Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 71: Papa ---------------- ~~~~~~~~~~~~Izayoi~~~~~~~~~~~~ Fast die ganze Woche war schon um, in der wir uns regelrecht geliebt hatten. Immer wieder schien er mich berühren zu wollen und in dieser kurzen Zeit hatte ich gelernt, es zu genießen. Auch andere Gefühle fanden sich in mir, doch wusste ich sie nicht genau zu deuten. Konnte es sein, dass ich Zuneigung zu ihm entwickelte? Dabei liebte ich doch Toga, aber zu Sesshomaru fühlte ich mich trotzdem hingezogen. Seufzend schloss ich die Augen kurz, bevor ich mich einigen Aufzeichnungen widmete. Irgendwie wollte ich Sesshomaru noch helfen, doch es wäre nicht so einfach. Er sehnte sich nach Macht und vielleicht fand ich noch ein interessantes Schriftstück, bevor er mich verließ. In letzter Zeit schienen die Boten fast schon zahlreich, wenn es um schlechte Neuigkeiten ging. Ich wusste, dass er gehen musste, doch wollte ich es nicht. Ich sehnte mich schon fast danach, dass er weiter blieb. Sesshomaru würde mich bald verlassen und wann ich ihn wiedersah, wäre ungewiss. Meine Scheinehe schien sich zu einer richtigen zu entwickeln. Doch diese Erkenntnis machte es noch schwerer, ihn gehen zu lassen. „Izayoi?“ Ich blickte auf in die Augen des Mannes, der meine Einsamkeit verdrängt hatte. „Ja?“ „Was hast du da?“ „Ein Paar Bücher über bestimmte Mächte, die ich zusammengefasst hatte. Ich wollte dir ein wenig deiner Kraft…“ „Das musst du nicht. Ich bin auch so mächtig genug.“, verlautete er kühn hinter mir, doch nahm er mir die Schrift aus der Hand und studierte sie sehr interessiert. Er betrachtete mich danach etwas. „Woher holst du nur diese Dinge?“ „Ich habe meine Quellen.“, meinte ich heiser und wollte erst nach dem Papier greifen, doch er steckte es einfach ein. „Das behalte ich. Vielleicht kann es mir nutzen.“ Ich nickte, bevor ich aufstand und er mir galant die Hand reichte, damit ich besser aufstehen konnte. „Wirst du bald wiederkommen?“, fragte ich heiser und schmiegte mich ein wenig an seine Brust. „Ich komme wieder. Nur kann ich dir keine Zeit nennen.“, meinte er etwas kühler als sonst, bevor er mein Kinn anhob und mir einen Kuss aufdrückte. „Doch ich werde kommen.“ Ich lächelte glücklich. Seit er hier war, viel es mir von Tag zu Tag leichter, wieder zu lächeln. Es war ganz überraschend für mich. Ob es daran lag, dass er Toga so ähnlichsah oder dass zwischen uns immer schon ein gewisses Band gewesen war? Auch wenn ich ihn nicht auf diese Weise liebte, so war es trotzdem schön, ihn an meiner Seite zu wissen. „Du träumst wieder.“, beklagte er ein wenig, bevor ich zwinkerte und ihn wieder ansah. „Ich mach es nicht wieder… Sagst du ihm auch noch auf Wiedersehen?“ Er nickte und streichelte kurz meinen Kopf, bevor er sich auf die Suche machte nach Inu Yasha. Ich sah ihm kurz nach, bevor ich mich wieder hinsetzte und meine Hand aufs Herz drückte. Erst hatte ich das Ende der Woche herbeigesehnt und jetzt wünschte ich mir, dass es noch nicht das Ende wäre. Wann wärst du wieder bei mir? Es stimmte mich wirklich traurig, dafür, dass diese Ehe nur auf Wunsch von meinem Vater entstanden war. Was würde nur Toga dazu sagen, dass ich und sein Sohn… Ob er mich dafür hassen würde oder er Verständnis zeigte? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Tag des Aufbruchs war gekommen. Ich hatte jegliche dieser alten Dokumente überarbeitete und am Ende mit dem Lord dieses Schlosses besprochen. Wir hatten uns einigen können, doch nun würden auch die darin beschriebenen Pflichten an Kraft gewinnen. Es waren teils sehr interessante Formulare gewesen und langsam bekam ich den Eindruck, dass mein Vater es beinahe übertrieben hatte. Natürlich konnte ich nicht alles einhalten und musste so einiges streichen, aber im Endeffekt garantierte ich diesem Lord die Sicherheit vor Dämonen. In dem Moment hätte ich wohl die Ehe annulliert, wäre mir nicht aufgefallen, wie sehr sich Izayoi in dieser Woche verändert hätte. Dieses Gefühl, dass sie mir endlich gehörte, hielt mich in dieser Ehe. Lange Zeit hatte ich mich danach gesehnt und nun würde ich es nicht einfach hergeben. Sie gehörte mir alleine und in dieser Woche hatte auch der Geruch meines Vaters nachgelassen. Fast komplett war er verschwunden. Vater ich nahm deinen Platz ein. Siehst du das? Und sie gibt sich mir freiwillig hin. In der Bibliothek erhielt ich dann von Izayoi noch ein Schriftstück, nein, ich nahm es mir. Es ging um bestimmte Dämonen und Mythen. Sie war wirklich praktisch, wenn es darum ging, mir meine nächsten Opfer auszuwählen. Aber das war ihre Spezialität. Eigentlich war ich schon wieder recht stark geworden, aber ein paar weitere Fähigkeiten wären bestimmt nützlich. Nach und nach würde ich diesen Geschöpfen meine Aufwartung machen und prüfen, ob sie nützlich wären. Ich bedachte meine Frau noch mit einem Kuss, bevor ich weiter ging. Ich würde wiederkommen, das wusste ich, doch würde ich nicht wie mein Vater sein. Sie sollte von mir keine romantischen Ausflüge erwarten, denn das war ich nicht. Nach einer Weile entdeckte ich dann Yukiyona zusammen mit Inu Yasha. Die beiden schienen gerade etwas zu spielen. Inu Yasha tollte in einer Blumenwiese rum, wo sie zusammen anscheinend Blumen sammelten. Gänseblümchen. Geschickt machte Yukiyona eine Kette aus ihnen, die Inu Yasha sich ummachte. Etwas entgeistert trat ich zu ihnen und bedachte Yukiyona, welche zu mir aufblickte. Wieso sah sie mich nur so an? Wahrscheinlich hätte ich nicht mit ihr schlafen sollen, aber das war sowieso nicht änderbar. „Was tut ihr da?“ „Ein paar Blumenkränze flechten.“, meinte sie ernst und flocht gerade einen weiteren. Ich verzog die Lippen und sah Inu Yasha an, der begeistert mitmachte. „Er ist ein Junge.“ „Sesshomaru. Du hast auch riesige Lilien auf deiner Kleidung.“, meinte sie neckend. Mein Blick wanderte zu den Mustern, bevor ich sie ansah. Meinte sie damit, dass es unmännlich war? „Schau mal!“, meinte Inu Yasha neben mir und hielt mir die Blumen hin. „Die sind hübsch!“, kicherte er und reichte mir ein paar. Nachdenklich betrachtete ich die Blumen. Vielleicht sollte ich etwas Kleineres nehmen. „Die stehen dir.“, lächelte Yukiyona und verzog die Lippen ein wenig. Ich musste mich echt an ihre Gestalt im Schloss gewöhnen. „Du musst gehen, habe ich Recht?“ Ich nickte und sah sie ein wenig traurig werden. „Pass auf dich auf. Großer böser Hundedämon.“ „Papa ist nicht böse!“ Schockiert waren wohl Yukiyonas und mein Gesicht, als er dieses Wort aussprach. Papa? Es graute mir ein wenig davor. Ich war sein Bruder und nicht sein Papa. „Nein, das ist nicht dein Papa. Das ist…“ „Doch! Er ist Mamas Mann, also ist er mein Papa!“, bestand der kleine Bengel weiter drauf. Was wohl passierte, wenn ich ihm klar machte, dass ich sein Bruder war? Ich verzog die Lippen. Ach sollte er doch fürs Erste. Wenn er älter war, würde man es ihm einfach erklären. „Aber…“ „Lass ihn. Zumindest fürs erste.“, sagte ich heiser und kniete mich runter zu ihm. Ich streichelte sein Kopf und sah dieses lachende Gesicht, was mich so sehr an Vater erinnerte. Nur hatte er mir selten dieses Lachen geschenkt. „Sei ein braver Junge, verstanden? Wenn ich wiederkomme, bringe ich dir bei zu jagen und zu kämpfen.“ Er sah mich mit großen Augen an und nickte. „Ja!“ „Gut so. Du bist jetzt der Herr im Haus, benimm dich so. Vergiss nicht, du bist ein Hundedämon.“ „grr grr?“, machte er kichernd. Ich öffnete meine Lippen und knurrte etwas, was er anscheinend witzig fand. Sofort versuchte er es zu imitieren. Yukiyona verdrehte nur neben mir die Augen: „Was ist nur mit dir los, dass du ihm so viel durchgehen lässt?“ „Ein Experiment.“, meinte ich nur und stand wieder auf, bevor ich mich ihr zuwandte. Experiment, war nur halb wahr. Irgendwie wollte ich nicht, dass er so kühl wie ich bedacht wurde. Meine Mutter hatte sich nie um mich gekümmert und mein Vater war mir ferngeblieben. Weswegen ich wohl erst zu spät die Regeln dieser Welt begriffen hatte. „Komm mit.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Yukiyona~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sesshomaru schien wirklich Vatergefühle zu entwickeln. Es gab für mich nur einen Grund dafür. Die Versiegelung. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Wieso sollte er dem kleinen so viel durchgehen lassen? Die meisten Dämonen töteten fremde Kinder. Oder war es die Schuld gegenüber seinem Vater, die ihn antrieb? Leicht bedrückt folgte ich ihm, bis wir zwischen zwei Gebäuden auf einem Durchgang standen, auf dem selten einer sein Unwesen trieb. „Was ist?“ „Achte auf die beiden.“, meinte er ernst und sah mich nachdenklich an. „Des Weiteren achte darauf, dass Izayoi ihren mütterlichen Pflichten nachkommt.“ „Ich versuche es. Es ist auch schon besser geworden.“, meinte ich seufzend und hob eine Hand. Erst wollte ich sie wieder sinken lassen, doch er ergriff sie und bedachte mich mit einem wissenden Blick. „Lass deine Gefühle nicht überhand gewinnen.“ „Nein, werde ich nicht.“, flüsterte ich kühl und entriss ihm die Hand. Mein Herz schlug ein wenig schneller. Warum musste ich mich nur zu ihm hingezogen fühlen? Irgendwie musste ich mich demnächst austoben. „Weißt du, wann du wiederkommst?“ „Nein. Doch werde ich darauf achten, nicht zu lange fortzubleiben.“ Ich wusste, dass es wegen Izayoi war. Es tat mir im Herzen weh. Aber so war das halt. Ich war ein unbedeutender Dämon und würde ihm niemals zu Macht verhelfen. Anscheinend sollte ich zufrieden sein, dass er mit mir geschlafen hatte. Jetzt hatte er bekommen, was er immer gewollt hatte. Vielleicht sollte ich es mehr bereuen, hätte es sich nicht so gut angefühlt. „…“ „hm?“ „Nichts…“, meinte ich schnell und schüttelte mich, bevor ich ihn noch einmal in mir aufnahm in seiner vollen Pracht. Das silberne Haar und diese goldenen Augen. Dann die weiße Kleidung mit den rot pinken Lilien. „Pass auf dich auf.“ Ich lächelte leicht. „Mir passiert schon nichts.“ Doch als ich in seine Augen sah, schien er es sehr ernst gemeint zu haben. Er nickte nur und hob noch seine Hand, bevor er über meine Wangen streichelte. „Du weinst.“ Geschockt wich ich zurück und rieb über meine Wangen. „Bestimmt nur ein Sandkorn.“, versuchte ich abzulenken, drehte mich um und rannte davon. ~~~~~~~~~~~~~~~~Sesshomaru~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was sollte ich mit Yukiyona nur anfangen? Schon wieder machte sie diese zweideutigen Gesten. Und dann weinte sie auch noch. Es war kein Sandkorn gewesen. Dort war kein Staub oder Wind gewesen. Vielleicht hätte ich nicht mit ihr schlafen sollen. Yukiyona, was erwartest du von mir? Sie war eine gute Freundin und ich wollte nicht auf ihren Rat verzichten. Ich seufzte und schellte mich selbst, dass ich wieder zu ungestüm und ungeduldig gewesen war. Manchmal sollte man Dinge nicht verändern. Doch ich hatte es getan und das war die Strafe dafür. Ich hob das Gänseblümchen an mein Gesicht und betrachtete es ein wenig, bevor ich beschloss mir eine andere Kleidung anfertigen zu lassen. Vielleicht würde es mir wirklich stehen. Danach verabschiedete ich mich noch von dem Lord, welcher sich auf mein nächstes Eintreffen freute. Es war fast schon frustrierend, wie viel ich ihm zugesprochen hatte, doch vorerst wollte ich den Weg meines Vaters beschreiten. Inu Yasha war zumindest mit einem gewissen Potential gesegnet, das man nicht wegwerfen durfte und auch Izayoi sollte in Frieden leben und Yukiyona… ich schüttelte den Kopf. Damals hatte ich diese Bande zerstören wollen, doch jetzt schienen sie mir Halt in diesem Krieg zu geben, der mich bestimmt noch viele Jahre kostete. Ein Kampf um die Herrschaft. Ein Kampf um ein Daiyoukai zu werden. Als ich die Grenze des Schlosses erreichte, spürte ich, wie die guten Gefühle vergingen und mein altes Ego zum Vorschein kam. Ich trennte es voneinander. Denn hier draußen würde es mir nicht helfen. Ich würde ihnen schon zeigen, aus welchem Holz ich gemacht war. Sollte der Krieg kommen, ich töte sie alle. Mein Herz verschloss ich, während ich mich verwandelte und über die Wälder hetzte. Sie wären mein kleines Geheimnis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)