Muzukashii Sekai von Harulein (MiA x Meto / Tsuzuku x Meto) ================================================================================ Kapitel 15: [MiA] Act 15 ------------------------ Nachdem das Geheimnis zwischen Meto und mir ausgeräumt war, fühlte ich mich um einiges leichter und befreiter. Wir gingen zusammen aus, wieder in denselben Club, wieder dieselbe wilde Knutscherei. Mir war danach nach mehr, aber Meto blockte das konsequent ab. Er sei noch nicht so weit, sagte er und dass er noch Zeit brauche, um irgendwas Diesbezügliches mit sich selbst auszumachen. Das sei sehr kompliziert und er könne es mir nur schwer erklären. Ich witterte schon wieder ein Geheimnis und bestand deshalb darauf, dass Meto mich an diesem Abend zu sich nach Hause mitnahm. Zuerst zögerte er. „… Das auch… kompliziert… wenn meine Eltern da… und so…“ „Wieso?“, fragte ich. Meto sah mich einen Moment lang nachdenklich an, schien zu überlegen, wo eigentlich das Problem lag und sagte dann leise: „… Haben keine Ahnung… dass ich …Freund habe…“ „Aber sie wissen schon, dass du auf Männer stehst, oder?“ Er schüttelte den Kopf. Okay, jetzt verstand ich. „Dann bin ich eben einfach ein Freund. Die müssen ja nicht gleich wissen, was das zwischen uns ist.“ Damit schien ich ihn überzeugt zu haben und so machten wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause. Auf dem Weg bemerkte ich, dass sowohl er als auch ich gern ein bisschen gezeigt hätten, dass wir so was wie ein Paar waren, doch er schien sich nicht so recht zu trauen, sah sich, je näher wir der Villa kamen, immer wieder um und flüsterte mir zu, dass er sich ein wenig verfolgt und angestarrt fühle. „Da ist aber niemand“, sagte ich, sah mich um und wollte dann wenigstens Metos Hand nehmen, doch nicht einmal das ließ er zu, obwohl ich ihm anmerkte, dass er durchaus wollte. An der Haustür drehte er sich noch einmal um, bevor er den Schlüssel ins Schloss steckte, die Tür öffnete und mich dann vor sich her ins Haus schob. Es war genauso riesig, wie es von draußen aussah, aber irgendwie vom Stil her ganz anders, moderner als die edelantike Fassade. Vom Eingangsbereich ging eine Tür zur Küche ab, eine zu einer großen Halle und rechts führte eine Treppe zur Galerie im ersten Stock. An der ersten Tür dort oben hing ein dunkles Bandposter, das diese als die zu Metos Zimmer auswies. „Yuuhei?“, fragte eine weibliche Stimme aus der Halle. „Bist du auch endlich da?“ Meto bedeutete mir, im Eingangsraum stehen zu bleiben und ging in die Halle, wo ich ihn kurz darauf irgendetwas zu der Frau, die aller Wahrscheinlichkeit nach seine Mutter war, sagen hörte. Yuuhei. Yuuhei Asakawa war also sein Name. Irgendwie fand ich, dass ‚Meto‘ besser zu ihm passte. Als er wiederkam, strahlte er mich an. „Deine Mam?“, fragte ich. „Sie… uns heut Abend… nicht stört… Hab gesagt… wir zocken n bisschen… und so…“ „Zocken?“ Ich lächelte und wollte noch irgendwas sagen, aber Meto packte meine Hand und zog mich hinter sich her die Treppe rauf, öffnete die Tür zu seinem Zimmer, schob mich hinein, fiel mir um den Hals und begann, mich wild zu küssen. Seltsam, dachte ich, wieso küsste er fast wie Sex, wollte aber andererseits mit allem noch warten? „Ich… hab dich… so lieb, MiA…“, keuchte er, als er den Kuss für einen Moment unterbrach, nur um mich dann in Richtung Bett zu drängen und weiter zu küssen. Am liebsten hätte ich mich jetzt einfach nach hinten fallen lassen, hätte weitergemacht, immer weiter, mehr … Ich wollte ihn, wollte ihn so sehr, doch ich musste mich beherrschen, weil ich ja wusste, dass er nicht, noch nicht, wollte. Einmal versuchte ich, ihm zu zeigen, was ich wollte. Ich schob meine Hand unter sein Hemd, streichelte über seinen Rücken und zog ihn eng an mich. Doch er unterbrach den Kuss, schüttelte den Kopf und brachte einen gewissen Abstand zwischen uns. Seine Botschaft war klar: Nur Küssen. Bis dahin und nicht weiter. Auch, wenn ich nicht ganz verstand, weshalb er noch nicht zu mehr bereit war, musste ich es akzeptieren, und das tat ich, auch wenn es mir schwer fiel. Ohne weiter Worte darüber zu verlieren, ging Meto zu einem anderen Thema über, indem er aus einem kleinen Regal, das unter dem Diru-Poster stand, einen Stapel DVDs holte und sie mir vor die Nase hielt. Es handelte sich um eine Sammlung alter und neuer Horror- und Actionfilme, von denen ich nur etwa die Hälfte kannte. „Hattest du nicht was von Zocken gesagt?“, fragte ich lächelnd, obwohl ich ja wusste, dass er das nur vorgeschoben zu seiner Mam gesagt hatte, damit sie uns nicht störte. Meto ließ meine Frage unkommentiert und legte stattdessen die erste DVD in den Player ein, der sich genau gegenüber von seinem Bett befand. Wir machten es uns auf seinem Bett gemütlich, ich legte meinen Arm um seine Schultern und so sahen wir uns den ersten Film an. Es war ein ziemlich alter Horrorfilm, der jedoch, wie ich fand, wie kein zweiter zu Meto passte. Und obwohl es ein wirklich spannender, fesselnder Film war, fiel es mir doch recht schwer, mich zu konzentrieren. Meto lag in meinen Armen, sein Haar kitzelte meine Nase, ganz zu schweigen vom auf mich betörend wirkenden Duft seines Parfums. Am liebsten hätte ich den Film einfach Film sein lassen und wäre mit meinem Liebsten hier und jetzt in ganz anderen Sphären versunken. Doch als ich es noch einmal versuchte, indem ich meine Hand auf sein Bein legte und ihm einen Kuss ins Haar hauchte, ging er wieder auf Abstand und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht recht deuten konnte, der aber unbestreitbar „Nein“ sagte. Langsam fing ich an, mich zu fragen, was da los war. Irgendwas stimmte schon wieder nicht. Als der Film vorbei war, sprach ich ihn darauf an. „Meto, was ist los?“, fragte ich. „Ich merk doch, dass was ist.“ „Nichts…“, antwortete er. „Keine Geheimnisse mehr“, erinnerte ich ihn an unser Versprechen. „Liegt’s irgendwie an mir, mach ich was falsch?“ Er schüttelte den Kopf, sein Blick wich meinem aus. „Liegt… nicht… an dir…“ Na toll, die Stelle kannte ich doch! Wir waren schon wieder an dem Punkt angekommen, an dem er dicht machte und ich versuchte, etwas offensichtlich Problematisches aus ihm herauszukriegen. „Meto, wenn du mir nicht sagst, was los ist, kann ich auch nichts tun, verstehst du? Es fühlt sich besser an, wenn ich wenigstens weiß, warum du nicht willst, dass wir weiter als Küssen gehen.“ „Ich… eben… nicht will…“ „Aber wieso nicht? Ich meine… na ja, ich wüsste eben gern, warum…“ Mein Mut verließ mich schon wieder und ich sah Meto unsicher an. „MiA…ich… kann nicht… verstehst du? Ich… kann… das… einfach… nicht…“ In diesem Moment beschlich mich eine ganz, ganz ungute Vorahnung. Ich wusste nicht, wo sie herkam, doch auf einmal war da so ein visionäres Gefühl, dass wir auf eine furchtbare Katastrophe zu schlitterten. Vielleicht war es das, was Mariko damit gemeint hatte, als sie sagte, sie habe ein komisches Gefühl bei der Sache. Um dieses miese Gefühl irgendwie zu vertreiben, stand ich auf und suchte aus dem Stapel DVDs den nächsten Film aus. „MiA…?“ Ich drehte mich zu ihm um und sagte, um des lieben Friedens willen und weil ich ahnte, dass heute nichts mehr in dieser Richtung aus Meto herauszukriegen war: „Ich warte auf dich.“ Den zweiten Film sahen wir nicht mehr so eng zusammengekuschelt an. Ich spürte, dass Metos Stimmung ziemlich im Eimer war und nannte mich innerlich einen Idioten, weil ich es mit meiner Fragerei gewesen war, der die Filmabend-zu-zweit-Atmosphäre zerstört hatte. Irgendwann musste ich dann wohl eingeschlafen sein, denn ich fand mich in einem seltsamen Traum wieder, der mein ungutes Gefühl bestätigte. In diesem Traum kamen sowohl Meto, als auch Tsuzuku vor und die ganze Atmosphäre gab mir das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Irgendwas war zwischen den beiden, was ich nicht verstand, vielleicht niemals verstehen konnte. Tsuzuku legte einen Arm um Meto und sah mich mit diesem traurig-eifersüchtigen Blick an, der mir klarmachte, dass mein Angebeteter schon das Ein und Alles von jemand anderem war, der ihn sicher nicht hergeben wollte. Mariko war auch da und sagte: „Ich hab’s dir gesagt, Atsushi“, was mich noch mehr verletzte. Mitten in der Nacht wachte ich auf und wusste zuerst nicht, wo ich war. Ich hatte Tränen in den Augenwinkeln, die ich rasch wegwischte, dann stand ich auf und öffnete das Fenster. Nachdem ich ein wenig klare Nachtluft geatmet und mein Bewusstsein wieder normalisiert hatte, drehte ich mich um und sah Meto auf seinem Bett liegen. Er trug immer noch dieselben Sachen, hatte sich also auch nicht mehr umgezogen, und drückte mit beiden Armen etwas an sich, was ich erst auf den zweiten Blick als braunen Teddybären mit einem lila Knopfauge erkannte. Himmel, sah das süß aus! Meto, der mir sonst immer irgendwie erwachsen vorkam mit seinen kurzen türkisblauen Haaren und dem riesigen Tattoo auf dem Arm, wirkte schlafend und mit dem Teddy im Arm fast wie ein lieber, kleiner Junge. Ich beugte mich über ihn und hauchte einen vorsichtigen Kuss auf seine Stirn, dann legte ich mich wieder hin und beobachtete seine schlafenden Atemzüge. Es brauchte lange, bis ich wieder eingeschlafen war und gottseidank nichts mehr träumte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)