Ein Krieg kann verändern, doch kann man auch neu Anfangen. von Nathalie ================================================================================ Kapitel 10: Lucius Geschichte? ------------------------------ „Du willst dich, in naher Zukunft, den Menschen da draußen, mit deiner Geschichte stellen. Ich bin mir sicher es wird nicht leicht sein, deine Geschichte zu erzählen, vor allem nicht wild fremden. Ich denke vorher solltest du mit jemanden üben. Jemanden den du vertraust. Vertraust du mir?“ Sagte sie und sah in aufrichtig an. Lucius Geschichte? Bevor sein Kopf sich einschalten konnte, hatte sein Herz ihr bereits geantwortet. „Ja.“ Hauchte er. Sie lächelte. Als er jedoch bemerkt, was er gesagte hatte, schaltete sich sein Kopf dazu. „Ich mein, ich weiß nicht, ich … wir kennen uns erst so kurz und …“ Sie nickte verstehend. „Dein Herz weiß es.“ Meinte sie nur zuversichtlich. „Du kannst mir alles erzählen, wenn du willst.“ Sagte sie und küsste ihn kurz auf den Mund. Mit geschlossenen Augen saß er für einen Moment da, bevor er sie wieder öffnete und sie unsicher ansah. „Nein.“ Sagte er fest. „Warum nicht?“ Fragte sie ihn gerade heraus. „Ich …“ Unbewusst griff er mit seinen Fingern an seine Lippe und dachte nach. „Du hast Angst.“ Stellte sie sanft fest. „Nein.“ Kam es bestimmt von ihm, während er seine Hand schnell wieder runter nahm. „Es ist nicht schlimm Angst zu haben, jeder hat mal Angst. Es ist keine Schwäche, eher eine Stärke, darum zu wissen.“ „Ich nicht.“ Meinte er herrisch. „Doch du auch … Du hast Angst davor, das ich mich von dir zurück ziehe, wenn du mir alles erzählst.“ „Du … Du solltest dir nicht soviel …“ „Nicht Lucius. Bei mir musst du das nicht tun.“ Sanft sagte sie das und ergriff wieder seine Hand. „Ich weiß es. Und ich werde mich nicht zurück ziehen, egal was du mir erzählst. Ein bisschen hast du schon erzählt, ich kann es mir also ungefähr vorstellen. Ich werde dich nicht verlassen, egal wohin das hier hinführt.“ Zum Schluss zeigte sie auf Lucius und sich. „Wirst du doch.“ Meinte er ernst. „Nein, werde ich nicht. Versprochen.“ Sagte sie bestimmend. „Du kannst mir alles erzählen.“ „Nein, nicht alles.“ „Lucius, ich bin nicht dumm. Du und Severus konntet noch so vorsichtig sein, ich hab es trotzdem gespürt. Ich weiß nicht was ihr seit, ich tippe auf etwas Magisches. Den das plötzlich ein Glas mit, ich tippe auf Alkohol, wie aus dem nichts vor dir auftaucht, ist nicht normal. Auch nicht, das du plötzlich ein Blatt Papier in der Hand hältst, das weiter weg auf einer Kommode lag und auf dich zu geflogen kam. Ihr habt es vermutlich gar nicht bemerkt, da es für euch ganz normal ist, doch es gab einige so Kleinigkeiten.“ „Du …“ Lucius war sprachlos, all die mühe umsonst, all das Geld zum Fenster rausgeschmissen für Severus. „Ja Lucius. Ich hab es bemerkt.“ Lachte sie. Entsetzen. „Hör zu Lucius. Ich mag dich und ich meine zu spüren, das du mir auch nicht abgeneigt bist. Ich möchte dir eigentlich nicht zwingen oder dir drohen, aber manchmal braucht man so einen Stups. Bisher sehe ich dich als meinen Freund und bevor du mit deiner Vergangenheit nicht abgeschlossen hast oder zu mindestens damit begonnen hast, werde ich unsere Beziehung nicht weiter vertiefen. Ich möchte immer für dich da sein, also muss ich wissen worauf ich mich einlasse. Du musst mir ja nicht in allen Einzelheiten erzählen wie du jemanden getötet oder vergewaltigt hast, du musst noch nicht mal Namen nennen, es reicht mir, wenn du mir erzählst, was du bereit bist mir zu erzählen. Es wird dir gut tun, dich stärken und auf deine weiteren Gespräche, die noch wesentlich schwieriger werden, vorbereiten. Manchmal tut es gut mit jemanden zu reden, der nichts mit dieser Sache, die einen belastet zu tun hat. Ich bin völlig neutral. Also Lucius, wirst du mir deine Geschichte erzählen?“ Langes Schweigen folgte der langen reden von Jennifer. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“ Sprach Lucius leise. „Wie wäre es mit deiner Kindheit.“ Sagte Jennifer ruhig. Er nickte. Während er sprach, sah er sie nicht einmal an und sie unterbrach ihn nicht. Er erzählte ihr von seiner Kindheit, geboren in einer reichen reinblütigen Zaubererfamilie mit Macht und Geld, die gesamte Familie Anhänger eines Mannes namens Tom Riddel. Dieser Mann gleichzeitig grausam wie manipulierend und zu Anfang auch charmant. Geboren und erzogen zu einem Reinblut, zu einem Todesser. Er erzählte ihr von der Begegnung mit Severus. Wie er ihn in seine Kreise zog und auch wie er ihm den dunklen Lord vorstellt, dafür sorgte, das er damit hereingezogen wurde. Einmal ein Anhänger, konnte man nicht mehr aussteigen. Er erzählte ihr auch von einer ganz besonders schlimmen Vergewaltigung oder einen ganz grausamen Mord seinerseits. All das für den glauben, das es das richtige war, so erzogen. All das für seine Familie und sein Ansehen. Ohne selbst zu denken, nur tun was andere wollten und das mit Stolz. Er erzählte auch von den Strafen, bei versagen oder bei schlechter Laune des Lords. Er erzählte von der arrangierten Ehe, von Dracos Geburt und wie seine Gedanken und Gefühle sich veränderten. Wie er sich begann für seine taten zu schämen und nichts dagegen tat. Er erzählte von seinem Versagen, seiner Zeit in Askaban, seine Angst um seinen Sohn, die die Gefangenschaft noch grausamer machte. Er erzählte von Dracos Auftrag und seiner Verzweiflung, ihm das angetan zu haben. Und doch tat er nie etwas, sah nur zu und gehorchte. Er erzählte von dem Krieg, von der Schlacht, der ständigen Angst, seinen Sohn nicht mehr lebend zu sehen. Er erzählte wie er Severus zu Voldemort schickte, ohne etwas zu tun, schickte er ihn in den Tod, seinen besten Freund und einzigen. Der Pate seines Sohnes. Denjenigen der handelte, seinen Sohn beschütze und alles tat damit Draco in einer friedlichen Welt leben würde. Er erzählte, wie Draco nach der Schlacht zu Severus rannte ihn dort liegen sah, Tod. Zumindest hatten das alle vermutet, doch Severus wollte nicht Sterben, er wollte für Draco überleben. Er hatte ein Gegenmittel für das Schlangegift, nach den Angriff von Arthur Weasley entwickelt. Er hatte es erst sehr spät genommen und das Gegenmittel, war auch noch nicht völlig ausgereift, das Nagini eine magische Schlange war, verkomplizierte alles noch. Er erzählte, wie Severus eine Woche in Todesgefahr schwebte und dann plötzlich erwachte. Er erzählte, wie er die besten Mediziner für Severus besorgte und seine Genesung sehr schnell ging. Traurig erzählte er, das Draco seit den beinahe Tod und dessen Anblick kein Wort mehr gesprochen hatte und so war, wie er eben war. Er vermutete das auch der Tod seines besten Freundes Vincent Crabbe, den dieser miterlebte und nicht retten konnte, sowie den Krieg an sich und der anblickte von Greyback, wie dieser eine Mitschülerin auseinandernahm und zerfleischte hatte, dazu Beitrag. Er erzählte von der freundschaftlichen Trennung mit der Mutter seines Sohnes und die Scheidung. Er erzählte von Harry Potter und wie dieser sie alle gerettet hatte, nicht nur vor Voldemort, sondern auch vor dem Ministerium und von seinen Auflagen. Als er endete konnte man sehen, das seine Klamotten spuren von Tränen aufwiesen. Noch immer sah er nicht auf. Jennifer hatte immer noch seine Hände in ihre, auf dieser er schaute. Plötzlich zog sie ihre Hände weg und Lucius zuckte erschrocken zusammen, wegen der plötzlichen Bewegung und seiner Angst, das sie ging. Ängstlich, mit zusammen gekniffenen Augen wartete er auf ihre Reaktion. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)