Satisfy Me! - Ein neues Mitglied für Team Satisfaction! von Mitsuki_Insanity ================================================================================ Kapitel 14: Fifteenth Satisfaction: Zartbitter wie Schokolade ------------------------------------------------------------- Drei Monate waren vergangen, seit Kyousuke und ich Martha verlassen hatten. Drei Monate, in den viel passiert war. Direkt nachdem wir wieder in Kyousukes Versteck angekommen waren, hatten wir uns mit einer mehr als dreisten Straßenbande anlegen müssen, die der Meinung gewesen war, den Unterschlupf für sich zu beanspruchen. Allerdings waren diese Jungs nur ein Haufen von dreizehn bis vierzehnjährigen Halbstarken, die nicht einmal als Duellanten sonderlich viel hermachten. Ich nahm es ihnen im Grunde auch nur wenig übel. Sicher hatten sie nach einem Unterschlupf gesucht, nachdem es angefangen hatte, kälter zu werden. Und die Oberschule war halt leer. Was ich ihnen jedoch nicht verzeihen konnte, war der ganze Müll, den sie nach ihrer Flucht vor uns noch hinterlassen hatten und dass die arme Couch noch abgenutzter und missbrauchter aussah, als ohnehin schon. Nach diesem Vorfall baute Kyousuke zumindest mit Yuusei die darauffolgenden Wochen einige Fallen, damit so schnell niemand mehr in unser Versteck kam, wenn wir mal länger abwesend waren. Mittlerweile hatten wir auch einige, weitere Duel-Gangs besiegt und in ihre Schranken verwiesen. Viele Bezirke blieben nicht mehr übrig. Kyousuke wirkte mit jedem Mal, dass er einen weiteren Bezirk markieren konnte, zufriedener und Team Satisfaction war mittlerweile, so konnte man es ausdrücken, berühmt. Eine Tatsache, die auch mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Ich erinnerte mich gern an unsere kleine Weihnachtsfeier zurück. Es war keine große Party, aber dennoch erfüllte mich die Erinnerung daran mit Freude. In das neue Jahr war ich eher mit gemischten Gefühlen gegangen. Kyousuke und ich hatten auf dem Dach eines alten – und eigentlich einsturzgefährdeten Hochhauses, nach drüben gesehen. Zur Stadt. Hier, von Satellite aus, konnte man nur die Tops richtig sehen. Die Hochhäuser, die bis in den Himmel zu ragen schienen. Sie ließen die Sehnsucht nach Freiheit nur noch größer erscheinen. Ein Gefühl, dass ein Stechen in meiner Brust hervorrief. Auf der anderen Seite wollte ich aber auch nicht so sein, wie die Leute in der Stadt. Mit all ihren Vorurteilen. Zumindest hatte ich mir für dieses Jahr etwas vorgenommen: Ich wollte endlich den Mut finden, Kyousuke noch in diesem Jahr meine Liebe zu gestehen. Auch wenn ich mich davor fürchtete. Auch wenn ich allein bei dem Gedanken daran, zu zittern anfing. Das schlimmste war nicht einmal, die drei berühmten Worte auszusprechen. Nein. Das schlimmste war die Reaktion, die darauf folgen würde. Sie bereitete mir am meisten Angst. Ich hatte Angst davor, von ihm angelehnt zu werden. Angst davor, dass er in mir nur eine gute Freundin sah. Angst davor, unsere Freundschaft zu zerstören, die mir mittlerweile so viel bedeutete. Aber wenn ich nie meinen Mund auf bekam, wie sollte ich sonst glücklich werden? Martha hatte mir immerhin gesagt, ich sollte es ihm sagen. Am Ende würde tatsächlich noch ein anderes Mädchen daherkommen, in das er sich verlieben könnte. Nein! Der Gedanke daran machte mich irre und wütend. Ich wollte es nicht soweit kommen lassen! Kyousuke durfte sich in kein anderes Mädchen verlieben. Aber bisher war ich immer noch zu feige gewesen, es ihm zu sagen. Manchmal schlief ich heimlich mit Tränen in den Augen ein, weil ich mir vorstellte, wie Kyousuke mit einem anderen Mädchen herumlief, mit diesem Mädchen lachte und glücklich war. Diese Vorstellung schnürte mir den Magen zu, nahm mir meine Luft. Dann fühlte ich Kyousuke, der mich umarmte und mich immer fragte, was los war. Jedes Mal, wenn er meine Tränen dennoch bemerkte. Aber sagen konnte ich es ihm nicht. Heute jedoch, würde ich versuchen, den Mut zu finden. Wenn nich heute, wann dann? Heute war der perfekte Tag um es ihm zu sagen. Der 14. Februar. Valentinstag. Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und stundenlang überlegt, was ich tun konnte. Schließlich war ich zu dem Entschluss gekommen, dass zu tun, was man als Mädchen an Valentinstag eben tat: Dem Angebeteten Schokolade schenken. Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass ich nicht wusste, wie. Die wenigen Supermärkte hier verkauften keine Schokolade. Erst recht keine Pralinen. Höchsten in aller billigster Pulverform konnte man gerade so noch Kakao erwerben. Natürlich hätte ich auch versuchen können, Kyousuke etwas anderes zu kaufen, aber ich hatte mich in den Gedanken verrannt, ihm unbedingt Schokolade zu schenken. Warum machst du sie dir nicht selbst?, hatte ich mich in Gedanken gefragt. Aber zum einen wusste ich nicht, wie und zum anderen konnte ich auch gar nicht wirklich kochen. Doch, als ich an diesem Morgen meine Augen öffnete, fiel es mir wie Schuppen von eben diesen. Martha! Ich musste zu Martha und sie um Rat fragen! Es war noch sehr früh. Zumindest war es draußen noch dunkel. Nur am Horizont konnte man einen hellen Streifen erahnen, der das Aufgehen der Sonne ankündigte. Kyousuke schlief noch seelenruhig. Wie immer murmelte er ab und zu im Schlaf ein paar unverständliche Dinge vor sich hin. Ohne ihn zu wecken stand ich vorsichtig von der Couch auf und schlüpfte in meine Stiefel, die davor standen. Hastig schnappte ich mir einen Zettel vom Tisch und kritzelte eilig drauf, wo ich war. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machte, wenn er aufwachen würde. Ich rechnete immerhin auch damit, dass er den Zettel bemerken und lesen würde. Nachdem ich das getan hatte, verließ ich ohne Umschweife den Unterschlupf. Vorsichtig, um nicht selber eine der Fallen auszulösen. Draußen atmete ich die kühle Morgenluft ein. Abgesehen von dem üblichen Rauchgestank, war es angenehm. Den Weg zu Martha hatte ich noch recht gut in Erinnerung. Kyousuke und ich hatten sie letzten Monat erst, genauer gesagt am 11. Januar, aufgrund von Jacks Geburtstag, besucht. Dieser hatte uns eingeladen, bei Martha zu feiern. Als ich bei Martha ankam, war es schon heller geworden. Das Nachtblau des Himmels hatte sich in ein graublau verwandelt. Dichter Nebel hatte sich gebildet und verwehrte einen genauen Blick nach vorn. Martha wirkte erstaunt, als ich an ihre Tür klopfte, aber freute sich natürlich, mich zu sehen. „Ryoko-chan! So eine Überraschung!“, waren ihre Worte und sie umarmte mich freundlich. „Guten Morgen, Martha-san!“ „Was führt dich her, mein Kind?“, fragte sie mich, nachdem sich mich hereingebeten hatte. Ich fühlte, wie mir gleich etwas wärmer im Gesicht wurde. „Ich... Nun ja. Ich hab da... So ein kleines Anliegen.“ Diese Worte kamen sehr gestammelt aus meinem Mund, sodass Martha schon gleich zu wissen schien, worauf ich hinaus wollte. „Weil heute Valentinstag ist, nicht wahr? Willst du es ihm endlich sagen?“ Ein schüchternes Nicken meinerseits. „Ich versuch's zumindest.“ Martha klopfte mir auf den Rücken. „Heute ist der perfekte Tag dafür!“ Wieder nickte ich schüchtern und erklärte Martha, auf dem Weg durch den Flur, was ich vorhatte. „Du würdest gerne Schokolade selber machen?“ Noch während sie das sagte, zog sie mich in die Küche. „Kein Problem. Ich zeig dir, wie das geht! Darüber freut er sich bestimmt.“ Wieder kam ich nicht zu mehr, als nur zu einem Nicken. Martha kramte einige Utensilien aus ihren Schränken und einige Zutaten, von denen ich mich fragte, wo diese Frau das alles nur herbekam. Zucker, okay. Den bekam man tatsächlich. Vanillezucker? Schwer aufzutreiben, aber machbar, wenn man wusste, wo. Von dem billigen Kakaopulver hatte ich ja bereits erzählt. Woher sie allerdings die Kakaobutter hatte, war mir schleierhaft. Ich hatte das Zeug vorher noch nie gesehen. Martha zeigte mir in einzelnen Schritten, was ich zu tun hatte. Von einem Wasserbad hörte ich das erste Mal. Ganz ehrlich, ohne Marthas Hilfe hätte ich die Schokolade nicht hinbekommen. Ich stellte mich stellenweise auch ziemlich dämlich an, aber Martha war geduldig. Am Ende stand das fertige Ergebnis im Kühlschrank, um fest zu werden. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, die Schokolade in Herzchenform hinzubekommen, aber Martha hatte keine solche Form da. Also musste ich mich mit der schlichten, quadratischen Variante begnügen. Im Grunde war das auch gut so. Wenn ich darüber nachdachte, würde eine Herzform zu viel verraten. Außerdem war das so kitschig und albern, dass es mir am Ende nur peinlich gewesen wäre und ich die Schokolade aus Scham vermutlich selbst gegessen hätte. Während die Schokolade in dem alten Kühlschrank fest wurde, hatte ich zumindest noch etwas Zeit. Diese Zeit wollte ich dafür nutzen, Mariko mal wieder 'Hallo' zu sagen. Ich hoffte nur, dass die Kleine schon wach war und nicht noch schlief. Ein Blick zum Fenster verriet mir, dass es draußen mittlerweile komplett hell geworden war. Ich ging leise durch den Flur. Jack und Crow schliefen bestimmt noch. Vielleicht konnte ich auch mal bei Yuusei klopfen, der sicher schon wach war, aber andererseits hatte ich keine Lust, den Jungs gerade über den Weg zu laufen. Das würde sonst nur in peinlichen Fragen enden. Was ich zu so früher Uhrzeit hier machte? Was ich überhaupt hier machte? Und wenn ich dann antworten müsste, würde jeder wissen, was Sache war. Ein reichlich unangenehmer Gedanke. Vor Marikos Zimmer blieb ich stehen und wollte gerade klopfen, als die Tür aufging und Mariko schon vor mir stand. Sie hatte noch ihren Pyjama an und rieb sich verschlafen ein Auge, bis sie mich richtig wahrnahm. „Onee-chan! Was machst du hier?“, fragte sie mich baff. Ich legte meinen Zeigefinger an meinen Mund. „Shht.! Nicht so laut. Ich will nicht, dass Crow und die Anderen wissen, dass ich hier bin. Die stellen sonst nur komische Fragen. Kann ich rein kommen?“ Mariko sah mich verwirrt an, nickte dann aber stumm. Sie öffnete die Tür etwas mehr und ließ mich eintreten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kindern hier, hatte sie ein Einzelzimmer. Martha hatte mir gesagt, Mariko wachte oft Nachts auf, schreiend und weinend, weil sie Alpträume hatte. Damit sie nicht allein war Nachts, hatte Mariko sehr viele Plüschtiere auf dem Bett, mit denen sie kuscheln konnte. Die meisten waren alt, kaputt und sahen nicht mehr sonderlich schön aus. Aber Mariko waren sie ein Trost. Ich hatte mir oft gewünscht, auch einen Teddy zu haben, der mich nachts tröstete wenn ich aus meinen Alpträumen erwachte. Mittlerweile brauchte ich so etwas aber nicht mehr. Wenn ich Nachts aufwachte, weil ich, trotz dass ich wusste, dass er tot war, von meinem Erzeuger träumte, konnte ich mich an Kyousuke kuscheln. Konnte dem Schlagen seines Herzens zuhören, seinem leisen Atmen und beruhigte mich dabei. Marikos Zimmer war ein recht typisches Mädchenzimmer. An einer Wand waren einige Herzchen zu sehen, die wirkten, als wären sie mit rotem Edding mal einfach drauf gemalt worden. Es gab einige rosafarbene Sachen hier. In einer Ecke entdeckte ich eine alte Puppe, der ein Auge fehlte. Sie machte einen gruseligen Eindruck auf mich. Mariko setzte sich auf ihr Bett, das ein Holzgestell besaß und beobachtete, wie ich mich umsah. Die Tür hatte sie natürlich gleich hinter sich zugemacht. „Was genau machst du jetzt hier?“, fragte sie mich erneut neugierig. Nachdem ich noch eine Weile aus dem Fenster gestarrt hatte, drehte ich mich zu ihr um und setzte mich neben sie auf das Bett. „Na ja... Heute ist Valentinstag und-“ Weiter kam ich nicht, weil Mariko mich mit ihrem Aufschrei unterbrach. „Valentinstag!?“ Nickend bestätigte ich es noch einmal. „Ja.“ Mariko wurde rot im Gesicht. „Da schenken Mädchen doch dem Jungen, den sie gern haben, Schokolade, oder?“, fragte sie mich verlegen. Wieder nickte ich. „Willst du ihm etwa auch eine schenken? Ich hab mit Martha welche gemacht. Vielleicht kann sie mit dir ja auch welche machen.“ Nun schüttelte Mariko heftig ihren Kopf. So heftig, dass ihre kastanienbraunen Haare wild umherflogen. „N-Nein!“ Grinsend klopfte ich ihr auf die Schulter. „Kannst ihm ja auch etwas anderes schenken. Irgendwas Persönliches von dir.“ „I-Ich hab nichts! N-Nur Sachen, die er sicher albern finden w-würde...“, erwiderte sie nuschelnd und starrte auf ihre Füße. „Außerdem ist er sechs Jahre älter als ich...“ Ich legte einen Arm um sie. „Wirst du nicht bald elf?“, fragte ich sanft. Innerlich seufzte ich jedoch. Ich fühlte mit Mariko. Zwischen mir und Kyousuke gab es ja auch diesen Altersunterschied von fünf Jahren. „Uhm ja. Am 1. März.“, hörte ich Mariko antworten. „Wenn du mit Martha Schokolade gemacht hast, dann willst du es Kiryuu-san heute sagen, nicht wahr?“ „Ich hab's zumindest vor. Aber...“ Mein Magen fühlte sich seltsam flau an. „Ich hab Angst davor, es ihm zu sagen. Angst davor, wie er reagieren wird. Ich will unsere Freundschaft nicht kaputt machen.“ Mariko ließ ihre Beine hin und her baumeln. „Kann so was denn passieren? Das Freundschaften kaputt gehen, weil du sagst, dass du ihn gern hast?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Es wäre dann ja nichts mehr wie vorher, wenn er es wüsste. Das verstehst du vermutlich noch nicht, Mariko-chan.“ Langsam ließ ich meinen Blick zur Zimmerdecke schweifen. „Ich versteh selber noch nicht viel davon. Es ist das erste Mal, dass ich solche Gefühle habe. Das erste Mal, dass ich mich für einen Typen interessiere. Jungs haben mich all die Jahre nicht interessiert. Ich hatte eher Angst vor ihnen, weil sie größer sind und weil ich wusste, dass sie böse Dinge mit Mädchen tun können. Sie waren mir nie geheuer. Ich hab ihnen misstraut. Kyousuke war der erste Junge, dem ich vertraut habe. Der Erste, dem ich mich geöffnet habe. Ich hab selber gemerkt, wie ich mich in den letzten Monaten verändert habe, seit ich ihn kenne. Ich hab angefangen mir über Sachen Gedanken zu machen, über die ich früher nie nachgedacht habe. Ich hab mich selber als Mädchen noch viel mehr wahrgenommen. Früher hat es mich nie interessiert wie ich auf andere Menschen wirke, wie ich aussehe oder sonst etwas. Aber seit ich ihn kenne, kamen da plötzlich all diese Dinge. Ich hab mich gefragt, wie ich auf ihn wirke. Ob er mich hübsch findet und ob er mich wirklich gern hat. Manchmal hab ich das Gefühl, er würde mich auch so mögen, wie ich ihn mag. Auf der anderen Seite behandelt er mich auch oft so, als wäre ich eine kleine Schwester für ihn. Ich weiß nicht, was er denkt oder fühlt. Und das macht mir Angst. So große Angst, dass ich...“ Ich hielt inne und sah zu Mariko. Sie blickte mit großen Augen zurück. Ich war mir sicher, dass sie nicht viel von dem verstanden hatte, was ich gesagt hatte. Obwohl sie schon sehr reif für ihr Alter war, war sie dennoch ein zehnjähriges Mädchen, das von Liebe erst recht noch nicht wirklich Ahnung hatte. Dennoch war ich perplex, als sie mich sanft umarmte. „Ich versteh nicht so viel davon... Aber ich bin auf deiner Seite, Onee-chan!“ „Mariko-chan...“ Ich konnte nicht anders, als sie zu knuddeln. Dieses kleine Mädchen war wirklich süß! Wenn ich eine kleine Schwester gehabt hätte, hätte ich mir gewünscht, sie wäre so wie Mariko. So unschuldig, freundlich und niedlich. Ich war der Kleinen wirklich dankbar dafür, dass sie versuchte, mich anzuspornen und mich aufzuheitern. Langsam ließ Mariko mich wieder los und ich sie. „Weißt du was? Wir können ja trotzdem nach Etwas gucken, was du ihm schenken könntest. Vielleicht finden wir ja etwas, dass nicht ganz so kitschig ist.“, sagte ich schließlich und wuschelte Mariko durchs Haar. Gerade, als ich aufstehen wollte, ertönte lautes Rufen. Ich vernahm das Trampeln mehrerer Füße auf dem Boden. „Was ist da draußen los?“, fragte Mariko verwirrt aber auch ich zuckte nur mit den Schultern. Für einen Moment hatte ich das Bild vor Augen, wie einige der Mädchen hier, zu Jack oder Yuusei oder zu Beiden gerannt waren, um sie mit Schokolade zu überhäufen. Wie in diesen typischen Mädchen-Mangas, wo alle Mädels ja auch immer zum Schulprinzen rannten. Natürlich war das nur eine dumme Vorstellung. Als ich mit Mariko aus der Tür ihres Zimmers ging, lief gerade Martha an uns vorbei. Allerdings bemerkte sie uns und lief noch einmal zu mir zurück. „Ryoko-chan!“ Sie wirkte extrem hektisch und nervös. „Gut, dass du noch hier bist. Du musst mir helfen!“ Auch ihre Stimme machte einen etwas dünnen Eindruck. „Was ist los?“ „Ein paar der Kinder haben ein verletztes Mädchen nicht allzu weit von hier gefunden. Du musst mir helfen, dass Mädchen hier her zu bringen!“ „Ein verletztes Mädchen?“ Ich schluckte kurz. Hoffentlich war das nicht schon wieder diese kleine Schlampe von Team Zombie. Nur zaghaft nickte ich und sah zu Mariko. „Wir verschieben das auf später okay?“ Mariko nickte langsam. „Schon okay. Wenn Jemand verletzt wurde, ist das wichtiger. Also geh ruhig, Onee-chan!“ Noch einmal wuschelte ich ihr durch die Haare und folgte dann Martha aus ihrem Haus nach draußen. Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis wir das Mädchen gefunden hatten. Ein paar Kinder standen oder hockten noch bei ihm. Das bewusstlose Mädchen hatte lange rosafarbene Haare und wirkte sehr zierlich. Fast sogar noch zierlicher als ich. Vom Alter her schätzte ich es auf ungefähr mein Alter, vielleicht aber auch ein bis zwei Jahre jünger. So richtig konnte ich es nicht sagen. Die Klamotten des Mädchens waren zerschlissen und wirkten durchnässt, als wäre das Mädchen in Wasser gefallen und hatte sich mit Mühe und Not wieder an Land gezogen. Anhand der Verletzungen und der Schrammen sah es so aus, als wäre das Mädchen verprügelt worden. Vielleicht war es Opfer einer Gang geworden. Ein leichtes Schaudern durchfuhr mich, allein bei diesem Gedanken. „Armes Ding. Der Kleinen scheint übel mitgespielt worden zu sein.“, hörte ich Martha sagen. Mehr, als ein stummes Nicken brachte ich gerade nicht fertig. „Ryoko-chan, kannst du ihre Beine nehmen?“, fragte mich Martha. Erneut nickte ich und hob die Beine des Mädchens an, während Martha den Oberkörper des Mädchens hochhob. So brachten wir das Mädchen zu Marthas Haus, während die anderen Kinder uns folgten. Im Haus angekommen, legten wir das Mädchen auf das Bett im Krankenzimmer ab. Martha drehte sich zu mir. „Danke.“ Sie lächelte sanft. „Ach. Gern Geschehen.“ Auch ich versuchte zu lächeln, aber fühlte mich erschöpft. So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt. „Ich möchte dich wirklich nicht um zu viel bitten, Ryoko-chan, aber... würdest du mir helfen, die Kleine noch zu verarzten?“ Marthas Blick wirkte auf mich so flehend, dass ich gar nicht nein sagen konnte. „N-Natürlich.“ Es dauerte im Grunde wahrscheinlich gar nicht so lange, wie wir da standen: Martha, die die Wunden des Mädchens desinfizierte und reinigte und ich, die mit Verbänden und Pflastern hin und her rannte, bis wirklich alle Verletzungen des Mädchens versorgt waren. Dennoch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Ich ließ mich auf den Stuhl neben dem Krankenbett sinken. Kaum zu glauben, dass ich hier vor ein paar Monaten noch mit meinem verletzten Fuß gelegen hatte. Martha, die kurz aus dem Zimmer gegangen war, kehrte mit zwei Tassen heißem Kakao zurück. „Hier. Trink. Nach dem ganzen Schreck eben, tut das gut. Deine Schokolade ist übrigens schon fest, also kannst du sie dir jederzeit nehmen.“ Mit ihrer Tasse in der Hand, schnappte sie sich einen anderen Hocker und setzte sich neben mich. Ich bemerkte, dass sie mich musterte. „Irgendwie... Hast du dich verändert.“, sagte sie schließlich, was mich aufschrecken ließ. „Eh?“ Ich wusste erst nicht, was sie damit meinte. „Hab ich?“ „Als du damals mit Kiryuu-kun und den anderen Jungs herkamst, warst du noch viel verschlossener und irgendwie zurückhaltender. Aber mittlerweile scheinst du viel mehr aus dir herauszukommen.“ Ich fühlte, wie ich errötete. Irgendwie war es mir peinlich. Natürlich hatte ich mich verändert. Ich hatte ja auch mit Mariko darüber gesprochen. Mir war nur nicht aufgefallen, dass ich mich nicht nur im Bezug darauf verändert hatte, sondern auch tatsächlich im Bezug auf meine einstige Verschlossenheit. Früher war ich so abweisend gewesen, hatte alles von mir gestoßen. Gerade jetzt erinnerte ich mich an meine erste Begegnung mit Kyousuke. Sie war eigentlich noch gar nicht so viele Monate her, aber es kam mir vor, als würde Erinnerung ewig weit zurückliegen. Wie er mich vor der Gang gerettet hatte, wie er mich regelrecht verfolgt hatte und nicht eher nachgegeben hatte, bis ich mit ihm mitgegangen war. Die Erinnerung daran trieb mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich war damals echt eine sture Zicke gewesen. Wie oft hatte ich ihn beleidigt oder versucht, vor ihm davon zu laufen? Jetzt so im Nachhinein war ich wirklich kindisch gewesen. Kyousuke hatte es von Anfang an nur gut mit mir gemeint. Aber selbst heute rutschte mir immer noch ein „Idiot“ heraus, wenn er mal wieder etwas sagte, was mir peinlich war oder einfach dämlich. Dennoch wusste ich, dass ich es Kyousuke zu verdanken hatte, dass ich offener geworden war und auch von selber auf andere Menschen zugehen konnte, ohne mich selbst unwohl zu fühlen. Dass es nicht wehtat, auch mal die Hilfe von anderen in Anspruch zu nehmen. Ich redete noch eine ganze Weile mit Martha. Erzählte ihr die Geschichte, wie ich Kyousuke kennengelernt hatte. Davon, wie er mich den einen Tag aus dem Meer gefischt hatte, als ich meinem Schal hinterher gesprungen war, obwohl ich nicht schwimmen konnte. Ich erzählte ihr von all den Momenten, in denen Kyousuke mir geholfen hatte. Von dem Tag, an dem er losgezogen war und das Bild meiner Mutter gefunden hatte, obwohl er krank war und Fieber hatte. Es fiel mir ausgesprochen leicht darüber zu reden und mir fiel auf, dass Martha lächelte. Als ich fertig mit erzählen war, wuschelte Martha mir durch die Haare. „Du solltest mal sehen, wie deine Augen als gestrahlt haben.“, sagte sie, was mich wieder in Verlegenheit brachte. „Das... Ich...“ Ich kratzte mir den Hinterkopf und warf einen Blick zu der Uhr. Auch wenn ich sie nicht lesen konnte, so vermittelte sie mir dennoch das Gefühl, dass ich schon viel zu lange nun hier war. Sicher waren Jack, Yuusei und Crow schon unterwegs zu Kyousuke! Ich trank den letzten Schluck meines Kakaos und stand auf. „Ich sollte langsam los. Die Anderen warten garantiert schon auf mich.“, sagte ich und Martha nickte. „Dann holen wir schnell deine Schokolade.“ Nickend folgte ich Martha, als auch sie aufstand und mit mir in die Küche ging, wo ich meine Tasse abstellte. Martha holte die feste Schokolade aus dem Kühlschrank und packte sie noch für mich schön ein. „Hier.“ Mit einem freundlichen Lächeln drückte sie mir mein Geschenk in die Hand. „Danke.“ Ich wollte gerade in Richtung Tür gehen, als mir noch etwas einfiel. „Ach ja, Martha-san? Könnten Sie mir noch einen Gefallen tun?“ Martha sah mich erstaunt an, nickte dann aber. „Natürlich.“ Schnell erzählte ich Martha, dass sie doch vielleicht versuchen könnte, ein Geschenk für Mariko zu finden. „...Sagen Sie ihr einfach, es ist für unseren Plan, ja?“ Martha wirkte zwar verwirrt aber schien einverstanden. „Mache ich.“ Dankend verließ ich die Küche, während Martha mir folgte und mich zur Tür begleitete. „Und wenn das Mädchen aufwacht, können Sie mir ja auch Bescheid sagen.“, sagte ich, als an der Tür stand. „Das werde ich. Keine Sorge. Vielleicht kommt die Kleine ja sogar selber zu euch, wenn ich ihr erzähle, dass du ihr geholfen hast.“ Ich lachte verlegen. „Wer weiß. Zumindest... Danke noch mal für alles.“ Ihr winkend verließ ich ihr Haus. Mittlerweile musste es Mittagszeit sein. Vielleicht sogar schon nachmittags. Je näher ich unserem Unterschlupf kam, umso nervöser wurde ich. Irgendwie konnte ich immer noch nicht so recht glauben, dass ich das tatsächlich tun würde. Dass ich Kyousuke tatsächlich meine Liebe gestehen würde. Ich fühlte, wie mir mein Herz bis zum Hals schlug, als ich die Stufen der Feuertreppe hinaufstieg. Meine Hände waren zittrig und kalt und ich hatte ständig Angst, mein Geschenk fallen zu lassen. Selbst meine Beine schienen die Konsistenz von Gummi angenommen zu haben. Ich öffnete die Tür und trat ein. Zu meiner Verwunderung war es still. Ich hatte erwartet, schon von weitem Jack zu hören – Er war ja nicht gerade leise – oder Crow, wenn dieser mal wieder zu seiner Höchstform aufdrehte. Doch nichts. Absolute Stille. Trafen wir uns heute etwa nicht? Ich ging weiter durch die maroden Räumlichkeiten und betrat schließlich das Zimmer mit der Couch. Kyousuke war nicht dort. Wo war er hin? Sofort überkam mich wieder ein mulmiges Gefühl. Ich tapste zur Couch und sah mich um. Vielleicht hatte Kyousuke mir einen Hinweis dagelassen. Auf dem Tisch entdeckte ich einen kleinen Zettel, der zwischen ein paar Limodosen lag und hob ihn auf. Zu meiner Enttäuschung stellte ich fest, dass es der Zettel war, den ich morgens hinterlassen hatte, damit Kyousuke Bescheid wusste. „Ryoko-chan?“ Diese Stimme ließ mich herumfahren. „K-Kyousuke-kun?“ Kyousuke stand vor mir. Er wirkte gehetzt und verschwitzt, als wäre er stundenlang unterwegs gewesen. Und außerdem total verzweifelt und fertig mit den Nerven. Ehe ich reagieren konnte, lag ich auch schon in seinen Armen und spürte, wie er mich an sich drückte. „Wo warst du nur die ganze Zeit!? Ich hab überall nach dir gesucht!“, brach es aus ihm heraus. Ich wusste kaum, wie ich reagieren sollte. Vorsichtig kuschelte ich mich an ihn. Er hatte die ganze Zeit nach mir gesucht? War er deswegen so fertig? Er hatte sich Sorgen um mich gemacht? Dabei... „I-Ich war doch nur bei Martha...“, nuschelte ich und tätschelte zaghaft seinen Rücken. „Bei Martha? Warum hast du nichts gesagt? Ich dachte, du wärst entführt worden! Ich dachte, dir sei etwas passiert. Tu das nie wieder! Ich verbiete dir, wegzugehen, ohne mir Bescheid zu sagen. Ich-“ Mir fiel auf, dass er ziemlich zu zittern schien. Seine Worte, seine Sorgen um mich. Ich wusste gar nicht, wohin mit all den Gefühlen, die sich wieder in mir ausbreiteten. „I-Ich hab doch... I-Ich hab dir einen Zettel geschrieben, weil ich dich nicht wecken wollte.“ Selber nun zitternd hielt ich ihm mit einer Hand den Zettel hin, den ich noch festgehalten hatte. „D-Du hast....“ Kyousuke sah auf und las den Zettel mit solch einer schockierten Verwunderung, dass ich schnell begriff, dass er ihn wohl übersehen und nicht gelesen hatte. Nachdem er gelesen hatte, lockerte er ein wenig seine Umarmung und sah mich an. „E-es tut mir Leid... Ich war... zu vorschnell. Ich hab nur gesehen, dass du nicht da bist, als ich aufgewacht bin und bin dann auch gleich schon losgelaufen, um dich zu suchen...“ „Das nächste Mal solltest du dich vorher besser umsehen, Idiot.“, gab ich zurück und tippte ihm sanft gegen die Stirn. „Als ob ich einfach gehen und dich im Stich lassen würde.“ Kyousuke wirkte verlegen. Wahrscheinlich kam er sich gerade wirklich wie ein Idiot vor. „Sorry. Ich war zu hektisch...“, nuschelte er und ging mit mir langsam zur Couch zurück, wo er sich fallen ließ. So, wie sein Magen in dem Moment knurrte, hatte er echt nicht einmal etwas gegessen. „Was hast du bei Martha gemacht?“ Ich fühlte, wie ich schon jetzt innerlich verkrampfte. Jetzt war sie wohl gekommen: Die Stunde der Wahrheit. Nervös knetete ich meine Finger in meinem Schoß, während ich mich neben ihn setzte. Ich sah flüchtig zu der Packung mit der Schokolade, die ich auf den Tisch abgelegt hatte. Mein Herz raste und ich ich wollte etwas sagen, aber meine Zähne schienen mit Sekundenkleber zusammengeklebt zu sein. „Was ist das?“, hörte ich ihn fragen und bemerkte, dass er die Schachtel mit der Schokolade genommen hatte. „D-das ist.... Das ist... Nichts!“, stammelte ich. Mein Gesicht fühlte sich furchtbar heiß an. Verdammt! Ich hatte sagen wollen, dass es für ihn war und nicht, dass es nichts ist! Kyousuke hatte die Packung aber bereits geöffnet. „Das... ist das Schokolade?“ Ich traute mich nicht, ihn direkt anzusehen und nickte nur stumm. „K-Kannst du... e-essen. Hast ja eh Hunger... U-und....“ Was tat ich hier bloß? War ich total bekloppt!? Wieder knurrte Kyousukes Magen und ich hörte ihn verlegen lachen. „F-für mich? Hast du die selbst gemacht etwa?“ Ausgerechnet die Frage. „Was soll die Frage! I-Iss sie doch einfach, Idiot! I-Ist ja nicht so, als würde ich sowas f-für...“, stammelte ich und sah weiter weg. Ich war mir sicher, dass Kyousuke mich musterte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er. „N-Natürlich!“ „Du benimmst dich so seltsam gerade.“ Ich wollte etwas sagen. Ich wollte SIE sagen. Die drei berühmten Worte. Aber stattdessen bekam ich wieder meinen Mund nicht auf. Ich vernahm ein leises knacken. Wahrscheinlich hatte Kyousuke ein Stück abgebrochen. Warum konnte ich es ihm nicht sagen? Warum beleidigte ich ihn weiter als Idiot? Ich wollte das gar nicht! Aber diese Angst in mir vor der Abweisung überrannte mich. Ließ mich nicht los. „Hier, Probier' mal!“ Ich schreckte auf. Kyousuke hatte mir ein Stück von der Schokolade vorgehalten. Nur zaghaft sah ich zu ihm. Er lächelte mich an. Ein Lächeln, das mich gerade halb sterben ließ. „Sie schmeckt wirklich gut.“ Oh Gott, mein Herz! Mein Gesicht musste aussehen, wie in einen roten Farbtopf getunkt. Vorsichtig nahm ich das Stück aus seiner Hand und stopfte es mir in den Mund. Da ich selber noch nichts gegessen hatte, merkte ich, wie auch mir der Hunger langsam zu schaffen machte. Kyousuke hatte recht. Die Schokolade schmeckte echt gut. Ich fühlte mich erleichtert. Dass sie ihm schmeckte, machte mich glücklich. Verdammt glücklich. So glücklich, dass ich vor Freude am liebsten geheult hätte. Wir aßen zusammen die Schokolade und für einen Moment hatte ich meine Angst vergessen. Nachdem wir gegessen hatten, legte sich Kyousuke richtig hin. Er schien extrem erschöpft zu sein. Das war mir ja bereits aufgefallen. Nach all der Hetzerei und Sucherei war das ja auch kein Wunder. „Du hast die Schokolade doch extra für mich gemacht oder?“, hörte ich ihn leise nuschelnd fragen, während ich die Packung beiseite legte, damit wieder Platz auf dem Tisch war. Wieder zog sich alles in mir zusammen. „I-ich.... ich hab... das... also...“, begann ich stammelnd und sah wieder weg. „Ich N-Na ja, h-heute ist doch Valentinstag u-und da... da schenkt man d-doch demjenigen, d-den man... den man mag Schokolade u-und ich... ich...“ Mir ging die Pumpe bis zum Hals. Komm schon, Ryoko, jetzt oder nie! Ich tat alles um meine zusammengekleisterten Zähne auseinander zu bekommen. „I-ich wollte dir... Schokolade m-machen, w-weil ich.... w-weil ich dich mag! Ich mag dich, K-Kiryuu Kyousuke. M-Mehr als alle anderen m-mag ich dich! I-Ich l-l-l-iebe d-dich u-und i-ich w-würde g-gerne m-mit dir.... z-zusammen... s-sein!“ Ich kniff meine Augen zusammen. Ich hatte es gesagt. Ich hatte es tatsächlich gesagt! Immer noch am ganzen Körper zitternd mit einem Herz, das beinahe meinen Brustkorb zersprengte, so schnell wie es schlug, wartete ich auf eine Reaktion. Doch es kam nichts. Hatte ihn das jetzt so sehr schockiert? War er sauer auf mich? Hasste er mich nun? Ich vernahm leises, regelmäßiges Atmen, öffnete meine Augen und drehte mich wie in Zeitlupe zu ihm um. Er war eingeschlafen. Dieser Idiot war doch tatsächlich eingeschlafen und hatte es nicht gehört! Da hatte ich mich endlich dazu aufgerafft, ihm zu sagen, was ich empfand, und er pennte weg. Ich sah ihn eine Weile an. Mein Magen fühlte sich seltsam an. „Bleib immer bei mir, Ryoko-chan. Ich... bin so froh, dass ich dich getroffen hab...“ , hörte ich ihn leise im Schlaf murmeln. Es war das erste Mal, dass ich verstand, was er im Schlaf sagte. Obwohl mir zum heulen zumute war, wischte ich die aufkommenden Tränen aus meinem Gesicht und musste lächeln. Eine Spur von Erleichterung machte sich in mir breit. Ich wusste nun, dass mich zumindest kein anderes Mädchen so schnell ersetzen konnte. Und wirklich böse darauf, dass er eingeschlafen war, konnte ich auch nicht sein. Sanft legte ich die Decke über ihn und strich lächelnd einige seiner Ponysträhnen aus seinem Gesicht. „Ich bin auch froh, dir begegnet zu sein und ich bleibe auch immer bei dir, du Depp.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)