Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 46: Tessaiga und Tensaiga (Inu no Taisho) ------------------------------------------------- Die Zeit verging wie im Fluge. Meinen Sohn hatte ich mit mir genommen, auch wenn er anscheinend wieder öfters mit Izayoi Kontakt aufnahm. Aber ich musste ihm meine Schwerter zeigen, falls es nötig wäre und ich starb. Sie waren beide ein Wunder, während So’ounga ich vorher beseitigen musste. Ich hörte es in meinem Rücken oft keuchen und fluchen, doch meine Aura war immer noch stark genug, um es zu bändigen. Mein Sohn würde es bestimmt nicht meistern, was traurig war, aber auch gut so. Ich wollte nicht, dass er sich so sehr belud, auch wenn es für ihn niemals ein Seelenheil geben könnte. „Sohn?“, fragte ich und trat in seinen Raum ein. Er hatte sich seine weiße Kampfkleidung mit den Lilien angezogen und seine schwarze Rüstung mit den Reißzahnartigen Knochen angelegt. Auch ich trug meine volle Montur. „Können wir?“ Er nickte und stand elegant auf. Sesshomaru hatte sich verändert. Auch wenn er bei Izayoi etwas mehr Nähe zu ließ, schien etwas tief in ihm zu brennen. War es der Ningyo? Bisher hatte ich von keinem Dämon gehört, der dies je überlebt hatte, aber es war auch unsere Art, eine neue Macht zu absorbieren. Wie viel dieses Geschöpfes hatte er also in sich aufgenommen? Was würde sein Gift vollbringen? Das wichtigste war, er war einige Zeit nicht hier gewesen, hatte er etwa überprüft, ob er wirklich unsterblich war? Ich war mir nicht sicher und ich traute auch nicht zu fragen. Es bereitete mir wirklich Sorgen, dass er mir angeblich helfen wollte, wo seine Seele doch so hin und hergerissen war. „Vater, bedrückt euch was?“, fragte er nach, doch ich schüttelte mich nur. Man musste es nicht darauf anlegen, aber Izayoi hatte recht. Damals waren seine Musterungen eher Pastellfarben gewesen, doch jetzt schienen sie schon fast knallig. Wieso hatte er nur dieses verfluchte Wesen gefressen? „Wollen wir?“, hakte ich jetzt lieber nach. „Ich weiß, ich wiederhole mich, aber lass uns die Schwerter erproben.“ Er folgte mir, was sehr angenehm war. Auch hatte ich gelernt, mich ein wenig mehr auf diesen Mann zu verlassen, welcher stolz sein Land verteidigte. Mein Sohn trainierte hart und forschte nebenher, um Kriege zu vermeiden oder sie noch schneller für uns zu entscheiden. Dieser Mann würde wirklich meinen Hals noch retten. Ob es wirklich daran lag, dass ich ihn mehr einbezog, dass er so schnell reifte? Oder war es Izayoi, die ihn unterstütze? Ich wusste es nicht, doch es erfreute mich, ihn auf meiner Seite zu wissen.   Unsere Beine trieben und bis zu einer weiten freien Fläche. „Mein Sohn. Tensaiga ist etwas sehr Besonderes. Es kann die Toten wiederbeleben.“ Er lauschte: „Wer braucht das?“ „Du mein Sohn. Wenn du genug Verbundenheit empfindest, sollte es funktionieren.“ „Konntest du es schon anwenden?“, hauchte er und bog den Kopf. „Du liebst nur Izayoi, nicht wahr?“ Ich seufzte und kratzte mich am Kopf. „Nun… ja…“, stotterte ich und grinste unschuldig. „Es ist nicht so leicht zu beherrschen, aber ich glaube daran.“ „Hoffentlich funktioniert es.“, brummte Sesshomaru und sah zu Tessaiga. „Wir sollten damit anfangen.“ Da hatte mein Sohn wirklich recht. Ich seufzte entrüstet und steckte Tensaiga zurück, bevor ich Tessaiga hervorholte und es groß und mächtig wurde. Das dünne Katana verwandelte sich in einen riesigen geschliffenen Reißzahn und an dem Griff wehten ein paar meiner Haare. Nein, eher meines Fells. Mein Sohn begutachtete diese machtvolle Waffe, bevor ich sie in den Boden rammte und sie wieder klein wurde. „Jetzt du.“ Er sah mich etwas hochnäsig an, bevor er das Schwert aus den Boden zog und nichts geschah. Verdutzt sah er es an. „Das war das falsche Gefühl.“ „Gefühl?“ „Es ist wie eine zusätzliche Versieglung, um Feinde daran zu hindern, es einfach zu nutzen.“ „Wie kann ich es entfachen?“, fragte mich mein Sohn. Ich seufzte und beugte mich an sein Ohr. „Halte das Gefühl fest, welches in dir ist, wenn du Izayoi schützen willst oder mich.“ Nachdenklich betrachtete er das Schwert. „Izayoi, ha?“ Auf einmal schwang er es und es materialisierte sich. Überrascht starrte ich meinen Sohn an, der das schwere Schwert mit Leichtigkeit hochhielt und es liebäugelte. „Sehr einfach.“ Wieso konnte er das einfach so? War sein Drang sie zu beschützen so viel stärker als meiner? Vielleicht lag es daran, dass sie ihn gepflegt hatte? Ich hatte keine Ahnung und es behagte mir gar nicht, wie schnell es gewachsen war. Warum nur? „Wie geht es weiter, Vater?“, fragte er und schwang das Schwert ein wenig. „Nun… dafür brauchen wir ein paar Gegner.“ „Wieso?“ „Nun, man braucht zwei Auren, die aufeinandertreffen. Wenn diese das tun, schlägt man an dem Riss zu und entfesselt die Macht.“ „Also kann man diesen Angriff nicht so einsetzen?“ „Nein, jedoch ist das Schwert noch lange nicht ausgereift. Zurzeit erkunde ich ja ein wenig die Lage, um neue Techniken zu entdecken…“ „Vater. Was ist, wenn ich die Waffe gegen euch einsetze?“, fragte er und drehte sich zu mir. Ich erstarrte, während er etwas zwischen uns fixierte. Doch bevor er zuschlug, stieß er das Schwert in den Boden, sodass es seine Form verlor. „So ist das…“ „Sohn?“, fragte ich nach, doch mein Kind schien in die Ferne zu blicken. Was hatte er denn bitte auf einmal? Er schien bedrückt. „Vater, ich habe eure Aura gesehen.“ Ich erstarrte. Bisher hatte ich meine eigene nicht gesehen, aber so wie er es sagte, klang es nicht gut. „Nun… dann beherrscht du die Windnarbe, mit der man 100 Dämonen töten kann.“, versuchte ich das Thema abzulenken, doch es gelang mir nicht. „Vater. Ihr werdet sterben, wenn ihr Izayoi weiter treffen solltet.“, meinte er unterkühlt, griff das Schwert und warf es zu mir. „Ihr solltet nur noch mir das Kämpfen überlassen.“ Mein Sohn wurde auf einmal so förmlich und schien auf Abstand zu gehen. Er schien schockiert über meine geschwundenen Kräfte. Nachdenklich wandte er sich ab und ging. Mich befiel ein ungutes Gefühl, doch ich wusste, er würde Izayoi nie verletzten. Meine Waffe hatte seine Gefühle offenbart. Ich seufzte und rieb mir die Stirn, bevor ich mich auf den Boden setzte. „Ehrenwerter Herr?“, fragte eine Stimme aus meinem Fell. „Myoga…“, hauchte ich etwas glücklicher, während dieser sich ein wenig an meiner Haut labte. „Seid ihr schon so schwach geworden? Ihr solltet euch vor eurem Sohn in Acht nehmen.“ „Lass das meine Sorge bitte sein. Sag Izayoi bitte nichts davon.“ „Mitnichten! Aber…. Ein wenig mehr Abstand wäre angebracht.“ Seufzend schloss ich die Augen. „Es ist gut, wie es ist.“ „Aber euer Land?“ „Es wird Sesshomarus werden. Ich will noch so lange es geht bei ihr sein. Ich werde das Land sicher machen, versprochen.“ „Ich hoffe das geht gut, Herr. Vergesst nicht, wir sind alle da!“ Ich lächelte zaghaft und starrte den Abendhimmel an. „Natürlich. Ich werde darauf zurückkommen. Wenn es einmal so weit sein sollte.“ Aber ich wusste im Inneren, dass Sesshomaru etwas Schreckliches gesehen haben musste, denn sonst hätte er niemals so reagiert. Blieb mir wirklich so wenig Zeit noch? Schon damals konnte ich mich nicht mehr auf dem Meer halten… Was wurde nur aus mir? Und was würde aus ihr werden? Ich konnte nur hoffen, dass Sesshomaru sich um sie kümmern würde. Er liebte sie, also musste er es einfach tun. Izayoi… Ich weiß, wir werden uns wiedersehen, auch wenn ich jetzt die Blume war, die zu welken begann. Ich schloss traurig die Augen und spürte eine einzelne Träne über meine Wange laufen. Es war ein neues Gefühl, dass ich vorher noch nie so extrem gekannt hatte. Damals hatte mich Wut getrieben, doch jetzt schien mich eine tiefe Trauer zu erfassen. „Herr…“, flüsterte Myoga besorgt, doch es war mir egal. Ich schloss die Augen und genoss die kühle Brise. Ich würde meine Vorbereitungen treffen müssen. Sie würde es akzeptieren. Nur würde Sesshomaru hoffentlich schweigen.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)