Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 57: Alpha und Omega (Teil 1) ------------------------------------  [Anmerkung: Izayoi, Sesshomaru und Inu no Taisho sind hier gemeinsam vertreten. Die einzelnen Parts sind untereinander abgetrennt. In den [ … ] steht der jeweilige Name, aus dessen Sicht der Text steht. ß Grund ist die chronologische Abfolge!] ----------------------------------------- [Izayoi]---------------------------------------- Heute würde es endlich so weit sein. Der Mond würde heute vollkommen sein und sich in seiner Pracht repräsentieren. Lächelnd schmiegte ich mich ein wenig mehr in die Laken und streichelte über den großen Bauch. Wären die Umstände nur besser, mein Kind. Ich seufzte und wandte meinen Blick zu Yukiyona, welche steif neben dem Bett kniete und Wache auf ihre Art und Weise hielt. Sie war wirklich standhaft, auch wenn Takemarus Streitmacht das ganze Schloss eingenommen hatte. Mein Liebster war ausgeblieben, wie auch Naru und Akane, die ich jeweils mit einer Nachricht ausgesandt hatte. Yukiyona wusste wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass die beiden nie wiederkehren würden. Takemaru hatte überall seine Männer und er hatte schon das erste Mal nicht gezögert, sie zu töten. Der Schmerz um die Erkenntnis hielt mich in seinen Bann gefangen, während ich nur beten konnte, dass mein Liebster kam.  Hätte es keinen anderen Weg gegeben, hätte ich Takemaru vertrieben. Vielleicht hätte ich es versuchen sollen ihn zu vertreiben, aber ich war wie immer zu positiv rangegangen. Fast schon ungeduldig fieberte ich dem Mond entgegen. Wann würdest du kommen? Spätestens wenn er aufgegangen war oder? Du würdest mich retten und dann wären wir auf ewig beisammen. Ich liebe dich mein Gemahl. Wir können alles überwinden, was uns das Schicksal auferlegt. Unsere Liebe reicht so weit. Mhmm… Ich fluchte über den ziehenden Schmerz. Verwirrt und überrascht starrte ich auf meinen Bauch und dann zu Yukiyona, die es nicht übersehen hatte. „Würdest du nach meiner Amme rufen lassen?“, bat ich sie. Was war das für ein Gefühl gewesen? Es durfte noch nicht kommen, nicht jetzt in solche einer Lage, wo Takemarus groll so zum Greifen nahe war. Wahrscheinlich würde er mein Kind töten, wenn es erwachte. Darum musste ich alles soweit es ging hinauszögern. Mein Liebster, bitte beeile dich. Seufzend blickte ich auf, als meine Amme hereintrat und sich gemächlich neben mir niederließ: „Wie oft kommen diese Schmerzen, Izayoi-sama?“ Ich streichelte meinen Bauch: „Das erste Mal eben…. Urgh…“, machte ich wieder, als der Schmerz nach einiger Zeit wiederkam. Meine Amme nickte und half mir, mich erst einmal wieder hinzulegen. „Kommt es?“ „Bald ist es soweit. Ich werde Euch in ein separates Zimmer bringen lassen.“ „Ist mein Liebster schon da?“, fragte ich vorsichtig nach, doch sie schüttelte den Kopf. „Verstehe…“ „Sorgt Euch nicht. Er wird kommen und Takemaru-sama vertreiben. Diesen Raum dürfen nur Frauen betreten, so werdet Ihr genug geschützt sein. Ich lasse von unseren Dienern eine Sänfte bringen.“ Ich nickte und sah ihr besorgt nach, als sie den Raum verließ. Bitte, Komm schnell. „Ich bin an Eurer Seite.“, meinte Yukiyona neben mir. Es war wirklich tröstlich zu wissen, dass ich nicht komplett alleine war in diesem Moment. Vielleicht hätte sie fliehen sollen, aber sie blieb. Dabei hätte sie die höchsten Chancen gehabt, da sie oftmals schon einfach das Gesicht einer anderen Frau angenommen hatte, um die Menschen von der Annahme abzubringen, dass sie ein Dämon sei. Ohne sie wäre ich wohl schon längst verzweifelt gewesen. Urgh… keuchte ich ein weiteres Mal. Warum kam das Ziehen jetzt häufiger? Mein Kind, bitte gedulde dich noch ein wenig! Bitte, nicht jetzt. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Solange du in meinem Bauch bist kann dir nichts geschehen. „Euch ist die Sorge ins Gesicht geschrieben. Wir können nichts ohne ihn unternehmen. Geduldet Euch. Ich habe schon einen Plan, wie wir Zeit gewinnen.“ Ich nickte und sah sie bedrückt an. Sie hatte viel Schreckliches erlebt, um ein Dämon zu werden. Und jetzt stand sie mir bei in einem Moment, der ihr Leben für immer beenden konnte. „Willst du nicht lieber fliehen?“ „Nein. Ich bin Eure Beschützerin. Der Lord wäre sehr bestürzt über Euer Fehlen, schon deswegen kann ich Euch nicht im Stich lassen. Wo er mich doch damals aufgelesen hat und mir einen Ort gegeben hatte, an dem ich leben konnte.“ Traurig nickte ich und griff ihre Hand. „Alles wird gut, ich glaube fest daran.“ Yukiyona blickte mich an unter ihren Vorhang, bevor sie die Gestalt einer hübschen schwarzhaarigen Dienerin annahm. Ihr Haar war kürzer als sonst, während sie meine Hand festdrückte, als mich ein weiter Krampf überfiel. Wir würden das schaffen und danach würden wir alle einen besseren Ort finden. Takemaru hatte meinen Palast entweiht. Schon Sesshomaru hatte begonnen, doch Takemaru war bereit jeden zu opfern, nur um meinen Liebsten fernzuhalten. Vielleicht könnte ich ihn überreden, abzuziehen. Ich wollte niemanden mehr sterben sehen. Diese Welt da draußen war schrecklich und ich hatte mit vielen Fehlern sie in mein Schloss gelassen.   Die Sänfte kam schon bald, mit ausgewählten Männern, die mir noch treu waren. Viele hatten sich abgewandt und folgten lieber Takemaru, welcher ihnen von den Gräueltaten von Sesshomaru berichtet hatte. Einige hatten ihn damals bei mir im Garten gesehen und fürchteten das Monster, dass aus ihm geworden war. Alles spielte in seine Hand. Achtsam trugen sie mich in einen extra Raum, der für meine Geburt bereitet war. Es gab eine Art Baldachin um einen gemütlichen Futon, damit ich von neugierigen Blicken abgeschirmt wurde. Sie setzten die Sänfte ab, bevor Yukiyona und die Amme mir halfen, mich hinein zu bringen. Meine Angst wuchs mit jedem Schritt, dass er nicht rechtzeitig käme. Was würde uns das Schicksal als nächstes antun? Zumindest würde ich mein Kind nicht hergeben. Ich umklammerte meinen Bauch. Niemand würde es mir wegnehmen. Toga, Liebster, ich warte hier auf dich. Auf einmal schüttelten mich wieder die Schmerzen. Es ging immer schneller jetzt. Yukiyona und die Amme schlossen die Tür, sodass nur sie beide da waren. Die Amme holte alles, was sie brauchten, während Yukiyona zu mir kam und meine Hand hielt. „Ich will noch nicht, dass es kommt…“, flüsterte ich doch etwas ängstlicher, als schon wieder eine Wehe mich ergriff und durchschüttelte. „Es muss sich noch gedulden…“ „Izayoi-sama. Ich werde dafür sorgen, dass es verborgen bleibt, wenn es früher kommt. Also fürchtet Euch nicht.“ „Aber Toga…“ „Wenn er bis dahin nicht da ist, werde ich ihn holen, versprochen.“, flüsterte sie und streichelte ein wenig über meine schweißnassen Haare. „Aber dann müsst Ihr auf Euch selbst Acht geben, bis ich ihn erreicht habe.“ Ich nickte. „Ja. Würdest du ihn wirklich holen?“ „Natürlich. Er muss ja sein Kind sehen.“, flüsterte sie lächelnd. „Also beruhigt Euch und atmet. Solange noch kaum einer weiß, dass Ihr in den Wehen liegt, sind wir sicher. Ihr werdet danach natürlich trotz Erschöpfung noch weiterspielen müssen, dass ihr in den Wehen liegt, damit wir mehr Zeit haben. Takemaru wird Euch nichts tun, aber…“ „Ich weiß. Dem Kind wird er keine Minute geben. Verstehe schon.“ Mein Herz zog sich zusammen. Dieser stechende Schmerz, als hätte ich in ein Wespennest gegriffen. Wie hatte es nur je soweit kommen können? Ich erinnerte mich an damals wieder, während der Schmerz mich immer wieder erfasste. So anders hatte ich es mir vorgestellt. Mein Märchen, wieso wurdest du so schaurig nur? Bitte, Liebster komm und Sesshomaru, bitte finde wieder zu dir… bitte.   Es verging eine schweißtreibende Zeit, in der ich presste und Yukiyona meine Hand hielt. Sie hatte mir ein Stück Leder zum draufbeißen gegeben, damit ich nicht vor Schmerz schrie. Wir mussten verhindern, dass sie es bemerkten. Mein Körper quälte sich durch jede Minute. Und dann war es soweit. Ich fühlte, wie er das Licht der Welt erblickte und auch der Rest aus mir glitt. Stöhnend sank ich in die Kissen und hörte kurz einen Schrei, bevor das Kind verstummte. Erschrocken hob ich mein Kind an, aus Angst, es wäre nicht gesund, doch dann sah ich es, wie es schlief. Verwundert sah ich zu Yukiyona, die den kleinen Jungen hielt. Es hatte weißes Haar und … Ohren… kleine eckige Hundeohren. Neugierig sah ich Yukiyona an, durch die ein leuchten sich um das Kind entfachte. Die Amme wusch es sorgfältig. „Alles in Ordnung. Das Geschreie würde sie alarmieren.“ Ich nickte und sehnte mich nach dem kleinen Bündel, von dem sie die Nabelschnur kappten. „Darf ich es halten?“ „Ja. Es ist ein Junge.“, lächelte die Amme. „Ein sehr schöner. Alles dran und ein wenig mehr.“ Ich lächelte entspannt. Auch wenn er Ohren hatte, könnte er vielleicht ein ganz normales Leben führen. Ihm würde es auf der Insel bestimmt gefallen. So viele hätte er dort zum Spielen. In diesem Moment hoffte ich noch und betete, dass jetzt alles gut wurde. Mein Liebster würde kommen und sein Kind in Armen halten. Bald wäre es soweit. Dann erhielt ich mein Kind und zog es fest in die Arme. Es schlief selig und das war wohl auch gut so. „Es ist ein kleiner Bannkreis. Dadurch wird er geschützt.“ „Sowas kannst du?“ „Schon im gewissen Maße. Ich weiß, ihr wünscht ein Bad, aber…“ „Ich verstehe.“, hauchte ich und spürte, wie die Amme mich ein wenig reinigte, bevor sie mehrere Decken über mich stapelten und Kissen dorthin legten, wo mein Bauch gewesen war. Ich atmete durch und keuchte kurz unter dem Gewicht. „Wirst du ihn holen?“ „Ja.“, meinte sie lächelnd und legte das Kind an meine Seite unter die Decke. „Bald wird er es halten. Er wird Takemaru in die Schranken weisen.“ Ihre Worte waren wohlklingend in meinen Ohren. Das würde er. Trotz seiner Schwäche war heute Nacht Vollmond. Eine gute Nacht, in der seine Kraft ein wenig wiederkehrte. Mein liebster Mann. Bald sind wir vereint und werden von hier fortgehen. Ich werde noch solange hier ausharren und dein Kind in meinem Arm halten, welches dir so ähnlichsieht. Es kam wirklich nach ihm, was mich nur erahnen ließ, dass Sesshomaru seiner Mutter ähnlichsah. Glücklich betrachtete ich das Bündel, welches so friedlich schlief. Takemaru, wie konntest du nur diese Geschöpfe hassen, wo sie uns so ähnlich waren? Welcher Groll hatte dich nur geritten? Was war dir zugestoßen, dass du nicht akzeptieren konntest, dass die Liebe existierte? Und auch Sesshomaru schien in diese Schiene sich zu quetschen. Wieso erkannten sie bloß nicht unsere Gemeinsamkeiten und sahen nur die Unterschiede? Macht und Furcht lagen dicht beieinander… Wieso nur. Traurig sah ich zu Yukiyona, die fest nickte, bevor sich ihre Gestalt wandelte und sie zu einem Soldaten wurde. „Wäre der Junge nicht sicherer bei dir?“ „Redet keinen Unsinn, Prinzessin. Es würde auffallen, wenn ich mit einem Kind losliefe. Er wird kommen, haltet durch. Ich werde mich beeilen und ihm berichten. Also bitte, gebt auf Euch acht.“ Sie drehte sich in ihrer männlichen Form zu der Amme. „Bitte, lasst niemanden hier her. Ich weiß nicht, wie stark mein Bannkreis ist.“ Meine Amme nickte und streichelte noch einmal meine Hand. „Ich gebe Acht auf die Prinzessin. Verlasst Euch auf mich. Wäre gelacht, wenn ich nicht mit diesen Paar Männern klarkäme. Takemaru-sama ist ein ehrenhafter Mann, er wird keine Tradition brechen, da bin ich mir sicher. Dafür ist er der Prinzessin zu sehr zugetan.“ Das war beruhigend. Ob es je anders gekommen hätte, hätte ich Yukiyona ihn damals töten lassen? Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen. Als Yukiyona mich verließ, sah ich sehnsüchtig ihr hinterher. Sie hatte nach hinten den Raum verlassen und würde es bestimmt schaffen. Ich glaubte an sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)