine Kette umzulegen und meine rosa Pumps anzuziehen. Sie sehen sexy aus, sind aber nicht zu hoch. Perfekt. Nach einem prüfenden Blick in meinen Spiegel gehe ich auch schon los. Komisch, dass Natsu gar nicht bei mir aufgetaucht ist. Als ich in der Gilde ankomme, ist die Party schon voll im Gang. Die Musik ist laut, es wird getanzt, Gray und Natsu prügeln sich. Ich zwinkere Levy zu, die mit roten Wangen Seite an Seite mit Gajeel an einer Wand lehnt. Zwischendurch schielt er zu ihr rüber, wenn die beiden nicht so verklemmt wären, wären sie schon lange ein Paar. Aber süß war es irgendwie schon, den sonst so harten Dragonslayer so schüchtern zu sehen. Ich gehe zu Erza, die an der Bar steht und sich mit Mira unterhält. Sie hat ein Bodenlanges, dunkelrotes Kleid an, mit einem sehr tiefen Rückenausschnitt. Sie sieht wunderschön aus, ist jedoch total overdressed! Die anderen tragen alle normale Kleidung, Levy und ich fallen schon ein bisschen auf, aber Erza... Naja, so ist sie halt. Aber ganz alleine ist sie damit nicht, Mira sieht fast genau so aus wie Erza, nur dass ihr Kleid eisblau ist und einen sehr gewagten Schlitz am rechten Bein hat, der ihre langen Beine enthüllt. Die stärksten Frauen unserer Gilde sind so schön, dass es einen glatt umhaut. Neben ihnen komme ich mir vor wie das hässliche Entlein. Mira stellt mir einen Drink hin und ich trinke ihn mit einem Mal aus. Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie schon ein neues Glas an der Stelle platziert wird. Ich unterhalte mich gut mit den Beiden, merke dabei gar nicht mehr, wie viel ich mittlerweile getrunken hab. Mein Kopf fühlt sich schon ein wenig schwammig an. „Lucy, bist du eigentlich endlich mit Natsu zusammen?“ kommt es von der Bardame. Oh man, bitte nicht schon wieder. Wollen die beiden mich abfüllen, damit sie endlich hören, was sie schon so lange hören wollen? „Mmmiraaa“ kommt es lallend von mir. Ups, ich hab vielleicht ein bisschen zu viel getrunken. Wenigstens kann ich klar denken. „Natsu und isch sind nuuur Freunde.“ „Ach komm schon! Da muss doch was sein!“ „Neeieen... Wenn isch es dir doch saage“. „Wen magst du denn, Lucy?“, wirft Erza ein. Die beiden kommen bedrohlich näher. Oh Nein! Da tippt mir jemand auf die Schulter. Diese Möglichkeit, mich etwas von den beiden zu distanzieren nehme ich gerne an. „Loooki!“ „Darf ich um diesen Tanz bitten, Prinzessin?“ Meine Rettung! Dankend nehme ich an und Loki führt mich an der Hand auf die Tanzfläche. Die Musik ist langsam, das ist mir gar nicht aufgefallen. Gut, dass ich bei meinen Eltern Standardtänze gelernt habe. Loki legt seine Hand auf meine Hüfte - die gehört weiter nach oben! - und hält mit der anderen nach wie vor meine Hand. Langsam beginnt er uns zur Musik zu wiegen. Er zieht mich näher zu sich und der Rest der Gilde verschwindet förmlich. Als wären wir ganz allein hier, gilt meine Aufmerksamkeit nur ihm. Er zieht mich noch näher zu sich, so nah, dass unsere Körper aneinander geschmiegt sind. Mir entweicht ein Seufzen. Normalerweise hätte ich schon längst die Flucht ergriffen, doch der Alkohol hat meine Scheu und Scham in den Hintergrund gedrängt. Noch näher drückt er mich an sich. Meine Atmung geht flach, schlägt sein Herz gerade etwa genau so schnell, wie meins? Viel zu schnell ist das Lied vorbei und mit geröteten Wangen sehe ich ihn an. Mein ganzer Körper kribbelt, mein Puls rast. Langsam nehme ich auch wieder andere Menschen wahr. Ich blicke umher und sehe in Levys erstaunte Augen. Sie scheint die Einzige zu sein, die uns so gesehen hat. Ich werde rot und sehe zu Boden. Es läuft wieder Musik, zu der man „normal“ tanzen kann und ich gehe wieder Richtung Bar. Ich bestelle zwei Shots bei Mira und kippe sie runter. Beruhige dich Lucy! Es bringt alles nichts und es ist schon unglaublich spät. Damit ich nicht total betrunken ende, beschließe ich, den Heimweg anzutreten. Draußen an der frischen Luft geht es mir direkt besser. Ja, ich bin angetrunken, aber ich kann klar denken und gerade gehen, sehr gut. Einen Moment halte ich inne und sehe in die Sterne. Ich lächle. Die Stellargeister sind meine Freunde. In diesem Moment tritt Loki aus der Gilde. „Gehst du nach Hause?“ fragt er höflich. „Ja.“ mehr kriege ich nicht raus. „Möchtest du, dass ich dich begleite?“ Ja, möchte ich das? Er sieht echt heiß aus heute Abend. Er trägt eine helle Jeans, in die er locker ein cremefarbenes Hemd gesteckt hat. Die oberen Knöpfe des Hemdes sind offen, geben den Blick auf seine muskulöse Brust frei. Ich unterdrücke den Drang, ihm in die wuschelige Mähne zu fahren und zu mir runterzuziehen. Selbst wenn er mich auch mag, wir hätten keine Zukunft! Aber, ist das jetzt wichtig? Kann ich nicht auch einmal, ohne nachzudenken, meinen Gefühlen freien lauf lassen? Ein Räuspern erinnert mich daran, dass er auf eine Antwort wartet. Ich weiß es nicht! In diesem Moment legt er seinen Arm um meine Taille und wir gehen los. Irgendwie bin ich dankbar, dass er mir die Entscheidung abnimmt. Schon stehen wir vor dem Haus, in dem ich wohne. Ich bin noch gar nicht so müde und gehe auf die Brücke ein paar Meter weiter. „Der Himmel ist sooo schön diese Nacht“, freue ich mich und lehne mich an die Mauer. Ich spüre, wie mich zwei Arme umschlingen und Loki sich an mich drückt. Sofort beginnt das Blut wieder in meinen Adern zu pulsieren. „Lucy...“ flüstert er nach einer Weile, in der wir gemeinsam den Nachthimmel bestaunt haben. Es war wieder dieser Schmerz in seiner Stimmte. Vorsichtig drehe ich mich zu ihm um und sehe ihn an. Seine Augen glänzen zu sehr. Eine Träne sammelt sich in seinem Augenwinkel, doch bevor ich etwas sagen kann, spüre ich, wie er seine Lippen vorsichtig auf meine legt. Als ich mich nicht wehre, legt er seine Hand in meinen Nacken und küsst mich mit einer Leidenschaft, die mich fast zur Ohnmacht treibt. Ein Kuss sagt wirklich mehr als tausend Worte. Mit diesem Kuss zeigt er mir genau das, was ich auch fühle: Liebe, Angst, Verzweiflung und Schmerz. Er fühlt das Selbe wie ich! „Lucy, mein Herz gehört dir. Nur dir allein“, haucht er mir mit bebender Stimme zu. Tränen laufen meine Wangen hinab. Damit hat er meine (zweit)größte Sorge soeben beseitigt. Es ist nicht nur so daher gesagt, es ist ein Versprechen. Schmerz und Glücksgefühle liefern sich in mir einen heftigen Kampf. Doch der Restalkohol lässt mich dieses Mal für den Moment entscheiden. Meine eine Hand gleitet in sein Haar, die andere umklammert seine Hüfte. Ich ziehe ihn zu mir und küsse ihn, so wie ich es schon ewig tun wollte. Ich drücke ihn immer mehr an mich, mein Körper will mehr. Ein Stöhnen entweicht mir, als ich ihn gänzlich an mich presse. Doch er distanziert sich wieder etwas, kaum merklich, mindert damit aber die Spannung, die immer mehr danach schreit, entladen zu werden. Sein Atem geht schnell. „Lucy...“ wieder dieses schmerzerfüllte Flüstern. „Ich möchte nicht, dass etwas passiert, das du nachher bereust. Ich werde jetzt gehen.“ Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und während er verschwindet sagt er die magischen Worte: „Ich liebe dich, meine Prinzessin“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)