Nichts ist wie es scheint von Mimi_Icequeen ================================================================================ Kapitel 8: 8. Kapitel --------------------- 8. Kapitel Langsam öffnete Luzifer seine Augen und blinzelte mehrmals. Seine Sicht war so scharf das er alles um sich herum ohne Mühe erkennen konnte. Seine Augen wurden groß. Selbst mit Brille hatte er nie so gut sehen können. Fasziniert setzte er sich auf und betrachtete das Zimmer. Mit der neuen Sehkraft gefiel ihm das Zimmer noch besser. Langsam stellte er die Füße auf den Boden und stand auf. Überrascht sah er an sich runter. Er war ja riesig geworden! Mit langsamen und vorsichtigen Schritten ging er zu dem großen Spiegel am Schrank. Zögernd trat er davor und keuchte erschrocken auf als er sich sah. Seine Haare waren hinten immer noch so zerwuschelt und kurz, während sie vorne länger waren und über sein rechtes Auge hingen. Seine Augen waren jadegrün und hatten einen rötlichen Rand. Fasziniert strichen seine Fingerspitzen über seine Brust. Er war größer und muskulöser aber nicht zu muskulös. Es gefiel ihm so. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er sich. Sein Gesicht war zwar kantiger aber immer noch recht feminin und das gefiel ihm. Mit funkelnden Augen öffnete er den Schrank und zog eine schwarze Röhrenjeans raus und zog diese an. Dann nahm er ein schwarz-grünes Shirt hinaus und zog es sich über. Zufrieden mit sich, nahm er noch grüne Chucks und zog diese an. Erst jetzt fiel ihm auf das seine Haarspitzen grün waren. Fasziniert sah er sich an. Ihm gefiel sein neues Aussehen. Er war also wirklich Luzifer Salazar Snape-Riddle. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er drehte sich vom Spiegel weg. Als er auf das Bett zu ging fielen ihm die zwei Umschläge auf dem Nachtschränkchen auf. Neugierig ging er dorthin und nahm sie in die Hand. Die Umschläge ansehend ließ er sich auf den Ohrensessel am Fenster nieder, zog ein Bein hoch und öffnete den ersten Umschlag. Sein Herz schlug schneller als er die Schrift erkannte und er fing an zu strahlen. Remus hatte ihm geschrieben! Mit wild klopfendem Herzen fing er an den Brief zu lesen. Hallo Harry, Ich glaube einfach nicht das du Tod bist! Du bist nicht der Mensch der einfach so stirbt! Und wehe du bist wirklich Tod, dann komm ich dir nach und versohl dir deinen Hintern, damit das klar ist! Nein…ernsthaft jetzt…ich hoffe wirklich das es dir gut geht. Du hast mir einen ganzen schönen Schreck eingejagt als Dumbledore meinte, das Haus deiner Verwandten wäre in Flammen aufgegangen und du wärst in den Flammen umgekommen. Wir alle waren geschockt. Doch die Weasleys und Dumbledore sahen nicht so aus als würden sie trauern. Jedenfalls nicht wenn sie dachten das niemand zu ihnen sieht. Aber du kennst mich. Ich bin ein guter Beobachter und habe sie natürlich durchschaut. Das ich seit längerem weiß, wie Dumbledore drauf ist, beweist dir, dass ich zu Toms Todessern gehöre. Ja, ich lieber Werwolf, bin ein Todesser. Unglaublich mh? Aber es ist halt einfach so passiert. Ich war für einen Auftrag von Dumbledore unterwegs, wo ich Frenrir ausspionieren sollte. Du weißt ja wie ich auf ihn zu sprechen war. Doch ich habe ihn von einer Seite kennen gelernt die mich selber erstaunt hat. Er hat mir erklärt wieso er mich damals verwandelt hat. Sein Grund ist vollkommen verrückt! Er sagte mir, dass sein Wolf wussste das ICH sein Gefährte bin. Kannst du dir das vorstellen? Total verrückt…aber irgendwie hat es mich glücklich gemacht. So wusste ich wenigstens, dass ich jemandem wichtig bin. Frenrir sagte mir auch offen und ehrlich, dass er wusste wieso ich zu ihm kam. Naja ich hätte es verleugnen können aber ich wollte nicht. Und von da an, fing ich an mich regelmäßig mit ihm zu treffen und irgendwann, vor dem Tod von Sirius, wurde ich ein Todesser. Du glaubst gar nicht, wie anders es ist bei den Todessern. Sie sind eine große Familie. Zumindest die Todesser des inneren Kreises, die alle sehr eng mit Tom befreundet sind. Und dann treffe ich bei einem Treffen nach deinem 5. Schuljahr Sirius bei Tom! Ich war so geschockt ihn zu sehen. Doch gleichzeitig sehr froh. Er hat mir dann seine Geschichte erzählt und ich dachte jetzt könnte alles gut werden. Ich wollte es dir immer sagen. Ich wollte dir zeigen das Tom nicht der Böse ist. Aber Dumbledore schien irgendwas zu ahnen, deswegen habe ich mich zurück gehalten. Es tut mir auch sehr leid das ich mich nicht mehr bei dir gemeldet habe. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du bei Tom Zuflucht gefunden hast. Deswegen werde ich Frenrir den Brief mitgeben sobald er nochmal bei mir vorbei schaut. Weißt du..auch wenn wir Gefährten sind ist es sehr schwierig mit uns…du kennst mich ja. Ich hoffe das ich bald mit dir von Angesicht zu Angesicht darüber reden kann. Ich habe zwar versucht mit Sirius darüber zu reden, aber du weißt ja wie der ist… Ich hoffe das du wohlauf bist, mein Welpe. Alles Liebe, Remus. PS: Gerade kam noch eine Eule an, mit einem Brief der Zwillinge. Sie haben einen Brief für dich mitgeschickt und ich werde ihn Frenrir ebenfalls geben. Ich glaube du kannst ihnen vertrauen. Sie sind kaum noch bei den Ordenstreffen dabei. Aber mach dir selber ein Bild. Das ist das Beste. Blinzelnd las Luzifer den Brief zu Ende und sah dann aus dem Fenster. Der Morgen graute gerade erst und der Himmel färbte sich langsam rot. Remus und Frenrir? Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er freute sich wenn Remus glücklich war. Nur er würde mit Frenrir ein ernstes Wort reden. Sollte dieser seinem Ersatzpaten auch nur einmal weh tun, würde er ihn zu Hackfleisch verarbeiten. Als er an die Worte dachte, die Remus über den Alten geschrieben hatte, verrenkte er die Augen. Dieser alte Sack hatte also wirklich bekannt gegeben das Harry Potter Tod war. Nun ja, er war ja auch Tod. Aber das selbst Mister und Misses Weasley sich darüber freuten, tat ihm doch weh. Dabei hatte er immer gedacht diese Menschen wären seine richtige Familie. Ein Schnauben kam von ihm. Genauso wie er gedacht hatte, dass Hermine und Ron seine richtigen besten Freunde waren. Aber er würde sich rächen. An ihnen allen. Ein Funkeln trat in seine Augen und er legte den Brief liebevoll auf den kleinen Tisch unter dem Fenster. Dann sah er den zweiten Umschlag an. Mit einem Lächeln erkannte er die Schrift der Zwillinge. Anscheinend hatte er sich nicht in allen Weasleys getäuscht. Das es nur ein Brief von den Zwillingen war und nicht von Charlie machte ihn traurig. Dabei waren Charlie und er doch schon seit dem vierten Schuljahr im Briefkontakt. Immerhin hatten sie sich sehr gut verstanden. Und er wusste das Charlie in ihn verliebt war. Aber er hatte leider nie genauso empfunden. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er wünschte er hätte wenigstens einmal etwas richtig empfinden können. Charlie hätte ihn auf Händen getragen. Kopf schüttelnd machte er den Brief auf. Er musste einen klaren Kopf behalten und im Hier und Jetzt leben. Die Vergangenheit konnte man nicht ändern. Dafür aber die Gegenwart und Zukunft. Mit einem guten Gefühl im Bauch fing er an zu lesen. Hallo Harry-Spätzchen, Ja wir sind’s deine chaotischen Freunde Fred und George. Geil, oder? Hast wohl gedacht wir vergessen dich mh? Falsch gedacht! Um ehrlich zu sein denken wir sehr oft an dich. Du fehlst uns. Mit dir konnte man immer über alles quatschen und du hast nie gelacht. Auch wenn wir immer Witze über deine Probleme gemacht haben. Aber du kennst uns ja. Wir wollten dich einfach aufheitern. Manchmal haben wir es ja auch geschafft wie du weißt! Nun gut…wir wollen hier nicht die Vergangenheit aufrollen. Wir wollten dir eigentlich nur mitteilen das wir nicht glauben, dass dich Flammen einfach so umgebracht haben! Verdammt Harry, du bist doch immer aus ALLEM raus gekommen. Da bringen dich nicht einfach so irgendwelche Flammen um. Naja wir hoffen mal das Remus es geschafft hat dir den Brief zu geben. Ohne dich ist es echt scheiße…wir wissen nix mit uns anzufangen! Wenn wir den Laden nicht hätten und uns immer wieder neue Scherzartikel ausdenken könnten. Der Orden ist das reinste Arschlager! Seitdem Dumbledore deinen Tod bekannt gegeben hat, sind wir so misstrauisch, dass wir sogar unserer Familie nicht mehr trauen. Wir waren wirklich vorsichtig uns nichts anmerken zu lassen. Aber eine Sache hat uns echt beinahe zum ausrasten gebracht. Wir haben Mum und Dad belauscht, als sie nach einem Ordenstreffen miteinander geredet haben. Und sie haben eine Feier geplant weil du Tod bist! Das ist einfach abartig! Und unser scheiß kleiner Bruder hilft ihnen auch noch! Genauso wie Ginny. Das ist einfach widerlich. Was Bill und Charlie denken, wissen wir nicht. Aber wir haben uns vorgenommen die beiden irgendwann mal so beiläufig zu fragen. Hoffentlich sind sie genauso wie wir. Bitte bitte melde dich bei uns. Wir werden noch verrückt. Wir brauchen unbedingt jemandem zum Reden und wir vertrauen nur dir…hier passieren merkwürdige Dinge mit uns. Wir wissen nicht weiter und brauchen dringend deinen Rat, Kleiner. Bitte melde dich. Wir möchten dich wieder im Arm halten. Du bist doch wie ein Bruder für uns. Im Gegensatz zu Ron und Percy warst du mehr Bruder als sie es die ganzen Jahre waren. Wir hoffen darauf bald einen Brief von unserem Spätzchen zu haben. Alles Liebe, Fred & George. Ein kleines Lachen entfleuchte ihm. Spätzchen. Die Zwillinge waren wirklich einmalig, doch durch diesen Brief hatte er endlich Gewissheit. Im Gegensatz zu Ron und Hermine waren diese beiden wahre Freunde. Ein zärtliches Lächeln legte sich auf seine Lippen und er legte den Brief zurück zu dem von Remus. Dann sah er hinaus. Die Sonne ging auf. Langsam stand er auf und streckte sich. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das es 8 Uhr war. Wenn er sich recht erinnerte war er um diese Uhrzeit, gestern beim Frühstück gewesen. Lächelnd verließ er das Zimmer und ging langsam hinunter. Je näher er dem Speisesaal kam um so lauter wurden die Stimmen dahinter. Sein Herz klopfte schneller. Jetzt würde er sich das erste Mal als Luzifer seiner Familie vorstellen. Ja, seine Familie. Diese Menschen hatten ihm geholfen, als er so sehr in Not gewesen war. Nervös stand er vor der Türe und sah auf diese. Dann streckte er die Hand aus und legte sie um den Türknauf. Tief Luft holend, öffnete er die Türe und trat ein. Sofort war es im Speisesaal mucksmäuschenstill. Luzifer kam mit erhobenem Kopf herein und sah zu der langen Essenstafel an der die Malfoys, Tom, Snape, Sirius, Blaylock, Talija und Frenrir saßen. Das schweigen hielt an und Luzifer stand zögernd in der Türe und wartete. Wieso sagte denn niemand was? War er doch unerwünscht? ************************ Draco und die anderen blickten zu dem jungen Mann in der Türe. Schluckend sah Draco ihn an. Himmel er sah wirklich schön aus. Ein anderes Wort fiel ihm nicht ein. Talija saß neben ihm und stupste ihn in die Seite. Finster sah er zu ihr rüber, doch sie lächelte ihn nur engelsgleich an. Ein paar grauer Augen sah die beiden finster an, doch sie merkten es nicht. Dann wandten sich Talija und Draco wieder dem Mann in der Türe zu. Severus, der neben Talija saß, schluchzte erstickt auf. „Luzifer..“, flüsterte er und sah ihn an. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Mannes als er seinen Namen vernahm. Langsam schritt er auf den Tisch zu und ließ sich gegenüber von Severus und zwischen Tom und Sirius auf den freien Stuhl nieder. „Ich hoffe ihr verzeiht das ich so spät bin.“, flüsterte er leise und seine Stimme ließ Draco einen Schauder über den Rücken laufen. Die jadegrünen Augen legten sich auf ihn und sofort sah er runter auf seinen Frühstücksteller. Talija gluckste vergnügt neben ihm. Grimmig stieß er ihr den Ellenbogen in die Seite, doch Talija juckte das reichlich wenig. Leicht lächelnd aß sie weiter. „Geht es dir gut?“, fragte Severus Luzifer und Draco sah leicht auf, um aus den Augenwinkeln Luzifer beobachten zu können. „Körperlich geht es mir sehr gut.“, sagte dieser ehrlich und blickte dann auf seinen Teller. Dracos Vampir knurrte. Luzifer ging es also seelisch nicht besser. Schweigend fing Sirius an den Teller von Luzifer mit allem was gut schmeckte voll zu laden. Der entgeisterte Gesichtsausdruck von diesem ließ Draco grinsen. Aber er konnte es Sirius nicht verdenken. Luzifer war für seine Größe zu dünn. Eindeutig. Auch wenn er einige Muskeln hatte, sah er nicht sehr gesund aus. Anscheinend bemerkte der junge Vampir-Engel-Dämonen Mix seinen Blick, denn schon wieder sah er auf und ihre Blicke trafen sich. Sofort sah Draco auf seinen Teller und aß seinen Pfannkuchen. Die Stimmung am Tisch war ausgelassen und jeder unterhielt sich mit jedem. Außer Draco, Luzifer und Talija. Die drei schwiegen und aßen ihren Teller leer. Sobald der Teller leer war, sprang Talija auf und verschwand aus dem Zimmer. Draco sah ihr seufzend nach, drehte den Kopf und sah wie Luzifer traurig auf die Türe sah. Dachte er wirklich seine Schwester benahm sich so wegen ihm? Sev sollte ihn aufklären. Nachher nahm er das noch ernst. Langsam aß Draco seinen Teller leer und stand dann ebenfalls auf. „Wenn ihr erlaubt, ziehe ich mich nun zurück.“, sagte er leise und verschwand dann aus dem Zimmer. Ohne Eile ging Draco die Treppen hinauf um in sein Zimmer zu gelangen. Hinter ihm erklangen Schritte und ein lautloses Seufzend glitt über seine Lippen als ihm der Geruch von seiner Schwester entgegen schlug. Unbeirrt ging er weiter und trat dann in sein Zimmer. Höflich ließ er die Türe auf, sodass Cynthia eintreten konnte, sobald sie bei seinem Zimmer ankam. Das tat diese auch. Leise fiel die Tür ins Schloss. Seufzend drehte er sich rum und sah seine Schwester an. „Was möchtest du denn?“, fragte er höflich. Als er ihren grimmigen Gesichtsausdruck sah runzelte er verwirrt die Stirn. „Was hast du denn, Cynt?“ Schnaubend verschränkte sie die Arme vor der Brust und trippelte mit dem Fuß auf dem Boden, wie ihre Mutter das immer getan hatte, wenn sie die beiden wegen ihrem kindlichen Leichtsinn bestrafen wollte. „Was ich habe?! Du hast einen Gefährten verdammt!“, fauchte sie und ihre Augen leuchteten silbern. Verwirrt sah Draco seine Schwester an. „Ja habe ich….und?“ Knurrend kam sie auf mich zu und tippte mir grob mit einem Finger auf der Brust herum. „UND?!“, schrie sie fast. „Du machst mit seiner Schwester rum!“ Im ersten Moment herrschte nach diesem Ausbruch Stille im Zimmer. Nichts war zu hören. Nur das Vogelgezwitscher von draußen, drang herein. Dann fing Draco schallend an zu lachen. „Talija und ich?!“, lachte er und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Verdutzt sah Cynthia ihren Bruder an und verstand die Welt nicht mehr. Dieser lachte immer noch und beruhigte sich nur langsam. Alleine der Gedanke war für ihn lächerlich. Als er sich wieder beruhigt hatte, sah er seine Schwester mit einem schiefen Grinsen an. „Ich liebe Talija, ja. Aber genauso wie dich! Sie ist für mich nur meine beste Freundin und sowas wie eine zweite kleine Schwester.“ Cynthias Augen wurden groß. „Was…“, krächzte sie und Draco kicherte wieder leise. Dann zog er seine kleine Schwester in die Arme. „Ich liebe Talija als beste Freundin und zweite kleine Schwester.“, wiederholte er liebevoll und flüsterte es ihr ins Ohr. Vor Verlegenheit wurde Cynthia rot, als die Worte in ihrem Gehirn ankamen. „Ähm..ich…also…ich…“, stammelte sie hilflos. Liebevoll streichelte Draco ihre Wange. „Mach dir keine Gedanken, Kleines. Du hast uns gestern Abend gesehen stimmts? Wie wir zusammen auf meinem Bett, aneinander gekuschelt eingeschlafen sind..“ Auf seine Worte hin nickte sie leicht an seiner Brust. „Du musst dir echt keine Gedanken machen…ich mag Luzifer nicht wirklich, da ich nicht vergessen kann, wer er die ganzen Jahre war und was wir uns an den Kopf geworfen haben. Aber ich werde mich bemühen ihn kennen zu lernen. Meine Vampirseite will das alleine schon.“ Draco schob sein Interesse zwar auf sein vampirisches Selbst. Doch tief in seinem Innern wusste er, dass er Luzifer selbst ebenfalls kennen lernen wollte. Nach allem was er erfahren hatte, glaubte er nicht mehr daran das Harry Potter damals so zu ihm gewesen war, weil er Vergnügen dabei hatte. Nein, vermutlich steckten Weasley und Granger dahinter. Grimmig biss er die Zähne zusammen und seine Schwester löste sich aus seiner Umarmung. „Tut mir leid…also das ich so schlecht von dir gedacht habe..“, flüsterte sie betroffen. Sanft küsste er sie auf die Stirn. „Ist schon gut, Kleines.“ „Dann…dann lass ich dich jetzt alleine…“, flüsterte Cynthia, gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Zimmer. Seufzend setzte sich Draco auf die Fensterbank, nahm seine Gitarre und fing an zu spielen. Die Musik beruhigte ihn und er sah hinaus in den Garten während er weiter spielte. Wann sollte er mit Luzifer reden? Ob dieser davon begeistert war das sie Gefährten waren? Wohl kaum. Sie hatten sich nicht gerade nett zueinander verhalten. Ob Luzifer mit nach Hogwarts kommen würde? Was wenn nicht? Würde sein vampirisches Selbst das aushalten? Schon jetzt war er unruhig, weil er ihn nicht sehen konnte. Genau in diesem Moment nahm Draco zwei Gestalten wahr, die in den Garten liefen. Nach einem Blinzeln erkannte er, dass es sich um Tom und Luzifer handelte. Anscheinend unterhielten sich die beiden. Langsam hörte Draco auf zu spielen. Auch Tom musste einige sachen klar stellen. Ob er den Mut finden würde und es Tom gleich tun konnte? Seufzend rieb Draco seinen Nacken, nachdem er die Giatrre weg gelegt hatte. Irgendwann musste er seinen Mut zusammen kratzen und mit ihm reden. Doch wann würde er die Gelegenheit dafür kriegen? ******************** Nachdem Cynthia aus dem Zimmer ihres Bruders geflüchtet war, wusste sie nicht wohin mit sich. Irgendwie hatte sie angst Liam über den Weg zu laufen. Doch es gab jemanden den sie sehen wollte. Mit entschlossenen Schritten machte sie sich auf den Weg die Treppe runter. Ihre Eltern kamen ihr entgegen. „Wo willst du denn hin, Engel?“ Lucius sah seine Tochter aufmerksam an. „Ich suche Talija. Wisst ihr wo sie ist?“ Narzissa sah nachdenklich aus während Lucius den Kopf schüttelte. „Okay…schade..“ Leise seufzte Cynthia und rieb sich den Nacken. „Ich würde es mal im Salon probieren…dort sitzt sie manchmal und zeichnet.“, sagte Narzissa. Lächelnd sah Cynthia sie an. „Danke Mum.“ Sie gab den beiden noch jeweils einen Kuss auf die Wange und ging dann zum Salon. Und tatsächlich. Da saß sie und blickte nachdenklich auf ein großes schwarzes Klavier. Langsam ging Cynthia auf sie zu. „Talija?“, fragte sie leise und beobachtete sie genau. Blinzelnd hob Talija den Kopf und sah zu Cynthia hinüber. „Oh..hallo.“ Talija sah wieder zu dem Klavier und strich vorsichtig mit ihren Fingerspitzen darüber. „Kannst du spielen?“, fragte Cynt sie leise und beobachtete Talija genau. Sie hatte es vermutlich wirklich nicht leicht und brauchte jemanden wie Draco, bei dem sie sich mal ausweinen konnte. Wobei sie sicher nicht weinen, aber über ihre Sorgen reden würde. Doch jetzt wo Luzifer da war, würde Talija vielleicht diesen Jemand in ihrem eigenen Bruder finden. Man konnte es nicht wissen. Ob Draco das verstehen würde? Cynthia hoffte es. „Ja kann ich. Aber ich tue es schon seit einigen Jahren nicht mehr.“, antwortete Talija tonlos. Sie schloss die Klappe über den Tasten und drehte sich dann zu Cynthia um. „Was möchtest du von mir?“ Ihr kann man anscheinend nichts vormachen, dachte Cynt mit einem kleinen Lächeln. „Ähm…ich wollte mit dir reden..und mich entschuldigen..“ Leicht lächelte sie Talija an. Eine Augenbraue von Talija glitt Severuslike in die Höhe. „Wofür entschuldigen? Du hast mir doch nichts getan..“ Ein kleines Seufzen kam aus dem Mund von Cynthia. „Nun ja, persönlich habe ich dir vermutlich nichts getan, aber meine Gedanken haben schon gereicht.“ Leicht irritiert sah Talija sie an. Zerknirscht steckte Cynthia die Hände in ihre hinteren Hosentaschen. „Ich hab dich gestern mit meinem Bruder auf seinem Bett gesehen, wie ihr aneinander gekuschelt geschlafen habt. Und da hab ich halt gedacht das ihr beiden..nun ja…zusammen wärt. Und da dein Bruder ja der Gefährte von meinem ist, fand ich das einfach unmöglich.“ „Aha.“ Mehr sagte Talija nicht und sie wandte auch ihren Blick wieder ab. Das war irgendwie uninteressant geworden. Verdutzt sah Cynt sie an. „Ähm…bist du nicht böse oder so? Immerhin kenne ich dich nicht und denke dann schon so schlecht von dir…“ Talija zuckte die Achseln. „Es ist mir egal wie andere über mich denken und ich weiß, dass Draco und ich nur Freunde sind. Wenn andere das nicht so sehen dann ist das ihr Problem und nicht meins.“ Mit diesen Worten stand Talija auf. „Naja danke für deine Entschuldigung, auch wenn sie unnötig war. Bis dann.“ Und schon war sie aus dem Raum verschwunden. Eindeutig verwirrt sah Cynthia ihr hinterher. Sie würde nie aus diesem Mädchen schlau werden. Ein Seufzen hinter ihr ließ sie erschrocken herum fahren. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Mit einem kleinen Lächeln kam Liam aus dem Schatten hervor getreten. Verdammt jetzt sehe ich ihn ja doch, dachte Cynthia verzweifelt. Verlegen spielte Cynthia mit dem Saum ihres Tops. „Du hast mich nicht erschreckt…“, murmelte sie und blickte auf den Boden. „Sie ist nicht besonders einfach zu verstehen oder?“ Liam kam näher und strich mit seinen Fingern über das schwarze Klavier. Ein kleines Seufzend kam über Cynthias Lippen. „Nein..ich kenne sie ja erst seit dem ich hier bin aber irgendwie finde ich keinen Draht zu ihr. Mein Bruder hingegen hat einen richtig guten Draht zu ihr. Das verwirrt mich total…“ Leicht Stirn runzelnd hob Cynthia den Kopf und blickte in die blauen Augen von Liam. „Im Gegensatz zu Draco bin ich wirklich umgänglich…“ Ein Schmunzeln glitt über die Lippen von Liam und ein Funkeln trat in seine Augen. „Ach…du nennst dich also umgänglich?“ War das etwa Sarkasmus in seiner Stimme? Machte er sich lustig über sie? Mit großen Augen sah sie ihn an. „Ich bin umgänglich!“ Oh verdammt Cynthia! Reiß dich zusammen. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Ein leichtes Rosa legte sich auf ihre Wangen und sie wandte wieder ihren Blick ab. Ein kleines Kichern kam von Liam und er trat noch näher. Sofort schlug ihr das Herz bis zum Hals. Warum hatte er denn nur so eine verdammte Wirkung auf sie? Das war doch nicht normal! Seine Hand kam ihrem Gesicht näher und Cynthia riss die Augen auf. Mit riesigen Augen blickte sie nach oben in sein Gesicht. Seine Fingerspitzen glitten über ihren Wangenknochen und strichen eine ihrer blonden Haarsträhnen nach hinten, die sich über ihr Auge gelegt hatte. Sanft klemmte er die Strähne hinter ihr Ohr während ihre Augen ineinander verankert waren. Seine Finger verweilten länger als nötig bei ihrem Ohr, ehe sein Arm langsam wieder runter fiel. „Diese Augen solltest du nicht verstecken…“, flüsterte er. Schluckend blickte sie ihn an. Als sie ihren Mund öffnen wollte, legte sich ein schlanker Finger auf ihre Lippen. „Sag nichts.“, hauchte Liam ihr zu, drehte sich um und verschwand aus dem Raum. Zitternd legte Cynthia eine Hand auf ihre Brust. Himmel! Was war das denn gerade gewesen? Ihr war leicht schwindelig und sie ließ sich auf den Hocker vor dem Klavier nieder. Cynthia zitterte am ganzen Leib und ihr Herz schlug so schnell das es sich anfühlte, als würde es einen Marathon laufen. Schluckend sah sie zur Türe. Liam war ein rätselhafter Mann. Ihre Eltern und Draco würden sicher sagen sie sollte sich von ihm fern halten. Doch Cynthia hatte ein großes Problem. Sie hatte eine Schwäche für Rätsel. ********************** Talija ging vom Salon aus in den Wintergarten und blickte nach draußen. Sie zog eine Augenbraue hoch als sie sah wie ihr Vater mit Luzifer sprach. Auch sie hatte das Bedürfnis mit ihrem Bruder zu sprechen. Doch irgendwie hatte sie Respekt davor. Was wenn er genauso war wie ihr Vater? Wenn er sie nicht akzeptierte? Leise schluckte sie und runzelte wieder die Stirn. Es müsste ihr egal sein. Die Stillephase der Engel sollte alle Gefühle in ihrem abschotten. Aber es hatte nicht funktioniert. Was wenn ihr Gefährte wirklich in ihrer Nähe war? Was sollte sie dann machen? Sie wollte nicht gebunden werden. Doch wenn ihre Großväter, ihr Dad und ihr Vater rausfanden, dass ihr Gefährte anscheinend im Haus war, würde sie gezwungen werden. Erschaudernd schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Das durfte nicht sein. Sie war zu jung um sich schon zu binden. Außerdem würde sie sich an niemanden binden, den sie nicht kannte, nur weil ihre Wesen diesen Jemand als Gefährten sahen. Der Vampir in ihr knurrte unwillig und sie musste innerlich lachen. Okay, anscheinend war der Vampiranteil in ihr ebenfalls nicht davon begeistert gebunden zu werden. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete sie ihren Bruder und ihren Vater wie sie gemeinsam auf einer Bank im Garten saßen und sich unterhielten. Worüber die wohl gerade sprachen. Lautlos seufzte Talija und wandte dem Fenster den Rücken zu. Kurz erstarrte sie, als sie eine Person im Schatten des Wintergartens sah, die sie beobachtete. „Findest du nicht, dass es sich nicht gehört andere zu observieren?“, fragte eine tiefe Stimme. Ein kleines Seufzen kam von Talija. „Musst du gerade sagen Regulus. Du beobachtest doch IMMER irgendwelche Leute.“ Langsam trat die Person aus den Schatten und nun erkannte man ihn auch äußerlich als Regulus Black. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Du bist eindeutig schlecht im observieren. Tom und auch Luzifer hätten dich sofort gesehen, wenn sie zum Haus geschaut hätten.“ Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte Regulus sich an die Wand und betrachtete Talija aufmerksam. „Wenn man sein lebenlang im Haus verbringt, dann kann man ja nicht gut im observieren werden.“, sagte Talija trocken und verschränkte die Arme genauso wie er. Ein Glucksen kam von Regulus. „Ich weiß das du es satt hast hier zu sein, aber glaube mir wenn ich dir sage das dein Dad deinen Vater versucht zu überreden, dich nach Hogwarts für die letzten beiden Jahre zu schicken.“ Zwinkernd stieß Regulus sich von der Wand ab und verschwand aus dem Wintergarten. Mit großen Augen blickte sie ihm nach. Ihr Dad versuchte tatsächlich sie hier raus zu kriegen? Das wäre einfach grandios, wenn sie nach Hogwarts könnte. Dann würde sie ihren Dad jeden Tag sehen und wäre nicht, dass ganze Jahr, außer den Ferien über mit ihrem Vater alleine in diesem Schloss. Mit funkelnden Augen drehte sie sich wieder zur Fensterfront um und sah zu ihrem Bruder und Vater. Sie könnte andere Jugendliche kennen lernen. Sofort erstarrte sie. Wie sollte sie denn andere kennen lernen, wenn sie noch nicht mal normal mit der Schwester von Draco reden konnte? Kopf schüttelnd ging sie aus dem Wintergarten und lief den Gang entlang um runter in die Kerker zu gelangen. Als sie die Türe zu den Kerkern öffnete, empfing sie der Geruch von Zaubertränken. Anscheinend hatte sie richtig gedacht und ihr Dad braute mal wieder seine Tränke. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, was jedoch fast augenblicklich wieder verschwand, lief sie den Kerkergang entlang bis zu dem Labor von ihrem Dad. Gerade als sie eintreten wollte, hörte sie durch die angelehnte Türe zwei Stimmen. Sofort blieb sie stehen und lauschte. Was machte denn ihr Großvater Sal bei ihrem Dad? Ganz leise trat sie näher an die Türe und spitzte die Ohren. „Wir müssen es hinter uns bringen, Sev. Ich weiß nicht wie lange sie das durchhalten kann. Sie ist so anders geworden.“ Ein leises Seufzen war zu hören. „Ich weiß, Sal. Doch du musst auch mich verstehen. Sie ist meine Tochter und ich will nicht das sie an irgendeinen Typen gebunden wird, den sie kaum kennt, nur weil dieser ihr Gefährte ist. Sie hat ein Recht darauf ihren Gefährten kennen zu lernen, genauso wie ich es bei Tom hatte.“, erklang die ruhige Stimme ihres Dads und Talijas Herz hämmerte schneller in ihrer Brust. Es ging um sie. Lautlos schluckte sie und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich weiß das du sie nicht zwingen willst. Das wollen Godric und ich auch nicht. Aber wenn sie sich nicht an ihren Gefährten bindet, dann bleibt sie in der Phase.“ Sals Stimme klang traurig, aber dennoch unnachgiebig. Wieder seufzte Sev und man hörte ein Zischen, als er irgendwas in einen seiner Tränke warf. „Was sagt Tom dazu?“, fragte Sev leise und man hörte nun deutlich das Seufzen von Sal. Am liebsten hätte Talija geschnaubt. Was sollte ihr Vater schon sagen? Wenn er könnte würde er sie sofort aus dem Schloss schmeißen, sobald sie gebunden war. Für so kalt hielt sie ihren Vater mittlerweile. Nie hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte. Nie hatte er ihr gesagt, dass er stolz auf sie war. Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch sie drängte sie zurück. Dann erklang die Stimme ihres Großvaters wieder. „Tom hält es für das beste wenn sie sich bindet.“ Alleine dieser Satz ließ ihren Damm brechen. Mit einem Aufschluchzen, was sie nicht mehr unterdrücken konnte, rannte sie den Kerkergang entlang. Die Türe wurde aufgerissen und ihr Dad und Großvater riefen nach ihr. Doch sie rannte weiter. Sobald sie in der Eingangshalle war, lief sie die Treppe hinauf. Kurz vor ihrem Zimmer knallte sie gegen etwas warmes, hartes. Verwirrt und mit tränennassem Gesicht hob sie den Kopf und blickte in die eisblauen Augen von Damien. Ohne darüber nachzudenken warf sie sich an seine Brust und weinte weiter. Irritiert sah Damien zu ihr hinunter, ehe er sie vorsichtig mit in ihr Zimmer zog und die Türe hinter sich schloss. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn und weinte hemmungslos weiter. Sie konnte einfach nicht mehr. Das war ihr alles zu viel. Wieder kam ihr in den Sinn einfach mit ihrem Leben Schluss zu machen. Damien setzte sich auf ihr Bett und zog sie neben sich. Talija durchnässte sein Hemd, doch es war ihm momentan egal. Er wollte nur das sie sich beruhigte. Irgendwann hörten die Tränen auf und Talija löste sich von seiner Brust. „Geht’s wieder?“, fragte er, ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Es kam nur ein Nicken von Talija. Sie stand auf und ging zu ihrer Kommode. Dort zog sie, die erste Schublade auf und holte etwas heraus. Damien konnte nicht erkennen was es war und runzelte die Stirn. Was trieb sie denn da? Dann stieg ihm ein Geruch in die Nase und sofort war er auf den Beinen und bei ihr. „Was tust du da?!“, fauchte er und riss sie herum. Mit leeren Augen blickte sie hoch in sein Gesicht, während sie vor ihm stand und einen silbernen Dolch in der Hand hielt, der rot von ihrem Blut war. An ihrem Arm war ein Schnitt und ihr Blut tropfte auf den Boden. Ohne nachzudenken hob er ihren Arm hoch. Seine Augen glühten rot. Sein Bluthunger war geweckt. Nur einmal kosten, dachte er und beugte sich über ihren Arm und glitt mit der Zunge über ihren Schnitt, während er weiter in ihre Augen blickte. Irgendetwas blitzte in ihren leeren Augen auf, doch er konnte nicht sagen was es war. Ihr Blut war köstlich und am liebsten hätte er seine Fangzähne in ihr zartes Fleisch gerammt. Doch er leckte nur immer weiter über den Schnitt. Talija zitterte und irgendwann hörte es auf zu bluten und sie spürte wie der Schnitt sich durch den heilenden Vampirspeichel schloss. Langsam richtete Damien sich wieder auf während er ihren Arm weiter festhielt. Mit hungrigen Augen sah er sie an und Talija schluckte. Sein Blick glitt zu ihrem Hals und er kam mit einem Knurren näher. Ich glaube jetzt ende ich als Vampirmahlzeit, von diesem göttlichen Vampir, dachte Talija und wunderte sich, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Sie schloss ihre Augen und wartete voller Erwartung und auch ein wenig Vorfreude auf den Biss. ************************** Langsam öffnete er seine Augen. Sein kompletter Körper tat ihm weh. Wo war er? Hatten Frenrir und er es gestern, in der Vollmondnacht, mit ihren spielerischen Kämpfen, mal wieder zu weit getrieben? Blinzelnd hob er seinen Kopf und versuchte sich zu strecken. Doch es ging nicht. Sein Körper spannte sich an und er kniff die Augen zusammen. Nur langsam konnte Remus seine Umgebung erkennen. Es sah aus als wäre er in einer Art Gefängniszelle. Seine Arme fühlten sich taub an. Mit einem Blick nach oben wurde ihm auch klar wieso. Eisenketten hingen von der Steindecke herab und umklammerten seine Handgelenke. Seine Handgelenke sahen ungewöhnlich dunkel aus. Erst nach mehrmaligem Blinzeln erkannte Remus, dass es sich um Blut handelte. Wie lange hing er denn schon hier? Seinem Geruchssinn zufolge war sein Blut schon lange angetrocknet. Ganz langsam ließ er seinen Blick vorne an seinem Körper runter wandern. Egal wo sein Blick lang ging, konnte er Blut sehen, was eingetrocknet war. Anscheinend war sein kompletter Oberkörper aufgeschlitzt worden. Schluckend glitt sein Blick noch tiefer. Mit großen Augen sah Remus auf seine Mitte hinunter. Irgendjemand hatte ihm doch tatsächlich einen seiner Hoden abgeschnitten. Was für ein kranker Mensch konnte soetwas tun? Langsam kam die Erinnerung zurück. Ein Zittern ging durch den schmerzenden Körper von Remus. Dieser miese alte Sack hatte ihn doch tatsächlich entführt, misshandelt und missbraucht. Remus hatte keine Ahnung wie lange er das schon durchstand, doch seinem Körper und seinen Erinnerungen zufolge, musste es schon sehr lange sein. Ein Schaudern ging durch seinen Körper. Ob Tom und die anderen schon nach ihm suchten? Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine kaputten und spröden Lippen. Doch seine sonst so leuchtenden Augen blieben leer. Frenrir setzte sicher alle Hebel in Bewegung um ihn zu retten. Genauso wie Sirius. Ob Frenrir ihn immer noch als Gefährten sah in diesem Zustand? Wo sollte er denn hin, wenn dem nicht so war? Er wollte niemandem zur Last fallen. Seine trüben Gedanken wurden durch das Öffnen der Gefängniszellentür unterbrochen. Remus schluckte hart und seine Kehle brannte höllisch. „Hallo Remus. Wie ich sehe bist du ja endlich wieder bei Bewusstsein.“ Dumbledore betrat die Zelle, gefolgt von einem hochgewachsenem dunkelhaarigen Mann. Ein falsches, freundliches Lächeln lag auf den Lippen von Dumbledore. Remus wurde fast schlecht bei dem Gesicht, was der Alte machte, als sein Blick über den übel zugerichteten Körper glitt. Wie konnte man sich nur an so einem Körper aufgeilen?, fragte Rem sich. Der Unbekannte ging an ihm vorbei und lehnte sich an die Wand rechts von ihm. Schweigend sah Remus dem Alten entgegen. „Hast wohl deine Stimmt verloren, was?“ Ein teufliches Grinsen lag auf den Lippen von Dumbledore, als er vor Remus stehen blieb. „Vielleicht sollte ich dich wieder zum schreien bringen, damit mein Freund, Stefano, seinen Spaß mit dir haben kann.“ Angst kroch in Remus hoch und seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an. Wie lange und oft musste er das noch ertragen? Ein Ruck ging durch seinen Körper, als Dumbledore seine knochige, faltige Hand auf die Wunde legte, wo normalerweise ein zweiter Hoden hätte sein müssen. Der Schmerz war unbeschreiblich. Hatte es sich genauso angefühlt, als Dumbledore ihn abgeschnitten hatte? Remus konnte sich nicht erinnern. Entweder die Erinnerung war zu grausam, sodass sein Unterbewusstsein sie ganz automatisch vor ihm verbarg oder der Alte hatte ihm den Hoden abgeschnitten, während er vor lauter Schmerzen ohnmächtig in den Ketten hing. Dumbledore glitt mit dem Fingernagel über die frischverheilte Wunde. Ganz langsam öffnete der Alte die Wunde mit seinen scharfen und langen Fingernägeln. Remus riss die Augen auf und ein Wimmern kam über seine Lippen. „Bitte nicht…“, krächzte Remus leise und Tränen brannten in seinen Augen. Stefano stand vollkommen ruhig da. Niemand sah das kurze, wütende Aufblitzen, seiner giftgrünen Augen. Ein schauriges Lachen ertönte durch die Zelle. „Wir wollen doch nicht, dass du einen schönen Aufenthalt hast, oder Werwolf?“ Remus sah in diese blauen Augen, die sonst so großväterlich aussahen. Doch nun hatten sie einen harten Glanz und er wirkte auf Remus wie ein alter Psychopath. Gerade als Dumbledore die Finger von der Wunde nahm und hinter Remus treten wollte, drang der Gesang eines Phönix zu ihnen. Das Herz von Remus fing an schneller zu schlagen. „Verdammt. Sie sind mal wieder zu früh.“ Fluchend ging Dumbledore zur Türe und drehte sich noch einmal herum. „Vergnüge dich schön, Stefano. Ich werde später nochmal vorbeischauen um meinen Spaß zu haben.“ Mit diesen Worten ging der Alte hinaus. Nach kurzer Zeit waren seine Schritte verklungen. Stille legte sich über die Zelle. Nur Rems Atemzüge waren zu hören. Leise Schritte näherten sich Remus von der Seite. Jetzt war es soweit. Rem wusste es. Nun würde dieser Stefano ihm Schmerzen zufügen. Fingerspitzen glitten sacht über seine Wange. Sofort zuckte Remus ängstlich zusammen und drehte den Kopf leicht zu diesem Stefano rüber. „Sch..hab keine Angst mein Wölfchen.“ Stirn runzelnd blickte Rem in diese giftgrünen Augen. „Warum sollte ich keine Angst haben? Du wirst mir weh tun…genau wie er.“ Tränen schimmerten in den Augen von Remus. Langsam beugte Stefano sich nach vorne, bis seine Lippen nahe an dem Ohr von Remus waren. „Ich würde dir nie weh tun, Wölfchen. Das habe ich dir doch geschworen.“ Mit riesigen Augen fing Rem an zu zittern. „Fr..Frenrir?“, krächzte er leise und ungläubig, aber dennoch hoffnungsvoll. *********************** Nach dem Gespräch mit Fred und George waren Bill und Charlie sofort zurück zum Fuchsbau appariert. Von außen sah dieser ziemlich heruntergekommen aus. Doch innen herrschte vollkommener Luxus. Immer wenn jemand zu Besuch war, hatten sie eine Illusion darauf gelegte, damit es innen genauso ärmlich aussah wie draußen. Aber nun, wo Harry Potter Tod war, brauchten die Weasleys dies nicht mehr zu tun. Seufzend ging Charlie gemeinsam mit seinem älteren Bruder in den Fuchsbau hinein. Gerade als er rufen wollte, dass sie wieder da waren, so wie es bei ihrer Familie normal war, legte Bill eine Hand auf Charlies Mund. „Pscht..“, hauchte er in das Ohr seines jüngeren Bruders. Liebevoll zog Bill ihn mit, Richtung Küche. Sie versteckten sich in einer Nische neben der angelehnten Küchentür und lauschten dem Gespräch ihrer Eltern. Angespannt sahen die beiden Brüder sich an. „Albus will das wir damit weiter machen. Da leider seine Kräfte zunehmen, kann Hermine das nicht mehr alleine..“, sagte das Weasley-Oberhaupt müde. Verwirrt runzelte Charlie die Stirn. Womit sollten sie denn weiter machen? „Dann werden wir das auch tun. Wir müssen das Mädchen unterstützen. Besonders jetzt wo sie schwanger ist.“ Molly Weasley stand auf und ging zur Bar hinüber, um für sich und ihren Mann eine Flasche Feuerwhiskey und zwei Gläser zu holen. Mit großen Augen sahen die beiden Brüder sich an. Hermine war schwanger?! Ein Schauder lief Charlie über den Rücken. Jetzt hatten sie keine Chance mehr, dieses Mädchen aus ihrer Familie raus zu kriegen. „Wir sollten nachher in sein Zimmer gehen und Ron noch einmal verzaubern. Nachts fällt es seinem Geist leichter sich gegen den Zauber zu wehren.“ Bill musste ein Aufkeuchen unterdrücken. Ihre Eltern verzauberten ihren kleinsten Bruder? Wieso taten sie nur so was? Beide hielten den Atem an. Alles was sie jetzt hörten, konnten sie gegen Dumbledore verwenden. Außerdem könnten sie den dunklen Lord darüber informieren, wenn sie sich ihm anschließen würden. Vorausgesetzt er hört uns zu, dachte Charlie. „Du hast recht, Schatz.“, sagte Arthur und nahm einen Schluck von seinem Feuerwhiskey. „Percy hat es heute morgen schon getan, nachdem Ron ihn aufgelöst gefragt hat, ob Potter wirklich Tod ist. Aber ich denke es ist nötig, dass wir es mehrmals machen. Zu schade, dass der Hassfluch nicht ewig hält, sondern immer erneuert werden muss. Doch wenn dieser Potter gewusst hätte, dass Ron ihn wirklich gern hatte…“ Arthur seufzte schwer. „Dann hätte Albus größere Schwierigkeiten gehabt ihn zu brechen.“, fügte Molly seufzend hinzu. Je mehr die beiden Weasleys hörten, desto übler wurde ihnen. Wie konnten Eltern nur so gefühlskalt sein? „Albus meinte, wenn es nicht anders geht, dann sollen wir ihn nach diesem letzten Schuljahr am besten eliminieren.“, sagte Molly kalt. Arthur nickte. „Das ist vermutlich die beste Idee.“ Ungläubig schüttelte Charlie den Kopf. Das waren keine Eltern! Das hier waren Monster. „Um Hermine und das Baby können wir uns sowieso besser kümmern, als unser jüngster von 4 Söhnen.“ Sofort sahen Bill und Charlie sich an. 4 Söhne? Sie hatten doch 6 Söhne. Oder sahen sie zwei von ihnen schon nicht mehr als Söhne? „Du hast Recht, Molly. Zum Glück müssen wir uns nicht mehr um die beiden Adoptivsöhne kümmern, die Albus uns damals aufs Auge gedrückt hat.“ Adoptivsöhne? Wer sollte denn adoptiert sein? Einer von ihnen beiden? Percy? Oder die Zwillinge? Bill sah ratlos aus, doch in Charlies Gesicht war zu erkennen, dass er wusste von wem seine Eltern da sprachen. Charlie machte ein Zeichen, damit Bill mit ihm hinauf zu ihren Zimmern ging. Nickend schlich Bill aus der Nische hervor und sah sich um. Doch es war niemand zu sehen. Weder Percy, noch Ron oder Ginny. Anscheinend schliefen schon alle außer ihren Eltern in diesem Haus. Vorsichtig winkte Bill seinem kleineren Bruder. Charlie ging aus der Nische raus und ihm folgte ein Besen, der scheppernd zu Boden ging. Erstarrt sahen die beiden Weasleys sich an. Danach schnellten ihre Blicke zur Küchentür, die sich ruckartig öffnete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)