Kindersegen von KarliHempel (Schuldig x Ran) ================================================================================ Kapitel 32: 30 -------------- -Rans POV- Ich hatte keine Ahnung, was mich dazu getrieben hatte, doch nun saß ich am Steuer des R8. Neben mir Schuldig und hinter mir ein schlafender Prodigy und ein knurrender Berserker. Zum Glück war Akina bei Yoji, Ken und Omi in besserer Gesellschaft. Schuldig senkte seinen Blick auf mich und schien meine Mimik zu studieren. „Was?“, presste ich knirschend hervor und auch Farfarello verstummte. Ich spürte seinen Blick regelrecht im Rücken. Der Ire war weiß Gott nicht dumm. Im Gegenteil. Sagte man nicht Genie und Wahnsinn würden nahe bei einander liegen? „Du bist die Dame, kein Bauer“, kam es ungewöhnlich leise von dem Deutschen und ich löste meinen Blick erstmals in dieser Fahrt von der Straße um ihn hart auf Schuldig zu senken. Kurz schnaubte ich verächtlich und sah wieder auf den Asphalt vor mir. Was für eine miese Entschuldigung. Ich rieb die Zähne aufeinander. Eine Dame. Ich war in seinem Spiel die Dame und er der große Held, oder was? Nach einem kurzen Moment der Beleidigung, kam mir mein Vergleich mit dem Schachspiel in den Sinn. Im Schach war ein Spiel ohne Dame kaum mehr zu gewissen, war sie doch die wichtigste Spielfigur. Ich versteckte meine verlegene Röte hinter einem dunklen Knurren. „Manipulativer Sadist.“, zischte ich und erntete ein amüsiertes Lachen. Die weitere Fahrt verlief ruhig. Selbst auf der Rückbank war Ruhe eingekehrt. Ich wagte keinen Blick in den Spiegel um dies zu überprüfen. Mit Sonnenaufgang hielten wir an einer Tankstelle und ich stieg aus um mir die Beine zu vertreten. Das ständige Sitzen ging wirklich auf den Rücken. -Schuldigs POV- Ich hievte mich aus dem Wagen und begann zu tanken. Farf sah mich durch die Scheibe an. Ich hatte keine Ahnung was ich ihm sagen sollte. Wie würde es sein, wenn er und Nagi begriffen, dass ich quasi übergelaufen war? Würden sie mir folgen? Für den Kurzen war Brad immer die Bezugsperson gewesen. Was würde wohl passieren, wenn sie Brad in der Eingangshalle finden würden? Ich rümpfte die Nase. Es war eine eklige Vorstellung. Eine knapp drei Tage alte Leiche in der Eingangshalle. Ich schüttelte mich. /Sie sind nicht mehr unser Feind?/, drang es mir entgegen und ich blickte auf Farf herab. //Das ist kompliziert.//, begann ich und sein goldenes Auge heftete sich auf Ran, der in die Tankstelle ging. /Der rote Kater ist deine Dame?/ Sein Scharfsinn ließ mich ertappt grinsen. /Die anderen Kater?/, fragte er mich und ich blickte auf den hinter meinem Wagen parkenden Seven. Auch Yoji musste tanken. Ken verschwand im Gebüsch und Omi legte Akina eine Jacke um. //Keine Feinde. Sie sind Freunde geworden.//, dachte ich und atmete durch. /Brad?/ Ich schüttelte den Kopf und erhielt ein Nicken. Ran kam wieder und warf mir eine Flasche Wasser zu, ehe er in den Wagen stieg. Ich verfrachtete den Zapfhahn in seiner Halterung und stieg ebenfalls ein. Der Rest des Heimwegs war still. Zuhause angekommen fuhren wir in die Tiefgarage. Schweigen erfüllte den Raum mit einer unangenehmen Anspannung. Farf verschwand in seinen Kellerraum. Ich trug Nagi die Treppe hinauf und wurde dabei von Yoji begleitet, der Akina trug. Brads Körper war verschwunden und in Yojis Gedanken wurde ich fündig. Sie hatten ihn anständig im Garten begraben. Wirklich nett von ihnen. „Du solltest dich entschuldigen“, murmelte er und ich nickte knapp. Ich legte Nagi in sein Bett und deckte ihn zu. Mit wenigen Zeilen auf einem Papier versprach ich ihm alles zu erklären, wenn er wach wurde und bat ihn gleichzeitig das Haus nicht dem Erdboden gleich zu machen. Ich verließ das Zimmer und trat in das Zimmer von Akina ein. Sie war wach und blickte mich wütend an. Ich ließ die Tür unbeachtet und steckte meine Hände in die Taschen. „Dir geht’s gut.“, stellte ich unter einem Lächeln fest. Sie kam auf mich zu und gab mir eine Ohrfeige. Nur kurz weitete ich überrascht meine Augen, ehe ich meinen Kopf hob und dunkel auf sie herab blickte. „Ich verstehe dich nicht!“, rief sie verzweifelt. „Das musst du auch nicht.“, gab ich kühl von mir und sah das Funkeln in ihren Augen. „Alles in dir sagt mir, dass du dir deinen Namen selbst gegeben hast. Wie sehr muss man sein Leben verpfuscht haben, dass man sich so nennt?“, herrschte sie mich an. Ich wurde wütend. Mit einer mentalen Ohrfeige brachte ich sie zum Schweigen. „Wag es nie wieder deine Fähigkeit gegen mich zu richten.“, drohte ich und sie trat einen Schritt zurück. „Du wirst mich nicht töten. Du hast mich deine Tochter genannt.“, flüsterte sie und ihre Hoffnung in der Stimme schnürte mir die Kehle zu. Ich senkte meinen Blick, schnaufte amüsiert und grinste dunkel. „Das war nur für Ran. Er ist der Familientyp, nicht ich. Ich bin einfach gestrickt. Ich allein gegen die Welt. Hauptsache ich habe meinen Spaß.“, verkündete ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Was ist mit Ran?“, fragte sie empört. „Er hat einfach Glück, dass er mir noch nicht langweilig geworden ist.“, gab ich lapidar zurück, ehe ich sie ernst ansah. „Du, Kleine, bist wie ich auch nur eine Laune der Natur. Beziehungen sind nichts für uns.“ Sie sah mich wütend an. „Vielleicht bist du wirklich so ein egoistischer Mistkerl, wie meine Mutter behauptete.“ Ich grinste. „Die Chancen stehen gut dafür.“, höhnte ich und sah wie sie sich straffte. Ich hatte es geschafft. Ich hatte sie zu einer Entscheidung bewegt. „Dann habe ich hier nichts mehr verloren.“, kam es kalt von ihr und ich nickt. Sie schnappte sich ihre Tasche und ihre wenigen Kleider und begann zu packen. Ich trat aus dem Zimmer heraus und richtete meinen Blick auf Ran, der neben der Tür an der Wand lehnte. Die Arme verschränkt, die Augen geschlossen. Er musste alles mit angehört haben. Prüfend sah er mich an, als ich die Tür ins Schloss drückte. „Ein Glück, dass du es nicht nötig hast zu lügen“, meinte er ruhig. Ich lächelte ihn ehrlich an und griff in seinen Nacken. Zärtlich senkte ich meine Lippen auf seine. Er war einfach perfekt für mich. Er würde mir wohl nie langweilig werden. „Nein. Mein Glück ist, dass nur du die Wahrheit kennst.“, raunte ich ihm zu und sah ihn an. „Willst du sie wirklich so gehen lassen?“ Ich nickte. „Sie muss da allein durch. Sie muss sich ihren Weg selbst suchen. Außerdem...Zu viel Kontakt mit einem Telepaten lässt die sozialen Kompetenzen verkümmern.“, erklärte ich und Rans Augen wurden schmaler. „Warum bin ich dann mit dir zusammen?“ Ich lachte leise und grinste ihn spielerisch an. „Weil es bei dir kaum soziale Kompetenzen gibt, die verkümmern können.“ Er knurrte mich an und blickte mich dann spielerisch an. „Du wärst ein echt guter Vater!“, gab er von sich und ich hörte den Spott. „Wäre ich nicht.“, bestätigte ich und senkte meine Lippen auf seinen Hals. „Stimmt. Wärst du nicht.“, gab er von sich, löste sich von mir und zog mich in unser Zimmer. Ich spürte, dass er eine Entschuldigung für die Sache im Hotel verlangte und schnaufte übertrieben. Das würde eine anstrengende Entschuldigung werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)