Die Probleme der Anderen von Dummer_Fuchs ================================================================================ Prolog: Grundstory ------------------ Dumbledore war gestorben. Das war für alle ziemlich hart. Aber es war auch ein Weckruf an die gesamte Zauberergemeinde Englands. Sie alle waren einer Meinung - so kann es nicht weitergehen! Wir müssen etwas tun! Da jedoch jeder einen anderen Vorschläge hatte, was man nun tun müsse, trafen sich alle Zauberer, die sich nicht zu Voldemort bekannten, in Hogwarts. Dort wollte man beratschlagen und die Sache ausdiskutieren. Doch auch Voldemort war nicht untätig. Er dachte sich, nun, wo Dumbledore tot ist, könnte man ja mal in Hogwarts einmarschieren. Was er auch prompt tat. Und so entbrannte ziemlich ungeplant die Schlacht von Helms Kl… ähm… Hogwarts. Die Guten gegen die Bösen. Es wurden viele Flüche und mächtige Zauber gesprochen. Das Gelände verwüstet, der Wald verbrannt. Zauberer und Hexen starben, oder wechselten die Seiten oder wechselten die Seiten und starben. Am Ende jedoch gab es keinen richtigen Sieger. Beide Fraktionen wurden erheblich dezimiert und Voldemort zog sich mit seinen verbleibenden fünf Mannen und der Plüschschlange Nagini zurück, um irgendwo im Dunkel seine wunden zu lecken. Hogwarts war zerstört. Nun, nicht ganz zerstört, aber jede magische Eigenschaft war dem Gemäuer entwischen. Auch die Hauselfen waren tot. Ebenso wie die mystischen Tiere. Es gab fast keine Lehrer mehr und auch nur wenige keine Schüler. Eigentlich war England überhaupt ziemlich frei von Zauberern. Aber dennoch. Der Kampf hatte in den Sommerferien getobt, doch pünktlich zum Schuljahresanfang fand wieder Unterricht statt. Wieso das? Nun ja, irgendjemand hatte mal im Vollrausch gesagt, solange es Schüler gäbe, würde die Schule unterrichten, und irgendjemand anderes hatte das ernst genommen. Deshalb fand für die Handvoll Schüler noch immer Unterricht statt. Allerdings kein Unterricht, wie es sich für eine Zauberschule gehört, sondern normaler Unterricht. Wie ihn jeder hat schon mal über sich ergehen lassen müssen. Die restliche Zaubererwelt hat nämlich von der Schlacht um Hogwarts Wind bekommen und kurzerhand über ganz England ein Zauberverbot verhängt. Damit so etwas nie wieder vorkommt. Nun… Und so war das jetzt. Kapitel 1: Genitiv, Dativ... und? --------------------------------- Es war ein Tag wie jeder andere in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Vögel zwitscherten, Wasser rauschte, irgendwo blökte ein Schaf und die Hogwarts-Schüler mussten eine Doppelstunde Deutsch in Snapes Kerker über sich ergehen lassen. Ein typischer Donnerstagmorgen eben.   Harry war langweilig. Da vorn an der Tafel stand Professor Severus Snape und redete über Nominativ, Akkusativ und weiteren fremdartigen Wörtern. Plötzlich hörte er Hermans Feder über das Papier kratzen. Schrieb Herman etwa tatsächlich mit? Mit einem leichten Anflug von Interesse schaute Harry auf. Tatsächlich. Herman schrieb mit! DAS war Harry unverständlich. Wieso sollte ausgerechnet Musterschüler Herman, der sowieso alles konnte, mitschreiben?   Herman spürte einen Blick auf sich ruhen. Er schaute vom Papier hoch und bemerkte Harrys verblüfften Blick. Herman sah direkt in Harrys Augen und hob eine Augenbraue. Harry müsste doch wissen, dass er, Herman, trotz der Umwandlung noch immer Streberin Hermine war?   Harry kommentierte Hermans Augenbrauenheben mit einem Achselzucken und wandte sich von ihm ab. Es war ihm noch immer langweilig. Also ließ er seinen Blick schweifen... Kurz verweilte er bei Cedric, der mit dem Kopf auf dem Pult lag und laut schnarchte, doch auch zu sehen, wie die Sabber aus Cedrics Mund lief, wurde nach kurzer Zeit langweilig. Der ewige Schlaf war dem Jungen einfach sehe schlecht bekommen... Er war dauernd müde.   Harrys Blick schweifte weiter und... Was war denn das? Draco Malfoy saß da und folgte aufmerksam dem Unterricht? DAS musste verhindert werden!   Neu motiviert stieß Harry Ron seinen Ellenbogen in die Seite. „Urrrgh“ ,machte Ron und sah von seinem Handy auf. Nach einer kurzen Blickverständigung war dann alles klar:   Harry reichte Ron einen Zettel. Der schrieb etwas darauf und gab ihn zurück zu Harry. Dieser wiederum faltete einen Papierflieger daraus und schickte ihn gen Draco.   Verblüfft sah Draco zu dem Flieger herunter, der plötzlich auf seinem Tisch erschienen war. Er faltete ihn auf und las. Dann grinste er und hob die Hand. „Professor Snape, Weasly und Potter haben mir eben eine Botschaft geschickt! Nur kann ich die Schrift nicht entziffern.“   Snape blickte irritiert zu Draco, der mit einem Stück Papier wedelte. Severus war es absolut schleierhaft, wieso Harry und Ron eigentlich nur in seinem Unterricht Blödsinn machten. „Geben sie her, Draco!“ „Bitte, Professor“ , sprach Draco und reichte ihm den Zettel.   Severus glättete das Papier und las: »Wer dass list, dem sein Gehiern ist kaput« Mit einem Seufzen sah Severus auf. „Weasly, ein Satz mit Genitiv und Dativ! Aber grammatikalisch korrekt, bitte!“ „Ähm“, machte Ron, „ der Dativ ist dem Genitiv sein Tod?“ „Weasly, nachsitzen! Potter, du!“ Harry hatte sich schon eine Antwort zurecht gelegt: „Geh nie tief in den See, weil es da tief ist.“ „Potter, was?“ ,fragte Severus etwas verwirrt. „Ich sagte: GENITIV in den See, weil es DATIV ist!“ „Potter, nachsitzen!“   Der Gong erlöste alle Schüler von ihrem Leiden im Deutschunterricht. Doch nicht nur die Schüler, auch Severus stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er ging langsam zu seinem Büro, um sich erst einmal hinzulegen; er fühlte sich miserabel. Wieso mussten diese degenerierten Idioten von Harry und Ron noch auf der Schule sein? Gerade lief er am Schlossportal vorbei und fragte sich, was das Leben für einen Sinn hat, klopfte es am Portal.   *Poch*, *Poch*, *Poch*   Severus schreckte aus seinen Gedanken auf. Wer könnte das sein? Wieso musste es gerade klopfen, wenn ER vorbeiging? Er hatte schon genug Probleme. Andererseits wäre der Schulleiter sauer, wenn man dem Gast nicht öffnen würde. Langsam näherte er sich also dem Portal und öffnete.   Draußen stand aber niemand! Fluchend wollte sich Severus wieder umdrehen, als er spürte, dass jemand an seinem Mantel zog. Severus blickte hinunter und entdeckte einen kleinen Halbling. (Severus guckt geradeaus; der Halbling war vorher also unterhalb seines Blickfeldes^^)   „Was willst du!“ ,blaffte Snape. Der Halbling wich verängstigt zurück und sagte: „Mein Name ist Frodo Beutlin. Ich bin auf der Such nach dem einen Ring...“ Weiter kam er nicht, denn Severus hatte das Portal vor seiner Nase zugeschlagen.   Severus ging schnellen Schrittes in sein Büro. Immer, wenn sowieso schon am tief am Boden lag, plumpste er geradewegs in ein Loch!   Zaghaft klopfte es erneut am Portal. Diesmal war es Remus, der öffnete. „Ähm“ ,stotterte der Halbling, „ich soll hier einen Brief abgeben.“ Remus nahm das gefaltete Pergament entgegen. Dann blickte er auf den Absender und erstarrte; der Brief kam von Lord Voldemort!!! Kapitel 2: Erstmal Mittagessen ------------------------------ Man soll sich jeden Tag ein Ziel setzen. Es muss kein großes Ziel sein. Etwas Kleines reicht auch. Ein Ziel, dass man erfüllen kann, damit man jeden Tag zu recht stolz auf sich sein darf. In Hogwarts hatte man sich darauf geeinigt, dass eines dieser Ziele ein anständiges Mittagessen ist. Ja, sogar einen Koch hatte man eingestellt! Warum es ausgerechnet Peter wahr, der die Aufgabe des Kochs wahrnahm, wusste allerdings niemand. Vielleicht, weil er der Einzige war, der etwas halbwegs Essbares machen konnte. Oder aber, weil Peter einfach sonst nicht konnte. Als Ron und Harry in der großen Halle ankamen, wurden sie erst einmal Zeuge eines kleinen Streites zwischen Peter Pettigrew und Sirius Black, seines Zeichens Sportlehrer. Sie hatten sich mal wieder wegen des Essens in den Haaren. Wie jeden Mittag. Und Abend. Und Morgen. Eigentlich hatten sie das immer. Cedric saß schon am Tisch und schlief mit dem Kopf im Mittags-Schoko-Pudding. Auch Herman saß dort, den Kopf allerdings in ein Physikbuch gesteckt. Zu ihm setzten sich Ron und Harry. Die Unterhaltung zwischen Sirius und Peter wurde inzwischen lauter: „Du kannst doch zum Frühstück keinen Schokopudding machen! Denkst du etwa, die putzen sich nach dem Essen die Zähne? Das Karies wird ihre ganze Zukunft versauen! Und DU bist schuld!!“, brüllte Sirius. Peter ließ sich nicht lange bitten, zurückzuschreien: „Noch hat sich niemand über Karies beschwert!“ „Wenn die Kinder das merken, ist es zu spät! Wir sind die Erzieher! Also zeig gefälligst, dass du dich um die Kinder sorgst und mach denn Pudding weg!“ „Du bist ja nur neidisch, weil du keinen mehr verträgst, Möter!“ „WAAAAS? Das ist doch gar nicht wahr, du degeneriertes Wurmende!“ „ WIE BITTE??? Geh doch raus, und schnüffel im Müll nach Essen, du Hundefresse!“ „ Und beleg du erst mal einen Kochkurs, du kleine Ratte!“ „Mecker bloß nicht an meinen Kochkünsten!“ „Doch!!“ Harry und Ron sahen sich besorgt an. „Wenn sie noch lauter werden, wecken sie Snape...“ Ron nickte. Herman schnaubte, schlug das Buch zu und handelte. Es war noch nie seine Art gewesen, tatenlos herumzusitzen. Ohne große Reden zu schwingen, stand er auf und sah sich um. Hier musste doch irgendwo Hilfe zu finden sein! Hermans Blick fiel auf den einzig weiteren anwesenden Lehrer. Ein Mann, der Biologie unterrichtete - und seinen Kopf gerade in einer Recherchezeitschrift versteckt hatte. Nachdem irgendwer sein 21jähriges Ich wiederbelebt hatte war James hinter allem her, was nur irgendwie nach Biologierecherche aussah. Insbesondere, wenn es um weibliche Anatomie ging. Oder kurz: Er las den Playboy. Und Herman befand nicht, dass man ihn dabei stören musste. Die Unterhaltung von Peter und Sirius hatte langsam ihren Höhepunkt erreicht: „DU KLEINER VERDAMMTER KOCHSKLAVE!“ „F*** DICH INS KNIE, MISTKÖTER!“ „UND DU DEINE MUTTER, DRECKSRATTE!“ Gerade kam Remus zur Tür herein, schwenkte einen Brief. Mitten in der Bewegung hielt er inne, sah irritiert zu Herman, der auf ihn zusprang: „Ahh, Professor, helfen sie uns! Sonst kommt Snape und tut uns was an!" Herrje. Ein Notfall. Remus nickte ernst. Der Brief konnte warten. Es wollte schließlich keiner heute an eine Wand genagelt oder in Snapes Piranha Aquarium geschmissen werden. Also ging er schnurstracks zu den Streithähnen und brüllte: „WURMSCHWANZ, mach mir sofort Speck und Eier, oder ich beiß dich! Und TATZE, ich glaube, Snape hat sich draußen in den Rosenbüschen verheddert. Sieh mal nach ihm!“ Sofort stürzte Wurmschwanz ängstlich quiekend in die Küche und Sirius wetzte mit heraushängender Zunge in den Garten. Warum auch immer, Sirius war sei Neustem immer der Erste, wenn es darum ging, Snape in peinlichen Situationen anzustarren. „Jaja, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Aber musstest du Tatze unbedingt anlügen?“,meldete sich James zu Wort, der von seiner Zeitschrift aufsah. „Musst du deine Zeitschriften unbedingt vor den Kindern lesen?“ ,konterte Remus. „Willst du mitgucken?“ „Klar, zeig her!“ Remus setzte sich zu James und dann hörte man von beiden nichts mehr, außer gelegentlich ein unterdrücktes Kichern.   Die Türen der großen Halle öffneten sich erneut und Severus taumelte müde und abgespannt herein. Er nahm sich eine bereitstehende Schüssel Schokopudding, setzte sich und schlug den Tagespropheten auf, blendete alles um sich herum aus. Dann fing er an genüsslich zu löffeln. Naja, er blendete fast alles aus. Aus einem Augenwinkel sah er James und Remus „Biologie Magazin“. „Wir sind ein anständiges Internat“ ,sagte er unüberhörbar laut, als er mit einem Wink seines Zauberstabes die Zeitschrift in Brand setzte. „HEEEEEY!!!“ ,protestierte James, während Remus einen Lösch- und Wiederherstellungszauber ausführte. Dann versanken die beiden wieder in ihre Lektüre.   Herman sah sich um. „Es ist ruhig.“ „Zu ruhig“ ,meinte Harry. „Einfach verdammt ruhig“ ,stimmte Ron zu. Cedric ratzte noch immer, Remus und James lasen und Severus aß. Dann fiel bei Herman der Groschen: „Klar, dass es so ruhig ist, Sirius ist nicht da!“   Oh, wenn man vom Teufel spricht. Die Tür wurde aufgetreten und wie ein Tornado stürmte Sirius herein. Er blickte sich kurz um, und fiel dann um Severus Hals. „Da bist du ja! Was für ein Glück! Du bist gesund!“ Severus zuckte nicht ein bisschen zusammen. Er ignorierte Sirius komplett. „Schafft mir mal jemand diesen Streuner vom Hals?“ Okay, er ignorierte Sirius nicht komplett, aber er las weiter im Tagespropheten, als würde ihm nicht gerade die Luftröhre abgedrückt werden. „Ich hab dich soooo lieb!!!“ ,rief Sirius feierlich und drückte gerade noch fester zu.   Remus und James sahen auf. Wenn es so weiterging hatten sie bald einen Deutschlehrer weniger. Andererseits war es Snape, der da erdrosselt wurde, deshalb sagten sie nichts und sahen mit mäßigem Interesse dem Schauspiel zu. „Professor Black, sie erdrosseln Professor Snape ja!“ Aufgeschreckt durch diese deutlichen Worte ließ Sirius Severus los, der erst mal hustend nach Luft schnappte. Aber er hielt noch immer den Tagespropheten umklammert. Und er tat noch immer so, als hätte er kein Notiz von Sirius genommen.   „Ach, Herman, musste das sein? Vielleicht hätte Sirius ihn umgebracht….“ ,flüsterte Harry laut. Sirius schüttelte energisch den Kopf. „Ich hätte ihn nieeeee im Leben umgebracht. Er ist doch so einzigartig...“ Weiter kam er nicht mehr, denn Severus hatte es aufgegeben ihn nicht zu beachten. „Crucio!“ ,rief Severus mit einem lässigem Schwenk seines Zauberstabes. „Und LASST MICH IN FRIEDEN!!!“ Harry wandte sich voll und ganz seinem Schokopudding zu. Er hörte seinen Paten schmerzvoll aufjaulen. Doch Harry war das inzwischen gewöhnt. Und er hatte sich damit abgefunden, dass Sirius Snape hobbymässig bis aufs Blut reizte. Kapitel 3: Moment, was ist eigentlich mit dem Brief? ---------------------------------------------------- Der große Showdown war beendet, die Schlacht geschlagen! Schwer atmend stand Severus Snape, der ehemalige Todesser über Sirius Black, seinem erbittertstem Feind. Severus erhob noch einmal zu einem finalen Schlag den Zauberstab und… Und rannte wie von einer Tarantel gestochen aus der großen Halle. Nach einem Augenblick hörte man seine Zimmertür zuknallen. „Und was war das jetzt eben?“ Harry sprach aus, was alle Anwesenden dachten, ausgenommen Cedric, der schlief und von Cho Chang und Pamela Anderson träumte. „Meinst du, ihm ist was ernstes passiert?“ , fragte James mit Blick auf den reglosen Sirius. „Wahrscheinlich nicht... Er ist ein zäher Hund“ ,bemerkte Remus. Dann grinsten sich beide an und amüsierten sich über den dummen Wortwitz. Das Gespräch und die kurze Sorge um Sirius war damit beendet.     Langsam erhob sich Herman auf und ging unter den Blicken der Anwesenden auf Sirius zu. Dort kniete er sich nieder und fühlte den Puls. „Sein Herz schlägt ganz schwach...“ ,meinte er besorgt. „Und wenn Sirius jetzt wirklich was Ernstes abgekriegt hat? Vielleicht muss er STERBEN!“ ,flüsterte Ron mit dramatischer Betonung.  Diese Dramatik verlor allerdings ihre Wirkung, da Ron zu diesem Zeitpunkt mehr als 20 Gramm Pudding im Mund hatte und man ihn nur ganz, ganz schlecht erstand.  Harry löffelte noch etwas Pudding und sah zu Herman rüber. Der versuchte gerade mit Hilfe seines Besteckes Sirius Zunge soweit wie möglich aus dessen halbgeöffnetem Mund zu ziehen. „Ich sagte: Vielleicht krepiert er!“ Ron forderte damit wieder Harrys Aufmerksamkeit. „Er ist dein PATE!“ Mit zusammengekniffenen Augen funkelte Ron Harry an. Ganz klar, er erwartete, dass Harry reagierte. „Ähm...“ ,überlegte Harry, „dann hat Snape ein ruhiges Wochenende...?“ Rons Gesichtsausdruck sprach Bände. Er hatte wohl eine andere Antwort erwartet.   „Hier sind deine Eier mit Speck, Remus!“, rief Peter quer durch die Halle. In den Händen hielt er ein Tablett mit einem einzigen riesigen Teller darauf. „Was ist denn mit Sirius passiert?“ fragte Peter ganz unschuldig in die Runde, während er kurz auf Sirius rumtrampelte. „Hat sich mit Severus angelegt, was sonst?“ ,meinte James beiläufig. Remus nahm den Teller entgegen und hoffte, Peter würde auch gleich wieder gehen. „Was liest du da, James?“ ,fragte Peter, der überhaupt nicht daran dachte, in die Küche zurückzugehen, sondern sich ebenfalls an den Tisch setzte. Dann versuchte er, einen Blick in das Bio-Magazin zu werfen. Da reagierte James indem er seinen Zauberstab zückte und sich ganz feste auf das Wort ‚Levicorpus’ konzentrierte.   Prompt setzte die Wirkung ein: Peter wurde von einer unsichtbaren Macht in die Höhe gerissen und hing nun kopfüber über dem Lehrertisch. Peter schrie auf. „Lass mich runter, James!“ ,schrie er ängstlich. „Wie heißt das Zauberwort?“ „Bitte, James!“ , jammerte Peter. „Und das andere Zauberwort?“ ,fragte James grinsend. Er wusste natürlich, das Peter keine Ahnung hatte, von welchem Zauberwort er sprach, aber das war James egal. Er selbst hatte schließlich auch keine Ahnung und nur nach einem Vorwand gesucht, Peter zu ärgern.   Remus seufzte. Er wusste worauf es am Ende hinauslaufen würde. Peter könnte nicht mehr kochen, weil James ihn so schikaniert hätte, dass Peter sich in seinem Zimmer eingeschlossen und den Schlüssel verschluckt hätte. Es wäre auch nicht das erste Mal das so was passiert wäre.  Er erinnerte sich lebhaft, als James, Harry und Ron nach einem von Peters ‚Ich verkrieche mich’ – Anfällen kochen mussten. Sie hatten alle zusammen in der Küche gestanden und Ravioli aus der Dose gekocht. Selbst dieses Gericht erwies sich als offensichtlich zu kompliziert: Am Ende hatte Ron die Nudeln anbrennen lassen, Harry 100g Chiligewürz in die Soße getan und James alles noch versalzen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatten sie Severus probieren lassen... Nachdem Severus dann die drei Köche in die Mülltonne gesteckt hatte, war er in Peters Zimmer gestürzt und den völlig perplexen Peter dermaßen angebrüllt, dass sich dieser sofort wieder in die Küche zum Kochen begab.   Und nun war Peter wieder den Tränen nah und kurz davor, wieder einen seiner Anfälle zu bekommen. Remus sah sich gezwungen einzugreifen. (Aber nicht nur, weil er in Zukunft noch etwas Genießbares essen wollte, sondern auch, weil Peters Schuppen auf den Tisch regneten und die Situation dadurch ziemlich eklig wurde)  „Liberacorpus“ ,murmelte Remus und mit einem Knall fiel Peter auf den Tisch. Der Tisch, solche plötzliche Last nicht gewohnt, brach mit lautem Knacken entzwei. „Ach, Moony, lass mir doch bitte nächstens meinen Spaß, ja?“ ,fragte James. Dann reparierte er den Tisch mit einem Schwenk seines Zauberstabes.  Etwa drei Sekunden später krachte der Tisch erneut ein; Peter saß nämlich immer noch darauf. „Schon mal daran gedacht abzunehmen, Wurmschwanz?“ „I...Ich... Beleidige mich nicht, James, sonst... sonst...“ „Was, sonst, Wurmschwanz?“ Hinter diese Worte hängte James ein kaltes Lachen. „Sonst... TU ICH MIR WAS AN!!!“ Mit diesen Worten rannte Peter in Richtung Ausgang.   Remus verstand sofort: Würde Wurmschwanz sich was antun, dann müsste James kochen. Es gäbe also nie wieder etwas Essbares zu Essen! Dann fiel Remus Blick auf den Brief, den er noch immer dabei hatte. Oh. Ja, der war auch wichtig. Also entweder ein Brief oder anständiges Essen, das war hier die Frage. Kapitel 4: Essen natürlich! --------------------------- „Haltet ihn!!!“, rief Remus, der spontan einen wölfischen Hunger verspürte. Auch sein Jagdtrieb erwachte und er sprang Peter hinterher. Doch war er nicht der Einzige: James, Harry, Herman, Ron und sogar Cedric hatten sein Kommando gehört, sprangen auf und spurteten los, um den Flüchtigen zu fangen. Dass sie alle Zauberer waren, war im Moment vergessen. James erreichte den armen Peter zuerst und warf sich in Footballmanier auf ihn drauf. Danach tat es Harry seinem Vater gleich und schmiss sich auf die beiden. Auch die Anderen warfen sich auf das Knäuel und vielleicht hätten sie die Ratte überwältigen können, wäre Peter nicht spontan eingefallen, dass er ja zaubern kann. Er tat das, was das Chaos vervollständigte: Er hüllte sie alle in dunklen, dichten Rauch. Niemand konnte etwas sehen. Wohl aber reden. Und das taten sie.   „Wer räuchert hier!?“ „Lasst mich los!“ „Aua! Er hat mich gebissen! Schneid ihm den Weg ab, Herman!“ „Geht nicht, Cedric ist eingeschlafen und hängt auf mir.“ „Haltet ihn auf!“ „Er entkommt uns!“ „Ahhh! Ich bin eben voll auf Sirius getreten!“ „Na und? Der schläft eh!“ „Der faule Sack könnte uns ja auch mal helfen!“ „Harry, wie redest du über deinen Paten?“ „Nein, Peter, nicht noch mal beißen!“ „Autsch! Du stehst auf meinem Fuß! „Peter, NEIN, sonst beiß ich zurück!“ „Hilfe, Professor Snape!“ „Mamaaaaa! Ich will hier raus!“ „Das hätt'ste dir überlegen sollen, bevor du den Ligusterweg geflutet hast!“ „Vorsicht, er entkommt!“ „Take me home, Country roads...“ „Ach, Cedric, wieder wach?“ „AUA! Wer war das?“ „Ich hab hier noch ein Bein zuviel!“ „Das ist vielleicht meins!“ „Oh, 'tschuldige!“ „Er rennt weg!“ „Alles deine Schuld, Cedric!“ „Der pennt doch wieder!“ „Tu ich nicht! Lass mich in Ruhe, Karottenkopf“ „Willst du was, Murmeltier?“ „Misch dich nicht ein, Narbengesicht!“ „Also, Herman!“ „SCHLAFIDIOT!“ „WIESEL!“ „STREBER!“ „Hört auf zu schwafeln, ihr Volltrottel!“ „Fresse, Ero-Hirsch!“ Und so ging das noch eine Weile weiter. Und niemand kann mit Sicherheit sagen, wer was gesagt hat. Es bleibt wohl der Fantasie überlassen.  Peter allerdings war inzwischen entkommen und hastete ohne sich umzusehen auf den Ausgang zu.   Doch noch bevor er die Tür erreichte, schwang diese auf. Und da stand ER. Schwarze Sonnenbrille, die blonden Haare cool zurückgegelt und ein wahnsinnig chices Totenkopf-Schlangen-Tattoo. Ledermantel, Waffe im halfter und verdammt rockige Musik in der Luft. Ein Auftritt, der eines Stars würdig war. Eines Malfoys.   „Bis hier hin, und nicht weiter!“, rief Draco Peter zu, der verblüfft von so viel Klischee stehen geblieben war. „Du kannst mich nicht aufhalten!“, schrie Peter in Panik. „Woll’n wir wetten?“ Draco zog die Waffe aus seinem Halfter und richtete sie lässig auf den älteren Mann. Der Rauch hatte sich inzwischen verzogen und alle starrten wie gebannte Kaninchen auf den kleinen, schmächtigen Wurmschwanz und den absoluten Super-Zauber-Cowboy Draco, der den Blick von oben herab perfektioniert hatte. Peter blickte auf die Pistole und kicherte schrill. War es Panik? Nein. Er langte hinter seinen Rücken unter den Umhang und zog eine Schrotflinte hervor, die er auf Draco anlegte. Er musste keine Angst haben. Er hatte den Längeren! Äh… die längere Waffe. Aug' in Aug standen sich die Kontrahentengegenüber; jeder der Beiden wartete nur auf eine kleine Bewegung, irgendeinen Anlass um sinnlos drauflos zu ballern.   „Sagt mal, seid ihr auf Drogen, oder was!?!“, ertönte eine Stimme hinter Draco. Mit wehendem Mantel und fettigen Haaren stürzte Severus auf die beiden zu und kickte nebenbei den CD-Player, der immernoch Dracos Eintrittsmusik spielte, in die Ecke. Die Musik verstummte und mit einem 'Sprrrtsts' verwandelten sich beide Feuerwaffen in Fische, die harmlos auf den Boden fielen um rumzappelten. „Accio Fische!“ ,rief Severus, „Und jeder, der noch EINMAL einen Fisch aus MEINEM Aquarium in eine Handfeuerwaffe oder waffentaugliches Uran verwandelt, IST TOT!!!“ Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand wieder mit seinen Fischen im Arm.   Herman drehte sich zu Harry und James um. „Wisst ihr, was er mit ‚waffentaugliches Uran’ meinte?“ „Nein, keine Ahnung“ ,antwortete James. „Gar keine“ ,fügte Harry hinzu. „Absolut nicht“ setzte James noch einen drauf. Herman verdrehte die Augen.   Peter fiel ein, dass er doch eigentlich weglaufen, sich in seinem Zimmer verkriechen und deprimiert sein wollte. Nach einem Blick auf Draco, der mit einem Zauberstab auf Peter zielte, entschied sich dieser allerdings und setzte sich stattdessen schmollend an einen Tisch.   Endlich war in der großen Halle Ruhe eingekehrt; Cedric lag neben Sirius am Boden, Remus und James lasen weiter, Herman war wieder in sein Zimmer verschwunden und Harry und Ron? Die versuchten, Draco mit Glitzerstaub zu bedecken und ihm zu erklären, er sei ein Vampir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)