Babysitten für Fortgeschrittene von RedRidingHoodie ================================================================================ Kapitel 8: Schulstress ---------------------- „Wie hast du das gemacht?“ „Die Kinder werden besser.“ „Sasuke-kun.“ Sakuras vorwurfsvoller Blick hielt sie nicht davon ab, weiter Salbe auf meinen geschwollenen Arm zu schmieren. „Du kannst mir nicht erzählen, dass das hier ein Dreizehnjähriger war. Außerdem ist das Muster der Blutergüsse seltsam. Wie ein Gitter oder so…“, überlegte sie, mit gerunzelter Stirn meinen zerschundenen Rücken betrachtend. Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, zog ich mir mein Shirt wieder über. Den Schmerz, den die rasche Bewegung verursachte, ignorierte ich, genau wie Sakuras (ein wenig bedauerndes) Seufzen. Sie war aber wohl sowieso mit ihrer Behandlung fertig, denn sie räumte kommentarlos ihre Utensilien weg. „Takeshi kommt jetzt zwar seltener, aber ich hatte nicht gedacht, dass du seinen Platz einnehmen würdest“, ließ sie nicht locker, und ich fragte mich, ob ich wirklich erwartet hatte, ohne Inquisition davon zu kommen. „Ist alles ok? Bei euch beiden, meine ich.“ Vor dem Krieg hätte ich sie schroff abgewiesen, ihr zu verstehen gegeben, dass es sie nichts anging. Seitdem war unsere Beziehung jedoch deutlich besser geworden, sodass ich mich zu einer Antwort herabließ. „Wir kommen klar.“ „Hm… Ok“, seufzte sie, doch dann berührte sie meine Hand und lächelte sanft. „Aber du weißt, dass du mir alles sagen kannst, ja? Vielleicht könnte ich dir helfen.“ „Es gibt nichts zu helfen“, beharrte ich, jetzt doch ein wenig schroff. Sakura ließ ihre Hand wieder sinken. „Du wirst das nie ablegen, alles selbst regeln zu wollen, oder?“ Ohne sie anzusehen, stieg ich in meine Stiefel und zog mir die Lederjacke über. „Wieso sollte ich?“ „Vielleicht, weil du jetzt nicht mehr nur für dich selbst verantwortlich bist?“ Sie lachte trocken, als ihre Worte mich tatsächlich kurz innehalten ließen. „Takeshi macht dich nach, das ist dir doch bewusst? Die Art, wie er seit Neustem redet, sich bewegt… Sogar die Kleidung, die er sich aussucht, erinnert mich an dich. Sasuke-kun, du bist das erste männliche Vorbild, das der Junge im Leben hat. Willst du wirklich, dass sich ein Kind denselben komplizierten Weg aussucht wie du?“ Natürlich hätte ich all das leugnen können, auf Takeshis und meine bestenfalls mittelmäßige Beziehung zueinander verweisen. Diese war nicht unbedingt die Basis dafür, jemanden als Vorbild auszusuchen. Tatsache war aber, dass mir diese Veränderungen selbst schon aufgefallen waren. Und wenn ich an seinen sonstigen Umgang dachte, konnte ich nicht anders, als es stillschweigend zuzulassen, wie mein Schützling sich in eine Mini-Version meiner selbst verwandelte. Ich machte mir nicht mehr die Mühe, die Erschöpfung der letzten Wochen zu verbergen, als ich mich doch endlich Sakura zuwandte und ruhig sagte: „Und was, wenn ich trotz allem das Beste bin, das er bekommen kann?“ Kurz sah sie erschrocken aus, doch dann machte sie einen Schritt auf mich zu und streckte die Hand nach mir aus. „Sasuke-kun…“ Ich schüttelte den Kopf und sie hielt in der Bewegung inne, obwohl sie nach wie vor verunsichert versuchte, in meiner Miene zu lesen. Schließlich sah sie ein, dass es zwecklos war, und nickte langsam. „Na gut… Aber pass auf dich auf, ok?“ „Hn“, machte ich, ließ ein kleines Lächeln aufblitzen und verließ ihre Wohnung ohne Dank oder Verabschiedung. Ich wusste, dass sie es gerne tat, also war so etwas nicht nötig. Es war schon später Nachmittag, als ich in der Akademie ankam, aus der ich etwas für das Training am nächsten Tag holen wollte. Ich hatte gehofft, alleine zu sein, hörte aber schon bald das Geschnatter einer aufgedrehten Schar Mütter. Bevor ich irgendwohin flüchten konnte, bog die Horde schon in den Flur vor mir. Noch so etwas, das ich an meinem Job hasste. Elternabende. „Sasuke-san!“, riefen ein paar der Mütter hellauf begeistert und stürmten auf mich zu. Das Interessante war, dass einige von ihnen nicht mal Kinder hatten, die ich kannte. Genug sinnlose Fragen fielen ihnen trotzdem ein. „Was sollte ich meiner Tochter zu essen geben?“ „Glauben Sie, Arzt X ist besser als Arzt Y?“ „Darf mein Sohn in die Gruppe seiner Mutter wechseln?“ Die Frage stellte der einzige anwesende Mann, der sich wohl von der allgemeinen Aufregung anstecken ließ. „Machen Sie noch Missionen?“ „Nimmt der Hokage Geschenke an, die man ihm schickt?“ „Für so etwas hat er keine Zeit“, schnappte ich, als mir nach zwanzig Minuten der Geduldsfaden riss. „Ich muss weiter.“ Die Meute schien enttäuscht, ließ mich schlussendlich aber ziehen. Erleichtert suchte ich das Zimmer mit den Übungsgeräten auf, aus dem ich einige Shuriken, Kunai und andere Waffen mitnahm. Meine Gruppe war jetzt so weit, etwas mehr Praxiserfahrung zu sammeln. Und schon bald würden sie die Chunin-Prüfung ablegen. Ich seufzte leise. Die Zeit verging so schnell, wenn man den Kindern jedes Jahr dasselbe beibrachte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als eine Frau mir in den Weg trat. Sie konnte nicht viel älter sein als ich, hatte das braune Haar zu einem zerrupften Pferdeschwanz gebunden und sah auch sonst aus, als würde sie mehr Zeit auf dem Spielplatz verbringen als vor dem Spiegel. Das Lächeln, mit dem sie mich ansprach, kaufte ich ihr jedenfalls nicht ab. „Uchiha-san, wie gut, dass ich Sie noch erwische.“ Als ich nichts erwiderte, runzelte sie leicht die Stirn. „Hätten Sie vielleicht ein paar Minuten, um mit mir zu sprechen? Es geht um eine Angelegenheit, die alle Eltern schon lange besorgt.“ „So?“ Ich gab mich gelangweilt, ahnte aber nichts Gutes, als ich die Frau in ein leeres Klassenzimmer begleitete. Dort legte ich meine Utensilien auf dem Lehrerpult ab und wandte mich ihr mit verschränkten Armen zu. „Also?“ „Vielleicht sollte ich mich zuerst vorstellen. Mein Name ist Chiharu Mimori. Ich bin Mitglied des Elternbeirates.“ „Interessant.“ Chiharu runzelte die Stirn. „Am besten, Sie hören sofort auf, in diesem schnippischen Ton mit mir zu sprechen, junger Mann. Das, was ich Ihnen zu sagen habe, könnte ausschlaggebend für Ihre Karriere sein.“ Ich konnte zu der Vermutung, dass die Meinung eines Hausmütterchens Einfluss auf meinen beruflichen Werdegang haben sollte, nichts sagen. Zu schockiert war ich davon, dass sie mich ´junger Mann` genannt hatte. Hielt sie mich für eines ihrer Kinder, oder was sollte das? Als ich wieder nichts antwortete, fühlte Chiharu sich wohl genötigt, fortzufahren. „Es geht um Gerüchte, die schon länger die Runde machen. Sie haben bestimmt schon davon gehört… Natürlich darf man nicht alles glauben, was so getratscht wird, aber ein Fünkchen Wahrheit steckt doch meist darin. Deshalb sind viele Eltern besorgt, das verstehen Sie doch sicher? Wenn Sie also ganz klar Stellung beziehen würden…“ „Wozu?“, unterbrach ich ihren Monolog. Natürlich war es recht offensichtlich, worauf sie hinaus wollte, aber so einfach würde ich es ihr nicht machen. Die Taktik wirkte; sie errötete und rang einen Moment mit den Worten. Dann räusperte sie sich und setzte wieder ihre streng-fürsorgliche ´Mama-Mimik` auf. Zum Kotzen. „Es geht um Gerüchte über Ihre… Nun… Sexuelle Orientierung.“ „Was ist damit?“ Sie starrte mich erbost an, wusste offensichtlich, was ich da spielte, fand aber keinen Weg, dagegen vorzugehen. „Man sagt, Sie seien homosexuell“, explizierte sie sich also wiederwillig. „Und wenn dem so wäre?“ Dass ich nicht verlegen wurde, schien Chiharu zu stören, gerade so, als wäre es meine Pflicht, mich für meine Orientierung zu schämen. Das tat ich aber nicht. Ich hatte mich nicht geoutet, weil es schlicht und ergreifend niemanden etwas anging und weil ich genau so eine Szene, wie sie sich jetzt gerade abspielte, hatte vermeiden wollen. Außerdem war Naruto von seiner Reputation abhängig, und wenn meine Homosexualität herauskommen würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis unsere Affäre auffliegen würde. Mir war es egal, was die Leute über mich erzählten, aber ich würde nicht zulassen, dass diese Gerüchte unserem Hokage schadeten. „Nun, das wäre natürlich alleine Ihre Sache. Aber wenn dadurch die Kinder beeinflusst würden…“ „Ich diskutiere mit meinen Schülern nicht mein Sexualleben, egal, wen dieses involviert. Es kann sie also nicht beeinflussen“, antwortete ich gelassen. Wenn sie nicht davon angefangen hätte, wäre es überhaupt nie irgendjemandem gegenüber zum Thema geworden. „Und selbst wenn eines der Kinder später herausfindet, dass es homosexuell ist, ist es wünschenswert, diese Selbsterkenntnis zu bestärken.“ „Wie wünschenswert etwas ist, beurteilt wohl jeder anders“, erwiderte sie kühl. „Aber ganz davon abgesehen gibt es Gerüchte…“ „Noch mehr?“ Chiharus Mundwinkel zuckten, aber sie reagierte nicht auf meinen Einwurf. „Gerüchte, denen zufolge Sie momentan mit einem Ihrer Schüler zusammen leben.“ Nun, das hatte wohl früher oder später rauskommen müssen, allerdings hatte ich nicht gedacht, dass die ganze Sache so ausgelegt werden könnte. „Das stimmt“, gab ich zu, als wüsste ich nicht, wohin ihre Argumentation laufen würde. „Wollen sie nicht etwas mehr Stellung dazu beziehen?“, verlangte sie lauernd. „Zusammengenommen mit den anderen Gerüchten ergibt diese Geschichte doch ein beunruhigendes Bild. Immerhin handelt es sich bei besagtem Schüler um einen jungen Mann.“ „Dieses Bild sieht der Hokage wohl nicht.“ „Der Hokage kann nicht alles im Blick haben.“ „Und Sie halten es für Ihre Aufgabe, das für ihn zu übernehmen?“, erwiderte ich kühl. „Ein hehres Ziel.“ „Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich kann und will sicher nicht alles überwachen. Aber als Vorsitzende des Elternbeirates ist es meine Pflicht, die Vorgänge an der Akademie im Blick zu haben.“ „Und was glauben Sie, würde zwischen meinem Schüler und mir vorgehen?“ „Sagen Sie es mir.“ „Es ist genau, wie Sie es sich vorstellen.“ Chiharu weitete die Augen. Hinter ihrer Stirn ratterte es merklich, weil sie wohl eher mit verdächtigen Unschuldsbeteuerungen gerechnet hatte als mit einem offenen Geständnis. Sie wusste nicht mal, was sie tun sollte, wenn sie bekam, was sie wollte. Über so viel Inkompetenz konnte ich nur herablassend schnauben. „Wir essen zusammen, sehen zusammen fern, absolvieren gelegentlich ein Extra-Training… Ich verbiete ihm, zu lange wach zu bleiben, was er ignoriert. Er fragt mich um Rat, was Frauen angeht. Alles ist, wie man sich eine WG mit einem Teenager vorstellen würde. Homosexualität ist nämlich nicht gleichbedeutend mit Pädophilie.“ Falls überhaupt möglich, weiteten Chiharus Augen sich noch mehr und eine starke Röte bereitete sich von ihren Wangen bis zum Dekolleté aus. „Da-Das… Das habe ich auch nie gesagt!“ „Stimmt. Sie sagten, Sie würden sich Sorgen um meinen Schüler machen. Der Hokage wird Ihr Angebot, den Jungen in Ihre Familie aufzunehmen, zu schätzen wissen. Im Moment ist er dabei, eine passende Unterkunft für Takeshi zu finden. Er wird sich freuen, seine Suche dank Ihnen beenden zu können.“ An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass ich gewonnen hatte, und mein zuvor neutraler Gesichtsausdruck wurde spöttisch. Sie hatte wohl wirklich erwartet, mich mit ihren albernen Fragen in Bedrängnis zu bringen, aber es war mir einfach vollkommen egal, was diese Person über mein Sexleben dachte. Den Schwachsinn mit Takeshi nahm ich gar nicht erst ernst. „Nun, so war das auch nicht gemeint. Ich habe immerhin meine Kinder, um die ich mich kümmern muss, und was man so hört, braucht Takeshi-kun viel Aufmerksamkeit“, sog sie sich eine Erklärung aus den Fingern, aber auch das war mir recht. Ich wollte meinen Mitbewohner ja nicht loswerden… Mein eigener Gedanke ließ mich stocken. Seit wann war es ok für mich, mit Takeshi zu wohnen? Ich hatte ihn doch gar nicht schnell genug loswerden können. Gerade war nicht der richtige Moment, um über diese Meinungsänderung nachzudenken. „Dann wird Takeshi bei mir bleiben, bis der Hokage einen geeigneten Ort findet. Ist das alles? Ich muss zu meinen Schülern.“ „Ja… Nein, eines wäre da noch.“ Ich hatte mein Equipment bereits aufgehoben und drehte mich wieder nach ihr um. „Die Gerüchte über Ihre sexuelle Orientierung…“ „Chiharu-san“, unterbrach ich sie und trat etwas näher zu ihr. „Kann es sein, dass Sie Gefühle für mich haben?“ Sie wurde rot und stolperte ein paar Schritte von mir weg. „W-Was soll die Frage? Ich bin verheiratet!“ „Das hat nichts miteinander zu tun.“ Ihr verlegener Blick wurde düster. Ich hatte es offensichtlich geschafft, Mutti sauer zu machen. „Dasselbe könnte ich auch von Ihrer Frage sagen.“ „Nun, was ich meinte, war, dass es Sie überhaupt nichts angeht, mit wem ich schlafe, solange Sie nicht diese Person sein wollen. Das war dann wohl alles.“ Ohne ihr die Gelegenheit zu geben, noch mehr von ihrem Unsinn bei mir abzuladen, verließ ich das Klassenzimmer. Äußerlich war ich ruhig, aber innerlich kochte ich regelrecht. Was bildete diese Frau sich ein, derart in meinem Privatleben zu schnüffeln, und mir sogar eine Affäre mit einem Sechzehnjährigen anzudichten? Der bloße Gedanke ließ mich erschaudern. Diese miese Stimmung bekam mein Team voll ab. Sie ächzten und stöhnten, machten aber jede Übung, die ich ihnen auftrug. Sogar Takeshi, obwohl ich diesen besonders drangsalierte, weil er Schuld an alldem war. Der Junge murrte und fragte auf dem Heimweg, was eigentlich mein Problem sei. ´DU!` hätte ich ihm am liebsten an den Kopf geworfen, was ich natürlich nicht tat. „Und du redest über Vertrauensprobleme“, murmelte Takeshi vor sich hin, als ich nicht antwortete. Ich sah den Zusammenhang nicht. Ob er einem Erwachsenen vertraute, der ihm tatsächlich helfen konnte, oder ob ich einem Teenager nicht von meinen Problemen erzählen wollte, waren ja wohl zwei grundlegend andere Themen. Da ich aber keine große Lust hatte, darüber zu debattieren, sagte ich einfach nichts. Im Moment pausierte der Kampfring, damit die Veranstalter die nächste Runde vorbereiten konnten. Meist nutzten Takeshi und ich die Zeit für zusätzliches Training, aber heute hatten wir uns frei genommen. Ich wusste nicht, was mein Mitbewohner vorhatte, doch ich würde in der freien Zeit mal wieder ein Buch zu lesen. Ich war gerade dabei, mein Abendessen vorzubereiten, als eine ganze Wolke von Aftershave die Küche flutete. Irritiert drehte ich mich um und erblickte Takeshi, der in seinem furchtbaren roten Hemd aussah wie ein zu klein geratener Zuhälter. Nachdem ich meine Sprache wiedergefunden hatte, fragte ich entsetzt: „Hast du versucht, dich in Parfüm zu ersäufen?“ Takeshi wurde rot und sah mich finster an. „Es ist auch für einen Mann wichtig, gepflegt zu sein.“ Mein Blick wanderte über seine Gestalt und ich musste feststellten, dass er in seinem Versuch, ´gepflegt` zu wirken, gescheitert war. Er sah einfach nur albern aus. Sogar seine Haare wirkten verwildert, obwohl er sie zu Beginn seiner Ausbildung militärisch kurz getragen hatte. So viel zu Sakuras Sorge, ich könnte den Jungen beeinflussen… „Wer sagt das?“ „Sakura-san…“ Ich zog die Brauen hoch. Nun, dann machte das alles natürlich Sinn. „Und?“ „Und ich treffe mich jetzt mit ihr“, erklärte er gleichzeitig trotzig und verlegen. Ich war mir nicht sicher, ob meine ehemalige Teamkollegin dieser Verabredung dieselbe Bedeutung zumaß wie mein Schüler, zog es aber vor, ihm nicht die Illusion zu nehmen. „Aha.“ Takeshi druckste eine Weile herum, trank betont langsam ein Glas Wasser und zupfte an seinen vom Gel steifen Haaren. Ich ignorierte seine stille Aufforderung, ihm zu helfen, bis er sie endlich aussprach. „Und… Was meinst du? Gefällt ihr das?“ „Bring ihr eine Atemmaske mit, sonst fällt sie von dem Parfüm in Ohnmacht, bevor sie sich darüber klar werden kann“, kommentierte ich gehässig, woraufhin er die Arme in die Luft warf und davon stapfte. „Warum frage ich überhaupt?!“ Ich blinzelte überrascht, weil er das Ganze wirklich so ernst zu nehmen schien. Ihm war wohl nicht klar, dass seine Angebetete verhaftet werden könnte, wenn sie ihn tatsächlich erhörte. Er brachte Sakura durch seine Schwärmerei in eine unangenehme Position. Anbetracht der Tatsache, dass sie aber wohl kaum auf ihn eingehen würde, konnte er es genießen, ein ´Date` mit ihr zu haben. Eigentlich hatte ich keine Lust, mich einzumischen, aber so konnte ich den Jungen auf keinen Fall auf die Straße lassen. Also folgte ich ihm zu seinem Zimmer, wo er wütend vor sich hin grummelnd auf dem Bett lag. „Was unternehmt ihr?“, wollte ich wissen. Kurz sah er mich nur trotzig an, dann entschied Takeshi sich doch, mir zu antworten. „Shoppen.“ „Und wieso siehst du dann aus, als würdest du ihr einen Heiratsantrag machen wollen?“ Er wurde wieder rot, setzte sich aber auf und zupfte unbehaglich an seinem Hemd. Da ich nicht der Typ für Dates war, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, wie aufgeregt er gerade war. Bei mir war es meistens so wie letztens in der Akademie: Mein jeweiliger Partner kam vorbei, wir redeten ein Weilchen, hatten Sex und zogen wieder unserer Wege. Keine unnötigen Herzchen und Blümchen, einfach… Bedürfnisbefriedigung. Da Sakura aber Recht hatte und ich Takeshi nicht zu einer Kopie meiner selbst machen sollte, sollte ich ihm wohl nicht zu meinem Umgang mit Gefühlen und Sexualität raten. „Genieß doch einfach die Zeit“, schlug ich daher etwas zögerlich vor. Das klang doch gut. Als könnte es in der nächsten Dr. Sommer Ausgabe stehen. Auch Takeshi sah mich eher skeptisch an. „Tipps zum Genießen kann man von dir irgendwie nicht gerade ernst nehmen.“ Ich zuckte die Schultern. „Dann geh so, wie du bist. Ist mir egal.“ „Hm… Vielleicht dusch ich vorher noch mal.“ Unbeteiligt zuckte ich die Schultern und wandte mich ab. Takeshi huschte ins Badezimmer, kam wenig später mit noch nassen Haaren zurück und zog sich um. Ich hatte meinen Teil beigetragen und kümmerte mich lieber wieder um mein Abendessen als um Takeshis Frauen Problem. Offenbar war es jetzt aber auch mein Problem, denn kurz darauf streunte mein Mitbewohner wieder in die Küche. „Besser?“, fragte er unsicher und ich musterte ihn genauer. Jetzt trug er schwarze Jeans und ein weißes Shirt mit Print. Seine Haare standen über der Stirn ein wenig ab. Zum ersten Mal fiel mir auf, dass der Junge eigentlich recht hübsch war, wenn er nicht gerade dreinschaute, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. „Besser“, stimmte ich zu und wandte mich wieder meinem Essen zu. Einem leises Schnauben ging den Geräuschen von Takeshis Aufbruchsvorbereitungen voraus. Er sagte nichts mehr, bevor er die Wohnung verließ. Im Stillen wünschte ich ihm viel Spaß und Sakura viel Geduld. Noch immer fand ich es absonderlich, dass die beiden ein Date haben sollten, ging aber davon aus, dass daraus nichts werden würde. Gleichzeitig warf die Abwesenheit meines Mitbewohners mich etwas aus der Bahn. Ich mochte es, für mich zu sein. In den letzten beiden Monaten war das aber so gut wie nie der Fall gewesen. Wenn ich nicht bei meiner gesamten Gruppe gewesen war, war ich bei Takeshi, wenn nicht bei ihm, dann bei Naruto. Jetzt fühlte es sich einfach seltsam an, niemanden um mich zu haben. Schon komisch, wie schnell man sich an etwas gewöhnte. Außerdem gefiel mir diese Selbsterkenntnis nicht. Mir gefiel das ´Ich`, das mit seiner eigenen Gesellschaft völlig zufrieden war, wesentlich besser als der Zustand unruhiger Langeweile, in dem ich mich jetzt gerade präsentierte. Ich war immer sehr gut alleine zurechtgekommen, das hatte mir Sakura heute erst wieder diagnostiziert, deshalb weigerte ich mich jetzt, von diesem Selbstbild abzurücken. Ich konnte mich nicht von der Gegenwart eines Sechzehnjährigen abhängig machen – Oder noch schlimmer, von der eines Staatsoberhauptes, das kaum je Zeit hatte. Verärgert beendete ich mein Abendessen, dann schrieb ich ein paar Berichte, die ich vor mir her schob, seit ich mit Takeshi am Shadow-Dance teilnahm. Als ich damit fertig war, sah ich auf die Uhr. Noch nicht mal sieben. Missmutig beschloss ich, joggen zu gehen und bei meiner Rückkehr ein Bad zu nehmen. Wie ich später so im warmen Wasser lag und ein lange ignoriertes Buch las, das mich irgendwie nicht fesseln wollte, kam mir wieder Naruto in den Sinn. Seit er Hokage war, kannte er das Wort ´Langeweile` nicht mehr, und doch schaffte er es irgendwie, ein gesundes Maß sozialer Beziehungen zu führen. Vielleicht lag das daran, dass seine Freunde fast ausschließlich Shinobi waren und somit früher oder später zu ihm kommen mussten, aber irgendwie glaubte ich, er hätte es auch sonst geschafft. Der Mann hatte einfach zu viel Energie. Mir kam wieder in den Sinn, wie er diese Energie letztens im Klassenzimmer der Akademie eingesetzt hatte und ein leichtes Gefühl von Erregung machte sich in mir breit. Stöhnend sank ich bis zum Kopf unter Wasser aber es half nichts. Jetzt wurde ich schon aus Langeweile geil. Wundervoll! Genervt von mir selbst und recht beschämt traf ich einige Vorkehrungen, die dem Sex vorangingen, dann verließ ich die Wohnung in Richtung Hokage-Turm. Es wiederstrebte mir, Naruto nur aus diesem Grund aufzusuchen. Als hätte ich es so nötig! Aber scheinbar hatte ich das wirklich, denn meine Füße ließen sich nicht mehr zurück zu meiner Wohnung leiten. Ich war aber scheinbar nicht der Einzige, der zu dieser nächtlichen Stunde noch im Hauptquartier zu tun hatte. Manche Shinobi holten Unterlagen, gaben diese ab oder trafen sich mit Kollegen, andere suchten ärztlichen Rat. Und wieder andere, so hatte ich das Gefühl, waren nur hier, weil zu Hause niemand wartete. Einsamkeit war bei uns eine Berufskrankheit. Ein paar Kollegen sprachen mich auf dem Weg zum Büro unseres Chefs an, aber ich machte deutlich, dass ich keinen Smalltalk suchte. Es war mir unangenehm, hier zu sein. Ich kam mir bedürftig vor. Da brauchte ich nicht auch noch ein paar Affen, die mir diese Abhängigkeit vor Augen führen. Sollten sie lieber glauben, dass ich einen wichtigen Termin beim Hokage hatte. „Aber Naruto ist gar nicht da“, erwähnte ein Shinobi stirnrunzelnd, als ich ihn mit dieser Ausrede wegschicken wollte. „Was?“ Es war nicht zu fassen. Da wollte ich einmal ungezwungen in seinem Büro vögeln, und der Nichtsnutz trieb sich sonst wo herum. Für was war er eigentlich zu gebrauchen? Der Kollege zuckte die Schultern. „Ist vor ner Stunde heim. Tut ihm auch mal ganz gut, in einem richtigen Bett zu schlafen, wenn du mich fragst.“ Das tat ich aber nicht. Stattdessen wandte ich mich kommentarlos ab, um den Turm unverrichteter Dinge wieder zu verlassen. Ich war so genervt, dass ich mich einfach auf den Heimweg machte. Sonst klebte Naruto ständig an mir, ob es mir jetzt passte oder nicht. Da hatte er mir jetzt zur Verfügung zu stehen, wenn ich ihn mal sehen wollte. Aber nein, ausgerechnet heute wollte er so tun, als könnte er sich mit seinem Job so etwas wie einen Feierabend erlauben. Ich stand schon vor meiner Wohnungstür, als ich fluchend Kehrt machte. Verdammt, er hatte mir die ganze Sache mit Takeshi eingebrockt, jetzt würde auch zum Frustabbau herhalten. Natürlich lag Narutos Wohnung im besten Teil der Stadt, ein gutes Stück von meiner eigenen entfernt. Viele der Villen und luxuriösen Hochhäuser waren entstanden, seit er Hokage war, aber das Haus, in dem seine Wohnung lag, war schon älter. Damals, als er eingezogen war, hatte Naruto mich zur Wohnungsbesichtigung mitgeschleppt. Der Makler hatte uns wohl für ein Paar gehalten und ständig Dinge gesagt, wie: „Im Schlafzimmer ist Platz genug für ein großes Bett“, „Sie können jeder ein Büro einrichten und haben noch einen Hobbyraum“, „Im Wohnzimmer kann man es sich gut zusammen gemütlich machen.“ Und dergleichen mehr. Nach einer Stunde war mir der Geduldsfaden gerissen und ich hatte den Makler angeschnauzt: „Ich werde hier nicht einziehen.“ Der Mann sah das wohl schon als generelle Absage und zog sich zurück, damit wir uns besprechen konnten. Naruto war zu mir gekommen und hatte mit diesem nervigen, treudoofen Blick meine Hand genommen. „Wieso denn nicht?“ „Was, ´wieso nicht`?“, hatte ich misstrauisch zurück gefragt. „Wieso ziehst du nicht mit mir hier ein? Es gäbe genug Platz… Du könntest sogar ein eigenes Zimmer haben, wenn ich dich nerve.“ Er hatte die Frage wie einen Scherz klingen lassen wollen, aber das hoffnungsvolle Leuchten in seinen Augen verriet ihn. Und es erschreckte mich. Zu der Zeit war unsere Affäre noch frisch gewesen, die Regeln noch nicht klar abgesteckt. Die Vorstellung, aus dieser Situation heraus den nächsten Schritt in eine ´ernste` Beziehung zu wagen, indem wir zusammen zogen, erschien mir absurd und beängstigend. Das mit uns war einfach nichts ´Ernstes`. Himmel, es hatte mit hormonstaubedingtem Gefummel auf dem Waldboden angefangen! Aus so etwas entstand doch keine Liebesgeschichte. Zumal ich auch gar nichts Festes von Naruto wollte. Ich wollte wirklich guten Sex, wenn nötig wieder auf dem Waldboden. Ansonsten genoss ich meine Unabhängigkeit zu sehr. Und dann war da noch das winzige Detail, dass mein Liebhaber unser Staatsoberhaupt war und als solcher eine ´normale` Beziehung mit Ehefrauchen, zwei Kindern und Hund zu führen hatte. Keine abgehalfterte Affäre mit einem seiner Bodyguards, Schrägstrich einem ehemaligen Staatsfeind. Wenn wir aber, bei all den Gerüchten, die schon damals über uns kursierten, zusammen gezogen wären, wäre genau diese Affäre schneller rausgekommen als Team Rocket am Ende jeder Pokémon-Folge einen „Schuss in den Ofen“ landete. Nein, das war absolut keine gute Idee, und so hatte ich seinen Vorschlag einfach ignoriert, indem ich: „Du solltest hier einziehen. Die Wohnung ist schön“, gesagt hatte und den Makler suchen gegangen war. Das hatte Naruto getan, obwohl er sein großzügiges Heim mit seiner häufigen Abwesenheit nicht gerade zu würdigen wusste. Genau genommen schien er, wenn nicht im Büro, öfter bei mir zu schlafen als in seinem eigenen Bett. Zumindest hatte er das, bevor er mir Takeshi untergejubelt hatte. Mir war das ganz recht gewesen, da ich sowieso lieber alleine schlief, aber die anderweitige Gesellschaft ging doch ab. Wozu hatte man schließlich einen Geliebten? Vor dessen Tür kam ich schließlich an, zögerte aber mit dem Klingeln. Ich hatte schon genau Narutos dümmliches Grinsen vor Augen, wenn er sah, dass ich von mir aus bei ihm auftauchte – Und dann auch noch durch das Sexy-No-Jutsu als Frau getarnt, damit mich keiner erkannte. War ich wirklich bereit, mir diese Blöße zu geben? Zuzugeben, dass ich es so nötig hatte? Aber wie schon gesagt, wozu hatte man denn einen Liebhaber? Mit diesem Argument betätigte ich die Klingel. Kurz darauf wurde die Tür auch schon geöffnet und ein überrascht wirkender Naruto begrüßte mich mit einem fragenden: „Sasuke…?“ „Wer sonst?“, fragte ich ein wenig gereizt. Ich empfand meine Anwesenheit hier als Erniedrigung, und dann musste er auch noch umwerfend aussehen in den lockeren Jogginghosen und dem engen Shirt. Als Narutos Überraschung sich gelegt hatte, trat an ihre Stelle nicht das erwartete, süffisante Grinsen, sondern dieses bescheuerte, sanfte Lächeln, bei dem sich mein Magen jedes Mal schmerzhaft verknotete. Von wegen ´Umwerfend`. Wie ein Kiffer sah er aus! Und dann beugte er sich auch noch vor, um mich zu küssen. Hier, mitten auf dem Flur. Ich wich zurück. „Lass das.“ „So, wie du aussiehst, erkennt dich doch eh keiner… Aber komm halt rein“, lud Naruto mich ein und zog mich an der Hand in die Wohnung. Kaum war die Tür hinter mir zugefallen, da holte er den Kuss auch schon nach und diesmal gab ich nach. Genau deswegen war ich ja hier. Ich ließ die Zunge in seinen Mund gleiten und die Hände über seine Brust, dann zog ich ihn enger an mich. Als er sich löste, lag ein amüsierter Glanz in seinen Augen. „Ich brauch wohl nich fragen, wieso du hier bist.“ Ich leckte mir die Lippen, die nach ihm schmeckten. „Nicht für dumme Fragen jedenfalls.“ Er lachte, dann führte er mich in das großzügige Wohnzimmer mit den bodentiefen Fenstern, das Sakura so geschmackvoll für ihn eingerichtet hatte. Ich wusste noch, wie wir während seiner ersten Nacht hier vor diesen Fenstern miteinander geschlafen hatten. Weingläser auf dem Boden neben ein paar Kerzen, die er aufgestellt hatte. Leise Musik aus der Stereoanlage, die jetzt in seinem Fitnessraum stand. Und stundenlanger, langsamer, tiefer Sex. Die Erregung von vorhin, schon fast erstickt unter meinem Ärger, kehrte zurück. Ich fragte mich, wann wir das letzte Mal so viel Zeit im Bett verbracht hatten. Normalerweise lief das mit uns irgendwo zwischen Tür und Angel. Möglichst schnelle Befriedigung, Kosten-Nutzen-Faktoren beachten. Und es störte mich nicht, ich mochte dieses rohe Aneinander reiben lieber als übermäßige Zärtlichkeit, die mir immer unangenehm war. Aber jetzt, hier, mit Naruto, wollte ich genau das. Ich wollte ihn stundenlang berühren und von ihm berührt werden, bis seine Designer-Bettlacken ruiniert waren. Bis keiner von uns sich mehr bewegen konnte oder wollte. Deshalb gab ich ihm nach, als er mich wieder küsste. Seine Lippen bewegten sich sanft und warm auf meinen und als er sich löste, strich sein Daumen zärtlich über meine Wange. Im Fernsehen lief irgendein Schund, aber das künstliche Lachen interessierte keinen von uns, während wir uns in die Augen sahen. Abgesehen von der Erregung breitete sich ein warmes Gefühl in meiner Magengegend aus, das ich zuerst nicht recht einordnen konnte, doch dann realisierte ich; sicher. Ich fühlte mich sicher in Narutos Armen. „Du siehst wahnsinnig hübsch aus als Mädchen“, bemerkte er gerade und küsste meine Stirn. Schnaubend löste ich die Kunst, sodass ich wieder etwas größer war als er. „Ich sehe immer gut aus.“ Er lachte leise und küsste diesmal meine Nase. „Das stimmt natürlich.“ Missmutig wischte ich mir die Nase ab, worüber Naruto nur grinste, ehe er sie nochmal küsste. Bevor ich protestieren konnte, legte er die Lippen auf meine und ich beschloss, jetzt nicht sauer auf ihn zu sein. Später vielleicht… Oder morgen, schob ich meine schlechte Laune noch weiter vor mir her, als er mich in sein Schlafzimmer führte. Es war groß und modern-minimalistisch eingerichtet mit einem dunkelgrauen Bett, Schränken in verschiedenen grau- und Schwarztönen und einem Skizzenhaften Bild des Dorfes über dem Bett. Das Zimmer passte, bis auf die auf dem Boden verteilten Klamotten, überhaupt nicht zu Naruto. „Sorry, die Putzfrau kommt erst morgen“, meinte er verlegen, während er ein paar Boxershorts und Socken beiseite räumte. „Mhm“, machte ich, wenig überrascht von dem Chaos und ließ mich auf dem Bett nieder. Sofort sah Naruto auf und in seine Augen trat ein sehnsüchtiger Glanz. Er pfefferte die Wäsche in eine Ecke, kam zu mir, kniete sich vor das Bett und umarmte mich am Bauch. Als er sich anschmiegte, strich ich ihm durch das dicke Haar. „Du bist viel zu selten hier“, jammerte er. „Du auch.“ „Das liegt ja gerade daran, dass du nicht da bist.“ Er löste sich von meinem Bauch, um beide Hände auf meine Wangen zu legen und diese zu streicheln. „Was soll ich hier, wenn du die Wohnung nicht zu meinem zu Hause machst?“ Verblüfft sah ich ihn an, ehe ich das errötete Gesicht abwandte. „Woher kommt der Unsinn denn jetzt? Du wohnst hier seit zwei Jahren.“ „Und seit zwei Jahren bitte ich dich, zu mir zu ziehen.“ Das stimmte, aber ich hatte es immer für einen Scherz gehalten. Dazu kam, dass ich es auch nicht wirklich wollte. Wir führten keine Beziehung, aber normale Freunde, die eine WG gründeten, wären wir auch nicht. Das Ganze wäre mit so viel Verantwortung, so viel unnötigen Verpflichtungen verbunden, dass ich es mir gar nicht erst vorstellen wollte. „Was soll der Mist jetzt?“, fragte ich daher schroff, sobald meine Überraschung überwunden war. „Ich bin nicht hergekommen, weil ich eine Wohnung brauche.“ „So? Wieso dann?“, entgegnete Naruto mürrisch, als hätte ich ihn beleidigt. Ich zog die Brauen hoch. Ich hatte gedacht, der Grund für mein Kommen wäre offensichtlich. „Deinen Schwanz, Naruto“, erklärte ich gelassen. „Ich bin gekommen, weil ich deinen Schwanz brauche.“ Man sah ihm an, dass er nicht wollte, aber das Grinsen stahl sich doch auf seine Züge, und mit ihm die Lust in seine Augen. Na also, es ging doch ohne Gefühlsduselei. Und das nur, weil ich seine Geschlechtsteile erwähnte. Das war ja schon fast wieder zu einfach. „Wenn das ist, was du willst, sollst du es natürlich haben. Aber… Ich hätte auch eine Bitte an dich.“ Interessiert legte ich den Kopf schief. Seine Ideen im Bett waren meistens gut. Naruto interpretierte meine Reaktion richtig, als Aufforderung, weiter zu sprechen. „Verwandel dich wieder in ein Mädchen.“ Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten konnte ich ihn nur sprachlos ansehen. Dann schüttelte ich den Kopf, ohne überhaupt darüber nachzudenken. „Nein.“ „Komm schon. Wieso nicht? Ich habe es auch gemacht, und ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird.“ Er setzte sich etwas auf, um die empfindliche Stelle direkt unter meinem Ohr zu liebkosen. „Ich will es dir besorgen, Sas. Mit den Händen, der Zunge… Und dann will ich dich ficken.“ „Das…“ Ich musste schlucken, ehe ich weiterreden konnte. Inzwischen pulsierte die Erregung eindeutig durch meine Lenden, und sie zog mir langsam die Kehle zu. Gott, wie sehr ich diesen Mann wollte. „Das kannst du auch so.“ „Aber nicht so oft.“ Seine Finger glitten von meiner Hüfte hoch zur Brust, wo er sachte gegen die Nippel flickte. „Sasuke…“ „Na gut… Na gut“, seufzte ich mürrisch und formte hinter Narutos Rücken, auf dem meine Hände bis dato gelegen hatten, die entsprechenden Fingerzeichen. Ich spürte den Unterschied sofort. Seine Finger sanken in das weiche Fleisch meiner Brüste und sie fühlten sich groß an. Schwer. Männlich. Außerdem war dieses warme Gefühl der Sicherheit zurück, und jetzt verstand ich, dass es an diesem Körper lag. Naruto war muskulös, recht groß und hatte diese undefinierbare Aura von sowohl Macht als auch Zärtlichkeit, kein Wunder, dass sich eine Frau bei ihm geborgen fühlte. Und auf einmal gefiel mir der Gedanke, dass andere weibliche Individuen genauso für ihn empfinden könnten, so überhaupt nicht. Er drückte nochmal die Lippen auf die Stelle an meinem Hals, dann löste er sich langsam, und sein Blick glitt über mich. Unruhig rutschte ich herum, was er natürlich bemerkte und mit einem leisen Kichern kommentierte. Er küsste meine Stirn und flüsterte: „Ich hab mich geirrt, du bist nicht hübsch. Du bist wunderschön“. Als er mich küssen wollte, drückte ich sein Gesicht weg und murrte: „Und du bist ein Idiot.“ Lachend drückte er die Lippen gegen meine Handfläche und linste mich durch meine gespreizten Finger an. Der Ausdruck, der dabei in seinen Augen lag, löste einen seltsamen Druck zwischen meinen Beinen aus, die ich unwillkürlich fester gegeneinander drückte. Naruto zog mich an den Knien näher an den Bettrand, wo er austestend die Finger unter mein inzwischen viel zu großes Shirt gleiten ließ und mir dieses über den Kopf zog, als ich mich nicht wehrte. Als er mich so ansah, hatte ich unwillkürlich das Bedürfnis, meine Brüste mit den Armen zu bedecken, aber ich hielt still. „Mhm… Übersichtlich“, kommentierte Naruto meine Rundungen, grinsend wegen meines trotzigen Gesichtsausdrucks. „Ich gehe“, verkündete ich würdevoll und wollte aufstehen, was er verhinderte, indem er die Hände um meine Oberschenkel schloss. „Nein, tut mir leid. Du siehst wirklich wunderschön aus, da werde ich einfach albern. Entschuldige“, erklärte er und legte seine warme Hand auf meinen Bauch, um mich sanft zurück zu drücken. Als ich lag, beugte er sich über mich, um mich genauer zu mustern, wobei seine Hand immer noch auf meiner Körpermitte lag. „Aber… Ein Sixpack sieht bei einer Frau wirklich seltsam aus.“ „Sonst stört dich das nicht“, schnaubte ich arrogant, worüber Naruto lachte. „Es ´stört` mich jetzt auch nicht. Ich dachte nur, du würdest… Keine Ahnung, weicher aussehen als Frau, aber du wirkst genauso hart wie sonst.“ So fühlte ich mich aber ganz und gar nicht, als er zwischen meinen Beinen auf die Knie sank und mir langsam, fast andächtig die Hose auszog. Sein wildes Haar kitzelte mich am Bauch, als er meinen Schritt unter der irgendwie unpassend wirkenden Boxershorts küsste. Auch diese wurde ausgezogen und ich musste gegen den Drang ankämpfen, die Oberschenkel zusammen zu drücken, aber ich wollte vor ihm nicht verschämt wirken. Naruto legte sich meine Beine über die Schultern und küsste zärtlich meinen Schenkel. „Keine Angst, Sasuke… Ich werde dafür sorgen, dass du dich gut fühlst“, versprach er, viel zu selbstsicher für meinen Geschmack. Ich wollte protestieren, aber er machte seine Ankündigung wahr, und alles, was ich für die nächste Zeit herausbrachte, war zunehmend heiseres Stöhnen. Seine Hand lag locker auf meinem Schritt zwischen meinen angewinkelten Beinen und er spielte etwas mit meinem Schamhaar. Nicht, um mich zu erregen, sondern weil er nicht stillhalten konnte und mich gerne anfasste. Ich wusste nicht genau, ob mich das wirklich nicht störte, oder ob ich einfach zu gerädert war, um ihn aufzuhalten. „Naruto?“, sagte ich schließlich in die schon recht lange Stille. „Mhm?“ Träge drehte ich den Kopf zur Seite und begegnete dem Blick seiner blauen Augen. „Ich möchte jetzt wirklich gerne mit dir schlafen.“ Das Blau leuchtete auf, als er sich hochstemmte und zwischen meine Beine kletterte. Sein Penis drückte heiß und hart gegen meinen Bauch, während er mich küsste, und er flüsterte: „Ich dachte schon, du fragst nie.“ Mein Gesicht war in ein Kissen gedrückt, das ich auch mit den Armen umklammerte. Auf meinem Hintern saß Naruto, der mir hingebungsvoll den Rücken massierte, und ich konnte seine Erregung schwer auf mir liegen spüren. Stöhnend bäumte ich mich etwas auf, als er eine besonders verspannte Stelle traf. Sofort bewegte er sich unruhig hin und her. „Fuck, Sasuke… Du klingst so sexy“, seufzte er und ich verbarg mein Grinsen im Kissen. Als wäre das keine Berechnung gewesen. Denn ich hätte es zwar nie zugegeben, aber sein praller Schwanz auf meinem Arsch erregte mich – Schon wieder. Er hatte sein Versprechen mehr als erfüllt und mich mehrmals zum Orgasmus gebracht, bevor ich die ziemlich schmerzhafte Entjungferung ertragen musste. Ich war nicht so umsichtig gewesen, als er mir vor einiger Zeit erlaubt hatte, seinen weiblichen Körper zu nehmen, und ich bekam spontan ein schlechtes Gewissen. Andererseits hatte er sich nicht beschwert, und ich fragte mich plötzlich, ob das überhaupt sein erstes Mal als Mädchen gewesen war. Im Gegensatz zu meinem momentanen Zustand hatte er nämlich recht selbstsicher gewirkt. Normalerweise fuhr ich die Devise, dass mich sein Sexleben vor unserer Affäre rein gar nichts anging, doch jetzt war ich hormonell so aufgeputscht, dass ich unwillkürlich fragte: „Hattest du vor mir schon mal Sex als Frau?“ Seine tastenden Hände stockten kurz, ehe er die Massage fortsetzte. „Ja. Ein Mal“, gestand er verlegend lächelnd. „Als ich einundzwanzig war, auf einer Mission. Ich sollte diesen super heißen Typ zurück in sein Dorf eskortieren. Leider war er sehr, sehr hetero…“ Narutos Lachen klang, als hätte er das durch einige Flirtversuche selbst herausgefunden. „Jedenfalls kam ich in der letzten Nacht in einer Herberge auf die glorreiche Idee, mich in ein Mädchen zu verwandelt und als ich ihn in der Lobby angeflirtet habe, ist er darauf eingestiegen… Gott, zu hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich am nächsten Morgen neben ihm lag.“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, das Naruto jedoch nicht sah, weil mein Gesicht nach wie vor auf dem Kissen ruhte. Statt mein Amüsement preiszugeben, stellte ich fest: „Also warst du schon immer so notgeil.“ „Tja… Dein Vorteil, würde ich sagen.“ Ihm hörte man sein Grinsen sehr deutlich an. Er rutschte von meinem Hintern und beugte sich über mich, um seine Lippen sacht über meinen Rücken gleiten zu lassen und sein Atem bescherte mir eine Gänsehaut. Als ich mich unruhig wand, gab er ein tiefes, grollendes Lachen von sich. „Außerdem bist du wohl kaum besser…“, flüsterte er verheißungsvoll. Inzwischen waren seine Lippen bei meinem Arsch angekommen, und nachdem er diesen geküsst hatte, biss er spielerisch hinein. „Lass den Quatsch…“, protestierte ich und wollte mich aufsetzten, doch seine großen Hände an meinem Gesäß, die inzwischen die Backen spreizten, hielten mich in der liegenden Position. „Oh, Sasuke…“ Einer seiner warmen Finger spielte an meiner Rosette und drängte sanft die Kuppe in mich. Weiter drang er aber nicht vor. Stattdessen ließ Naruto die Hand zu meiner Scheide wandern, rieb kurz stimulierend über die Klitoris, ehe er gleich zwei Finger in mir versenkte. Inzwischen war ich überempfindlich, und meine Hüfte bockte ihm fast automatisch entgegen, als er anfing, rhythmisch in mich zu stoßen. Um mein Stöhnen zu unterdrücken, presste ich das Gesicht fest in mein Kissen, aber ich versuchte nicht mehr, von ihm weg zu rutschten. Ich hätte es nie zugegeben, aber ich wollte das. Ich wollte, dass er sich nahm, was ihm gefiel. „Meine Wichse macht dich noch feuchter, als du sowieso schon bist“, flüsterte er, ein fast schon hingebungsvoller, auf jeden Fall aber sehnsüchtiger Ton in der Stimme, der mich unwillkürlich aufstöhnen ließ. Seine Bewegungen änderten sich, fast, als würde er versuchen, sein Sperma in mich einzuarbeiten. Als wäre ich nicht sowieso schon voll davon. „Ich würde dich echt gerne nochmal ficken, so lange, bis…“ Er stockte, aber ich konnte mir vorstellen, was er gedacht hatte, weil ich denselben Gedanken gehabt hatte; er wollte mir ein Baby machen. Seltsamerweise wurde ich bei dem Gedanken noch feuchter und meine Beine spreizten sich wie von selbst. Dieser verfluchte Körper. „Aber…“, fuhr er fort, als hätte er meine einladende Reaktion nicht bemerkt, und zog seinen Finger aus mir. „Wir wollen ja nicht, dass dein wundervoller Arsch sich vernachlässigt fühlt, oder?“ Ich verdrehte zwar die Augen, ließ ihn aber erneut meine Hinterbacken spreizen. Weil ich sehr entspannt war und er natürliches Gleitmittel an den Fingern hatte, fiel ihm das Eindringen leicht. Er ging sehr behutsam vor, fast schon so, als wäre er trotz seiner großen Rede gerade unsicher. Schließlich fragte er leise: „I-Ist das wirklich ok für dich? Ich meine, es war meine Idee und du hast einfach so mitgespielt. Ich will dich nicht zu irgendwas drängen.“ „Naruto…“, knurrte ich ungeduldig und mit gepresster Stimme. Ich wollte ihm nicht sagen, dass es mir gefiel, als Frau von ihm genommen zu werden – dass mein Körper das so offensichtlich machte, war schon unangenehm genug. Allerdings schätzte ich, dass er abbrechen würde, wenn ich ihm nicht irgendeine Art von Zuspruch gab, also rang ich mir mühevoll ab: „Wenn ich das nicht wollte, hättest du nicht deine Finger in meinem Arsch, glaub mir.“ Sein überraschtes Schweigen wurde von einem leisen Lachen abgelöst. „Stimmt.“ Trotzdem blieben seine Berührungen behutsamer als sonst, auch, als er schließlich einen zweiten und dritten Finger einführte. Ich war das Gefühl der Völle gewöhnt, obwohl es sich durchaus anders anfühlte als sonst. Wie alles an ihm fühlten sich seine Finger in meinem Arsch größer an, und mein gesamter Unterleib zog sich erwartungsvoll zusammen bei dem Gedanken, sein pralles Teil zu empfangen. Mit einem schmatzenden Geräusch zog er schließlich die Finger aus mir. Mein Herzschlag beschleunigte sich wie von selbst, als ich spürte, wie er sein Gewicht verlagerte, und ich wollte mich in eine kniende Position aufrichten, aber erneut drückte Naruto meinen Arsch in die Matratze zurück. „Du bist so ungeduldig“, kicherte er und ließ seine Hand erneut zwischen meine Schamlippen gleiten. Seine Finger glitten langsam, genüsslich in mich und jagten mir kleine Stromstöße die Wirbelsäule hoch, während er mich mit den Händen fickte. „Und feucht bist du auch…“ „Du… Hn~ Du wärst nicht überrascht, wenn ich in dieser Situation einen Ständer hätte, oder?“, zischte ich mürrisch, was Naruto jedoch nur leise lachen ließ. „Dann wollen wir deinen Lady Boner mal nicht mehr weiter warten lassen“, grinste er und stemmte sich über mich, sodass meine Beine und Hüfte zwischen seinen Schenkeln eingeklemmt waren. Am liebsten hätte ich mich über seine Albernheit beschwert, aber als ich spürte, wie er meine Arschbacken spreizte und seine Eichel gegen mein Loch stieß, brachte ich nichts mehr raus. Wie ich bereits erwartet hatte, fühlte schon die Spitze sich wesentlich größer an als sonst. Allerdings war ich es gewöhnt und verkrampfte mich nicht, sodass es erträglich war, wie Naruto vorsichtig immer tiefer eindrang. Als er ganz drinnen war, gab er ein leises Grunzen von sich und küsste die Stelle hinter meinem Ohr, die mir jedes Mal einen heißen Schauer den Rücken runter jagte. „Es ist so geil zu wissen, dass ich der erste bin, dem du das alles hier erlaubst“, murmelte er leise, ohne sich zu bewegen. Ich schnaubte leise, mehr darauf bedacht, mich an das Völlegefühl zu gewöhnen als an der Konversation interessiert. „Du bist auch der einzige.“ Noch bevor die Worte im Zimmer verklangen waren, bereute ich es, sie ausgesprochen zu haben. Manchmal bekam Naruto seinen Sentimentalen, und das musste ich sicherlich nicht fördern, indem ich irgendwelches pseudo-verbindliches Zeug daherredete. Noch dazu, wo es überhaupt nicht so gemeint war. Naruto war einfach der einzige, vor dem ich mich jemals in eine Frau verwandeln würde, nur, weil derjenige es verlangte. Ich war nun mal ein Mann, wenn das meinem Partner nicht passte, sollte er sich eben eine Frau suchen. Aber bei Naruto war ich bereit, auf seine Spielereien einzugehen – Gott weiß, wieso. „Bild dir bloß nichts drauf ein“, zischte ich warnend. Erneut war ein leises Lachen zu hören und erneut legten sich seine Lippen sanft auf meinen Nacken. Trotzdem hörte seine Stimme sich verdächtig liebevoll an, als er flüsterte: „Niemals.“ Ich wollte weiter protestieren, aber da fing er an, austestend das Becken zu bewegen, und ich beschloss, das Thema fallen zu lassen. Statt zu meckern, krallte ich die Finger in das Kissen und schloss die Augen. Naruto stützte die Hände zu beiden Seiten meines Kopfes ab und machte kleine Bewegungen mit der Hüfte, bei denen mein Unterleib über das Lacken rieb. Es zog nach wie vor ein wenig an meinem After, aber ich mochte es, so voll von ihm zu sein, und langsam baute sich ein inzwischen bekannter Druck zwischen meinen Beinen auf, der sich mit jedem Stoß vergrößerte. Ich presste das Gesicht fester in mein Kissen, war aber sicher, dass er mein Stöhnen trotzdem hörte, genauso, wie das schmatzende Geräusch, das inzwischen von meiner Vagina ausging. Bisher hatte er mich in die Matratze gedrückt, doch jetzt zog er mich an der Hüfte hoch und fing an, über meinen Kitzler zu reiben, während er gleichzeitig fester in mich stieß. Unzählige kleine Schauder jagten mir den Rücken hoch und eine fast schon unerträgliche Hitze breitete sich von meiner Körpermitte in jedes Glied aus, bis ich die Finger verkrampfte und die Zehen spreizte, alles aus derselben Empfindung, die mich in heißen Wellen zu überrollen schien. Naruto schien nicht mal zu merken, dass ich gerade kam, denn er stieß einfach weiter in mich, und trieb mich damit immer weiter auf meinen überschäumenden Empfindungen. Als ich schließlich fast nicht mehr konnte, spürte ich, wie seine Bewegungen abgehackter und schneller wurden, und schließlich zog er sich mit einem „Fuck…“, aus mir zurück. Ich hörte kaum das klatschende Geräusch, als er sich selbst massierte, aber die klebrige Wärme seines Spermas auf meinem Rücken spürte ich sehr wohl. Völlig erschöpft hatte ich nicht mal die Nerven, mich darüber zu beschweren. Ich ließ einfach die Knie einklappen und genoss die satte Wärme, die mich durchzog. Als Frau zu kommen, war vollkommen anders als ein männlicher Orgasmus, stellte ich träge fest. Genauso beiläufig bemerkte ich, wie Naruto hinter mir herumwerkelte und schließlich mit etwas warmen, feuchten über meinen Rücken wischte, ehe er sich an ebendiesen schmiegte. Sanft küsste er meinen Nacken und zog mich an seine Brust. „Tut mir leid, dass ich gekommen bin. Soll ich…?“, fing er an, und seine Hand wanderte bereits zwischen meine Beine. Erschöpft fasste ich nach seinem Handgelenk um ihn aufzuhalten. „Schon gut…“ „Aber du bist nicht gekommen!“ Erstaunt blinzelnd öffnete ich die Augen. Wie bitte? Dieser Volltrottel hatte wirklich nicht gemerkt, dass er es mir nicht nur mit seiner Hand, sondern gerade verdammt nochmal mit seinem Schwanz in meinem Arsch besorgt hatte? Mit einem gereizten Stöhnen zischte ich: „Schon ok.“ „Es tut mir leid!“, rief Naruto betroffen, der die Situation wohl falsch interpretierte. „Ich wollte nicht egoistisch sein. Es hat sich nur echt gut angefühlt und…“ „Schon gut, Naruto“, wiederholte ich und wandte mich nach ihm um. Kurz sah er mich an wie ein Ufo, doch als ich vielsagend die Augenbrauen hochzog, merkte er, was Sache war, und lächelte wieder. „Also bist du…?“ Ehe er aussprechen konnte, legte ich ihm die Hand auf den Mund. „Halt die Klappe.“ Leise lachend küsste er meine Handfläche und zog dann meine Finger weg. Mal wieder lag dieser albern-zärtliche Ausdruck in seinen Augen, der mich ganz nervös machte, und ich setzte mich auf, um ihn nicht mehr ansehen zu müssen. Plötzlich waren mir die letzten Stunden extrem peinlich, und ich löste die Kunst, die mich in einen Frauenkörper bannte, wie, um die Zeit ungeschehen zu machen. Natürlich klappte das nicht. Verärgert ließ ich mich zurück in die Kissen sinken, den Rücken zu Naruto gedreht. Dessen Hand fand fast augenblicklich meine Hüfte, die er liebkoste. „Von mir aus hättest du ruhig noch etwas länger ein Mädchen bleiben können. Du sahst hübsch aus.“ „Wenn du ein Weib willst, solltest du dir eines suchen“, erinnerte ich ihn. Naruto seufzte leise. „Will ich aber nicht.“ „Dann ist doch alles gut.“ „Du bist echt so ein Miesepeter, Sasuke“, lachte er und küsste zärtlich meinen Nacken. Ich erwiderte etwas Unverständliches, dann herrschte viel zu kurz Stille, bevor er vorsichtig fragte: „Und jetzt…?“ „Jetzt hältst du am besten die Klappe“, schlug ich freundlich vor, woraufhin mein Liebhaber mich nicht gerade zärtlich in den Nacken biss. „Manche Leute sind nach Sex entspannt und gut gelaunt, aber Sasuke Uchiha natürlich nicht“, beschwerte Naruto sich, indem er wortreich meine Idee ignorierte. „Ich meine… Schläfst du hier?“ Als er es aussprach, spannte ich unwillkürlich den Nacken an. Darüber hatte ich in meiner postkoitalen Trägheit gar nicht nachgedacht, aber irgendwie war ich wohl stillschweigend davon ausgegangen. Die Vorstellung, jetzt nach Hause zu gehen, kam mir unerträglich mühsam vor. Andererseits hatte ich noch nie hier geschlafen – Wobei ich mich spontan fragte, wieso. Narutos Bett war riesig und bequem, und wenn ich als Mädchen wieder verschwand, würde niemand etwas mitbekommen. „Schlaf einfach“, teilte ich meinem Liebhaber bereits im Halbschlaf meine Entscheidung mit. „Weißt du eigentlich, dass du echt süß sein kannst?“, murmelte Naruto. Er hatte wirklich Glück, dass er sich gerade beim Sex so gut angestellt hatte und ich echt müde war, sonst hätte ich ihm für diesen Kommentar den Kopf abgerissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)