Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Prolog: Der schicksalhafte Geburtstag (Izayoi) ---------------------------------------------- Mein Herz schlug laut und heftig, während der eiskalte Schnee mir durch das taube Gesicht peitschte. Wahrscheinlich würde ich hier und heute erfrieren, außer meine Hände, die ich kaum noch spürte, würden zuerst nachgeben, denn ich hing an einer Klippe. Der Vorsprung war hart und klein, aber ich wollte nicht sofort aufgeben, auch wenn meine Situation eigentlich eher aussichtslos war. Ich hatte große Angst und kniff zitternd meine kalten Lider zusammen. Mein Hals war wie zugeschnürt und ich spürte, wie mir heiße Tränen über die Wange liefen. Jedoch erreichten diese Tränen nicht einmal mein Kinn, da sie auf dem Weg dahin zu Eiskristallen kristallisierten. Die Tränenspur brannte schrecklich stark und fühlte sich an, als wäre es frisches Feuer, das meine Haut verbrannte. Wieso musste ich nur so leiden? Ich war heute 10 Jahre erst alt geworden! Warum war ich nur so leichtsinnig gewesen und war auf dem Ausflug meinem Wächter entwischt? Dieses Kaninchen… dieses schneeweiße Kaninchen, dass durch den Schnee gehoppelt war, hatte mich gebannt. Ich war ihm einfach nachgerannt, ohne wirklich darüber nachzudenken. Anscheinend wollten mich die Götter jetzt dafür bestrafen. Warum war ich nur so ein dummes Mädchen gewesen? Vater hatte mir oft gesagt, dass Neugierde tödlich sein konnte und sich für Frauen nicht schickte… Wieso hatte ich nicht auf ihn gehört? Oder wurde ich bestraft, weil ich meinen Pflichten nicht nachkam? Ich wollte leben und nicht den ganzen Tag lernen, aber wenn es etwas an meinem Schicksal ändern würde, würde ich anfangen zu lernen.… So endete mein Prinzessinnenleben wohl… Warum geriet ich auch in einen Schneesturm und rannte genau auf die Klippe zu? Dummheit pur… Zurzeit hasste ich auch mein langes Ebenholzschwarzes Haar, welches mir vom Schneesturm durch das Gesicht gepeitscht wurde. Ein paar Strähnen zerrten an meiner Kehle und hatten sich wie eine Schlinge um meinen Hals gewunden, während meine Kraft immer mehr schwand. Ich hatte schon lange aufgegeben, nach Hilfe zu rufen. Nicht weil ich ahnte, dass keiner käme, sondern weil mir meine Stimme versagt hatte. Ich bekam kaum Luft, da der Wind und der Schnee sofort in meine Lunge eindrangen und somit jegliches Rufen unmöglich machte. Ich spürte das Brennen meines Körpers langsam schon gar nicht mehr. Nach und nach wurde ich müder und meine Lider konnte ich kaum noch offen halten. Niemand würde kommen. Niemand würde mich retten. Ich war doch die jüngste Prinzessin… Ich öffnete noch einmal meine brennenden Augen und blickte hinauf. War ich schon so am Ende, dass ich Dinge sah, die eigentlich nicht da sein sollten? Dort stand doch jemand oder? Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und brachte ein „Hilfe“ heraus, was jedoch nur ein Windhauch war, der vom Sturm sofort erdrückt wurde. Er bemerkte mich nicht… Dort war meine Rettung und sie sah mich nicht… Mein Herz flatterte einerseits vor Hoffnung, aber auch aus Angst. Wenn ich ihn erreichte, würde er mich retten. Sie würde alles dafür tun! Irgendwie musste ich es schaffen! Meine letzte Kraftreserve war fast aufgebraucht, aber ich zog mich noch einmal an der Klippe hoch, auch wenn meine Muskeln brannten und sich anfühlten, als würden sie unter dem Druck reißen. Ich streckte meine Hand aus und versuchte den schwarzen Schuh zu erreichen. Ich erkannte noch, dass es ein Mann sein musste. Er trug ein weißes Gewand und schien weißes langes Haar zu haben. Oder war es eine Frau? Ich war mir nicht sicher… Ich schlug mit der Hand nach seinem Fuß, jedoch kam ich nicht weit genug und traf vielleicht gerade mal seine Schuhspitze, bevor meine andere Hand nach gab und ich in die Tiefe stürze. Ich versuchte ein letztes Mal zu schreien, aber meine Stimme versagte mir den Dienst. Niemand würde mich finden… Vielleicht im Sommer, aber dann wäre es zu spät. Mein Leben endete und ich hatte nicht einmal die Liebe kennen gelernt. Ich wünschte mir eine weitere Chance, aber ich würde sie sehr wahrscheinlich nicht bekommen… Außer es geschah ein Wunder… Liebe Götter… bitte helft mir…. Flehte ich noch im Kopf, bevor meine Lider zufielen und ich mich auf den Tod vorbereitete. Es war gut, dass ich kein Gefühl mehr in den Gliedern hatte, so würde ich keine Schmerzen beim Aufschlag erleiden. Ich erwartete den Tod… Doch er kam irgendwie nicht. Verwirrt horchte ich auf und versuchte meine Umgebung wahr zu nehmen. Da war etwas oder? Es fühlte sich wie weiches Fell an und da waren… Arme! Hatte der Mann mich doch noch gerettet? Ich versuchte meine Augen noch einmal zu öffnen und da erblickte ich ihn. Es war ein wunderschöner Mann mit einem sichelförmigen Mond auf der Stirn. Er schien jung und hatte rote Streifen auf den Wangen und trug Lidschatten, welcher seine goldenen Augen betonte, die mich in ihren Bann zogen. Ich hatte von diesen Adligen gehört, aber wie hatte er mich halten können, wo sie doch gefallen war? Sein Haar wehte im Sturm, doch es schien sein Gesicht nur zu umrahmen, während mir meines durchs Gesicht peitschte. Er hatte ein weiches Fell und trug eine schwarze Rüstung mit Stacheln. Er hatte mich gerettet. Meine Augen fielen wieder zu. War es mein Engel, der mich jetzt abholte? Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, spürte ich ein warmes Feuer und lag auf weichem Fell. Unsicher blickte ich mich um. War das da der Mann von vorhin? Der Schnee hatte anscheinend meine Sicht getrübt. Er trug sein Haar hochgebunden zu einem Zopf und sah majestätisch aus. Er war riesig und wunderschön… Endlich konnte ich ihn erkennen, auch wenn ich nur seinen Rücken sah. Mein Lebensretter! „Du bist wach?“, fragte er mit einer tiefen Stimme. Mein Herz setzte kurz aus, während er sich umdrehte und mich betrachtete. Anscheinend hatte ich mir den Mond eingebildet und die Streifen. Es waren nur zwei blaue Streifen, welche gezackt über seine Wangen liefen. Aber die goldenen Augen waren wirklich gewesen! Ich wurde rot und strich mir das Haar aus dem Gesicht, bevor ich mich aufsetzte. „Ja, mein Herr.“, antwortete ich formell und verneigte mich. „Ich verdanke Euch mein Leben. Mein Vater ist ein großer Mann und wird Euch reich belohnen.“ Ich traute mich nicht aufzusehen, während er zu mir schritt und sich vor mir nieder kniete: „Ich bin Inu no Taishou. Der Lord der westlichen Länder. Was könnte Euer Vater mir also bieten, was ich nicht schon längst besitze?“ Ich schielte aus meiner Verneigung unsicher zu ihm hoch, nur um zu erkennen, dass er sich über mich lustig machte. Ich setzte mich ungestüm auf und schmollte. „Dann nehmt meine Hand. Mein Herr Vater sagt, Frauen kann man nie genug haben!“ Er lachte und ich wurde rot: „Eure Hand? Die Hand eines Kindes?“ „Ich bin 10 Jahre alt!“, meinte ich stolz und schob mein Haar ordentlich. „In 4 Jahren werde ich das heiratsfähige Alter erreichen und kann Euch viele Kinder schenken!“ „Ich lehne ab.“ „WAS?“, keuchte ich und sah verzweifelt hin und her. „Dann… dann… ahh… Schätze,… Reichtümer… Mein Vater gibt Euch alles, was Ihr begehrt, wenn Ihr mich heimbringt!“ „Abgelehnt.“ „Nein! Nein!“, keuchte ich verzweifelt und rieb mir die Augen. Er würde mich also nicht heimbringen? War ich verloren? Ich stand kurz vor den Tränen und zitterte, doch dann zuckte ich zusammen, als ich eine … nein seine… Hand auf meinem Kopf spürte. Unsicher blickte ich auf und sah, wie er die Augen leicht verdrehte. „Damit meinte ich, dass ich die Prinzessin heimbringe, aber nichts dafür erwarte.“, brummte er seufzend und streichelte meinen Kopf. „Danke…“, murmelte ich nur und zog das Fell dichter an meinen Körper. „Izayoi…“ „Hm?“ „Mein Name… Ich heiße Izayoi, mein Herr… Ich meine, Inu no Taishou-sama.“ „Freut mich eine Dame mit so schönem Namen kennen zu lernen. Ihr habt Euren Namen erhalten, da ihr in der 16enten Nacht des Jahres geboren wurdet? Also heute vor 10 Jahren?“ „Genau…“, nuschelte ich und schluckte. „Wieso wollt Ihr mich eigentlich nicht?“ „Nun… Ich bin nicht wie Ihr.“ „Oh?“, fragte ich verwirrt und sah ihn noch einmal an. Seine Augenbrauen waren aufgeteilt und erinnerten mich an eine Wegkreuzung oder so. „Ich sehe nichts Komisches an Euch… außer…“ „Außer was? Nehmt kein Blatt vor dem Mund. Was seht Ihr, Izayoi-sama?“ „Eure Augenbrauen sind komisch… Seid ihr ein Mongole?“ Was jetzt kam ließ mich wohl wie eine Erdbeere oder so aussehen, denn er lachte laut und schallend. „Ohhh… köstlich. Ich krieg mich nicht ein… Das einzige, was der werten Prinzessin an mir komisch vor kommt, sind meine Augenbrauen?“ „Ahh… Naja… Ihr habt sonst noch eine komische Art euch zu schminken… Oder hat der Sturm es vermischt?“ Er lachte weiter und hielt sich die Hand vor dem Mund, während er auf seinen Oberschenkel klatschte. „Wunderbar… Wir kommen der Sache näher. Versucht es wegzuwischen.“ Schüchtern hob ich meine Hand und berührte vorsichtig seine Wange. Sie war zart wie ein Babypopo… Das war zu beneiden, denn meine Haut fühlte sich bestimmt an wie Reispapier… Als ich über die Zeichnung dann rieb, verschwand sie aber nicht und ich erstarrte. „Geht nicht ab…“, meinte ich nüchtern und nahm meinen Kimono zur Hilfe, doch es ging einfach nicht ab. Am Ende nahm er mein Handgelenk und schob es von sich. Ich verneigte mich wieder leicht und wurde rot. „Was findest du noch komisch an mir?“ „Euren Kleidungsstil…“ Er seufzte und ließ den Kopf hängen. „Izayoi-sama. Seht mich richtig an.“ Ich schaute ihn genauer an und rückte etwas näher in meiner kindlichen und ungestümen Art, wo ich meine Glieder endlich wieder spürte. „Ahh… Ihr seid sehr groß… riesig… Selten in Japan… Also seid ihr nicht von hier…“ „Ich bin in gewisser Weise schon von hier.“ „Oh… Dann… Stimmt ihr wart der Lord… Ehrlich ich komm nicht drauf…“ Er sah mich schmunzelnd an und streichelte mir noch einmal über den Kopf: „Ich bin ein Daiyoukai.“ Ich erstarrte und glotzte ihn unfreundlich an. Darüber machte man keine Scherze. „Euer Scherz ist unangepasst. Ihr macht mir Angst, wenn Ihr sagt, Ihr wärt ein Monster, das gerne Kinder frisst…“ Er schloss die Augen und sah mich dann wieder mit seinen goldenen Augen an. „Nun… nicht jeder frisst Kinder.“, hüstelte er noch leise, bevor er wieder aufstand und zum Feuer ging. Ich konnte ihm nicht glauben und beobachtete ihn neugierig, wie er zum Feuer ging und etwas aus der Erde zog. „Habt Ihr Hunger, Izayoi-sama?“ „Hai!“, meinte ich schnell und schnappte ihm schon den Fisch aus der Hand, um ihn zu vertilgen. Mir war egal, wie ich dabei aussah, denn der Hunger war so groß, dass ich verhungern würde, wenn ich nur kleine Bissen zu mir nehmen würde. Er betrachtete mich amüsiert und schien mich wohl hinters Licht führen zu wollen. „Es war doch ein Witz, oder Lord?“ „Nein.“, meine er ernst und deutete auf das Fell, in das ich mich geschmiegt hatte. „Das ist ein Teil meines Felles. Schon darum bin ich an keinen Menschen interessiert. Sie sind zerbrechlich und leben nicht lange.“ „…“ Ich bekam nichts raus und schloss die Augen, bevor ich sie wieder öffnete. War er wirklich ein Dämon? Würde ich überleben? Ich konnte es nur hoffen und wünschen… Bevor ich weiter reden konnte, spürte ich, wie die Müdigkeit mich übermannte. Das war einfach zu viel für mich. Ich schlief ein und fiel in tiefen Schlaf, während mich das warme und weiche Fell umschloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)