Ungewollt gewollt von Maire ([Kooperation mit HunterLeon]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wieso hatte sein König ihm einen Sklaven geschenkt? Er hatte seine Arbeit doch immer selbst und gewissenhaft erledigt. Der blonde Junge folgte ihm schnell. Sein Herr schien nicht gerade begeistert von ihm zu sein. Er kam in seinen Gemächern an und warf die Leine in eine ecke. "Bleib da. ich brauch dich nicht." Schluckend kniete Jono sich dorthin und sah zu Boden.  Seth  begann seine Wäsche zusammen zusammen. Zwar hätten das Sklaven getan  doch hatte er von Anfang an klar gestellt das er das nicht wollte.  Bisher wurde es akzeptiert. wieso also war Atemu nun auf diese Idee  gekommen? "Herr?"  wagte er sich mit heiserer Stimme zu sagen. Wann hatte er das letzte Mal  gesprochen? Es war schon lange her. "Soll ich dies nicht für euch tun?" "Nein!!" fuhr er ihn harsch an. "Sprich nie wieder wenn du nicht dazu aufgefordert wirst!!" Erschrocken zuckte er zusammen und nickte schweigend zum Zeichen, das er verstanden hatte. "Elender  Sklave." schimpfte er und schmiss die Wäsche auf einen Haufen, ehe er  sich eine Wanne und sein Waschbrett holte. Dann machte er sich mit allem, auf den Weg um seine Wäsche zu waschen. Jono sah ihm nach. Was sollte er nun tun? Hier sitzen bleiben? Scheinbar musste er genau das nun tun.  Seufzend sah er zu Boden, er war hier unerwünscht... Nach  einer guten Stunde kam Seth wieder. Es war doch immer wieder anstrengend die Wäsche zu säubern. Er hatte Respekt vor den Frauen, die  das sonst eigentlich taten. Doch er war sein eigener Herr. mehr oder  weniger. Deshalb tat er das was er konnte, auch selbst. Kurz musterte er  den Blonden mit finsterer Miene und brachte seine Wanne wieder an seinen  Platz. Jono befand  sich noch immer an der gleichen Stelle, wie eine Stunde zuvor. Er hatte sich noch kein Stück geregt und starrte weiterhin wortlos zu Boden.  'Wenigstens gehorcht er.' dachte Seth und setzte sich an seinen Schreibtisch. Eine weitere Stunde verging und Seth seufzte schwer. Jono beobachtete ihn dabei stumm. Langsam taten ihm seine Knie weh, weswegen er sie leicht bewegte.  "Du!! Sklave!! wand er sich ohne ihn anzusehen an diesen. "Hol mir etwas zu trinken." Überrascht das er nun doch gebraucht wurde, sprang er auf und rannte aus dem Raum. Nach mehreren Minuten, er kannte sich hier im Palast  ja noch nicht aus,  kehrte er mit einem Wasserkrug zurück und  stellte diesen unter einer Verbeugung auf dem Tisch ab. "Das nächste mal dauert das nicht so lange!! Sonst spürst du die Peitsche!" Hastig nickte er. Was konnte er denn dafür? Er war doch erst seit kurzem im Palast und der war riesig... Zwar  war er Priester und dafür keinesfalls berechtigt, doch würde er sich  von diesem Hund nicht auf der Nase herum tanzen lassen. "Verschwinde in  deine Ecke." Er goss sich selbst ein Glas ein und trank gierig ein paar  Schlucke. Seine Kehle war aber auch ausgedörrt gewesen. Schnell  kniete er sich wieder an seinen Platz. Schluckend betrachtete er wie  die klare Flüssigkeit in Seths Mund verschwand. Er selbst hatte schon  lange nichts mehr zu trinken bekommen und hatte kaum noch Speichel um  seine Kehle zu befeuchten. Der Braunhaarige tauchte wieder in seine Arbeit ein und beachtete den Sklaven nicht länger. Diesem entrann ein leises Seufzen. Er würde in dieser Ecke noch verkümmern. Seth bekam das Geräusch  nicht mit. Zu sehr lenkte ihn das Kratzen seiner Feder auf dem Pergament ab. Der  Blonde kauerte sich zusammen. Und dafür hatte der Pharao ihn an den  Hohepriester verschenkt. Damit er in einer Ecke knien konnte. Immer  wieder griff Seth zum Glas. Irgendwann war er fertig mit schreiben und  erhob sich. "Aah." Er streckte sich und alles knackte. Bei diesen Geräuschen sah Jono zu ihm auf. Er würde seinen Herrn ja massieren, aber  der würde dies sicherlich nicht zulassen. "Verdammt..." er rollte mit dem Nacken. Er war so was von steif. "Ich sollte ein Bad nehmen..." murmelte er vor sich her. Jono wagte sich nun seinen Herrn anzusehen um ihn auf sich aufmerksam zu machen. "Mh.." brummte er leicht und drehte sich um. "Was ist??" fragte er ungehalten, als er sah das der Blonde ihn anstarrte. "Herr? Darf ich euch massieren?"  meinte er heiser. Wieder verzog er sein Gesicht. "Lass mir ein Bad ein." antwortete er stattdessen. "Ja Herr." begab er sich ins angrenzende Bad und füllte dieses mit Wasser, das er dann erhitzte. Seth zog sich in der Zeit aus, lies seine Kleider einfach achtlos zu Boden fallen. Jono begab sich an den Rand der Wanne und wartete darauf, das er seinen Herrn waschen durfte. Mit langsamen Schritten ging dieser ins Bad. Als Seth im warmen Wasser war, nahm Jono, der beim Anblick seines Herren leicht errötete, einen Waschlappen und begann den Rücken seines Herrn zu reinigen. Seth hielt sich zurück, eigentlich wollte er das nicht, doch fühlte es sich gut an. Mit flinken Fingern wusch er ihn und machte sich dann ans waschen der Haare. Dem braunhaarigen entwich ein angenehmes seufzen. Als er ihn gesäubert hatte, massierte er dem Priester sanft den Nacken. "Mh~" Seth schloss die Augen und lies seinen Kopf etwas hängen. Das war gut. Aufgrund seiner ausgedörrten Kehle hustete er leise massierte aber weiter. Der Priester ignorierte das. Jono leckte sich über die trocknen Lippen, ehe er die Finger kurz schüttelte, taten diese doch schon weh. Seth rutschte tiefer ins Wasser. das holte ihn aus der Trance. Schnell stand er auf. "Das reicht!!" Jono wich erschrocken zurück und hörte sofort auf. "Fass  mich nie wieder ohne Erlaubnis an!!" herrschte Seth ihn an und verließ  das Becken. "Mach alles sauber und verschwinde in deine Ecke!!" "Ja  Herr..." hauchte er leise. Er hatte angenommen, das es seinem Herrn  gefallen hatte, doch scheinbar war dies nicht der Fall gewesen. Er  leerte das Becken und reinige es, legte dann die Utensilien, die er zum  reinigen von Seth benutzt hatte weg und begab sich dann in seine Ecke. Seth  zog sich in der Zeit an und legte sich ins Bett. Es war schon spät und  er war überaus müde, hatte er doch schon früh am morgen begonnen. Jone sah kurz zu ihm, aber als Seth sich hinlegte, legte auch er sich auf den Boden. Schnell schlief der Priester ein. Da er es gewohnt war auf den kalten und harten Boden zu schlafen, gelang es auch Jono schnell einzuschlafen. Nur  wenige Stunden später wachte Seth auf. Wirklich ausgeschlagen war er  nicht. Doch sein Tag begann früh. Er war gerade seine Notdurft  verrichten, als ein anderer Sklave ihm das Frühstück ins Zimmer stellte.  Sie kamen immer so früh, auf seinen Wunsch hin.  Als Seth erwachte, wurde auch Jono aus den Schlaf gerissen.  Wortlos blieb er in seiner Ecke verharren, als jedoch das Frühstück kam, knurrte sein Magen. Seine letzte Mahlzeit war schon lange her. "Mm.." Seth trat wieder ein. Er entdeckte das Frühstück, setzte sich und begann.  Jono beobachte ihn dabei, hart musste er schlucken. Wie gern würde er auch. "Bring das weg." stand Seth auf, er hatte aufgegessen und musterte den Blonden kühl.  "Lass dir in der Küche, Essen und trinken geben." Er  erhob sich um das Tablett zu nehmen, dann sah er kurz dankbar zu seinen  Herrn, ehe er den Blick, wie es sich gehörte, senkte. "Danke Herr." Ein  lautes Magen knurren unterstrich die Tatsache, das er bereits seit einiger  Zeit kein Essen mehr bekommen hatte. Deswegen machte er sich mit dem Tablett schnell auf den Weg in die Küche des Palastes. "Tz..." schnaubte Seth abfällig und ging nach draußen. Heute musste er Dinge in den Bücher Beständen nach lesen. In  der Palastküche angekommen stellte Jono das Tablett ab, verneigte sich  vor einem  Küchenjungen und  gab ihm Kund, was sein Herr ihm gesagt  hatte. Der Junge gab Jono etwas zu Essen und zu Trinken. Dieser  war sich etwas unsicher, ob er damit nun zu seinem Herrn musste, damit  dieser entscheiden konnte, was er davon bekam und was nicht. Oder ob er es  hier gleich essen durfte. Das war immer unterschiedlich, das hatte er  lernen müssen. Aber da sein Hunger siegte aß und trank er es schnell in der Küche, ehe er zurück ging. Doch sein Herr war nicht in seinen Gemächern. Weswegen  der Blonde ihn suchen ging und schlussendlich auch fand. Kaum das er  seinen Herrn entdeckt hatte, kniete er sich an die Wand des Raumes. Seth  bemerkte nicht das er Besuch bekommen hatte. Zu vertieft war er in die  Lektüre. Es war aber auch interessant. Gerade las er etwas über Atemus  Vater und seine Regierungszeit. Jono machte sich auch nicht bemerkbar.  "Hoher Herr?" trat gegen Mittag ein Diener zu ihm. "Das Essen steht bereit." Seth sah kurz von seinen Büchern und Papyrusrollen auf, nickte ihm kühl zu und erhob sich dann. Dann erst entdeckte er Jono. 'Der ist ja immer noch da..' dachte er missmutig. "Komm mit." knurrte er ihm zu. Der Blonde stand auf, wobei seine Knochen knackten, knieten er ja schon einige Zeit, und folgte mit gewissen Abstand seinem Herrn. "Folgt mir bitte, Hoher Herr." verbeugte der Diener sich und ging voran. Seth folgte ihm. Und Jono dem Brünetten. Gedanklich fragte er sich wo es nun hinging. In die  Gemächer seines Herrn oder irgendwo anders hin?  Die  beiden wurden in ein Nebengebäude geführt. Dort kamen ihnen  verschiedene Gerüche entgegen. Der Pharao saß bereits an seinem Platz.  Seth setzte sich zu dessen rechter Seite an den langen Tisch. Auch die anderen Wächter der Milleniumsgegenstände saßen an der langen Tafel.  Unschlüssig was er nun zu tun hatte, kniete sich Jono neben den Stuhl seines Herrn. Dieser seufzte leicht genervt. Konnte der Köter nicht woanders hin? Oder besser jemand anderem gehören?? "Wie ist es mit Jono?" lächelte Atemu Seth an. "Er ist unnütz, mein Pharao." meinte er ruhig. "Wie ich euch bereits sagte, benötige ich keinen Sklaven." "Ah..." seufzte dieser. "Aber Seth.. Wieso bist du nur so abgeneigt gegen etwas Hilfe?" "Ich brauche keine, mein König."  Bedauernd  schüttelte er den Kopf. "Du wirst ihn dennoch behalten. Gib ihm feste  Aufgaben. So hast du mehr Zeit für das wichtige." "Ja mein König." meinte er monoton. Jono warf dem Pharao einen kurzen Blick zu, er konnte den Herrscher  Ägyptens gut leiden. Dieser war  gut zu ihm gewesen, nachdem er vom  Sklavenhändler in den Palast gekommen war, und wenn es auch nur einige  Stunden gewesen waren. "Du hast meine Worte genau verstanden, nicht war Seth? Halte dich daran." nun begann er zu Essen. "Ja mein Pharao." meinte er weiterhin ruhig, ehe auch er, so wie die anderen, mit dem Essen begann. Dann ging ein Diener herum und stellte Teller vor die Sklaven, die hinter ihren Herren saßen, doch es waren nicht viele. Ein  kleiner Junge kniete hinter dem Pharao. Der Kuperreif mit dem Zeichen  des Pharaos am dünnen Oberarm des in einen einfachen Schurz gekleideten  Jungen, machte deutlich wem der Bunthaarige gehörte. Auch einige Wächter der Milleniumsgegenstände hatten einen Sklaven, doch waren es nicht alle. "Wie macht sich euer Sklave mein König? Sofern mir die Frage gestattet ist?" "Yugi?" sah der Siebzehnjährige Seth an. "Sehr gut, auch wenn er noch jung ist, ist er  sehr gehorsam und fleißig." "Mh.." nickte Seth verstehend. Wie alt war eigentlich Jono? fragte er sich kurz, ehe der die belanglose Frage zur Seite schob. Yugi zitterte leicht vor Angst, als er Seth erblickte, er hatte vieles über den Hohepriester gehört. "Was für Aufgaben hat euer Sklave denn?" fragte der Priester seinen Pharao. Eer hatte davon nicht wirklich Ahnung. Atemu  zählte ihm einige als Beispiele auf, es gefiel ihm das Seth nun  Interesse zeigte. So würde Seth Jono noch gut gebrauchen können. Der  Hohe Priester nahm die Beispiele mit einem nicken hin, sah kurz zu  Yugi. Dieser kleinen Kakerlake hätte er das gar nicht zugetraut. Der kleine Junge sah ihn mit großen violetten Augen an. Man sah deutlich die Angst vor ihm. Kurz musterte Seth den Jungen noch angewidert, dann wand er sich wieder seinem Essen zu. Der  Kleine klammerte sich an einen Zipfel des Gewandes seines Herrn, das vom  Stuhl hinunter hing. Dieser kühle Blick aus den eiskalten, blauen Augen  jagte ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken. "Jono?  Etwas zu trinken." befahl er leise. Zwar stand der Kelch nicht allzu  weit entfernt. Aber für was hatte man denn schon einen nichtsnutzigen  Sklaven, wenn nicht für so was? Der  Blonde erhob sich und nahm einen Krug, der auf dem Tisch stand. Langsam schüttete er seinem  Herrn etwas ein, ehe er sich wieder hinknieten, nachdem er den Krug  abgestellt hatte. Sofort trank Seth etwas. Er hatte Durst. Das Essen war trocken, irgendwie musste er es ja runter spülen. Jono  starrte einfach nur zu Boden und warf Yugi einen unauffälligen Blick  zu. Er konnte gut verstehen, das dieser Angst vor Setz zu haben schien. Mit  einem großen Schluck trank der Braunhaarige sein Glas aus und stellte  es unsanft zurück auf den Tisch. Mit einem Ruck erhob er sich dann und  knallte Jono beinahe den Stuhl ins Gesicht. "Jono wir gehen." ging er los, Atemu sah ihm verdutzt nach. Genauso die anderen. Was war mit dem hohe Priester? Jono zuckte zurück, als das Möbelstück ihn fast erwischte und beeilte sich seinem Herrn nachzukommen. Jetzt bedauerte er es sehr, das er kaum etwas gegessen hatte. Er hatte  angenommen, das er dafür noch genügend Zeit haben würde, aber der  plötzliche Aufbruch von Seth hatte ihm ja einen Stich durch die Rechnung  gemacht. In seinen Gemächern angekommen zog er seinen Stuhl hervor. "Setz dich darauf." Überrascht ging er dem Befehl nach. Weshalb durfte denn ein Sklave wie er, auf ein Möbelstück? Das war ihm neu. "Erzähl mir von dir." verschränkte er die Arme vor der Brust und starrte den Kleineren nieder. "Ich bin bereits als Sklave geboren Herr, ich bin sechzehn Jahre alt und hatte vor Euch drei  Herrn." fing er an. "Schon drei???? Bist du so unzuverlässig??" Was hatte sein Pharao ihm da nur geschenkt?? "Nein, mein Herr." sah er zu Boden. "Zwei meiner Herrn waren schon alt." erklärte er. "Heißt?" Er sah weiter zu Boden. "Sie sind verstorben, Herr." "Ah. Was kannst du alles?" "Alles was ihr wünscht mein Herr." "Das war nicht meine Frage!!" Der  Blonde zuckte leicht zusammen, als sein Herr so laut wurde.  "Ich kann  putzen, kochen..." er zählte noch weitere Fertigkeiten auf. "Geht doch." knurrte er. "Ich erwarte, das du auf eine Frage immer eine korrekte Antwort gibst. Nichts ungenaues, verstanden!?" "Ja Herr." senkte er den Kopf. "Verzeiht." "Will ich für dich hoffen." Er nickte schluckend. "Du wirst meine Gemächer sauber halten. Ebenso meine Wäsche. Sollte ich nur einmal einen Fleck darauf finden, wirst du bestraft." "Ja Herr." Das war für ihn nicht ungewohnt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)