Nichts ist wie es scheint von Mimi_Icequeen ================================================================================ Kapitel 6: 6. Kapitel --------------------- 6. Kapitel Verschlafen blinzelte Harry in das Licht, was durch das Fenster genau auf ihn fiel. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und streckte sich. So gut hatte er noch nie geschlafen. Ein leises piepsiges Räuspern ließ ihn erschrocken zusammen fahren. „Verzeiht mir Master…Der Meister wünscht das ich euch beim anziehen helfe und ihr dann mit mir hinunter in den Speisesaal kommen sollt.“, sagte die Hauselfe piepsig und blickte den Jungen aus ihren großen Augen neugierig an. Schluckend setzte er sich auf und rutschte zum Rand des Bettes. Er fühlte sich schwach, doch sein Körper tat nicht mehr so weh, wie vorher. Die kleine Elfe lief herum und holte die Anziehsachen für ihn. Harry blickte auf die Sachen hinunter und schluckte. Sie sahen neu und teuer aus. Nie hatte er neue Kleidung gehabt. Vorsichtig strich er mit den Fingern über das Slytheringrüne T-Shirt. Dann blickte er wieder zu der Elfe hinüber, die ganz nervös vor ihm stand. „Wie heißt du?“ Er war überrascht wie kratzig seine Stimme klang und räusperte sich leicht. „Oh verzeiht mir Master.“ Sofort verbeugte sich die Elfe. „Tapsi hat es vergessen ihren Namen zu nennen. Tapsi bittet euch um Verzeihung.“ Nervös blickte die Elfe zu ihm. Schief lächelte er sie an. „Ist schon okay Tapsi. Jeder kann mal was vergessen.“ Vorsichtig stand Harry auf und zog sich aus und dann die neuen Sachen an. Es dauerte, da er immer wieder erschöpft war und eine Pause machen musste. Dann fehlten nur noch die Socken. Gerade als er sich bücken wollte um sich die Socken anzuziehen, sprang Tapsi und hielt die schwarzen Socken in ihrer kleinen Hand. „Tapsi macht das schon Master.“ Zögernd setzte sich Harry zurück auf das Bett und ließ sich die Socken und Schuhe von der Hauselfe anziehen. „Danke schön Tapsi.“, sagte er leise und lächelte sie freundlich an. Sofort strahlte die Elfe und stand stolz neben dem Bett während er wieder aufstand. „Tapsi bringt euch nun zum Speisesaal.“ Mit diesen Worten lief die Elfe zur Türe und öffnete diese. Langsam folgte Harry ihr aus dem Zimmer hinaus, die Treppe runter. Es war anstrengend für ihn. Außerdem wusste er ja nicht wie lange er schon in dem Bett gelegen hatte. Je näher sie einer großen Türe kamen, desto besser hörte er die vielen Stimmen. Wie viele Leute lebten denn in diesem Haus?, fragte er sich ängstlich. Tapsi kam bei der Türe an und wartete geduldig auf ihn. Sie war wirklich eine sehr liebe Elfe. Als er an der Türe ankam, schluckte er wieder und rieb seine feuchten Hände an der Hose sauber. Dann sah er zu Tapsi runter die ihn mit ihren großen Augen fragend anblickte. Schließlich holte er tief Luft und nickte einmal kurz. Sofort öffnete die Elfe die Türe und die Stimmen verstummten. Vorsichtig ging Harry hinter Tapsi in den Raum. „Meister…Tapsi bringt euch den jungen Master Harry.“, ließ Tapsi stolz verlauten und blickte zu den anwesenden, die alle an einem großen Tisch saßen. Harry blickte auf seine Füße und zuckte zusammen als jemand auf ihn zugestürmt kam und ihn in eine halsbrecherische Umarmung zog. „Danke Tapsi, du kannst dich zurück ziehen.“, hörte er die Stimme von Tom während der Unbekannte ihn immer noch an sich drückte. Harry hatte das Gefühl zu ersticken und er gab einen komischen Laut von sich. Doch der Mann hatte es gehört und ließ ihn sofort los. Dann blickte Harry in schwarze lachende Augen. „Sirius…“, kam es fast tonlos über Harrys Lippen und der Junge blickte seinen Paten mit großen Augen an. „Hey Harry…“, lächelte dieser und wuschelte ihm durch die Haare. Alleine diese einfache Geste machte den Jungen fertig und er brach in Tränen aus. Schluchzend klammerte er sich an den großen Mann, der ihn einfach umarmte und leise beruhigende Worte zu murmelte. Liebevoll streichelte er seinen Rücken entlang und sah nach hinten zu den anderen. Severus sah aus als wäre er am liebsten aufgesprungen und hätte ihm seinen Sohn entrissen und diesen betüttelt wie eine Glucke. Sirius musste leicht lächeln. Schniefelus war schon ein Arsch, aber wenn es um seine Kinder ging war er wie eine Löwin. Sanft führte er den Kleinen zum Tisch und drückte ihn auf seinen Platz, rechts neben Tom und ließ sich dann auf den Stuhl daneben nieder. „Geht’s wieder?“, fragte er leise und streichelte Harry durchs Haar. Dieser nickte und wischte sich verlegen die Tränen weg. Dann sah er zu Tom hinüber aus Angst das der ihn anschnauzen würde, weil er so spät war und dann auch noch einen Heulkrampf bekam. Doch dieser sagte nichts sondern blickte ihn nur stumm an. Schluckend beruhigte er sich langsam und sah dann auch die anderen am Tisch an. Gegenüber von ihm und somit links von Tom, saß Severus. Neben diesem saß ein Mädchen was Harry nicht kannte, doch nach längerem hinsehen, erkannte sie gewisse Ähnlichkeit mit Severus und Tom. Anscheinend war sie die Tochter der beiden. Das sie somit auch seine Schwester war, verdrängte Harry. Neben dieser hatte sich Draco nieder gelassen und daneben ein blondes Mädchen was große Ähnlichkeit mit ihm hatte. Anscheinend seine Schwester. Am Kopfende (oder Fußende) saß Lucius Malfoy. Und daneben seine Frau Narzissa. Und neben dieser saß ein Mann mit richtig faszinierenden roten Haaren. Auch hier wusste er nicht wer dies war. Und genau neben ihm saß natürlich Sirius. Tom räusperte sich neben ihm und sofort sah Harry mit roten Wangen und entschuldigend zu diesem hinüber. „Dann können wir ja nun anfangen zu essen.“, sagte er ruhig und fast zeitgleich erschien das Frühstück auf dem Tisch. Harry sah sich mit offenem Mund um und schluckte als er die Pfannkuchen sah. Er liebte Pfannkuchen. Alle bedienten sich und fingen wieder an zu reden. Nur Harry saß dort und tat nichts. Er durfte ohne Erlaubnis nichts essen. Sirius sah stirn runzelnd zu seinem Patenkind hinüber. „Hast du keinen Hunger Harry?“, fragte er leise und sein Patensohn blickte ihn mit stumpfen grünen Augen an. „Doch, aber ich darf ohen Erlaubnis nichts essen.“, sagte dieser als wenn es das normalste auf der Welt wäre. Alle hielten in ihren Bewegungen inne und sahen den Jungen erschrocken an. „Ach quatsch. Du darfst dir den Bauch vollschlagen so wie du willst. Du musst keine Erlaubnis einholen. Wenn du hunger hast, dann isst du. Okay?“, sagte Severus und blickte über den Tisch hinweg zu seinem Sohn hinüber. Dieser nickte verlegen und machte keinen Anstalten sich etwas zu nehmen. Kurzer Hand machte Sirius das. Er legte vier Pfannkuchen auf den Teller von Harry und schüttete ihm einen O-Saft ein. „So. Und nun iss bis du platzt.“ Liebevoll wuschelte er dem Kleinen noch mal durch die Haare und aß dann weiter seinen Speck. Alle wandten sich wieder ihrem Essen zu und auch Harry fing langsam an zu essen. Es schmeckte einfach himmlisch und er aß alle vier Pfannkuchen auf. Danach war ihm zwar etwas übel, da er es nicht gewohnt war so viel zu essen, doch das war okay für ihn. Zum ersten Mal war er richtig satt geworden. Mit großen Schlucken trank er sein zweites Glas O-Saft leer und ließ sich dann in den Sitz sinken. Er war so voll. Eine Hand legte er auf seinen Bauch und dann beobachtete er pappsatt wie die anderen locker miteinander umgingen und Scherze rissen. „Och Tommy jetzt lach doch mal.“, sagte Sirius plötzlich und sofort sahen alle bis auf das Mädchen neben Severus auf. Sie war eh ein eher stiller Typ, hatte Harry festgestellt. Tom schluckte das Stück Pfannkuchen hinunter und blickte dann zu Sirius hinüber. „Ich muss doch nicht über deine abartigen Witze lachen, oder Köter?“ Tom hob Snape-like die Augenbraue in die Höhe und Harry musste leise kichern. Sofort hatten alle, die vorher Tom angeschaut hatten, den Blick auf ihn gerichtet. Er wurde rot und versuchte sich in dem Stuhl kleiner zu machen. „Nenn mich nicht so.“, schmollte Sirius und zog eine Schnute. Sofort lachte Harry und Sirius grinste breit. Genau das hatte er gewollt. Tom verdrehte die Augen und trank seinen Kaffee leer. „Du bist unmöglich, Black. Ich versteh nicht was Blaylock an dir findet aber gut…immerhin bist du mir seit Jahren ein treuer Todesser. Dann werde ich dich wohl ertragen müssen.“ In seinen Augen blitzte es amüsiert und jeder wusste, dass er es nicht so meinte, wie er es sagte. Mit einem Mal wurde Harry wieder traurig. Er war zwar anscheinend der Sohn von Tom und Severus, doch er würde nie zu dieser kleinen netten Gesellschaft gehören. Er ließ den Kopf hängen und fuhr erschrocken auf, als nach einiger Zeit Stühle nach hinten rutschten. „Oh bitte Dray…“, quengelte das blonde Mädchen und sah ihren Bruder mit ihren großen Augen an schmollend an. Dieser seufzte, begegenete kurz Harrys Blick und sah dann seine Schwester wieder an. „Na gut Cynt. Dann gehen wir halt ausreiten.“ Sofort schrie sie vor Freude auf, umarmte ihn und verschwand nach oben. Gequält lächelte Draco in die Runde und ging ebenfalls hoch. Auch die beiden älteren Malfoys verließen die Runde. „Wir sehen uns später.“, sagte Sirius sanft zu Harry, küsste ihn auf die Stirn und stand dann mit dem großen Mann mit den unglaublichen roten Haaren auf. Sich gegenseitig neckend gingen sie hinaus und Harry sah ihnen nach. Dann blickte er zu den drei Personen die noch mit ihm am Tisch saßen. „Also Harry…das hier ist Talija Minou Snape-Riddle. Und wie du es dir vielleicht schon gedacht hast, ist sie die Tochter von Tom und mir und somit deine Schwester.“ Severus lächelte ihn liebevoll an und Harry sah zu dem Mädchen hinüber. „Hallo Talija.“, sagte er leise und verlegen. „Hallo,“, sagte diese tonlos und stand auf. Ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus. „Hab..hab ich was falsch gemacht?“ Mit großen Augen sah er zu Severus hinüber. Dieser schüttelte traurig den Kopf. „Nein…sie hat eine schwere Zeit momentan..“ Traurig lächelte er Harry an. „Was hälst du davon wenn Tom und ich die Banne von dir lösen?“ Harry schluckte ängstlich. „Ich…ich weiß nicht..aber..okay…“, stammelte der Kleinere und Tom legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Keine Panik. Du wirst schon mit deiner neuen Situation klar kommen.“ Nach diesen Worten standen sie stumm auf und machten sich auf den Weg in Harrys Zimmer. Angst machte sich in Harry breit. Was wenn er sein neues Leben nicht meistern konnte? ************************* Seufzend stand Draco vor seinem Kleiderschrank und suchte seine Reitklamotten raus. Es war ein komisches Gefühl gewesen mit Harry an einem Tisch zu sitzen als wenn nie so etwas wie Hass zwischen ihnen gewesen wäre. Doch er konnte sich daran gewöhnen. „Denke ich…“, murmelte Draco vor sich hin und zog langsam seine Reitklamotten an. Das seine Schwester ihn aber auch IMMER überreden konnte. Das war einfach unglaublich. Seufzend besah er sich im Spiegel und war zufrieden mit seinem Aussehen. Dann ging er hinaus auf den Flur. „Da bist du ja endlich!“, rief Cynthia und sprang auf ihn zu. Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an und zum ersten Mal sah Draco wieder Ähnlichkeit zu der kleinen Cynthia von früher, die freudestrahlend auf ihn zugerannt kam, wenn er von Hogwarts nach Hause kam. Lächelnd sah er sie an. „Du machst mich echt wahnsinnig, Schwesterchen.“ Liebevoll zog er an ihrem geflochtenen Zopf, der auf ihrer Schulter lag. Dann ging er mit ihr die Treppe hinunter in den Garten. Von da aus liefen sie zu den Ställen. „Oh schau mal!“ Cynthia rannte vor und blickte in eine Box, wo das gerade mal 3 Tage alte Fohlen mit seiner Mutter stand. „Sieh doch wie süß…“, schwärmte sie und blickte zu ihrem Bruder der neben ihr stehen geblieben war. „Ja ich weiß das es sehr süß ist…“ Es war wirklich süß, auch wenn Draco nicht gerne zugab, wenn er etwas süß fand. Das war einfach nicht Malfoy-like. Doch seiner Schwester war sowas egal. Lächelnd beobachtete er wie sie die Box öffnete und hinein schlüpfte. „Ich geh schon mal unsere Pferde satteln.“, sagte er schmunzelnd und verschwand weiter in den Stall. Dann suchte er seinen weißen Hengst Demon. „Na du…lange nicht gesehen mh?“ Sanft kraulte er seine Nüstern und führte ihn aus der Box nach draußen. Summend sattelte er Demon und holte dann noch die weiße Stute Hope für Cynthia. Lächelnd sattelte er auch sie und blickte auf als er Cynthia hinter sich hörte. „Ach ich glaub ich bin verliebt.“, schmachtete sie und nahm ihm die Zügel von Hope aus der Hand. Schmunzelnd blickte er sie an. „Und in wen? Muss ich den jenigen verprügeln weil er sich an meine kleine Schwester ranmacht?“ Sofort stöhnte sie genervt auf und schlug ihm auf die Schulter. Sie schwang sich in den Sattel und er tat es ihr gleich. „Ach du bist doof…du kannst mich nicht ewig vor sowas beschützen…“, sagte sie und blickte ihn an. Grimmig ritt er los und schwieg zu dem Thema, während sie zu einem kleinen See ritten, der zu dem Anwesen von Tom gehörte. „Na komm, du holst mich eh nie ein.“, rief seine Schwester und trieb Hope zu einem halsbrecherischen Galopp an. Lachend folgte Draco ihr mit Demon und die beiden jagten über die Wiese auf den See zu. Cynthia hatte so einen schnellen Galopp drauf, dass Draco sie nicht einholte und somit kam sie als Erste an. Das würde er sich sicher den ganzen Tag anhören müssen. Seufzend sprang er von Demon herunter und ließ ihn grasen. Auch Cynthia sprang herunter und ließ sich in das Gras sinken. „Komm her Bruderherz….“ Sie klopfte neben sich auf den Boden. Schmunzelnd ließ er sich nieder. „Also…dieser Potter ist also dein Gefährte?“ Cynt wandte sich ihrem Bruder zu und lächelte als dieser sie ungläubig ansah. Leise kicherte sie. „Mum und Dad haben es mir gezwitschert.“ Stöhnend ließ Draco sich auf den Rücken fallen. „Das war so klar…“, brummte dieser und starrte schweigend in den Himmel hinauf. Nachdem gestern so ein Unwetter gewesen war, war es nun schon wieder so heiß, dass der Boden schon trocken war. Seufzend schloss er seine Augen und lauschte. Hope und Demon schnaubten in seiner Nähe und seine Schwester trippelte nervös und neugierig mit dem Fuß auf dem Boden. „Jetzt red endlich mit mir, Mensch!“, grummelte sie und sah ihn mit großen Kulleraugen an. Stöhnend sah er zu ihr hinüber. „Erstmal bin ich kein Mensch.“ Draco grinste sie schief an. „Und zum anderen geht dich das überhaupt nichts an. Aber du wirst eh keine Ruhe geben bis ich es dir gesagt habe richtig?“ Sie strahlte ihn unschuldig an. „Ich bin neugierig! Das weißt du doch. Also, los. Ich höre.“ Mit funkelnden Augen blickte sie ihn an und er wandte den Kopf wieder ab um in den Himmel zu blicken. „Weißt du…ich wollte Harry damals als Freund. Ich hab ihm meine Freundschaft angeboten und wie du weißt hat er sie nicht angenommen. Ich war so sauer! Was hatte dieses Wiesel was ich nicht hatte?!“ Alleine der Gedanke ließ ihn wieder knurren. Am liebsten würde er dem Wiesel gehörig den Marsch blasen! „Und dann waren wir Feinde. Die ersten drei Jahre war es auch noch richtig..es fühlte sich richtig an. Aber dann war Sirius frei und er hat mir erzählt wie sehr Harry leidet und das er sich trotz diesem Schlammblut und Wiesel ziemlich alleine fühlte.“ Draco drehte den Kopf zu seiner Schwester. „Es stimmte mich nachdenklich und danach ärgerte ich ihn nur noch damit er wenigstens etwas im Leben hatte was für ihn normal lief. Doch als ich ihn Ende des 5. Schuljahres sah, wie er wegen Sirius Tod litt hätte ich ihn am liebsten umarmt und nie wieder los gelassen. Ich wollte, und will es noch immer, für ihn da sein. Weißt du er hatte keine richtigen Freunde in Gryffindor. Das merkte ich immer wieder. Die einzigen die ihn irgendwie immer so genommen haben wie er wirklich ist das sind Fred und George Weasley, Seamus Finnigan und aus Ravenclaw Luna Lovegood. Immer wenn ich ihn mit einen, oder allen, zusammen sah wirkte er glücklich.“ Leise seufzte er und rieb sich die Stirn. „Zu der Zeit merkte ich, dass ich ihn nicht mehr hasste. Ich wollte ihn als besten Freund gewinnen. Doch das Wiesel und das Schlammblut schafften es seinen Hass auf mich zu verstärken.“ Draco blickte traurig zu seiner Schwester, die sich ohne zu zögern einfach neben ihn legte und an ihn kuschelte. Sanft legte sie den Kopf auf seine Brust und streichelte liebevoll und tröstend seinen Bauch. „Und dann?“, fragte Cynthia heiser. Nachdenklich spielte Draco mit den blonden Haaren seiner Schwester, die seinen so ähnlich waren. „Ich wollte mit ihm reden. Ich konnte ihn auch einmal weg locken von den beiden, aber er hörte nicht zu. Irgendwie war er in Gedanken und es sah aus als wenn er etwas gehört hätte, was er nicht ganz verkraften konnte. Also habe ich es auf sich beruhen lassen und mir vorgenommen dieses Jahr wenn wir nach Hogwarts fahren mit ihm zu reden.“ Auf einmal stutzte Draco. „Sag mal…denkst du das Tom und Sev ihn überhaupt nach Hogwarts lassen?“, flüsterte er leise. Irgendwie wäre es traurig wenn er nicht da wäre. „Naja…ich weiß nicht. Ich meine sie haben ihn grade erst wiederbekommen. Obwohl..Sev arbeitet ja in Hogwarts und dann wäre es doch eigentlich egal wenn er dahin gehen würde..“, überlgte Cynthia laut und drehte den Kopf um das Kinn auf seine Brust zu legen. „Kennst du Talija gut?“, fragte sie neugierig. Draco runzelte die Stirn. „Nicht sehr..aber ich kenn sie halt schon lange…“, wich er ihr aus. Er wollte nicht über Talija reden. Cynthia hatte das Gefühl, dass er zwar wollte aber irgendwie nicht konnte. Und dies bestätigte er auch. „Weißt du ich könnte dir erzählen warum sie nie hier raus gekommen ist. Doch das will ich nicht. Du solltest sie selber fragen. Vielleicht könntet ihr sogar Freundinnen werden…“ Draco lächelte leicht und sah zu Cynthia. Ja die beiden würden zusammen passen. Sie waren eindeutig beide verrückt! „Ich glaube aber nicht das sie mit mir reden will. Weißt du sie war sehr komisch gestern…und auch beim Frühstück eben hat sie mit niemandem gesprochen…“ Leicht nickte er und blickte hinauf in den Himmel. „Ja ich habe es auch bemerkt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, weswegen sie so drauf ist momentan. Keine Ahnung.“ Seufzend streichelte er weiter ihr Haar und genoss die Nähe seiner Schwester. Seine Instinkte erwachten nach einiger Zeit zum Leben und sofort hob er den Kopf und sah sich um. In der Nähe konnte er eine kleine Gruppe von Männern ausmachen die sie neugierig betrachteten. „Das sind eindeutig keine Todesser..“, murmelte er und schob seine Schwester vorsichtig von sich weg um aufzuspringen. Cynthia stand ebenfalls auf und sah zu der Gruppe. Es waren nicht viele Männer. Nur so um die 6. Doch wenn Draco jemanden nicht kannte dann wurde er vorsichtig. Und so war es auch jetzt. Ohne Widerspruch durchgehen zu lassen zog er seine Schwester hinter sich und sah mit verrengten Augen zu den Männern die nun langsam auf sie zu kamen. Seine Instinkten verrieten ihm, dass diese Gruppe aus Engeln bestand. Cynthia neben ihm keuchte überrascht auf und riss die Augen auf als sie einen der Typen erkannte. Draco verschränkte die Arme vor der Brust und sah die 6 Männer an als sie vor ihm und seiner Schwester stehen blieben. „Wer seid ihr?!“ Seine Stimme war kalt und er sah die Männer arrogant an. Der Mann vor Draco lächelte ihn warm an. „Wir sind Engel und Freunde von Godric.“, erklärte er ruhig. Sofort entspannte Draco sich. Er spürte das dieser Typ die Wahrheit sagte und somit hatte er keine Befürchtung mehr ob sie friedlich hier waren. Gerade wollte er etwas sagen als etwas silbernes auf die Gruppe zugeschossen kam. Schon von weitem erkannte Draco das es ein Patronus war. Der Adler hielt vor ihnen an. „Draco…wir werden die Banne lösen. Wenn du dabei sein willst, dann komm bitte jetzt. Ich glaube Harry hat Angst..“, hörte man Severus Stimme sagen und der Adler verschwand nachdem das letzte Wort gesagt war. Sofort drehte Draco sich rum und lief zu Demon hinüber und schwang sich auf seinen Rücken. „Cynt..ich…ich reite zurück. Wenn du noch hier bleiben willst dann ist das okay…und wenn du was brauchst dann ruf mich ja?“ Er sah seine Schwester eindringlich an. Cynthia lächelte ihn liebevoll an. „Keine Sorge, das tue ich. Reite zu deinem Gefährten und steh ihm bei. Wir sehen uns später. Und Dray?“ Dieser hielt noch einmal an um zu ihr zurück zu blicken. „Ich hab dich lieb, Großer.“ Augenblicklich stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Ich hab dich auch lieb, Kleine.“ Nachdem er dies gesagt hatte preschte er los und spornte Demon zur höchstform an. In Windeseile war er am Stall und übergab Demon einem der Stallburschen. Mit leichten Schritten lief er ins Schloss hinein und die Treppe nach oben. Irgendwie war er nervös. Wie würde sich Harry wohl verändern? Ob er immer noch diese grünen Augen und diese tollen schwarzen Haare haben würde? *************** Cynthia blickte ihrem Bruder hinterher bis er nicht mehr zu sehen war. Dann wurde sie sich erst bewusst das sie nun mit den Männern und Liam alleine war. Schluckend drehte sie sich wieder herum und sah genau in die blauen Augen von Liam. Verdammt! Ja, sie hatte ihn sofort wieder erkannt. Auch wenn sie ihn bloß einmal gesehen hatte, hatte er sich schon in ihr Gehirn eingebrannt. Unschlüssig stand Cynt dort und wusste nicht was sie jetzt tun sollte. Sie hörte Liam flüstern und aus den Augenwinkeln sah sie wie die anderen Männer schmunzelnd verschwanden. Danach spürte sie wie er näher kam. „Hallo Cynthia.“, flüsterte Liam ihr entgegen und sofort schlug ihr Herz schneller. „Äh..ja..Hallo..“, hauchte sie stammelnd und wurde sofort rot. Oh gott was war denn los?! Das war doch nur irgendein Engel! Sie war eine Malfoy, verdammt! Eine Malfoy benahm sich nicht so. Cynthia drehte den Kopf leicht und der Wind blies ihr die Haare ins Gesicht. Sie hob die Hand um es zurück zu streichen, doch ihr kam eine andere warme Hand zuvor. Mit großen Augen sah sie hoch und ihre Augen trafen auf die blauen Augen von Liam. Verdammt. Ihr Herz schlug schneller und sie merkte eindeutig wie ihre Wangen heiß wurden. Seine Finger strichen über ihre Wange zu ihrem Ohr und streichten das Haar somit hinter ihr Ohr. Seine Hand blieb dort. Cynthia blickte in diese wunderschönen blauen Augen und biss sich auf die frischgepiercte Unterlippe. Sofort zuckte sie zusammen und fluchte leise. Liam schmunzelte und nahm die Hand von ihrer weichen, warmen Wange. „Du solltest deiner Lippe etwas Ruhe gönnen…“, flüsterte er leise. Verlegen sah sie zu Boden. „Ich beiß mir immer auf die Lippe wenn ich nervös bin oder so…deswegen ist es sehr ungewohnt, dass ich es nicht tun darf momentan..“, nuschelte Cynt vor sich hin. Doch Liam hörte es und lächelte leicht. In einer fließenden Bewegung ließ er sich auf einen großen Stein in der Nähe nieder. Zögernd ging Cynthia dorthin und ließ sich neben ihn fallen. Mit geschlossenen Augen saß Liam auf dem Stein und hatte ein Bein angezogen und die Arme nach hinten ausgestreckt um sich abzustützen. Mit schief gelegtem kopf beobachtete sie ihn und bewunderte seinen Körper und seine Ausstrahlung. Er strahlte Perfektion und Eleganz aus. Ob das jeder Engel tat? Leicht lächelte sie vor sich hin als sie seine faszinierenden schwarzen haare sah. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seine Haarspitzen blutrot leuchteten. Schluckend streckte sie ihre Hand zittrig aus und fing eine Strähne mit ihren Fingern ein. Langsam spielte sie damit und bemerkte nicht das Liam den Kopf leicht drehte um sie ansehen zu können. Faszination spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder und sie ließ die Haare wieder los. Cynthia bemerkte Liams Blick und sofort schluckte sie hart. „Noch nie hat jemand meine Haare berührt…“, murmelte er und blickte sie neutral an. Cynthia schlug sich die Hand auf den Mund und sah ihn mit großen Augen entsetzt an. „Es tut mir leid..ich..ich wollte nicht..also..verdammt…“ Leise lachte Liam. „Ist schon okay…ich habe ja nicht gesagt das es schlimm war. Aber es hat halt noch nie jemand gemacht. Ich hab es bei niemandem erlaubt…“ Verlegen senkte Cynt ihren Blick und schluckte, als ihr Bauch kribbelte. Irgendwie wusste sie, dass sie bei ihm in Sicherheit war und das er sie vor allem beschützen würde. Doch wieso war das so? Sie kannten sich nicht. Sie wussten nur wie der andere hieß und was für ein Wesen er war. Cynt leckte sich über die Lippe und hob den Blick wieder an. Liam starrte sie an und seine Augen lagen auf ihren Lippen, die augenblicklich anfingen zu kribbeln. Sie hörten eine Stimme die nach Liam rief und der magische Moment zwischen ihnen war vorbei. „Ich..ich werde dann mal zurück reiten..“, flüsterte Cynt und spielte nervös mit ihren Fingern. „Ja..und ich werde mal nachschauen was Godric von mir möchte…“, antwortete Liam genauso leise. Keiner von den beiden wollte gehen, doch sie wussten, dass sie mussten. Langsam stand Cynthia auf und ging zu Hope um ihren Hals zu streicheln. Kurz drückte sie ihr Gesicht in das weiche Fell. Dann drehte sie sich rum und erschrak als sie Liam wieder vor sich sah. „Ich wollte dich nicht erschrecken..tut mir leid.“ Liam sah in ihre silbernen Augen. „Wir sehen uns dann..denke ich..“, flüsterte er und strich nochmal kurz durch ihr blondes, weiches Haar. „Ja…“, hauchte Cynt fast tonlos und sah Liam hinterher als er verschwand. Mit klopfendem Herzen stieg sie auf Hope und ritt zurück zum Stall. ***************** Nachdem Talija aus dem Speisesaal gestürmt war, hatte sie sich umgezogen und war zu ihrer Lieblingsstelle gegangen. Der Rosengarten ihres Großvaters Salazar. Langsam lief sie durch den Garten und blickte zu den verschiedenen Rosen. Sie liebte es hier. Niemand kam hierher, weil ihr Großvater nur bestimmten Leuten Zutritt gewährte und somit hatte man hier seine Ruhe. Talija ließ sich ins Gras nieder, lehnte sich gegen den Brunnen, der mitten in dem Garten stand, und fing an zu zeichnen. Langsam zeichnete sie das Portrait weiter, was sie vor Jahren angefangen hatte. Es war ein Portrait von ihren Eltern. Ihr Dad hatte den Kopf gegen die Brust ihres Vaters gelehnt und lächelte ihr liebevoll zu, während ihr Vater mit seinem üblichen ernsten Gesichtsausdruck seinen Geliebten festhielt. Trotz allem, konnte Talija immer ein Glitzern in den Augen ihres Vaters sehen, wenn er mit ihrem Dad zusammen war. Sie lauschte den Vögeln um sich herum und zeichnete das Bild langsam weiter. Ein kribbeln im Nacken ließ sie aufsehen. Irgendwie hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden, doch sie konnte niemanden entdecken. Das ist sicher nur Einbildung, dachte sie seufzend. Ohne weiter darauf zu achten, zeichnete sie weiter. Sobald das Bild fertig war, schlug sie eine neue Seite auf und blickte auf das zweite angefangene Bild hinunter. Leise kicherte sie. Ihre süße kleine Dawn. Liebevoll strich Talija über den Kopf ihrer Dawn. Da hatte sie geschlafen, als Talija sie als Modell ‚missbraucht‘ hatte. Vorsichtig legte sie ihre Sachen zur Seite und stand auf um sich die eingeschlafenen Beine etwas zu vertreten. Als sie bei dem großen Kirschbaum ankam, der inmitten der ganzen Rosenbüsche stand, hatte sie wieder das Gefühl beobachtete zu werden. Verwirrt sah sie sich um und zuckte leicht zusammen als sich zwei männliche Arme von hinten um sie schlangen. Sofort hatte sie sich wieder im Griff und blieb kühl stehen. „Es wäre besser für dich wenn du deine Arme von mir nehmen würdest.“, sagte sie kalt und hoffte das der Typ sie wieder los ließ. Das Problem für sie war, dass sie den Geruch nicht kannte. „Ach soll ich das wirklich?“, hauchte eine fremde Stimme in ihr Ohr und ein großer, muskulöser Körper drückte sich an sie. Tief atmete sie durch und alle Sinne in ihr schrien, dass es ein Vampir war, der sie da so an sich presste. Sie legte die Hände auf seine Arme um sie von ihrem Körper wegzuschieben. Doch sie konnte sie nicht mal einen Millimeter bewegen. „Jetzt wehr dich doch nicht so, Kätzchen.“, flüsterte er ihr ins Ohr und verstärkte den Druck seiner Arme noch einmal. Talija hörte ihr Blut in ihren Ohren rauschen und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihren Brustkorb. Dann vernahm sie einen zweiten Geruch, der ihr etwas vertrauter war. „Ich denke das es das beste wäre, wenn du sie jetzt los lässt, Viper.“, schnarrte Damien kalt und sofort lösten sich die Arme von Talija. Sie taumelte voran und blieb neben Damien stehen und drehte sich zu dem Vampir herum. Sofort überlief sie ein Schauder. Der Name passte zu ihm. Er sah wirklich wie eine Schlange aus. Fast noch schlimmer als die Schlangenillusion von ihrem Vater. Seine Augen waren gelb und genauso geformt wie die einer Schlange. Sie funkelten und sahen Talija gierig an. Leicht wich sie zurück und spürte wie Damien sie hinter sich zog. Am liebsten hätte sie ihn angeschnauzt, was ihm denn einfiele, doch in dieser Situation war sie ihm dankbar. Wieso war Viper hier? Hatte ihr Großvater wirklich diesem ‚Monster‘ erlaubt hierher zu kommen? Oder hatte er einen eigenen Weg gefunden? „Ach Damien…lass mir doch meinen Spaß…“ Viper grinste breit und Talija erschauderte schon wieder vor Ekel und Angst. Schnell sah sie auf den Rücken vor sich und beruhigte sich langsam wieder. Mhh..er ist schon sehr muskulös, dachte sie fasziniert und sah seinen durchtrainierten Rücken an, den man unter dem Hemd erahnen konnte. Damien verspannte sich, weil er ihren Blick spürte und sein Vampir darauf ansprang. „Du solltest verschwinden Viper. Sonst lernst du mich kennen. Und du weißt, wenn ich wütend werde habe ich auch keine Skrupel zu töten.“ Talija zuckte bei diesen eiskalten Worten zusammen. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie dieser starke Vampir vor ihr wütend wurde. Kurze Zeit war es still. Selbst die Vögel schienen die Luft anzuhalten. Ein Schnauben ertönte und dann entspannte sich die Luft wieder. „Du kannst wieder hervor kommen.“, sagte Damien ruhig, dennoch kühl. Schluckend trat sie hinter seinem Rücken hervor. „Danke.“ Mehr sagte sie nicht. Mit diesen Worten ging sie wieder zu ihrem angestammten Platz und hockte sich hin. Dann nahm sie den Block und fing an ihre Dawn weiter zu zeichnen. Sie spürte, dass Damien immer noch da war und hinter ihr stand. Nervös machte sie weiter. „Du hast Talent…“, erklang seine Stimme ruhig in der Nähe ihres Ohrs. Sofort drehte sie den Kopf und erschrak leicht, als er so nah neben ihr war. Schnell fasste sie sich wieder. „Danke. Das sagen alle. Aber ich denke das es nur durchschnittlich ist.“ Sie zuckte mit den Schultern und zeichnete weiter. „Du solltest das weiter verfolgen…du könntest damit viel Geld verdienen..“, hauchte seine Stimme an ihrem Ohr und sie erschauderte. Als sie spürte wie er weg war, entspannte sie sich wieder und schluckte heftig. Verdammt was sollte das denn? Einem Impuls heraus folgend, schlug sie eine neue Seite auf und fing an ein Gesicht zu zeichnen. Das es sich um Damiens markante Gesichtszüge handelte, bemerkte sie nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)