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Between the Lines

The wonderful world of words
von

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My Home is my Zirkuszelt

Bitte, entschuldigt alle vorhandenen Fehler. Korrektur wird in ein paar Tagen nachgeholt!!!
 

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Kapitel 19 My Home is my Zirkuszelt
 

Kains Schultern neigen sich nach vorn und obwohl seine Worte fest und sicher klingen, kann ich deutlich erkennen, wie viel Kraft ihn dieser Augenblick kostet. Paranoide Schizophrenie, wiederholt sich in meinem Kopf und trotz mangelnden Expertenwissen, bin ich mir durchaus bewusst, was eine solche Diagnose zu bedeuten hat. Für die Betroffenen und für die Angehörigen.

Sie, seine Schwester ist sein wunder Punkt.

Kain senkt seinen Blick auf die Berührung unserer Hände. Ich ziehe meine zurück. Mehr aus Unsicherheit als aus Unbehagen. Dennoch ist es Kain, der etwas Abstand zwischen uns bringt und meine Reaktion negativ auslegt. Ich weiß nicht, was ich sage soll und richte meinen Blick in das mäßig beleuchtete Zimmer und denke unwillkürlich an das vorhin Geschehene. Meine Körper reagiert, wie von allein. Gänsehaut zieht sich über meinen Hals und ich ärgere mich über die Unpassenheit. Auch Kain sieht sich bedrückt im Zimmer um und setzt sich zurück auf sein Bett. Er wirkt unruhig. Ich folge ihm ein paar Schritte in den Raum hinein und bleibe am Schrank stehen. Die Entfernung beruhigt mich. Innerlich und äußerlich.

„Wie lange ist sie schon in der Anstalt“, frage ich um mich von den Gefühlen abzulenken, die mein Gehirn benebeln. Kain sieht auf und die Intensität seines Blickes brennt sich in mein Inneres. Noch heftiger als sonst.

„Fast 10 Jahre.“ Er stützt seine Arme auf den Knien ab und seine Hände beginnen fahrig miteinander zu hantieren.

„Ist sie jünger als du?“

„Nein, ein paar Jahre älter.“

„Helfen keine Medikamente?“, frage ich einfach weiter. Fast hilflos. Er dehnt seiner Finger und scheint mit den Gedanken weit weg zu sein.

„Doch, schon. Aber sie stellen ständig irgendwas um und dann gehen die Höhen und Tiefen von vorne los. Es ist schwierig. Vor ein paar Jahren war Sahara mal in einer betreuten Wohneinrichtung. Das hatte ihr gut gefallen und es ging ihr viel besser. Sehr lange sogar, aber…“ Er seufzt resigniert. Die Schwere, die er empfindet, ist deutlich zu erkennen. Ebenso zu fühlen. Selbst für mich.

„Abel versteht nicht, dass ich nur möchte, dass sie da wieder daraus kommt und ein normales Leben führen darf.“ Während er das sagt, sieht er auf. Verstehe ich es? Die Frage ist still, aber eindringlich. Ja, ich verstehe es. Denn lange Zeit wollte ich nichts lieber, als das mein Bruder wieder nach Hause kommt und ein normales, langes Leben führen darf. Genauso, wie ich ist Kain nicht naiv. Er weiß, dass seine Schwester mit einer derartigen Diagnose immer unter Beobachtung sein wird. Genauso, wie ich weiß, dass mein Bruder niemals wieder nach Hause kommt.

„Mit meinen Eltern ist es, als würde man andauernd gegen Windmühlen kämpfen. Sie bezahlen lieber eine teure Klinik, als irgendeinen Aufwand mit ihr zu haben, dabei würde ihr ein stabiles, eigenes Leben bei der Familie oder bei eine betreuen Wohneinrichtung viel mehr bringen. Na ja,...ich gebe jedenfalls nicht auf“, sagt Kain, als meine Gedanken abzuschweifen beginnen. Dass Aufgaben keine Option für ihn ist, habe ich schon öfter gemerkt. Es entlockt mir ein Lächeln, was auch Kain bemerkt. Er erhebt sich vom Bett und kommt auf mich zu. Sofort verspüre ich das dringende Bedürfnis einen Schritt zurück zu machen, doch ich habe den Schrank im Rücken. Kains aufmerksame Augen beobachten mich. Er erkennt mein Zögern. Er weiß um meine Unsicherheiten.

„Du hast die Klausur bei Professor Wellers schon geschrieben, oder?“, frage ich bevor er bei mir angekommen ist. Ich muss das Thema wechseln. Solch intensive Gespräche liegen mir nicht.

„Hab ich.“ Kain bleibt neben dem Schreibtisch stehen und öffnet die Schublade. Er greift nach einen grünen Hefter und hält ihn mir hin. Bereits auf dem ersten Blatt erkenne ich die notierten Fragen, die sich mit den Themen der Vorlesung decken. Als ich ihm das Teil abnehmen will, zieht er seinen Arm zurück. Obwohl ich im Inneren damit gerechnet habe, gucke ich blöd aus der Wäsche, was Kain erwartend heiter grinsen lässt.

„Mein Gedächtnis hat auch etwas Gutes. Wenn man die Kopfschmerzen außer Acht lässt, die die Leserei mit sich bringt“ Ganz automatisch deutet er Richtung Bett. Doch ich denke an alles andere nur nicht an die Kopfschmerzen.

„Dann höre auf zu lesen“, sage ich ruhig und mein Blick richtet sich auf den Roman aus meiner eigenen Hand, der auf seinem Schreibtisch liegt. Ich merke, wie mich ein unangenehmes Gefühl erfasst. Ich kann mich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass er meine Bücher liest. Dass er überhaupt davon weiß. Kains Augen folgen meiner Blickrichtung.

„Es gibt schon einige Dinge, für die ich die Kopfschmerzen gern in Kauf nehme.“, sagt er und macht eine kurze Pause bevor er mit seiner Aufzählung beginnt.

„Batman Comics, Terry Pratchett, die Gebrauchsanweisung für meinen neuen Radiowecker mit Uhrzeit-Projektionsfunktion…“ Kains Worte sind voll purer absurder Erheiterung und sie bringen mich zum Schmunzeln. Nur für einen Moment. Denn als sich sein Gesichtsausdruck langsam wandelt, weiß ich längst um seine Intention.

„Quincey Bird“, folgt als Ende seiner Liste. Es war abzusehen und trotzdem durchfährt mich ein tosendes Gewitter. Ein Donner der Überraschung. Eins. Zwei. Drei. Das Blitzen der Aufregung und es folgt das prickelnde Grollen der Scham. Mein Puls beschleunigt sich und dennoch blicke ich ihm erstaunlich ruhig entgegen.

„Diese eine Geschichte…hast du sie weitergeschrieben?“, fragt er mit flatternder Neugier.

„Nein“, lüge ich ohne zu zögern. Ich weiß sofort von welcher er spricht und in meinem Kopf formen sich die letzten intensiven Passagen, die ich vor wenigen Tagen niedergeschrieben hatte. Sie sind mir Wort für Wort im Gedächtnis geblieben und ich spüre sie in seiner Gegenwart, so als würde ich sie gerade erst wieder aufs Papier bringen.

„Wirst du es?“ Kain macht einen Schritt auf mich zu. Ich nutze seine unachtsame Nähe um mir den Hefter zugreifen und zur Tür zu flüchten.

„Wieso sollte ich?“, antworte ich bewusst ablehnend, sehe wie er enttäuscht die Augen schließt und dann wenig überrascht aufblickt. Ich kann ihm nicht erlauben es weiter zu lesen. Und auf keinem Fall darf ich ihm ermöglichen noch mehr über mich zu erfahren. Er weiß schon zu viel.

„Danke für deine Notizen“, sage ich schnell hinter und verlasse das Wohnheimzimmer, bevor mich der Schwarzhaarige davon abhalten kann. Ich verschwinde jedoch nicht gleich, sondern lasse zu, dass Kain mir folgt und im Türrahmen stehen bleibt. Er streckt seine Hand nach mir aus, legt den Zeigefinger unter mein Kinn und den Daumen gegen meine Unterlippe. Ich spüre die Rauigkeit seiner Fingerkuppen. Es beginnt zu prickeln.

„Heute danke ich dir, Spatz.“, gibt er neckisch retour.

„Du kannst mich mal“, entflieht mir unaufgeregt, aber symptomatisch wegen dem Spitznamen und weil mir der unterschwellige Hinweis auf die oralen Aktivitäten im Grunde peinlich ist. Ich würde es niemals laut aussprechen.

„Beim nächsten Mal unbedingt“, grinsend wackeln die Augenbrauen des Schwarzhaarige nach oben. Seine Äußerung entfacht ein Kribbeln stärkster Sorte in mir. Es erfasst mich heiß und sehnsüchtig. Während ich mich kopfschüttelnd abwende, schließt er langsam die Tür. Als das Schloss klickt, drehe ich mich wieder um. Ich greife zur Klinke und halte in meiner Bewegung inne, als die die Tür vom Nachbarzimmer aufgeht. Fast sofort erkenne ich den Song, der mit einem Mal laut aus dem Zimmer dringt und im Flur verhallt.

´Because when the sun shines, we'll shine together. Told you I'll be here forever´.

Eine Blondine hüpft heraus und verschwindet Richtung Toilette. Meine Hand bleibt an der Klinke liegen, während ich ihr nachsehe. Es schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich an meinen ganz eigenen Regenschirmmoment zurückdenke.

Kains vertraute, angenehme Stimme, die den nervigen Takt von Rihannas Song wiedergab, während er im Flur auf mich zukam. Sein spitzbübisches Lächeln.

`Under my umbarella…ella ella ey ey ey…´. Das warme Gefühl in meinem Inneren ist intensiv. Genauso, wie damals. Was macht er nur mit mir?
 

Lächelnd wende ich mich zum Gehen um und werde von Abel gestoppt, der mit einem Mal vor mir steht.

„Huch“, entflieht mir leise. Ich mache schnell einen Schritt zurück und trotzdem hat der Moment der Nähe ausgereicht um, deutlich Jeffs Geruch wahrzunehmen. Genau genommen nur das Parfüm. Ich spüre, wie sich meine Laune augenblicklich wandeln. Das warme Gefühl verflüchtigt sich und macht meiner eigensinnigen Unterkühlung Platz.

„1311.“

„Was?“, frage ich irritiert bei der Aufzählung der Zahlenreihe und runzele meine Stirn. Ich spüre ein feines Rumoren in meiner Magengegend und ziehe meine Schachtel Zigaretten hervor.

„Unser Türcode. Du darfst ihn gern benutzen. Wir benutzen euren ja auch. Was sag ich, wahrscheinlich ist er dir längst bekannt." Es schleicht sich ein eigeneartiges Lächeln auf Abels Lippen. Und wieder dieser Blick. Wahrscheinlich haben sie den Code der Tür an Abels Intelligenz angepasst. Damit kann man wirklich wenig falsch machen und ich haben ihn sofort im Gedächtnis, ohne ihn mir merken zu müssen.

Ich verspüre wenig Lust mich noch länger mit Abel auseinanderzusetzen, erwidere nichts und stecke mir gelangweilt eine Zigarette zwischen die Lippen. Ungerührt gehe ich an den Blonden vorbei. Ich komme nicht weit. Jeffs Freund hält mich zurück und packt dabei grob meinen Arm. Die Zigarette fällt zu Boden.

„Hey, du könntest wenigstens antworten oder bist du dir selbst dafür zu fein“, bellt er mir gereizt entgegen.

„Nimm deine Hand weg!“, knurre ich und merke, wie sich seine Fingerkuppen noch etwas stärker in meinen Muskel drücken. Es schmerzt. Abel beißt die Zähne zusammen. Ich ebenfalls.

„Was ist dein Problem mit mir? Bin ich dir je blöd gekommen? Hab ich dich beleidigt? Was? Oder passt es dir einfach nur nicht das ich deinen Freund ficke?“

„Nimm deine verdammte Hand weg“, wiederhole ich und versuche ihm meinen Arm zu entreißen. Abel ist stärker als er aussieht. Er kommt mir näher. Ich rieche erneut Jeffs Parfüm gemischt mit dem Geruch seines eigenen Adrenalins. Ich stoße ihn angewidert von mir. Nun ist es amtlich. Ich kann ihn einfach nicht riechen. Abel strauchelt und geht fast zu Boden. Doch er fängt sich und hat erneut diesen Gesichtsausdruck, der mich jedes Mal wieder angewidert Schaudern lässt. Der Blonde streicht sich imaginären Staub von den Ärmeln und leckt sich die Lippen.

„Kain hat Recht, du bist ein ziemlicher Kampfspatz. Dich zu ficken wäre sicher eine willkommene Abwechslung.“

„Wie bitte?“, frage ich angewidert, aber ungewöhnlich überrascht. Mit so einem Kommentar habe ich nicht gerechnet.

„Du hast mich schon verstanden.“

„Du bist widerlich!“

„Man wird ja noch fantasieren dürfen.“ Erneut schleicht sich dieses Grinsen auf seine Lippen.

„Du solltest aufpassen, dass dir Jeff wegen solcher dummen Kommentare nicht davonzwitschert.“ Abel macht einen Schritt auf mich zu und ich weiche keinen Millimeter zurück.

„Würde er nicht. Er bekommt von mir all das, was er sich wünscht und was er braucht. Und vieles, vieles mehr.“ Ich schnaufe abwertend, als der Blonde den letzten Teil auch noch besonders betont.

„Du wüsstest nicht mal, was Jeff braucht, wenn er es dir bunt aufmalt.“

„Aber du ja? Kaufst du ihm deshalb teure Sachen?“, fragt er weiter. Es ist so unfassbar absurd. Wieder dieses Thema. Wieder diese einfältige Eifersucht.

„Er hatte Geburtstag, Abel. Was stört dich am meisten? Das bisschen Duftwasser oder die Tatsache, dass du für Jeff nur ein Lückenbüßer bist?“, stichele ich absichtlich weiter. Abels Blick wird noch eine Prise erzürnter.

„Du, Mistkerl…“ Ich spüre seinen Atem fast auf meinem Gesicht, als er dichter zu mir aufschließt. Ich weiche nicht zurück. Es wäre nicht meine erste Prügelei und würde nicht meine letzte sein. Im Hintergrund schlägt laut eine Tür zu und bricht die Stimmung. Ich sehe, wie der Blick des anderen Mannes an mir vorbeigeht. Die Blondine aus dem Nachbarzimmer ist von der Toilette zurück und ich nutze die Ablenkung um endlich das Wohnheim zu verlassen. Diesmal hält er mich nicht zurück. Gut so, die Situation war kurz vorm eskalieren. Draußen beginnt es zu nieseln. Ich beiße noch immer die Zähne zusammen und bleibe einen Moment stehen. Der feine Regen kühlt mich ab. Langsam, aber ausreichend.
 

„Hey, wo warst du so lange?“, begrüßt mich Jeff, als ich zurück in unser Zimmer komme. Er klingt ekelhaft fröhlich und sitzt noch immer in einem Berg von Kleidungsstücken. Er scheint kein Bisschen vorangekommen zu sein. Über die Gründe will ich lieber nicht nachdenken.

„Spazieren…“, antworte ich lapidar. Ich streiche mir die Feuchtigkeit aus dem Gesicht, die der Nieselregen hinterlassen hat, werfe meine Jacke beiseite und lasse mich aufs Bett fallen. Mein Arm schmerzt und ich merke, wie die Wut zurückkehrt, die der Regen so schön weggespült hatte.

„Zwei Stunden lang?“, fragt er argwöhnisch. Ich seufze leise und von Jeff unbemerkt.

„Ich bin ausdauernd und der Campus ist interessanter als man denkt“, gebe ich monoton von mir, klinge wie ein Roboter und wenig glaubwürdig. Ich klopfe mein Kopfkissen zurecht, verschränke die Arme vor der Brust und schließe die Augen. Das Paradebeispiel für eine abweisende und genervte Haltung. Doch mein werter Mitbewohner scheint nicht gewillt meine Körpersprache zu lesen.

„Ausdauernd?“, kichert er, “Und wo warst du?“

„Jeff!“, seufze seinen Namen so theatralisch, wie es sonst nur Jeff selbst schafft, „lass es.“ Ich komplettiere meinen Unwillen, in dem ich mich auf die Seite drehe und dem anderen meinen Rücken zuwende. Ihm gegenüber ist es nicht die feine englische Art, aber Jeff weiß, dass mit mir nicht immer gut Scones essen ist. Ich ziehe meine Kopfhörer unter dem Kissen hervor und drücke auf Play.

Ja, Jeff weiß es. Doch im Moment nerve ich mich vor allem selbst. Habe ich das mit Abel provoziert? Vermutlich. Sollte ich Jeff zu Liebe versuchen mich mit Abel gut zu stellen? Vermutlich. Kann ich über meinen Schatten springen? Er ist groß. Und es stapeln sich meine Charakterschwächen zu kilometerhohen Hürden. Also vermutlich nicht. Ich kann Abel einfach nicht leiden und das wird sich sicher nicht mehr ändern. Ich sehne den Tag herbei, an dem Jeff erkennt, dass er ohne ihn und seine großspurigen Geschenke besser dran ist. Jeff hat jemanden Besseren als Abel verdient. Jemanden, der nicht mit den Fantasien herumläuft jemanden anderen zu ficken. Der Gedanke daran erfüllt mich erneut mit Ekel und Zorn. Wie konnte er mir das einfach so ins Gesicht sagen? Fassungslos drehe ich mich zurück auf den Rücken und werfe der Decke einen niederstreckenden Blick zu. Sie zeigt mir die kalte Schulter und ich kann es ihr nicht verübeln.

Vielleicht ergibt sich für Jeff schnellstmöglich etwas mit dem netten IT-Fritzen unserer Uni. Laptop. Wer es glaubt wird selig. Jeffs Miniaturcomputer ist so alt, dass man ihn höchstens als Türstopper benutzen kann. Wenn Jake ihm etwas anderes erzählt und Jeff es glaubt, kann man meinen Kindheitsfreund maximale Naivität vorwerfen.

Neugierig drehe ich mich wieder zurück und sehe zu meinem Mitbewohner, der genau in diesem Moment auf seinem Handy herumtippt. Weiß ich, was Jeff möchte und braucht? Ich bin mir nicht so sicher. Bis vor kurzem hatte ich nicht einmal gewusst, dass mein Freund am anderen Ufer plantscht. Trotz all der Jahre, die wir nun schon gemeinsam unterwegs sind. Was mache ich mir also vor? Ich bin nicht besser als Abel. Im Grunde erkaufe auch ich mir Jeffs Zuneigung, in dem ich ihm ab und an teure Geschenke mache. Wohlwissend, dass er sich darüber freut und mir Fehtritte verzeiht. Den Hinweis mit dem Parfüm hatte mir Lena gesteckt. Ich bin nicht mal selbst draufgekommen.

Auch ich habe seine Loyalität und Freundschaft nicht verdient. Als Jeff aufsieht und bemerkt, dass ich ihn beobachte, lächelt er. Ich erwidere es und er widmet sich wieder dem Wäscheberg.

Wann er wohl merkt, dass ich es nicht Wert bin? Mit diesem Gedanken schlafe ich ein. Es ist nicht das erste Mal.
 

Die Klausur am nächsten Tag absolviere ich auch ohne die gestrigen Panikmaterialien. Es gab keine Aufgabe, die ich nicht zu beantworten wusste. Keine, die mich halbwegs ins Schwitzen brachte. Selbst Shari berichtet mir am Abend, dass sie ihre Biochemieklausur ohne weitere Probleme gemeistert hat. Sie bedankt sich ausschweifend, während ich weiter an den indischen Leckereien knabbere und sicher bin, dass sie auch ohne meine Hilfe eine sehr gute Leistung vollbracht hätte. Manchmal ist es einfach eine Sicherheit zu wissen, dass man mehr als das Nötige getan hat.

Das Wochenende nutze ich um die Notizen mit der Klausur aus dem vorigen Semester durchzusehen. Mein Eifer gerät ins Wanken, als mich der Hefterbesitzer am Nachmittag mit Fotos seiner Trainingsfortschritte traktiert und daraus mit Emojis eine witzige Rätselgeschichte macht. Anscheinend ist Kain nicht ausgelastet. Sie endet mit einem sehr zweideutigen Angebot und ich bin für kurze Zeit tatsächlich versucht ihm einen Besuch abzustatten. Ich bleibe hart. Das Plutonit lässt grüßen.

Doch Kain ist nicht meine einzige Ablenkung. Auch Lena scheint zu Hause nicht zu wissen, was sie mit ihrem Wochenende anfangen soll und startet einen weiteren Versuch mich von dem Konzert zu überzeugen. Ich bekomme schon bei dem Gedanken daran Ohrenbluten und bin zum ersten Mal glücklich über die Fülle an ablehnenden Emojis, die mein Handy zu bieten hat. Neben dem Schwarzhaarigen und meiner Schwestern kämpfe ich zur selben Zeit noch mit meinem Zimmerkumpan.

Jeffs Begeisterung geht mir auf den Geist. Das gesamte Wochenende hüpft er aufgedreht durch das Zimmer, packt seinen Koffer mehr als drei Mal neu. Immer wieder anders. Er berichtet mir von den Dingen, die er unternehmen will und präsentiert mir dabei eine Mischung aus klischeehaft schnulzig bis halsbrecherisch draufgängerisch. Dabei sind ein Ritt auf einem weißen Schimmel am Strand und das Tauchen mit Haien, die garantiert nicht so vegetarisch sind, wie in Findet Nemo. Jeff klingt zu Beginn total begeistert und überzeugt. Ich bin beeindruckt. Nur bin ich es nicht lange. Im nächsten Augenblick ist er sich so unsicher, dass ich mich gezwungen fühle ihm zu versichern, dass das Tauchen mit Haien gar nicht unsicher ist. Er macht mich wahnsinnig.

Als wie uns am Montagmorgen voneinander verabschieden, habe ich das Gefühl in den letzten zwei Tagen nichts geschafft zu haben. Zu dem wiederholt Jeff zum hundertsten Mal, dass ich unbedingt an Ben denken muss. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich Jeff nur noch antworte, dass sein Ficus vorzüglich zu einem marinierten Steak passen würde. Vielleicht auch zu Fisch. Wahlweise gebe ich ihm auch den Hinweis, dass er das Zierbäumchen lieber mitnehmen sollte, weil es im Falle eines Flugzeugabsturzes auf einer einsamen Insel die einzige Chance auf ein Floß wäre. Er will es nicht hören.

Am nächsten Abend schubse ich selbst ein paar Klamotten in die Reisetasche und lasse mich ins Bett fallen. Morgen die Klausur und danach die Fahrt nach Hause. 3 Wochen Familie. Ich führe den Gedanken nicht fort. Ich will es nicht. Aus vielerlei Gründen. Kurz darauf erreichen mich erste Urlaubsgrüße. Sie sind gut gelandet Sie sind aufgeregt. Alles ist toll. Jeff schafft es nicht, sich eine weitere Ermahnung zum Thema Ben zu verkneifen. Unwillkürlich schaue ich zu dem Ficus, der allein bei der gedanklichen Erwähnung seines Papas freudig zu zittern scheint. Gruselig. Nachdem ich das Fenster geschlossen habe, geht es mir besser und ich widme mich den Fotos.

Die beiden Blonden am Flughafen. Weit und breit keine Palme, weil es noch unser Regionaler ist. Die nächsten 5 Bilder zeigen das Innere des Flugzeugs, das Boardessen, einen Flugbegleiter und die Toilettenkabine. Jeffs quirlige Freude ist unübertroffen und ich wünschte er würde mir solchen Fotosafaris ersparen. Dennoch tippe ich das Nächste an und werde mit einem sonnigen Palmenfoto belohnt, gefolgt von klarem türkisfarbenen Wasser und Ausschnitten aus der Unterkunft. Eine kleine Holzhütte mitten auf dem Wasser. Eine Hängematte und frisches Obst. Bei dem Anblick wird man wirklich neidisch. Doch, wenn ich an die Hitze denke, vergeht mir der Gedanke wieder. Damals in Italien kam ich bei den Temperaturen auch an meine Grenzen. Die Toskana bei 30°C im Schatten ist schon eine Herausforderung. Vor allem, wenn man ringsum keinen Schatten findet.

Zum Schluss starre ich auf ein Gute-Laune-Pärchenbild. Jeffs Augen sind nicht zu erkennen, denn er trägt eine Sonnenbrille. Auch Abels Gesicht wird von großen abgedunkelten Gläsern dominiert und doch fällt mir bei ihm wieder dieses seltsame Grinsen auf. Eine Mischung aus perversen Grienen und dümmlichen Feixen. In mir regt sich der Wunsch ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht zu polieren. Ein letzter Blick, dann schiebe ich das Telefon unter das Kopfkissen und versuche ein weiteres Mal einzuschlafen. Keine Chance.

Wenn ich nicht über die anstehende Klausur nachdenke, gebe ich mich erneut der Inneren Diskussion hin, ob ich Abel gegenüber nicht einfach netter sein sollte. Das Resultat ist eine schlafarme Nacht und die Gewissheit, dass mein Schatten bis nach Afrika reicht und meine Charakterschwächen nur noch mit einem guten Hypnotiseur zu überwinden sind. Kurz, es gibt keine Chance darauf, dass sich meine Einstellung gegenüber dem Blonden ändert.
 

Ich bin als erstes im Hörsaal und der Erste, der die Klausur ausgefüllt wieder abgibt. Ich schultere meine Tasche und stiefele zum Parkplatz. Der Schwarzhaarige wartet bereits auf mich und lehnt mit verschränkten Armen gegen Jeffs Auto. Wieder erkenne ich bei ihm Anspannung. Mit etwas Abstand bleibe ich stehen und sehe einen Moment lang dabei zu, wie Kains Hand fast behutsam über seinen Oberarm streicht. Es ist in den letzten Tagen so warm geworden, dass er nur ein T-Shirt trägt. Er ist in Gedanken. Seine Finger gleiten über den definierten Muskel und über die glatte Haut. Ich weiß genau, wie sie sich anfühlt und der Gedanken daran lässt mein Inneres erregt beben. Bevor ich die letzten Meter überwinde, atme ich tief durch und verbanne die Gedanken an Kains Körper, den Sex und an alles anderen in eine hintere Ecke meines Kopfes. Weder für die Fahrt noch für die kommenden Wochen sind sie zweckmäßig. Ich brauche insgesamt drei Atemanläufe um es wenigstens so weit zu vergraben, dass sich das intensive Kribbeln in meinen Gliedern auflöst. Bis ich bei Kain ankomme, halte ich die Luft an, was er definitiv bemerkt, aber zum Glück nicht kommentiert.

„Hey, wie lief die Klausur?“, fragt er lächelnd und deutet mir an, dass ich ihm meine Tasche geben soll. Ich reiche sie ihm, während er den Kofferraum öffnet und alles ordentlich darin verstaut.

„War okay. Eigentlich waren nur drei Fragen neu und der Rest waren eins zu eins, wie in deinen Aufzeichnungen.“ Augenscheinlich sind die Dozenten unserer Uni wenig einfallsreich oder einfach nur faul.

„Willst du noch eine rauchen?“

„Nein.“ Auch ich bin kein Fan davon, wenn es in so einem kleinen Raum penetrant nach Zigaretten stinkt. Als ich die Wagentür öffne, strömt mir der künstliche Geruch von Zitrone entgegen. Ich schubse einige Krümel beiseite und lasse mich auf den Beifahrersitz fallen.

Danach nehme ich meinen Laptop aus dem Rucksack und lege ihn auf meinem Schoss ab.

„Ist das dein Ernst?“ Kain lässt sich neben mir nieder.

„Was?“ Der Schwarzhaarige deutet mit hochgezogener Augenbraue auf meinen Computer.

„Wir sitzen jetzt mindestens 5 Stunden in dieser Blechkiste zusammen fest und du willst arbeiten?“ Der Schwarzhaarige klingt übertrieben verständnislos. Doch ich habe keines falls Lust mit ihm Scharade zuspielen oder eine Ode an den Busfahrer trällern. Demonstrativ fahre ich meinen Laptop hoch, während Kain seufzend sein lautendes Telefon aus der Hosentasche kramt. Er schenkt ihm einen kurzen Blick und er legt es ohne ranzugehen kopfüber in der Mittelkonsole ab.

„Willst du nicht rangehen?", frage ich und blicke auf das noch immer lustig vibrierende Gerät.

„Nein.“

„Warum?“

„Darum.“

„Ist irgendwas?“

„Nein, nichts" Die Ausmaße dieses Nichts kann ich deutlich an seinem Gesicht ablesen.

„Das nichts also. Deine Eltern?", hake ich nach. Kain gibt erneut ein undefiniertes Geräusch von sich. Eine Mischung aus Raunen, Murren und Seufzen. Er fährt sich mit der flachen Hand über den Mund und scheint eher unwillig mit mir darüber reden zu wollen.

„Nicht meine Eltern. Es ist Merena." Bei der Erwähnung der Rothaarige merke ich sofort, wie meine Kommunikationsbereitschaft absackt. Symptomatisch weiche ich seinem Blick aus und versuche so jegliches Interesse auf eine Nulllinie zu drücken. Mit wenig Erfolg.

„Sie will etwas mit mir besprechen. Aber es ist nichts weiter“, beschwichtigt er.

„Dann hättest du ja rangehen können“, kommentiere ich ungewollt zickig und kassiere einen verständnislosen Blick. Heute bekommen wir keine Preise für gepflegte Konversation.

„Hätte ich.“

„Okay.“

"Gut!"

"Gut!", knurre ich streitlustig zurück.

„Wird das jetzt bei jedem Gespräch so ablaufen? Dann können wir uns das reden echt sparen“, erwidert er ebenso angriffslustig. Bei der Erwähnung der Rothaarige setzt bei mir der Verstand aus. Jedes Mal wieder. Auch jetzt.

„Na ja, wir können stattdessen auch für einen Quickie rechts ranfahren!“, schlage ich vor. Irgendwas in meinem Inneren schreit danach Kain zu verdeutlichen, dass er sich dieses Miststück in keiner Weise warm halten muss.

„Und wie lange willst du für die Strecke brauchen, wenn wir jedes Mal, wenn sich ein Gespräch zwischen uns anbahnt, anhalten und ficken?“

„Vorausgesetzt, wir nehmen den Sinn von Quickie ernst…“

„Du machst mich fertig. Weißt du das?“, kommentiert er ungeduldig und schnallt sich an. Er fordert mich ebenfalls dazu auf. Ich gehorche und vertiefe mich in mein Skript.
 

„Du bist wirklich ein lausiger Beifahrer!“, murrt er mich nach einer Weile von der Seite an. Als ich aufsehe, richtet sich Kains Blick stur auf die Straße. Doch je länger ich ihn anschaue, umso öfter schielen seine dunklen Augen seitlich zu mir bis er kurz komplett zu mir sieht.

„Was? Du bist wirklich ein grausiger Beifahrer. Ich schlafe gleich ein“, seufzt er mir entgegen und streckt seine Hand nach dem Radio aus. Er schaltet es ein. Als er seine Finger wegnimmt, greife ich direkt zu dem Regler und stelle es wieder ab. Mit lauter Musik kann ich nicht arbeiten. Jedenfalls dann nicht, wenn sie nicht aus meinen Kopfhörer kommt.

„Okay, wenn ich nicht mal Musik hören darf, dann rede mit mir.“

„Jeff möchte nicht, dass ich ihn vollquatsche“, kommentiere ich ungerührt.

„Ich bin nicht Jeff, falls dir das noch nicht aufgefallen ist“, knurrt mir Kain entgegen und ich komme nicht umher verwundert aufzublicken. Was war das denn?

„Ist mir aufgefallen, aber auch nur, weil du grundsätzlich 15 km/h zu schnell fährst. Ist dir das aufgefallen?“

„Sagt mir derjenige, der nicht einmal einen Führerschein hat.“

„Verklag mich“, nutze ich Kains Spruch diesmal für mich und ignoriere seine Grimasse, die mich tonlos nach äfft. Ich sehe zurück auf meinen Laptop und bin bei der Formulierung noch kein Stück weitergekommen.

„Warum eigentlich nicht?“, fragt er Kain nach kurzer Stille.

„Warum, was?“, frage ich abgelenkt und sehe nicht einmal auf.

„Wieso sind deine Augen grün und blau! Na, was wohl? Warum hast du keinen Führerschein?“

„Ich habe ihn nicht geschafft. Ganz einfach. Und ich finde Autofahren gruselig“, erkläre ich lapidar. Hinter dem Steuer fühle ich mich nicht wohl. Meine praktischen Fahrstunden waren der blanke Horror und das lag vor allem an der tiefsitzenden Angst irgendwas anzufahren.

„Das passt so gar nicht zu dir, Kampfspatz“, kommentiert Kain skeptisch. Ich zucke nur mit den Schultern und versuche die Gefühle zu verdrängen, die langsam, aber sicher meine Gedanken verdunkeln. Kain weiß, dass meine Augenfarbe grünblau ist. Verspätet, aber nun echot der Fakt durch meinen Kopf und verursacht mir ein seltsames Kribbeln in den Zehenspitzen.

„Und das passt auch nicht zu dir“, kommentiert Kain die untypische Nichtreaktion auf die Verwendung einer seiner Kosenamen für mich.

„Quickie?“, frage ich statt ihm eine ordentliche Antwort zu geben und erreiche das, was ich will. Kain seufzt. Dennoch schalte ich nach einem Augenblick das Radio für ihn ein. Es spielt eine interessante Version von ´I follow river´ interpretiert von Triggerfinger. ´ I follow you. Dark room honey, I follow you´.

„Du willst wirklich reden?“, frage ich, „Ich weiß von Sinas Angebot.“ Kains Daumen, der eben noch den Takt des Lieder auf dem Lenkrad mitgetippt hat, erstarrt.

„Tatsächlich?“, entgegnet er ruhig, vollkommen unaufgeregt und schaut weiterhin auf die Fahrbahn. Seine Reaktion irritiert mich.

„Ja, sie war noch immer Feuer und Flamme für die Idee“, stichele ich.

„Ist sie das?“ Wieder so eine seltsame Reaktion. Doch diesmal schaut er kurz zur Seite.

„Ich frage mich ja nur, warum du es nicht erwähnt hast. Sie übrigens auch.“ Fahrig streiche ich mir mit der Hand über den Bauch. Ich bekomme Hunger und das Bedürfnis nach einer Zigarette wird immer dringlicher.

„Willst du es denn?“, fragt er mit eigenartig ruhiger Schärfe, die mich aus der Bahn wirft. Überrascht sehe ich zu ihm, doch Kains Blick ruht auf der Straße. Ich weiß nicht, was ich ihm entgegnen soll und das offenbart das viel größere Problem. Ich weiß nicht einmal, warum ich es angesprochen habe. Was habe ich erwartet? Sina gegenüber habe ich es bereits verneint. Hat mir das nicht gereicht?

„Ich brauche eine Zigarette“, sage ich statt ihm zu antworten.

„Gut, ich nehme die nächste Ausfahrt.“ Kain streicht sich durch die schwarzen Haare.
 

An der Reststatte schwingt Kain seine langen Beine aus dem Wagen und steuert geradewegs die Toiletten an. Ich bleibe noch einen Augenblick sitzen und krieche danach mehr schlecht als recht auf den Asphalt. Meine Knochen knacken. Laut und unheimlich. Draußen greife ich mir in den Nacken, massiere unbeholfen die harte Stelle und strecke danach meine Arme in die Luft. Diesmal knackt es in meinem Nacken.

Es ist kühl, aber die frische Luft fühlt sich gut an. Die Stimmung eben im Auto war seltsam gewesen. Wieso hatte er so eigenartig verhalten? Ich lehne mich gegen das Auto und ziehe mir eine Kippe aus der Jackentasche. Nach kurzem Zögern stecke ich sie mir an und nehme einen tiefen Zug. Vermutlich wird es ein der Letzten sein für die nächsten drei Wochen. Fast wehmütig starre ich die Glut an und versuche das rauchige Kitzeln auf meiner Zunge zu genießen. Es funktioniert nicht. Ich sollte aufhören. Die Stimme meiner Mutter echot passend dazu durch meinen Kopf, wie ein zustimmendes Mahnen. Fast trotzig nehme ich einen weiteren tiefen Zug und blase den Rauch gen Himmel.

Als Kain zurückkommt, rauche ich die zweite letzte Zigarette. In seinen Händen hält er einen Pappbecher mit Kaffee und irgendwas Buntes.

„Hier!“ Er wirft es mir entgegen. Ich fange es, spüre Kälte und starre verwundert auf ein Eis.

„Jeff meinte, so kann ich dich bei Laune halten.“ Als müsste man mich besänftigen, wie ein kleines Kind. Mir fallen da noch ganz andere Dinge ein, die mich bei Laune halten würde. Eis ist aber auch gut. Kain grinst und kramt im Kofferraum nach einer Flasche Wasser. Zusammen mit den Getränken gesellt er sich zu mir. Das Wasser stellt er auf dem Autodach ab. Ich lasse den Stummel der Zigarette zu Boden fallen und fummele danach das Eis aus der Packung. Das Plastik werfe ich, an Kain vorbei Richtung Müllereimer. Wenige Zentimeter davor fällt es zu Boden. Kain seufzt, bückt sich und sieht mich verärgert an.

„Umweltverschmutzer“, kommentiert er gerechtfertigt. Ich schiebe mir demonstrativ das zylindrische Wassereis zwischen die Lippen, was Kain tatsächlich kurz stocken lässt. Was für ein Klischee. Ich widere mich gerade selbst an. Er vollführt ein beeindruckendes Augenkreisen und lässt das Papier im Mülleimer verschwinden. Danach greift er seinen Kaffee, pustet den Dampf beiseite und nimmt einen winzigen Schluck.

„Wow, der Kaffee hat die Konsistenz von Teer.“ Kain verzieht das Gesicht und nimmt darauf gleich einen weiteren Schluck. So schlimm kann es nicht sein. Ich sehe amüsiert dabei zu, wie er danach nochmal extrem das Gesicht verzieht und irgendwas von versuchtem Mord und Säureanschlag murmelt. Mein Eis ist definitiv besser. Ich kann nicht klagen und genieße es ohne verbale Ausfälle. Auch Kain scheint sich langsam, aber sicher an sein Getränk zu gewöhnen. Er hört auf zu fluchen und als ich zu ihm sehe, blickt er mich an. Irgendwas liegt ihm auf der Zunge.

„Wegen Sina…“, beginnt Kain.

„Sie ist nicht mein Typ… Also… lass es gut sein“, sage ich unterbrechend und seltsam zusammengestottert. Ich hoffe, dass Kain damit das Thema ad acta legt. Denn ich bin mir immer noch nicht sicher, warum ich es eigentlich angesprochen habe. Welche Reaktion habe ich von ihm erwartet? Dass er sich gegen die Stirn schlägt und lachend bekennt, dass er es vergessen hatte? Oder dass er peinlich berührt, gesteht, dass er es für ihn nicht in Frage kommt? Sowas lächerliches.

Kurz spähe ich in Kains Richtung. Noch immer sieht er mich. Forschend und ergründend. Ich frage mich wieder, ob er es schaffen wird mich zu durchschauen. Oder ob er nicht längst dazu in der Lage ist.

„Was?“, pöbele ich ihm abwehrend entgegen.

„Nichts.“ Kain widmet sich schnell seinem Kaffee und schafft es nicht sich ein deutliches Grinsen zu verkneifen.
 

Kaffee und Eis vertilgen wir schweigend. Die restlichen Kilometer der Fahrt verlaufen trotz alledem harmonisch. Das Radio spielt leise Musik, während wir uns über das Essen in der Mensa, die Snackautomaten, die Eigenheiten mancher Dozenten und die Spielleistung unserer unieigenen Footballmannschaft unterhalten. Fast normal. Fast angenehm.

Kain überlegt im kommenden Semester ins Footballtraining einzusteigen oder mit Rugby zu beginnen. Er ist sich uneins. Ei ist Ei. Ich frage mich nur, wann er dafür noch Zeit finden will. Andererseits kommen seine Muskeln nicht von irgendwoher. Wie oft er wohl Zeit im Fitnessstudio verbringt? Ich bin versucht ihn zu fragen, doch dann merke ich, dass wir am Eingangsschild meines Heimatortes vorbeifahren.

Es ist keine große Stadt. Aber weitläufig. Sehr grün und familienfreundlich. Eher ländlich als städtisch. Doch gerade die Anonymität einer richtigen Stadt hat mir hier immer gefehlt. Während ich Kain in die richtige Straße lotse, spüre ich, wie sich langsam, aber sicher Unruhe in mir ausbreitet. Ich weiß nicht mal, ob einer da ist. Ich habe weder gefragt, noch habe ich mein Kommen vorher angekündigt.

„Hallo?“, rufe ich in das ruhig wirkende Haus meiner Familie. Es dauert nicht lange und meine Mutter steckt ihren Kopf durch die Tür zur Küche.

„Robin?“, fragt sie verwundert und beginnt zu lächeln, als sie merkt, dass ich keine Fata Morgana bin. Mit einem Geschirrtuch in der Hand kommt sie auf mich zu. Ihre Arme schließen sich fest um mich. Sie riecht nach Spülmittel und einem von Hauch Zimt.

„Hey“, murmele ich, puste ein paar ihrer hellbraunen Haare davon, die mir im Gesicht rumkitzeln.

„Mit dir haben wir noch gar nicht gerechnet. Wie schön.“ Sie drückt mich ein weiteres Mal an sich und entdeckt dann Kain, der brav wartend hinter mir steht.

„Oh, Hallo“, sagt sie freundlich lächelnd.

„Hi, ich bin Kain, der neue Chauffeur.“ Der Schwarzhaarige nimmt mir die Erklärung vor weg, reicht meiner Mutter die Hand.

„Chauffeur? Herrje…“, kichert sie und erwidert die dargebotenen Begrüßung. Ich sehe mich genötigt den Schwarzhaarigen zusätzlich noch als einen Kommilitonen vorzustellen.

„Und wo habt ihr Jeff gelassen?“, fragt sie hinterher und lädt Kain ins Haus ein.

„Der brät irgendwo in der Südsee“, erkläre ich und halte nicht hinterm Berg, wie sehr es mich nervt.

„Ich würde auch lieber in die Südsee fahren, als mit dir stundenlang im Auto zu sitzen.“ Die klare, ungewöhnlich tiefe Stimme meiner Schwester dringt uns von der Treppe entgegen. Den Kommentar begegne ich nur mit einem trägen Brauenzucken, während sie energisch die Stufen runter tänzelt. Ihre schulterlangen dunkelblonden Haare hat sie zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammen gebunden.

„Sei nicht so gemein“, mahnt meine Mutter und streichelt mir danach besänftigend durchs Haar. So, als würde sie befürchten, dass bereits jetzt der große Streit ausbricht. Ich bin zu müde und gelangweilt um darauf einzugehen. Lena wartet nicht bis ich meine Jacke vollständig ausgezogen habe, sondern empfängt mich mit einer enthusiastischen Begrüßungsumarmung bei der praktischerweise meine Arme noch in den Ärmeln gefangen bleiben. Ich kann mich nicht wehren. Lena ist schlank, aber trainiert und hat eine erstaunliche Kraft. Sehr zu meinem Leidwesen.

„Lena, meine Schwester“, sage ich gequält in Kains Richtung und winde mich aus der geschwisterlichen Umklammerung.

„Hi. Kain.“ Er reicht ihr die Hand. Sein Blick ist fragend. Ich weiß warum. Wir sehen uns nicht sehr ähnlich. Was größtenteils daran liegt, dass wir nur Halbgeschwister sind. Wir haben beide einen anderen Vater und schlagen jeweils nach diesen.

„Hi. Was macht Jeff in der Südsee?“

„Liebesurlaub“

„Na, wird auch Zeit, dass er endlich von dir weg kommt“, plaudert Lena freimütig. Ich will sie erwürgen. Meine Mutter erkundigt sich, aus der Küche rufend nach unseren Nahrungsbedürfnissen und schlägt Kaffee, Tee und Kekse vor. Lena begeistern die Kekse, Kain der Kaffee und ich sehne mich nach einer Zigarette.

„Wie war das gemeint?“, fragt Kain verspätet auf Lenas Andeutung und sieht zu meiner kessen, freudig nach Gebäck klatschenden Schwester.

„Lena ist der Überzeugung, dass Jeff in mich verliebt sein muss oder Masochist ist, weil sie sich partout nicht erklären kann, wie er es schon so lange mit mir aushält“, komme ich ihr zuvor.

„Es muss wahre Liebe sein“, flötet uns Lena entgegen und verschwindet in die Küche. Ich verdrehe die Augen. Jedes Mal wieder muss ich mir diese alte Leier anhören. Jedes Mal wieder geht es mir tierisch auf die Nerven.

„Sie hat zu viel Fantasie“, kommentiere ich gelangweilt und hänge meine Jacke endlich an der Garderobe auf. Ich nehme auch Kains und platziere sie über meiner.

„Scheint wohl in der Familie zu liegen.“ Ich sehe zu Kain, der sich neugierig umschaut. Ohne weitere Erklärungen greife ich meine Tasche und gehe nach oben. Ich höre, wie mir der Schwarzhaarige folgt und drehe mich nicht zu ihm um, sage auch nicht, dass er es nicht soll.
 

Meine Zimmertür ist offen. Die Rollläden sind unten, so dass nur wenig Licht in den Raum dringt. Ich ignoriere es und gehe weiter. Der Hauptteil meines Zimmers ist ein Anbau über der Garage. Davor befindet sich ein kleiner Raum, den ich als Arbeitsplatz benutze. Er hat einen großen Schreibtisch und einen direkten Übergang zu Lenas Ankleidezimmer und zu einem kleinen Bad.

Ich werfe meine Tasche aufs Bett und öffne die Rollläden vollständig. Ebenso, wie eines der Fenster. Kain folgt mir in den Hauptraum und bleibt neben einem der Bücherregale stehen.

„Du bist ein Verfechter des Minimalismus, oder?“, sagt er und sieht sich in dem spärlich eingerichteten Zimmer um. Ich selbst lasse meinen Blick schweifen. Vieles habe ich bei meinem Auszug mit ins Wohnheim genommen. Wirklich viel besessen habe ich jedoch nie.

„Ich suche nur nicht gern“, erkläre ich ruhig und spüre, wie mich Müdigkeit überkommt. Das Sitzen und die Fahrt waren anstrengend. Die letzten Wochen waren es. Außerdem spüre ich, wie jedes Mal eine innere Anspannung, wenn ich nach Hause komme.

„Ihr seht euch gar nicht ähnlich. Du und Lena“, bemerkt er beiläufig, was ich vorhin schon erahnt habe. Mit dem Zeigefinger kippt er interessiert einige Bücher nach vorn und dann zu mir.

„Wir haben nicht denselben Vater“, sage ich. Ich öffne die Tasche und lege meine Laptop und einige Klamotten zur Seite. Ich bin müde.

„Geht’s dir gut?“, fragt er und setzt sich neben meine Tasche aufs Bett.

„Sicher. Warum fragst du?“ Kain streckt seine Hand nach mir aus und zieht mich am Hosenbund zu sich heran. Ich wehre mich nicht gegen die Annäherung des anderen Mannes. Auch nicht, als seine Finger nicht aus meinem Hosenbund verschwinden. Meine Haut beginnt zu prickeln und er verhindert, dass ich mich wieder von ihm entferne.

„Du wirkst angespannt und von der Fahrt muss ich nicht anfangen, oder?“ Nein, muss er nicht. Ich weiß selbst nicht, was zwischendurch mit mir los war.

„Ich bin nur müde. Nachwirkungen der ganzen Lernerei“, sage ich fest, aber ausweichend. Auch, wenn es stimmt. Es ist nicht der eigentliche Grund. Kain nickt und ich spüre, wie sich seine warme Hand einen Weg unter meinen Pullover sucht. Meine Hand legt sich auf seinen Unterarm ohne ihn daran zu hindern. Auch er sieht müde und geschafft aus. Er streichelt sich über meinen Bauch. Immer höher. Bis ich ihn stoppe.

„Nicht.“ Es ist mir tatsächlich unangenehm bei dem Gedanken, daran dass meine Mutter und Lena unten rumlaufen. Wie zu Bestätigung ruft sie nach uns. Kain zieht seine Hand nicht sofort zurück, sondern lässt sie an meiner Hüfte verweilen und bettet einen Kuss auf den Stoff des Pullovers an der Stelle meines Bauchnabels. Seine Augen sind geschlossen.

Meine Mutter ruft erneut. Lena vertilgt bereits alle Kekse. Mich dürstet es nach einer Zigarette. Ich sollte dringend wieder auf Kaugummis umsteigen. Oder Gummibärchen. Wie brave Lemminge traben wir die Treppe hinunter. Im Flur wartet meine Mutter und trocknet per Hand einen Glasteller ab. Sie hat das gute Geschirr herausgeholt.
 

„Ich komme gleich nach“, sage ich, deute zur Seite und biege zur Toilette ab. Kain nickt und folgt meiner Mutter ins Wohnzimmer.

Ich beuge mich über das Waschbecken und betätige den Hahn. Die Kühle des Wassers ist hilfreich. Eine volle Ladung platsche ich mir ins Gesicht und streiche mir etwas Feuchtigkeit in den Nacken. Ich sehe eine Weile dabei zu, wie abperlende Tropfen über die Keramik in den Abfluss verschwinden. Ich höre meine Mutter und Lena lachen. Ebenso Kain. Die dunkle Nuance seiner Stimme hebt sich deutlich von den beiden Frauen ab und ist mir in diesem Moment vertrauter, als alles andere. Es ist eigenartig.

Was Kain ihnen wohl erzählt? Die Neugier in meinem Inneren beginnt zu explodieren. Langsam, aber stetig. Das Handtuch, an dem ich versuche meine Hände zu trocknen, ist nass. Ich streiche mir mit der Restfeuchte meiner Hände die Haare zurück und krame im Flurschrank nach einem weniger schmuddeligen Handtuch. Ich horche auf, als ich die Tür höre und wie etwas Massives auf den Boden aufschlägt. Dasselbe kippt wenig später vollends um und verursacht ein weiteres lautes Geräusch.

Ich beuge mich aus dem Türrahmen zur Quelle der Geräusche und sehe Hendrik, der seine schwere Arbeitstasche wieder aufrichtet und leise murmelnd den Tag verflucht.

„Hallo Hendrik“, sage ich aus dem Badezimmer heraus, hänge das Handtuch zurück nachdem meine Hände endlich trocken sind.

„Robin?“ Mein Stiefvater kommt auf mich zu. Eine kurze Umarmung. Ein ausweichendes Lächeln. Wir erkundigen uns der Form halber, nach dem gegenseitigen Befinden. Verwenden beide denselben Wortlaut, als wir uns erklären, dass alles gut ist. Nur ein kleinen wenig Stress, aber das seien wir gewöhnt. Hendrik ist Ingenieur bei einer großen Automobilfirma und betreut etliche Projekte. Ich weiß nicht, ob er jemals keinen Stress hatte.

Erneut dringt lautes Gelächter aus dem Wohnzimmer. Verwundert schaut er zu mir und kräuselt seine Stirn.

„Gehört der große Kerl zu dir?“ Die Vorstellung einer wie Kain könnte sich an seine kleine Tochter ran machen, lässt ihn innerlich brodeln.

„Ja, keine Sorge. Deine Tochter ist schlau genug, euch ihren Freund erst dann vorzustellen, wenn sie unübersehbar schwanger ist.“

„Nicht witzig.“ Sehe ich anders. Hendriks Miene versteinert sich. Er hat es nicht leicht mit mir. Nie gehabt.

„Kain hat mich gefahren. Er ist ein Kommilitone“, gebe ich als Erklärung von mir und sehen, wie sich sein Gesicht wieder entspannt.

„Das ist doch, aber Jeffs Auto in der Auffahrt, oder?“, fragt er. Natürlich weiß er, was Jeff für ein Auto fährt. Ich würde höchstwahrscheinlich stundenlang im Parkhaus danach suchen. Bis gestern wusste ich nicht mal, welche Farbe es hat. Ich weiß es auch jetzt schon nicht mehr.

„Ja, er hat es uns geliehen und holt sich irgendwo in der Südsee einen Sonnenbrand.“

Gemeinsam gehen wir zu den anderen ins Wohnzimmer.

„Kains Studiengang viel cooler als deiner...", merkt Lena trocken an, noch bevor ich mich richtig hingesetzt habe. Sie entlockt dem anderen Mann mit dem augenscheinlich cooleren Studiengang ein herzhaftes Lachen.

„Klar, wenn man drauf steht nutzlosen Organismen beim Wachsen zu zusehen, dann ist das total cool...", kommentiere ich exorbitant abwertend, greife nach einem der Kekse und spüre direkt danach einen leichten Rüffel am Hinterkopf. Ich drehe mich empört zu meiner Mutter um.

„Hey!!“, beschwere ich mich lauthals, aber zwecklos.

„Dass sahst du damals bei deinem ersten Hefeteig anders.“ Boden öffne dich. Sofort. Bitte. Ich werde nicht erhört. Kain lacht erneut, genauso, wie meine kleine Schwester. Mir wird klar, dass ich in dieser Konstellation immer den Kürzeren ziehen werde. Alle auf mich, kommt schon ich halte es aus. Ein leichtes, provozierendes Knurren kann ich mir trotzdem nicht verkneifen. Es folgt eine weitere Kopfnuss meiner Mutter, gefolgt von einen sanften Kuss, der sich gegen meine Schläfe drückt. Diese liebevolle Geste ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Liebe zu mir. Es ist Beruhigung und Mahnung zugleich. Unwillkürlich sehe ich zu dem Schwarzhaarigen. Auch er vermittelt mir von Zeit zu Zeit diese sonderbare Form der Zuneigung. Nur etwas anders. Wahrscheinlich macht er es unbewusst. Vielleicht nicht mal gewollt. Mich bringt es zusätzlich durcheinander.

„Und Kain, fahren Sie noch weiter?“, fragt Hendrik, während er dankend eine Tasse Kaffee entgegen nimmt und seine Frau begrüßt.

„Ja, meine Eltern wohnen noch etwa 3 Stunden von hier entfernt.“ Kain deutet in mehrere Richtungen, weil er einfach nicht weiß, wo Norden, Süden oder Westen ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, wo genau er nachher hinmuss. Nur die Lüge im Zusammenhang mit seinen Eltern fällt mir auf.

„Oh, Sie sollten nach so einer langen Strecke nicht mehr fahren. Wir haben ein gemütliches Gästezimmer, welches Sie heute Nacht gern nutzen können“, schaltet sich besorgt meine Mutter ein, sieht lächelnd zu Kain und danach zu mir. Auch Kains braune Augen suchen mich, so als würde er von mir eine Bestätigung hören wollen. Ich zucke nur zaghaft mit den Schultern und kaue auf dem Haferkeks herum.

„Ähm...ja, gern. Vielen Dank.“ Er entspannt sich sichtbar, als die Option Weiterfahren wegfällt.

Nach einer kurzen Inspektion über die Zustände meiner universitären Leistungen, Vorkommnisse und der letzten Klausuren, wird Kain gnadenlos als Vergleichsprobe herangezogen. Wenigstens teilweise bestätigt der Schwarzhaarige meine Versionen, lächelt und fügt sich unbeschwert in jede Unterhaltung ein. Selbst Hendriks kritische Fragen nach Jobaussichten und Möglichkeiten meistert er souverän und ich bin damit zufrieden, dass dieses Mal nicht ich zum Verhör geladen bin. Zudem ist es eine gute, unauffällige Chance etwas über Kain zu erfahren. Und es ist einiges. Er hat schon Pläne für seine Abschlussarbeit und verhandelt seit einiger Zeit mit einer Firma um einen bezahlten Praktikumsplatz. Solche Äußerungen höre ich zum ersten Mal. Als sich Hendrik erkundigt, wie es bei mir aussieht, verweise ich auf die zwei Semester unterschied, die zwischen mir und Kain herrschen. Für ihn ist es kein Argument und mir fehlt die Muße, um mit ihm darüber zu streiten. Da keiner aus meiner Familie weiß, dass ich nebenbei Bücher schreibe, ist die Diskussion über den finanziellen Zusatzverdienst und die damit fehlende Studienzeit immer groß. Sie befürchten, dass ich das Studium dadurch irgendwann vernachlässige. Ich korrigiere es nicht und kläre auch nicht auf, dass das Schreiben in keiner Weise benachteiligend ist. Ich merke, wie mich Kain beobachten und sich schwer zurückhalten kann. Ich bin ihm dankbar, dass er es trotzdem nicht macht.
 

Kain ist in jeder Hinsicht ein guter Gast. Freundlich. Zuvorkommend. Hilfsbereit. Als sich das Abendessen anbahnt, ist Kain der erste, der aufsteht und meine Mutter Hilfe anbietet. Ich bewege mich erst nachdem Hendrik fast ein Loch in meine Brust gestarrt hat und mehrere Mal den Eindruck erweckt er würde gleich Staubbällchen husten. Bei Lena reichen zwei Blicke. Ich schnappe mir das Besteck und brauche außerordentlich lange um es um die Teller zu arrangieren. Auch danach bleibe ich nur im Türrahmen stehen und sehe dabei zu, wie die beiden Frauen mit Gewürzen hantieren und Kain dazu verdonnert ist Kartoffeln zu schälen. Es scheint ihn nicht zu stören. Ich setze mich zu ihm an den Tresen und schnappe mir das zweite Messer. Kains Knie kippt gegen meines und er hält mir grinsend eine Kartoffel entgegen, die nach seinem Schnitt, wie ein Häschen mit drei Ohren aussieht. Nachdem ich es in hauchdünne Scheibe zerschnitten habe, ist nichts mehr davon zu erkennen. Während das Kartoffelgratin im Ofen gart, ist es Lena, die, die Fragerunde fortsetzt und ebenso freimütig über ihr aufregendes und skandalöses Schulleben berichtet. Es gibt nichts Interessanteres, als das Leben einer 16-jährigen. Bitte erschießt mich.

Als sie nach nur wenigen Minuten auf das Thema Sport kommen, haben sich Kain und Lena endgültig gefunden. Sie spielt seit Anfang des Schuljahres Hockey. Das ist selbst mir neu. Dass Kain während seiner Schulzeit ebenfalls eifrig dem Puck nachgejagt ist, überrascht mich allerdings wenig. Was hat er eigentlich nicht gemacht?

Beim Essen selbst haben wir jeden Sport einmal besprochen. Außer Eiskunstlauf. Sehr zum Ärger meiner Mutter, da dass das Einzige wäre, was sie sich anschaut. Ich bin bei C für Curling ausgestiegen und konzentriere mich darauf das seltsame Gemüse nicht mit zu essen, welches sich zwischen den Kartoffeln versteckt.

„Robin, nun folgt dein Part. Zutaten stehen in der Küche.“ Meine Mutter sieht mich auffordernd an und ich lasse meine Gabel samt Kartoffel sinken.

„Ich esse noch“, sage ich, deute auf meinen noch nicht leeren Teller und ignoriere die Tatsache, dass alle anderen schon fertig sind. Es ist mir ein Rätsel, wie meine Familie so schnell essen kann.

„Du sortierst seit 10 Minuten den Kohlrabi aus den Kartoffelgratin, das ist kein essen“, gibt Lena zum Besten und klaut mir ein Stück des benannten Gemüses vom Teller.

„Los ab, mach den Nachtisch“, fordert sie dann grinsend. Ich gebe mich den Blicken der Familie geschlagen und füge mich meinem Schicksal.

„Orangen?“, erkundige ich mich auf dem Weg in die Küche.

„Stehen im Kühlschrank“, flötet mir Lena hinterher und klatscht freudig in die Hände.

„Teig?“, frage ich bevor ich endgültig um die Ecke verschwinde.

„Musst du, bitte noch machen“, sagt diesmal meine Mutter.

„Eine Organisation zum Davonlaufen. Schlampig, Schlampig“, meckere ich und ernte nichts weiter als murmelndes Gelächter.

„Ich bin neugierig. Was zaubert er uns?“, höre ich Kain in die Runde fragen.

„Crêpe Suzette.“ Ich bin mir nicht sicher, ob Kain weiß, was das ist.

„Robin hat ein Talent für die Zubereitung von Süßspeisen“, plaudert meine Mutter freimütig drauflos. Anscheinend ist ihnen nicht bewusst, dass ich alles mithören kann, oder schlimmer noch, es ist ihnen egal. Sie berichtet ihm von ihrer Soufflé-Katastrophe und das es mir beim ersten Mal gelungen ist. Auch heute fühle ich einen gewissen Stolz.

Ich krame die wenigen Zutaten für den Teig aus dem Kühlschrank hervor und greife nach einen Rührschüssel. Vier Eier. Ein Viertelliter Milch. Etwas Mehl. Eine Prise Salz und Zucker. Ich lausche ins Esszimmer. Mittlerweile sind sie beim Thema Eis gekommen. Kain berichtet von dem Eiszwischenstopp an der Raststätte. Langsam, aber sicher fühle ich mich nackt.

„Robin ist eine Eisfressmaschine. Vor allem im Sommer. Ich frage mich, wo er das viele Eis hin frisst? Wenn ich nur die Hälfte davon vertilgen würde, hätte ich jetzt schon das Doppelte drauf.“

„Lena, halt den Mund, sonst kriegst du keinen Crêpe“, rufe ich aus der Küche und krame die Pfanne aus dem Schrank.

„Früher hat er kein Eis gemocht, weil es ihm dauernd runter gefallen ist…“, kommentiert nun auch meine Mutter und ich widerstehe dem Drang mir die Eisenpfanne über den Schädel zu ziehen. Ich kann das Eisen fast riechen, aber ich lasse sie doch auf die Herdplatte sinken.

„Mama“, stöhne ich mahnend und ebenso peinlich berührt. Ich verdrehe die Augen und stelle den Handmixer an. So muss ich mir das seltsame Gequatsche der anderen nicht mehr mit anhören. Ich verrühre die Eiermischung so lange bis sie eine homogene Masse ergibt. Ein Teil davon landet in der heißen Pfanne.

Ich merke erst, dass Kain hinter mir steht, als ich den ersten Crêpe fachmännisch zusammenfalte und auf einen Teller ablege. Er lehnt neben mir an der Arbeitsplatte. Sein Oberarm berührt meine Ellenbogen. Mein Puls klettert nach oben.

„Kann ich dir helfen?“, fragt er mich, schaut neugierig in die Schüssel und schnuppert an dem fertigen Flachkuchen. Danach an den Orangenschnitzen.

„Kannst du flambieren?“

„Meine Augenbrauen womöglich. Wenn ich mir Mühe gebe auch die Arbeitsplatte. …“ Er wackelt mit den vorher Genannten und ich kann mir ein amüsiertes Seufzen nicht verkneifen.

„Das sähe bescheuert aus, dass ist dir klar?“

„Einen hübschen Mann kann nichts entstellen.“ Kein bisschen eingebildet.

„Ist es wirklich in Ordnung, wenn ich hier übernachte? Von hier fahre ich noch eine Weile und...“, beginnt er zu erklären.

„Wie gesagt, wir haben ein gemütliches Gästezimmer“, kommentiere ich mit demselben Wortlaut, den auch meine Mutter gebrauchte. Ich fülle eine weitere Kelle flüssigen Teiges in die Pfanne, schwenke sie und sehe dabei zu, wie einer der flachen Kuchen entsteht.

„Robin, ernsthaft! Ist es okay für dich?“, hakt er nach. Als ob es nicht schon zu spät wäre.

„Ja“, sage ich direkt und meine es wirklich ehrlich. Seltsamerweise stört es mich nicht. Kain atmet erleichtert aus und seine Hand legt sich auf meinen Rücken. Sie gleitet über mein rechtes Schulterblatt bis in meinem Nacken.

„Du warst also ein Tollpatsch?“ raunt er amüsiert. Die Gänsehaut, die sich über meinen Hals zieht, ist intensiv und verräterisch. Wo ist die Eisenpfanne?

„Weißt du, dass Gästezimmer ist doch nicht so gemütlich“, gebe ich sofort retour. Das Grinsen verschwindet nicht von seinen Lippen. Im Gegenteil. Ich spüre, wie die Wärme seiner Hand vollends in meinem Nacken zum Stehen kommt. Die Stelle wird immer heißer und ich schließe meine Augen. Ich weiß selbst nicht, warum ich es zulasse. Doch in diesem Moment fühlt es sich einfach nur gut an. Es fühlt sich richtig an. Seine Hand verschwindet, als Lena mit einem Stapel dreckigen Geschirrs die Küche betritt.

„Ich gehe auch noch helfen.“ Ich nicke nur, während ich hektisch den Pfannkuchen wende und zusammenklappe. Die berührte Stelle an meinem Nacken kribbelt sanft nach.

Ein weiterer Crêpe wandert auf den Teller. Nachdem fünf Stück fertig sind, klappe ich sie noch weiter zusammen, während der Orangensaft, Butter und Zucker in der Pfanne zu köcheln beginnen. Zum Schluss schubse ich die Teigteilchen hinein. Genauso, wie ein paar Orangenschnitze. Den Alkohol und das Flambieren lasse ich weg. Viel Raffinesse ist nicht nötig um meine Familienmitglieder zu begeistern. Auch dieses Mal nicht. Als ich die duftenden Teller verteile, breitet sich diese beginnende befriedigende Stimmung aus. Und die Teller sind nach wenigen Minuten vollkommen leergefegt. Ich bringe sie für den Abwasch zurück in die Küche.
 

„Kain ist cool…“ Lena kommt und lehnt sich gegen den Küchentresen.

„Danke für diese obsolete Einschätzung“, kommentiere ich dieses merkwürdigen Gesprächsbeginn. Sie tunkt ihren Finger in den Rest Orangensirup auf einen der Teller und leckt ihn im nächsten Augenblick genüsslich ab. Ich greife ihn mir und entziehe meiner Schwester somit die Chance aufs Naschen. Ihre Stirn runzelt sich und auch ihre Lippen formen einen deutlichen Flunsch. Aus mehreren Gründen. Lena wendet sich zum Kühlschrank. Ich höre, wie sich die Tür öffnet und ein paar Gläser hin und her geschoben werden. Ein Knistern. Lena beginnt zufrieden zu summen. Die Frage, wieso sie nach einem so reichhaltigem Essen noch immer Hunger hat, stelle ich mir nicht mehr.

„Du hast noch nie jemand anderen als Jeff hierher gebracht.“ Sie schließt die Kühlschranktür und ich sehe auf ihre Beute. Eine Milchschnitte.

„Und?“ Ich weiß nicht, worauf sie hinaus will und werfe ihr meinen genervten Bruderblick zu.

„Du magst ihn…“ Eine weitere nichtige Aussage, die sie in den Raum wirft.

„Ich dulde. Das ist ein Unterschied.“

„Das ist bei dir gleichzusetzen mit mögen, also…“ Lena lehnt sich wieder neben mich an die Spüle und versucht das Plastik um die Pseudomilch-Leckerei zu entfernen. Es klappt nicht. Sie dreht die Verpackung einmal um und versucht es am anderen Ende. Ich sehe ihr einen Moment dabei zu, dann ziehe ich meine Hände aus dem warmen Wasser und nehme ihr die Schnitte aus den ungeduldigen Fingern. Ein Handgriff und das Plaste reißt ein. Meine Schadenfreude kann ich nicht verbergen.

„Scheiß Kindersicherung, nicht wahr?“ Bevor ich es ihr zurückgebe, beiße ich eine Ecke ab.

„Sehr witzig. Ich lache dann morgen.“ Sie happst meine Bissspur weg und versucht die Verpackung in den nahegelegenen Mülleimer zu bugsieren. Ich verdrehe nur die Augen, als es beim Versuch bleibt. Aus dem Wohnzimmer dringt Kains wohliges, warmes Lachen zu uns. Unwillkürlich halte ich in meinen Bewegungen inne. Auch meine Mutter frohlockt. Ein Kichern. Ich kann nicht leugnen, dass es mich neugierig macht.

„Beantworte mir die Frage oder eher die Vermutung. Du kennst ihn durch Jeff, oder?“ Lena hebt gerade eine Teigseite von der Milchschicht ab und schiebt sie sich feinsäuberlich gerollt in den Mund. Danach wird sie über die weiße Masse lecken. Das macht sie schon immer so.

„Nein, ich hab ihn gezüchtet…Du glaubst anscheinend auch, dass ich sozial völlig untergehe, wenn Jeff mir nicht die Hand hält“, kommentiere ich leicht angefressen. Dass sie im Grunde nicht Unrecht hatte, sage ich natürlich nicht. Lena kichert über meinen Kommentar mit der Züchtung und ich frage mich, was gerade in ihrem Kopf passiert.

„So viele Möglichkeiten gibt es ja nicht, wie du Leute kennenlernen kannst. Jeff erzählt mir jedes Mal, dass du dich sogar weigerst an Partys teilzunehmen.“ Nun leckt sie quer über den Milchkörper der Schnitte. Ihre Zunge wird weiß.

„Seit wann muss ich mich vor meiner Schwester erklären?“, knurre ich verärgert und stelle den Teller in den Abtropfbereich.

„Musst du ja nicht, mich interessiert es nur.“

„Okay, wenn du es wissen willst. Kain ist der Mitbewohner von Jeffs Freund, aber ich kannte Kain tatsächlich schon vorher. Wir hatten nur nichts miteinander zu tun.“

„Und wieso jetzt?“

„Weil er ab und an bei uns im Zimmer schläft.“ Den Rest spare ich aus.

„Warum?“

„Himmel Lena, du bist keine 3 Jahre mehr“, gebe ich genervt von mir. Wieso. Warum. Weshalb. Nerv. Nerv. Nerv.

„Ja, schon klar. Aber wieso schläft er bei dir? Er könnte doch zu seiner Freundin oder, was weiß ich.“ Der Großteil der Milchschnitte ist mittlerweile verschwunden und sie leckt sich weißen Creme vom Daumen.

„Frag ihn selbst und seine Freundin hat den IQ eines Brokkolis…“ In dem Moment, in dem ich das Ausspreche, frage ich mich, wieso ich es überhaupt sage. Selbst der Hund unserer Nachbarn würde den eifersüchtigen Touch heraushören und anklagend bellen.

„Und ich sagte ab und an“, merke ich an. Nun drehe ich mich wieder vollends zum Abwasch und geben Lena keine weitere Chance, dass Gespräch fortzusetzen. Nachdem Abwasch gehe ich zurück ins Wohnzimmer, setze mich zu Kain auf die Couch und merke eine ganze Weile nicht, wie die Zeit vergeht. Irgendwann verschwindet Hendrik und kommt auch nicht mehr wieder.
 

„So, meine Lieben, für mich wird es Zeit. Macht nicht mehr so lange. Robin, denkst du bitte daran Kain frische Handtücher rauszulegen und das Gästebett zu beziehen?“ Meine Mutter erhebt sich vom Sofa.

„Seit wann sind wir ein Hotel…“, setze ich an.

„Vielen Dank…“ Bevor ich meinen Satz zu Ende bringen kann, bedankt sich der Schwarzhaarige gewissenhaft und unterbricht meinen Nörgelversuch. Ich nicke es nur ab und winke meiner Mutter eine gute Nacht. Doch sie signalisiert mir stattdessen, dass ich das mit den Handtüchern und mit dem Bett sofort erledigen soll. Ich erhebe mich schwerfällig.

„Nacht, Mama“, ruft Lena lächelnd unserer Mutter hinter und streckt mir erheitert die Zunge raus. Ich folge ins dunkle Gästezimmer und lehne mich in den Türrahmen, während sie frische Bettwäsche aus der Schublade nimmt.

„Kain ist wirklich sehr nett.“ Noch eine von diesen überflüssigen Anmerkungen.

„Japp“, sage ich und sehe absichtlich desinteressiert zur Seite.

„Ich finde schön, dass du noch jemand anderen als Jeff hast mit dem du dich verstehst.“

„Mama, ich bin kein Eremit.“ Nun, sehe ich doch zu ihr.

„Das weiß ich doch.“ Sie lächelt, drückt mir den Wäscheberg in die Hand und streicht mir ein paar Haare zurück. Wieder gibt sie mir einen liebevollen Kuss. Diesmal auf die Wange. Für diesen Moment schließe ich meine Augen. Sie wird sich immer darüber sorgen machen, dass ich irgendwann allein da stehe, denn sie kennt mich.

„Schön, dass du schon da bist. Gute Nacht, Schatz.“

„Nacht“, murmele ich. Ich beziehe das Bett ordentlich, schüttele das Kopfkissen zurecht und schmeiße es an den richtigen Platz. Danach gehe ich wieder runter. Auf dem unteren Treppenabsatz bleibe ich stehen, als ich Kains Stimme höre.

„Ist das Robin?“ Ich weiß genau, wo er steht. Weiß sofort welches Bild er meint. Es steht auf der Kommode neben der Tür. Das Abbild eines lächelnden kleinen Jungens.

„Nein, das ist René…“ Lena ist bereits aufgesprungen und gesellt sich neben den Schwarzhaarigen. Durch die Türöffnung kann ich sie zum Teil sehen. Mein Herz beginnt wild zu pochen und nur langsam nehme ich die restlichen Stufen.

„Von Robin gibt es auch so eins. Das ist eines der wenigen Bilder, wo er noch drauf lacht… Warte, es müsste hier irgendwo sein“, sagt sie kichernd, zieht eine der Schubladen auf und kramt. Es dauert nicht lange und sie holt mein Pendant hervor. Ich bleibe im Türrahmen stehen. Kain nimmt es ihr aus der Hand und sofort ändert sich sein Gesichtsausdruck. Beide Bilder nebeneinander zeigen deutlich unsere Ähnlichkeit. Wir waren 5 Jahre alt. Der einzige Unterschied zwischen uns ist die Farbe unseres Pullovers. Renés war blau. Meiner grün. Das Pochen meines Herzens setzt aus. Immer dann, wenn ich daran denke, spüre ich, wie es mich bis ins Mark lähmt. Auch jetzt.

Überrascht sieht Kain auf.

„Zwillinge?“
 

_____________________________________
 

PS: Ich hoffe, ihr seid heil durch das Kapitel gekommen. Wie gesagt, die Korrektur wird in den kommenden Tagen nachgeholt. ^^ *schäm*

Wie immer muss ich mich entschuldigen, dass ihr so lange auf die Fortsetzungen warten müsst. Leider wird es mit der Uni nicht besser und ich kämpfe um jede freie Minute. Außerdem gestaltet sich das Schreiben auch nicht immer so einfach. Mittlerweile habe ich allein bei Between the Lines 37 Word-Seiten (13.965 Wörter) ausgesiebtes Material fabriziert und habe mich letztens erst selbst darüber erschrocken. Also, bitte entschuldigt die langen Wartezeiten T__T

Ich danke euch allen dafür, dass ihr so heldenhaft durchhaltet. Und umso mehr danke ich euch, dass ihr das Interesse nicht verliert. <3 Danke danke Danke,

Das del



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Adisa
2019-09-23T18:32:57+00:00 23.09.2019 20:32
Hin und wieder denke ich an deine Geschichten zurück, aber erst heute habe ich nach langer Zeit wieder geschaut, ob es eine Fortsetzung gibt. Und ja, die gibt es! Ich freue mich sehr! :D Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt habe, aber du bist eine meiner liebsten Autoren (auch außerhalb von Animexx). Danke, dass du die tollen Geschichten mit uns teilst!
Antwort von:  Karo_del_Green
27.10.2019 15:38
Huhuuu :) Vielen lieben Dank für deine Kommies und deine lieben Worte! Das erwärmt mein Herz und ist sehr motivierend. <3 danke!
Von:  Heshenyun
2018-10-22T08:30:03+00:00 22.10.2018 10:30
Ich liebe diese Geschichte schon seit geraumer Zeit und finde es toll, dass du dir die Zeit nimmst so lange Kapitel zu schreiben! Ich bin erst zuletzt ganz frisch Studentin geworden und jetzt fühlt sich dir ganze Geschichte noch näher an. Es gibt so viele witzige Dinge, wie die Lieder, die drin abgespielt werden und Robins Miesepeter-Sarkasmus, die ich einfach liebe und ich freue mich auch nach langer Wartezeit auf die Kapitel, gerade weil sie dann auch nicht kurz ausfallen! :^)
Antwort von:  Karo_del_Green
10.11.2018 20:38
Huhuu Emerald :),

vielen lieben Dank für die lieben Worte und ich freue sehr mich, dass dir meine Geschichte so gefällt ^///^ Ich bin auch sehr erleichtert, dass die Längen meiner Kapitel gut ankommen, denn manchmal denke ich mir, Ohr gott, wer wird das noch lesen XD
Oh, wie schön! Darf ich fragen, was du studierst? Ich bin ja mittlerweile einer dieser schrecklichen alten Studenten, aber spass macht es mir meistens trotzdem xD

Danke dass auch du so viel Geduld mit mir hast <3 und dass dich die Kapitellängen nicht abschrecken :D

Ganz liebe Grüße und einen herzlichen Dank,
del
Von:  Kia_na
2018-10-06T10:21:47+00:00 06.10.2018 12:21
Würde mich soooo freuen, wenn es hier und bei deinen anderen Geschichten bald weitergeht <3 Ich vermisse sie so sehr! !
Antwort von:  Karo_del_Green
16.10.2018 18:18
Huhuuuuuuu <3

ich haue in die Tasten, in jeder freien Minute!! Ich danke dir von Herzen für deine wahnsinnige Geduld und auch, dass du mich mit deinen Worten antreibst und animierst. :D danke danke danke.

liebe Grüße und besten Dank,
das del
Von:  -wolke-
2018-08-21T21:49:16+00:00 21.08.2018 23:49
Mein Name ist Wolke, und ich bin süchtig.

Spaß bei Seite. Nachdem ich deine Geschichte jetzt seit dem... 8.? Kapitel regelmäßig verfolge, habe ich sie seitdem drei- oder viermal komplett durchgelesen. Kurz: sie ist großartig. Neue Charaktere mit neuen Spleens und Eigenheiten, mehrdimensional und liebevoll geschaffen.

Derzeit ist diese Geschichte tatsächlich mein Favorit auf mexx. Ich freue mich immer tierisch über neue Kapitel.

An dieser Stelle würde ich gern ein paar Thesen auf ihre Richtigkeit überprüfen. Wenn jemand nicht gespoilert werden möchte, bitte nicht weiterlesen.

1. René ist wahlweise
a) komatös (unwahrscheinlich, da irgendwann ein Autounfall mit einem kleinen Jungen die Rede war und auf dem Foto ist René 5. Robin ist mittlerweile... 22? 23? Jedenfalls ist es schwer vorzustellen, dass die Eltern ihn fast 20 Jahre im Koma liegen lassen. Nach zwei oder drei Jahren enstehen die ersten schlimmeren Schäden im Hirn.)
b) durch den erwähnten Autounfall behindert (Halte ich für die interessanteste Lösung. Birgt mehr Konfliktpotential. Ist moderat wahrscheinlich.)
oder c) bei besagtem Autounfall ums Leben gekommen. (Die einfachste und logischste Lösung. Aber etwas vorhersehbar.)

2. Robin ist die erste große Liebe von Jeff. Nun, dass ist recht vorhersehbar. Allerdings ist Abel tatsächlich mur ein Lückenbüßer, weil er das komplette Gegnteil von Robin ist. Als ob Jeff sich mit aller Macht Robin aus dem Kopf schlagen wollte.
Dazu 2a) Jeff ist immernoch in Robin verliebt, konnte ihm desswegen sehr lange seine Homosexualität nicht beichten und wird ziemlich ausrasten, wenn die Beziehung zwischen Robin und Kain heraus kommt. Nicht nur, dass Robin ihm nichts davon gesagt hat, was ihn sehr verletzen müsste, sondern eben auch aufgrund der restlichen Gefühle zu seinem besten Freund.
Dass wiederum führt mich zu 2b), nämlich dass es aufgrunddessen zum Krach mit Abel kommt, was ziemlich dramatisch wird. Abel fühlt sich bestätigt, dass Robin ihm Jeff ausspannen will. Dazu später mehr.
Als nächstes 2c) Jeff betrügt Abel während der Beziehumgskriese mit dem Laptoptypen. Aufgrund von Verzweiflumg und Wut und Trauer und Schmerz und weil er sich mit Robin und Abel verkracht hat.
Als letztes 2d): Kain biegt das zwischen Jeff und Robin wieder hin.

3. Der Laptoptyp wird nach Jeffs Trennung von Abel dessen neuer Freund, allerdings müssen die beiden nach dem Seitensprung erstmal an einander annähern. Oder die Beziehung entsteht zwischendurch, während Jeff und Robin ihre Krise haben.

4. Abel iat klüger als man nach seinem bisherigen Benehmen meinen möchte. Zumindest eine Art Bauernschläue? Auf jedenfall traue ich ihm irgendwas schlimmes, intrigantes zu, dass tatsächlich etwas Gripps benötigt. Ich glaube nämlich, dass er aus Rache an Robin und Jeff nochmal dazwischen funken wird.
Ich hoffe, ich trete dir mit diesen Gedanken nicht zu nahe. Bitte fühle dich nicht negativ beeinträchtigt. Schreib einfach weiter. Sollten sie zutreffen, freue ich mich, deine Version zu lesen, ist es ganz anders, wird es eine tolle Überraschung. Ich habe vollstes Vertrauen in deine schreiberischen Fähigkeiten.

Ich bitte etwaige Rechtschreib- und Tippfehler zu entschuldigen. Die Tastatur war schuld.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht!
Antwort von:  Karo_del_Green
16.10.2018 18:16
Halloooo -wolke-,

zunächst möchte ich mich bei dir entschuldigen, dafür dass du so lange auf eine Antwort von mir warten musstest. Tatsächlich sind zwei Versuche, dir zwischendurch zu antworten, daran gescheitert, dass mich mein Stromanbieter (plötzlicher Stromausfall Ô_o) und O2 (irgendwie mögen die mich regelmäßig nicht -_-) nicht leider können. Aber genug der halbgaren Erklärungsversuche, ich entschuldige mich und möchte dir gleichzeitig für dein inspirierendes und aufschlussreiches Kommie danken <3
Wirklich, wow.
Ich habe es mittlerweile mehrfach gelesen und muss dir gestehen, dass ich mich zwischendurch wirklich schämte, dass ich nicht auf so gute und interessante Ideen gekommen bin, wie du. Wirklich spannend und ergiebig. Ich bin sehr angetan und muss dem Bedürfnis widerstehen wild drauflos zu plappern, um dir meine ganze Entscheidungen zu erläutern und die Richtung zu verraten, in die es gehen wird. XD

Eine These klärt sich bereits im neuen Kapitel. René ist wirklich verstorben. Bei den anderen kann ich noch nichts sagen, ohne zu viel zu verraten. ;)

Ich hoffe sehr, dass dich meine Schlüsse und Idee letztendlich genauso überzeugen können und es ein rundes Bild wird. :D Vielen Dank für deinen lieben und wirklich inspirierenden Worte <3 Es bedeutet mir immer sehr viel, wenn ich lese, dass sich auch anderen derartig mit meinen Geschichten, Charakteren und Vorstellungen auseinandersetzen. Ich danke dir auch dafür, dass du mir deine Gedanken mitgeteilt hast <3

Ich gebe mir Mühe, dass ich die langen Wartenzeiten, bald einschmelzen kann und euch bald ein neues Kapitel präsentieren kann. :D

Einen herzlichen Dank und ganz lieben Grüß,
das del
Von:  chaos-kao
2018-06-01T23:18:49+00:00 02.06.2018 01:18
Es war zu erwarten, dass Kain hinter sein Geheimnis kommt, wenn er so viel Zeit mit der Familie verbringt. Bin gespannt wie er das aufnimmt!
Und Abel macht mir langsam Angst. Hoffentlich findet Jeff bald jemand klügeren, der nicht anderen damit droht sie ficken zu wollen
Antwort von:  chaos-kao
02.06.2018 01:19
Das wichtigste vergessen: tolles Kapitel! Und ich freue mich immer sehr, wenn es weiter geht :)
Antwort von:  Karo_del_Green
02.06.2018 08:46
Huhuuuuu :D
Ich freue mich immer sehr von dir zu hören ^^, also vielen vielen lieben Dank an dich!

Es wurde wirklich Zeit! Und du hast vollkommen recht. Es musste früher und später dazu kommen, wenn er mit der Familie in Kontakt kommt. Aber es ist auch gut, dass er es jetzt weiß.^^
Und Abel... ja...Manchmal braucht es eben seine Zeit bis man den Richtigen findet.

Besten Dank und ein wunderschönes Wochenende wünsche ich dir!!
das del
Von:  -Chiba-
2018-05-31T10:04:37+00:00 31.05.2018 12:04
Hallöchen,

bin durch Zufall über deine FF gestolpert.
Es kommt selten vor, dass mich eine Geschichte so fesselt und noch seltener, dass mich eine Story so fasziniert, dass ich einen Kommi dazu schreibe (ich kann sowas einfach nicht >_<).

Ich hab die einzelnen Kapitel die letzten Tage regelrecht verschlungen^^
Du hast einen tollen, lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil.
Schon relativ früh hatte ich die Vermutung, dass René der verstorbene Zwillingsbruder von Robin ist, was sich jetzt bestätigt hat.
Bin schon echt gespannt wie es weiter geht und freue mich auf die Fortsetzung.
Nyaaaaa...ich kann einfach keine geistreichen Kommentare verfassen >_<

Aber eine Frage habe ich jetzt doch noch auf dem Herzen....
Wo ist Ben??? oO
Antwort von:  Karo_del_Green
31.05.2018 16:35
Huuuhuuuuuu :D

aawww, wow danke, dass du so liebe Worte für mich da lässt <3 Ich freue mich sehr, dass ich dich mit meine Geschichte so faszinieren konnte, dass du sie komplett durchliest. Das ehrt mich sehr ^////^

Und genau! Die Frage aller Fragen ist... Wo ist Ben??? ^^
Du hast tatsächlich eine der essentiellsten Fragen des Kapitels aufgedeckt und ich muss dir leider sagen, dass ich dir noch keine klare Antwort darauf geben kann ^^ Ich glaube, du hast gar nichts anderes erwartet, oder?
Das mit dem Zwilling ist natürlich auch klasse. Ich streue ja immer wieder so Zeug dazwischen und Frage mich dann dauernd, ob es zu offensichtlich oder vielleicht zu wenig auffällig ist. :D

Ich danke dir von Herzen, dass du mir dieses Kommie dagelassen hast. <3 Es macht mich sehr glücklich, wenn ich jemanden mit meinen verrückten Ideen und Hirngespinsten unterhalten kann.
Danke sehr!
lieben Gruß,
das del
Antwort von:  -Chiba-
01.06.2018 06:39
Ich dachte mir schon, dass du mir eine Antwort auf meine Frage schuldig bleibst XD
Bisher sind mir vier mögliche Szenarien eingefallen, von denen ich aber die meisten ausschließen würde.

1. Robin hat Ben im Wohnheim vergessen und das arme Pflänzchen geht ein.

Eher unwahrscheinlich. Robin weiß wie viel der Ficus Jeff bedeutet, da würde er die Pflanze nicht eingehen lassen.

2. Ben ist noch im Wagen.

Es ist schon warm, das Auto steht bestimmt in der Sonne (auch wenn es inzwischen dunkel ist wird es doch heiß im Auto sein)...keine guten Voraussetzungen für eine Pflanze. Also auch eher unwahrscheinlich.

3. Robin hat jemand anderen mit der Pflege beauftragt, damit er das Bäumchen nicht mitschleppen muss.

Schon wahrscheinlicher, aber sooooo viele Freunde hat er ja jetzt auch wieder nicht.

4. Er hat Ben absichtlich im Wohnheim gelassen. Er wollte ja nicht wirklich zu seiner Familie und so hat er eine gute Ausrede um wieder früh zurück zur Uni zu fahren. Drei oder fünf Tage hält es so ein Ficus locker ohne Wasser aus, dann wird’s aber auch schon kritisch...ich spreche aus Erfahrung *sigh*
Meiner hat nach 5 Tagen ohne Wasser alle Blätter abgeworfen...nachtragendes Ding -.-*

Das ist bisher meine plausibelste Theorie.
Bin mal gespannt, ob ich mit einer richtig liege, oder ob dir noch eine weitere eingefallen ist^^
Hoffentlich kommt die Auflösung im nächsten Kapitel, sonst muss ich sterben *lol*
Antwort von:  Karo_del_Green
01.06.2018 16:04
Danke Danke Danke!
Dafür, dass du mir heute morgen die zähe und trockene Vorlesung mit deiner Antwort versüßt hast. Echt, ich hatte danach endlich wieder ein Lächeln auf den Lippen. :D

Lustiger Weise befassten wir uns in der Vorlesung gerade mit Stresssymptomen bei Bäumen, die großer Trockenheit ausgesetzt sind XD Seltsam passend.
Ich muss mich glatt erkundigen, ob es dein Ficus trotzdem geschafft hat? Sie sind, aber wirklich sehr mimosig und verlieren wegen jedem Pups Blätter. Ein kleiner Luftzug...zack...kahl -.-" . Einmal gedreht...zack...kahl o.O. Die Reihe kann man endlos fortsetzen xD Sie sind echt nachtragend.

Vielen lieben Dank, dass du mir deine Ideen und Gedanken mitgeteilt hast. Ich bin echt begeistert... Aber ich verrate noch nichts :) ich kann dir, aber versprechen, dass in meinen Geschichte KEINE Pflanzen zu Schaden kommen! Dass lässt mein Baumkuschler-Herz gar nicht zu ^__^

Ich wünsche dir ein ein wunderbares Wochenende und hoffe, dass du nicht so sehr unter der Hitze leiden musst. Ich verschmelze gerade mit dem Sitz des Busses o.o

Liebe Grüße,
das del

Antwort von:  -Chiba-
02.06.2018 17:23
^^
Freut mich, dass ich dir mit meinen geistreichen Ideen den Tag versüßen konnte XD

Mein Ficus???
Nun jaaaaaa.....
*räusper*
*zu dem Gestrüpp mit den 15 Blättern schiel*
Er lebt noch oO
Ich scheine ein extrem nachtragendes Exemplar erwischt zu haben.
Sonne, Wasser, Dünger...sogar ein Plätzchen auf dem Balkon, wenn es warm genug ist...mehr wie 20 Blätter bekommt der nicht mehr *sigh*

Wünsch dir auch ein schönes Restwochenende. Die Hitze ist mit genug Eis einigermaßen erträglich ^0^
Und eine Klimaanlage im Auto hat auch so seine Vorteile.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel ^.~
Von: Karma
2018-05-27T20:24:10+00:00 27.05.2018 22:24
Hallöchen!

Was hab ich mich gefreut, dass es hier ein neues Kapitel gibt!
<3
Ich liebe diese Geschichte sehr, habe sie mittlerweile auch schon mehrmals gelesen, wenn mich der Drang überkommen hat, und bin immer noch begeistert. Und du musst dir, zumindest meinetwegen, absolut keine Sorgen machen, dass es länger dauert mit dem Schreiben. Ich habe Stories, die schon seit Jahren brach liegen - nicht, weil ich nicht daran schreiben will, sondern weil ich einfach nicht dazu komme. Mal fehlt die Zeit, dann die Inspiration, aber niemals die Liebe zu den Stories und den Charakteren. Also lass dir alle Zeit der Welt. Auch wenn mich der Cliffi mal wieder - wie öfter hier in der Story ;) - fast zerreißt, bin ich trotzdem geduldig und werde dir auf jeden Fall treu bleiben, bis die Geschichte abgeschlossen ist. Robin und Kain sind auch einfach viel zu faszinierend. Ich liebe sie, liebe die Geschichte und auch dass Robin so langsam immer mehr mit seinen Gefühlen zu kämpfen hat, auch wenn er das nicht mal vor sich selbst zugeben würde. Jaja, die liebe Eifersucht ...
:D
Es ist aber auch sehr schön, mehr über Kain zu erfahren - nicht nur als Leser, sondern auch für Robin. Von selbst gefragt hätte er schließlich nie, aber seine Familie gibt ihm die Gelegenheit, Neues zu hören, ohne dass er sich selbst blamieren muss. Wobei das ja auch bravourös von seiner Familie erledigt wird. Aber dafür sind Familien ja da, nicht wahr?
;)
Beim letzten Absatz musste ich allerdings ganz schön schlucken. Robin hat ja nun wirklich alles versucht, um Kain eben nichts über seinen Bruder wissen zu lassen. Ich bin mir sicher, der Gute hat jetzt das Gefühl, dass sich alles ändern wird - ein Gefühl, mit dem er nicht alleine ist. Nicht dass diese Story nicht schon eine Menge Wendepunkte hatte, aber das ist ein ganz großer, denke ich. Der Teil, den er um alles in der Welt für sich behalten wollte, jetzt doch vor Kain offengelegt ... Ich wette, das gibt wieder Konfliktpotential ohne Ende. Robin wird wieder versuchen, dichtzumachen und Kain auszuschließen. Gut, dass der so hartnäckig ist. Sonst hätte er den "Kampfspatz" sicher schon längst aufgegeben.
Ich bin schon gespannt, wie's weitergeht - ganz egal wann. Lass dich nicht hetzen oder stressen, sondern nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Die Story ist jedes Warten wert.
<3
Antwort von:  Karo_del_Green
31.05.2018 16:25
Huhuuu liebe Karma,

Aaaaaawwwww Danke schön <3 Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass ich dich noch immer mit meiner Geschichte begeistere ^////^ Deine lieben Worte machen mich sehr glücklich. Dass ist immer sehr aufbauend und bestärkt mich!
Wie du schon sagst, trotz Zeitmangels und anderen Sorgen würde ich niemals aufhören an meinen Geschichten zu schreiben. Dafür bedeuten mir die Charaktere und auch die Storys viel zu viel und wenn ich dann auch noch so tolle Ressonanz bekomme, dann bestärkt mich noch zusätzlich. <3

haha, ja Familien sind wirklich dafür da einen zu blamieren. Meine ist darin genauso bravourös, wie Robins. ^^ und ich wollte auch einen gewissen, weiteren Gegenpol schaffen. Also abgesehen von Kain.
Auch kommen wir langsam zu Robins Beweggründe und ich hoffe, dass ich euch verständlich machen kann, weshalb er so agiert und funktioniert, wie er es nun mal macht. Jeder hat so seine ganzen eigenen Dämonen. Auch Kain. Und jeder versucht auf seine eigene Art und Weise damit umzugehen. Robin tut sich, abber besonders schwer. ^^

Ich danke dir von Herzen für dein Interesse und dein Verständnis!
Viel vielen Dank! <3
Liebe Grüße,
del


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