Kindersegen von KarliHempel (Schuldig x Ran) ================================================================================ Kapitel 30: 28 -------------- -Rans POV- Wir fuhren lange und langsam fragte ich mich, ob Schuldig überhaupt eine Ahnung hatte wo er hinfuhr. „Zerbrich dir deinen hübschen Kopf nicht darüber.“, meinte er leise und blickte kurz zu mir. Ich schnappte nach Luft und knurrte ihn wütend an. Ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Wie konnte er mir ein Kompliment in Gegenwart meines Teams machen? Er deutete mit einem Daumen nach hinten. „Sie schlafen“, erklärte er knapp und ich drehte mich etwas um. Omi und Akina schliefen beide tief und fest. Sie nutzten sich gegenseitig als Kopfstütze. Gut so. Wenn Omi ausgeruht war, würde ich beruhigter sein. „Weißt du überhaupt, was du hier tust?“, fragte ich nun frei heraus. Sein Grinsen wurde schmallippig und ich beobachtete ihn genau. Er blickte in den Rückspiegel, als wolle er sich versichern, dass seine Tochter wirklich schlief. Sollte sie etwas nicht erfahren? „Ich verfolge Brads Gedanken zurück. Ich folge den Erinnerungen an den Weg“ Ich blickte ihn weiter prüfend an. Das er mich mit seinem doch recht ausgeklügeltem Plan beeindruckte, versteckte ich tief in mir. Das musste er nicht erfahren. „Du solltest auch etwas schlafen. Der Weg ist lang“, kam es gutmütig von dem Deutschen und blickte auf die vorbeiziehenden Bäume. „Ich lasse dich sicher nicht unbeobachtete. Außerdem sind wir auf einer Insel. Wie lange kann man da unterwegs sein?“ Den letzten Satz schob ich nur nach, weil ich hoffte, Schuldig würde mir verraten, wo wir hinfuhren. „Gut“, meinte er nur und fuhr an eine Tankstelle. „Ich tanke und dann fährst du weiter. Dann kannst du mich bewachen, während ich schlafe. Ich weiß, dass du darauf stehst“ Seine Stimme wurde immer leiser, verführerischer und noch ehe ich mich versah lag seine Hand in meinem Nacken und zog mich in einen ungewöhnlich sanften Kuss. Er sah mir in die Augen, als er sich löse. Ich versuchte meinen Blick so emotionslos zu halten. //Ist alles gut mit uns?//, fragte er und ich rieb meine Zähne auf einander. War alles gut. Sicher nicht. Doch war ich geneigt zu verzeihen. Er hatte emotional reagiert. Ich wusste, dass er seine Worte mir gegenüber nicht ernst gemeint hatte. Außerdem hielt ich einen Streit vor einer Mission für suboptimal. So nickte ich knapp. Alles weitere würde man sehen, wenn wir wieder zu hause waren. Kurz zuckten Schuldigs Mundwinkel zu dem echten Lächeln, dass ich an ihm mochte. Er stieg aus und tankte den Wagen voll. Ich beobachtete ihn genau. Ich hatte noch immer das Bedürfnis ihn zu bewachen. Er ging in die Tankstelle und ich sah, wie freundlich er die junge Dame anlächelte. Er lehnte sich etwas zu ihr und sie kicherte verlegen. Ich schnaubte. Dieser Mistkerl. -Schuldigs POV- Ich umgarnte das junge Ding an der Kasse. Auf dem Weg zum Auto zurück packte ich noch ein paar Flaschen Wasser und ein paar Snacks ein. Ran hatte sich schon auf den Fahrersitz gesetzt und sein Katana lag hinter seinem Sitz zu Omis Füßen. Ich stieg ein und lehnte meinen Kopf an die B Säule. Ich spürte seine wütenden und eifersüchtigen Gedanken und musste lächeln. Ich sagte ihm welchen Weg er fahren musste und schloss dann meine Augen. Ein wenig machte ich das Fenster herunter und ließ mich vom Fahrtwind in den Schlaf begleiten. Ich blieb traumlos und wurde von dem Sonnenschein und Ran geweckt. „Los wach auf. Ich muss wissen, welchen Weg ich nehmen soll“, meinte er und ich setze mich aufrecht hin um mir den Nacken zu reiben und den Kopf kreisen zu lassen. Mein Blick fiel auf die Rückbank. „Sie vertreten sich die Beine“, war die Antwort auf meine unausgesprochene Frage. „Wir tauschen“, bestimmte ich und stieg aus. Sofort streckte ich mich und beobachtete, wie Omi aus dem Gebüsch kam. Gute Idee. Ich ging zu den Beiden und an ihnen vorbei. Hinter einem Baum erleichterte ich mich und schritt zurück zum Wagen. Omi und ich wuschen uns die Hände mit einem Schluck Wasser. Mir die Hände abschüttelnd sah ich auf das nächste Straßenschild. Es fiel mir schwer mich zu erinnern. Auch wenn Brad ein ausgezeichnetes Gedächtnis hatte und sich den Weg genaustens eingeprägt hatte, war dies bei mir nicht der Fall. Mit einer Schusswunde war es aber auch schwer sich eine Wegbeschreibung zu merken. Doch ich würde so kurz vor dem Ziel nicht aufgegeben. Das war nicht meine Art. „Wo lang?“, fragte Ran etwas ungehalten. Ich grinste ihn überlegen an. „Lass dich überraschen“, gab ich melodisch von mir und erntete einen seiner Todesblicke. Ich lachte leise und winkte ihn auf meine Seite rüber. „Komm und schlaf, Kitty“, lockte ich. Ran knurrte und sah mich verbissen an. Ich schnaufte gespielt. „Du bist nutzlos, wenn du vor Müdigkeit nicht stehen kannst“, mahnte ich. Sein Augenlid zuckte kurz und seine Augen begannen dunkel zu funkeln. Ruhe breitete sich in mir aus. Seine Wut beruhigte mich. Ich stieg über die Beifahrerseite ein, ließ mich auf den Fahrersitz sinken und ließ die Scheibe herunter. „Ich kann dich auch hier lassen“, bot ich an. Er knurrte und stieg ein. Auch Omi und Akina stiegen ein. Ich bog auf die Straße ein und blickte in den Rückspiegel. Balinese und Siberian waren nicht weit hinter uns. Als wir losgefahren waren, hatte ich ihnen Bescheid gegeben. Doch auf sie warten wollte ich nicht. Sie würden den kleinen Rastplatz erst in drei Stunden erreichen, wenn sie keine Pause machten. So lange konnte und wollte ich nicht warten. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Ran seine Augen schloss und in einen tiefen Schlaf fiel. Omi kümmerte sich um Akina und lenkte sie von der Stimmung im Wagen ab. Noch zwei Stunden folgte ich der Straße, ehe wir an einem Industriegebiet ankamen. Ich fuhr langsam und versuchte einen Gedanken von Nagi oder Jay aufzufangen. Ich schnappte ein vertrautes Klingeln auf und sah in den Rückspiegel. Keiner hatte mein Zucken gesehen. Ich sah wieder auf die Straße und fand ein Schild mit der Ausweisung eines Hotels. Ich fasste einen Plan und lächelte in mich hinein. Ich fuhr das Auto zu besagtem Hotel und checkte für uns ein. Dann schickte ich Omi und Akina in den Hotelshop. Badesachen kaufen. Ran würde ich in der Zwischenzeit in das Zimmer tragen. -Rans POV- Mir kam der Gedanke, dass das Auto wohl über eine schlechte Straße fuhr. Kein Grund wach zu werden. Dennoch öffnete ich irgendwann meine Augen und blickte an eine weiße Decke. Sofort setze ich mich auf und griff nach meinem Katana. Nichts. Alarmiert sprang ich auf. Mein Mantel hing über einem Stuhl in diesem Hotelzimmer. Wie war ich hier hergekommen? Auf den Bett neben meinem lag ein Stapel Kleidung und ein Zettel. Mir liefen kalte Schauer über den Rücken, als ich die Handschrift erkannte. Schuldig. „Zieh dich um und komm an den Strand“, las ich mir vor und rieb meine Zähne aufeinander. Wollte dieser Mistkerl einfach Urlaub machen und es als Mission tarnen? Mürrisch folgte ich der Aufforderung und zog mir eine Stoffhose und ein Shirt an. Die Badehose ignorierte ich. Wütend fand ich mich an der Information wieder und fragte nach dem „Strand“. Es war mitten im Winter. Was wollte Schuldig mit sommerlicher Kleidung an einem Strand? Mir wurde der Weg gewiesen und ich trat durch die schleusenartige Tür in der ich die Schuhe ausziehen sollte. Mir schlugen tropische Temperaturen entgegen und ich japste. Heiß und feucht war die Luft und ich hörte einen Wasserfall. Palmen umsäumten einen riesigen Pool und der Sand unter meinen Füßen erinnerte wirklich an einen echten Strand in den Tropen. Ich lief zum Wasser. Wellen schlugen mir an die Füße. Ich erkannte Omi und Akina, die recht ausgelassen im Wasser planschten. „Na endlich lässt sich er Alphawolf blicken. Ich dachte schon du schläfst ewig.“, erklang es amüsiert und ich senkte meinen finstersten Blick auf den Schuldigen. Doch stockte ich und wusste, dass mein Blick versagte. Schuldig stand vor mir. So gut wie nackt. Einzige der Verband an seinem Arm und die grüne Badeshorts mit Hawaiimuster verdeckte etwas Haut. Er ließ sich in einen der Liegestühle nieder, schlug entspannt die Beine übereinander und setzte seine Sonnenbrille auf. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und blickte auf die Menschen im Wasser. /Erklär mir das!/, forderte ich, erhielt jedoch keine Antwort. Ich hörte, wie Schuldig sich bewegte und spürte kurz darauf einen Arm um meine Hüfte. Er zog mich schnell auf die Liege neben seine und grinste mich an. Betont langsam zog er sich die Brille auf die Nasenspitze herunter und sah mich über den Rand der Brille an. Sein Blick war der eines Raubtieres und meine Nackenhaare stellten sich auf. „Alles zu seiner Zeit, Kitty.“, begann er und kam mir näher. „Erst einmal sollten wir so tun, als wären wir normale Touristen und nicht auffallen.“, erklärte er und ich versteckte meine aufkeimende Lust hinter einem wütendem Geräusch. „In wie fern denkst du, dass wir so nicht auffallen?“, murrte ich und sah ihn kämpferisch an. Ein Schwall Wasser traf uns und ich hielt die Luft an. Noch immer blickten Schuldig und ich uns an. Ich sah ihm an, dass auch er die Luft angehalten hatten. Gemeinsam entließen wir unseren Atem und sahen zu Akina, die mit einem Eimer und tiefroten Wangen vor uns stand. „Ihr braucht eine Abkühlung! Alle beide!“, schimpfte sie, ließ den Eimer fallen und ging zu Omi, er uns verwirrt ansah. „Sie kann es immer noch nicht kontrollieren. Wenn das einer mitbekommt.“, flüsterte der Deutsche neben mir, doch seine Stimme hatte einen gefährlich spielerischen Ton. „Du benutzt sie als Köder.“ Es war nur ein Hauchen meinerseits, doch erweckte es das überlegene Grinsen Masterminds. „Besser kann man nicht erkennen, wer es auf uns abgesehen hat.“, erklärte er mir und ich sah ihn aus dem Augenwinkel an. „Sie werden wissen, dass sie zu uns gehört.“ Er nickte knapp und sah mich durchdringend an. Er musste kein Ton sagen. Ich konnte mir denken, was er vor hatte. „Ich kann mir denken, dass sie nur die Kleine haben wollen.“, bestätigte er mir einen Gedanken. „Und du kannst dich entspannt zurücklehnen und alles beobachten.“ Das grinsen wurde breiter. Schuldig schob sich die Brille vor die Augen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Sie wird mich zum Rest von Schwarz führen, ohne, dass ich mich unnötig bemühen muss. Ist doch ganz praktisch. Sie darf nur nicht wissen, dass sie der Köder ist. Also halt deine Emotionen etwas zurück.“, mahnte er spöttisch und lachte leise. Ich knurrte und sah auf Akina und Omi. „Bist du deswegen so gesprächig?“, wollte ich wissen, der Telepath schwieg sich dazu aus. „Hier seid ihr!“, riss mich eine Stimme aus meinen beginnenden Überlegungen und ich sah über Schuldig hinweg. Ken und Yoji kamen auf uns zu. Auch sie hatten Badesachen an. Ken trug eine blaue Badeshorts und ein Fußballshirt. Yojis Aufzug trieb mir die Scharmesröte in die Wangen. Er trug ein enges schwarzes Etwas, dass nur das Nötigste verdeckte. Ich wand meinen Blick ab und war heilfroh, dass es nur Yoji und nicht Schuldig war, der in dieser Provokation umherlief. Bestimmt sah auf den Sand vor der Liege um meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Ein Schatten trat auf mich zu und als ich aufsah erwischte mich ein neuer Schwall Wasser. Pitschnass strich ich mir das Wasser aus dem Gesicht und knurrte ungehalten. „Grade von dir hätte ich was anderes erwartet!“, tadelte sie mich und Schuldig lachte haltlos. Ich warf ihm einen harten Blick zu und er japste, setzte sich auf und hustete. Er rang nach Luft. Omi klopfte ihm auf den Rücken und er deutete mit einer gehobenen Hand seine Besserung an. „Hab mich verschluckt!“, ächzte er und atmete geräuschvoll durch. Ich erhob mich und beschloss mich umzusehen. Als ich mich unbeobachtete fühlte, zog ich mein Shirt über den Kopf und frang es aus. Ich sah mich dabei um. Dieses Bad, wenn man es so nennen wollte, war von einer riesigen Plane überspannt. Eine architektonische Meisterleistung. Die Kuppel stützte sich einzig auf ihren Rand. Von meiner Position aus konnte ich den Wasserfall sehen, den ich bereits gehört hatte. Eine Junglelandschaft mit Felsen, Lianen und hohen Bäumen schlich sich in einen Strand aus, der mit seinen, auf Pfählen stehenden, Bungalows und einzelnen Palmen an Postkarten aus der Karibik erinnerte. „So etwas gibt es auch in Deutschland. Dort wurde ein solches Paradies in einen Zepelinhanga gebaut. Das hier wurde ihm nachempfunden. Ist nur größer.“, erklang eine Stimme hinter mir und ich zog das nasse Shirt über, ehe ich mich umdrehte. Mit meinem besten Pokerface sah ich den Mann an. Er trug eine Uniform und mit dem Rechen in der Hand sah er nach einem Angestellten des Hotels aus. Ich nickte nur. „Hinter dem Wasserfall ist auch eine Höhle mit einem Wirlpool“ „Ich werde es mir merken“, beendete ich das Gerede des Mannes und drängte mich an ihm vorbei. „Da bist du!“, rief Schuldig und warf seine Arme in die Luft. Ich schnaubte verächtlich und deutete ihm mit meiner ganze Körperhaltung meine Ablehnung. Diese Touren waren doch peinlich. War er es nicht, der meinte, wie sollten nicht auffallen? „Hat der Mann dich belästigt?“, dröhnte seine dunkle Stimme zu mir. Die unausgesprochene Drohung in seiner Stimme ließ mich unwillkürlich erschaudern. Er machte in diesem Moment deutlich, dass er allein Besitzansprüche an mir erheben durfte und kein anderer. Als es mir bewusst wurde, wurde mir von diesem kitschigen Gedanken sogar ein wenig übel. „Er hat mir nur von dem Wirlpool erzählt.“, murmelte ich und deutete hinter mich. Der Deutsche begann zu grinsen. „Dann nichts wie hin!“, forderte er und zerrte mich an der Hand hinter sich her hinter den Wasserfall. Ich konnte nur einen kurzen Blick auf die Gruppe Jugendlicher im Pool werfen, ehe ich Schuldigs Hände in meinem Nacken und seine Lippen an meinen spürte. Stürmisch küsste er mich und zog mich näher zum Pool. Die angewiderten Laute der Jungs konnte ich nur am Rande wahrnehmen. Schuldig war zu präsent und ich versuchte nicht zu stolpern. Er zog mich eine Treppe hinunter und warmes Wasser umspülte meine Beine. Nun war ich endgültig nass. Mit aller Kraft löste ich mich. „Was soll das?“, fauchte ich. Schuldig änderte schlagartig seine Richtung und drängte sich an mich. Er küsste mein Ohr. „Wir müssen ihnen doch die Gelegenheit geben die Kleine mit zu nehmen.“, raunte er mir zu. Ich verstand. Doch was ich verstand, gefiel mir nicht. „Du lässt sie entführen?“, fragte ich verständnislos. Dennoch versuchte ich leise zu sein. Er sah mich an. Sein Blick war zum Teil gierig, zum Teil misstrauisch. Seine Hände streichelten meinen Nacken. „Warum bekomme ich das Gefühl, dass du der Puppenspieler bist und mit uns spielst?“, entkam es mir und Schuldigs beginnendes Grinsen war mir eine unheilvolle Antwort. Seine Lippen senkten sich an meinen Hals und die Finger seiner einen Hand wanderten über meinen Körper. Dieser Mistkerl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)