Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 55: Ryukotsusei (Sesshomaru) ------------------------------------   Meine Machtgier und dieser Geist in mir trieben mich zu immer mehr verrückten Handlungen. Aber es störte mich auch kaum, da ich unsterblich geworden war. Sie hatte mir versichert, wenn ich starb, dass durch meine gute Regenerationsfähigkeit und ihrem Gift, ich sehr schnell wieder auf den Beinen war. Doch verstand ich ihre Anmerkung, dass es trotzdem gefährlich sei, zwischen den Welten zu wandeln. Somit machte ich mich anfangs an die nicht so starken Dämonen, bis mir eine interessante Kunde dargebracht wurde. Jemand stahl mir meine Anerkennung, in dem er noch mehr Verwüstung anrichtete, als ich. Es machte mich fast schon rasend vor Wut. Der Gegner wird größer sein. Aber so kannst du deinen Vater übertreffen. Oder an ihn heranreichen. „Was weißt du?“, fragte ich sie, während ich auf Ah-Uhn über die Wolken glitt. Er ist ein Daiyoukai, wie dein Vater. Ein Drache namens Ryukotsusei. Ihm interessiert die Herrschaft nicht, er bringt nur Verwüstung. Wenn du ihn besiegen kannst und seine Macht aufnimmst… „… werde ich direkt zum Daiyoukai. Fabelhaft. Und ich muss ihn nur verspeisen?“ Stell es dir nicht zu leicht vor. Er ist nicht verweichlicht wie dein Vater und auch keine Frau, die du einfach beschlafen kannst. Ich grinste kurz, bevor ich wieder ernst wurde. „Also muss ich vorsichtig sein. Hast du vor ihm Angst?“ Nicht unbedingt. Unser Gift ist stark. Wir müssen nur seine Schuppen schmelzen lassen. Sein Panzer ist hart und wir könnten uns diese Macht untertan machen. Ein wirklich guter Gedanke. Auch mein Vater würde danach erkennen, wie mächtig ich doch eigentlich war. Ich würde ihn mit diesem Zug übertreffen und niemand konnte mich aufhalten, denn ich war zum Herrscher auserkoren. Jeder wird dir zu Füßen liegen! Mein Herz frohlockte nur bei dem Gedanken, wie sie alle niederknien würden. Macht war das einzig wahre Mittel. Nur durch Macht und Angst, würde ich meine Ideale erreichen und auch meine Mutter übertrumpfen. Ich brauchte niemanden. Denn wenn niemand da war, konnte mich auch niemand belügen oder hinters Licht führen. Niemanden brauchte ich. Ich blickte auf meine Hände herab. Niemanden brauchte ich an meiner Seite. Vielleicht war es einst anders gewesen, doch ich hatte es verstanden. Ich gehörte nicht dazu. Ich würde meinen eigenen Weg finden und niemand könnte mich daran hindern.   Ich machte mich auf in den Kampf, bewaffnet mit meinen Klauen und meinem Gift. Mehr würde ich nicht brauchen, um dieses Geschöpf zu töten. Wenn ich meinen Vater nicht bezwingen könnte, würde ich diesen Daiyoukai bezwingen. Ihr werdet alle sehen, dass ich euch nicht brauche! Am Ende würde ich übrigbleiben und ihr im Staube vor mir kriechen. Ich spürte es, ich wusste es. Niemand würde sich mir entgegenstellen. Niemand. Ihr würdet mich alle achten lernen!   Die Stimme in meinem Kopf schien zu schweigen, während ich der Spur der Verwüstung folgte. Sie war gigantisch und fast schon furchteinflößend, doch mich konnte nichts töten. Nicht mehr. Geschickt durchquerten wir die Gegenden und Felder. Ich und mein treues Tier. Es war ein gutes Nutztier. Mein Herz schmerzte kurz und ein weiteres Stechen in meinem Rücken, als zerrte etwas an mir. Ich würde ihr bald ein Ende setzen. Bald, wenn ich mächtig genug war. Dann würde auch dies aufhören und ich wäre frei von diesem Menschen, der an meiner Leine vehement zerrte, weil er nicht verstand, was ich war. Ich war nicht wie mein Vater und würde es auch nie werden. Ich war frei, wild und unabhängig! Was glaubte sie über mich bestimmen zu können, wo sie doch meinen Vater gewählt hatte? Sollte sie über ihn bestimmen!    Nach einiger Zeit fand ich ihn dann. Einen silbrig-grauen Drachen mit riesen Zähnen, die aus seinem Maul ragten und roten, stechenden Augen. Zwischen seinen Augen trug er etwas wie eine Menschenmaske. Oder eine Noh-Maske? Ich war mir nicht sicher, aber wo ich ihn sah, spürte ich die Macht schon in mir, die ich erlangen könnte, wenn ich ihn am Ende es Kampfes verschlang. Diesmal würde ich siegen und beweisen, wie machtvoll ich war.   Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, stürzte ich mich in den Kampf. Stolz wie ich war, hatte ich nicht einmal seine Züge beobachtete, sodass seine explodierenden Energiebälle mich kalt erwischten. Es schleuderte mich gegen einen Felsen, der sich kühl und spitz in meinen Rücken bohrte. Ich hörte es knacken. Wie mächtig war dieses Monster? Ich schüttelte mich und starrte ihn wütend an, bevor ich losschnellte und versuchte mein Gift auf ihm zu verteilen. Sie hatte mir gesagt, ich müsste mich durch die Schuppen fressen. Die Haut darunter war weich und sehr verletzlich. Harte Schale, weicher Kern. Gezielt attackierte ich seine Brust und versuchte jedem Angriff auszuweichen, doch es war kaum möglich, da immer wieder neue Blitzkugeln auf mich niederregneten. „Du Wurm, ich verspeise dich. Du wagst es mich anzugreifen?“ „Ich werde mir deine Macht einverleiben.“ Kühl und sicher brachte ich die Wörter über meine Lippen, nur um seine verachtende Fratze zu sehen. Der Drache lachte mich lauthals aus, während ich mit meiner Geschwindigkeit den ersten Schlag landete und seine Schuppe erwischte, da er unvorsichtig geworden war, doch mein Gift war nicht stark genug, um seinen Schutzwall sofort zum Einfall zu bringen. Des Weiteren war ich auch nicht schnell genug, auszuweichen und spürte, wie sein mächtiger Schwanz mich traf und mich gegen die nächste Wand katapultierte. Wieder ein Knacken. Ich wusste, dass es nicht nur die Rüstung diesmal war. Wahrscheinlich hatte er mir mindestens eine Rippe gebrochen. Knurrend löste ich mich und setzte abermals zum Angriff an. Mein Gift brauchte zu lange, während der Gegner übermächtig schien. Doch ich würde nicht weichen. Ich war ein Kämpfer und würde über alle herrschen. Wieder ein Hieb und wieder ein Energieblitz, der mich erwischte, als ich nicht schnell genug war. „Argh.“ Er ist zu stark… beeile dich! Ich knurrte laut und griff noch einmal an. Bald würde ich die Platte zerstört haben. Sie wurde schon weicher. Bald. Ich müsste nur noch ein wenig länger ausharren. Es vergingen wahrscheinlich Stunden, während ich mich nach und nach vorarbeitete und er mir immer wieder neue Knochen brach. Langsam wurde es brenzlig. Selbst das Gift kam nicht mehr hinter her mit dem reparieren. Hustend kam ich kurz zum Stehen und entdeckte Blut an meiner Hand, was mich erschaudern ließ. Doch im nächsten Moment schlug mich sein Schwanz schon wieder in die nächste Ecke. Wie sollte ich dieses Vieh besiegen, welches so schnell war? Schneller als ich… Langsam verschwamm meine Sicht. Fürchte nicht den Tod. „Verdammt, das tue ich nicht!“, schimpfte ich und schlug noch einmal zu. Ich spürte, wie die Schuppe langsam nachgab, doch wieder erwischte mich ein Schlag. Ich war so langsam geworden... Die Blitzkugel umfing mich und explodierte. Mein Herz setzte kurz aus, als meine Rüstung barst und ich zu Boden krachte. Keuchend lag ich dort, gelähmt vom Blitz. Angst erfasste mich. Sie redete davon, ich würde wiedererwachen, doch an dieser Schwelle hatte ich mich nie befunden bisher. Ich schluckte und hustete. Geschwind drehte ich mich zur Seite und erbrach einen Schwall Blut. Wecke dein Aramitama und du wirst übermächtig. Verdränge die Angst! Wenn du ihn besiegst, wirst du ein Daiyoukai sein und danach ein Gott! Ich stand wacklig auf den Beinen, während der Drache mich nur auslachte, bevor sein Schwanz mich ohne große Mühen wieder mit sich riss. Es passierte noch einige Male, bevor ich liegen kraftlos liegen blieb. Mein Körper zuckte nur noch vor Schmerz, während meine Sicht immer mehr verschwamm. Ich schloss die Augen und sah ihr Gesicht. Izayoi… Warum nur sie? Warum sah ich zu Letzt ihr trauriges Gesicht vor meinen Augen, wo ich sie doch vertrieben hatte? Danach verschluckte mich die Finsternis. Ich glitt in einen Raum, fern ab meinem Körper, der eiskalt und leer war. War ich tot? War ich fort? Gescheitert? Keine Sorge, du wirst leben. Es dauert etwas, aber dann…. Dann… Siegen wir!   Fast eine Ewigkeit später schlug ich meine Augen auf. Mein Herz zitterte, während mir ein vertrauter Geruch in die Nase stieg. Ich atmete ihn ein. Er erinnerte mich an damals. Sehr viel früher. War es nach meiner Geburt gewesen? Ich entspannte mich und fühlte mich sicher. Was war das nur? Ich versuchte meine Augen offen zu halten, doch es war so schwer, etwas zu erkennen, bis ich dann endlich die Person erblickte, die mich gerettet hatte. Mein Vater hielt mich auf dem Arm und presste mich eng an sich, während er fast schon torkelnd voranschritt. „Alles gut, mein Sohn.“ Ich blickte mich um und sah den Drachen, welcher an dem Felsen festgenagelt war. In seinem Körper steckte ein Fangzahn meines Vaters. Die Stelle, an der ich mit meinem Gift die Schuppen geschwächt hatte. „Vater… wieso?“ „Sesshomaru, was du auch tust, du bist und bleibst mein Sohn. Argh… Ich lasse dich nicht sterben.“, meinte er mit fester Stimme, doch ich sah ihm die Schmerzen an. Bestimmt hatte er auch einige Wunden davongetragen. „Vater…“, begann ich, doch er schüttelte nur den Kopf. „Ich bringe dich zu deiner Mutter erst mal.“, flüsterte er, bevor ich spürte, wie wir uns in den Himmel erhoben. Ich sah hinauf in die Sterne, während ich etwas Tropfen hörte. Mein Vater war schwer verwundet… Ich roch es… Selbst für ihn war der Gegner zu stark gewesen und ich hatte es im Alleingang versucht…   Ich wartete schon auf die Stimme, die mich anrief, ihn zu töten, doch sie schien stumm. Sogar als ich näher hinhörte, schien sie verstummt zu sein. Woran das wohl lag? Gerade war es mir aber egal. Es war schon eine große Schande, dass ich ihn nicht besiegt hatte. „Vater…“ „Danke.“ „Wofür?“ „Für die Wunde, die du ihm zugefügt hast. Meine Macht hat in dieser Nacht nur dafür gereicht, ihn in Schlaf zu versetzen, aber ohne deine Hilfe, hätte ich auch Probleme gehabt.“, seine Hände drückten meinen noch leicht schlaffen Körper fester an sich. „Wir haben das Reich vor weiteren Schaden bewahrt. Nur bitte mein Sohn. Finde wieder auf den rechten Weg.“ Ich sah noch einmal auf, bevor ich schlaftrunken die Augen schloss. Der Kampf hatte mich ausgelaugt, wie auch diese Todeserfahrung. Ich musste unbedingt noch stärker werden...   Später erwachte ich unter fast schon höllischen Schmerzen in einem weichen Himmelbett. Er hatte mich wirklich zu Mutter gebracht. Seufzend blickte ich an die Marmordecke. Vater hatte sich bedankt und mich gerettet, doch wie schlimm war nur seine Wunde? War es meine Schuld? Ich schüttelte mich, verwundert, welche Gedanken ich wieder hegte. Sie waren doch vertrieben gewesen? Was war nur geschehen? Ich bekam ein wenig Angst. Hatte er mir die Chance genommen, mein Aramitama weiter zu stärken? Das würde er doch nicht oder? So war er nicht oder? „Dein Vater wird sterben.“ Ich blickte zu der Stimme. Sie war kühl und weiblich. Meine Mutter. Ihre Augen begutachteten meinen Körper, während sie neben mir auf dem Bett saß. „Du hast schon einige Dummheit begangen, aber diese…“ Es durchzuckte mich wie ein Blitz. Ihre Verachtung. „Ruh dich aus mein Sohn.“ „Mutter…“ „Ja?“ „Wie lange hat er noch?“ Sie seufzte und stand langsam auf. „Es ist abzuwarten. Es geschehen einige Dinge zurzeit, weswegen er bestimmt nicht seine Wunden vorher auskuriert.“ Nachdenklich betrachtete ich meine Mutter, die ein neues Schmuckstück um ihren Hals trug. Sie legte die Hand darauf. „Ein Geschenk deines Vaters. Wohl sein letztes. Ruh dich nun aus.“ „Mutter… was bist du eigentlich?“ „Ich?“, sie lächelte matt, bevor sie sich abwandte. „Das bleibt mein Geheimnis. Finde lieber erst einmal heraus, wer du sein willst.“ Danach verließ sie den Raum und die Einsamkeit kehrte zurück. Wer ich sein wollte? Ich seufzte. Wer wollte ich sein? Es kratzte in meinem Inneren. Ich wollte Macht. Stärke… Ich blähte meine Brust auf und schmiegte mich an den kühlen Stoff. Ich würde nicht von meinem Weg abkommen, den mir die Ningyo gezeigt hatte. Sie würde bestimmt bald aufwachen und dann würde ich weiter überlegen… Doch dann kam mir auch wieder in den Sinn, dass er starb. Seine Schwerter… ich sollte sie vorher verlangen. Sie standen mir zu und würden meinen Platz sichern. Mit ihnen würde ich alles meistern können. Tessaiga war schon mächtig, aber mit So’ounga…     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)